Reisebericht: Wanderreise Berner Oberland – Schweiz

22.08. – 29.08.2015, 8 Tage Wandern in der Schweiz: Wengen – Grindelwald – First – Große Scheidegg – Männlichen – Thunersee – Grütschalp – Kleine Scheidegg – Mürren (ca. 30 geführte Wanderkilometer)


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Im Berner Oberland verleben wir beeindruckende Tage. Dabei ist Wengen und das Hotel-Victoria-Lauberhorn unser Ausgangspunkt für unsere Ausflüge.
Ein Reisebericht von
Gisela Gerlach
Gisela Gerlach

1.Tag – Sonnabend,22.08.2015, Anreise nach Wengen, 903 km

Unsere Reise beginnt 06.00 Uhr in Dresden. Der Busfahrer ist hier noch Detlef vom Busunternehmen Pirnaer Reiseservice. Er  hat die Koffer eingeladen und schon geht es weiter zum nächsten Einstiegsort. Am Rasthof Vogtland haben wir den Fahrerwechsel und von nun an fahren wir mit Werner Hering. In der Nähe von Ulm sind alle Gäste im Bus. Wir sind bei dieser Reise zwei Gruppen, eine Rundreise-und eine Wandergruppe. Insgesamt sind wir 24 Gäste, die erwartungsvoll auf die nächsten Tage blicken. Unsere Fahrt auf den Autobahnen haben wir schon auf der A4 begonnen. Weiter fahren wir auf der A9 bis Nürnberg und dann auf der A6 bis zum Feuchtwanger Kreuz und weiter auf der A7.Vor dem Kreuz Memmingen müssen wir etwas Geduld aufbringen. Ein hohes Verkehrsaufkommen verhindert eine schnelle Fahrt. Doch bald haben wir einen schönen Blick auf den Bodensee und den Pfänder, der Hausberg von Bregenz. Für unsere Fahrt nutzen wir den Pfändertunnel, mit seinen 6,7 km. Jetzt gelangen wir schnell in unser Urlaubsland. Nach dem Grenzübergang Hohenems / Diepoldsau geht es mit  Nationalhymne und einem traditionellen Grüezi in die Schweiz. Am Rasthof Rheintal machen wir eine Pause und  haben hier die Gelegenheit Vaduz  im Bild festzuhalten. Danach durchfahren wir Heidiland, das seit 1997 eine Ferienregion zwischen den westlichen Walensee und Bad Ragaz in der Ostschweiz ist. Entlang des Walensees führt uns unsere Fahrt an den Glarner Alpen vorbei zum Zürichsee. Große orange Schilder zeigen uns, dass wir unsere geplante Strecke über den Hirzelpass nicht fahren können. Nach einer Umleitung kommen wir dann aber auch noch an Zug und Luzern vorbei. Nach dieser Fahrt ist wieder eine Pause notwendig. Hier nutzen wir den Bahnhof der Pilatus-Bahn in Albnachstad. Mehrere Bahnen kommen vom Berg und für die Fotografen sind das natürlich schöne Momente. Unsere weitere Fahrt führt uns
durch das Sarner Land, über den Brüning Pass in das Berner Oberland. Gegen 20.00 Uhr kommen wir in Lauterbrunnen an und fahren mit der Wengenalpbahn nach Wengen. Im Hotel Victoria-Lauberhorn werden wir freundlich vom Personal des Hauses empfangen und mit einem guten 4-Gang-Menü verwöhnt.

