Reisebericht: Rundreise Schweiz – Glacier– und Bernina–Express

09.07. – 13.07.2019, 5 Tage Busreise mit Bahnfahrten undt Davos – Pontresina – Zugfahrt mit Bernina–Express – Tirano – Zugfahrt mit Glacier–Express – Filisur – Zermatt – Täsch


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3 Tage unterwegs mit den eindrucksvollsten Alpen Express Zügen der Schweiz. Auf über 3000 hm mit dem Zug ankommen und auf Augenhöhe mit dem Matterhorn stehen. Es ist ein Erlebniss der besonderen Art.
Ein Reisebericht von
Jürgen Müller
Jürgen Müller

1.Tag Dienstag Anreise nach Davos

Start war 7:00 in Engelsbrand und 7:30 in Pforzheim. Dann gings an Stuttgart, vorbei an der Großbaustelle von Stuttgart 21 und der Bahnstrecke Wendlingen-Ulm. Bis auf eine kurze Autobahnsperrung wegen einem Unfall hatten wir Glück und sind zügig vorangekommen. Nach einer Frühstückspause im Rasthof Illertal, mit Kaffee vom Busfahrer, setzten wir die Fahrt fort, nach Bregenz durch den Pfändertunnel, am Bodensee vorbei nach Österreich und dann nach nur wenigen Kilometern waren wir auch schon auf dem Gebiet der Schweiz. Unser Ziel für die Mittagspause liegt im Fürstentum Liechtenstein.Iin Vaduz machten wir im Zentrum der kleinen Stadt eine längere Pause. Hier konnte jeder nach Lust und Laune sich die Stadt anschauen, eine Kleinigkeit essen und Eindrücke sammeln wie es in einem Fürstentum so zugeht.
Nach weiten 1,5 Stunden errichten wir Davos und mussten erst eine geeignete Zufahrt dort hin auskundschaften, denn wegen Baustellen waren viele Zufahrten nicht möglich und unser Navigationsgerät lag völlig daneben. Aber mit Hilfe des freundlichen Hotelpersonals wurden wir telefonisch durch das neue Einbahnstraßen Konzept gelotst und kamen schließlich direkt vor dem Hotel an.
Vor dem Abendessen reichte es noch einen kleinen Spaziergang durch den Ort zu unternehmen, die beiden Bergbahnen, die Parsennbahn und die Schatzalpenbahn zu inspizieren.
Das Abendessen als 3 Gänge Menü war sehr fein und lecker auch das Hotel gefällt allen sehr gut.

2.Tag Mittwoch Fahrt mit dem Bernina Express

Heute soll unsere erste Zugfahrt durch das Schweizer Hochgebirge stattfinden, mit dem Panorama Zug Bernina Express von Pontresina nach Süden bis nach Italien nach Tirano. Alle sind pünktlich bereit zur Abfahrt mit dem Bus nach Pontresina ........ jedoch Henry unser Busfahrer hat schlechte Nachrichten. Der Bus ist hat einen Defekt im Abgasreinigungssystem und es besteht das Risiko wenn er weiterfahrt das die Board Elektronik den Bus stillsetzt. Also es ist klar er muss mit den Bus unverzüglich in die Werkstatt. ....Aber was machen wir ? Einen Ersatzbus konnten wir so schnell nicht organisieren, es gab nur eine Möglichkeit das wir unseren Bernina Express in Pontresina rechtzeitig erreichen können, wir mussten sofort den nächsten Regionalzug von Davos nach Filisur und dann umsteigen und von Filisur nach Samedan und dann erneut umstiegen und schließlich nach Pontresina fahren. Genau so haben wir's auch gemacht. Jeder war bei der Sache und wir meisterten die super kurzen Umstiegszeiten und kamen schließlich nach fast 2 Stunden beim Bernina-Express an, uff geschafft. Nun konnte die Genußfahrt durch die Schweizer Alpen beginnen. Erst durch saftige Almen vorbei an glücklichen Kühen, dann höher hinauf zu wunderschönen Bergseen hoch bis über die Vegetationsgrenze zum Berninapass auf 2235m ü.M. hinein in die Felsen und ganz nah ran an den Morteratsch Gletscher. Beeindruckend ist auch wir der Zug sich über das Kreisviadukt bei Brusio in die Höhe schraubt. Anschließend ging es hinunter nach Tirano auf 400 m ü.M. und die Temperaturen stiegen auf über 25 grad. Nun angekommen in Tirano knurrte uns der Magen, Zugfahren mach doch auch ziemlich Hunger. Vorsorglich reservierten wir uns einen Tisch im Restorante Ai Portici und konnten entspannt zusammen sitzen und bei gutem Essen und Trinken die Eindrücke der Zugfahrten verarbeiten.
Aber das bisherige Zugprogramm sollte uns noch nicht reichen, der Bus war noch immer in der Werkstatt, so beschlossen wir auch mit dem Regionalzug wieder zurückzufahren. Nochmal die Strecke des Bernina-Express in umgekehrter Fahrtrichtung und nach mehrmaligem Umsteigen kamen wir nach 3 ½ Std in Davos an. Die ganze Fahrt mit tausend Bildern im Kopf und in der Kamera war spannend und eindrucksvoll, aber auch anstrengend. Und da waren alle froh als pünktlich zur Ankunft in Davos Platz, unser Bus samt Henry dem Fahrer vor der Türe stand und uns
die letzten 2 km noch ins Hotel brachte.

