Reisebericht: Flusskreuzfahrt auf der Seine

12.09. – 22.09.2018, 11 Tage Flusskreuzfahrt Frankreich mit Reims – Paris – Rouen – Caudebec–en–Caux – Honfleur – Etretat – Les Andelys – Vernon – Paris


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare
 
In 11 Tagen über Reims nach Paris, von dort mit dem Schiff bis zur Mündung der Seine in den Ärmelkanal und auf dem Rückweg Besuche in Strasbourg und Colmar..., so ist Reisen ein Genuss
Ein Reisebericht von
Alexandra Jordan

1. Tag, Mittwoch, 12.09.2018

Frankreich ist immer wieder aufs Neue eine Reise wert. Umso schöner, wenn man Teile dieser Reise nicht nur zu Fuß, oder mit einem Bus auf Straßen zurücklegt, sondern auch noch über das Wasser gleitet... In unserem Fall sollte es sich hierbei um die Seine handeln, einen der wichtigsten französischen Flüsse, die sich ab Paris in großen Schleifen bis zur Mündung im nordfranzösischen Le Havre schlängelt; so ist sehr viel von der umgebenden Landschaft und den Städten zu sehen.
Bis dahin hatten wir bei bestem Wetter am 12.09.2018 erst einmal eine größere Fahrtstrecke zu bewältigen, die uns, unterbrochen von Pausen und gespickt mit interessanten Eindrücken, quer durch Deutschland führte, bis wir in Ostfrankreich über die deutsch-französische Grenze fuhren und nahezu unversehens in Lothringen gelandet waren. Auf unserer Fahrtstrecke konnten wir einen lebhaften Eindruck von der landwirtschaftlichen Nutzung dieser Region und vom Waldreichtum gewinnen.
Abends kamen wir in Reims in der Champagne an. In unserem Hotel war in der Bar klar zu erkennen, welches spritzige (alkoholische) Getränk hier auf der Pole Position steht... Im Restaurant des Hauses ließen wir uns unser dreigängiges Abendessen schmecken und wer Lust hatte, konnte danach noch einen Spaziergang in einer der lebhaften Straßen in der Nähe des Hotels machen, um gleich etwas tiefer in die französische Lebensart einzutauchen.

2. Tag, Donnerstag, 13.09.2018


Mit bonjour wurden wir zum Frühstück begrüßt. Petit café, grand café, café au lait, macchiato und mehr... Hier hieß es, schon am Morgen den Überblick zu bewahren oder zu gewinnen. Baguette, Konfitüre, Käse, Obst und noch mehr machten es uns leichter. Das in Ostfrankreich gelegene Reims ist Universitätsstadt und hat heute über 180.000 Einwohner. Hervorgegangen ist es aus einer von den Kelten angelegten Siedlung, die unter den Römern erst Durocortorum hieß und später dann Civitas Remorum. Sie war Hauptstadt der römischen Provinz Belgica. Die Stadt wurde schon früh christianisiert und Sitz eines Bischofs.
Unser Stadtspaziergang musste an der Kathedrale Notre-Dame starten, dem gefühlten Mittelpunkt der Stadt, denn genau an diesem Ort wurden über 1.000 Jahre lang die französischen Könige gekrönt; wegen ihrer historischen Bedeutung wurde die Kathedrale in den beiden Weltkriegen des 20. Jahrhundert s stark zerstört und: immer wieder aufgebaut. Die Spuren der Geschichte sind auch heute an und in diesem prächtigen Gebäude ablesbar. Das macht sie zu einem einzigartigen, sehr sehenswerten Ort, der nicht zuletzt auch für die deutsch-französische Geschichte eine Bedeutung hat: so fanden in jüngerer Geschichte hier Treffen des früheren Bundeskanzlers Konrad Adenauer mit Charles de Gaulle statt oder auch von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Francois Hollande.Von hier aus führte unser Spaziergang zu einer kleinen, aber feinen Statue zur französischen Nationalheiligen Jeanne d'Arc und weiter zur Place Royale, dem königlichen Platz aus dem 19. Jahrhundert und zum Forumsplatz, dem Ort, an dem das römische Reims einst mit dem Bau des Forums seinen ersten großen römischen Bau erhielt.Solchermaßen mit bedeutsamen Kapiteln der Geschichte beladen, hieß es nun, einen Kurswechsel vorzunehmen. Da kam der vorgesehene Besuch im Champagnerhaus Mumm gerade Recht. Bei einer Führung, die uns bis sehr, sehr tief unter die Stadt in die alten Kalkstein-Keller führte, lernten wir alles über die Geheimnisse der Champagnerherstellung und hatten abschließend die Möglichkeit, unser neues Wissen bei einer Verkostung auf angenehme Art und Weise zu vertiefen.Auf der anschließenden Fahrt nach Paris konnten wir diese Eindrücke weiter verarbeiten.Trotz des in Paris immer starken bis sehr starken Verkehrs lenkte unser Chauffeur Holger den Bus sicher und elegant bis zum Anleger, wo wir bereits am frühen Nachmittag vom Bus auf das Schiff umsteigen konnten und uns schon bald in der großen Panoramabar wieder zusammenfanden, wo wir später am Nachmittag unseren Kapitän und die gesamte fröhliche Schiffs-Crew im Beisein eines Willkommensdrinks kennenlernen sollten, bevor wir das gemeinsame Abendessen genießen konnten.

