Reisebericht: Singlereise in die Schweiz – Graubünden Zugreise

10.10. – 16.10.2015, 7 Tage Rundreise für Singles mit Bernina Express – Glacier Express – Arosa Express


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Zu einer der schönsten Reisen in der Schweiz gehört die Reise mit den Glacier-und Bernina-Express. 30 Single und Alleinreisende erleben diese Fahrt und noch viel mehr mit schöner Laubfärbung, viel Sonne aber auch Wolken und Schnee.
Ein Reisebericht von
Gisela Gerlach
Gisela Gerlach

1. Tag–Sonnabend, 10.10.2015 Anreise,  746 km

Wir starten in Dresden am Flughafen und die Freude ist groß, als sich "alte Bekannte" begrüßen konnten. Die Neue war eher ich, die als Reiseleiterin für Single eine "Feuertaufe" bestehen musste. Nach dem der Start gelungen ist, nahmen wir weiter Gäste auf und in Wildenfels auch unseren Busfahrer Reiner Augustin vom Busunternehmen Puschmann.
Unsere Strecke führt uns entlang der A4. A72, A9 bis Nürnberg, danach entlang der A 6 bis zum Feuchtwanger Kreuz und weiter entlang der A7 und A 96 bis zum Bodensee. Für unsere Fahrt nutzen wir den Pfändertunnel mit seinen 6,7 km. Jetzt gelangen wir schnell in unser Urlaubsland. Nach dem Grenzübergang Hohenems / Diepoldsau geht es mit einem Grüezi in die Schweiz. In der ersten Pause auf Schweizer Boden machen wir uns mit dem Heidiland bekannt.
Weiter geht es durch Graubünden, an der ältesten Stadt der Schweiz Chur vorbei. In Reichenau haben wir einen ersten Blick auf den Zusammenfluss des Hinter- und Vorderrheins, bevor wir entlang des Hinterrheins und weiter entlang des Flusses Albula, nach Tiefencastel kommen. Es ist der Ausgangspunkt zu verschiedenen Pässen und war einst das Römerkastell Imacastra . In einer Höhe von rund  850 m Höhe werden wir in den nächsten  Nächten schlafen. Im Hotel "Julier&Albula" werden wir gegen 18.00 Uhr schon erwartet und es bleibt noch Zeit für einen Spaziergang durch den kleinen Ort mit ca. 250 Einwohner. Nach dem schmackhaften Abendessen lassen wir den ersten Tag zufrieden ausklingen.

2. Tag–Sonntag,11.10.2015, Tamina–Schlucht–Bad Ragaz,160 km

Heute wollen wir an die Wurzeln des Weltkurortes Bad Ragaz, in die Tamina Schlucht. Dazu fahren wir erst einmal mit unserem Bus bis zum Bahnhof in Bad Ragaz. Hier steigen wir um und werden mit dem Postbus die Privatstraße entlang chauffiert. In Bad Pfäfers steigen wir am alten Kur-und Badehaus aus. Uns erwarten bereits zwei Frauen, die uns in den nächsten 2.5 Stunden in die Geheimnisse dieser Gegend einführen. Wir erfahren, dass 1240 Jäger des Klosters in der engen und dunklen Schlucht eine Heilquelle entdeckten. Sie war nur mühsam durch Leitern und Seilzügen zu erreichen. Bald wurden Gästehäuser errichtet und erst im 17. Jahrhundert wird das Wasser mit Holzleitungen nach Bad Ragaz gebracht. Nach dem interessanten Rundgang durch das Badehaus und den vielen Informationen gehen wir nun zur Quelle in die Taminaschlucht, die nur wenige Meter hinter Bad Pfäfers liegt. Wir können hier die immense Kraft des Wassers hautnah erleben.  Ein festes Geländer gibt uns Halt und so kommen wir sicher am Thermalwasserbrunnen (36.5°C) vorbei bis zur Quellwasser-Grotte. Ein tolles und beeindruckendes Erlebnis. Der Postbus bringt uns wieder nach Bad Ragaz. Der Besuch in Bad Pfäfers und Taminaschlucht war ein tolles Erlebnis. Den Nachmittag können wir noch frei gestalten und entscheiden uns für die Fahrt über den Lenzerheide Pass (1547mü.M.) zu fahren ein toller Blick, der sich uns bietet. Im Ort Lenzerheide stoppen wir an der

