Reisebericht: Zugreise Schweiz – die schönsten Panorama–Strecken

19.08. – 25.08.2014, 7 Tage Rundreise Schweiz mit Sarnen – Gotthard Panorama Express – Lugano – Centovallibahn – Brig–Naters – GoldenPass Panoramic – Interlaken


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare
 
Mit den schönsten Panoramazügen in der Schweiz unterwegs. Von sanften Hügeln bis zu schroffen Gebirgszügen. Von wildromantischen Hängen bis zur subtropischen Vegetation. Das alles bieten der Wilhelm Tell Express, die Centovallibahn und die Golden Pass Lin
Ein Reisebericht von
Gisela Gerlach
Gisela Gerlach

1.Tag – Dienstag,19.08.– Anreise nach Luzern, 780 km

In Dresden beginnt unsere Reise 6.00 Uhr. Unsere Gruppe ist noch nicht komplett.  Auf der Fahrt durch Deutschland nehmen wir an verschiedenen Rasthöfen weitere Gäste auf. Insgesamt sind wir eine Gruppe von 20 Personen. Einer unserer wichtigsten Personen ist unser Chauffeur, Andreas Marx vom Busunternehmen Satran. Unsere Fahrt fährt uns an Nürnberg und Ulm vorbei zum Bodensee. Bei schönem Wetter fahren wir durch Bregenz und können auf der Fahrt in die Schweiz den Bodensee und natürlich die Seebühnen von Bregenz sehen. Am Grenzübergang Höchst/St. Margrethen stellt sich auch die Frage, wie viel Schweizer Franken sollten getauscht werden? Für den Reiseleiter eine schwierige Frage.  Deshalb unterhalten wir uns zu einigen Preisen. Den Tausch von Euro in die Fränkli erledigen wir noch am Grenzübergang. Unsere erste Pause in der Schweiz planen wir am RH Rheintal. Ein kurzer Spaziergang über die Brücke ermöglicht einen Blick auf das Schloss Vaduz in Liechtenstein und auf den Neuen Rhein. Weiter geht unsere Fahrt über Sargens zum Walensee. Weiter führt unsere Fahrt am Zürichsee, Zug vorbei nach Luzern. Dabei wird unsere Geduld auf die Probe gestellt. Zähfließender Verkehr  um Luzern verlängern unsere Fahrzeit. Der Pilatus (Hausberg von Luzern) hüllt sich in Wolken. Unser Hotel "Rothaus" liegt in der Innenstadt und damit ist ein Spaziergang nach dem Abendessen noch möglich. Beeindruckend ist die nahegelegene Stadtmauer aber auch die Reuss mit ihren schönen Brücken. Ein schöner Tag geht zu Ende.

2. Tag– Mittwoch, 20.08.– Stadtrundgang Luzern und Fahrt mit dem Wilhelm–Tell–Express nach Locarno,gefahrene Km ohne Gäste 180