2. Tag– Sonntag, 23.08.2015,Fahrt auf den Harder Kulm und Besuch von Interlaken,33 km

Heute Morgen erhält jeder Gast den Jungfraubahnen-Pass. Diese erlaubt uns, im Jungbraugebiet die Züge und Bergbahnen zu nutzen.(Ausnahme Jungfraujoch). Danach geht es mit der Bahn nach Lauterbrunnen und mit dem Bus nach Interlaken. Dem Ort, der zwischen den Brienzer- und Thunersee in der grünen Aare-Ebene liegt. Die Hauptachse des Ortes ist der Höheweg, der vom Bahnhof Ost-bis Bahnhof West führt. Wir steigen  am Bahnhof West aus dem Bus und spazieren entlang der Are zur Talstation des Hausberges der Stadt -Harder Kulm-, dem besten Aussichtspunkt über Interlaken. Mit der Standseilbahn die 1908 eröffnet wurde fahren wir in die Höhe von 1322 Meter. Eine der Attraktionen ist die Aussichtsplattform, mit herrlichem Blick auf den Brienzer-und Thunersee aber auch auf das Dreigestirn, Eiger, Mönch und Jungfrau. Zum 100. Geburtstag der Harderbahn wurde ein Themenwanderweg geschaffen, den einige von uns wandern. Es bleibt noch Zeit den Ort Interlaken individuell zu erkunden. Entlang des Höheweges sieht man nicht nur die Hotels, sondern auch die vielen Paragleiter, die auf der  Höhenmatte landen. Am Nachmittag fahren wir nach Lauterbrunnen zurück. Bevor wir mit der Bahn nach Wengen fahren nehmen wir uns noch etwas Zeit und fahren mit dem Bus zum Staubbachwasserfall der 288 m in die Tiefe fällt. Der Wasserfall hat J. W. von Goethe  1779 zu seinem berühmten "Gesang der Geister über den Wassern" inspiriert. " Des Menschen Seele / gleicht dem Wasser: Vom Himmel kommt es, zum Himmel steigt es und wieder nieder, zur Erde muss es /ewig wechselnd....." usw.  Es ist uns ein Bedürfnis, an dem Ort stehen zu können und den Wasserfall eine kurze Zeit beobachten zu können.
In Wengen wieder angekommen lassen wir den Abend bei gutem Essen und Gesprächen mit der Wandergruppe, die heute rund um Wengen gewandert ist, ausklingen.

3.Tag, Montag, 24.08.2015, Tag zur freien Verfügung

Für heute hat der Wetterbericht Regen angesagt. Die Temperaturen liegen bei ca. 23 Grad.
Wir „drehen" unser Programm und planen für heute den „freien Tag". Während die Wandergruppe schon zeitig auf den Beinen ist, trifft sich die Rundreisegruppe bei einem ausgiebigen Frühstück. Mögliche Wanderrouten werden noch diskutiert. Der Zufall will es, dass sich der Großteil der Gruppe gegen 9.30 Uhr an der Wengenbahn trifft und wir nach Lauterbrunnen fahren. Gleich gegenüber dem Bahnhof ist die Talstation der Gondelbahn(Kapazität 100 Personen) zur Grütschalp. Wir fahren hoch und anschließend mit einer der ältesten Elektobahn nach Mürren. Das Wetter ist uns hold und für die Fotografen ist es ein besonderes altes Walserdorf. Mit viel Liebe zum Detail sind die Häuser und die Landschaft gestaltet. Ein mach einer von uns überlegt im Winter wiederzukommen.(?!)
Einige andere Wünsche konnten heute noch erfüllt werden.
Ein Teil der Gruppe nutzt den Wellnessbereich des Hotels mit Solebad, Dampfbad und Sauna und andere Gäste fahren zum Männlichen. Gleich hinter dem Hotel ist die Station der Seilschwebebahn, die uns in eine Höhe von 2343 bringt. Von hieraus wandern einige unterhalb des Tschuggen zur kleinen Scheidegg. Andere fahren mit der längsten Gondelbahn Europas (6240 m) vom Männlichen nach Grindelwald. Am Abend gibt es einen regen Austausch zu den unterschiedlichsten Wanderwegen.

4. Tag– Dienstag, 25.08.2015, Tag zur freien Verfügung, Möglichkeit zur Auffahrt auf das Jungfraujoch

Ein besonderes Highlight steht heute auf dem Plan. Die Wettervorhersage verspricht Sonnenschein. Am Morgen sind es noch die Wolken, die in der Überzahl sind. Wir alle sind aber optimistisch und zum Frühstück treffen wir uns alle gut Laune. Gegen 09.20 fahren wir von Wengen mit der  Zahnradbahn zur Kleinen Scheidegg. Alles ist gut organisiert und die Waggons für uns reserviert. Der Eiger, Mönch und Jungfrau liegen noch teilweise in den Wolken, als wir auf der kleinen Scheidegg ankommen. 10.30 geht es weiter zum Jungfraujoch. Mit 2 Fotostopps im Berg kommen wir nach ca.50 min und 9,3 km auf den höchsten Bahnhof Europas (3454) an. An die Höhe muss man sich erst gewöhnen und jeder schlägt -sein- Tempo an. Gegen 14.30 Uhr treffen wir uns zur Abfahrt. Bis dahin haben wir aber den Eispalast, den Aletschgletscher und natürlich die Sphinx gesehen. Es ist ein ganz besonderes Erlebnis und neben dem Matterhorn die größte Touristenattraktion der Schweiz. Am Abend sind wir sehr dankbar, diesen Tag bei schönstem Wetter erlebt zu haben. Am Abend sind wir im Hotel zu einem Aperto im Rosengarten eingeladen. Wir trinken auf die gute Zeit, auf das Bergfest und auf einen Geburtstag.

