Reisebericht: Die verborgenen Schätze der Schweiz

29.06. – 08.07.2012, 10 Tage Basel – Villars – GoldenPass Panoramic Express – Grimselpaß – Furka–Dampfbahn


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Gruyeres, das Salzbergwerk in Bex, die Fahrt mit der Furka- Dampfbahn inmitten einer grandiosen Bergwelt und die Geheimnisse der Energieerzeugung mit Wasserkraft sind einige der geheimen Schätze die wir auf dieser Reise gehoben haben, kommen Sie mit!
Ein Reisebericht von
Steffen Mucke
Steffen Mucke

Die Fahrt in die Schweiz

29.6.2012. Der Frühsommer hat sich zu seiner Höchstform aufgeschwungen, schon am Morgen ist es ungewöhnlich warm. Pünktlich sind wir in Dresden gestartet und an den anderen Einstiegsstellen werden wir schon von einem wissbegierigen Publikum erwartet.
Auf unserer Tour durch Bayern und später Baden- Württemberg zieht eine abwechslungsreiche Landschaft an den Fenstern des Busses vorbei. Das macht diese Reisen so reizvoll, gerade in diesen schönen Regionen ist es nie langweilig.
Dichte Wälder breiten sich links und rechts der Autobahn aus als wir durch Franken fahren; die „Grüne Krone Bayerns“, der Frankenwald auf der einen, das Fichtelgebirge mit seinen markanten Hügeln auf der anderen Seite- eine schöne Tour schon am Anfang der Reise.
Dabei sitzen wir im gut klimatisierten Reisebus; als wir kurz vor halb elf unsere Pause im
Kammersteiner Land machen wird uns der Unterschied klar, draußen sind schon über 30 Grad und eine drückende Schwüle. Nach einer halben Stunde geht es dann weiter, vorbei an Ansbach wo der geheimnisvolle Kaspar Hauser einst lebte, entlang der Burgen Derer von Hohenlohe schwenken wir bald auf die Autobahn ein die uns in Richtung Karlsruhe bringen wird.
Auf der linken Seite sind nun schon die nördlichen Ausläufer des Schwarzwaldes zu sehen, dort auf dem Kamm verläuft die romantische Hochstraße, rechts, fast ganz im Dunst des drückend heißen Tages sind nur schwach die Ausläufer der Vogesen zu sehen. Wir folgen nun dem Rhein immer aufwärts, in der Nähe des Hausbergs von Freiburg, dem Schauinsland, legen wir unsere letzte Pause vor Basel ein. Dicht bewaldet und grün zeigen sich uns die Berge des Schwarzwaldes, die jedoch bald in das Hochgebirge der Schweiz übergehen werden.
Doch für heute und auch morgen bleiben wir erst einmal im flachen Land, nach der Grenze zur Schweiz sind wir schon bald im Berufsverkehr von Basel angelangt. Nun geht es nur noch mühsam voran, es ist nicht ganz einfach im Gewühl das Hotel zu finden, 17.30 Uhr haben wir es dann doch erreicht. Die Hitze des Tages hat nun ihren Höhepunkt erklommen, das Quecksilber steht auf 34 Grad, der kurze Weg zur Rezeption wird fast zur Tortur- aber unser Hotel ist gut klimatisiert, der Sprung unter die Dusche bringt Rettung in letzter Not und zum leckeren Abendessen trifft sich unsere Reisegesellschaft um einiges erfrischter wieder.
Schnell kommen die Gespräche in Gang, das Essen schmeckt, dazu ein kühles Bier vom Fass- das ist der richtige Ausklang eines etwas anstrengenden Tages und die Vorfreude ist groß auf morgen.

Wege in die Vergangenheit– Basel

30.6.2012. Auch heute kündigt sich ein heißer Tag an. Wir treffen uns gegen halb zehn an der Rezeption unseres Hotels. Pünktlich ist auch unsere Stadtführerin Sandra eingetroffen und bald sind wir zu Fuß unterwegs Basel zu erkunden. Dabei muss alles sehr langsam gehen, aber wir haben genügend Zeit.
Unser Weg führt uns zunächst zum sehr modernen Stadttheater. Das Alte musste weichen und hat einem sehr interessanten Brunnen platz gemacht. Dort wo einst der Bühnenraum war, sind heute bewegliche Skulpturen aufgestellt die in ihrer Symbolik an das Theater erinnern sollen; recht abstrakt ist diese Gestaltung.
Doch bald haben wir diesen Platz verlassen und tauchen nun in die Historie der Stadt ein. Der
Weg steigt leicht an und wenig später sind wir am Münster angelangt. Wir besuchen das Gotteshaus mit seinen roten Backsteinen und erfahren im Innern viel Wissenswertes von Sandra, unserer Führerin. Wir sehen auch das Grab von Erasmus von Rotterdam- einer wichtigen Persönlichkeit seinerzeit.
Dann verlassen wir die Kirche und gehen durch den wunderschönen Kreuzgang, auf der anderen Seite haben wir einen malerischen Blick hinunter zum Rhein. Unsere kleine Wanderung führt uns nun durch den ältesten Teil von Basel. Schmal sind hier die Gassen und hinter jedem Haus verbirgt sich eine jahrhundertealte Geschichte. Hier wohnten einst die Reichen, der Klerus und der Adel und später die Patrizier die meist durch Handel zu Wohlstand kamen.
Basel ist eine sehr gepflegte Stadt, die Fassaden der Häuser sehen schmuck aus und so wird dieser Rundgang ein Weg in die Vergangenheit. Hier oben in den schmalen Gassen ist auch nichts vom quirligen Verkehr zu vernehmen, als sich aber die schmale Straße in Richtung Marktplatz absenkt langen wir wieder im Jetzt an. Zahlreiche Stände sind hier aufgebaut es wird vorwiegend frisches Obst feilgeboten.
Absoluter Blickfang ist aber das Rathaus. Es ist in einer dunkelroten Farbe ausgeführt und besticht durch Schönheit und Eleganz- Ausdruck der Wohlhabenheit der Stadt. Hier, im Innenhof endet nun der Ausflug in die Vergangenheit, wir haben nun genügend Zeit für diese schöne Stadt, ausgerüstet mit einem Tagesticket für Bus und Bahn können wir uns auch die äußeren Teile der Stadt erschließen bis hin zur deutschen oder französischen Grenze.
Ich gehe hinauf zum Münster um mir das Orgelkonzert am Mittag anzuhören. Als der Organist mit einem Stück von Bach einsetzt ist die Stimmung gleich sehr feierlich. Die schönen Klänge die uns über die Jahrhunderte erhalten geblieben sind, füllen den Kirchenraum aus, die Töne verhallen in angenehmer Akustik, es ist ein Innehalten in hektischer Zeit.
Danach genieße ich so wie auch die Gäste die Schönheiten dieser Stadt, es ist wieder über 30 Grad heiß, aber wir können doch alles in Ruhe angehen. Die Zeit vergeht wie im Flug und alle treffen wir uns wieder beim Abendessen, die munteren Gespräche zeugen davon dass es für alle ein besonderer Tag war.