3. Tag, Freitag, 14.09.2018


Schon am Vorabend hatten wir zur Cocktailzeit die Anker gelichtet und waren aus Paris hinausgefahren.
In der Nacht hatten wir Conflans-Sainte-Honorine erreicht, eine Stadt mit etwas mehr als 36.000 Einwohnern und einem beeindruckenden ca. 15 m hohen Turm, dem Montjoie-Turm, den wohl im 11. Jahrhundert Mathieu de Beaumont möglicherweise als Wehrturm hatte errichten lassen. Heute ist Conflans ein beschaulicher Ort, in dem man auch schöne Spaziergänge machen kann.
Nach dem Frühstück waren wir mit dem ausflugsbereiten Teil unserer Reisegruppe verabredet und fuhren mit dem Bus nach Chantilly, einem kleinen Ort mit etwas über 12.000 Einwohnern, der allerdings weit über die Grenzen hinaus bekannt ist für sein wunderschönes Schloss, die von dem französischen Gartenbaukünstler André Le Nôtre geplante Gartenanlage und zuletzt auch als großes Zentrum der Pferdezucht. Das Schloss wurde in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts auf Geheiß des bekannten französischen Feldherrn Anne de Montmorency gebaut und ging später in die Hände des Herzogs von Aumale über, der es dem Institut de France vermachte. Wir hatten Gelegenheit, die berühmte Bibliothek zu besichtigen, in der es insgesamt über 10.000 zum Teil sehr wertvolle Bücher gibt, die allerdings nicht alle ausgestellt werden, sowie das im Schloss befindliche Condé-Kunstmuseum. Ein Spaziergang in den parkähnlichen Gartenanlagen mit verschiedenen, großzügig gestalteten Wasserbassins rundete den Eindruck zu einem Ganzen.
Nach unserer Rückkehr zum Schiff und dem Mittagessen fuhren wir eine knappe halbe Stunde nach Auvers-sur-Oise, dem Ort, in dem Vincent van Gogh die letzte Zeit seines Lebens verbrachte und malte.
Es ist im besten Sinne ein sehr malerischer Ort, in dem wir bei strahlendem Sonnenschein an einer Statue Vincent van Goghs vorbeispazieren, ebenso wie an dem Rathaus, das van Gogh gemalt hat, an der Auberge Ravoux, in der er die 70 letzten Tage seines Lebens als Gast verbracht hat, an der Kirche Notre Dame de l'Assomption, die der Künstler so bewegt gemalt hat und zuletzt gehen wir über sonnige Feldwege hoch zum Friedhof, auf dem Vincent und sein Bruder Theo begraben worden sind.Vielleicht mit etwas Wehmut treten wir unseren Rückweg durch den malerischen Ort bis zu unserem Bus an...
Bald nach unserem Eintreffen legt die Amadeus Diamond ab und schon einige Minuten später sehen wir die Einmündung der Oise in die Seine, bevor wir zum obligatorischen Sicherheitscheck unserer Schwimmwesten auf dem sonnigen Oberdeck antreten.

