Reisebericht: Schweiz–Rundreise ins Wallis – Thermalkurort Leukerbad

29.06. – 08.07.2013, 10 Tage Rundreise Schweiz mit Schwägalp – Säntis – Leukerbad – Saas–Fee – Lötschental – Rigi


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Bereits seit 2007 begleite ich Eberhardt-Gäste auf dieser Reise. Sie bietet atemberaubende Panoramablicke auf drei Passtrassen, interessante Ausflüge im Wallis und erholsame Stunden im Thermalwasser von Leukerbad.
Ein Reisebericht von
Martina Pötschke
Martina Pötschke

Lindau und Anreise nach Feldkirch


Pünktlich 8 Uhr starten die ersten Gäste mit Chauffeur Alf und mir in Dresden. In Bad Berneck ist die Gruppe dann komplett. Einige Gäste machen diese Fahrt mit mir schon zum 2. bzw. 3. Mal. Während der Anreise begleitet uns der Regen beharrlich. Auch bei unserem Aufenthalt in Lindau am Bodensee ändert sich das leider nicht. Trotzdem herrscht am Hafen der Stadt viel Betreib, denn es findet an diesem Tag das 7. Seehafenfliegen statt. Mit selbstgebauten „Fahrzeugen“ springen mutige Männer über eine große Rampe in die kalten Fluten. Wir schauen zu, spazieren aber auch durch die Fußgängerzone, wo vor allem das Rathaus mit der Fassadenmalerei ein schönes Fotomotiv bietet. Dann verlassen wir Deutschland durch den 6,7 Kilometer langen Pfändertunnel und erreichen Österreich. Im Rheintal befindet sich die 2.größte Stadt Vorarlbergs, Feldkirch. Hier werden wir im Central-Hotel „Löwen“ zur Zwischenübernachtung erwartet. Nachdem wir ins am Abend-Buffet gestärkt haben, spazieren einige Gäste noch zur Schattenburg oder in den mittelalterlichen Stadtkern.

Panoramafahrt nach Leukerbad


Ein erster Blick aus dem Fenster zeigt: es regnet immer noch. Doch als wir vom Frühstück kommen, reißen die Wolken langsam auf. Wir fahren durch Liechtenstein, dann weiter entlang des Rheintals, machen im „Heidiland“ ein Stopp, kommen an Chur vorbei und sehen das bekannte Benediktinerkloster von Disentis. Inzwischen scheint die Sonne und wir genießen den „Aufstieg“ zum 2048 Meter hohen Oberalppass. Hier machen wir unsere Mittagspause und ein Gruppenfoto vor der imposanten Bergkulisse. Am Bahnhof fährt gerade der Glacier-Express ein. Dann geht es hinunter nach Andermatt, durch das Hospental und wieder hinauf. Nach zahlreichen Serpentinen erreichen wir den Furkapass. In 2434 Meter Höhe sind wir erstaunt, wie hoch sich hier die Schneewände noch türmen. So viel Schnee habe auch ich zu dieser Zeit auf dem Pass noch nicht gesehen. Das muss natürlich fotografiert werden. Unser Reisegast Herr Uhlig weiß derweil Interessantes zur Furka-Bahn, an deren Strecke er einst mitgebaut hat, zu erzählen. Wieder unten in Gletsch sehen wir dann auch die Dampflok stehen. Inzwischen sind wir im Wallis angekommen und fahren durch das Goms und das Rhonetal bis Leuk. Vor uns liegt nun noch eine Strecke von 16 Kilometern, die mich immer wieder begeistert. Führt sie doch entlang tief eingeschnittener Täler und vorbei an steil aufragenden Felswänden. Dann haben wir unser Ziel, den Thermalquellenort Leukerbad, erreicht. Im 4-Sterne-Lindnerhotel beziehen wir unsere Zimmer. Noch bevor die Koffer ausgepackt sind, treffen sich die ersten Gäste im Außenbereich des hoteleigenen Thermalbades. Am Abend genießen wir ein vorzügliches 4-Gang-Menü.

Ein Tag in Leukerbad


Haben gestern Abend einige Gäste auch schon einen ersten Rundgang durch Leukerbad unternommen, wollen wir heute den Ort bei einem geführten Rundgang kennen lernen. Dazu erwartet uns der gebürtige Leukerbader Werner Tschopp nach dem Frühstück vor dem Hotel. Wir erfahren Interessantes über die Geschichte und das Leben in Leukerbad, besuchen den Rathausplatz, kommen an alten Holzhäusern voreai und besichtigen das älteste Kraftwerk im Wallis. Am modern gestalteten Dorfplatz endet die Tour. Den Nachmittag verbringen die Gäste wieder im 36 °Celsius warmen Wasser des Hotelbades oder fahren bei strahlendem Sonnenschein hinauf zur Gemmi. Zum Abendmenü gibt es u.a. Entenleberpastete, Kalbsschnitzel und Cappuccinotörtchen auf der Menükarte.

