Reisebericht: Flusskreuzfahrt auf der Seine

26.09. – 06.10.2013, 11 Tage Flusskreuzfahrt Frankreich mit Reims – Paris – Rouen – Caudebec–en–Caux – Honfleur – Etretat – Les Andelys – Vernon – Paris


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Kreuzfahrt auf der Seine mit MS „Renoir“ - von Paris über Versailles und Rouen zur Abtei Jumieges, über Honfleur und Etretat zum Schloss Gaillard und die Monet-Gärten von Giverny ins Elsass nach Strasbourg, Colmar und Riquewihr
Seine-Kreuzfahrt, Historie der Normandie und Schlemmen im Elsass und all das bei stets schönem Wetter - das ist der Stoff, aus dem die Reiseträume sind! Zwar gehören die herrlichen Gebiete der Normandie „eigentlich" zu meinem „Standardprogramm", aber so ein Erlebnis, wie es die Kreuzfahrt auf der Seine in Kombination mit den schönsten Gegenden der Normandie und anschließend des Elsass bot, das habe auch ich lange nicht gehabt. Eine wundervolle Verbindung geruhsamer Reise mit „Verwöhn-Faktor" und tollen Besichtigungen - welcher Reiseleiter gerät da nicht ins Schwärmen?Schön, dass ich all dies erleben durfte, mit einer Eberhardt-Reisegruppe, der sich auch eine kleinere Gruppe unseres Partnerunternehmens PTI-Panoramica anschloss.
Natürlich gebührt der Mannschaft des Fluss-Kreuzfahrtschiffes MS „Renoir" zunächst ein herzlicher Dank, machten sie doch durch das erwähnte Verwöhnen die Reise so richtig rund und geruhsam. Aber erwähnen sollte man auch das schöne Wetter, den 5-Sterne-Bus mit seinem freundlichen Buschauffeur Günther Hirsch  und die gutgelaunte Reisegruppe - Faktoren, die die Weichen für eine erlebnisreiche und schöne Reise in unser Nachbarland Frankreich und auf dem zweitlängsten französischen Fluss stellten...
Ein Reisebericht von
Dr. Michael Krause
Dr. Michael Krause

Erster Tag, Donnerstag 26.09.2013:

Zugegeben, es war noch sehr früh, als wir um 04.00 Uhr zu unserer Reise starteten, aber Paris ist schon ein gutes Stück von Dresden entfernt... Der erste und letzte Tag einer solchen Reise ist fast immer so etwas wie ein „Kilometerfresser" - dieses Mal unterbrochen durch einen Abstecher in den Ort Frankenthal bei Mannheim, wo wir einige Reisende unseres Partnerunternehmens abholten, die uns auf unserer Reise begleiten sollten. Über die deutschen Autobahnen, über den Rhein an Saarbrücken vorbei erreichten wir am Nachmittag Metz und stürzten uns am Abend in das Verkehrsgewühl des Berufsverkehrs in der französischen Hauptstadt. Zur Einstimmung absolvierte ich mit den Reisegästen während der Fahrt durch unser großes Nachbarland Frankreich einen kleinen Sprachkurs und wir gelangten mit dem üblichen Staunen über den unglaublichen Verkehr ins Herz von Paris.
Hier lag, schon auf uns wartend, unser Domizil für die nächsten Tage vor Anker, das Flußkreuzfahrtschiff MS „Renoir", dessen Besatzung uns herzlich begrüßte, uns wegen unserer recht späten Ankunft aber erst einmal zum leckeren Abendessen bat. Verwöhnt durch dieses und müde durch den langen Fahrtag, suchten wir danach unsere bequemen Kabinen auf...

Zweiter Tag: Freitag, 27.09.2013:

Ein ausgiebiges Bordfrühstück eröffnete den zweiten Reisetag, während unser Schiff bereits abgelegt hatte und seineabwärts durch die französische Hauptstadt glitt. Der Morgen verging mit dem Entdecken des hübschen, 110 m langen Kreuzfahrtschiffes mit seinen zahlreichen Unterhaltungsmöglichkeiten und mit einem Vortrag der Bordreiseleitung über die Seine. Dieser zweitlängste komplett französische Fluss würde uns von Paris bis zu seiner Mündung und wieder zurück in den nächsten Tagen beherbergen - ein guter Grund etwas über seine Besonderheiten in Erfahrung zu bringen. Nach dem interessanten Vortrag folgte die Vorstellung der Besatzung des Kreuzfahrtschiffes, mit der wir bei einem Begrüßungsdrink noch kurz auf eine gelungene Reise anstoßen konnten. Dann gab es schon Mittagessen und danach den ersten Ausflug: In Conflans, dem Ort, in dem die Oise in die Seine hineinfließt, legte unser Schiff an. Wir bestiegen unsere Busse und fuhren in das nicht allzuweit entfernte Versailles - zu einer der bekanntesten Sehenswürdigkeiten Frankreichs.
Wer kennt es nicht, das berühmteste Lustschluss des französischen Absolutismus, begonnen von Ludwig XIII. und maßgeblich beeinflusst von den Ansprüchen seines berühmten Sohnes Ludwig XIV., den man auch den Sonnenkönig nennt. Hunderte Nachahmer fand der Feudalherrscher in der europäischen Welt seiner Zeit, die alle dem Prunk und dem Flair von Versailles erlagen und versuchten, Schloss und Gesamtanlage nachzugestalten. So besuchten wir nicht nur eines der bekanntesten, größten und vollendetsten Barockschlösser der Welt, sondern bekamen auch einen Eindruck von der Idee, die als „steingewordener Ausdruck des Absolutismus" dahintersteckt. Auch die gewaltige, viele Hektar große Gartenanlage verdiente unsere ungeteilte Bewunderung. Der wohl berühmteste  französische Gartenarchitekt - Le Notre - dessen Geburtstag sich übrigens in diesem Jahr zum vierhundertsten Male jährt, hat sein ganzes Können und die Vielfalt seiner Ideen in den prachtvollen Anlagen der Königlichen Gärten von Versailles unter Beweis gestellt.
Nach der Besichtigung und noch etwas Freizeit kehrten wir mit unserem Bus zum Schiff zurück, das inzwischen zu einem anderen Anleger an der Seine im Ort Mantes-la-Jolie weitergefahren war.