Impression aus dem abendlichen Basel

Nach dem Essen zieht es mich noch einmal hinaus in die Stadt. Die schwül- heiße Luft scheint zu stehen, ich setze mich in die Straßenbahn und fahre hinunter zum Rhein. Überall wo ich entlang komme sehe ich viele junge Menschen die den schönen Abend genießen. Besonders eindrucksvoll ist zu dieser Zeit das rechte Flussufer, zahlreiche Restaurants und Kneipen gibt es hier in dem sich die Menschen versammelt haben. Unter einem Brückenbogen haben sich Jugendliche zu einem Chor gefunden und an dieser eigenwilligen Stelle singen sie einen Gospel, begleitet von rhythmischen Klatschen, der Brückenbogen gibt den Schall zurück und erzeugt eine wunderbare Akustik- ein Gänsehauteffekt. Ich gehe weiter den Fluss abwärts und genehmige mir ein Glas Bier vom Fass. In Richtung Fluss gibt es Treppen und Traversen auf denen sich ein munteres Völkchen versammelt hat, hier nehme ich platz. Direkt vor meinen Augen ist eine der Rheinfähren zu sehen die, an einem Seil befestigt, nur mit der Kraft des Flusses die andere Seite erreicht. Ich tauche
ein in das muntere Treiben der jungen Leute, es sind viele Touristen dabei, ein Sprachgewirr verschiedener Ausdrücke dringt an mein Ohr.
Es ist auch möglich im Fluss zu baden, so manch Schwimmer gleitet lautlos vorbei, schnell trägt ihn die Strömung flussabwärts.
Die extreme Hitze hat eine Gewitterstimmung erzeugt, von Westen ziehen schnell dunkle Wolken heran und bedecken den Mond. Es ist wohl langsam Zeit aufzubrechen, erste dicke Tropfen fallen herab. Nachdem ich mein Bier ausgetrunken habe breche ich auf, der Weg zum Hotel führt mich durch die Fußgängerzone, alle Kneipen und Restaurants sind gut besucht, die abendliche Stimmung hier ist sehr ausgelassen. Aber das Gewitter droht, ich gehe in mein Zimmer und bald kündet heftiger Donner, Blitze und Hagel vom Unwetter welches lange in der Luft lag und sich nun entlädt. Dabei kommt auch ein angenehmer kühler Zug in mein Zimmer der nach der Hitze dankbar angenommen wird. Schnell ist das Gewitter vorbei und der Schlaf nach diesem schönen Tag kann kommen.

Bern

1.7.2012. Ein Donnerschlag holt mich aus dem Bett. Es ist kurz vor sieben und ein weiteres Gewitter zieht über die Stadt. Das Rauschen von Starkregen schreckt mich endgültig aus meinen Träumen, das Wetter ist nun total umgeschlagen, hoffentlich fällt der Besuch der Bundeshauptstadt Bern nicht total ins Wasser, aber gegen diese Mächte ist noch kein Kraut gewachsen. Nach dem kräftigenden Frühstück hat sich unsere Reisegruppe gegen neun zur Abfahrt versammelt, Zeit der schönen Stadt Basel Adieu zu sagen.
Das Wetter hat sich grundlegend geändert, immer wieder trommeln Regentropfen gegen die Scheiben unseres Busses. Nach gut einer Stunde Fahrzeit sind wir in Bern am Bärenpark angekommen. Der Bär hat in der Stadtgeschichte immer schon eine große Rolle gespielt und vor wenigen Jahren wurde diese schöne Anlage direkt am Fluss Aare in Betrieb genommen.
Hier beginnt unser kleiner Spaziergang in die Altstadt. Tief unter uns ist der Fluss zu sehen der immer eine eigenartig grüne Farbe hat. Die Häuser der Stadt sind direkt an das Ufer gebaut, wir haben von der Brücke einen schönen Blick auf die Dächer.
Unser Weg führt uns durch die Lauben an den schönen Geschäfte und Restaurants vorbei und endet direkt am Zeitglockenturm, dem wohl wichtigsten Wahrzeichen der Stadt. Es regnet nur leicht, unter den Lauben haben schon zahlreiche Touristen aus aller Welt Aufstellung genommen um dem Figurenspiel zuzuschauen welches immer kurz vor der vollen Stunde stattfindet und auf eine lange Tradition zurückblicken kann.
Das Wetter hat sich etwas beruhigt und so bleibt unserer Reisegruppe bis 13.15 Uhr genügend Zeit sich diese schöne Stadt anzuschauen. Hier gibt es viele gemütliche Restaurants zum Einkehren, manche haben ihre Tische unter den Lauben aufgestellt, hier im Schutz vor dem Wetter fühlt man sich wiederholt um Jahrhunderte in der Zeit zurückversetzt.
Der Bummel geht vorbei am Bundeshaus, dem Parlament, um diesen Platz sind viele schöne Bauten zu sehen die fast alle aus grünlichen Sandstein erbaut worden sind, ein typisches Bild in Bern. Am Hauptbahnhof gibt es ein munteres Treiben, viel junges Volk hat sich hier versammelt, an einer Ecke ist eine Blaskapelle der Heilsarmee zu hören sie gibt allen ein Ständchen. Auch diese Stadt ist multikulturell, das Sprachgewirr vieler Nationen dringt an die Ohren; auch wenn es Petrus heute nicht sehr gut mit uns meint so vergeht die Zeit doch wie im Flug.