3.Tag Fahrt mit dem Glacier Express nach Zermatt

Heute ging es erst mit der Nostalgiebahn und dem „Krokodil" als Lokomotive von Davos nach Filisur. Es ist einfach toll in den alten Wägen zu reisen und sich zurückgesetzt in alte Zeiten zu fühlen. Die deutliche Aufteilung der Reisenden in einfache Holzbrettklasse und dahinter die 1.Klasse mit dem Plüschsofa im Abteil zu erleben. So das hat jetzt schonmal Lust auf noch mehr Zugerlebnisse gemacht.
Nach kurzer Verspätung lief nun der imposante Panoramazug Glacier Express im Bahnhof ein. Die Eberhardt Gruppe wurde durch den Zugbegleiter aufgerufen und in den reservierten Wagen geführt. Jeder fand schnell seinen Patz in dem hellen Licht durchfluteten Zug. Nun freuten wir uns auf hohe Wasserfälle, tiefe Schluchten und spektakuläre Felswände. Alles das und noch viel mehr konnten wir während der 7 Std. Zugfahrt nach Zermatt sehen.
Während der Fahrt wurden Getränke und eine Vesperplatte serviert. Das Wetter war erst recht schön und sonnig, jedoch gegen Nachmittag zogen Wolken auf und die Sicht war etwas eingetrübt. Dadurch konnten wir vom Matterhorn nur den unteren Teil sehen, die Spitze und die obere Hälfte steckte in den Wolken.
Im Hotel in Zermatt war unser Gepäck schon angeliefert und wir mussten nur noch unsere Zimmer beziehen und konnten auch schon bald zum Abendessen gehen. Mit einem Bummel durch das Dorf Zermatt klang für die meisten der schöne Tag aus.

4.Tag Freitag, Aufenthalt in Zermatt und Fahrt auf den Gornergrat

Heute sollte der Höhepunkt unserer Reise sein.
Am Morgen trafen wir uns um das Wetter zu beurteilen und zu entscheiden wer mit auf den Gornergrat kommt. Das Wetter machte uns Hoffnung, dass wir heute das Matterhorn zu Gesicht bekommen, also war die Entscheidung einfach und die meisten von der Gruppe kamen mit hoch.
Schon die Fahrt mit der Zahnradbahn war ein Erlebnis der besonderen Art. Ein Schienenverkehr im engsten Fels, mehrere schicke Bahnhöfe als Bergstationen gebaut, und jede hat eine feine Omega-Uhr als Stationsuhr, sehr edel.
Oben am Grat angekommen, verliefen sich die Menschen schnell in alle Richtungen. Hier gibt es viele Wanderwege, Gipfel und Aussichtsplattformen, so dass jeder die Schönheit der Berge und Gletscher ungestört genießen kann. Eine herrliche Bergwelt präsentiert sich vor unseren Augen, nur der König der Berge ziert sich, sich uns komplett in seiner Schönheit zu zeigen. Ja das Matterhorn mit seiner unwahrscheinlichen Ausstrahlung verhüllt seine Spitze in einen Schleier aus Wolken. Ständig hat man das Gefühl es könnte gleich soweit sein, das es die Hüllen fallen lässt, also darf man den Moment nicht versäumen und schaut deshalb immer wieder hin. Für Alle ist das ein spektakuläres Spiel der Natur und ein jagen nach dem besten Foto dieses Berges. Fast kann man verstehen in welchen Bann die vielen Bergsteiger früher und heute noch verfallen, nach dem Wunsch diesen besonderen Berg zu besteigen.
Fast den ganzen Tag verbringen wir oben auf dem Grat und eine Station tiefer am Riffelsee. Das Wetter ist herrlich sonnig und es gab nur schwachen Wind, also ideales Bergwetter. Gegen späten Nachmittag kehrten wir in kleinen Gruppen einzeln wieder in unser Hotel zurück und am Abendessen hatte der Bann des Matterhorns uns noch immer nicht ganz losgelassen, jedenfalls bestimmte es die Gespräche am Tisch.

5.Tag Samstag, Heimreise über Montreux

Allen viel es schwer heute schon Zermatt wieder zu verlassen, aber wir trösteten uns und nahmen uns vor noch einen schönen Abstecher in Montreux auf der Heimfahrt zu machen, somit freuten wir uns ein weiteren schönen Ort besuchen zu dürfen.
Um 7:30h wurde unser Gepäck schon mal vorab mit dem Zug zum Bus tranportiert. Wir folgten etwas später, machten einen letzten Spaziergang durch das schöne Zermatt und führen auch mit dem Zug eine Station bis nach Täsch um dort von unserm Henry mit seinem Bus empfangen zu werden. Er hatte schon all unser Gepäck sicher verstaut und wir konnten uns gleich auf die Fahrt machen.
Am Genfer See fuhren wir am Seeufer entlang bis zur Innenstadt von Montreux, wo wir uns eine ausgiebige Mittagspause gönnten. Hier war viel geboten, es war der letzte Tag des legendären Jazz Festivals von Montreux. Die Seepromenade war belebt mit Markständen und Essen und Trinken wurde auch angeboten.
Auf dem Genfer See kreuzte die historische Flotte mit original Schaufelraddampfern vom frühen 20.Jahrhunderts. Die Stadt lebt die Musik, viele sind nur deshalb angereist. Freddy Mercury hatte das gefallen, als Statue beobachtet er an der Seeplattform das Treiben.
Viel zu schnell müssen wir unsere Heimreise schon wieder fortsetzen. Über Bern, Basel kamen wir nach Karlsruhe und schließlich wieder in die Heimat und um ca. 18:00 in Pforzheim an.
Es war eine tolle Reise, mit vielen Erlebnissen.
Mindestens einmal im Leben sollte man diese Zugreise in der Schweiz gemacht haben, da waren sich Alle einig.
Ich möchte mich bei allen Gästen für die Kooperationsfreude bedanken und würde mich sehr freuen wenn wir wieder mal zusammen eine spannende Reise unternehmen können.
Ihr Reiseleiter Jürgen Müller

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