Dritter Tag:Samstag, 28.09.2013:

Nach nächtlichem Regen gab es einen schönen Vormittag. Ruhiges Dahingleiten, von aufregendem Schleusen zum Überwinden von Höhenunterschieden durchbrochen, gestaltete den Vormittag. Vorbei an landschaftlichen Höhepunkten brachte uns das Kreuzfahrtschiff MS „Renoir" bis zur Hauptstadt der Normandie. Habe ich erwähnt, dass die Spuren von Monsieur Renoir, einem der begnadetsten Maler Frankreichs, sich überall auf dem Schiff finden? Kopien seiner schönsten Werke hängen überall in den öffentlichen Bereichen aber auch in den Kabinen des Luxus-Schiffes. Bordreiseleiterin Bernadette brachte schon gleich nach dem Frühstück die Gäste mit zünftigem Frühsport auf Trab. Ansonsten wurde es - trotz partiellem Regen - ein wunderschöner Tag. Ein ausführlicher Stadtrundgang in der normannischen Hauptstadt Rouen war für den Nachmittag vorgesehen. Die herrliche Kathedrale, Paradebeispiel für die französische Gotik und eine der größten Frankreichs, zeigte zunächst einmal ihre imposante Westfassade. „In Stein gehauene Spitzenklöppelei" schätzte einst Victor Hugo das gotische filigrane Maßwerk der Kathedralenfassade ein. Von außen gab es bereits viel zu bestaunen: die Strebewerke und Verzierungen der Seitenaufbauten der Kirche, die ein reichverziertes Seitenportal im Querschiff aufweist, gehören ebenso zu den Besonderheiten wie der Figurenschmuck der westlichen Schaufassade zwischen den Türmen, von denen einer „Butterturm" genannt wird, da er mit Hilfe des „Butterpfennigs" - Sonderzahlungen reicher Rouener Bürger, die sich im Mittelalter auch während der Fastenzeit den Genuss von Butter gegen Bezahlung sichern wollten - errichtet wurde. Diese besondere „Genehmigungsabgabe" an die Kirche manifestiert sich nun in prächtigen Details an der Außenseite der Bischofskirche und hebt  die Besonderheiten der Gotik hervor, die in ihrer Hochblüte immer verspielter werden und zu Verzierungen „zur höchsten Ehre Gottes" mutieren.
Nach der gotischen Kathedrale mit ihrer tollen Raumwirkung besahen wir die uralten malerischen Fachwerkhäuser in der mit Fachwerkvierteln reich gesegneten Stadt. Nahe der Kathedrale finden sich die Ruinen des alten Bischofspalastes - wo der Prozess gegen die Nationalheilige Jeanne d'Arc stattfand. Diese, genannt die „Jungfrau von Orleans", hatte im 15. Jahrhundert während des hundertjährigen Krieges zwischen England und Frankreich für die Franzosen Partei ergriffen und eine Wende im Krieg herbeigeführt. Als in Rüstung reitende Anführerin konnte sie den Auftakt für den Sieg Frankreichs herbeiführen. Die Engländer nahmen sie 1430 gefangen und verurteilten sie 1431 in dem Gerichtssaal an der Nordwand der Kathedrale von Rouen zum Tode auf dem Scheiterhaufen. Man verbrannte die spätere französische Nationalheldin auf dem alten Markt zu Rouen, wo sich an ihrer Hinrichtungs-Stelle heute ein gewaltiges Gedenk-Kreuz erhebt. 1456 rehabilitiert. Wurde sie von der katholischen Kirche erst unschuldig, dann selig und 1920 schließlich heiliggesprochen.
Unser Weg führte durch eine schmale Fachwerkstraße an pittoresken Häusern vorbei zur vielleicht merkwürdigsten Sehenswürdigkeit in der Hauptstadt der Normandie: das Aitre de Maclou ist ein viereckiger Hof, von allen Seiten durch zweistöckige, hübsche Fachwerkgebäude umschlossen, die bei näherem Hinsehen makaber wirken. Ihre uralten Verzierungen sind Schnitzereien, die Totenköpfe, Gebeine und Beerdigungswerkzeuge darstellen: dieses Bauwerk - nebenbei bemerkt eines der ältesten Fachwerkensembles in Europa - ist ein alter Pestfriedhof, der heute eine Kunstschule beherbergt. Er gehört mit Sicherheit zu den bemerkenswertesten Gebäuden der Normandie.
Vorbei am herrlich verzierten historischen Parlament der Normandie, heute Justizpalast, und durch den Uhrturm mit astronomischer Uhr neben dem geschichtsträchtigen Belfried im alten Torbau gelangten wir mitten in die Geschäftsstraße der Altstadt. Dieser folgend, endete der lange und interessante Stadtrundgang am alten Markt von Rouen, den historische Fachwerkhäuser umstehen. Heute immer noch eines der Zentren der Stadt, zeigt er den Ort der Verbrennungsstätte der heiligen Johanna von Orleans, wo 1979 eine Beton-Kathedrale ihr zu Ehren errichtet wurde. Als architektonisches Phänomen hat sie die Form eines stilisierten Drachens. Ihre Nordwand enthält - fast wie ein Traditionsbruch wirkend und dennoch schaurig-schön in die Kirche integriert - 500 m² wundervoller farbiger mittelalterlicher Glasfenster, gerettet aus der alten Marktkirche, die im ersten Weltkrieg zerstört worden war. Wir verabredeten uns hier mit den Mitreisenden zum Abendessen auf dem Schiff und zum individuellen Bummel in der Freizeit durch Rouen.

