Reisebericht: Schweiz Rundreise zu Silvester am Bielersee

28.12. – 02.01.2013, 6 Tage Silvesterreise Biel – Schweizer Jura – La–Chaux–de–Fonds – Emmental – Solothurn – Silvester auf dem Schiff


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Eine liebliche Berglandschaft, Seen, Traditionen, Handwerk und Technik - dies alles erlebten wir während unserer Silvesterreise an den Bielersee. Das neue Jahr begrüßten wir auf dem Schiff bei einem vorzüglichen Menü und einem Glas Sekt in Ligerz.
Ein Reisebericht von
Annette Probst-Weise
Annette Probst-Weise

28.12.12 Anreise nach Biel

Nachdem alle Gäste mit dem Haustür-Transfer-Service oder individuell zu unserer Abfahrtsstelle am Flughafen kamen, begann pünktlich am Morgen unsere Reise in den Nordwesten der Schweiz. Unterwegs stiegen noch Gäste in Chemnitz und Münchberg zu und nun führte uns unsere Route über A9 vorbei an Bayreuth und Nürnberg weiter über die A6 und die A5 vorbei an Basel nach Biel im Drei-Seen-Land. Die Fahrt verlief ohne Stau und so konnten wir am frühen Abend unsere gemütlichen Zimmer im „Mercue Plaza Hotel" in Biel beziehen. Bei einem schmachhaften Abendessen ließen wir den Tag ausklingen.

29.12.12 Ausflug in den Jura mit Besuch des Internationalen Uhrenmuseums und auf den Spuren alter Handwerkskünste

Nach der Stärkung am reichhaltigen Frühstücksbuffet begaben wir uns auf Zeitreise. Wir fuhren zunächst leider durch ganz dichten Nebel entlang des Bielersees und des Neuenburgersees in den Jura. Von den beiden Seen und deren schönen Ufern sahen wir nicht viel, aber als wir in die wunderschöne Hügellandschaft in etwa 1.000 Metern Höhe kamen begrüßte uns die Sonne. Der Weg führte uns über die Paßstraße La-Vue-de Alpes Richtung La Chaux-de-Fonds und ermöglichte erste Blicke auf die Bergregion. Im Internationalen Uhrenmuseum wurden wir bereits erwartet. Als wir in den ersten großen Saal mit der riesigen Uhrensammlung kamen, war unser Erstaunen über diesen tollen Anblick sehr groß. Während einer interessanten Führung erlebten wir eine Reise durch die Geschichte der Zeitmessung. Fasziniert standen wir vor den Meisterwerken der Uhrmacherkunst aus mehreren Jahrhunderten und staunten über die ausgezeichneten Handwerksleistungen beim Bau dieser Uhren. Da unser Bus noch kurz in die Werkstatt musste, hatten wir genügend Zeit um uns dann ganz individuell die Uhrensammlung mit ca. 3.000 gezeigten Uhren anzuschauen.
Nun führte uns unsere Fahrt durch wunderschöne liebliche Landschaft vorbei an Le Blois und Seigneelér, wo der berühmte Tete de Moin-Käse hergestellt wird nach Cornol. Hier schauten wir dem letzten Holzschuhschnitzer der Schweiz über die Schulter. In kürzester Zeit entstand aus einem Klotz feuchten Erlenholzes mit Hilfe von einfachen Maschinen, die teilweise aus  dem Jahr 1929 stammten, ein Holzschuh. Inzwischen wird diese alte Handwerkskunst in der dritten Generation fortgeführt. Anschließend besuchten wir die Schnapsbrennerei Schneider. Hier werden aus den verschiedensten Früchten aus der Region edle Obstbrände hergestellt. Natürlich durften wir auch kosten. Gut gelaunt traten wir die Rückfahrt nach Biel an und waren uns einig, dass es ein erlebnisreicher Tag war.