Fahrt in die Westschweiz

Der Aufenthalt in Bern brachte uns nur wenige Tropfen Regen. Doch als wir auf der Autobahn in Richtung Fribourg unterwegs sind hat der Himmel alle Schleusen geöffnet. Die Fluten sind kaum von den Scheibenwischern zu bewältigen, wir können dem Tun der Elemente gelassen zuschauen- wir sitzen warm und trocken in unserem Bus.
Bald senkt sich die Straße ab, es hat aufgehört zu regnen als wir die große Wasserfläche des Genfer Sees zu sehen bekommen. Dann schwenken wir ein in das Rhonetal und beim Ort Aigle fahren wir dann hinauf in die Berge. Dabei kommen wir der Wolkendecke immer näher die sich mit großer Dichte an den Bergen festgehangen hat. Noch ein letzter Blick ins Tal und schon umwabern uns die Wolken und die weitere Tour führt nun durch dichten Nebel.
Kurz vor vier erreichen wir dann unser Hotel in Villars, schnell sind die Zimmer bezogen und gegen Abend werden die Wolken dann etwas weniger. Trotzdem lassen wir uns das Abendessen gut schmecken, mal schauen wie das Wetter morgen wird.

Das Salzbergwerk bei Bex

2.7.2012. Leider hat Petrus immer noch schlechte Laune. Wir sind heute schon 8.00 Uhr gestartet um uns mit einem ganz besonderem Schatz zu beschäftigen- dem Weißen Gold.
Langsam und in Serpentinen führt die Straße abwärts ins Tal, links und rechts von grünen Wiesen gesäumt fahren wir bald in eine kleine Schlucht hinein; hier ist es ziemlich duster, ein kleiner Gebirgsbach schlängelt sich durchs Tal.
Bald haben wir das Salzbergwerk erreicht und in dieser wildromantischen Ecke verlassen wir den Bus. Vor uns ist schon die Tunnelöffnung des Einfahrstollens zu sehen und pünktlich um neun werden wir von unserem Bergwerksführer abgeholt der uns in den nächsten fast zwei Stunden in die Geheimnisse des Weißen Goldes einweisen wird. Zuerst geht es zu Fuß in den Berg, durch einen schmalen Gang erreichen wir eine große, durch Menschenhand geschaffene Höhle. In diesem Raum sind einige Exponate aufgebaut, an den Wänden hat sich das Salz niedergeschlagen und um uns herum sind kleine unterirdische Seen zu sehen. Hier sehen wir einen interessanten Film; in der Zwischenzeit hat der Bergwerksführer die Grubenbahn geholt mit welcher wir weiter in den Berg vordringen werden. Diese Fahrt durch die engen Gänge ist ein Abenteuer. Es ist nirgends viel Platz und bei jeder Kurve die der Zug beschreibt hat man das Gefühl irgendwo anzuecken. Doch dann sind wir am Ziel und mitten im Berg gibt es sehenswerte Ausstellungen und Exponate, wir erfahren viel über die Technologie der Salzförderung gestern und heute, außerdem auch etwas über die Arbeitsbedingungen damals. Ich glaube nach diesen Informationen sehen die meisten unserer Gäste das Salz auf dem Frühstücksei mit anderen Augen.
Nach dieser Führung besteigen wir wieder die Enge der Grubenbahn und leicht ratternd streben wir dem Ausgang zu. Bald ist das Licht am Ende des Schachtes zu sehen, so richtig hell wird es aber nicht, Regenwolken haben sich hier festgehangen und entladen ihre nasse Last.
Lausanne und Schifffahrt auf dem Genfer See
Als wir auf der Autobahn unterwegs sind hat es aufgehört zu regnen. Die dunklen Wolken sind nicht ganz verschwunden als wir kurz vor zwölf in Lausanne ankommen.
Wir fahren hinein ins Zentrum und unsere Reisegäste haben nun etwas Zeit diese sehenswerte Stadt zu erkunden.
Hier hatte seinerzeit der Baron de Coubertin die Idee die antiken Wettkämpfe der Griechen wieder neu zu beleben um damit unter anderem ein Zeichen für Völkerverständigung zu setzen. In diesem Ort wurde das Internationale Olympische Komitee gegründet, hier hat es seinen Sitz bis heute. Wir erkunden den Hügel auf dem die schöne Kirche steht, schauen in die quirlige Fußgängerzone hinein und nehmen Anteil am Leben dieser Stadt die durchaus vom französischen Lebensgefühl geprägt ist.
13.15 Uhr sind wir dann unterwegs um hinunter zum Genfer See zu gelangen. Es verbleibt noch etwas Zeit, aber kurz nach zwei besteigen wir das Schiff, es wird uns nach Vevey bringen. Pünktlich 14.15 Uhr künden laute Hupsignale vom baldigen Ablegen, leichte Vibrationen von der Maschine sind zu spüren und dann geht die Fahrt los. Langsam zieht das Ufer an unseren Augen vorbei, das gegenüberliegende Land ist nur undeutlich zu sehen, Wolken und Dunst schränken die Sicht ein. Es ist aber eine schöne und erholsame Tour, immer wieder legt das Schiff an um neue Gäste zusteigen zu lassen, an einem Ort steigen auch einige Schulklassen ein und machen das Leben an Bord etwas munter.
Denken wir zurück an unsere Schulzeit, waren wir bei Schulausflügen nicht auch aufgekratzt so dass Lehrer und Erzieher auch mit uns ihre liebe Not hatten? Heute ist es nicht anders und es ist gut anzuschauen mit welcher Energie und Lebensfreude das junge Volk eine solche Fahrt genießt, wenn es auch für uns etwas unruhig war.
Kurz vor halb vier legt das Boot in Vevey an, hier wartet schon der Bus auf uns und quer durch
den etwas hektischen Verkehr geht die Fahrt entlang des Genfer Sees.
Am bekannten Wasserschloss Chillon legen wir noch einen Fotostopp ein, Lord Byron hat dieses Schloss seinerzeit bekannt gemacht. Leider hat es nun auch wieder zu regnen angefangen, der Wetterbericht hat aber für morgen Besserung vorausgesagt, heute tauchen wir, bevor wir unser Hotel in Villars erreichen, erst einmal wieder in den dicken Wolkenvorhang ein…

