Reisebericht: Silvester in Stockholm – exklusive Städtereise zum Jahreswechsel

29.12. – 02.01.2017, 5 Tage exklusive Silvesterreise in kleiner Reisegruppe mit besonderer Silvester–Kreuzfahrt inklusive Gala–Dinner sowie Stadrundfahrt – kulinarischer Stadtführung – Freilichtmuseum Skansen – Schifffahrt nach Vaxholm – zentralem 4–Sterne–Hotel


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Jedes Jahr wird aus dem Stockholmer Freilichtmuseum "Skansen" die große Silvestershow vom schwedischen Fernsehen übertragen und die Glocken des Doms läuten das neue Jahr ein.
Ein Reisebericht von
Dirk Schlosser
Dirk Schlosser

1.Tag, Donnerstag, der 29.12.16: Flug nach Stockholm – Stadtrundfahrt

Unsere Reise begann mit der Abholung durch unsere Transferfahrzeuge und der Fahrt zum Flughafen Berlin-Tegel. Exakt zur vereinbarten Zeit war unsere kleine Reisegruppe komplett und nach der Begrüßung gingen wir gemeinsam zum Check-Schalter, um unser Gepäck aufzugeben. Nach der obligatorischen Sicherheitskontrolle ging es zu unserem Gate. Die Zeit bis zum Abflug verging recht schnell. Wir verfolgten amüsiert, wie eine Frau mit einem Schild mit der Aufschrift „Gardasee" an den Gates nach Skandinavien nach ihren Reiseteilnehmern Ausschau hielt.
Der Flug nach Stockholm verlief reibungslos. Die meisten von uns waren ja aufgrund der zeitigen Abholung noch etwas müde. Am Flughafen Arlanda in Stockholm angekommen, holten wir unsere Koffer vom Band und nahmen unsere Stockholm-Pässe und Travel-Cards am Informationsschalter entgegen. In der Zwischenzeit konnte unser Fahrer bereits das Gepäck in den Bus einladen. Leider funktionierte das Mikrofon im Bus nicht, aber unser Fahrer versprach es bis zum Beginn unserer Stadtrundfahrt reparieren zu können. Die Fahrt zum Hotel Clarion verlief ohne irgendwelche Verzögerungen. Eher als geplant, trafen wir am Hotel ein. Unsere beiden Gäste aus Wien waren bereits am Vortag angereist und warteten bereits auf unser Eintreffen.
Wenige Minuten später konnte unsere Stadtrundfahrt mit unserem örtlichen Stadtführer Matthias beginnen. Wir blieben zunächst auf der Insel Södermalm, auf der auch unser Hotel lag, und fuhren über den Medborgarplatsen zum Aussichtspunkt Fjöllgatan. Hier, am Nordrand der Insel Södermalm, hatten wir einen sehr schönen Blick auf die Altstadt, die Inseln Skeppsholmen und Beckholmen sowie auf den Djurgarden. Vom Aussichtspunkt fuhren wir dann hinunter zur Altstadt und stiegen am königlichen Schloss aus, vor dem gerade eine kleine Wachablösung stattfand. Vom Schlossvorplatz gingen wir zum Stortorget, dem einstigen Marktplatz der Stockholmer Altstadt. Hier reihen sich schöne spätgotische Häuser aneinander und hier befindet sich auch im Gebäude der ehemaligen Börse das Alfred-Nobel-Museum.
Auf der anderen Seite des Platzes befindet sich die Grillska Brotbäckerei, in die wir hineingingen und die schwedische Backwarenspezialität „Kanelbulle", was übersetzt soviel wie „Zimtschnecke" heißt, probierten. Da wir mittlerweile auch ein klein wenig Hunger hatten, kam uns diese süße Leckerei gerade recht.
Anschließend ging es wieder zurück zum Schlossvorplatz, wo bereits der Bus auf uns wartete. Wir fuhren am schwedischen Parlament, dem Reichstagsgebäude, vorbei zum Platz Nybroplan und entlang des Strandvägen zur Insel Djurgarden. Sie war einst königliches Jagdrevier und ist heute die grüne Lunge der Stadt mit zahlreichen Museen und gastronomischen Einrichtungen. Über das Botschafterviertel Ladugardsgärdet ging es am alten Stockholmer Olympiastadion von 1912 vorbei und anschließend über den Stureplan und Hötorget (Heumarkt) zum Stadshuset (Stadthaus). Alljährlich findet hier, nachdem im Konzerthaus am Heumarkt die Nobelpreise verliehen wurden, das große Bankett statt. Nach unserem Halt am Stadshuset fuhren wir wieder zu unserem Hotel zurück und verabschiedeten uns von unserem Stadtführer. Die Zeit bis zum Abendessen im Hotel wollte jeder individuell verplanen.
Am Abend trafen wir uns im Hotellobby-Restaurant „Eatery Social". Uns wurde ein gutes mexikanisches Menü serviert und so klang der erste Tag unserer Reise bei einem Glas Bier und Wein aus.