Nach dem Wir unser Frühstück zu uns genommen haben und die Koffer im Bus verstaut haben,  erwartet uns am Hotel unsere Stadtführerin Christina Gerritsen. Eine echte Schweizerin mit ihrem besonderen Akzent. Mit dem Bus fahren wir zum Löwendenkmal,der sterbende Löwe erinnert an den Tod der ca. 1000 Schweizer Offiziere und Soldaten im Dienste Ludwigs der XVI. Vom Schwanenplatz geht  die Stadtführung zu Fuß weiter. Über die Kapellbrücke zur Jesuitenkirche,weiter zur Spreuerbrücke danach in die Innenstadt ,Weinmarkt, Kornmarkt, Kapellplatz. Christina vermittelt uns ihre Stadt mit viel Freude und wir verstehen, das Luzern, die Metropole  der Zentralschweiz am Vierwaldstätter See, die schönste Stadt der Schweiz ist. An der Schiffsanlegestelle gegenüber des Bahnhofs verabschieden wir uns von der Stadt und der Stadtführerin und freuen uns auf unseren Wilhelm Tell Express. 11.13 Uhr legen wir mit dem Raddampfer "Stadt Luzern" ab. Für uns ist in der ersten Klasse reserviert und nachdem wir Luzern hinter uns gelassen haben, wird uns zum Mittag  warmen Bierschinken und hausgemachten Kartoffelsalat serviert. Die Fahrt mit dem Dampfer führt uns nicht nur an der bezauberten Bergwelt mit der Rigi und dem Birkenstock vorbei, sondern wir sind den geschichtsträchtigen Orten wie der Tellplatte oder der Rütliwiese ganz nahe. In Flüelen verlassen wir das Schiff und werden schon von unserer Zugbegleiterin der SBB begrüßt. Weiter geht es mit der Bahn auf einer der schönsten Strecken der Welt. In unseren exquisiten Panoramawagen.In Erstfeld beginnt die Nordrampe der Gotthardbahnstrecke. Beeindruckend sind die Kehrtunnel auf der Strecke in den Kanton Tessin. Dabei sehen wir die auf einer Anhöhe thronenden Kirche von Wassendreimal. Nachdem wir dann in Bellinzona der Hauptstadt des Kanton Tessin angekommen sind, trennen uns nur wenige Minuten um in Locarna anzukommen.
Andreas wartet bereits auf dem Parkplatz am Bahnhof auf uns. Wir sind wieder im Sommer bei 25 Grad angekommen. In der letzten Woche waren die Filmfestspiele in der Stadt. Wir wollen mit dem Bus zu unserem Hotel "Dell'Angelo" auf dem Piazza Grande, aber das wird uns nicht leicht gemacht. An jeder Zufahrt stehen Absperrungen und somit erleben wir (wenn auch etwas ungewollt) eine wunderschöne Panoramafahrt  und haben einen schönen Blick auf die Stadt und den Lago Maggiore.
Nachdem wir dann die Sperrzonen befahren dürfen, kommen wir auch in unserem Hotel mit hervorragender Lage an. Leider erleben wir einen starken Regenschauer. Bei einem guten Abendessen  und vielen Gesprächen zu dem erlebnisreichen Tag lassen wir den Tag ausklingen.

3. Tag– Donnerstag, 21.08.,Ausflug ins Maggia–und Bavonatal,85 km

Der Wetterbericht kündigt für heute Sonne und Temperaturen von 27 Grad an. Das richtige Wetter um die stille Seite des Tessin zu erkunden. In die Täler des Tessins, in denen die zweckmäßigen Bauten und die demütige Naturverbundenheit zu finden sind. Für unseren Ausflug erwartet uns Walter Bucher ein fest verwurzelter Tessiner. Unsere Fahrt führt uns in das Maggiatal, die "Gigantin" unter den Tälern um Locarno. Am "Tor zum Maggia-Tal" in Ponte Brollo, hat der Fluss eine enge Schlucht in den Felsen geschnitten. An der alten Eisenbahnbrücke haben wir unseren ersten Fotostopp. Beeindruckend auf unserer Fahrt durch das Tal sind nicht nur die vielen Rustiki sondern auch die Steinbrüche, in denen früher die italienischen Gastarbeiter den Granit abgebaut haben. In Cevio (Hauptort des Tals) führt uns Walter durch den Ort in dem vor allem das Vögtenhaus mit seiner Malerei hervorsticht. Beginnend in Brugnasca fahren wir ins Bavonatal für Walter ist es das schönste Tal im Tessin. Es ist aber auch das Tal, in dem, auch durch die Hartnäckigkeit der Landschaftsschützer(bis auf Ausnahmen),es noch keine Stromversorgung gibt. In Foroglio bummeln wir zu dem großen Wasserfall. Es ist beeindruckend die zu Boden stürzenden Wassermengen fotografieren zu können. Nachdem wir noch etwas Freizeit haben, fahren wir danach zum Ende des Tals nach Solerto. Auch hier bummeln wir mit Walter durch den Ort. Die Kulisse nutzen wir für unser Gruppenfoto.
Zurück durch das Tal stoppen wir in Fontana, um auch noch die historische Brücke in der Fotogalerie festzuhalten. Anschließend nutzen wir die Umgebung und das schöne Wetter, um uns bei einem Picknick zu stärken. Mit  typischen Tessiner Wein, Salametti, Brot und Gurken erhalten wir von Walter noch eine Einführung in  die Weinschule.
Sehr zufrieden mit der Fahrt in die Täler verabschieden wir Walter in Locarno und haben noch etwas Freizeit um die Stadt zu erkunden.

