Reisebericht: Erlebnis Schweiz – Bahnen und Berge

01.06. – 15.06.2014, 15 Tage Davos – Bernina–Express – Glacier–Express – Zermatt – Schwägalp – Säntis – Pilatus – Interlaken – Jungfraujoch – Thun


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Die Bahnstrecken mit dem Bernina- und Glacier-Express bieten eine spektakuläre Alpenüberquerung und eine Fahrt mit dem langsamsten Schnellzug durch die Schweizer Bergwelt.
Ein Reisebericht von
Gisela Gerlach
Gisela Gerlach

1.Tag– Anreise  nach Davos , 801 km

Eine Traumreise beginnt 06.00 Uhr in Dresden. Die ersten Gäste sind erwartungsvoll in den Bus gestiegen. Schnell haben wir uns bekannt gemacht. Der Busfahrer Reiner Augustin vom Busunternehmen Puschmann hat die Koffer eingeladen und schon geht es weiter zum nächsten Einstiegsort. In Ulm Ost  nehmen wir unsere letzten Gäste auf. Jetzt ist die Gruppe komplett, 33 Personen. Heute ist ein sonniger Sonntag und wir haben keine LKW's auf der Autobahn und doch werden wir von einigen Staus auf unserer Fahrt in die Schweiz aufgehalten. Unsere Strecke geht entlang der A4, A72,A9,A6 und der A7. In Langenau verlassen wir die Autobahn, um zum Autohof zu gelangen. In der Ferne sehen wir Ulm. Aber wir müssen zwei Mal Anlauf nehmen, um zu unserem Autohof zu gelangen. 2 Gäste aus Baden Württemberg warten schon auf uns. Jetzt ist unsere Gruppe komplett und wir fahren auf der A7 weiter durch das schöne deutsche Urlaubsgebiet, dem Allgäu. Mit Blick auf den Bodensee fahren wir nach Österreich und wählen die Fahrt  durch den Pfändertunnel mit seinen 6,7 km. Jetzt gelangen wir schnell in unser Urlaubsland. Die Grenze Diepoldsau. Mit der Nationalhymne und einem traditionellen Grüezi geht es in die Schweiz. Wir durchqueren Heidiland, das seit 1997 eine Ferienregion zwischen den westlichen Walensee und Bad Ragaz in der Ostschweiz ist.
Im Kanton Graubünden angekommen führt uns unsere Fahrt weiter entlang dem Landquart nach Davos. Gegen 18.00 Uhr kommen wir in unserem Hotel Hilden Garden Inn  an. Wir werden sehr freundlich vom Personal des Hauses empfangen und mit einem guten Menü am Abend verwöhnt. Voller Erwartung auf den nächsten Tag beenden wir zufrieden unseren ersten Urlaubstag.

2.Tag– Fahrt mit dem Bernina–Express,  239 km

Nach dem Frühstück geht es nach Pontresina. Auf der Strecke fahren wir unseren ersten Pass den Flüela (2383 m). Unser Fahrer Reiner bewältigt die Kehren sicher und perfekt. Somit können wir uns voll und ganz auf die Bergwelt konzentrieren. Die Berge, die Blumenvielfalt der Bergwiesen und die Fahrt am Inn entlang ist schon ein Erlebnis. Wir wollen aber nach Pontresina, um mit dem Bernina-Express, der höchsten Bahnverbindung, die offen - ohne Scheiteltunnel - über die Alpen führt, nach Tirano. Begeisterung bei allen Gästen, vor allem natürlich bei den Fotografen.  Die Berge und Gletscher, die Schönheit der Natur können wir bei schönem Wetter erleben.
In Tirano angekommen probieren wir erst einmal die italienische Küche im Restaurant „Al Portici". Es bleibt noch Zeit für die Kirche Madonna di Tirano, oder auch für einen kurzen Besuch der Altstadt. Gegen 14.10 Uhr beginnen wir unsere Rückfahrt mit dem Bus. Dabei wollen wir die Fotofans auf ihre Kosten kommen lassen. Der erste Fotostopp ist am Kreisviadukt in Brusio. Ein gutes Timing, wir müssen nicht lange auf den Zug warten, der  vor unsere Augen über das Viadukt gleitet und ähnlich wie bei einem Kreiskehrtunnel die Höhendifferenz überwindet. Viele Bilder sind im Kasten. Schöne Fotos ergeben sich noch bei dem Stopp am Berninapass und dem Morteratschgletscher.
Ein besonderer Tag, nach einer besonderen Bahnfahrt geht zu Ende. Wir durften die Freiheit der Berge und die Lebenslust des Südens mit dem Bernina-Express bei schönem Wetter und guter Sicht erleben.