2.Tag, Freitag, der 30.12.16: Stockholm individuell erleben

Nach dem sehr reichhaltigen Frühstück trafen wir uns an der Rezeption unseres Hotels. Wir wollten den Tag für unseren Stockholm-Pass nutzen und uns das Schloss und einige Museen ansehen. Mit der Tunnelbahn fuhren wir bis zur Haltestelle Altstadt und spazierten von dort zum Schlossplatz. Kurz vor Öffnung der für die Besucher zugänglichen Räumlichkeiten um 10.00 Uhr konnten wir uns die Wachablösung auf dem Schlossplatz ansehen. Danach besichtigten wir die Königlichen Repräsentationsräume. Dazu zählt auch der Reichssaal, in welchem die Brautkleider des schwedischen Königshauses ausgestellt werden. Kleine Filmausschnitte der Hochzeiten vervollständigen die Ausstellung und lassen Vergangenheit Gegenwart werden. Nach den Repräsentationsräumen sahen wir uns im Schloss das Museum „Tre Kronor" an. Dazu mussten wir in ins Kellergewölbe hinabsteigen. Die Ausstellung widmet sich dem im Jahre 1697 durch einen verheerenden Brand zerstörten Vorgängerschloss „Die drei Kronen" und ein Film veranschaulicht die baulichen Veränderungen des Schlosses im Verlauf der Jahrhunderte. Danach sahen wir uns die königliche Schatzkammer mit den Reisinsignien an. Etwas enttäuscht, da es sich „nur" um zwei kleine Räume handelte, besuchten wir zum Abschluss unserer Schlossbesichtigung die königliche Rüstkammer. In ihr befinden sich sehr wertvolle Ausstellungsstücke, wie der mit einer Krone bestückte Ritterhelm, welchen man Gustav Vasa bei dessen Beisetzung aufs Haupt setzte. Ein weiteres kostbares Teil der Sammlung ist das ausgestopfte Pferd von Gustav II. Adolf, auf welchem er in der Schlacht bei Lützen ritt.
Nach diesem letzten Museumsbesuch im Schloss war es bereits kurz vor 13.00 Uhr und somit Zeit für einen kleinen Spaziergang. Wir gingen von der Altstadt zum Kungsträdgarden, dem ehemaligen königlichen Garden. Dieser schön gelegene, grüne Platz ist von stattlichen Gebäuden umgeben. Im Winter wird ein Teil als Eislaufbahn genutzt. Wir spazierten an dieser vorbei in Richtung Nybrohamnen (Nybrohafen). Hier haben die Stadtväter überlebensgroße Elche aus Drahtgeflecht aufgestellt, welche bei Dunkelheit fantastisch leuchten. Entlang des Standvägen ging es zum Vasa-Museum auf der Djurgardeninsel.Das Schlachtschiff „Vasa" sollte der Stolz der schwedischen Marine werden, doch es sank noch im Hafenbereich vor der Insel Beckholmen bei der Jungfernfahrt im Jahre 1628. Es sollte nach Danzig fahren und dort die Weichselmündung blockieren. Der Grund für den Untergang könnte der Wunsch von König Gustav II. Adolf gewesen sein, dem fast fertig gestellten Schiff ein zweites Kanonendeck hinzuzufügen. Dadurch wurde der Schwerpunkt erhöht und das zusätzliche Gewicht hatte einen größeren Tiefgang. Trotz geringen Windes geriet das Schiff bei der Jungfernfahrt in Schräglage und Wasser drang durch die unteren Kanonenluken ein, was schließlich zum Untergang führte. Dank dieser Katastrophe können wir heute ein zu 98 % originales Schiff aus dem 17.Jh. bewundern. Nach dem gemeinsamen Besuch des Vasa-Museums gingen wir getrennte Wege. Die meisten besuchten noch das Nordische Museum, welches sich gleich nebenan befindet. In ihm sind Wohnungseinrichtungen aus verschiedenen Epochen der schwedischen Geschichte zu sehen. Außerdem gibt es Informationen über das Leben der Samen, über schwedisches Kunsthandwerk und über die Polarlichter.Am Abend trafen wir uns dann wieder an der Rezeption unseres Hotels und spazierten zum Restaurant „Naxos". Es war ein sehr gemütliches Restaurant mit guter griechischer Küche.