4. Tag, Freitag, der 22.08.,Fahrt mit der Centovalli–Bahn von Locarno nach Domodossola und Weiterfahrt nach Villars sur Ollon, 275  km

Heute heißt es wieder Koffer laden. Danach bleibt noch Zeit, Locarno am Morgen individuell zu genießen. Der Piazza Grande und die Straßen sind noch leer und auch der Lago Maggiore liegt ganz still vor uns. Auf dem Programm haben wir unserer 2. Panoramazug. 10.40 Uhr treffen wir uns am Bahnhof  in Locarno. Wie immer sind unsere Plätze reserviert. Mir der Centovallibahn durchfahren wir das „Tal der hundert Täler" Viele Steilhänge  und Schluchten sehen wir auf unserer Strecke. Nach der Grenze CH/I wird das Tal Valle Vigezzo genant. Die Bahn führt auf knapp 20 Kilometer über 79 Brücken und durch 24 Tunnel. In Domodossola angekommen wartet schon unser Bus auf uns. Jetzt haben wir auch eine beeindruckende Fahrt mit dem Bus vor uns. Nachdem wir durch die bis zu 900 m tiefe Gondoschlucht  gefahren sind stoppen wir auf den 2005 m hohen Simplonpass  am riesigen Adler aus Stein, der an die Grenzwacht im 2. Weltkrieg erinnert.  Nachdem wir geduldig auf der Passstraße nach Brig aufgrund der Bauarbeiten warten müssen, planen wir aber noch einen Stopp in Brig.
Das Stockalper Schloss ist unser Ziel um den Bau des "König des Simplon" etwas näher zu betrachten. Weiter führt uns unsere Fahrt durch das Rhonetal an Martigny und Bex vorbei um dann eine interessante Fahrt in das 1300 m hoch liegende Villars sur Ollon zu gelangen. Die Fahrt zum Hotel mit schönen Blicken  in die Bergwelt meistert Andreas  wieder mit Bravour. Wir sind in der französich sprechenden Schweiz angekommen , werden aber in Deutsch bei unserem leckeren Abendessen bedient. Damit geht ein wiederum ein schöner Tag zu Ende.

5.Tag, Samstag, der 23.08.,fakultativer Ausflug zum Glacier 3000, 60 km

An unserem Ausflug hoch in die Berge möchte die gesamte Gruppe teilnehmen. Die Vorhersage der Wetterpropheten lässt uns  auf eine gute Sicht hoffen. Noch sind Wolken am Himmel, als wir unsere Fahrt beginnen. Es sind nur ca. 40 Minuten Fahrt und wir sind am Pass Coll de Pillon angekommen. An der Talstation des Glacier 3000.  Die Berge liegen noch in Wolken. Wir fahren  mit viel Optimismus in die Wolken. Die Bahnfahrt gliedert sich in 2 Sektionen die Gondeln fassen beide 125 Personen und in 15 Minuten sind wir am Ziel. In Wolken!
Jetzt heißt es abwarten. Ein Teil der Gruppe geht zum Kaffee ins Restaurant und der andere Teil fährt mit dem Sessellift ins ewige Eis. Teilweise drückt die Sonne etwas durch die Wolken aber die Erwartung einen Blick auf die Berge zu haben erfüllt sich nicht. Bis gegen 13.45 Uhr harren einige von uns auf dem Berg aus. Andreas und ich stehen am Bus schon mit Grog bereit, um die ankommenden Gäste etwas aufzuwärmen.
Interessant war die Bahnfahrt allemal, wenn sich auch nicht alle Wünsche erfüllt haben. Unsere Fahrt zum Hotel planen wir etwas anders. Wir fahren über Aigle nach Villars und haben einen Blick auf das Schloss, Chateau d'Aigle, eine der bedeutendsten Burganlagen der Schweiz, inmitten der Chasselass Weinberge, die      den eleganten Fendant liefern. Gegen 15.00 Uhr sind wir nach einer schönen Fahrt wieder in Villars angekommen und haben noch Zeit um den bekannten Winterort  noch etwas zu erkunden.
Eine Überraschung bot sich zum Abendessen. Uns erwartete ein Büfett, was keine Wünsche offen lässt. Auch typische Schweizer Speisen wie z.B. die Rösti und auch ein Käse Raclette konnten probiert werden.