5.Tag, Mittwoch, 26.08.2015, Ausflug nach Luzern,165 km

Das schöne Wetter bleibt uns erhalten und einige Gäste der Rundreisegruppe nutzen den heutigen Tag, um zu wandern.
Der andere Teil unserer Gruppe freut sich auf die Stadt am Vierwaldstätter See.
Mit den Wanderern und Doris fahren wir nach Brienz und haben die Gelegenheit die Brienzer Rothornbahn zu sehen. Die Wanderer verabschieden wir und fahren weiter über den Brünigpass (1007m) und am Lungernsee und Sarnersee vorbei. Von Weitem sehen wir den Pilatus, den Hausberg von Luzern. In Luzern angekommen, erwartet uns unsere Stadtführerin
Christina Gerritsen am Parkplatz "Inseli". Christina steigt mit in den Bus und wir fahren zum Löwendenkmal. Der sterbende Löwe, der in eine Sandsteinwand gemeißelt wurde, erinnert an den Tod der ca. 1000 Schweizer Offiziere und Soldaten. Sie standen im Dienst Ludwigs den XVI. Während der Französischen Revolution verteidigten sie im Tuileriesturm 1792  in Paris die königliche Residenz. Nach dem Besuch fahren wir mit dem Bus zum Schwanenplatz
von hieraus spazieren wir an die Reuss zur Kapellbrücke, der ältesten erhaltenen Holzbrücke Europas, die nach dem Brand 1993 originalgetreu restauriert wurde. Daneben sehen wir den 34 Meter hohen Wasserturm.
Danach zeigt uns Christina die Jesuitenkirche, die als erste große Barockkirche der Schweiz gilt. Weiter führt uns die Stadtführerin zum Regierungsgebäude in dem wir einen prächtigen mehrstöckigen Akadenhof sehen. Am Nadelwehr von 1860 vorbei, kommen wir in die Innenstadt. Wir spazieren zum Weinmarkt und weiter zum Hirschenplatz. Hier hat J.W. von Goethe 1779 im Goldenen Adler übernachtet.  Am Kapellplatz verabschiedet sich Christina von uns und wir haben noch Zeit an für einen Kaffee und ein Eis an der Reuss mit schönem Blick auf die Kapellbrücke oder auch eine kleine Wanderung entlang der Historischen Stadtmauer mit den vielen Türmen.
Gegen 17.00 sind wir wieder in Lauterbrunnen und genießen nach dem Besuch der schönen Stadt noch die herrliche Sicht auf die Berge in Wengen.

6. Tag– Donnerstag,27.08.2015, Ausflug auf den First, 44km

Heute holen wir den Tag nach, der bereits für den Montag geplant war. Nach dem guten Frühstück starten wir in den Tag. In Lauterbrunnen wartet Werner bereits auf uns und wir fahren nach Grindelwald. Dem bekannten "Gletscherdorf" am Hang über dem Tal der Schwarzen Lütschine. Im Ort kann man die Gletscher nicht mehr sehen und deshalb wirbt  Grindelwald zwischenzeitlich mit dem "Ort an der Eigernordwand" Wir beginnen unseren Spaziergang an der Wendeschleife. Der Bus darf nicht weiter in den Ort fahren. Wir spazieren ca. 1500m zur Bergbahn.
Eine Gondelbahn bringt uns über Bort und Schreckfeld in 20 min zum First(2168m).Die meisten von uns wandern zum Bachalpsee. Nach einer Stunde sind wir am See angekommen. Wir sind nicht allein schön während der Wanderung und auch am See haben wir viele Kühe um uns herum. Zurück geht es dann ganz individuell und die meisten Gäste verzichten auf den Bus. Die Möglichkeit auch über den Männlichen nach Wengen zu kommen ist ein verlockendes Angebot und mit dem Jungfraupass kein Problem.