3.Tag, Samstag, der 31.12.16: Vormittag zur freien Verfügung – am Nachmittag Schärenkreuzfahrt – am Abend feierliches Silvesterdinner im Restaurant „Solliden"

Am Morgen trafen wir uns nach dem Frühstück an der Rezeption und fuhren gemeinsam zum „Ericsson Globe". Auf der Fahrt dorthin stiegen wir an der Station Gullmarsplan um und bewunderten die farbigen Leuchtelemente an der Bahnsteigüberdachung. Der „Globen", wie der Ericsson Globe auch genannt wird, ist eine große halbkugelförmige Veranstaltungshalle. Im Mai 2016 wurde in ihr zum zweiten Mal der Eurovision Song Contest ausgetragen. Seit 2010 kann man an der Außenhülle der Halbkugel in zwei gläsernen Gondeln zum höchsten Punkt des Daches hinauffahren.
Kurz nachdem der Verkaufsschalter eröffnet hatte, trafen wir am Ericsson Globe ein und erhielten die Auffahrzeit 10.10 Uhr, zu der wir uns am Einlass bereithalten sollten. In der Zwischenzeit sahen wir uns eine der beiden Glasgondeln an. Eine Gruppe war gerade eingestiegen, um nach oben zu fahren. Irgendwie gab es ein technisches Problem, da sich die Türe der Gondel nicht schließen ließ. Die Fahrgäste mussten wieder aussteigen und warten, bis die zweite Gondel unten eintraf. Durch den Ausfall verschob sich unsere Bereitstellungszeit auf 10.40 Uhr. Wir nutzten die zusätzliche halbe Stunde für einen Besuch im Einkaufscenter gleich nebenan. Um 10.40 Uhr waren wir wieder zurück und sahen zu Beginn einen Film über die Globen-City, zu der auch noch eine weitere Eishockey-Halle, ein Veranstaltungszentrum und das Fußballstadion „Tele2" gehören. Im Prinzip war der Film nichts anderes, als ein fünf minütiger Werbespott in eigener Sache. Anschließend betraten wir die Gondel und fuhren auf der Außenhülle im Schneckentempo hinauf zum höchsten Punkt der halbkugelförmigen Halle. Von oben hatten wir eine fantastische Sicht auf Stockholm.
Zurück an der Tunnelbahnstation „Globen" ging es mit der U-Bahn zur Stockholmer Altstadt „Gamla Stan". Dort angekommen spazierten wir zur Tyska Kyrkan, zur Deutschen Kirche. Abweichend von der regulären Öffnungszeit an Samstagen hatte sie an diesem Tag leider geschlossen. Von der Kirche gingen wir dann zur Marten Trotzig Gränd, der mit 90 cm Breite schmalsten Gasse in Stockholms Altstadt. An deren unteren Ende liegt auch das Restaurant „Marten Trotzig", in welchem wir für den folgenden Tag das Abendessen bestellt hatten.Vom Restaurant spazierten wir die Fußgängerpassage entlang bis zum Reichstagsgebäude und von dort zum Stadshuset. Aufgrund des ungewollten Zeitverlustes durch den Ausfall der Gondel waren wir später vor Ort als geplant und überlegten, ob sich ein Besuch noch lohnen würde. Letztendlich beschlossen wir davon abzusehen, auch weil uns unser örtlicher Reiseleiter am 1.Tag im Innenhof des Stadthauses ja schon weitgehend alles erklärt hatte. Wir holten uns lediglich ein paar Prospekte mit den Innenansichten der Räumlichkeiten und gingen dann, wieder genügend Zeit habend, durch die Fußgängerzone der Innenstadt zur Bootsanlegestelle am Strandvägen. Dort warteten bereits viele Personen auf den Einlass auf das Schiff „Östana I." zur Schärenkreuzfahrt. Die von uns zunächst anvisierten Fensterplätze im Restaurant des Oberdecks waren bereits durch Vorbestellungen alle vergeben und so suchten wir uns frei Plätze im