6.Tag, Sonntag, der 24.08., Fahrt mit dem Golden Pass Panoramic von Montreux nach Luzern,gefahren Kilometer  ohne Gäste 240 km

Eine weitere bedeutende Panoramafahrt steht heute auf dem Programm. Wir fahren mit dem Bus  nach Montreux und haben einen schönen Blick auf den Genfer See. Im Golden Pass Panoramic ist für uns in der 1. Klasse reserviert. Wir fahren durch die Waadtländer Alpen und dem  Saanental. In Gstaad verlassen viele Gäste die Bahn und wir beobachten das Treiben. Unsere Fahrt geht weiter bis nach  Zweisimmen. Hier steigen wir  um und fahren durch das schöne Simmental bis Spiez. Jetzt fährt die Bahn ganz nahe des Thunersees nach Interlaken. Schon von Weitem können wir den Harder, den Hausberg von Interlaken, erkennen. In Interlaken haben wir rund 3 Stunden Aufenthalt. Wenn wir auch nicht das Dreigestirn erkennen können, haben aber schönes Wetter und wir können die Paragleiter beobachten, die auf der Höhen Matte landen. Einige nutzen auch die Zeit  mit dem Bähnle durch den Ort  zufahren und andere  fahren zur Harder und genießen den schönen Blick auf den Thuner und Brienzer See.
16.00 Uhr sind wir dann alle wieder am Bahnhof Ost und  fahren  mit der Bahn am Brienzer See  entlang, nach Meiringen.  Weiter über den Brünigpass (1007 m) und vorbei am Lungern- und Sarner See nach Luzern. Eine schöne und unsere letzte Fahrt mit den Parnoramazügen geht zu Ende. Andreas wartet bereits mit unseren Koffern auf uns. Wir sind für unsere letzte Nacht in der Schweiz wiederum im Hotel "Rothaus" untergebracht. Nach dem Abendessen bleibt noch etwas Zeit um einen letzten Bummel durch Luzern zu unternehmen.

7.Tag, Montag, der 25.08. Heimreise 810   km

08.00 Uhr beginnt unsere Heimreise.  Für unsere Rückreise haben wir uns für die Strecke an Luzern, Zürich, Winterthur und St. Gallen vorbei zum Grenzübergang  Au entschieden. Danach die gewohnte Strecke entlang der Autobahn nach Dresden.  Gegen 19.30 Uhr endet unsere Fahrt: Panoramazüge  Schweiz - endgültig in Dresden.
Für unseren Fahrer Andreas und mir, Ihrer Reiseleiterin, bleibt am Ende einer Reise nur der Wunsch, dass die Reise für Sie ein Erlebnis war, sich ihre Erwartung erfüllt hat und Sie gern an die Reise zurückdenken.
Abschießend möchte ich mich bei allen Gästen bedanken, bei dem Personal der Hotels, für die gute Bewirtung und Zusammenarbeit und nicht zuletzt bei unserem Fahrer Andreas für sein sicheres und umsichtiges Fahren.
Ich wünsche Ihnen alles Gute, Gesundheit und viel Lust am Reisen.
Ihre Gisela Gerlach

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht