Reisebericht: Rundreise Berner Oberland – Jungfraugebiet

09.07. – 16.07.2011, 8 Tage Rundreise Schweiz mit Wengen – Interlaken – Harder Kulm – Kleine Scheidegg – First – Luzern – Schynige Platte


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Acht wunderschöne Tage erlebte die Reisegruppe in den Schweizer Bergen. Die Fahrt zum Jungfraujoch oder auf den First oder der Alpengarten auf der Schynige Platte werden unvergesslich bleiben.
Ein Reisebericht von
Gisela Preuß

Bergimpressionen Berner Oberland

1. Tag: Anreise nach Wengen
Alle Transferfahrzeuge trafen pünktlich auf dem Flughafen Dresden ein, sodass wir ohne Verspätung dem nächsten Zustieg Siebenlehn entgegen fahren konnten. Hier erhielten wir die Nachricht, dass sich ein Transferfahrzeug  verspäten wird und wir mit mindestens 45 Minuten  Verspätung rechnen müssten. Zum Glück kam es dann doch nicht zu dieser großen Verspätung.
An den anderen Zustiegsorten wurden die Gäste informiert, dass wir später eintreffen würden. Vollzählig und mit guter Laune setzten wir unsere Reise fort. Das Wetter zeigte sich während der Fahrt von seiner besten Seite. Zügig und sicher lenkte Fahrer Bernd unseren Bus in Richtung Schweiz. Wir fuhren durch das Fichtelgebirge, die Fränkische Schweiz weiter in Richtung Nürnberg. Wir fuhren durch Bregenz und in Mäder verließen wir Österreich. Unsere erste Rast auf Schweizer Boden machten wir im Rheintal. Bevor wir in die Schweiz einreisen konnten, musste jeder Gast einen kleinen Test bestehen. Natürlich hatten wir die klügsten Leute an Bord, denn alle bestanden diesen Test.
Ohne Staus und Verzögerungen ging es über den Brünig Pass nach Lauterbrunnen. Hier verließen wir den Bus und setzten unsere Fahrt mit dem Zug bis Wengen fort. Mittlerweile war es schon weit nach 20.00 Uhr, als wir im Hotel "Silberhorn" eintrafen. Wir bezogen unsere Zimmer und anschließend stärkten wir uns an dem wundervollen Abendessen.


2. Tag: Interlaken und Harder Kulm
Nach einer erholsamen Nacht und einem reichhaltigen Frühstück bekam jeder Gast von mir den
Jungfraubahnen-Pass und mit der örtlichen Wanderleiterin Doris wurden alle Termine abgestimmt. Unser heutiges Ziel ist Interlaken mit dem Harder Kulm. Der Zug bringt uns wieder bis Lauterbrunnen und hier wartet Bernd bereits mit seinem Bus auf uns. Wir haben Sonnenschein, wolkenlosen Himmel und schon früh ziemliche Hitze.
In Interlaken-West steigen wir aus und da wir bis zur Abfahrt der Harder-Kulm-Bahn noch Zeit hatten, spazierten wir an der Aare entlang über ein Wehr bis nach Interlaken-Ost zur Talstation der Bahn. 10 Minuten dauert die Fahrt mit der Standseilbahn. Auf den Harder Kulm. Schon während der Fahrt lag Interlaken und zu Füßen und wurde immer kleiner, je höher wir kamen. Auch den Brienzer- und den Thuner See konnten wir von oben bewundern. Aber den schönsten Anblick boten uns Eiger, Mönch und Jungfrau mit ihren schneebedeckten Gipfeln.
Einige von uns erkundeten den Berg, andere fuhren eher wieder runter, weil sie Interlaken noch etwas besichtigen wollten.
Wie von Geisterhand zog plötzlich ein dichter Nebel auf. Die letzten von uns fuhren mit der nächsten Bahn nach Interlaken und hier überraschte uns ein mächtiges Gewitter mit starkem Regenguss. Jeder suchte sich ein trockenes Plätzchen und wartete bis der Schauer vorbeiging.
Es dauerte auch nicht lange und die Sonne schien wieder.
16.00 Uhr wartete der Bus auf uns und brachte uns nach Lauterbrunnen zum Bahnhof.
Im Hotel wartete zum Abendbrot ein Gala-Diner auf uns, nur leckere Gerichte!


3. Tag: Tag zur freien Verfügung - Ausflug zum Jungfraujoch
Mit 10 Gästen geht es heute auf das Jungfraujoch. 8.24 Uhr fährt unser Zug zur kleinen Scheidegg
Die Jungfraubahn ist eine Zahnradbahn, die von der Kleinen Scheidegg durch Eiger und Mönch bis aufs Jungfraujoch führt. Sie überwindet dabei auf einer Länge von rund 9 Kilometern fast 1400 Höhenmeter. Etwas mehr als 7 Kilometer der Strecke liegen im Tunnel. Eine Fahrt dauert rund 50 Minuten. Aus Sicherheitsgründen verläuft ein großer Teil der Strecke im Fels. Bei den Zwischenstationen Eigerwand und Eismeer hielt der Zug fünf Minuten lang. Große Aussichtsfenster boten bereits ein unvergleichliches Panorama. Die Station Jungfraujoch ist  die höchstgelegene Bahnstation Europas (Top of Europe).
Angekommen auf 3454 Metern war die Luft merklich dünner und das Atmen und Laufen fiel einigen von uns doch ziemlich schwer.
Mit einem Lift fuhren wir noch einmal 100 Meter höher zur Sphinx-Terrasse. Bei herrlichstem Sonnenschein erschloss sich uns von hier eine Welt aus Eis und Schnee, angefangen mit dem herrlichen Ausblick auf den Aletschgletscher.
Im Eispalast befanden wir uns 20 Meter unter dem Aussichtsplateau, an der Wasserscheide Europas. Dort türmen sich die Eismassen, die langsam Richtung Norden wandern und deren Wasser einmal in die Nordsee fließen wird. Vor uns öffneten sich lange Gänge höhlenartig, weiten sich zu Räumen und Hallen. In Nischen tauchten die ersten Eisskulpturen auf, bläulich schimmert eine ewige Welt aus Eis. Wieder oben angekommen, nach ungefähr 3 Stunden wurde es Zeit die Rückfahrt anzutreten.
Beim Abendbrot erzählte jeder seine Tageserlebnisse und alle waren guter Laune.
4. Tag: Ausflug auf den First
Heute steht der First auf unserem Programm. Wie immer geht es erst nach Lauterbrunnen und von hier mit dem Bus bis Grindelwald. Der Wetterbericht versprach wieder Sonnenschein pur. Aus diesem Grunde beschlossen alle den Bus zurück zu schicken und die Heimfahrt individuell mit den Möglichkeiten unseres Jungfraubahnen-Passes zu gestalten.
Der First ist ein Berg oberhalb von Grindelwald.
Von Grindelwald aus, kann man bequem hinauf zum First (2168 m) schweben. Mit einer Sechsergondelbahn, die über Bort und Schreckfeld zum First fährt, werden während der 25-minütigen Fahrt  5226 m Streckenlänge und 1100 Höhenmeter überwunden. Oben angekommen schweifte unser Blick über ein atemberaubendes Bergpanorama mit einigen der berühmtesten Berge der Welt. Sieben Viertausender, vom Schreckhorn bis zu Eiger, Mönch und Jungfrau begeisterten uns alle. Der First ist zu Recht als einer der schönsten Aussichtspunkte Europas bekannt und ein beliebter Startort für Paraglider und Deltasegler.
Hier oben verließ uns die Wandergruppe. Ihr Ziel war der Bachalpsee. Die meisten von uns wanderten entweder zur Kleinen Scheidegg oder fuhren wieder mit der Bahn nach Grindelwald. Um von hier weitere Ziele anzusteuern. So fuhren einige Gäste auf die Pfingstegg oder mit der längsten Gondelbahn Europas auf den 2227 m hoch gelegenen Männlichen. Von der Bergstation hat man eine sensationelle Aussicht auf Eiger, Mönch und Jungfrau, außerdem kann man von hier aus Wengen und Grindelwald sehen. Anschließend fährt die Luftseilbahn zurück nach Wengen.
Auch heute sah man beim Abendbrot in fröhliche und gut gelaunte Gesichter, denn es war wieder für alle ein wunderschöner Tag.
5. Tag:  Luzern
Die Fahrt nach Luzern führte durch das Haslital, über den Brünigpass (1008 Meter) nach Luzern. Leider war die Sicht nicht optimal, denn dunkle Wolken und dicker Nebel hingen am Himmel. Zum ersten Mal haben wir kein schönes Wetter!
Unweit von Luzern konnten wir Luzerns Hausberg, den Pilatus, nur erahnen. In Luzern angekommen, fuhren wir auf den Parkplatz am Inseli, ganz in der Nähe vom KKL (Kultur- und Kongresszentrum) und unsere Stadtführerin stieg in den Bus und wir fuhren zum Löwendenkmal. Der sterbende Löwe erinnert an die 1792 beim Tuileriensturm in Paris gefallenen Schweizergardisten. Die Inschrift zeigt die Namen der gefallenen und geretteten Offiziere der Schweizergarde und gibt die ungefähre Opferzahl (DCCLX = 760) und die ungefähre Anzahl der überlebenden (CCCL = 350) Soldaten an.
Weiter ging es in die Altstadt. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind sicherlich das Rathaus am Rathausplatz, die Brunnen am Kappellplatz und auf dem Kornmarkt. Alte, schön bemalte Häuser finden sich überall in der Altstadt.