Unterdeck oder im Außenbereich des Oberdecks. Die Fahrt durch das Stockholm vorgelagerte Archipel war sehr interessant und veranschaulichte die einzigartig fantastische Lage der schwedischen Hauptstadt. Während der gesamten, circa 2,5 stündigen Fahrt gab es Informationen auf Englisch und Schwedisch und wer wollte, konnte am Bordbistro Getränke und kleine Speisen erwerben. Mit Eintritt der Dämmerung wurde es ziemlich kalt. Dafür entschädigte der Blick auf die romantisch beleuchteten Häuser und Villen, die in Ufernähe zu sehen waren. Ein zur Weihnachts- und Silvesterzeit aufgrund der vielen Christbäume und Kerzenleuchter besonders faszinierender Anblick!
Zurück am Schiffsanleger in Stockholm, spazierten wir über die Hafenstraße (Hamngatan) zum Kaufhaus NK (Nordiska Kompaniet) und weiter zum Sergeltorg. Auf diesem zentralen Platz stand eine aus Drahtgeflecht konstruierte Baumgruppe mit einer Elchfamilie, deren Konturen bei Dunkelheit mit hunderten kleinen Lämpchen in Szene gesetzt wurden. Vom Sergeltorg fuhren wir dann mit der Tunnelbahn zu unserem Hotel zurück.
Um 18.00 Uhr holten uns zwei Taxen vom Hotel ab und brachten uns zum Restaurant „Solliden" im Freilichtmuseum Skansen. Vor der Eingangstür des Restaurants brannten zwei Fackeln und im großen Saal wurden wir zu unserem Tisch begleitet. Wir hatten fantastische Plätze mit Blick auf Södermalm, Teile der Altstadt und auf die große Showbühne, welche sich ca. 200 Meter entfernt, gegenüber unseres Restaurants befand. Als Menü gab es Hummer mit einer Gemüse- und Mayonnaisefüllung, als Hauptgang Roastbeef mit Pilzen, Madeira Soße und Kartoffelkuchen sowie als Nachspeise Eis mit Zuckerwatte und Beeren. Besonders gespannt waren wir auf das Servieren unserer Nachspeise, weil dabei immer, wie bei einem Kapitänsdinner, für jeden Tisch eine kleine Fackelfontäne dazugehörte. Es sollte aber noch eine ganze Weile dauern, ehe wir an der Reihe waren. Eine Musikband spielte den ganzen Abend gedämpfte Barmusik, zu der auch einige tanzten. Aufgrund unserer schönen Fensterplätze konnten wir das Feuerwerksgeschehen über den Dächern der Stadt ebenso gut verfolgen wie das Geschehen auf der Showbühne. Die Liveübertragung des schwedischen Senders SVT1 sollte von 23.15-00.15 Uhr stattfinden, aber bereits zuvor wurde schon einmal probehalber das neue Jahr eingeläutet. Wir sahen bei wechselhaften Witterungsverhältnissen, wie sich die Zuschauerfläche vor den Aufnahmen füllte und anschließend wieder leer war. Mit Beginn der Liveübertragung war die Zuschauerfläche aber dann bis zum Finale gut gefüllt. Kurz vor Mitternacht erhielten wir unser Glas Sekt und bemerkten, wie sich die schwedischen Gäste im Restaurant bei einer Rede, die von der Showbühne zu uns direkt übertragen wurde, erhoben und andächtig zuhörten. Die schwedische Schauspielerin Pernilla August verlas das Gedicht „Die Neujahrsglocke" von Alfred Tennyson. Seit dem Beginn des schwedischen Hörfunks1928 wird dieses Gedicht vor dem Jahreswechsel aus dem Freilichtmuseum Skansen übertragen. Danach folgt der Count down und die Glocken läuten das neue Jahr ein.
Die deutsche Übersetzung des Gedichtes setze ich ans Ende dieses Reiseberichtes.
Nach Mitternacht feierten wir bis 01.00 Uhr im Restaurant weiter und anschließend brachten uns die Taxen in unser Hotel zurück.