In der Käserei von Gruyères

3.7.2012. Von meinem Balkon habe ich einen schönen Blick in Richtung Rhonetal, nach dem Erwachen lacht mich die Sonne an, heute scheint ein schöner Tag zu werden.
Die Schweiz ist reich an Höhepunkten, der Käse zählt mit zu den besten Spezialitäten die dieses schöne Land zu bieten hat. Wir sind heute 9.15 Uhr gestartet um uns anzuschauen wie diese leckere Speise entsteht. Heute begleitet uns schönes Wetter als wir zu Tal fahren, später sind wir dann im Waadtland unterwegs und sehen bei unserer Fahrt die saftig grünen Wiesen dieser Region die den Kühen als Nahrungsgrundlage dienen um den Rohstoff für den Käse zu produzieren- die kräftige Milch.
Nach einer guten Stunde Fahrzeit kommen wir in der Käserei von Gruyères an. Hier ist heute viel Betrieb, aber bald haben wir die kleinen elektronischen Führer bekommen und haben damit Einblick welche Arbeitsprozesse erforderlich sind um aus der Rohmilch dann das Endprodukt Käse zu bekommen. Wie viel Aufwand gehört dazu und wie viel Zeit muss dabei vergehen? Mit dieser wissenswerten Führung sind wir wieder etwas schlauer geworden.
Da die Käserei etwas außerhalb des Ortes liegt fahren wir noch eine kurze Strecke mit unserem Bus um dem Ort selbst einen Besuch abzustatten. In Serpentinen schlängelt sich die Straße hinauf, denn Gruyères liegt auf einer Anhöhe. Es gibt hier in der Region kaum einen malerischeren Ort, entlang der Hauptfußgängerzone sind pittoreske Häuser zu sehen die alle eine sehr
geschmackvolle Fassade besitzen. Hier fühlt man sich zurückversetzt ins Mittelalter und der Weg führt dann weiter bis zum Schloss.
Ein schöner Rundweg führt um den ehemaligen Herrschaftssitz herum, von hier hat man einen schönen Blick hinein ins Land. Vor uns die Berge sind noch etwas in den Wolken, aber die Sonne hat längst die Oberhand gewonnen und bescheint eine wirklich schöne Szenerie. Weit dehnen sich die Wiesen aus um abgelöst zu werden von kleineren Waldflächen. Der Rundgang endet an der schönen Kirche des Ortes die etwas unterhalb liegt und einen Besuch lohnt.
Auch hier vergeht die Zeit viel zu schnell, aber uns steht am Nachmittag ein weiterer Höhepunkt ins Haus: eine romantische Zugfahrt durch dieses schöne Land.

Fahrt mit der Golden– Pass– Linie

Wir sind unterwegs durch das malerische Saanetal um nach Gstaad zu gelangen. Das Wetter hat sich gut gehalten, nach der Ankunft bleibt uns noch eine halbe Stunde den auch sehr schönen Ort Gstaad zu besuchen. Die Fußgängerzone ist sehr malerisch; gegen 14.50 Uhr hat sich aber unsere Reisegruppe auf dem Bahnsteig versammelt, gemeinsam erwarten wir die Einfahrt des Zuges. Dieser lässt nicht lange auf sich warten, oben vom Berg kommend, schwenkt er in großem Bogen in den Bahnhof ein.
Bald haben wir unsere reservierten Plätze eingenommen, ein kleiner Ruck- die Fahrt beginnt. Vom Panoramawagen aus können wir die wirklich liebliche Landschaft bewundern die nun an den Fenstern unseres Abteils vorüberzieht. Wiesen, Wälder und Felder lösen sich ab mit wirklich gepflegten Ortschaften und ihren typischen Häusern die sehr oft in Holz ausgeführt sind und fast überall einen reichen Blumenschmuck tragen.
Schön ist das Wechselspiel von Licht und Schatten, viele harmlose Wolken ziehen am blauen Firmament ihre Bahn und geben den Fotografen das richtige Licht. Auf den Weiden sind auch hie und da Kühe zu sehen die friedlich in der Nachmittagssonne grasen. Es sind friedliche Bilder von einer schönen Region, bald jedoch ist die große Wasserfläche des Genfer Sees zu sehen und die Bahnstrecke senkt sich leicht ab. In Serpentinen geht die Fahrt abwärts und bald ist das Häusermeer von Montreux zu sehen, dem Endpunkt dieser Tour.
Als wir am Bahnhof aussteigen empfängt uns ein warmer Sommertag, gerade richtig um in der nächste Stunde einen Bummel auf der Strandpromenade zu unternehmen. Die Sonne steht über den gegenüberliegenden Bergen und lässt das leicht gekräuselte Wasser des Sees glitzern. Zahlreiche Menschen sind an der Riviera unterwegs, schön anzuschauen sind die gepflegten Anlagen mit der Flora des mediterranen Klimas. So manche Bank lädt hier zum Sitzen ein, mit einem Blick über die weite, lichtdurchflutete Wasserfläche kann man schon ins Träumen geraten.
Das war an diesem schönen Nachmittag ein sehr erholsamer Aufenthalt in Montreux, gegen 17.40 Uhr treten wir den Rückweg zum Hotel an welches wir eine gute halbe Stunde später auch erreichen.
Da sich das Wetter gut gehalten hat verbleibt nach dem Abendessen noch Zeit durch den reizvollen Ort Villars zu bummeln und so manches Kleinod zu bewundern. Zahlreiche Restaurants und Bars laden dazu ein an diesem schönen Abend noch einmal einzukehren und bei einem kühlem Bier oder einem guten Glas Wein die Abendstimmung zu genießen.
Dabei geht der Blick hinunter ins Tal wo es schon dunkel geworden ist. Langsam neigt sich der Tag dem Ende entgegen, der Mond ist aufgegangen und macht die romantische Illusion perfekt- es war ein schöner Tag!