30.12.12 Ausflug ins Emmental und nach Solothurn

Unsere Route führte uns zunächst nach Trubenschachen. Hier werden seit 1910 die leckeren Kambly-Kekse hergestellt. Wir besuchten die Erlebniswelt. In einer netten Multi-Media-Show konnten wir die Geschichte der Firma erleben. Nur hier gibt es eine Küche, in der sich wie von Geisterhand die Schubladen öffnen und schließen, der Quirl in der Schüssel rührte und das Nudelholz Teig alleine ausrollte. In einem Film sahen wir, wie die Kekse heute hergestellt werden und konnten zwei Konditorinnen bei der Arbeit über die Schultern schauen. Natürlich durften wir die verschiedensten Plätzchen und Kekse nach Herzenslust probieren. Keiner konnte diesen Köstlichkeiten widerstehen. Wir ließen uns doch zum Kauf verführen und manch Kekstüte wanderte mit in den Bus. Wir hatten wieder eine lange Handwerkstradition im Emmental kennengelernt. Anschließend fuhren wir durch die schöne Landschaft des Emmentales vorbei an imposanten Bauernhöfen durch Burgdorf. Die mittelalterliche Zähringerstadt wird durch die vollständig erhaltene Burg dominiert. Unser nächstes Ziel war die Emmentaler Schaukäserei. Ein ehemaliger Käser erwartete uns. Durch seine über 50jährige Erfahrung in der Käseherstellung erlebten wir sehr anschaulich, wie in den verschiedenen Jahrhunderten die Käseherstellung erfolgte. Wir sahen die Entwicklung vom Käsen in der Holzhütte über dem offenen Feuer bis zur heutigen modernen Produktion. Nun wissen wir auch, wie die Löcher in den Emmentaler Käse kommen. Eine spezielle Säure wird der Milch zugesetzt und diese bildet Gasblasen im Käse, welche dann die Löcher entstehen lassen. Zum Schluss kosteten wir noch den Käse und bemerkten den Geschmack der verschiedenen Reifegrade. An der Käsetheke kauften wir den schmackhaften Emmentaler.
Am Nachmittag erreichten wir Solothurn, eine der schönsten Städte der Schweiz. Hier erwartete uns unser Stadtführer. Mit viel Humor zeigte er uns während des Rundganges die Schönheiten der Stadt. Wir sahen die Reste der alten Stadtbefestigung, die wunderschönen mittelalterlichen Häuser, das Zeughaus und den Marktplatz mit der historischen Uhr am Uhrturm. Wir besuchten die Jesuitenkirche und die Kathedrale, welche frisch renoviert war. In der Jesuitenkirche bestaunten wir die  einzigartige Ambassador-Krippe, welche aus sehr lebendig gestalteten Puppen besteht.
In Solthurn gilt die Zahl Elf als magisch. Es gab elf Brunnen, elf Kirchen, elf Klöster, die Kathdrale hat elf Altäre, es führen drei Mal elf Stufen zur Kathedrale... Der Ursprung, warum die Zahl Elf diese Rolle spielt, ist unbekannt. Nach dieser interessanten Besichtigung kehrten wir nach Biel zurück. Wieder haben wir viele Traditionen kennenlernen dürfen.

31.12.12 Stadtführung in Biel und Silvesterfeier auf dem Schiff

Nach dem späten Frühstück trafen wir unsere Stadtführerin am Hotel. Am Vormittag gingen wir mit ihr auf Zeitreise durch die romantische Altstadt von Biel. Wir sahen die Reste der  Burg, den Sitz der früheren Fürstbischöfe von Basel. Am Burgplatz bestaunten wir das ehemalige Zeughaus, welches heute das Theater beherbergt, und das Stadthaus. Mit vielen Geschichten und humorvollen Begebenheiten brachte uns unsere Stadtführerin ihre Heimatstadt näher. Sie zeigte uns verborgene Schätze, wie eine ganz enge Gasse und ein Gemälde, erklärte uns die Bauweise der alten Häuser. Am Ringplatz sahen wir das alte Gasthaus „Krone" in dem bereits Goethe bei seiner Schweizreise gewohnt hat. Interessant anzuschauen waren die Laubengänge am Ringplatz. Die Stadtkirche St. Benedikt bestaunten wir von verschiedenen Seiten. Das prächtige Zunfthaus „Zum Pfauen", welches die Schneider- und Hutmacherzünfte beherbergte, und das Zunfthaus der Waldleute erlebten wir am Kirchplatz. Wie im Flug verging die Zeit und wir hatten eine wunderschöne Stadt entdeckt. Am Nachmittag bleib nun genügend Zeit, um die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Wir bummelten durch die belebten Fußgängerzonen und schauten in die Geschäfte. Es war aber auch noch Zeit zur Erholung und zur Vorbereitung auf die lange Silvesternacht.
Der Bus brachte uns am Abend zum Hafen, wo unser Silvesterschiff, dass neu Motorschiff „MS Rousseau" für uns bereitlag. An liebevoll gedeckten Tischen durften wir Platz nehmen und wir erlebten einen wunderschönen Silvesterabend. Das Schiff fuhr zunächst durch den Bielersee vorbei an Erlach und Twann in den Zihlkanal. Die Küchencrew zauberte derweil in einer Miniküche ein fantastisches Menü mit Köstlichkeiten aus der Region und verwöhnte damit unsere Gaumen. Die Zeit verging bei musikalischer Unterhaltung durch einen Diskojockey und netten Gesprächen wie im Fluge. Wir erreichten den Neuenburgersee und vor Neuenburg drehte der Kapitän dann wieder und es ging zurück. Wieder im Bielersee angekommen legten wir zum Jahreswechsel in Ligerz an. Das Neue Jahr begrüßten wir mit Blick auf die schöne Kirche des Ortes, Glockengeläut und einem Glas Sekt romantisch an Land. Nach den guten Wünschen für das Neue Jahr nahm der Kapitän nun wieder Kurs auf Biel, wo wir am frühen Morgen ankamen. Mit dem Bus ging es gut gelaunt zum Hotel. Alle waren sich einig, dass wir einen gelungenen Start in ein hoffentlich glückliches Jahr 2013 erleben durften!

