6 Tage Schweizer Bahnenzauber
Reisebericht: 20.07. – 25.07.2012
Für viele Gäste, die Traumreise mit dem Glacier-Bernina-Express...
Tag Anreise nach Flims am 20.07.2012
Pünktlich 06.00 Uhr beginnen wir unsere Reise in Dresden. Die ersten Gäste sind erwartungsvoll in den Bus gestiegen. Schnell haben wir uns bekannt gemacht. Der Busfahrer Tilo Weise von Kretschmar Reisen hat die Koffer eingeladen und schon geht es weiter zum nächsten Einstiegsort. In Münchberg nehmen wir unsere letzten Gäste auf. Jetzt ist die Gruppe komplett, 29 Personen.
An Nürnberg und Ulm vorbei haben wir Österreich erreicht. Wir liegen gut in der Zeit und nutzen die Gelegenheit entlang des Bodensees und durch Bregenz zu fahren. Danach geht es aber endlich in die Schweiz. Der Grenzübergang ist St. Margerrethen und hier machen wir auch unsere erste Pause in der Schweiz. Diese Pause wird genutzt, um noch Geld zu tauschen und die entsprechende Währung in der Tasche zu haben. Weiter geht es an Lichtenstein vorbei nach Graubünden zu unserem Hotel Surpunt in Flims. Flims ist bekannt durch den Flimser Bergsturz vor 15.000 Jahren und die damit verbundene und entstandene 18 km lange Rheinschlucht.
Leider haben wir von der Bergwelt nur wenig gesehen. Wir hoffen auf besseres Wetter für die nächsten Tage und lassen den Abend bei gutem Essen ausklingen.
Tag- Fahrt mit dem Bernina-Express
Der erste Blick am frühen Morgen richtet sich gen Himmel. Wir befinden uns in 1100 m Höhe und in den Wolken. Hoffentlich wird es besser. Unsere Gruppe ist optimistisch.
Nach dem Frühstück geht es nach Tiefenkastel. Auf unserer Strecke fahren wir an Tirano vorbei. Wir werden von unserem Weg zu einer Kontrollstation geleitet. Alle Busse werden gewogen, vermessen und kontrolliert. Wir haben dafür aber keine Zeit. Wir wollen den Bernina Express erreichen. Kurzes Gespräch mit dem Personal. Wir dürfen fahren. Tilo muss aber seine Fahrerlaubnis zurücklassen und muss wieder zurückkommen. Wir schaffen unsere Bahn und sehen auf dem Weg nach Tiefenkastel die Solisbrücke.
Leider stehen wir immer noch im Regen, freuen uns aber auf die Fahrt mit dem Bernina Express, der höchsten Bahnverbindung, die offen - ohne Scheiteltunnel - über die Alpen führt, nach Tirano. Nach dem Albulatunnel mit einer Länge von 5866 m sehen wir auch schon blauen Himmel. Begeisterung bei allen Gästen, vor allem natürlich bei den Fotografen.
In Tirano angekommen probieren wir erst einmal die italienische Küche im Restaurant „Al Portici“. Es bleibt noch Zeit für die Kirche Madonna di Tirano, oder auch für einen kurzen Besuch der Altstadt. 14.30 Uhr treffen wir uns wieder am Bus und fahren zurück zum Hotel nach Flims und haben noch einmal die Möglichkeit an den schönsten Plätzen der Strecke, wie den Berninapass, dem Morteratsch - Gletscher zu fotografieren. In St. Moritz legen wir eine längere Pause in St. Moritz als „Top of The World“ der in aller Welt berühmte exklusivste und teuerste Wintersportort der Alpen wollten wir erleben. Eine Stunde nehmen wir uns Zeit den Ort zu erkunden. Die Hotelpaläste und Geschäfte sind zum großen Teil noch geschlossen.
Weiter geht unsere Fahrt über den Julierpass (2.284 m), der seinen Namen von Julius Cäsar hat, nach Tiefenkastel unserem Ausgangspunkt unserer Fahrt mit dem Bernina Express, Auf dem Weg zum Hotel legen wir noch einen Fotostopp an der Solisbrücke ein bevor wir dann auch bei Sonnenschein in Flims ankommen. Wir sind uns einig. Es war ein schöner Tag mit einer beeindruckenden Bahnfahrt.
Tag- Via Mala Schlucht -Zillis
Das schöne Wetter hält an. Wir fahren heute in die berühmte Via Mala Schlucht. Am Eingang sind wir von 300 m hohen Kalkwänden umgeben und 300 Stufen sind zu bewältigen, um den wilden Teil der Schlucht des Hinterrheins zu erreichen.