Rothornbahn


und beobachten das Treiben der Biker. Für die verbleibende Zeit planen wir noch den Besuch der Via Mala. Einige von uns haben den Roman von John Knittel gelesen und sind ganz begeistert von unserem Vorhaben. 300 m hohe Kalkwände umgeben uns und 300 Stufen sind zu bewältigen, um den wilden Teil der Schlucht des Hinterrheins zu erreichen, die einige von uns ganz locker bewältigen. Zufrieden über unseren ersten Tag in der Schweiz, dem Wetter und Programm treffen wir uns zum Abendessen wieder und anschließend gibt es mit einem Glas Rotwein ein "Kennenlerntreffen". Damit geht auch ein interessanter Abend zu Ende.

3. Tag, Montag, der 12.10.2015, Glacier–Express, 329 km

Wir können ausschlafen 10.00 Uhr treffen wir uns am Bahnhof von Tiefencastel und warten auf den "Langsamsten Schnellzug der Welt" . Eine Reservierung für Eberhardt Gäste zeigt uns unseren Waggon. Es ist ein besonderes Erlebnis mit dem Glacier-Express unterwegs zu sein vorbei an Burgen und Schlössern geht es bis nach Chur. Den mit 600 m tiefsten Punkt der Reise. Nach den lieblichen Tälern und grünen Landschaften Graubündens wird es jetzt wieder spannend. In der Rheinschlucht sehen wir den „Grand Canyon der Schweiz".
Weitere schöne Eindrücke erhalten wir auf der Fahrt nach Andermatt. Dazu gehört Disentis mit der ältesten Benediktinerabtei der Schweiz. Aber auch der Bahnhof ist ein wichtiger Punkt der Reise. Die folgenden Strecken werden teilweise so steil, dass der Zug auf die Hilfe einer Zahnstange angewiesen ist. Nun erklimmen wir den höchsten Punkt der Reise, den 2033 m hohen Oberalppass. Nach steiler Abfahrt kommen wir in  Andermatt an. Reiner wartet schon auf uns und wir beginnen unsere Rundfahrt mit dem Bus. An der Teufelsbrücke stoppen wir, um auch den Fotografen gerecht zu werden. Danach fahren wir entlang der alten Gotthardstrecke nach Altdorf. Hier stoppen wir noch einmal, wir um das "Türmli" dem Wilhelm Tell Denkmal zu fotografieren. Weiter fahren wir am Vierwaldstätter See vorbei mit dem Blick auf die Rigi und am Ort Schwyz vorbei nach Einsiedeln dem berühmten Wallfahrtsort. Sehr beeindruckt stehen wir vor der Klosterfront mit der grandiosen

Abteikirche,


die in der Architektur die typische Vorarlberger Schule widerspiegelt. Wir lassen uns etwas Zeit, um das Innere der Kirche zu bewundern. Sehr beeindruckend ist auch der Glockenklang den wir noch hören können bevor wir weiter fahren. Unsere weitere Strecke bietet schöne Blicke auf den Zürichsee und den Walensee, bevor wir dann wieder an Bad Ragaz vorbei nach Tiefencastel fahren. Das Wetter hat mitgespielt und am Abend lassen wir den Tag Revue passieren.