4. Tag, Samstag, 15.09.2018


Früh am Morgen erreicht unser Schiff Rouen, die Hauptstadt der Normandie. Wir liegen ganz zentral am Anleger unterhalb des Aufgangs, von dem aus es nur gefühlte 4 Fußminuten bis zur Kathedrale Notre Dame de Rouen sind.
Nach dem ausgiebigen Frühstück machen wir uns zu einem Rundgang durch die Stadt auf, bei dem wir uns als erstes der genaueren Besichtigung der beeindruckenden, gotischen Kathedrale von außen und innen widmen. In Rouen befinden wir uns in der Hauptstadt der Normandie, lange Zeit herrschten hier die Normannen. In der Kathedrale von Rouen wurden sie gekrönt und nach ihrem Tod fanden sie hier eine Ruhestätte; als bekanntester sei an dieser Stelle Richard Löwenherz genannt.
Unser Besuch führt uns durch kleine Straßen mit bunten Fachwerkhäusern zum nächsten Kirchenjuwel: St. Maclou, im 15. und 16. Jahrhundert entstanden und ein prominentes Beispiel für den sogenannten Flamboyant-Stil, in dem Teile der Bauform so verlängert werden, das sie Flammen gleichen. Die Vorhalle von St. Maclou kann man durch eine von 5 nebeneinander angeordneten Bogendurchgängen betreten.
Der Justizpalast, zu dem wir als nächstes schlendern, ist das größte weltliche gotische Bauwerk Europas und liegt im früheren jüdischen Stadtviertel, was noch heute an den Straßennamen ablesbar ist. Auch unter dem Justizpalast hat man Reste eines früheren jüdischen Bauwerks gefunden.In der Fußgängerzone, rue du gros Horloge, bewundern wir den beeindruckenden und mit viel Bauschmuck gestalteten Uhrenturm (mit einer astronomischen Uhr aus dem 14. Jahrhundert).
Zuletzt schlendern wir zum alten Marktplatz, an dem ein reges Treiben herrscht. Hier wurde 1431, vor über 600 Jahren Jeanne d'Arc/Johanna von Orléans, verbrannt. Zur Erinnerung daran wurde in den 1970er Jahren hier eine sehr gelungene moderne Holzkirche mit geschwungenen Formen gebaut, in die auch alte Kirchenfenster einer im 2. Weltkrieg zerstörten Kirche eingebaut sind.
Hier endet unser Rundgang und der Rest dieses schönen Samstags steht uns für eigene Unternehmungen und Spaziergänge zur Verfügung. Erst am frühen Abend verlassen wir Rouen. Von hier aus sind es noch ungefähr 125 Kilometer bis zum Ärmelkanal....

