Reisebericht: Rundreise Berner Oberland – Natur– und Bergerlebnisse

10.08. – 16.08.2014, 7 Tage Rundreise Schweiz mit Kandersteg – Niesen – Bern – Glacier 3000 – Oeschinensee – Blausee


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Das Kandertal bietet neben den einzigartigen Bergjuwelen wildromantische Naturparadiese wie der im Naturpark liegende Blausee mit der Bio-Forellenzucht oder den von Bergen umgebenen tiefblauen Oeschinensee, welcher im UNESCO-Weltnaturerbe liegt.
Ein Reisebericht von
Gisela Gerlach
Gisela Gerlach

1.Tag – Sonntag,10.08.2014– Anreise nach Kandersteg            ( 920 km)

In Dresden beginnt unsere Reise 6.00 Uhr. Noch sind nicht alle Gäste anwesend. Auf der Fahrt durch Deutschland nehmen wir an verschiedenen Rasthöfen weitere Gäste auf. Insgesamt sind wir eine Gruppe von 25 Personen. Einer unserer wichtigsten Personen ist unser Chauffeur, Wilfried Model vom Busunternehmen Kretzschmar. Unsere Fahrt führt uns an Nürnberg , entlang der BAB 6 bis zum Kreuz Walldorf, hier wechseln wir auf die BAB 5, eine der wichtigsten Nord-Südautobahn. Einige Gäste holen wir in Karlsruhe am Busbahnhof ab. Jetzt ist unsere Gruppe komplett. Vorbei an dem schönen Schwarzwald gelangen wir zum Grenzübergang  Weil am Rhein/Basel. Wir fahren durch Basel und erhalten einen ersten Eindruck von der Wirtschaftsmetropole im Dreiländereck. Weiter führt uns unsere Reise vorbei an Solothurn und wir planen die erste Pause in der Schweiz an der Raststätte Deitingen Nord. Danach fahren wir an Bern vorbei nach Kandersteg. Bevor wir ins Kandertal abbiegen haben wir einen ersten Blick auf den Thunersee und dem Niesen der seine Spitze in Wolken hüllt insgesamt haben wir aber eine schöne Sicht auf die Berner Alpen und die Blümlisalp grüßte schon von Weitem. Wir erleben heute einen warmen Sommertag 29 Grad und dabei abwechselnd Sonne, Wolken und teilweise Regen. Gegen 19.00 Uhr sind wir im Hotel "Alfa Soleil" in Kandersteg angekommen.
Von  Fam. Seiler werden wir sehr herzlich empfangen und erhalten von Frau Seiler erste Informationen vom Haus und dem Ort.
Bei einem sehr guten 4 Gänge Menü lassen wir den Abend ganz entspannt ausklingen.