01.01.13 Ausflug nach Büren an der Aare

Heute hieß es erst mal Ausschlafen. Wir genossen ausgiebig das reichliche Frühstücksbuffet im Hotel. Am Mittag brachte uns der Bus nach Büren an der Aare. Leider spielte Petrus nicht mit und es regnete sehr stark, aber dies tat unserer guten Laune keinen Abbruch. Büren an der Aare, welches sich jedes Jahr am Neujahrstag und am Berchtholdstag, dem 2.Januar, in Türmliwil verwandelt, lernten wir zunächst während eines geführten Rundganges kennen. Hier findet jedes Jahr der erste Fasnachtsumzug der Schweiz statt. Die Geschichte dieses kleinen Städtchens geht bis ins Jahr 1185 zurück, wo Büren erstmals urkundlich erwähnt wurde. Die Besiedlung der Region erfolgte aber bereits ca. 9.000 bis 5.500 vor Christi. Unser „Stedliführer", bereits kostümiert, brachte uns die Geschichte der kleinen Stadt auf amüsante Art und Weise näher. Wir sahen das Schloss, das „Türmli-Schulhaus", das Rathaus und die Evangelische Kirche. Wir erfuhren, dass die Tradition des Fasnachtsumzuges am Neujahrstag schon recht alt ist und durch die Berner Kirchenoberen abgesegnet wurde. Nach der interessanten Führung durch das kleine Stedtli mit hübschen alten Häusern stärkten wir uns zunächst. Pünktlich 14.31 Uhr begann dann der Umzug. Wir waren fasziniert von den bunten Kostümen, den tollen Masken und den begeisterten Mitwirkenden. Von den Schulkindern, welche als eine große Schar bunter Lego-Bausteine teilnahmen, über die Jugend bis hin zu ganzen Familien, man hatte den Eindruck, der ganze Ort ist auf den Beinen. Konfetti wurde kiloweise in die Menge verschossen und die Guggemusi-Gruppen sorgten für super Stimmung. Wir ließen uns gern von der Begeisterung mitreißen. Am Bus hieß es erst mal Konfetti von der Kleidung entfernen. Einige dieser bunten Papierschnipsel haben sich dann trotzdem in den Bus geschlichen .  Es war ein wunderschöner Jahresauftakt! Mit den kunterbunten Bildern im Kopf und in unseren Kameras kehrten wir zum Hotel nach Biel zurück.

02.01.13 Heimreise

Am Morgen hieß es für uns Abschied nehmen von Biel und der Schweiz. Unsere Fahrt führte uns entlang des Schwarzwaldes und durch Würzburg vorbei an Bamberg Richtung Heimat. Dank der Routenwahl von unserem Chauffeur Lutz über nicht so stark befahrene Autobahnen kamen wir ohne Stau wieder sicher und rasch an unseren Ausgangsorten an. Wir waren uns alle einig, dass wir wunderschöne Tage in der Nordwestschweiz erleben durften und wir einen stimmungsvollen Start in das Jahr 2013 hatten.
Ich möchte mich bei Ihnen, meinen lieben Gästen, herzlich bedanken. Es hat mir riesigen Spaß gemacht, mit Ihnen zum ersten Mal oder auch mit einigen schon zum wiederholten Mal in der Schweiz unterwegs zu sein. Vielleicht bis bald wieder irgendwann in der Schweiz!

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