4. Tag – Dienstag, 13.10.2015 ,Lugano und Pässefahrt, 316 km

Tief liegenden Wolken und teilweise Regen erleben wir. Wir lassen uns davon nicht abschrecken und beginnen unseren Tag gut gelaunt. Wir fahren zum Pass San Bernardino. Auf dem Weg zum Pass kommen wir wieder am Eingang zur Via Mala vorbei und erreichen dann den San Bernardino Tunnel, der 6,6 km lang ist. Damit gelangen wir nicht nur  in den „Süden", sondern  haben mit durchqueren des Bergmassivs auch die Sprachgrenze Deutsch/Italienisch und auch  eine Wetterscheide und Wasserscheide, hinter uns gelassen. Die Sicht hat sich verschlechtert. Wir fahren (noch in Graubünden) die beeindruckende Passstraße in den Kanton Tessin (Ticino). Dabei haben wir kaum einen Blick auf  Bellinzona mit seinen drei Trutzburgen und der gewaltigen Murata (UNESCO-Weltkulturerbe). Noch am Vormittag kommen wir in Lugano an. Ein Teil unserer Gruppe unternimmt einen gemeinsamen Spaziergang durch die Stadt.  Lugano mit dem Hausberg Monte Bri und dem Berg S. Salvatore ist die heimliche Hauptstadt des Kantons Tessin und drittgrößte Finanzplatz der Schweiz. Die Zeit in Lugano ist ausreichend, das wir uns den Lettner als kunsthistorischen Höhepunkt des Tessins, in der
S.Maria deglia Angioli ansehen können. Nach einem Bummel entlang der Geschäftsstraße sehen wir auch noch den. Stadtpark mit der Villa Ciani. Reiner holt uns wieder mit dem Bus ab und wir fahren entlang des Luganer und später dem Comersee zu den Pässen
12.00 Uhr Fahrt entlang des Luganersees an den Comersee. Weiter Richtung Chiavenna und Maloja Pass. Reiner meistert diese Fahrt perfekt und wir sind beeindruckt von dem Straßenbau der Italiener und Schweizer. Leider stecken wir in den Wolken und haben keinen Blick auf die Berge. Am Silvaplanasee legen wir eine Pause ein. Wir haben heute Bergfest. So schnell vergeht die Zeit und darauf stoßen wir mit einem Glas Wein an. Zum Wohl.
Vor uns liegt St. Moritz der Ort der als „Top of The World" in aller Welt berühmt ist und als exklusivste und teuerste Wintersportort der Alpen gilt. Unsere Zeit erlaubt es uns, dass wir eine Stunde durch St.Moritz Dorf bummeln können. Die Hotelpaläste und Geschäfte sind zum großen Teil noch geschlossen, aber wir erhalten einen positiven Eindruck von St. Moritz.
Danach führt uns unsere Fahrt über den Julierpass (2.284 m), der seinen Namen von Julius Cäsar hat, nach Tiefencastel.

5. Tag – Mittwoch, 14.10.2015– Bernina–Express, 235 km

Die letzte Nacht hat es geschneit. Aber der Wetterbericht verkündigt Sonne. Wir haben eine herrliche Sicht auf Tiefencastel, als wir uns am Bahnhof treffen, um ein weiteres Bahnerlebnis zu beginnen. Heute geht es wiederum nach Italien. Wir fahren mit dem Bernina Express, der höchsten Bahnverbindung, die offen - ohne Scheiteltunnel - über die Alpen führt, nach Tirano. Begeisterung bei allen Gästen, vor allem natürlich bei den Fotografen.  Die Berge und Gletscher, die Schönheit der Natur mit einer fantastischen Laubfärbung lässt das Herz höher schlagen. Der Kreisviadukt  bei Brusio zieht noch einmal die Aufmerksamkeit aller Reisegäste auf sich.
In Tirano angekommen probieren wir erst einmal die italienische Küche im Restaurant „Al Portici" und die ist gut und natürlich auch der italienische Wein. Vielen Dankt an unseren "italienischer Ersatzober "der in voller Perfektion sich den Gästen widmet.(Frank, vielen Dank auch für den Kommentar, Gisela) Anschließend bleibt noch Zeit für die Kirche Madonna di Tirano bevor wir unsere Rückreise mit dem Bus antreten. Leider haben wir bei unserer Passfahrt wiederum nur Nebel. Uns tröstet aber, dass wir einen fantastische Fahrt mit dem Bernina-Express hatten.