5. Tag, Sonntag, 16.09.2018

Über Nacht sind wir weiter nach Le Havre gefahren. Am frühen Morgen werfe ich noch vor dem Frühstück mit einem ersten Kaffee in der Hand einen Blick vom Schiffsdeck auf das Hafenbecken, das in ein einladendes Morgenlicht getaucht ist.
Später sitzen wir im Bus, fahren erst ein Stückchen durch Le Havre und kommen so in den Genuss einer kleinen Stadtrundfahrt, bevor wir zunächst am Strand und dann weiter durch das Landesinnere nach Etretat fahren. Der Weg dorthin ist voller saftiger Wiesen und Weiden, auf denen viele normannische Kühe unterschiedlicher Rassen einer ihrer Lieblingsbeschäftigungen nachgehen, dem Fressen.
Vom Parkplatz in Etretat aus fahren wir mit dem Minizug durch die kleine Stadt auf den Steilfelsen Falaise d'Amont. Von hier oben aus genießen wir den Ausblick auf das Meer, den Kieselstrand, den gegenüberliegenden Felsen, die davor stehende Felsnadel und den Ort, in dem wir später auf der Strandpromenade noch ausreichend Gelegenheit für weitere Entdeckungen haben, bevor wir zum Mittagessen zurück nach Le Havre fahren.
Am Nachmittag machen wir eine Busfahrt entlang der weiter westlich gelegenen, sogenannten Blumenküste mit den bekannten Seebädern Trouville und dem mondäneren Deauville, bevor wir anschließend ein Rendezvous auf einem wunderschön friedlich auf dem Land gelegenen kleinen Gutshof haben, auf dem Cidre, Calvados und Pommeau hergestellt werden. Wir erfahren alles Wissenswerte über die Geheimnisse der Zubereitung und nehmen natürlich auch von allem mindestens eine Kostprobe.
Zum krönenden Abschluß fahren wir in das kleine Hafenstädtchen Honfleur, einem wahren Juwel, gegenüber von Le Havre an der Seine-Mündung gelegen, das uns alle verzaubert mit seinem von schmalen hohen Wohnhäusern umstandenen alten Hafenbecken, seiner Holzkirche, seinem Möwengeschrei und der betriebsamen, lockeren Stimmung.

6. Tag, Montag, 17.09.2018


Am Morgen wachen wir in der hübschen kleinen Seine-Stadt Caudebec-en-Caux auf, die in früheren Zeiten ein Zentrum der Lederhandschuhherstellung war. Vielleicht erklärt sich durch den u. a. daher rührenden Wohlstand auch, dass es hier eine wunderschöne Kirche und andere attraktive Bauwerke gibt. Nach dem Frühstück brechen wir mit allen, die Lust haben, zu einem Tagesausflug auf, der uns vormittags nach Bayeux und nachmittags nach dem Essen zu den Landungsstränden der Alliierten des Zweiten Weltkrieges führt.
Dabei fahren wir vorbei an Caen, einer der größten Städte der Normandie und Hauptstadt des Département Calvados und erreichen danach schon bald das wesentlich kleinere beschauliche Bayeux, das nur wenige Kilometer von der Küste des Ärmelkanals entfernt am Flüsschen Aure liegt, das wir vom Busparkplatz aus sehen können. So klein die Stadt auch ist, sie beherbergt einen bedeutenden Schatz: die sogenannte „Tapisserie de Bayeux", den Wandteppich von Bayeux, bei dem es sich eigentlich um eine Stickarbeit auf Leinen handelt, mit den wahrhaft phänomenalen Ausmaßen von 68 m Länge und 52 cm Höhe. Auf dieser Arbeit wird minutiös in 58 Einzelszenen die Eroberung Englands durch Wilhelm den Eroberer, Herzog der Normandie, dargestellt. In dem modernen Museum ist diese Arbeit so ausgestellt, dass wir Schritt für Schritt und Phase für Phase die Vorbereitung, die Durchführung und die Eroberung über die Stickarbeit miterleben können. Seit 2007 gehört diese Arbeit zum Weltdokumentenerbe der UNESCO.
Es wird vermutet, dass es sich um eine Auftragsarbeit handelt, die Bischof Odo von Bayeux zur Eröffnung der Kathedrale von Bayeux im Jahre 1077 anfertigen ließ. An diesen Ort führen uns anschließend auch unsere weiteren Schritte.Die schöne Kathedrale Notre-Dame von Bayeux liegt sehr malerisch mit viel sie umgebendem freiem Raum in der Stadtmitte. Bevor wir das Gebäude betreten, bleiben wir eine Zeit lang vor dem beeindruckend großen Freiheitsbaum stehen; der erste seiner Art hier wurde Ende des 18. Jh. zur Revolutionszeit gepflanzt. Die Kathedrale ist dreischiffig angelegt, 96 m lang und wird von zwei 75 m hohen Türmen gekrönt. Der Innenraum ist hell und einladend, sehr sehenswert ist auch die lange Zeit zugemauerte Krypta.
Danach begeben wir uns zum Mittagessen in das der Kathedrale gegenüberliegende Restaurant, wo wir ein leckeres Dreigang-Menu genießen und zum Abschluß gegebenenfalls noch einen petit café.Am Nachmittag stehen die Landungsstrände der Alliierten im Zweiten Weltkrieg auf dem Programm. Von Bayeux aus ist es nur ein kurzer Weg bis dorthin. Wir fahren in die Nähe von Arromanches und schauen von oben auf den Ärmelkanal und die Reste des künstlichen Hafens der Alliierten und die Gedenktafeln. Arromanches lag im Landeabschnitt Gold Beach. Zeit, in Gedanken zurückzugehen, an die Folgen dieses verheerenden Krieges zu denken und vielleicht auch an Verwandte...Abends bleibt in Caudebec Zeit für einen kleinen Spaziergang mit Besuch der Kirche aus dem 15./16. Jahrhundert und einer echten Rarität: dem Haus der Tempelritter aus dem 12./13. Jahrhundert, heute Wohnhaus.Am Abend sitzen wir mit vielen neuen Eindrücken bei Tisch. Unserem lieben Geburtstagskind des heutigen Tages haben wir es zu verdanken, dass wir zur Nachtischzeit im Restaurant Geburtstagsmusik hören und einen festlichen Aufmarsch aus der Küche erleben dürfen, bei dem eine funkelnde Geburtstagsüberraschung ihren Weg zum richtigen Tisch findet....