Vierter Tag, Sonntag 29.09. 2013:

Auch der heutige Morgen wurde von geruhsamem Dahingleiten bestimmt. Bordreiseleiterin Bernadette gab immer wieder Erläuterungen zu den Besonderheiten, die wir auf Frankreichs zweitgrößtem Fluss passierten. Von Rouen aus erreichten wir dann gegen Mittag Caudebec-en-Caux, den Hauptort einer fruchtbaren normannischen Landwirtschaftsregion. Hiervon zeugte auch das gerade im Ort gefeierte Fest - die „Féte du Cidre", eine Art Kirmes mit Landwirtschaftsschau, die nur alle zwei Jahre stattfindet. Wegen dieses Festes war die gesamte Innenstadt allerdings gesperrt und unsere Busse mussten zum Ausflug einen recht abenteuerlichen Weg unter Polizeieskorte fahren.
Dann aber erreichten wir die Abtei Jumieges. Der berühmte französische Schriftsteller Victor Hugo - aus dessen Feder die Geschichte des Glöckners von Notre Dame stammt! - hat Jumieges als die „schönste französische Ruine" bezeichnet. Tatsächlich ist der Überrest des alten Klosters - das immerhin bereits im  7. Jahrhundert gegründet wurde - sehr imposant. Noch im 11. Jahrhundert im damals gerade beginnenden „normannischen" Baustil der Spätromanik neu erbaut, war der sicherlich berühmteste Herzog der Normandie - Wilhelm der Eroberer, der 1066 die Schlacht bei Hastings gewann und sich damit die Herrschaft über England sicherte - im Jahre 1067 selbst bei der Weihe der Abteikirche von Jumieges zugegen, was die Bedeutung des Klosters hervorhebt. Obwohl später die Wirren der französischen Revolution Ende des 18. Jahrhunderts und die nachfolgende Freigabe des alten Klosters als Steinbruch zur Baumaterial-Gewinnung die alte Abtei schwer schädigten, konnten doch spätere Rettungsversuche eindrucksvolle Ruinen der einst bedeutenden Anlage bewahren. Sowohl die Kreuzform der einstigen Hauptkirche als auch die vollendet normannisch-romanischen Details und das Nebeneinander von zwei Kirchen - Notre Dame und St. Pierre - sind eindrucksvoll zu sehen. Wir konnten genügend Zeit in der alten Abtei verbringen, bevor die Busse uns wieder nach Caudebec - des Festes wegen unter Polizeischutz - zurückbeförderten. Hier konnten wir uns noch unter die Festival-Teilnehmer mischen und etwas „normannisches Flair" tanken, bevor wir zum Abendessen auf unser Schiff mussten. Das Abendessen - typisch normannisch mit lecker geschmortem Kalbfleisch - war wieder hervorragend, allerdings kam auch der anschließend nach dem Abendessen von der Reederei und der Schiffsbesatzung organisierte „Normannische Abend" ganz hervorragend an.

