Reisebericht: Schweiz–Rundreise ins Wallis – Thermalkurort Leukerbad

Bei schönem Wetter starten wir um 6 Uhr morgens unsere Reise in Dresden und auf unserer 10-tägigen Reise soll uns auch die Sonne wohlgesonnen belieben.
Vorbei an Nürnberg und Ulm erreichen wir die Bodenseeregion. Ein kleines Stück Österreich will noch passiert werden, bevor wir unser Reiseland, die Schweiz, erreichen. Vorbei am Zürcher Obersee stimmen uns die Glarner Alpen auf die Bergwelt der Eidgenossen ein. Wir nehmen Kurs auf Luzern, um schließlich unserer Tagesziel Giswil am Sarnersee zu erreichen. Bei unserem ersten gemeinsamen Abendessen lassen wir den Abend ausklingen.

Um unser heutiges Ziel Leukerbad zu erreichen, gilt es noch einige Pässe zu überqueren. Zunächst führt uns unser Weg in Richtung Meiringen. Die Aare begleiten unseren Weg bis zur Sustenstraße, die uns schon ein wenig auf das einstimmt, was im Laufe des Tages noch folgen soll. Wir passieren ein Stück der Gotthardstrecke um schließlich auf den Furkapass zu gelangen. In beeindruckenden Kehren scheinen wir uns förmlich auf die 2436 hinauf zuschrauben.
Nicht nur wir kommen hinter jeder Kurve wieder ins Staunen, auch für zahlreiche Motorradfahrer von nah und fern ist diese Strecke der perfekte Sonntagsausflug. Oben begrüßt uns nicht nur ein fantastischen Ausblick, sondern auch unser Ferienkanton, das Wallis. Führte uns unser Weg bis jetzt nach oben, heißt es nun wieder bergab. Beim Belvedere werfen wir noch einen Blick auf den Rhône-Gletscher, passieren das Ursprungstal der Rotten, wie die Rhône auf deutsch heißt und folgen ihr nun fast bis zu unserem Zielort. Vorbei an Fiesch, das wir ansteuern werden, wenn wir zum Aletsch-Gletscher hinauffahren, erreichen wir unseren nächsten Zwischenstopp, Mörel-Filet. Hier verabschieden wir unsere Wandergäste, die eine Woche auf Schustersrappen das Gebiet rund um die Riederalp erkunden.
Gemütlich fahren wir weiter durch das Rhônetal und einmal mehr macht sehr Sonnenkanton seinem Namen alle Ehre.
Am Nachmittag kommen wir schließlich in Leukerbad an. Nachdem die Hotelzimmer bezogen sind, bleibt noch Zeit für ein wohltuendes Bad im Wasser der hoteleigenen Thermalquelle. Das Abendessen ist der krönende Abschluss eines ereignisreichen Tages.

Gut gestärkt treffen wir unseren Ortsführer und echten Leukerbader Werner Tschopp bei strahlendem Sonnenschein vor dem Hotel.
Zu Fuß erkunden wir den Ort. Faktensicher und anekdotenreich erzählt uns Werner von seiner Heimat und weist uns auf so manche Details hin. Der weitere Tag steht den Gästen zur eigenen Freizeitgestaltung zur Verfügung. Einige zieht es sogleich nach oben: Die Gemmi oder der Torrent steht bei ihnen auf dem Plan. Andere genießen den wunderbaren Blick vom Balkon bzw. nutzen die herrliche Außenanlage rund um das Thermalbecken.
Beim Abendessen treffen wir uns wieder und tauschen die Erlebnisse des Tages aus.

Unser fakultativer Ausflug führt uns hinauf auf das Eggishorn. Zunächst geht es mit dem Bus bis Fiesch. Hier nehmen wir die Bergbahn, die uns nicht nur der Bergwelt, sondern vor allem dem Aletschgletscher näher bringt. Dieser Gletscher ist der längste der Alpen und bildet das Herzstück des UNESCO-Weltnaturerbes.
Oben angekommen begrüßen uns in Richtung Süden einige Wolken. In Richtung Norden jedoch ist der Himmel blau und gibt den Blick auf die 4000 Meter hohen Berge, Jungfrau und Mönch frei. Auch wenn es schwer fällt, diese imposante Welt zu verlassen, gegen Mittag nehmen wir wieder die Bahn bis zur Mittelstation. Doch so ganz möchten wir uns noch nicht verabschieden, weshalb auf uns ein typischen Gericht, die Älpler Makkaroni mit Apfelmus warten. So gestärkt können wir die Talfahrt in Angriff nehmen. Schließlich lockt ja noch ein Rundgang im sommerlichen Brig.