3.Tag– Fakultativer Ausflug in das Engadin,  187 km

31 Gäste möchten diesen Ausflug nicht verpassen und so starten wir am Morgen wiederum bei guter Sicht. Die Berge sind schon am Morgen klar und man möchte die Berge immer wieder im Bild festhalten.Endlich sind alle Gäste  im Bus und die Frage stellt sich, ob alle Erwartungen erfüllt werden können. Das Engadin steht für eine harmonische Berglandschaft mit einem ganzbesonderen Licht, klarem Himmel, leuchtenden Farben und vielen Sonnentagen. Unsere besondere Aufmerksamkeit richtet sich  natürlich auf St. Moritz.
Und somit fahren wir wieder über den Flüelapass(heute planen wir auch den Fotostopp) in das Engadin nach Susch (Unterengadin), weiter in das Oberengadin mit den Orten Zernez, Zuoz, Samedan dem Hauptort des Oberengardin. Bei der Fahrt bewundern wir immer wieder die weiß gekalkten Steinhäuser mit Sgraffito-Schmuck, aber auch die schönen Erker und die kunstvollen Fenstergitter.
Nun geht es  nach St. Moritz als „Top of The World" der in aller Welt berühmte exklusivste und teuerste Wintersportort der Alpen. Anderthalb Stunden nehmen wir uns Zeit, den Ort zu erkunden. Die Hotelpaläste und Geschäfte sind zum großen Teil noch geschlossen. Wir bummeln durch St. Moritz Dorf und genießen dabei das schöne Wetter.
Weiter geht unsere Fahrt über den Julierpass (2.284 m), der seinen Namen von Julius Cäsar hat, nach Tiefenkastel zum Bahnhof. Bei Sonnenschein lassen wir uns die gute Drebacher Wurst schmecken,bevor wir das Landwassertal Richtung Davos  fahren.
Auf dieser Strecke nehmen wir uns noch etwas Zeit . Das Landwasserviadukt ist unser Ziel.
Wir wollen nicht nur mit dem Glacier Express darüber fahren sonder möchten dieses Wahrzeichen auch von "unten" fotografieren oder vielleicht doch auch von oben ? !!
Eine Stunde  haben wir Zeit und die Gruppe teilt sich. Ein Teil nutzt die Zeit, die schönen Blumenwiesen zu fotografieren. Ein anderer Teil wartet auf den Glacier-Express am Fuß des Viaduktes und einige von uns wandern zu dem ca. 100 m hohen Fotostopp. Ein besonderes Erlebnis und langsamsten Schnellzug  von "oben" zu fotografieren. Einige Informationen der Räthischen Bahn füge ichbei.

"Der Landwasserviadukt

Es ist das größte und spektakulärste Bauwerk auf der 63 Kilometer langen Albulastrecke zwischen Thusis und St. Moritz: Der Landwasserviadukt versetzt Fachleute wie auch Laien in Staunen. Die Konstruktion der drei Hauptpfeiler im 1901/02 war eine architektonische Meisterleistung - notabene: Er wurde ohne Gerüst mit zwei Kranen erbaut. 2009 erhielt der Landwasserviadukt nach 106 Jahren erstmals ein neues Kleid - die RhB setzte von März bis November 2009 das Mauerwerk sowie den Geleisetrog sanft instand.
Die 142 Meter lange Brücke führt die Bahnlinie in einem schönen Schwung in 65 Metern Höhe über das wilde Landwassertal hinweg - direkt in einen Tunnel der senkrecht abfallenden Felswand hinein. Das Kunstbauwerk passt sich perfekt in die Hochgebirgslandschaft ein. Das einzigartige Zusammenspiel von Natur, Kultur und Technologie der Albula- und Berninalinie spiegelt sich in diesem Natursteinviadukt aus Kalkdolomit besonders eindrucksvoll. Das Gesamtkunstwerk «Rhätische Bahn in der Landschaft Albula/Bernina» erhielt am 07. Juli 2008 das UNESCO Welterbeprädikat verliehen - als erst dritte Eisenbahnlinie weltweit. "Die verbleibende Zeit am Nachmittag wird genutzt die Gästekarten, die eine kostenlose Bergbahnfahrt erlaubt, auszuprobieren.
Dabei haben wir uns für eine Fahrt mit der Schatzalpbahn entschieden. Einige von uns haben Thomas Manns „Zauberberg" gelesen. Den Stoff dazu lieferte seine Frau, die in Davos zur Kur war und sein eigener Aufenthalt in dem erkannten Wintersportort und auch der höchstgelegenen Stadt der Schweiz.
Ein interessanter Tag geht zu Ende. Wir müssen noch Koffer packen. Morgen werden wir mit dem Glacier-Express, Graubünden verlassen und im Kanton Wallis bei hoffentlich schönem Wetter ankommen.