4.Tag, Sonntag, der 1.Januar 2017: Ausflug nach Mariefred mit Besuch des Renaissance–Schlosses Gripsholm

Nach der langen Silvesternacht begann der Tag mit einem späten Frühstück. Punkt 11.00 Uhr stand unser Fahrer Lars mit dem Bus vor dem Hotel bereit. Der Himmel war noch etwas bedeckt, aber am Horizont waren schon die ersten blauen Streifen auszumachen. Die Fahrt nach Mariefred dauerte ca. 50 Minuten. Vor Ort angekommen, begrüßte uns der Himmel in strahlendem Blau. Wir gingen gleich zum Schloss, wo bereits unsere Führerin auf uns wartete und hatten an diesem 1.Januar eine Exklusivführung! Nur für uns öffnete sich die Tür ins Innere. Das Schloss Gripsholm ist eines der ältesten Schlösser Schwedens und wurde von Gustav I. Vasa als Wohnsitz auserwählt. Er ließ die existierende Burg zum Schloss ausbauen. Während unserer Schlossbesichtigung sahen wir einige der ca. 2000 Porträtbilder, welche das Schloss beherbergt. Begeistert lauschten wir den Erzählungen unserer Führerin, die auch so manche lustige Episode bereit hielt. Unsere Schlossbesichtigung endete im königlichen Theater, welches König Gustav III. im Jahre 1773 errichten ließ. Es zählt, nach dem Theater in Schloss Drottningholm, zu den ältesten in Schweden, wird aber im Gegensatz zu diesem nicht mehr bespielt.
Nach der Besichtigung spazierten wir bei strahlendem Sonnenschein um die Schlossinsel herum. Von einem Bootssteg am Rand des Mälarnsees aus hatten wir einen sehr schönen Blick auf das Schloss und auf das gegenüber liegende Städtchen Mariefred.Die kleine Ortschaft war auch unser nächstes Ziel. Wir gingen entlang der Uferpromenade zum Gemeindefriedhof und statteten dem Grab Kurt Tucholskys einen Besuch ab.
Er veröffentlichte im Jahre 1931 unter dem Titel „Schloss Gripsholm. Eine Sommergeschichte" eine heiter-melancholische Liebesgeschichte, die stark autobiografische Züge hat. Mit dem Bus fuhren wir dann wieder nach Stockholm zu unserem Hotel zurück.
Am Nachmittag trafen wir uns an der Rezeption, um uns auf den Weg zu den schönsten künstlerisch gestalteten Tunnelbahn-Stationen zu machen. Es war längst dunkel geworden und die Museen waren an diesem Neujahrstag geschlossen. Zuerst fuhren wir zur Station Skarpnäck und bewunderten die vielen in einer Reihe aufgestellten Granitbänke. Anschließend stiegen wir am Medborgarplatsen (Bürgerplatz) aus, den unsere Magdeburger Gäste der Aussprache halber in „Magdeburger Platz" umtauften und liefen von dort entlang der sehr geschäftigen Götgatan zur Katarina-Aussichtsplattform. Der dazugehörende Aufzug, der Katarina-hissen, wird leider erst 2019 wieder nutzbar sein. Auf alle Fälle hatten wir einen schönen Blick auf die beleuchtete Altstadt und in östliche Richtung auf die große, am Terminal liegende Fähre der Viking-Line. Von der Aussichtsplattform machten wir noch einen Abstecher zum Mosbacke Torg. Der Platz gilt als beliebter lauschiger Treffpunkt und wird an seiner Nordseite vom Södra Teatern begrenzt. Bei unserem Besuch waren wir allerdings die einzigen Personen, die zu sehen waren. Mit der Tunnelbahn fuhren wir danach weiter bis zur Station T-Centralen und von da zur Station Östermalmstorg, von deren künstlerischer Gestaltung wir uns insgeheim mehr erhofft hatten. Zurück an der Station T-Centralen, welche in der Abfahrtsebene der blauen Tunnelbahn-Linie sehr schön gestaltet ist, fuhren wir bis zur Station Solna centrum, welche den meisten von uns am besten gefiel. Decke und Seitenwände scheinen naturbelassen zu sein und sind vollständig mit roter Farbefläche versehen. Auf das Rot wurden dann verschiedene Landschafts- und Alltagszenen, vorrangig mit grüner Farbe, gemalt. Mit der Tunnelbahn ging es dann bis zur Endhaltestelle Kungsträdgarden, eine ebenfalls sehr schön gestaltete U-Bahn-Station.
Nach der Besichtigung der künstlerisch gestalteten Tunnelbahn-Stationen spazierten wir vorbei an Oper, Reichstag und Schloss zum Restaurant „Marten Trotzig". Für uns war ein separater Raum im Gewölbekeller reserviert und es gab ein „Svensk Meny", ein schwedisches Menü. Als Vorspeise gab es eine Art Quiche mit Creme fraiche und roten Zwiebeln und als Hauptgang die Wahl zwischen Lachsforelle oder Rentier mit in Butter gerösteten Bohnen. Leider schien sich die Hauptspeise auf dem Weg von der Küche zum Gewölbekeller etwas abgekühlt zu haben. Zum Abschluss gab es noch ein Dessert. Vom Restaurant ging es dann mit der U-Bahn zum Hotel zurück.