Fünfter Tag, Montag 30.09.2013:

In der Normandie war es immer noch warm. Heute lag unser Schiff, die MS „Renoir", im Hafen von Honfleur und am Morgen - gleich nach dem leckeren Frühstück - gingen wir „an Land" und besichtigten einen der malerischsten und bekanntesten Orte der Normandie. In diesem ehemaligen alten Kriegshafen sind die Häuser, die das alte Hafenbecken umstehen, mit ihren vielen Etagen und ihrer Schieferbedeckung unverkennbar. Sie ziehen nicht nur hunderttausende Touristen jährlich an, sondern das alte Hafenviertel um das „vieux bassin" von Honfleur war und ist Tummelplatz von Künstlern - vor allem natürlich Malern, die die pittoresken Details auf der Leinwand festhalten wollen, aber auch von Literaten, die die unglaubliche Atmosphäre mit Worten einfangen wollen! Ein schweres Stück Arbeit, denn Honfleur ist - tatsächlich! - schwer zu beschreiben! Mehrere Museen versuchen, die kunsthistorische Bedeutung des Ortes einzufangen, aber die Realität überwältigt immer wieder - wie beispielsweise die alte Kirche Ste. Catherine. Erbaut wurde sie im 15. Jahrhundert, unmittelbar nach Ende des für Frankreich und die Normandie prägenden „hundertjährigen Krieges". Damals gab es keine freien Baumeister mehr, da alle in königlichem Auftrag mit dem französischen Wiederaufbau beschäftigt waren. So griffen die Leute der damals bedeutenden Hafenstadt Honfleur zur Selbsthilfe: Schiffsbaumeister errichteten die neue Kirche es Ortes so, wie sie auch Schiffe bauten - nur umgedreht. Ste. Catherine ist auf diese Art ein Unikat - eine Kirche, die von aussen und innen aussieht wie umgedrehte Schiffe. Der Nachmittag begann mit der Fahrt in Richtung Küste, wobei wir über die Hängebrücke „Pont de Normandie" zunächst durch Le Havre fuhren. Frankreichs größter Ölhafen ist ansprechender, als man denkt und so setzten wir unsere Fahrt an der Küste fort.

Felsenküste von Etretat

Wir erreichten am Nachmittag Ètretat, das für seine Felsformationen berühmte normannische Seebad. Nur kurz ist der Spaziergang vom Busparkplatz durch das malerische Städtchen. Vorbei am „Clos de Arsène Lupin" - einem Literaturmuseum dass der unsterblichen Figur des von Maurice Leblanc geschaffenen „Gentleman-Diebes" gewidmet ist - und am Nachbau der alten Fisch-Markthallen erreichten wir die Schotterküste. Hier wurde der Blick frei auf die wundersamen, von der Natur geschaffenen Formen der Kreidefelsen. „Elefantenfelsen" sagen manche dazu - „Falaise d'Aval" liegt links und „Falaise d'Amont" rechts - wegen der Form dieser durchbrochenen Steilküstenabschnitte, die von fern an im Wasser stehende Elefanten erinnern.
Hier hatten die Eberhardt-Gäste genügend Zeit, um auf der einen oder anderen Seite über die ausgebauten Wanderwege die bekannten Aussichtspunkte zu erklimmen und den Blick über einen der aufregendsten Küstenabschnitte Europas zu genießen.
Abends fuhren wir nicht allzuweit. Unser Schiff lag immer noch im alten Hafenbecken von Honfleur und auf dem Weg dorthin fuhren wir entlang der Kanäle und Bauten der Vororte von Le Havre zur größten französischen Brücke. Mit fast 2415 m etwa so lang wie die Pariser Champs-Elysées ist die Pont de Normandie eine der größten Schrägseilbrücken der Welt. Ihre Fahrbahn liegt knapp 60 m über dem Höchstwasserspiegel der Seinemündung und gestaltet den gewaltigen Bogen der über die hier sehr breite Seine mit mehreren Straßenspuren führt. Die 1995 eröffnete Brücke soll auch schwersten Stürmen oder dem versehentlichen Anprall unter ihr hindurchfahrender Ozeanriesen trotzen - sie ist komplett „auf Sicherheit" gebaut und hält Sturm- und Schiffsattacken stand. Wir stoppten am Parkplatz, wo man nach wenigen Laufminuten von einem Podest die Möglichkeit hat, dieses technische Brücken-Wunder zu betrachten und natürlich auch zu fotografieren. Pünktlich vor dem Abendessen und der zu dieser Zeit anberaumten Abfahrt des Schiffes erreichten wir den Anleger in Honfleur mit der MS „Renoir".

Sechster Tag, Dienstag 01.10.2013:

Der Vormittag wurde heute an Bord verbracht, denn MS „Renoir hatte eine recht gewaltige Strecke stromaufwärts der Seine zurückzulegen. Mehrere Schleusen - der gesamte Höhenunterschied von Paris bis zur Flussmündung beträgt übrigens 26 m - ermöglichen es Schiffen, den Fluss trotz des Gefälles zu passieren. Vom vergangenen Abend an unterwegs, erreichten wir gegen Mittag Les Andelys. Der Name zeigt ein Mehrzahlwort und tatsächlich gibt es zwei Orte dieses Namens: Groß- und Klein Andelys. Der Platz nahe unserem Anleger nahe der Kirche von Klein Andelys ermöglichte das Halten der Busse und dann konnten wir mit deren Hilfe Auffahren zur malerisch das Seine-Tal beherrschenden Festung Chateau Gaillard. Nach nur einem Jahr Bauzeit beherrschte von hier der englische König Richard Löwenherz - nominell auch Herzog der Normandie - das Seinetal und legte gleichzeitig eine Sperrfestung gegen das Vordringen seines Rivalen, des Königs von Frankreich an. Schön war die Anlage der Festung, die Löwenherz einmal stolz „seine Tochter" genannt haben soll und spektakulär war die strategische Lage der Burg, die dadurch auch Geschichte schrieb, denn nach dem Tod seines Bruders Richard verlor der nachfolgende englische König - deshalb auch „Johann ohne Land „ genannt - die Besitzungen an den angreifenden französischen König Philipp Auguste - schon 1204. In einer vielbeschriebenen Belagerung brachen die Franzosen die englische Burg und sorgten damit für einen der vielen Auslöser für den 133 Jahre später beginnenden gewaltigen „hundertjährigen Krieg" zwischen England und Frankreich. Noch zweimal machte die Burg, nunmehr französisch - in der Geschichte von sich reden: in ihrem Kerker starb 1315 die wegen Ehebruch angeklagte Königin und Gattin Ludwigs X. unter myteriösen Umstanden, angeblich mit ihren eigenen Haaren erdrosselt -  während ihr Gatte bereits vier Tage später eine ungarische Prinzessin heiratete. Und während des hundertjährigen Krieges zwischen Frankreich und England war hier für einige Zeit der König Karl II. von Navarra der prominenteste Gefangene.
Auf dem Parkplatz mit herrlicher Aussicht über Burg und Seinetal verkosteten wir vor der Rückfahrt noch eine normannische Spezialität: Pommeau. Viel weniger bekannt als die Apfel-Produkte Cidre oder Calvados ist es weder ein Wein wie der erstere noch ein Obstbrand wie letzterer - sondern ein Aperitiv, hergestellt aus frisch gepresstem Apfelsaft, gemischt mit gereiften Calvados bis zu einem likörartigen Alkoholgehalt. Unseren Gästen hat es geschmeckt, bevor es zurückging nach Les Andelys, wo noch Zeit für einen Bummel zum Schiff blieb und man unterwegs die beiden hübschen Kirchen bewundern konnte. Auf dem Schiff wurden wir wieder mit einem leckeren Abendessen verwöhnt.

Siebter Tag, Mittwoch, der 02.10.2013:

Das Schiff hatte in Vernon angelegt. Nicht weit von hier befindet sich eine weit über die französischen Grenzen, vor allem bei Kunstkennern und -liebhabern aus der ganzen Welt bekannte, Sehenswürdigkeit: Haus und Garten des berühmten Malers Claude Monet. Der in Paris 1840 geborene und hier in seinem Besitz in Giverny 1926 gestorbene Künstler gehört zu den bekanntesten Vertretern und Wegbereitern des Impressionismus. Eine große Zahl seiner Werke entstand hier in Giverny, dessen Haus, Anlage und Garten er nach seinen Vorstellungen und seinen Motivideen umgestalten ließ. Und wir durften hier sein, sozusagen viele Quellen seiner Werke und seiner Inspirationen mit eigenen Augen sehen - vielleicht sogar damit die herrliche Richtung der Malerei hin zu opulenten Sinneswahrnehmungen und -darstellungen besser verstehen!
Claude Monet, der einen großen Teil seiner Kindheit und Jugend in Le Havre an der Seinemündung verbrachte, begann schon früh zu malen und zu zeichnen und war bereits im Alter von 15 Jahren als Karrikaturist bekannt und hatte Kunden, die ihm seine Zeichnungen abkauften. Ernsteren Themen zugewendet schuf er Bilder in der Richtung des Realismus, mit denen er an ersten Ausstellungen teilnehmen konnte. Dann jedoch, knapp über 20, holte ihn seine Begeisterung für die wundervollen Lichtverhältnisse ein, für die Normandie bekannt ist. Sein Bild „Impressionen, Sonnenaufgang" vom Hafen von Le Havre sollte später der ganzen Malereirichtung den Namen geben. Immer mehr den neuartigen Inspirationen zugewandt, obwohl sich die lange finanziell nicht positiv auswirkten, blieb er weiter bei „Eindrucksthemen" und veranstaltete erste Ausstellungen. Anfang der 70er Jahre des 19. Jahrhunderts entdeckte der Künstler dann Giverny, wo er bis zu seinem Lebensende bleiben sollte. Erst mietete, dann kaufte er das Anwesen, später umliegendes Land und ließ sich Blumen- und Landschaftsgarten nach seinen Vorstellungen gestalten. Hier er hatte er die unglaubliche Fülle an Motiven, der die Welt seine herrlichsten Bilder verdankte. Sein Seerosenteich wurde ebenso zum Hauptinhalt einer Bildserie wie Garten- und Blumenserien. Überhaupt war Monet ein Künstler, der die Art der Wahrnehmung immer mehr herausstellte, als das Motiv, das „Wahrgenommene" selbst. Er erforschte gleichsam, wie sich ein und derselbe Bildinhalt bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen, Tageszeiten oder Blickwinkeln veränderte. Gut kann man das hier im Garten nachvollziehen und sich vorstellen, wo er ja die meisten seiner Motive fand und „impressionistische", also Eindrucks-Experimente stattfinden ließ. Vielleicht gehört diese „Serienmalerei" und die daraus resultierenden Motiveffekte zum Wichtigsten in der ganzen Kunstströmung, gewiss aber zum Aufregendsten an der Arbeit von Claude Monet. So gibt es neben den Blumen-, Seerosen- und Gartenbild-Serien auch Serien über Pappeln Getreideschober und - sehr berühmt - die 33 Gemälde umfassende Serie über die Kathedrale von Rouen. So ermöglicht also der Besuch im Monet-Anwesen von Giverny ein gutes Kennenlernen des Künstlers und vielleicht besseres Verstehen seiner Intentionen und derer vieler anderer Kollegen und Vertreter der impressionistischen Malerei - was gleichzeitig eine Verbindung schafft zum Namenspatron unseres Flusskreuzfahrtschiffes. Das ist ja benannt nach Pierre-Auguste Renoir, mit dem Monet sehr verbunden war. Schon in der Frühzeit mit gemeinsamen Ausstellungen, später dann mit gemeinsamen Reisen und gemeinsamem Schaffen, hatten beide immer wieder künstlerischen Kontakt, weitere Ausstellungen und viele Treffen. Renoir war mehrfach in Giverny zu Gast.
Zum nach ihm benannten Schiff kehrten wir zur Mittagsmahlzeit zurück. Unser schwimmendes Hotel legte auch bald in Vernon ab und wir fuhren den ganzen Nachmittag - natürlich bei Kaffee und Kuchen - stromaufwärts der französischen Hauptstadt entgegen. Die Ankunft dort feierten wir mit einem von der Schiffsgastronomie super vorbereiteten opulenten Galadiner und einer Fahrt durch die phantastisch illuminierte Metropole Paris. Wie immer bei einer solchen Lichterfahrt - noch dazu vom Wasser aus in der vor bekannten und weniger bekannten Anblicken strotzenden „Stadt der Liebe" - konnte man sich kaum sattsehen an dem, was da in den Abendstunden vorüberglitt!

Achter Tag, Donnerstag, der 03.10.2013:

Über Nacht hatte unser Schiff MS „Renoir" in Paris am Hafenkai Grenelle gelegen, wieder in der Nähe des nachts prächtig illuminierten Eiffelturms, der immer zur vollen Stunde mit einer blinkenden „Sternenshow" aufwartete. Von hier holte uns unser Bus pünktlich um 09.00 Uhr zur Stadtrundfahrt ab. Zugegeben - Paris ist so groß, dass man in zwei bis drei Stunden keinesfalls die Stadt wirklich „kennenlernen". Aber einen Eindruck, was diese unvergleichliche Metropole an Bauten und Höhepunkten zu bieten hat, den kann man schon dabei gewinnen. Unser einheimischer Reiseleiter führte uns denn auch geschickt in die Besonderheiten der Baustile und Stadtgestaltung von Paris ein, indem er zunächst auf die prägende Architektur und Straßengestaltung verwies, die durch die hohen, mit schmiedeeiseinen Balkonengeländern und Balustraden versehenen Stadthäuser in klassizistischem Stil weitgehend geprägt werden. Maßgeblich für das heutige Erscheinungsbild der französischen Hauptstadt ist vor allem die durchgreifende Umgestaltung in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, für die der damalige Präfekt von Paris,Georges-Eugène Baron Haussmann, der Stadtplaner von König Napoléon III:, verantwortlich zeichnet. Seine Wohnhausbebauung schuf den Rahmen für die Präsentation älterer und die Einbindung neuer Gebäude und verleiht bis heute der „Stadt der Liebe" ihr eigenes Flair. Unser Weg führte an nahezu allen wichtigen Sehenswürdigkeiten der Seine-Metropole vorbei und unweit des Eiffelturms und der Luxemburg-.Gärten konnten wir einen Fotostopp einlegen. Der Eiffelturm steht auf dem Marsfeld, das den Namen des alten römischen Kriegsgottes wegen der auf der anderen Seite liegenden gewaltigen Militärakademie trägt, auf der schon Napoleon Bonaparte seine Ausbildung zum Artillerieleutnant erhielt. Vorbei am Invalidendom, einst Kirche des Kriegsinvalidenheimes und später zur Grablege für Napoleon I. umgebaut, vorbei an den Gärten des Palais Luxemburg erreichten wir die Innenstadtbauten und sahen im Vorbeifahren die berühmte Kirche St. Denis und die Altstadt-Kathedrale Notre Dame. Auch den Louvre konnten wir bewundern, der als Königspalast einstmals Teil des Pariser Stadtschlosses war und heute das meistbesuchte Museum der Welt (und deren drittgrößtes nach Ausstellungsfläche) beherbergt. Den Place de la Concorde überquerend fuhren wir die Pariser Prachtstraße Champs Elysées in ganzer Länge ab und kehrten am Triumphbogen vorbei zum Schiff zurück.

Montmartre

Nach dem Mittagessen ging es allerdings nochmals hinaus, denn der Nachmittag war dem Montmartre vorbehalten. Der oft als Künstlervierte apostrophierte Hügel ist mit 130 m Höhe die höchste natürliche Erhebung von Paris und von einer prachtvollen Kirche gekrönt. Um das Erklimmen zu erleichtern, gibt es hier schon sehr lange eine Seilbahn, die 1991 einem elektrischen Schrägaufzug wich, der in zwei Kabinen die Passagiere im anderthalb-Minuten-Takt den Hügel hinauf und hinunter befördert. Auch wir nutzten dieses Hilfsmittel und gelangten so, nach Ausstieg aus dem, Bus und kurzem Fußmarsch recht bequem zur Kirche Sacre Coeur und zum Place du Tertre hinauf. Mon Dieu, was herrschte hier für ein Trubel. Nicht nur die von 1876 bis 1919 erbaute Kirche, in der seither ununterbrochen der Leib Christi angebetet wird, ist hier eine Attraktion, auch die zahllosen Bars und Cafes sind es, in denen leibhaftige Künstler verkehren und vor denen auf dem Place du Tertre Musiker und Leierkastenleute ein unvergleichliches Flair verbreiten. Wir hatten Zeit, uns hier umzusehen und trafen uns später am Bus, um noch ein kleines Richtig-Reisen-Extra zu genießen, einen kleinen Umweg, an dessen Ende wir den „Tour Montparnasse" erreichten, das mit 210 m nach dem Eiffelturm höchste Gebäude von Paris. Ein Aufzug, der zu den schnellsten in Europa gehört, brachte uns in nur 38 Sekunden in die 56. Etage zu einem grandiosen Blick über Paris. Hier schien sogar der Eiffelturm klein zu sein!
Zum Abendessen wurden wir noch einmal von der Besatzung der „Renoir" verwöhnt. 

Neunter Tag, Freitag, der 04.10.2013:

Abschied nehmen ist nie schön, aber heute früh mussten wir es tun und uns von der Besatzung der MS „Renoir" verabschieden, die während der letzten acht Tage für einen schönen Urlaub gesorgt hatten. Wir  wühlten uns per Bus durch Berufsverkehr von Paris und wendeten uns auf fast gleicher Strecke wie bei der Hinfahrt durch das Marnetal, die Champagne und Lothringen unserem letzten Ziel bei dieser Reise zu, dem Elsass. Dessen Hauptstadt Strasbourg erreichten wir am Nachmittag, Kurz darauf schon holte uns unsere Stadtführerin ab und zu Fuß erreichten wir zunächst das berühmte Gerberviertel. Hier stehen hunderte malerischer Fachwerkhäuser, von denen einige noch in der luftigen Balkenarchitektur ihrer Obergeschosse deren einstige Funktion als Trockenboden für zu gerbende Felle verrieten. Regelrechte Fotoshootings könnte man hier machen, denn hübsche Häuser, Brücken und malerische Winkel gibt es hier allerorten. Wir setzen den Weg am Fluss Ill entlang und durch malerische Fachwerkgassen ins Stadtzentrum fort, verweilten kurz in der Thomaskirche mit dem verschwenderisch ausgestatteten Grabmal des Feldherrn Moritz von Sachsen und am Johannes Gutenberg-Platz, den eine Statue des Erfinders des Buchdruckes ziert, bevor wir auf den Kathedralenplatz gelangten. Das Strassburger Münster gehört zu den größten Sandsteinbauten der Welt, denn es wurde aus rosa Vogesensandstein errichte, und nötigt noch heute jedem Betrachter Staunen und Respekt für die Handwerkskunst seiner Erbauer und Dekorateure ab. Es ist einer der bedeutendsten Kirchenbauten der Welt und einer der schönsten gotischen. Vom 12. bis 15. Jahrhundert erbaut und überall reich verziert, ist es von außen ein „Hingucker" und überwältigt mit unglaublicher Raumwirkung von innen. Wir konnten die wundervollen Glasmalereien der Kostbaren Fenster gar nicht genug bestaunen, ebenso wie Verzierungen und Pfeiler. Zum Abschluss erklärte uns die Stadtführerin noch die beispiellose astronomische Uhr, die immer noch (zumindest wieder!) funktionstüchtig ist.
Nach etwas Freizeit am Münsterplatz besuchten wir gemeinsam das neben der Kathedrale liegende typische Elsässer Lokal „Gruber" und widmeten uns einer elsässischen Spezialität: Flammekuchen. Vier Sorten dieses pizzaähnlichen Gebäcks haben wir verkostet und uns dann bei einem gemeinsamen „Verdauungsspaziergang" durch die Altstadt zurück ins Hotel begeben.