7. Tag, Dienstag, 18.09.2018


Morgens legt unser Schiff in Les Andelys an. Sehr ländlich und friedlich wirkt es hier. Vom Anleger direkt auf eine große Wiese und einige Meter weiter in den Ort. Alle Ausflügler steigen nach dem Frühstück in den Bus; wir fahren zunächst wenige Minuten über die Hauptstraße, dann eine steile Straße bis hoch auf den Berg und an die Stelle, auf dem die markanten Überreste einer phänomenalen mittelalterlichen Wehrburg, des sogenannten Château Gaillard, liegen. Es war Richard Löwenherz, der diese Festung ab Ende des 12. Jahrhunderts in der äußerst kurzer Bauzeit von - wie es heißt - weniger als zwei Jahren bauen ließ.
Die massiven Baureste sind beeindruckend und der Blick von hier oben auf das Seinetal und die weißen Kreidefelsen umwerfend.
Dennoch steigen wir guter Dinge wieder in unseren Bus, denn wir wollen nach Giverny, um Haus und Garten des berühmten Malers Claude Monet zu besuchen.
Giverny war zu Lebzeiten Monets ein kleiner bäuerlicher Ort ohne die heutige Durchgangsstraße, die den Garten des Malers in zwei Teile teilt. Auf der einen Seite liegen das Wohnhaus und das große Seerosenatelier, auf der anderen Seite der berühmte Seerosenteich, in den Monet pünktlich nach Sichtung der Lichtsituation ging, um die Seerosen bei besten Lichtverhältnissen zu malen.Das bunte, hochstehende Blütenmeer in den Beeten ist atemberaubend und lädt uns zu Zickzackspaziergängen ein. Vor dem Haus des Malers ist der Weg mit rankender Kapuzinerkresse bepflanzt, wie auf vielen Bildern Monets zu sehen. Das Wohnhaus der Familie hat viele Zimmer, Schlafzimmer für die vielen Familienmitglieder, ein klitzekleines Nähzimmer, einen kleineren Atelierraum, ein helles Esszimmer und die wunderschöne Küche stechen besonders hervor. Wir haben Zeit genug, uns hier überall die Familienmitglieder bei ihren Tätigkeiten vorzustellen. Dann gehen wir durch die Unterführung in den weiter hinten gelegenen Bereich mit dem großen Seerosenteich, darum herum angelegten Beeten und Weiden, die ihre Zweige fast bis ins Wasser hängen lassen. Von einer Seite zur anderen gelangt man über die grüne japanische Brücke, die wir alle aus Bildern kennen...
Das große Seerosenatelier, in dem Monet Platz genug für die großen Bilder hatte, ist heute gleichzeitig der Verkaufs- und Ausgangsbereich. Durch die kleinen Straßen des Ortes, links und rechts hübsch bepflanzt, gehen wir zurück zum Bus und fahren in kurzer Zeit auf die andere Seine-Seite nach Vernon, wo wir noch Zeit haben, kurz die schöne Kirche anzuschauen, bevor wir zum Mittagessen auf dem Schiff erwartet werden.
Nachmittags genießen wir die ruhige Fahrt auf der Seine und die langsame Veränderung der Landschaft und der Bebauungsdichte, je mehr wir uns Paris nähern.