5.Tag, Montag, der 02.01.2017: Rückflug

Die ersten Gäste von uns fanden sich zum „kleinen" Frühstück in der Empfangslobby ein, da das reguläre Frühstückbuffet erst um 07.00 Uhr eröffnet wurde. Es wurde auch sehnlichst erwartet, da das „kleine" Frühstück außer Getränken und Gebäck nichts weiter hergab. Pünktlich zur vereinbarten Zeit standen auch unsere Taxen vor dem Hotel bereit. Die Fahrzeit bis zum Stockholmer Flughafen betrug eine knappe Dreiviertelstunde. Zuerst verabschiedeten wir am Terminal 5 unsere Wiener Gäste und im Anschluss checkten wir im Terminal 2 nach Berlin-Tegel ein. Unser Flug verzögerte sich um eine halbe Stunde, da die Maschine bereits mit Verspätung in Stockholm-Arlanda eintraf. Dafür hatten wir sehr gute Sichtverhältnisse und konnten die schöne Aussicht genießen. Bei der Landung in Berlin hatte der Pilot bereits die Verspätung bereits um 10 Minuten verkürzen können. Nach der Gepäckaufnahme verabschiedeten wir uns von einander und fuhren mit den Transferfahrzeugen in unsere Heimatorte.Es war eine schöne Silvesterreise!
Dirk Schlosser
05.01.2017
Ich habe zwei Übersetzungen der Neujahrsglocke gefunden, die sich allerdings ein wenig voneinander unterscheiden:
Die Neujahrsglocke(aus „In Memoriam" von Alfred Lord Tennyson)
Läutet Aus, Wilde GlockenLäutet aus, wilde Glocken, zum wilden Himmel,
Der fliegenden Wolke, dem frostigen Licht;
Das Jahr stirbt in der Nacht;
Läutet aus, wilde Glocken, und lasst es sterben,
Läutet das Alte aus, läutet das Neue ein,
Läutet aus, glückliche Glocken, über dem Schnee:
Das Jahr vergeht, lass es vergehen;
Läutet das Falsche aus, läutet das Treue ein.
Läutet den Gram aus, der den Verstand entkräftet,
Für diejenigen, die wir hier nicht mehr sehen,
Läutet die Fehde zwischen Reichen und Armen aus,
Läutet Wiedergutmachung an aller Menschheit ein.
Läutet eine langsam sterbende Sache aus,
Und alte Arten des Parteienstreits;
Läutet die edleren Lebensmoden ein,
Mit besseren Manieren, reineren Gesetzen.
Läutet Mangel, Sorge, Sünde aus,
Die pflichtvergessene Kälte der Zeit;
Läutet, läutet meine traurige Reime aus,
Aber läutet den volleren Minnesänger ein.
Läutet falschen Stolz in der Stätte und dem Blut aus,
Die bürgerliche Verleumdung und die Boshaftigkeit;
Läutet die Liebe der Wahrheit und des Lichts ein,
Läutet die gemeinsame Liebe der Güte ein.
Läutet alte Gestalten übler Krankheit aus
Läutet die verengende Sinneslust des Goldes aus;
Läutet die Tausendkriege der alten Zeit aus,
Läutet den tausendjährigen Frieden ein.
Läutet den freislichen Mann und frei ein,