2. Tag– Montag, 11.08.2014– Ausflug auf den Niesen und zum Blausee  (50 km)

Wir erleben zurzeit eine Regenperiode in der Schweiz. Aber der Blick zum Himmel stimmt uns optimistisch. Wir sehen Wolken und teilweise etwas Blau am Himmel. Nach dem Frühstück fahren wir wieder durch das  Kandertal nach Mülenen. Auffallend ist, dass die Kander  Hochwasser führt. Am Bahnhof  in Mülenen kommen wir durch die Unterführung an die Niesenbahn. 10.00 Uhr fahren wir dann mit der Standseilbahn, die eine der längsten Standseilbahnen Europas ist.  Die Strecke ist aufgrund ihrer Länge in zwei Sektionen unterteilt. Die erste Sektion mit 2111 m und einer maximalen Steigung von 66 % führt hinauf auf die 1669 m ü. M. gelegene Zwischenstation Schwandegg. Von hier führt die zweite Sektion mit 1388 m und einer maximalen Steigung von 68 % bis zur Bergstation Niesen Kulm auf 2336 m ü. M. Die Fahrt ist beeindruckend und ein Erlebnis der besonderen Art. Beobachten konnten wie entlang der Gleise vielen Stufen(11674 an der Zahl) und die Treppe ist damit die längste der Welt. Sie ist damit im Guinness Buch der Rekorde aufgeführt. Vielen ist der jährlich stattfindenden Niesen-Treppen bekannt. Auf dem Niesen angekommen stehen wir in den Wolken. Damit ist unser erstes Ziel das Berghaus Niesen Kulm. Während wir auf dem Berg sind, zeigen sich dann doch noch einzelne Berge und auch der Thuner See ist einen Moment zu sehen. Bei der Talfahrt mit der Bahn werden noch viele schöne Bilder fotografiert. Wilfried wartet am Bus schon mit dem Mittag auf uns. Danach führt uns unsere Fahrt zum Blausee. Gemäß einer Sage stammt die blaue Farbe von den blauen Augen eines jungen Mädchens, das aus Trauer über den Tod ihres Geliebten ins Wasser ging. Seither trage der See als Erinnerung an die Unglückliche die blaue Farbe. Leichter Regen begleitet uns auf dem Weg zum See und am See angekommen regnet es dann so richtig kräftig. Es hindert uns aber nicht die Bio- Forellenzucht zu besuchen und einige probieren auch die Forellen, die ins ganze Tal geliefert werden. Endlich wieder im Bus und im Trockenen fahren wir zurück nach Kandersteg und sehen uns das Dorf an der alten Lötschbergstrecke an. Umgeben von hohen Bergmassiven zieht es sich 4 km im grünen Talboden hin.
Zum Abendessen werden wir heute mit einem Bauernbüfett überrascht, welches keine Wünsche offen lässt.

3. Tag– Dienstag, 12.08.2014

Besuch Käsekeller und Ausflug OeschinenseeDer Wetterbericht kündigt schönes Wetter an. Für unseren Ausflug zum Oeschinensee die beste Voraussetzung. Doch zuvor wollen wir den Käse und Wein der Region kennenlernen.
In einem Käsekeller erfahren wir alles Wissenswerte und dürfen auch richtig probieren. Danach spazieren wir bei Sonne durch den Ortskern, an der reformierten und katholischen Kirche vorbei, zur Gondelbahn. Die Umlaufbahn mit Gondeln für 8 Personen bringt uns in ca. 10 min in die Höhe. 1582 m hoch liegt der Oeschinensee. doch bevor wir am See ankommen spazieren wir rund 30 min zum See immer mit dem Blick auf die Blümlisalp.
Am See angekommen genießt jeder die Zeit auf seine Art. Zwei Hotel laden zum guten Essen ein. Ruderboote stehen zum Ausleihen bereit und schöne Wanderwege, wie z.B. der Skulpturenweg laden zum Wandern ein. Wir haben heute das Wetter wie aus dem Bilderbuch und genießen den Tag in vollen Zügen.
Sehr zufrieden mit dem heutigen Tag in der herrlichen Bergwelt treffen wir uns zum Abendessen wieder.