Bettmerhorn


Heute steht der fakultative Ausflug zur Aletscharena auf dem Programm. Dazu fahren wir nach dem Frühstück hinunter ins Rhonetal und dann nach Betten. Hier befindet sich die Talstation der Seilbahn, die uns hinauf zur Bettmeralp bringt. Von dort spazieren wir zur Bettmerhornbahn. Mit ihr geht es hinauf auf 2650 Meter, wobei wir den Blick auf den Bettmersee genießen können. Oben angekommen, schauen wir uns zuerst einen Film über die Geschichte des Aletschgletschers an, dann gibt es Mittagessen im Bergrestaurant. Nun wollen wir den flächenmäßig größten und längsten Gletscher der Alpen selbst sehen. Von der „Eisterrasse“ hat man freie Sicht auf ihn. Natürlich werden viele Fotos gemacht. Dann bleibt noch Zeit für den Besuch der multimedialen Ausstellung „Eiswelt Bettmerhorn“, die 2011 eröffnet wurde. Der Rundgang führt uns an verschiedenen Szenen mit sprechenden Puppen vorbei und wir lernen sogar den Gletscherfloh kennen. Wieder unten auf der Bettmerapl wandern wir auf dem Panoramaweg durch blühende Alpenwiesen zur Riederalp. Immer wieder eröffnen sich uns schöne Aussichten auf die Walliser Bergwelt. Auf der Riederalp treffen wir uns zu Kaffee und Kuchen auf der Sonnenterrasse der Bäckerei wieder. Danach fahren wir mit der Seilbahn hinunter nach Mörel, wo Alf mit dem Bus wartet und uns zurück nach Leukerbad bringt. Vor dem Abendessen gehen die meisten Gäste wieder ins Thermalwasser.

Saas Fee


Heute geht es mit dem Bus zunächst nach Visp. Von hier fahren wir bis Stalden durch das Vispertal, dann biegen wir ins Saastal ein. Es ist bekannt durch die Ski-Orte Saas-Grund, Saas-Almagell und Saas-Fee. Letzterer ist unser Ziel. Lieder nieselt es und die Berge verstecken sich hinter Wolken. Deshalb fahren wir auch nicht zum Mittelallalin hinauf, sondern verbringen die Zeit in Ort. Gleich in der Nähe des Parkplatzes sehen wir die typischen Walliser Holzspeicher mit den Mäuseplatten. Einige Gäste spazieren zum Friedhof, um sich das Grab des Schriftstellers Carl Zuckmayer anzuschauen, andere fahren mit der kleinen Touristenbahn durch Saas Fee. Nach dem Mittagessen am Bus bringt uns Alf wieder hinunter nach Visp. Nun möchte ich den Gästen noch eine besondere Sehenswürdigkeit des Rhonetales zeigen: die Felsenkirche in Raron. Mit 500 Sitzplätzen ist es das größte Gotteshaus Europas, das sich vollständig im Felsinneren befindet. Es ist immer wieder ein beeindruckendes Gefühl, wenn man eintritt und die Musik erklingt. Etwa 120 Meter darüber steht auf dem Burghügel die spätmittelalterliche Kirche, an deren Südwand sich die Grabstätte des Schriftstellers und Lyrikers Rainer Maria Rilke befindet. Herr Uhlig schafft sogar den steilen Anstieg nach oben. Danach geht es zurück nach Leukerbad, wo das Thermalwasser schon auf uns wartet.

Freizeit



Den heutigen Tag gestalten die Gäste individuell nach ihren Wünschen. Einige fahren mit der Seilbahn hinauf zur Gemmi, wo rings um den Daubensee für diese Jahreszeit noch ungewöhnlich viel Schnee liegt. Andere Gäste nutzen die zweite Seilbahn des Ortes, die zur Rinderhütte im Torrentgebiet führt. Aber auch ein Spaziergang auf dem Römerweg, eine Wanderung zum Thermalquellensteg sowie eine Fahrt ins benachbarte Albinen stehen auf dem Freizeitprogramm der Gäste. Am Nachmittag treffen sich fast alle wieder im Thermalbad des Hotels und Frau Kaschke zeigt uns einige Übungen mit der „Nudel“. Bei strahlendem Sonnenschein haben wir heute alle Farbe angenommen ( und ich habe mir auf der Sprudelliege der Alpentherme die Knie verbrannt). Beim Abendessen gibt es jedenfalls viel zu erzählen über einen erlebnisreichen Tag.
Lötschental und Brig