Das größere Herz, die freundlichere Hand;
Läutet die Dunkelheit des Landes aus,
Läutet den Christ ein, der ist zu sein.
Übersetzung: © David Paley
Die Neujahrsglocke(aus „In Memoriam" von Alfred Lord Tennyson)
Deutsche Übersetzung: "Neujahrsglocke"
Läute, Glocke läute, in der strengen Neujahrsnacht
Entgegen des Raumes Nordlichtschein und der Erden Schnee.
Das alte Jahr legt sich nieder zum Sterben
Läute dein Seelenleuten über Land und Wasser
Läute ein das Neue und läute raus das Alte der ersten zitternden Minute des Jahres.
Läute die Macht der Lügen hinaus aus der Welt
Und läute die Wahrheit hinein zu uns
Läute unsere Gedanken hinaus aus dem Kerker der Sorge
Und läute Linderung der zerrissenen Brust
Läute den Hass hinweg zwischen Arm und Reich
Und läute die Versöhnung ein zwischen der Erde Sippen
Läute hinweg die Bekümmernisse, Sorgen und Nöte
Und läute die gefrorenen Zeiten wieder warm
Läute zur Stille des Gedichtes Straßenlärm
Aber läute hin zur Schaffensfreude das Sängerherz
Läute weg den Stolz welcher nur die Ahnen zählt,
der Verleumdung Tücke, des Neides Hinterlist
Läute ein den Triumphzug des Rechten
Und läute hin zum Sieg der Menschheit Fahnen.
Läute, Glocke läute .. und des Jahrhunderts Krankheit weiche
Es dämmert, die Geschlechter schreiten in Stärke voran
Läute hinweg das Jahr der tausend Kriege
Läute ein das tausendjährige Reich des Friedens

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Kommentare zum Reisebericht

Liebe Frau Schütze,
vielen Dank für Ihren Hinweis. Leider haben wir von Ihnen keinerlei Bewertung zu Ihrer Silvesterreise erhalten, weder per Post noch online, sodass wir keine Möglichkeit hatten, darauf zu reagieren. Bei unserer Onlinebewertung können Sie immer selbst auswählen, ob Sie den Kommentar öffentlich sichtbar hinterlegen möchten oder nicht. Leider ist eine solche Bewertung Ihrerseits bei uns nicht eingegangen. Bitte lassen Sie uns diese noch einmal zukommen, sodass wir diese bearbeiten und entsprechend reagieren können. Kritische Hinweise nehmen wir stets sehr ernst und gehen diesen nach, da es uns nur mit diesen gelingt, die Qualität unserer Reisen stetig zu überprüfen sowie zu verbessern.

Herzliche Grüße,
Marianne Förster und das Eberhardt TRAVEL Team

Marianne Förster
26.01.2018

Schade das die Kommentare anscheinend einfach untergehen und keinerlei Antwort darauf erfolgt!!!
Wahrscheinlich ist es einfacher zu schreiben, das keine Kommentare vorliegen, sobald diese nicht zu 100% positiv ausfallen.

Ines Schuetze
26.01.2018