Gemeinsam geht es heute für alle nach Saas Fee. Dieser bekannte Skiort lockt mit traditionsreichen Holzhäusern und autofreien Gassen. Während einige Gäste den Ort und die Wanderwege erkunden, zieht es den anderen Teil der Gruppe hinauf. Schließlich kommt man von hier bequem zu einem der 4000er, dem Allalin.
Im Drehrestaurant lässt sich das Panorama bei einer guten Tasse Kaffee und einem leckeren Stück Kuchen genießen. Alle „Gipfelstürmer" scheinen sich an dieser Bergwelt nicht satt sehen zu können und so kosten wir hier jeder Minute aus. Mit dem Metro Alpin und den Gondeln geht es wieder hinunter, wo sich die Gruppe wieder zusammenfindet und die Rückfahrt nach Leukerbad antritt.

Unser Chauffeur hat frei und es ist der ideale Tag, um sich nach den vielen Eindrücken ein wenig Ruhe zu gönnen. Wer sich bewegen möchte, findet mit dem Römer- bzw. Quellenweg interessante Wanderwege. Und wer noch nicht genug von der Höhe hat, nimmt sich den Hausberg vor. Am Nachmittag zieht es jedoch ein wenig zu und es beginnt zu regnen. Doch dem Vergnügen des Thermalbadens tut dies keinen Abbruch. Und so treffen wir uns gutgelaunt beim Abendessen wieder.

Unser fakultativer Ausflug führt uns heute nach St. Leonard. Dort erwartet uns eine Bootsfahrt auf dem unterirdischen See. Dank des jungen Bootführers entdecken wir die Schönheiten des See und der Grotte. Zudem hat er auch noch so manche kleine Anekdote parat, die er mühelos zwischen drei Sprachen wechselnd den Bootsinsassen zu Gehör bringt.
Wir verlassen nach rund dreißig minütiger Fahrt die „Unterwelt" und begeben uns nach Sion. Hier tauchen wir in den französischsprachigen Teil ein und lernen die Hauptstadt des Kantons Wallis kennen. Schon bei der Anfahrt zeigt Sion seine schöne Silhouette und macht seinem Ruf als Stadt der vier Schlössen alle Ehre. Der heutige Tag bietet zudem auch die Möglichkeit ein wenig in die Lebensart des Wallis zu erleben, denn wir kommen noch gerade recht um am bunten Markttreiben teilzunehmen. Am Nachmittag verabschieden wir uns von dem liebenswerten Städtchen und kehren in unser Hotel zurück.

Das schöne Wetter legt heute eine kurze Pause ein. Doch das ficht uns nicht an, geht es ohne hin zunächst mit dem Bus ins Lötschental. Bis zur Eröffnung des Lötschbergtunnels im Jahre 1913 war diese Gegend schwer erreichbar und noch heute pflegt man hier einen besonderen Brauch: die Tschäggätta. Das Gesicht hinter Holzmasken verborgen, treiben mittlerweile nicht nur die Junggesellen den Winter aus. Bei unserem Besuch im Museum erfahren wir bei der Führung wissenswertes über das Brauchtum im Lötschental. Im Anschluss machen wir noch eine Stippvisite in Brig und Raron, bevor wir nach Leukerbad zurückkehren.
Hier bleibt noch Zeit für ein letztes Bad, denn am nächsten Tag werden wir unsere Heimreise beginnen.

Bei strahlend blauem Himmel heißt es heute Abschied nehmen. Zwar müssen wir heute das schöne Leukerbad verlassen, in der Schweiz wollen wir jedoch heute noch verweilen.
Zunächst geht es nach Mörel, wo wir unsere Wanderer wohlbehalten in Empfang nehmen. Dann verlassen wir das Wallis über den Grimselpass und Brünigpass, um Luzern zu erreichen. Hier bleibt uns Zeit für eine Stadterkundung, bei der wir die berühmte Kapellbrücke überqueren und die schöne Altstadt besichtigen. Weiter führt uns die Fahrt in Richtung Sankt Gallen in das Appenzeller Land. Auf der Schwägalp, im neuerbauten Hotel am Fuße des Säntis, erwartet uns das Abendessen und eine geruhsame Nacht auf 1283 Meter.

Die Eidgenossen scheinen sich wirklich im besten Licht verabschieden zu wollen, denn auch heute morgen ist uns das schöne Wetter hold.
Für unser Frühstück geht es hinauf auf den Säntis, wo wir nicht nur leckere Käsespezialitäten und frischen Butterzopf, sondern auch spektakuläre Ausblicke genießen. Nun heißt es jedoch wirklich Abschied zu nehmen. Ein bisschen wehmütig verlassen wir die Schweiz. Schöne Tage liegen hinter uns. Und gerade so, als fühle Petrus mit uns, lässt er die Sonne auf unserer Heimreise erstrahlen. Vorbei am Bodensee, den wir vom Säntis schon aus luftiger Höhe gesehen haben, geht es über Ulm und Nürnberg zurück. Langsam wird es Zeit uns von unseren ersten Gästen zu verabschieden. Dresden erreichen wir schließlich pünktlich und ohne Stau. Wunderbare Tage in der Schweiz liegen hinter uns und wir erinnern uns sicher noch lange gerne an die erholsamen Tage in Leukerbad und im Wallis.