Nach der Besichtigung der Altstadt kamen wir zur Kappelbrücke, dem Wahrzeichen von Luzern. Die Brücke selbst brannte 1993 nieder und wurde nachher komplett wiederaufgebaut. Allerdings sind die bekannten Malereien innerhalb der Brücke verloren gegangen. In der Mitte der Brücke thront der Wasserturm.
Die Jesuitenkirche, der erste sakrale  Bauwerk im Barockstil in der gesamten Schweiz, war nun unser Ziel. Hier befindet sich die Originalkutte des Schweizer Heiligen, Bruder Klaus. Wir besichtigten das Innere, erfuhren aus der Geschichte dieser Kirche und suchten gleichzeitig Schutz vor dem starken Regen. Nach dem zweistündigen Stadtrundgang konnte jeder Gast Luzern selbständig erkunden. Die Einen labten sich in einem der vielen Cafes, die Anderen gingen shoppen oder besichtigten noch die eine oder andere Sehenswürdigkeit. Nach 2 Stunden traten wir die Rückreise nach Wengen an. Zum Abendbrot wartete wieder ein leckeres Schweizer Buffet auf uns.
6. Tag:
Die Busgruppe kann über den heutigen Tag frei verfügen. Natürlich liegt keiner auf der faulen Haut. Ein Ziel waren die Wasserfälle des Lauterbrunnentales. Der Staubbachfall nahe dem Ort Lauterbrunnen ist einer der höchsten Wasserfälle Europa. Der Staubbachfall inspirierte Johann Wolfgang von Goethe zu seinem Gedicht "Gesang der Geister über den Wassern". Der Staubbachfall ist einer der 72 Wasserfälle des Lauterbrunnentals und liegt in nächster Nähe zu weiteren Wasserschauspielen wie den in den Fels eingeschnittenen Trümmelbachfällen.
Von Lauterbrunnen kann bequem zu den Trümmelbachfällen gewandert werden, oder man fährt mit dem Postbus bis zum Ziel.
Die spektakulären Wasserfälle ziehen viele Gäste aus Nah und Fern an. Die zehn Gletscherwasserfälle im Berginnern sind durch einen Tunnel-Lift zugänglich gemacht und von April bis November geöffnet. Sie sind einzigartig in Europa! Der Trümmelbach entwässert alleine die riesigen Gletscherwände von Eiger, Mönch und Jungfrau. Er ist aufgeführt im "Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung".
Ein anderes Ziel war eine Fahrt auf die Grütsch-Alp um weiter nach Mürren zu fahren oder zu wandern. Leider war hier oben dichter Nebel und Nieselregen.
Nachmittags besserte sich das Wetter.
7. Tag: Schynige Platte
Beide Gruppen fuhren mit der Bahn bis Lauterbrunnen, dann stiegen wir in den Bus ein und fuhren bis Wilderswil. Unser Ziel war die Schynige Platte, die wir mit der Schynige-Platte-Bahn erreichten.
Die Bahn fährt von Wilderswil hinauf zur Schynigen Platte, die ihren Namen durch die Schiefersteinplatten erhalten hat, die bei Sonne und Regen bis in das Tal scheinen. Unterwegs konnte man die Vielfalt der Natur genießen. Man fuhr durch Wälder, an Alpweiden vorbei und hatte eine sagenhafte Aussicht auf die berühmten Landschaften des Berner Oberlandes mit Thuner- und Brienzersee und auf Eiger, Mönch und Jungfrau. Die 7255 km lange Zahnradstrecke der Bahn überwindet 1420 Höhenmeter. Einmalig ist der Szeneriewechsel nach der Durchfahrt des "Grätlitunnels" (5,6 km).
Eine besondere Touristenattraktion auf der Schynigen Platte ist der
einzigartige botanische Alpengarten. Er zeigt über 520 Pflanzenarten aus den Schweizer Alpen in ihren natürlichen Pflanzengesellschaften und lädt zum verweilen ein.
Die Wandergruppe wanderte den Panoramaweg und die Busgruppe besichtigte den Alpengarten.
14.21 Uhr fuhren beide Gruppen wieder zurück nach Wilderswil und von dort weiter mit dem Bus bis Lauterbrunnen.
Leider geht der schöne Urlaub nun zu Ende und es heißt Koffer packen.
8. Tag: Heimreise
Nach ereignisreichen Tagen, ging leider unsere Reise zu Ende. Wir verabschiedeten uns vom freundlichen Hotelpersonal und stiegen in die Bahn, die uns nach Lauterbrunnen brachte. Doch vorher genossen wir
noch einmal den fantastischen Blick auf die Jungfrau, schauten auf den Männlichen und nahmen wehmütig Abschied von dem schönen Ort Wengen. Das Gepäck war schon verladen und brauchte nur noch in den Bus verfrachtet werden. Wir fuhren wieder durch das Haslital und genossen noch einmal die schöne Aussicht auf die Berge . Ohne größere Zwischenfälle erreichten wir den Bodensee, den wir aber nicht sahen, weil wir durch den Pfändertunnel fuhren.
Wir ließen noch einmal die vergangenen Tage Revue passieren und waren der Meinung, dass die nächste Reise garantiert wieder mit Eberhardt Travel stattfinden wird. Mit einer Stunde Verspätung trafen wir an den Ausstiegsorten ein und waren 21.00 Uhr in Dresden. In diesen acht Tagen fuhren wir insgesamt 2044 km.

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