7.Tag, Freitag, 28.08.2015, Ausflug zur Schynige Platte,33 km

Der Urlaub geht so langsam zu Ende. Wir freuen uns heute aber auf einen der schönsten
Panoramen im Berner Oberland. Wir fahren zur Schynige Platte. Gemeinsam mit der Wandergruppe fahren wir nach Wilderswil. Hier steigen beide Gruppen in die Zahnradbahn die schon 1893 eröffnet wurde. 55 Minuten fahren wir zur 1987 m hoch gelegenen Schynige Platte. Die Wandergruppe steigt auf der Mittelstation aus und wandert den Rest der Strecke. Während der Fahrt haben wir grandiose Blicke zum Thunersee aber auch auf die Jungfraugruppe. Am Bahnhof angekommen spazieren wir gemeinsam Richtung Berghotel und nutzen einen von zwei Bilderrahmen des Naturkinos für unser Gruppenfoto. Danach wandern einige von uns zur Daube oder zum Alpengarten. Dieser ist ein ganz besonderer Botanischer Garten. Als einer von ganz wenigen zeigt er die Pflanzen, die in der Schweiz  oberhalb der Waldgrenze vorkommen. Insgesamt sehen wir rund 600 Arten.
Bevor wir wieder mit der Zahnradbahn zurückfahren, trifft sich ein großer Teil der Wandergruppe und auch der Rundreisegruppe zu einem Essen im Berghotel.
Hier erleben wir am letzten Tag unserer Reise noch die Alphornbläser. Mit der Bahn geht es wieder ins Tal und mit dem Bus wieder nach Lauterbrunnen. Ein Teil fährt mit dem Zug nach Wengen und ein anderer Teil unserer Gruppe fährt mit Werner zu den 3 km entfernt liegenden Trümmelbachfällen.
Damit geht unser Programm zu Ende. Das Hotel überrascht uns zum Abschied mit einem Dessert Büfett, dem nur schwer zu widerstehen ist. Danke.

8.Tag, Sonnabend, 29.08.2015, Rückreise,880 km

Ein letztes Mal geht es mit der Wengenalpbahn zurück nach Lauterbrunnen. Mit dem Koffer in der Hand kommen wir zum Bus.
Unsere Fahrt führt uns, wie bei der Anfahrt, durch die Schweiz mit den vielen Seen. Noch einmal zur Erinnerung: Brienzer See, Lungern See, Sarner See, Vierwaldstätter See, Zürichsee und Walensee. Dann verlassen wir die Schweiz am
Grenzübergang Kriessen/Mäder.
Durch Bregenz geht es dann unsere gewohnte Strecke zurück nach Deutschland. In Ulm verabschieden wir unseren ersten Gast und gegen 21.10 Uhr treffen wir in Dresden ein. Am  Ende der Reise habe ich  das Gefühl es war für sie eine erlebnisreiche und in guter Erinnerung bleibende Reise.Ich bedanke mich bei allen Gästen und bei Werner unserem Busfahrer. Ich wünsche Ihnen alles Gute, Gesundheit und viel Freude am Reisen.Viele Grüße
Ihre Gisela Gerlach


Eberhardt Wandergruppe vom August 2015



Dank an Doris

Die Jungfrau zu schauen kommen von Norden
Welle auf Welle touristische Horden.
Die lässt man von Fremdenführern begleiten
Um Zwischenfäll und Verlust zu vermeiden.
Den Wanderspaß suchenden Eberhard-Kunden
War Doris von Anfang an herzlich verbunden.
Als Erstes erfragte sich Doris die Namen
der Wanderwütigen, die zu ihr kamen:
Schorsch, Margot und Karin, dann Helga und Eckhart,
Ulrike und Rosmarie, Marion, Diethard
Angelika, Sigrid. Und Wolfgang und Peter:
die kannte sie schon: Wiederholungstäter.
Beim Leistungstest wollt' sie am ersten Tag sehen
Wie wir den Leiterhorn-Anstieg bestehen.
Nun ja, wir bestanden mit Schwitzen und Schnaufen.
Am nächsten Tag hatten wir leichteres Laufen.
Bahn, Postbus und Gondeln nebst Picknick mit Käsen,
vom Regen bedroht, doch nicht Ernstes gewesen.
Nach diesen Strapazen hat Doris ganz redlich
Sich erstmal den Ruhetag verdient, das versteht sich.
Zum Trost zeigt sich's Jungfraujoch sonnig und heiter.
So geht's auch die nächsten Tage schön weiter
mit Gondeln und Schiffen und Fahren und Wandern,
Geschichten und Sagen, mit Namen und ander'm.
Behütet, geschützt, informiert, wohl geleitet
und gar noch bewirtet, vom Martin zub'reitet.
Dies Land ist so schön, und die Menschen erst recht,
dass man am liebsten noch bleiben möcht'.
Du hast uns, Doris, so viel gezeigt,
wir danken Dir herzlich für diese Zeit.
Wir „drohen" Dir, wenn wir mal wieder hier wandern,
dann nur mit der Doris und niemandem andern.
Für die Wandergruppe
Diethard mit der roten Mütze
und die zwölf Wandertäter

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