4. Tag– Mittwoch, 13.08.2014 Ausflug nach Bern         (160 km)

Die Nacht hat es geregnet. Laut Programm steht heute Glacier 3000 auf dem Programm.
Kurz vor der Abfahrt erhalte ich einen Anruf von der Bergstation, dass unsere geplante Fahrt abgesagt werden muss. Es herrscht eine Windgeschwindigkeit von 100km/h vor und damit ist die Bahnfahrt für den gesamten Tag gesperrt. Damit müssen wir kurzfristig unser Programm ändern. Unserer Stadtführerin in Bern ist es möglich, heute kurzfristig einzuspringen. Damit ist die eidgenössische Bundesstadt der Schweiz unser Ziel. Unsere Fahrt führt uns entlang des Thuner Sees. Die Sicht ist schlecht, es regnet und regnet. Aber in Bern am Bärenpark angekommen können wir ohne Schirm die Stadtführung bzw.-fahrt beginnen. Unsere Stadtführerin, Ruth Aegler, steigt mit in den Bus und wir fahren hoch über die Stadt zum ehemaligen Friedhof und dem heutigenRosengarten. Er  ist eingrosszügig angelegter Park mitwunderschöner Aussicht auf dieAltstadtund dieAareschlaufe. Im Park befinden sich 220 verschiedene Rosensorten, 200 Irisarten und Moorbeeten mit 28 verschiedenen Rhododendren.
Sehen können wir heute aber nur wenige und die Schirme müssen wir auch wieder aufspannen.
Weiter fahren wir mit dem Bus in die Altstadt . In der Nähe des Bundesplatzes steigen wir aus und beginnen unsere Stadtführung zu Fuß. Zuerst besuchen wir den spätgotischen Münster St. Vinzenz mit seinem beeindruckenden Hauptportal. Entlang der Kramgasse kommen am  Einstein-Haus vorbei und werden an Albert Einstein erinnert, der von 1902-1909 als Angestellter des Patentamtes in Bern lebte. Weiter geht es zum Wahrzeichen der Stadt, der Zeitglockenturm (Zytglogge). 12.00 Uhr stehen wir davor und  beobachten  das Figurenspiel. Auf unseren Rundgang durch die Stadt sind die vielen Lauben auffallend, die einen Rundgang auch bei Regen angenehm machen. Interessant sind in der Stadt auch die vielen  Brunnen. Der Kindlifresserbrunnen Bern ist der originellste und auch schaurigste. Brunnen in Bern.
Unterwegs gibt unsere Stadtführerin Informationen zum politischen Geschehen in der Stadt. 12% der Beschäftigten sind in der Verwaltung tätig. Unsere Führung beenden wir am Bärenplatz mit Blick auf den Bundesplatz. Wir verabschieden uns von Rut, die uns durch die einzigartige Altstadt, die 1983 in das UNESCO-Welterbe aufgenommen wurde, so unterhaltsam geführt hat.
Mit vielen Informationen zum Land und der Stadt ausgerüstet kann jeder die Stadt individuell erkunden und zwischenzeitlich auch bei Sonnenschein. Die Wünsche sind sehr unterschiedlich für die Einen ist es das Kunstmuseum der Stadt und andere wollen in die Altstadt an der Aare nach Bern Matten. Am Ende treffen wir uns wieder am Bärenpark und fahren zufrieden mit dem Tag zurück nach Kandersteg.Heute Abend erfahren wir zum Abendessen eine kulinarische Schweizer Reise. In den unterschiedlichen Schweizer Mundarten ist die Menü Karte geschrieben. Frau Seiler ist aber so freundlich und gibt uns eine Einführung zu jedem Gang. Zum Beispiel gibt es Basler Waggis-Salot und Züri Geschnätzlets und Bärner Röschti. Das Essen ist wie an jedem Abend ausgesprochen lecker. Dafür nochmals vielen Dank an die Küche.

5.Tag, Donnerstag, der 14.08., Ausflug zum Glacier 3000      (230 km)

Heute ein weiterer Versuch zum Glacier 3000 zu gelangen. Bei klarer Sicht in die Berge und Simmental welches Felix Mendelssohn Bartholdy  auf seinen Reisen als guter Laune fahren wir durch das Kandertal und danach durch das «das grünste Tal Europas» rühmte. Nach dem Simmental wurde auch die RinderrasseSimmentaler benannt, die wir auf unserer Fahrt durch das schöne Tal beobachten können. Gegen 10.00 Uhr kommen wir am Col du Pillon, an der Talstation der Bergbahn an.
Die Berge liegen noch in Wolken. Wir fahren  mit viel Optimismus in die Wolken. Die Bahnfahrt gliedert sich in 2 Sektionen die Gondeln fassen beide 125 Personen und in 15 Minuten sind wir am Ziel. In Wolken!
Jetzt heißt es abwarten. Ein Teil der Gruppe geht zum Kaffee ins Restaurant und der andere Teil fährt mit dem Sessellift ins ewige Eis. Teilweise drückt die Sonne etwas durch die Wolken aber die Erwartung einen Blick auf die Berge zu haben erfüllt sich nicht. Bis gegen 13.30 Uhr harren einige von uns auf dem Berg aus. Wilfried  und ich stehen am Bus schon mit Jagatee bereit, um die ankommenden Gäste etwas aufzuwärmen.
Interessant war die Bahnfahrt allemal, wenn sich auch nicht alle Wünsche erfüllt haben.
Auf unserer Rückfahrt halten wir in Gstaad. In dem renommierten Wintersportort lassen wir uns eine Stunde . Wir erleben die Vorbereitung auf den Winter und haben viele Baukräne um uns herum. Ruhe bringt uns wieder die Fahrt durch das schöne Simmen- und Kandertal.