Einige von uns kennen den Roman von John Knittel aus dem Jahr 1934 und die Verfilmung dazu mit Gert Fröbe. 1985 entstand dann noch eine TV-Version mit Maria Adorf. Mit dem Wissen ausgerüstet ist der Abstieg in die Schlucht noch interessanter. Dabei erfahren wir aber auch noch einiges über den Besuch von Goethe. Die 300 Stufen bewältigen wir ganz locker.
Wieder am Bus angekommen geht es nach Zillis. Der Ort ist berühmt für seine Kirche St. Martin aus den 12. Jahrhundert. Sie besitzt eine der ältesten vollständig bemalten Holzdecken des Abendlandes mit 153 Tafeln. Nach einem Film, in dem wir zur Geschichte und den unterschiedlichen Tafeln informiert werden, geht es in die Kirche. Mit Spiegel in der Hand lassen sich die Tafeln bequem erkunden.
Nach einer Mittagspause geht es zurück nach Flims. 15.00 Uhr erwartet uns Robert(Kellner des Hotels) zu einer Wanderung. Der größte Teil stellt sich der Anforderung. Zu erst müssen wir einige Meter in die Höhe. Aber dann geht es leicht zum Caumasee, wo wir uns erst einmal einen Kaffee bei Sonnenschein gönnen. Die Sportlichen von uns gehen weiter und wollen die Aussichtsplattform erreichen. Mit tollen Blicken auf die Rheinschlucht werden wir für den Weg belohnt.
Nach 3 Stunden sind wir wieder am Hotel angekommen. Unser letzter Abend in Flims. Morgen werden wir schon im Kanton Wallis sein. Erlebnisreiche Tage in Graubünden gehen zu Ende.
Tag- Chur -Glacier Express -Brig -Grächen
Wir können ausschlafen. Erst 9.00 Uhr werden die Koffer geladen. Heute Vormittag haben wir Zeit für Chur die älteste Stadt der Schweiz. Unser Fahrer Tilo bringt an den Bahnhof von Chur. Von hier aus laufen wir entlang der Bahnhofstraße zum St. Martin Platz. An der Kirche St.Martin vorbei, geht es zum Bischöfl. Schloss und der Kathedrale. Wir erleben Chur nicht nur als Hauptstadt und somit politisches und kulturelles Zentrum von Graubünden, sondern auch als Stadt in der man gut einkaufen kann. Gegen 12.00 Uhr treffen wir uns wieder am Bahnhof. Denn eine weitere bedeutende Bahnfahrt der Schweiz, der Glacierexpress bringt uns heute nach Brig. Der „langsamste Schnellzug der Welt“ fährt auf dem Bahnsteig 12 ein.Eine Reservierung für Gemeinsam Schöner Reisen Gäste zeigt uns unseren Waggon. Die Fotografen wollen natürlich ans Fenster. Aber die Panoramawagen des Glacier Expresses bieten allen Gästen eine allerbeste Aussicht auf die Umgebung. Unsere Panoramafahrt kann beginnen. Wir nehmen unsere Plätze an ansprechend gedeckten Tischen ein und umgehend wird uns ein Älperteller(mit landestypischen Käse und Wurst) serviert.
Chur, ist mit 600 m der tiefste Punkt der Reise. Nach den lieblichen Tälern und grünen Landschaften Graubündens wird es spannend. In der Rheinschlucht sehen wir den „Grand Canyon der Schweiz“ und die Aussichtsplattform unserer gestrigen Wanderung erkennen wir auch.
Weitere schöne Eindrücke erhalten wir auf der Fahrt nach Brig. Dazu gehört Disentis mit der ältesten Benediktinerabtei der Schweiz. Aber auch der Bahnhof ist ein wichtiger Punkt der Reise. Die folgenden Strecken werden teilweise so steil, dass der Zug auf die Hilfe einer Zahnstange angewiesen ist. Nun erklimmen wir den höchsten Punkt der Reise, den 2033 m hohen Oberalppass. Nach steiler Abfahrt sehen wir Andermatt. Auf unserer weiteren Strecke durchfahren wir den Furka - Basis - Tunnel. 15 km lang und 20 min Fahrzeit. Der Bau des Tunnels (1982) macht es möglich, dass die Bahn das ganze Jahr betrieben werden kann.
Weiter geht unsere Fahrt durch das reizvolle Rhonetal hinunter nach Brig. Schon von der Bahn aus sehen wir unseren Bus. Nach dieser unvergesslichen Bahnfahrt, die wir bei Bilderbuchwetter erleben durften, schließt sich uns eine interessante Busfahrt an. Denn wir werden die nächsten zwei Nächte in Grächen schlafen. Dieser Ort liegt ähnlich hoch wie Zermatt. 1617m und die Fahrt in diese Höhe erfordert viel Geschick von einem Busfahrer. Unser Fahrer Tilo hat das Geschick. Wir können uns entspannt zurücklehnen. (Oder??).
