Reisebericht: Wanderreise Berner Oberland – Schweiz

11.07. – 18.07.2015, 8 Tage Wandern in der Schweiz: Wengen – Grindelwald – First – Große Scheidegg – Männlichen – Thunersee – Grütschalp – Kleine Scheidegg – Mürren (ca. 30 geführte Wanderkilometer)


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Rund um Wengen erlebten wir mit Doris erlebnisreiche Wandertage.
Ein Reisebericht von
Gisela Gerlach
Gisela Gerlach

1.Tag – Sonnabend,11.07.2015– Anreise nach Wengen, 892 km Reisebericht Gisela Gerlach

Unsere Reise beginnt 06.00 Uhr in Dresden. Der Busfahrer ist hier noch Toralf vom Busunternehmen Puschmann. Er hat die Koffer eingeladen und schon geht es weiter zum nächsten Einstiegsort. In Münchberg nehmen wir unsere letzten Gäste auf. Wir sind bei dieser Reise zwei Gruppen, eine Rundreise-und eine Wandergruppe. Insgesamt sind wir 36 Gäste, die erwartungsvoll auf die nächsten Tage blicken. Unsere Fahrt auf den Autobahnen haben wir schon auf der A4 begonnen. Jetzt sind wir auf der A9 und fahren weiter auf der A6 bis zum Feuchtwanger Kreuz und weiter auf der A7. Von Weitem können wir den Bodensee und auch den Pfänder, den Hausberg von Bregenz erkennen. Für unsere Fahrt entscheiden wir uns den Pfändertunnel, mit seinen 6,7 km zu nutzen. Jetzt gelangen wir schnell in unser Urlaubsland und nutzen den Grenzübergang Höchst/Au. Mit der Nationalhymne und einem traditionellen Grüezi geht es in die Schweiz. Wir durchqueren Heidiland, das seit 1997 eine Ferienregion zwischen den westlichen Walensee und Bad Ragaz in der Ostschweiz ist. Entlang des Walensees führt uns unsere Fahrt an den Glarner Alpen vorbei zum Zürichsee, an dem wir eine Pause planen und einen schönen Blick auf den See haben. Unser Ziel für heute ist Wengen. Unser Weg ist noch lang. Er führt uns aber durch eine landschaftlich beeindruckende Landschaft, an Zug und Luzern vorbei, durch das Sarner Land, über den Brüning Pass in das Berner Oberland. Gegen 19.00 Uhr kommen wir in Lauterbrunnen an und fahren mit der Wengernalpbahn nach Wengen. Im Hotel Victoria-Lauberhorn werden wir sehr freundlich vom Personal des Hauses empfangen und mit einem guten 4-Gang-Menü mit am Abend verwöhnt.

2.Tag – Sonntag, 12.7.15: Wanderung Rund um Wengen – Reisebericht Rainer Arnold

Am Morgen lernten wir unsere Wanderleiterin Doris Schmied aus Lauterbrunnen kennen. Jeder Teilnehmer erhält von ihr den Jungfraubahnen-Pass. Diesen nutzten wir gleich und fuhren mit der Bahn in Richtung Kleine Scheidegg bis zur Station Allmend. Von dort hatten wir einen herrlichen Blick auf Wengen, das Lauterbrunnental hin bis zum Schilthorn. Doris erklärte uns das Panorama der Berge und zeigte uns anschaulich, dass es vor allem die Maler der Romantik waren, welche mit ihren Bilder im 19. Jahrhundert die Sehnsucht der Menschen nach den Bergen wachriefen. In Folge der wachsenden Besucherzahlen in dieser Zeit entstanden viele der Bergbahnen, welche noch heute voll in Betrieb sind. Weiter wanderten wir durch blühende Bergwiesen und kühle Bergwälder. Dabei wurden wir auf die Spuren von Lawinen und Föhnstürme aufmerksam gemacht. Lawinen von 1999, welche bis ins Dorf Wengen niedergingen und erhebliche Schäden verursachten. Die Lawinenverbauungen unterhalb des Männlichen werden künftig solche Schäden vermeiden. Wengen und das Bergpanorama immer im Blick erreichten wir den Aussichtspunkt Leiterhorn mit einem weiten Blick ins Land hin bis Interlaken. Weiter ging es nun abwärts zum Aussichtspunkt Hunnenfluh. Jetzt auch mit dem Blick auf das Dreigestirn-Eiger, Mönch und Jungfrau. Hier erzählte uns Doris, unsere Wanderleiterin die Sage vom „Knopfli", einem Berggeist von der Jungfrau, welcher einen habgierigen Müller hart mit Eis und Schnee bestrafte, heute noch als Jungfraugletscher zu bewundern. Für diesen Vortrag der Sage erhielt Doris viel Beifall und verbunden mit der Bitte nach weiteren Darbietungen dieser Art. Der Weg zurück nach Wengen war schnell erledigt und nach einer Mittagspause im Hotel fuhren wir gemeinsam mit der Seilbahn zur Bergstation Männlichen. Ein Teil der Wandergruppe machte sich auf dem Panoramaweg zur Kleinen Scheidegg. Die anderen bestiegen mit Doris den Berggipfel des Männlichen. Der herrliche Rundblick entschädigt für die kleine Mühe des kurzen Aufstieges. Die Schynige Platte und der Brienzer See leuchten genau wie das Dreigestirn im Schein der Nachmittagssonne. Zurück fuhren wir wieder mit der Seilbahn. Ein insgesamt gelungener Einstieg in die Wanderwoche.

3.Tag – Montag, 13.7.15 – Wanderung Busalp und Memorial Eiger–Walk Reisebericht: Rainer Arnold

Den kurzen Regen der Nacht haben viele Wanderfreunde gar nicht gemerkt, denn die Morgensonne lies die Berggipfel erglühen. Gemeinsam mit der Rundreisegruppe fahren wir in der Früh nach Grindelwald. Während die Rundreisegruppe den First besuchte, hatten wir die Busalp zum Ziel. Ein Postbus brachte uns auf serpentinreicher Straße bis zur Station Holzmattenläger. Von dort wanderten wir fast auf gleicher Höhe in Richtung Grindelwald-Bort. Der Weg bot uns schöne Ausblicke auf die Berge rings um Grindelwald. Doris, unsere Wanderleiterin schilderte uns anhand von Fotos und Zeitungsausschnitte die dramatischen Folgen des Klimawandels am Beispiel der Grindelwaldgletscher, welche nur noch im oberen Teil zu sehen ist. Die Temperaturen der letzten Tage um die 25 Grad und die Aussichten auf die 30 Grad hier in den Bergen lassen da schlimmste Aussichten auf den Bestand der Gletscher befürchten. Den Besuch in einer Bergkäserei lassen wir uns bei einem Picknick auf einem Grillplatz auf der Zunge zergehen. Eine gute Idee von Doris. So gestärkt erreichen wir Bort, eine Zwischenstation der Bergbahn First und fahren zurück nach Grindelwald. Mit einem Spaziergang zum Bahnhof lernten wir diesen Teil von Grindelwald kennen. Die Zahnradbahn brachte uns zur Kleinen Scheidegg. Zu Fuß ging es weiter aufwärts vorbei an der legendären Mittelegihütte, zum Memorial- Eiger-Walk. In der ''Chilchli''(kleine Kirche) besuchten wir die Ausstellung über die Besteigung der Eiger-Nordwand mit ihrem dramatischen Geschehen. Keiner aus der Gruppe konnte die Frage nach der schnellsten Durchstiegzeit der Eiger-Nordwand richtig beantworten. Die unvorstellbare kurze Zeit von 2 Stunden und 28 Minuten brauchte 2011 ein Extremsportler für den Durchstieg der Nordwand. Ein Wahnsinn auch in Hinblick auf die Entwicklung - da war sich die Gruppe einig. Weiter ging es für uns aufwärts bis zur Bahnstation Eigergletscher. Bei einem kühlen Bier oder heißem Kaffee vergeht die Zeit bis zur Abfahrt des Zuges wie im Fluge. Doris gratulierte uns dafür, dass wir mit der Ankunft in Wengen heute mehr als 4800 Höhenmeter überwunden haben werden. Das wird mehr sein, als der höchste Berg der Schweiz, der Dufour mit 4.636 Metern, hoch ist. Allerdings mit Unterstützung von Bahnen und Bus. Der Zufall will es, dass wir nach der Rückkehr ins Hotel von der Hotelleitung mit einem Glas Sekt begrüßt wurden. Mit dem Austausch unserer Tageserlebnisse mit der Rundreisegruppe ging dieser schöne Tag zu Ende.

4. Tag – Dienstag, 14.07.2015, Tag zur freien Verfügung – Möglichkeit zur Auffahrt auf das Jungfraujoch– Bericht: Gisela Gerlach

Am frühen Morgen kann man schon vom Hotelzimmer aus das Alpenglühen gegenüber dem Hotel beobachten. Ein tolles Erlebnis, nach einigen Minuten ist schon alles vorbei. Zum Frühstück treffen wir uns alle bei guter Laune. Die Hochwetterlage bleibt uns erhalten und wir haben freie Sicht auf die herrliche Bergwelt. Temperaturen um die 30 Grad sind für heute angesagt und auf dem Programm haben wir ein Highlight. Gegen 10.30 fahren wir von Wengen mit der Zahnradbahn, zur Kleinen Scheidegg. Alles ist gut organisiert und die Waggons für uns reserviert. Die Bergwelt von Eiger, Mönch und Jungfrau liegt bei schönstem Wetter vor uns. Nach kurzem Aufenthalt geht es weiter zum Jungfraujoch. Mit 2 Fotostopps im Berg kommen wir danach ca. 50 min und 9,3 km auf dem höchsten Bahnhof Europas (3.454 Meter) an. An die Höhe muss man sich erst gewöhnen und jeder schlägt sein Tempo an. Gegen 15.00 Uhr treffen wir uns zur Abfahrt. Bis dahin haben wir aber den Eispalast, den Aletschgletscher und natürlich die Sphinx gesehen. Es ist ein ganz besonderes Erlebnis und neben dem Matterhorn die größte Touristenattraktion der Schweiz. Am Abend sind wir sehr dankbar, diesen Tag bei schönstem Wetter erlebt zu haben.

5. Tag – Mittwoch, 15.7.15 Wanderung Brienzer See – Iseltwald Reisebericht: Rainer Arnold

Gemeinsam mit der Rundreisegruppe, deren Ziel Luzern war, fuhren wir mit unserem Bus nach Brienz, dem Schnitzerdorf am Brienzer See. Nach dem Besuch des Holzbildhauerei-Museums besichtigten wir den alte Dorfteil von Brienz mit der legendären Brunngasse. Anschaulich erklärte uns Doris die Bauweise der alten Holzhäuser aus dem 18. Jahrhundert, an vielen Details wären wir sicherlich achtlos vorbei gegangen. Die Zeit bis zur Abfahrt des Dampfschiff "Lötschberg" verbrachten wir mit einem individuellen Dorfrundgang. Das Dampfschiff brachte uns quer über den türkisfarbenen Brienzer See nach Giessbach. Die Giessbachbahn, eine der ältesten Standseilbahnen Europas, brachte uns zum Hotel Giessbach. Das war nicht unser Ziel, sondern die naheliegenden Giessbachfälle. Ein imposanter Wasserfall, welcher sich in Kaskaden fast 500 Meter tief in den Brienzer See ergießt. Wir konnten der Zeit halber jedoch nur den Teil des Wasserfalls in Hotelnähe erkunden. Unser Weg führte uns weiter durch schattigen Wald entlang des Brienzer Sees in Richtung Iseltwald. Ein romantischer Uferweg, immer den türkisfarbenen See und das Brienzer Rothorn mit seiner Bergbahn im Blick, näherten wir uns Iseltwald. Vorher jedoch gab uns Doris eine weitere Kostprobe ihrer Vortagskunst mit der Geschichte der Sage um die „Iseltwalder Zwerge". Eine Ählichkeit mit unseren Heinzelmännchen war zu erkennen. Dann erreichten wir Iseltwald, um von dort mit dem Dampfschiff" Lötschberg" mit Halt in Ringgenberg und Börnigen nach Interlaken-Ost zu fahren. Eine herrliche Fahrt mit kühlenden Seewind. Die Schweizer Bahnen brachten uns wieder gut und pünktlich zurück nach Wengen.

6.Tag Donnerstag, 16.07.15 Wanderung Grütschalp – Saustal – Mürren Reisebericht: Stefan Auras

Der vierte Wandertag mit Doris war wieder ein Highlight. Nach einem frühen Start, 8 Uhr, fuhren wir mit der Seilbahn auf die Grütschalp. Hier begann unser Bergwanderweg mit herrlichen Ausblicken auf die Berge, Wengen und Lauterbrunnen. Ein Weg, der nicht vom Massentourismus berührt wurde. Nach ca. einer Stunde eröffnete sich dann der Blick ins Saustal mit seinem ganz eigenen Reiz. Unterwegs erzählte uns Doris viel über Ihre Heimat, über Pflanzen und auch die Seilbahn von Isenfluh nach Sulwald, die entweder 8 Personen oder eine Kuh befördern darf. Auch eine Sage hörten wir, die von einer Liebesgeschichte zweier junger Menschen handelt, die am Ende doch nicht zusammenkamen und sich an einem gegenüberliegenden Felsen abspielte.
Dann ging es zur Bio-Alpkäserei von Frau Rubi. Wir durften uns die Käseherstellung ansehen. Aus 500 Litern Milch wurde gerade Käse hergestellt, etwa 50 kg im fertigen Zustand. Es gab auch eine Kostprobe von frischer Milch, köstlich. Naturgemäße Ernährung der Tiere, die man schmeckt. Kühe, Schweine und ein friedlicher Bulle liefen frei herum, auch den Schweinen ging es an der frischen Luft gut. Ein Imker war gerade bei der Arbeit. Nach dieser kurzen Rast ging es noch einmal straff bergan. Wir standen vor der privaten Almhütte von unserer Wanderleiterin Doris, wo wir bestens mit Käse, Brot, Kaffee und Zürcher Leckerli verwöhnt wurden.
Gestärkt stiegen wir dann nochmals bergan, um dann in Richtung Mürren zu wandern. Nach kurzer Zeit hatten wir dann einen phantastischen Blick auf Eiger, Mönch und Jungfrau sowie Wengen und ins Lauterbrunnental. Wir überquerten den Staubbach, der sich dann als Wasserfall nach Lauterbrunnen ergießt. In Winteregg, der Mittelstation einer der ältesten elektrischen Bahnen, haben wir erst einmal unseren Durst mit einem köstlichen Bier gestillt. Mit der Bahn ging es dann nach Mürren zu einem einstündigen Rundgang durch den Ort. Zurück zur Grütschalp fuhren wir wieder mit der Elektrischen. Seil- und Zahnradbahn brachten uns dann nach Wengen

7.Tag Freitag, 17.07.15 Wanderung Schynige Platte Reisebericht: Stefan Auras

Der fünfte und leider schon letzte Wandertag unserer Reise begann 8.30 Uhr. Mit der Zahnradbahn ging es nach Lauterbrunnen und von dort mit unserem Reisebus und der Rundreisegruppe nach Wilderswil. In der 1891 erbauten historischen Zahnradbahn waren schon die Plätze für unsere beiden Gruppen reserviert. Mit einer maximalen Geschwindigkeit von 12 Stundenkilometern fuhren wir bergan auf die Schynige Platte mit einer Höhe von 1.967 Metern. Auf der Hälfte der Strecke, in Breitlauenen, hieß es dann Aussteigen für die Wandergruppe. 555 Höhenmeter trennten uns noch von der Bergstation. Bei warmem Wetter floss reichlich Schweiß. Es war ein Bergweg, der uns immer wieder mit neuen Aussichten überraschte. Ab und zu begegneten wir den Zügen. Nach fast 3 Stunden hatten wir es dann geschafft und wurden mit einem Rundblick über das Berner Oberland, Brienzer und Thuner See belohnt und Verpflegung gab es natürlich auch. Auch der Botanische Alpengarten auf der Schynigen Platte mit über 600 Pflanzen, die in der Schweiz oberhalb der Baumgrenze wachsen, ist sehenswert. Dieser Tag war ein sehr schöner Abschluss unserer Reise, bei der das Wetter insgesamt sehr gut mitgespielt hat und leider auch schon der Abschied von Doris, unserer super Wanderleiterin. Mit Bahn, Bus und herrlichen Eindrücken ging es zurück ins Hotel oder vorher noch zu den beeindruckenden Trümmelbachfällen im Lauterbrunnental, wo das Schmelzwasser aus den Gletschern von Eiger, Mönch und Jungfrau über 10 Wasserfälle ins Tal stürzt.

8.Tag, Sonnabend, 18.07.2015 Rückreise, 892 km–Bericht: Gisela Gerlach

Ein letztes Mal geht es mit der Wengernalpbahn zurück nach Lauterbrunnen. Mit dem Koffer in der Hand kommen wir zum Bus. Unsere Fahrt führt uns wie bei der Anfahrt durch die Schweiz mit den vielen Seen. Noch einmal zur Erinnerung: Brienzer See, Lungern See, Sarner See, Vierwaldstätter See, Zürichsee und Walensee. Dann verlassen wir die Schweiz am Grenzübergang Kriessen/Mäder. Durch Bregenz geht es dann unsere gewohnte Strecke zurück nach Deutschland. In Münchberg verabschieden wir unsere ersten Gäste und gegen 21.00 Uhr treffen wir in Dresden ein.
Nach dem Ende der Reise habe ich das Gefühl es war für Sie eine erlebnisreiche und in guter Erinnerung bleibende Reise. Ich bedanke mich bei allen Gästen und bei Reiner unserem Busfahrer. Ich wünsche Ihnen alles Gute, Gesundheit und viel Freude am Reisen.
Viele Grüße
Ihre Gisela Gerlach

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Kommentare zum Reisebericht

Die Reise war SUPER !!!!
Bei mir entsteht demnächst eine DVD von dieser wunderschönen Reise.
Allen Beteiligten- auch die im Hintergrund- besten Dank
MfG
Gunter Pöche

Gunter Pöche aus Bannewitz
20.10.2015