Zehnter Tag, Samstag, der 05.10. 2013:

Ein letzter, gutgefüllter Programmtag würde uns heute noch einige Höhepunkte des Elsass zeigen. Wir begannen mit der einstigen freien Reichsstadt Colmar, wegen ihres gut erhaltenen architektonischen Erbes und vor allem seiner Fachwerkbebauung aus mehreren Jahrhunderten Stadtgeschichte wegen weithin berühmt. Ein sehr lebhafter Stadtführer erzählte uns vieles aus der Stadtgeschichte und wies auf die herausragendsten Sehenswürdigkeiten hin wie etwa das alte Zollhaus, das man heute „Koifhus" nennt oder als herrliches Beispiel für Fachwerkarchitektur das 1537 für einen reichen Hutmacher erbaute Pfisterhaus. Nicht fehlen durften natürlich das berühmte „Kopfhaus", dessen Fassade mit mehr als 100 Köpfen verziert ist (und wo der Begriff „Kopfschmuck" eine etwas andere Deutung bekommt...), die ehemalige Wache und das Johanniterordens-Haus.  Zu den sehr oft fotografierten Sehenswürdigkeiten gehört auch das ehemalige Kräuterviertel am Fluss Lauch, das liebevoll wegen seiner schönen Häuser, Brücken und Kanäle „Klein Venedig" genannt wird und an das alte Gerberviertel grenzt. Nach der Führung war Freizeit - vielleicht für einen Kaffe, einen Imbiss oder um sich das nahe Unterlindenmuseum mit seinem berühmten Isenheimer Altar von Matthias Grünwald anzusehen.
Nicht allzu weit war der Weg nachmittags nach Riquewihr. Das winzige Städtchen mit komplett erhaltener Fachwerkaltstadt und ehemaligen Befestigungsanlagen, von denen der obere Torturm „Dolder" das Wahrzeichen der Stadt ist, liegt mitten in der Elsässer Weinstraße. Natürlich gab es deswegen hier eine Verkostung: erst besuchten wir den historischen Weinkeller mit Fasslager des Weingutes Zimmer, dann  durften wir drei typische Elsässer Weine verkosten - Riesling, Pinot gris und Gewürztraminer. Für den weiteren Nachmittag war eigentlich eine Fahrt durch die Weinberge mit dem „Petit Train", einem kleinen Touristenzug geplant. Aber hier schlug diesmal „höhere Gewalt" zu - er hatte ausgerechnet an diesem Tag, an dem es noch dazu regnete, eine Panne und wir konnten ihn nicht nutzen. Also fuhren wir nicht im „Zug" sondern weiter mit unserem Bus und begaben uns zur letzten geplanten Besichtigung auf die „Haut Koenigsbourg". Diese große Burganlage war zuerst im Besitz der Staufer, später der Habsburger und wurde in der Zeit, in der das Elsass zwischen Deutsch-französischem Krieg 1871 und erstem Weltkrieg (bis 1918) zu Deutschland gehörte, dem deutschen Kaiser geschenkt. Der ließ die imposante Ruine in historisierenden Formen wieder aufbauen und heute steht sie - nicht mehr ganz originalgetreu, dafür den Vorstellungen des letzten Bauherren entsprechend, auf einer Anhöhe der Vogesen. Bei einer interessanten Führung lernten wir diese schöne Burg kennen.
Am Abend brachte uns der Bus dann an den Rand der Altstadt, wo wir den letzten Höhepunkt der Reise vor uns hatten: ein typisches Elsässer Abendessen im „schönsten Fachwerkhaus" von Strasbourg. Heute Hotel und Restaurant wurde das bekannte „Haus Kammerzell" im 15. Jahrhundert als Fachwerkhaus erbaut und gilt heute - mit seiner vorgesetzten Schnitzfassade - als eines der schönsten Fachwerkhäuser der deutschen Spätgotik. Hier nahmen wir als Abschluss einer schönen Reise ein fürstliches Strassburger Mahl ein, bei dem Zwiebelkuchen, garniertes Sauerkraut und Munster-Käste nicht fehlen durften. Nach dem Viergangmenü kehrten wir in unser Hotel zurück.


Elfter Tag, Sonntag, der 06.10.2013:

Die letzte Reise-Etappe führte uns auf der Europabrücke über den Rhein und  dann auf deutschen Autobahnen in Richtung Nordosten. Trotz starkem Verkehrsaufkommen und mehreren kleinen Staus gelangten wir relativ pünktlich zu den Abfahrtsstellen unserer Haustürtransfers und beendeten dann in Dresden unsere Reise.

Epilog

Eine kombinierte Tour - Flusskreuzfahrt und anschließendes Busprogramm - hat uns die Schönheiten französischer Landschaften auf zwei verschiedenen Wegen nahegebracht. Ich muss sagen, es hat schon einiges für sich, die Schönheiten eines Flusstales mit seinen Bauten und dem typischen Flair so geruhsam an sich „vorbeigleiten" zu lassen. Und es gibt noch einige interessante Flüsse mit Kreuzfahrten - in Frankreich ebenso wie in vielen anderen Ländern Europas. Vielleicht erleben Sie mich also in den nächsten mal wieder auf dem Wasser ...Mit den herzlichsten Grüßen
Ihr Dr.Michael Krause, Eberhardt-Studienreiseleiter.

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