Tilo meistert die Spitzkehren mit Bravour. Nach rund 8 km von St. Niklaus bis Grächen sind wir am Parkplatz angekommen. Hier sehen wir auch schon die typischen Walliser Speicher.
Ein Elektroauto nimmt unser Gepäck und einige Gäste mit ins Hotel. Die Gruppe läuft ca 8 min bis zum Hotel Alpina. Bei Ankunft werden wir herzlich mit einem Glas Weiswein empfangen. Bevor wir die Zimmer beziehen, genießen wir den Wein auf einer sonnigen Terrasse.
Nach dem Abendessen gehen noch einige den Ort erkunden, der mit seinen 299 Sonnentagen und 560 mm Niederschlag im Jahr zu den trockensten Gebieten der Schweiz gehört.
Tag, Zermatt-Matterhorn
Zeitig beginnen wir unseren Tag. Nach dem Frühstück treffen wir uns 8.30 Uhr am Bus. Wir fahren nach Täsch und fahren nach Zermatt. Hier angekommen fährt mit wenigen Ausnahmen die Gruppe mit der Gornergratbahn, der höchsten Zahnradbahn Europas, zum 3130m hohen Gornergrat. Welch ein überwältigendes Panorama. Wir benötigen die Sonnenbrille, um die Schönheit der Berge genießen zu können.
In einem Foto halten wir unsere Freude fest.
Durch das Aufsteigen der Wolken zeigen sich immer wieder neue Bilder, ein tolles Erlebnis.
Die Gestaltung des weiteren Tages kann jeder selbst bestimmen. Ein Teil der Gruppe möchte wandern und so treffen wir uns 11.50 Uhr wieder an der Bahn und fahren bis zur Station Riffelberg (2582m). Hier steigen wir aus und wandern bis zur Rifelalp (2211m). In der Alp mit Blick auf das Matterhorn ruhen wir aus.
Am Nachmittag geht es noch durch Zermatt. Dabei sollten die Murmeltiere vom Murmeltierbrunnen unbedingt gestreichelt werden. Ein Garant, dass man nach Zermatt zurückkommt. 17.00 Uhr treffen wir uns wieder in Täsch und fahren wieder nach Grächen. Damit geht unser Urlaub so langsam dem Ende entgegen. Morgen geht es zurück in die Heimatorte.
Tag, Rückreise
Ein langer Tag liegt vor uns. Aus dem Wallis bis nach Dresden etwas über 1000 km. Welche Strecke werden wir nehmen. Die Gruppe hat in uns (Fahrer und Reiseleiter) vertrauen. Wir werden schon den richtigen Weg nehmen. Wir haben uns entschieden durch das Goms, das schöne Rhonetal zu fahren. Wir erleben einen Teil der Strecke des GlacierExpresses vom Bus aus noch einmal. Sehen die unterschiedlichen Bergbahnen, mit denen man zum Aletschgletscher gelangen kann. Aber auch die Fahrt durch Münster. Mit der Goethe Stube werden wir daran erinnert, dass Goethe auch hier war. Nach dem Verfolgen des Verkehrsfunk und der Nachricht, dass keine Sperrung der Pässe vorliegen entscheiden wir uns für die Fahrt über den Nufenenpass der mit seinen 2478 m der höchste Pass der Schweiz ist.
Die Gruppe freut sich, diesen Pass auf der Rückfahrt noch erleben zu dürfen. Nach dem Erlebnis geht es weiter am Vierwaldstätter See entlang, weiter am Zuger See vorbei Richtung Zürich und Schaffhausen. Am Grenzübergang Thayngen/Bietlingen verlassen wir die Schweiz. Unsere Fahrt führt uns an Stuttgart vorbei zum Kreuz Weinsberg.
Leider beginnt jetzt unser Bus „zu mukkern“. Wir benötigen einen Fachmann, der den Bus wieder in Gang bringt. Das kostet uns reichlich zwei Stunden. Nach so einem erlebnisreichen Tag nimmt es die Gruppe aber gelassen. Nur wird der Tag/Nacht sehr lannnng.
Tilo müssen wir bereits in der Fränkischen Schweiz verabschieden und Marcel bringt uns sicher bis nach Dresden.
Ich hoffe Sie sind alle noch gut nach Hause gekommen.
Bedanke mich bei allen Gästen und bei Tilo unseren Busfahrer. Ich wünsche Ihnen alles Gute, Gesundheit und viel Freude am Reisen.
Viele Grüße,
Ihr Gisela Gerlach
Ein Reisebericht von
Gisela Gerlach