4.Tag– Fahrt mit dem Glasier – Express

Wir können ausschlafen. Erst 9.00 Uhr werden die Koffer geladen. Wir fahren mit dem Bus zum Bahnhof Davos-Platz. Wir haben noch eine Stunde Zeit  um uns in Davos etwas umzusehen. Die Kirche St. Johann ist ein Ziel. Sie ist Zeuge, dass 1289 12 Familien aus dem Wallis in diese Gegend kamen und die Kirche, die sie Johannes dem Täufer weihten, erbauten. Der kleine Turm östlich des Hauptturmes erinnert noch daran. Jetzt führt uns unser Weg aber wieder zum Bahnhof zurück.
10.36 Uhr fahren wir mit dem Regionalzug nach Filisur. Hier steht für uns der „langsamste Schnellzug der Welt" bereit. Eine Reservierung für Eberhardt Gäste zeigt uns unseren Waggon. Die Fotografen wollen natürlich ans Fenster. Aber die Panoramawagen des Glacier Expresses bieten allen Gästen eine allerbeste Aussicht auf die Umgebung. Unsere Panoramafahrt kann beginnen.
Nach Filisur überqueren wir das Landwasserviadukt. Aber unsere Fotos haben wir schon in der "Tasche".
Weiter geht es durch die wilde Schinschlucht, vorbei an Burgen und Schlössern, bis nach Chur. Den mit 600 m tiefsten Punkt der Reise.  Nach den lieblichen Tälern und grünen Landschaften Graubündens wird es jetzt wieder spannend. In der Rheinschlucht sehen wir den „Grand Canyon der Schweiz". Danach stärken wir uns erst einmal. Ein Älpler-Teller (Salsiz und Bündner Bergkäse mit Brot und Butter) wird am Platz serviert.
Weitere schöne Eindrücke erhalten wir auf der Fahrt nach Zermatt. Dazu gehört Disentis mit der ältesten Benediktinerabtei der Schweiz. Aber auch der Bahnhof ist ein wichtiger Punkt der Reise. Die folgenden Strecken werden teilweise so steil, dass der Zug auf die Hilfe einer Zahnstange angewiesen ist. Nun erklimmen wir den höchsten Punkt der Reise, den 2033 m hohen Oberalppass. Nach steiler Abfahrt sehen wir Andermatt. Auf unserer weiteren Strecke durchfahren wir den Furka - Basis - Tunnel. 15 km lang und 15 min Fahrzeit. Der Bau des Tunnels (1982) macht es möglich, dass die Bahn das ganze Jahr betrieben werden kann.
Weiter geht unsere Fahrt durch das reizvolle Rhonetal hinunter nach Brig. Leider hat sich das Wetter geändert und es regnet. Von Brig aus beginnt nun unser Endspurt hinauf in das Mattertal. Tiefe Schluchten säumen den Weg und die uralten Steinbrücken zeugen vom regen Handel in vergangenen Zeiten. Vorbei am gewaltigen Bergsturz von 1991 fahren wir nach Zermatt, wo unsere Fahrt mit dem Glacier -Express 18.00 Uhr endet.Wir laufen nach der langen Fahrt zum

Hotel "Perren"

Reiner ist mit unseren Koffern schon an der Rezeption. Schnell sind die Zimmer bezogen und wir lassen bei einem guten Abendessen den Tag ausklingen.Tag, ZermattNach dem Aufwecken, Blick zu den Bergen. Wir haben Glück, kalte Temperaturen in der Nacht und schon teilweise blauer Himmel am Morgen. Der größte Teil der Gruppe fährt zum Gornergrat. Wir nehmen den Zug 09.36 Uhr. Es sind noch wenige Gäste unter,wegs, die Tagestouristen kommen später und wir können die Ruhe auf den Gornergrat genießen. Die Berge zeigen sich in voller Schönheit mit viel Schnee. Um wandern zu können muss man die tieferen Regionen nutzen.
Am Nachmittag bleibt Zeit entlang der Bahnhofstraße zu bummeln. Auf dem Kirchplatz müssen noch die

Murmeltiere

auf dem Brunnen gestreichelt werden. Das ist ein Garant, dass man nach Zermatt zurückkehrt.
Gegen 17.30 Uhr treffen wir uns wieder am Hotel, denn ein Bergerlebnis haben wir heute noch. Ein Abendessen mit Folkloreabend auf  Sunnegga. Wir fahren mit dem Sunnegga - Express eine Tunnel-Standseilbahn zur

Sunnegaterrasse (2288m).