Besuch des Alimenariums in Vevey

4.7.2012. Auch heute meint es Petrus gut mit uns, die Sonne bescheint die Wiesen der Berge als wir hinunter ins Tal fahren. Bald taucht auch wieder die mächtige Fläche des Genfer Sees vor unseren Augen auf, wir sehen die Häuser von Montreux aus der Vogelperspektive und bei Vevey verlassen wir die Autobahn um hinunter zum See zu fahren.
Unser erstes Ziel ist heute das Alimentarium, eine Ausstellung der Firma Nestlé. Dabei gestaltet sich die Suche etwas mühsam, die Straßen hier sind eng aber bald sind wir am Grand Place angelangt. Von hier gelangen wir auf die schöne Uferpromenade; vorbei am Denkmal von Charles
Chaplin der einst hier wohnte, gelangen wir zum Museum.
Es ist untergebracht in einer prachtvollen Villa und zeigt uns die nächste Stunde viele Aspekte die mit unserer Ernährung zu tun haben. Die Ausstellung ist sehr modern eingerichtet, mithilfe der multimedialen Technik erlangen wir einen Einblick über das Essen der verschiedenen Zeitepochen. Hier sind auch einige Schulklassen unterwegs die durch ihre Lehrer einen Einblick in das Thema Essen erhalten, dabei wird die Bedeutung dieser Exposition deutlich.
Nach dem Besuch dieses Museums gelangen wir über die Strandpromenade wieder zu unserem Bus um einem nächsten Höhepunkt entgegen zu fahren.

Mit der Zahnradbahn zu den Pléiades

Es ist schon nach zwölf als wir den Trubel der Stadt verlassen haben und im ländlichen Raum unterwegs sind. Überall wohin das Auge blickt sind die Weinanpflanzungen zu sehen, es scheint ein guter Jahrgang zu werden. Es ist immer ein schöner Anblick durch die verträumten Dörfer zu fahren mit ihren gepflegten Häusern. Kurz nach halb eins langen wir in Blonay an, hier startet unsere Fahrt in die Berge.
Wir gelangen direkt zum Bahnhof, hier beginnt in einer halben Stunde die Auffahrt. Es verbleibt unseren Gästen in diesem schönen Ort noch etwas Freizeit, in dieser Zeit kann ich die Fahrkarten holen.
13.00 Uhr. Erwartungsvoll sitzt unsere Gruppe im Wagen, mit einem leichten Ruck beginnt die Fahrt. Es geht im gemächlichen Tempo den Berg hinauf, die Lok überwindet den steilen Anstieg mithilfe der Zahnradtechnik. Wir schlängeln uns entlang der Häuser, durchfahren die Wiesen und haben einen wunderschönen Blick über das weite Land welches die goldenen Sonnenstrahlen verschönen; wahrlich eine prachtvolle Fahrt zu den Pléiades hinauf. Nach etwa einer halben Stunde sind wir oben angelangt, im nicht weit entfernten Restaurant werden wir schon mit Kaffee und Kuchen erwartet. Wir können auf der weiträumigen Terrasse platznehmen und haben von hier einen überwältigenden Ausblick auf den Genfer See. Diese große Wasserfläche die etwas im Dunst liegt, dehnt sich aus bis zum Horizont, umrahmt von mächtigen Bergen und gesäumt von den Orten die am Ufer des Sees liegen, schweift das Auge hinunter und kann sich von diesem schönen Anblick kaum losreisen.
Schön das auch Petrus mit uns ein Einsehen hat und somit wird der Aufenthalt hier oben zum
Hochgenuss.
Wir haben genügend Zeit für eine kleine Wanderung, dabei eröffnen sich uns immer neue Perspektiven dieser grandiosen Bergwelt im Westen der Schweiz. So manche Spitze hat sich einen Hut von Wolken aufgesetzt, die alsbald auch wieder verschwunden sind und ein Wechselspiel von Licht und Schatten auf die Wiesen und Felder werfen.
Hier oben gibt es eine sehenswerte astronomische Ausstellung inmitten einer Bergwiese. Dabei erhält man einen Einblick über unser Universum und die gigantischen Entfernungen darin. Dadurch ist der Aufenthalt hier oben nicht nur schön sondern wir lernen wie selbstverständlich auch noch etwas dazu.
Als wir uns dann 15.30 Uhr an der Bergstation versammeln um wieder hinunterzufahren fällt der Abschied dann doch etwas schwer, aber wir haben auf unserer Reise noch viele schöne Höhepunkte vor uns.
Der Bus bringt uns zum Hotel, heute heißt es Koffer packen, morgen verlassen wir die Westschweiz die uns in den letzten Tagen so gastfreundlich aufnahm um in den nächsten Tagen weiteren schönen Höhepunkten entgegenzublicken.

Fahrt durch das Wallis zum Grimselpass

5.7.2012. Die Fahrt führt durch das schöne Rhonetal, bei Martigny beschreibt der Fluss einen Knick nach Osten. Links und rechts steigen die Berge auf, ihre Spitzen tragen noch Schneereste. Hier unten im Tal ist es sonnig und warm, kräftig grün leuchten uns die Fruchtpflanzungen entgegen die schon viel Obst tragen welches der Reife entgegen sieht.
Dazwischen hat sich die Rhone ihr Flussbett gegraben um ihr Wasser dem Mittelmeer zuzuführen.
Wir haben wieder einen schönen Tag vor uns, für den Nachmittag sind Gewitter vorhergesagt aber davon ist jetzt noch nichts zu sehen. Bei Sion sehen wir auf den Berggipfeln Kirche und Burg Torbilllon, hier verlassen wir nun die Französische Schweiz.
Bei einer Pause haben wir Gelegenheit von einer Walliser Spezialität zu kosten- den Aprikosen. Diese leckere Frucht gedeiht hier überall im Tal, das fast mediterrane Klima lässt sie sehr süß werden.
Dann geht die Fahrt weiter, bei Brig sehen wir die Türme des Stockalperpalastes, dahinter führt die Straße immer bergauf. Hier im Oberlauf ist die Rhone ein ziemlich wilder Fluss, dann, etwas später, wird das Tal breiter- wir sind im Goms angelangt. Bei den Ortsdurchfahrten fallen die uralten Walliser Holzhäuser ins Auge die von Wind und Wetter gebräunt wurden und als Zeugnis vergangener Zeiten unsere Augen erfreuen. Schon von weitem sehen wir die mächtigen und zum Teil mit Schnee bedeckten Erhebungen der Furka, wir folgen vorerst der Rhone aufwärts um beim Ort Gletsch die Straße hinauf zum Grimselpass zu befahren. Sehr abenteuerlich sind von unten die Serpentinen anzuschauen, vor uns fährt eben ein Bus nach oben. Wir halten die Luft an und dann geht es los. Binnen weniger Minuten erklimmen wir die Passhöhe. Dahinter senkt sich die Straße wieder ab und die mächtige Wasserfläche des Grimselsees ist zu sehen, steil steigen die Felsen direkt von der Wasserfläche an und machen in ihrer Kargheit die Illusion eines norwegischen Fjordes komplett. Hinter der Staumauer ist auch schon unser Hotel das Grimselhospiz zu sehen, es steht auf einem gigantischen Felsbrocken inmitten des Sees. Wir werden es aber erst heute Nachmittag beziehen jetzt steht erst einmal ein ganz besonderer Höhepunkt ins Haus:

Besuch des Grimselkraftwerkes

12.00 Uhr. In weiten Serpentinen senkt sich die Straße ab, zuerst lassen wir den Grimselsee hinter uns dann fahren wir am Räterichbodensee vorbei und halten unterhalb der mächtigen Staumauer. Hier öffnet sich eine Tunnelröhre die von Menschen angefertigt wurde, nach unserem kleinen Mittagsimbiss wird es dann dort hineingehen.
Bald ist auch schon unsere Kraftwerksführerin angekommen, wir werden von ihr freundlich begrüßt- dann geht es los. Nach einem sehr informativen Film über die Nutzung der Wasserkraft bekommen wir gelbe Warnwesten die hier vorgeschrieben sind und dann beginnt das Abenteuer. Zwei Transporter stehen zu unserer Verfügung, nach dem wir eingestiegen sind verschwinden wir im schwarzen Schlund des Tunnels. Die Fahrt führt kilometerweit in dem Berg hinein, wie wir später erfahren unterqueren wir dabei den Grimselsee und kommen bald am Kraftwerk an, welches auch komplett im Berg liegt und nicht weit von unserem Hotel entfernt ist. Staunend stehen wir nun vor den Zeugnissen die von Menschenhand geschaffen wurden. Hinter einem großen Tor ist die Turbinenhalle zu sehen, brummende Geräusche und leichte Vibrationen zeugen von der Kraft die hier gebändigt wird. Millionen von Kubikmetern Wasser steht den Betreibern zur Verfügung, eigentlich eine todbringende Energie wenn sie nicht von den Menschen gezähmt würde. Hier im großen Turbinensaal der auch künstlich von Menschen geschaffen wurde, erlangen wir Einblicke in die geheimnisvolle Welt des Kraftwerks. Sehr anschaulich bekommen wir die Erklärungen und sehen auch die drei Meter dicken Zulaufrohre des Wassers welches kühl vom Grimselsee kommt und das Rohr beschlagen lässt.
Wir schauen auf die vielen blinkenden Lämpchen der Schaltschränke die ihre Geheimnisse nur den Maschinisten offenbaren und werfen noch einen Blick in die Hauptschaltzentrale, von hier oben sehen wir auch die mächtige Ausdehnung des unterirdischen Turbinensaals.
Diese Eindrücke lassen uns nicht kalt, atemlos stehen wir vor diesen Werken, von Menschenhand wurde die wilde Natur gezähmt und allen dienstbar gemacht und das zu friedlichen Zwecken. Zehntausende von Haushalten profitieren von der Macht des Wassers und der fleißigen Arbeit der Menschen hier, ohne eigentlich richtig zu wissen wie der Strom erzeugt wir der täglich aus der Steckdose geliefert wird.
Das Schönste sehen wir zum Schluss. Bei den Erschließungsarbeiten wurde eine Höhle freigelegt die voller Quarzkristalle ist. Sie nennen sie hier die Kristallkluft, wir werfen einen Blick hinein in
diese glitzernde Märchenwelt, ein Wunder welches die Natur schuf. Fast etwas unwirklich inmitten der Industrieanlagen, aber sehr faszinierend.
Tief beeindruckt verlassen wir diese unterirdische Welt und als wir wieder am Tageslicht sind hat sich der Himmel umwölkt. Sollte der Wetterbericht rechthaben und uns eine Kaltfront mit Blitz und Donner schicken?
Da wir noch etwas Zeit haben fahren wir zum Handeck, einem schönen Wandergebiet und nehmen uns ein gutes Stündchen Zeit für einen Spaziergang im Wald. Sehr spektakulär ist dabei die Hängebrücke die schwankend über eine tiefe Schlucht hinwegführt und den Blick freigibt auf einen Wasserfall. Diese einmalige Romantik wird aber gestört, es fängt leicht an zu tröpfeln und so brechen wir auf um hinauf zu unserem Hotel auf fast 2 000 Meter zu fahren. Die Straße führt direkt über die Staumauer und mitten im See, auf einem Felsen erreichen wir gegen 16.00 Uhr unser Hotel.

Unterwegs in der Aareschlucht

6.7.2012. In der Nacht ist die Kaltfront über uns hinweggezogen und brachte Blitz, Donner und Starkregen. Jetzt am frühen Vormittag hat sich alles beruhigt aber es ist spürbar kälter geworden. Unten vom Hasletal wälzt sich eine dicke Wolkenmasse herauf und als wir kurz vor neun aufbrechen, tauchen wir bald ein in den undurchdringlichen Nebel. Unser Weg führt uns bergab, bald haben wir die Wolkendecke durchdrungen und beim Ort Innertkirchen wird der Blick wieder frei. Allerdings hat die Sonne heute keine Chance und so beginnen wir unsere Wanderung in etwas trüben Wetter.
Direkt vor uns hat sich der Fluss Aare tief in die Felsen eingeschnitten. In den Berg direkt hineingeschlagen ist der Weg durch diese gigantische Schlucht. Lotrecht steigen die Felsen an und lassen kaum den Blick zum Himmel frei. An anderen Stellen hängen die Felsen über und verdunkeln gänzlich das Himmelslicht; dabei nimmt tief zu unseren Füßen die Aare ihren gurgelnden Lauf- der Mensch kommt sich dabei verloren vor. Immer spektakulärer werden die Ausblicke, bald verengt sich die Schlucht so dass zwischen den Felsen gerade mal ein Meter Platz ist. Hier ist es nun vollständig dunkel geworden- ein beklemmendes Gefühl. Durch in den Berg getriebene Stollen erreichen wir dann wieder lichteres Terrain, bald treten die Felsen zurück und geben den Blick frei auf das breite Tal hier beim Ort Meiringen.
Die Brust hebt sich und atmet auf, faszinierend und beängstigend zugleich war der Besuch der Schlucht. Das war ein Erlebnis der besonderen Art und es bleibt wohl ein Geheimnis das gerade solche Naturwunder die uns auch Angst einflößen gerade deshalb reizvoll sind.
Unser Bus steht schon bereit uns zum nächsten großen Höhepunkt zu bringen.