6. Tag - Donnerstag, 05.10.2015, Arosa-Express, 81 km

Für heute haben wir eine weitere Bahnfahrt im Programm und dazu fahren wir nach Chur. Gemächlich wie eine Straßenbahn zuckelt der Arosa Express durch Chur, vorbei an Stadtmauer, Malteserturm und Obertor, dem Wahrzeichen der Bündner Hauptstadt. Doch schon bald ist's vorbei mit dem Stadtbummel auf Schienen. An der Stadtgrenze wandelt sich der  Express nämlich zur Gebirgsbahn und windet sich durchs wilde Schanfigger Tal hinauf nach Arosa. Dabei durchfahren wir 19 Tunnel und 20 große Brücken. Das  Langwieser Viadukt, das die Plessur überquert, ist auf der Strecke besonders hervorzuheben. War es doch die erste Großbrücke aus Eisenbeton mit einer Länge von 287 m und Höhe von 62 m.
Nach rund einer Stunde Fahrzeit sind wir in Arosa angekommen. Auch heute erleben wir tief hängende Wolken. Wir bummeln um den See von Arosa und genießen danach einen guten Kaffee. Nach rund 2 Stunden fahren wir zurück. In Chur angekommen nehmen wir uns Zeit noch einige Kleinigkeiten für die "Zuhausegebliebenen" zu kaufen. Dabei haben viele von uns den Rötli ein typischer Graubündner Likör in der Tasche.
Chur ist mit seiner 5000 Jahren Siedlungsgeschichte nicht nur die älteste Stadt der Schweiz, sondern eine ausgesprochen interessante Einkaufsstadt mit guten Geschäften. Der Bummel durch die Stadt und das gemütliche "Schlendern" ist ein schöner Abschluss er Reise.
Einen letzten Fotostopp auf dem Weg zum Hotel gönnen wir uns noch. Der Solis Viadukt, der 1901-1903 erbaut wurde um mit seiner Höhe von 87 m die höchste Brücke der Rhätischen Bahn ist gehört noch zur Fotogalerie.
Der letzte Abend wird uns auch noch vom Hotel auf besondere Weise verschönert unser gutes Abendessen wir mit VACHERIN abgeschlossen und vom Chef des Hauses auch verteilt. Vielen Dank. In gemütlicher Runde beenden wir den Abend.

7. Tag - Freitag, 16.10.2015, Abreise, 746 km

08.00 Uhr starten wir unsere Rückreise. Am Grenzübergang Kriessen/Mäder verlassen wir unser Urlaubsland und fahren danach die gewohnte Strecke entlang der Autobahn nach Dresden.  Gegen 18.30 Uhr endet unsere Fahrt - Singlereise, Glacier-und Bernina-Express endgültig in Dresden.Für unseren Fahrer Reiner und mir bleibt am Ende einer Reise nur der Wunsch, dass die Reise für Euch ein Erlebnis war, sich die Erwartung erfüllt hat und Ihr gern an die Reise zurückdenkt.
Abschießend möchte ich mich bei allen Gästen bedanken, bei dem Personal des Hotels, für die gute Bewirtung und Zusammenarbeit und nicht zuletzt bei unserem Fahrer Reiner für sein sicheres und umsichtiges Fahren.
Ich wünsche Euch alles Gute, Gesundheit und viel Lust am Reisen.
Eure Reiseleiterin, Gisela Gerlach

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Kommentare zum Reisebericht

Hallo ihr Reiselustigen, ich hoffe ihr seit alle wieder gut im Alltag angekommen und freut euch bereits auf die nächste Saison, evtl. sogar auf ein Wiedersehen mit mir. Ein herzliches Dankeschön an Kerstin sowie Gisela für die erlebnisreiche Woche. Euer "italienischer Ersatzober"!

Frank Gleditzsch
26.10.2015

Hallo liebes Team von Eberhardt-Reisen, liebe Frau Gerlach,
danke für die schöne Reise und die tollen Bilder sowie den Reisebericht.
Es war ein phantastisches Erlebnis, die Landschaft, die netten Leute, das Hotel, die tollen Busfahrten(danke auch an den Fahrer) und die Super-Reiseleitung.
Es passte alles und ich werde es wieder tun.
Grüße von K. Zernstein

Zernstein, Karin
28.10.2015

Habe heute erst Zeit gefunden um mich sehr positiv über diese sehr schöne Reise zu äusern. Ein großes Dankeschön an Gisela für die vielen Eindrücke und schönen Bildern . Es war meine 2.Singelreise, aber sicher nicht die letzte. Wir waren mal wieder eine dufte Truppe! Einen schönen Gruß an den " italienischen Ersatzober" und an den Rest der tollen Gruppe!!!! Gruß Ursula Andrae

Ursula, Andrae
13.11.2015