Begrüßt werden wir von einem Alphornbläser. Bei einem typisch schweizerischen Käseraclette und typischer Schweizer Folklore
genießen wir den schönen Abend. Gegen 20.00 Uhr fahren wir gut gestimmt wieder nach Zermatt. Ein schöner Tag geht zu Ende.

6.Tag, Fahrt zum Säntis – 293 km

Unsere Rückfahrt beginnt mit Kofferladen vor dem Hotel. Mit einem Elektroauto werden diese zum Bahnhof gebracht. Wir haben Glück und auch heute haben wir einen schönen Blick auf das Matterhorn. Während wir noch Frühstücken fährt Reiner bereits nach Täsch. Unsere Gruppe trifft sich 8.30 Uhr am Bahnhof und wir fahren mit der Bahn nach Täsch. Reiner wartet schon auf uns und unsere Fahrt kann beginnen. Bei schönem Wetter fahren wir noch einmal einen Teil der Glacierexpressstrecke ab. Durch das Mattertal und dem Rohnetal (Goms) zum Grimselpass. Ein Erlebnis ist die Fahrt entlang der Passstraße auf eine Höhe von 2165m, Sicht auf die Furkastraße und dem Rhonegletscher. Bei der Fahrt ins Tal haben wir den Blick auf die Anlagen der Kraftwerke Oberhasli AG. Ein Stopp am Käsestand ermöglicht den Kauf der letzten Mitbringsel. Weiter geht unsere Fahrt entlang dem Haslital über den Brünigpass durchs Sarner Land, Richtung Vierwaldstättersee. In Luzern, dem Tor zur Zentralschweiz machen wir eine Pause. Die Möglichkeit die Kapellbrücke aus der Nähe zusehen lassen wir uns nicht entgehen. Danach aber weiter ins Appenzellerland. Vorbei am Zürichsee erreichen wir gegen 18.00 Uhr die Schwäg Alp. Wir konnten die Fahrt durch die schöne Schweiz bei schönstem Wetter erlebe und auch der Säntis zeigt sich von seiner besten Seite. Nach dem Zimmerbezug im Hotel verwöhnt uns das Team von der Schwäg Alp mit einem leckeren Abendessen, bei dem wir den Abend ruhig ausklingen lassen.

7.Tag, Heimreise– 697 km

Wir wollen die erste Bahn zum Säntis nehmen gegen 7.15 Uhr werden die Koffer in den Bus geladen und wir laufen zur Bahnstation. Mit dem Wetter klappt es heute wieder.Das Frühstück auf dem Säntis im Panoramarestaurant lässt keine Wünsche offen. Die beliebten Rösti und auch der gute Appenzeller und Urnäscher Käse liegen für uns auf dem Büfett.
Mit der Bahn  9.30 Uhr verabschieden wir uns vom Säntis und einigen Gästen, die eine weitere Reise in die Schweiz gebucht haben. Nun beginnen wir unsere Rückfahrt  durch das Appenzeller Land, an St. Gallen vorbei Richtung Bodensee und verlassen am Grenzübergang Au/Lustenau die Schweiz. Durch Bregenz geht es dann unsere gewohnte Strecke zurück nach Deutschland. In Ulm/Ost verabschieden wir unsere ersten Gäste und gegen 20.00 Uhr treffen wir in Dresden ein.
Nach dem Ende der Reise habe ich  das Gefühl es war für sie eine erlebnisreiche und in guter Erinnerung bleibende Reise.

Ich bedanke mich bei allen Gästen und bei Reiner unserem Busfahrer.

Ich wünsche Ihnen alles Gute, Gesundheit und viel Freude am Reisen.Viele Grüße
Ihre Gisela Gerlach

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Eine wunderschöne Reise mit vielen Erlebnissen, immer zu empfehlen, auch dank einer sehr guten Organisation durch unserer Reiseleiterin. Dank gilt auch unserem Busfahrer, der uns immer sicher und zuverlässig zu unseren Zielen brachte.

Manfred Wittig
09.06.2014