Fahrt mit der Furkadampfbahn

Die Auffahrt zum Grimselpass bringt uns wieder in das undurchdringliche Gebräu tiefliegender Wolken. Oben am Pass geht es dann nur noch im Schritttempo. Nur schemenhaft sind die Fahrzeuge zu sehen die uns entgegen kommen um gleich darauf wieder vom Nebel verschluckt zu werden. Die Scheinwerfer unseres Busses schlagen zwei gleißende Schneisen von Licht in den Nebel, vorsichtig folgen wir dem Verlauf der Straße. Oben am Pass ist kaum noch Sicht, als wir aber die Höhe überquert haben reißen die Wolken wie von Geisterhand auseinander und geben den Blick frei hinunter ins Rhonetal. Dabei halten wir alle den Atem an, zu plötzlich ist das alles geschehen- welche Wunder der Natur hier in den Bergen.
Unser Weg führt uns abwärts nach Oberwald, neben uns ist schon die Bahnstrecke zu sehen und dampfend der Zug der eben oben vom Furkapass kommt. Unten in Oberwald kommen wir fast gemeinsam an, hier bleibt uns aber noch ein Stündchen Zeit für einen Mittagsimbiss und einem kleinen Spaziergang durch diesen reizvollen Ort.
13.55 Uhr. Grell schrillt der Pfiff des Fahrdienstleiters der gleichzeitig die Kelle hebt, mit einem Ruck geht die Fahrt los und schnaufend beginnt die Dampflok ihr Werk. Es geht von Oberwald gleich steil bergauf, die Dampfschwaden ziehen über unserem Wagen hinweg und verdunkeln den Blick ins Tal. Irgendwie sind wir nun auf einer Zeitreise und im 19. Jahrhundert unterwegs. Prächtig ist die Fahrt durch das Tal, wild die junge Rhone anzuschauen die gleich neben uns ihre Wasser schäumend zu Tal sendet.
Dann müssen wir die Fenster schließen und auch die Türen es geht hinein in den Tunnel. Das Tageslicht verschwindet, das schnaubende Stoßen der Lok wird von den Tunnelwänden
zurückgeworfen, Funkenspritzer werden durch den Tunnel getrieben und prallen wie kleine Kobolde ab, einen wilden Tanz vollführend. Durch die Ritzen des Wagens dringt der Dampfgeruch, wir genießen die Fahrt mit allen Sinnen.
Am Ende des Tunnels wird es wieder hell und bald haben wir den Blick frei auf den Rhonegletscher. Immer weiter geht die Fahrt bergauf, dann kommt der Scheiteltunnel. Hier wird zur Sicherheit noch eine Diesellok hinten angespannt, die Fenster und Türen geschlossen und wieder umgibt uns die Dunkelheit. Am anderen Ende machen wir eine halbstündige Pause, hier gibt es eine kleine Wirtschaft und inmitten der Berge und der etwas kühlen Luft gibt uns eine Tasse Kaffee die
Lebensgeister zurück.
Die Fahrt endet dann 16.40 Uhr, etwas später als geplant in Realp, hier werden wir schon von unserem Bus erwartet. Zehn Minuten später sind wir dann schon wieder unterwegs um die Höhen des Furkapasses zu erklimmen, bei jeder Kurve gibt es neue und spektakuläre Einblicke ins Tal, hin und wieder sehen wir auch ein Murmeltier welches schnell wie ein Blitz im Bau verschwindet als wir uns nähern. Am Belvederé machen wir noch einen Halt, von hier ist der Blick zum Rhonegletscher besonders eindrucksvoll, dann geht es wieder zum Grimselpass und zurück zum Hotel. Als wir über dem Pass sind, der jetzt wolkenfrei ist, sehen wir aber schon wieder eine dicke Nebelfront das Hasletal hinaufsteigen, noch ist unser Hotel zu sehen, aber als wir auf die Staumauer fahren, verschwinden die Berge im Nichts, der Nebel wird sich heute nicht mehr lichten- trotzdem war es wieder ein besonderer Tag.