Möchte jemand einen „Geheimtipp“ für einen Ausflug im Wallis wissen, so kann ich das Lötschental empfehlen. Abseits vom Massentourismus lernt man hier die ursprüngliche Schweiz kennen. Nach dem Frühstück starten wir in dieses Rhone-Seitental. Es scheint, als wäre hier die Zeit stehen geblieben. In Kippel bestaunen wir die uralten Holzhäuser und Speicher, bevor wir zur Führung im Lötschentalmuseum erwartet werden. Dabei erfahren wir Interessantes zur Geschichte des Talse, hören, wie schwer das Leben der Bewohner früher hier war, und lernen Bräuche und Traditionen wir die „Schäggätte“ und die Maskenschnitzerei kennen. Im Keller erwarten uns dann auch recht gruselige Masken. Beim Anprobieren staune ich, wie schwer so eine Maske ist, die über mehrere Stunden getragen wird. Eine Sonderaustellung des Museums informiert außerdem über den Bau des Lötschbergtunnels, bei dem 3.000 Arbeiter beschäftigt waren und der vor 100 Jahren eingeweiht wurde. Nun fahren wir noch bis ans Ende des Tals zur Fafleralp. Hier machen wir unsere Mittagspause, denn Alf hat leckere Suppen „gekocht“. Dann bleibt noch Zeit für einen kleinen Spaziergang mit Blick auf den Langgletscher. Am Nachmittag besuchen wir Brig, den Hauptort des deutschsprachigen Oberwallis. Bedeutendstes Baudenkmal ist hier der Stockalperpalast mit den drei vergoldeten Zwiebelhauben. Wir spazieren durch den Palastgarten zum Innenhof. Da das Thermometer inzwischen auf 29° Celsius angestiegen ist, lassen sich die meisten Gäste einen Eisbecher in einem der Cafes schmecken und freuen sich schon auf das Baden im Hotel. Am Abend erwartet uns heute ein Buffet. Verschiedenen Salate, mehrere Hauptgerichte und verführerische Desserts hat man für uns zubereitet.

Lötschental und Brig



Eigentlich stand heute ein fakultativer Ausflug nach Lausanne auf dem Programm, aber bei den hochsommerlichen Temperaturen wollen die meisten Gäste den Tag nochmals in Leukerbad verbringen. So fahren Frau Branse und Frau Hergt auf die Gemmi, wo auch Frau Rudolph nach dem Besuch der Dalaschlucht wandert. Familie Thieme genießt die Sonne im Torrentgebiet, Familie Rhan und Familie Götze schauen sich im Ort um, Herr Dr. Schmidt wandert bis zum Majinsee und die Familien Mager und Leckscheid besuchen ihre Stammbaude am Römerweg. Familie Uhlig erholt sich im Hotelbad, wo ich auch Frau Böhm und Frau Mende treffe. Am späten Nachmittag lassen es sich dann fast alle Gäste im warmen Wasser noch mal gut gehen. Der Tag endet mit einem Walliser Buffet, das typische Schweizer Gerichte wir Rösti und Raclette bereit hält.
Luzern und Fahrt zur Schwägalp

Auch an unserem letzten Tag in Leukerbad lässt das Frühstücksbuffet im Lindnerhotel keine Wünsche offen. Von Joghurt bis Birchermüsli, von Cappuccino bis Rote-Bete-Saft, von Omelett bis Spiegelei, von Ziegenkäse bis Räucherlachs - die Auswahl ist groß. So nehmen wir gut gestärkt Abschied von Leukerbad. Ein letztes Mal fahren wir die vielen Serpentinen hinunter ins Rhonetal und weiter durchs Goms. In Gletsch beginnt die Straße über den Grimselpass, die uns auf eine Höhe von 2165 Meter bringt. Dabei genießen wir den Blick zurück ins Tal und zum Rhonegletscher. Oben machen wir eine Pause und natürlich viele Fotos. Es lässt sich sogar ein Murmeltier blicken. Beim nächsten Halt verkosten wir leckeren Mutschli-Käse und mit Blick auf den Lungernsee essen wir wenig später unsere Würstchen. Weiter geht die Fahrt zum Vierwaldstädter See. In Luzern bummeln wir durch die Altstadt und über die Kapellbrücke. Dann beginnt die letzte Etappe unserer heutigen Reise, die Fahrt zur Schwägalp. Sie führt uns u.a. am Zürichsee vorbei und durch das Toggenburg. Am späten Nachmittag haben wir unser Berghotel auf der Alp erreicht. Der Säntisgipfel hüllt sich allerdings in Wolken. Nach dem Abendessen machen alle noch einen kleinen Spaziergang durch die Wiesen der schönen Alpenlandschaft.
Frühstück auf dem Säntis und Heimreise

Unser erster Blick geht heute hinauf zum Säntis. Hurra - der Gipfel ist wolkenfrei. So fahren wir mit der Seilbahn nach oben. Im Panoramarestaurant werden wir zum Frühstück erwartet. Wir genießen dabei den Blick in die Berge. Anschließend „klettern“ wir noch bis zum Gipfel, sehen uns das alte Wetterhäuschen an und besuchen die Mineralienausstellung. Dann ist leider die Zeit für die Heimreise gekommen. Ohne Stau geht es an diesem Tag zügi voran, so dass wir pünktlich an allen Ausstiegsstellen ankommen, wo auch die Transferfahrzeuge für die Gäste schon bereitstehen. Eine schöne Reise geht zu Ende. Liebe Gäste! Es würde mich freuen, wenn Sie beim Fotoanschauen oder beim Käseessen Zuhause noch oft und gern an unsere gemeinsame Zeit in der Schweiz denken. Und vielleicht sehen wir uns ja im nächsten Jahr wieder!  Ihre Reiseleiterin Martina Pötschke

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