6.Tag, Freitag, der 15.08., fakultativer Ausflug zum Thuner See und nach Interlaken (110 km)

Ein Teil unserer Gruppe bleibt heute in Kandersteg zum Wandern. Der größere Teil unserer Gruppe nimmt an unserem Ausflug teil. Wir treffen uns vor dem Hotel und laufen zum Bahnhof. Wilfried fährt mit dem Bus nach Spiez während wir mit dem "Lötschberger" durch das Kandertal nach Spiez fahren. Im Zug werden wir mit einer Kostprobe von Wurst und Käse der Region überrascht. In Spiez angekommen wartet Wilfried schon auf uns
und fährt uns zur Schiffsanlegestelle. Mit dem Schiff  Thun geht es über den Thuner See nach Interlaken. Wenn wir das Dreigestirn auch nicht sehen, erleben wir die Schifffahrt sehr angenehm und relativ trocken. In Interlaken beginnen wir einen Spaziergang vom Bahnhof West bis zur Höhen Matte wieder mit Regenschirm. Wir flüchten uns Bähnle, um so Interlaken zu erkunden. Aber die Sonne zeigt sich noch und nach so viel Regen in Interlaken fahren wir zur Entschädigung  das Nordufer des Sees, welches auch die Riviera des Berner Oberlands genannt wird. Durch das ungewöhnlich milde Klima sehen wir wie in den Gärten mediterrane Pflanzen gedeihen. Am Westende des Sees durchfahren wir noch die Stadt Thun, die auch das "Tor zum Berner Oberland" gilt.
Wieder in Kandersteg angekommen planen wir heute unser Abendessen bereits 18.30 Uhr .
Unsere Zeit in Kandersteg geht zu Ende und Morgen starten wir etwas zeitiger, um gut nach Hause zu kommen.

7.Tag, Sonnabend, der 16.08. Heimreise       (945  km)

Ab 06.15 Uhr gibt es schon Frühstück und nach 07.00 Uhr beginnen wir unsere Fahrt nach Deutschland. Wir planen unsere Rückfahrt anders als die Anfahrt und erleben damit noch eine ausgesprochen schöne Fahrt durch die Schweiz. Wieder an der Aare angekommen fahren wir entlang des Thuner See, an Interlaken vorbei an den Brienzer See. Danach geht es über den 1007 m hohen Brünigpass. Danach haben wir einen Blick auf den Lungernsee und danach auf den Sarner See. Jetzt sehen wir schon den Pilatus und kommen an Luzern vorbei, dem Herzstück der Zentralschweiz. Wir sind noch nicht am Ende mit den vielen Seen. Es ist immer wieder eine Freude einen Blick auf den Zürichsee zu haben und zum Abschluss fahren wir auch noch entlang des Walensees, der wie ein Fjord  zwischen den Glarner Alpen und den Churfirsten liegt. Nachdem wir den Grenzübergang Kriessern/Mäder passieren verlassen wir endgültig unser Urlaubsland.
Nun führt uns unsere Fahrt weiter durch Vorarlberg nach Deutschland. In Langenau verabschieden wir unsere ersten Gäste und gegen 21.30 Uhr treffen wir in Dresden ein. Nach dem Ende der Reise habe ich  das Gefühl es war für sie eine erlebnisreiche und in guter Erinnerung bleibende Reise.Ich bedanke mich bei allen Gästen und bei Wilfried unserem Chauffeur. Ich wünsche Ihnen alles Gute, Gesundheit und viel Freude am Reisen.Viele Grüße
Ihre Gisela Gerlach

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