Die große Fahrt über die Pässe

7.7.2012. Endlich wieder richtig schönes Wetter! Die dunklen Wolken haben sich verzogen; wir starten 9.00 Uhr zu dieser attraktiven Tour. Nur wenige hundert Meter bergauf liegt der Grimselpass. In wenigen Minuten erreichen wir die Passhöhe von 2 165 Metern; vorbei am kleinen See der in seinem Wasser die umliegenden schneebedeckten Berge widerspiegelt legen wir hier eine Pause ein. Direkt am Parkplatz befindet sich ein kleines Murmeltiergehege, die meisten der
possierlichen Tiere sind noch in ihren Bauen versteckt. Nur eins hat sich zu dieser Morgenstunde schon hervorgewagt und sitzt auf einem kleinen Hügel. Ganz ruhig und ohne Bewegung blinzelt es in die Morgensonne und lässt sich dabei ungestört fotografieren. Schön ist es hier oben, ein leichtes Lüftchen schweift über den Pass und das Auge blickt weit hinaus ins Land und über die grandiose Bergwelt.
Dann sind wir unterwegs um ins Rhonetal zu gelangen, auf den schon bekannten Serpentinen geht es abwärts, beim Ort Ulrichen verlassen wir das Tal um hinauf zum Nufenenpass zu gelangen. Der Wald tritt bald zurück und der Blick wird frei in das schöne Ägenetal welches sich sonnendurchflutet vor unseren Augen ausbreitet. Schön sind die Wiesen anzuschauen, einige Lärchenbäume stehen locker zwischen den Matten. Dahinter ragt schon der Nufenenstock auf der sich in der oberen Spitze einen Hut aus Wolken aufgesetzt hat- ein malerischer Anblick.
Unaufhaltsam geht es bergauf und bei 2 478 Metern haben wir die höchste Stelle unserer heutigen Tour erreicht: die Passhöhe des Nufenenpasses. Unter uns liegen die Täler, über uns die schneebedeckten Bergesspitzen und die Sonne wärmt auf sehr angenehme Art in dieser Höhe. Auch hier oben gibt es einen kleinen Bergsee, sehr romantisch. Man mag sich kaum von diesen schönen Anblicken losreisen aber wir haben noch einige Höhepunkte vor uns.
Die Straße senkt sich nun wieder ab ins Val Bedretto; jetzt sind wir im Tessin unterwegs dem italienischsprechenden Teil der Schweiz. Überhaupt ist hier das gesamte Leben südlich geprägt, auch die Häuser unterscheiden sich von denen die wir aus anderen Kantonen kennen. Im Tal Liegt der Ort Airola, doch bevor wir ihn erreichen biegen wir schon wieder links ab. Vor uns im Berg ist
der kühne Straßenbau zu sehen der uns nun hinauf zum Gotthardpass bringen wird. Auch hier geht es in Serpentinen aufwärts, die Ortschaften im Tal werden immer kleiner und gegen 12.10 Uhr langen wir auf 2 108 Metern an. Hier oben sind noch einige lockere Wolkenfetzen zu sehen die sich wie dünne Gespinste zwischen den Bergen entlangschlängeln und manchmal die Sonne kurz verschwinden lassen. Doch bald gewinnt diese wieder die Oberhand und der Blick wird frei auf die grandiosen Berge des Gotthardmassivs. In der Vergangenheit hatte der Kapuzinerorden hier ein Hospiz errichtet, um Wanderern und Pilgern ein Obdach in dieser rauen Natur zu geben. Am 13. November 1779 war auch Goethe hier und vermerkte in sein Tagebuch: „
Wir stehen hier oben auch für eine runde Stunde still, legen eine Mittagsrast mit Imbiss ein und genießen die Ruhe der Bergwelt. Bald jedoch sind laute Trompetentöne zu hören und, man glaubt dem Auge kaum, ist da unten nicht eine Postkutsche zu sehen, haben wir uns in der Zeit geirrt? Aber nein, kein Zeitsprung ins 19. Jahrhundert, eine Nostalgiefahrt die vom Tourismusverband angeboten wird und wohl ein eimaliges Erlebnis darstellt.
Wir jedoch nehmen lieber unseren Reisebus und sind 13.00 Uhr schon wieder unterwegs in Richtung Andermatt. Gleich dahinter beginnt die raue und schroffe Schöllenenschlucht, hier hat sich die Rheus ihr steiniges Bett gegraben und so manch grausige Legende wurde an diesem Ort geboren. Einige Namen deuten noch heute daraufhin, Teufelsstein und Teufelsbrücke seien stellvertretend genannt.
Wir fahren die Landstraße entlang, nebenan verläuft die Autobahn, auf der sich ein Stau gebildet hat, die ersten Urlauber sind auf dem Weg in den Süden und hier, vor dem Gotthardtunnel, ist erst einmal Geduld angesagt. Diese brauchen wir heute nicht, beim Ort Wassen verlassen wir das Tal um den letzten Pass des heutigen Ausflugs zu erklimmen.
Später fahren wir entlang eines malerischen Tales, es ist das Meiental und dieses führt uns hinauf zur Passhöhe des Sustenpasses auf 2 224 Meter. Hier oben verweilen wir ebenfalls und genießen den Ausblick auf das schöne Land. Einige Biker sind hier oben und eine Menge Touristen aus vielen Ländern. Langsam ziehen die weißen Wolken am blauen Himmel entlang und zaubern uns ein Wechselspiel von Licht und Schatten auf Berge und Wiesen. Mit vollen Zügen genießen wir noch einmal diesen Anblick, kurz vor drei geht es weiter. Die Straße mündet bei Innertkirchen ins Hasletal, der Weg hinauf zum Hotel ist uns bekannt, 16.10 Uhr kommen wir oben an. Bei strahlendem Sonnenschein und einem schönen Blick zum Pass hinauf und ins Tal hinunter bleibt unseren Reisegästen noch ein schöner Nachmittag die Bergwelt um unser Hotel herum individuell
zu erkunden.
Dann sind wir zum Abendessen alle wieder vereint, es wird das Letzte dieser Tour sein, muntere Gespräche zeugen davon das dieser Tag noch einmal ein ganz besonderer war.

Heimfahrt

8.7.2012. Der Morgen beginnt heute wieder trüb, wir starten kurz nach halb neun und durchfahren dabei noch einige schöne Ecken der Schweiz. Durchs Hasletal hindurch erreichen wir bald Meiringen, von hier geht es bergauf zum Brünigpass. Die Straße führt danach wieder abwärts, malerisch hat sich der Lungerer See ausgebreitet und in der Ferne ist auch schon der Pilatus zu sehen, der sagenumwobene Hausberg von Luzern.
Die Straße führt uns dann weiter zum Zürichsee und von da später in das Rheintal hinein.
Bald sind wir an Bregenz vorbei wieder in Deutschland angelangt.
Viel gibt es nun nicht mehr zu erzählen, ruhig und staufrei verläuft die Heimreise, wir sehen noch kurz die Spitze des Ulmer Münsters, fahren an Nürnberg vorbei und verabschieden uns bei Münchberg von den ersten Gästen.
Kurz vor zehn kommen wir planmäßig am Dresdner Flughafen an, hier wo sie begann, endet unsere Reise zu den verborgenen Schätzen der Schweiz.
Zu guter Letzt
Möchte ich allen Reisegästen Dank sagen für Ihr Dabei sein, für ihre Wissbegierde und für die angenehmen Stunden in denen ich Ihr Begleiter sein durfte. Stellvertretend und im Namen von „Eberhardt- Travel“ möchte ich Ihnen Alles Gute wünschen und daran die Hoffnung knüpfen Sie bald einmal wiederzusehen. Bis dahin verbleibe ich mit den besten Grüßen und Wünschen Ihr:
Reiseleiter Steffen Mucke.
Bleiben Sie immer offen für die schönen Dinge dieser Welt!

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