8. Tag, Mittwoch, 19.09.2018


Über Nacht sind wir in Paris angekommen. Frühaufsteher können, eventuell wieder mit dem Kaffeebecher in der Hand, vom Oberdeck aus den Blick über die Stadt, die Seine, das morgendliche Treiben und nicht zuletzt den sehr nahen Eiffelturm genießen, denn wir liegen direkt am Quai de Grenelle.Nach dem Frühstück startet unser Ausflug nach Versailles, wo wir Schloss und Garten von Ludwig dem XIV. ansehen wollen. Zunächst müssen wir aber durch die morgendliche Rush Hour hindurchfinden. Es gelingt uns und wir sind pünktlich vor Ort. Unsere Führung kann beginnen. Wir sind nicht allein. Wie schon zu Zeiten Ludwigs des XIV. kommen Besucher, heute aus noch weiter entfernten Teilen der Welt, um sein Schloss und seine Gartenanlagen zu besichtigen. Die königliche Kapelle, die königlichen Gemächer, die Spiegelgalerie mit 357 Spiegeln und weitere Prunkräume.
Zuletzt gehen wir zu den Gärten... Schon vom Spiegelsaal aus konnten wir die berühmte große Achse sehen, die den Raum über Wasserachsen hinweg in die Länge zu dehnen scheint. Diese von André Le Nôtre gestalteten Anlagen gehören mit ihren vielen kleinen Wäldchen, kleineren und größeren Wasserbecken, Statuen und größeren Figurengruppen, verschwiegenen Tanzflächen zu den berühmtesten Gartenanlagen der Welt.
Zum Mittagessen sind wir zurück auf unserem Schiff.
Nachmittags starten wir zu unserer Stadtrundfahrt, bei der wir an weiteren großartigen Bauten vorbeikommen, dem Eiffelturm, dem Invalidendom, dem Louvre (früheres Königsschloss und heutiges Museum), dem Pont Alexandre III, dem Grand und dem Petit Palais, der Place de la Concorde, der Kathedrale Notre Dame, den Champs-Elysées und dem Arc de Triomphe.
Danach treffen wir uns zum Abendessen auf dem Schiff oder fahren ins Paradis Latin. Hierzu hat sich eine nette kleine Gruppe von 8 Personen zusammengefunden, die den Besuch in Paris mit einem exklusiven Cabaret-Abend beschließen möchte. Nach einer weiteren kleinen Stadtrundfahrt mit unserem Transfer landen wir im Cabaret Paradis Latin; das dazugehörige Gebäude wurde von Gustave Eiffel entworfen und ist très chic! Wir nehmen hier edle Getränke und ein mehrgängiges Abendessen oder dîner ein, bevor wir uns in die extravagante Welt der akrobatischen Tänzerinnen und Tänzer des Ensembles des lateinischen Paradieses entführen lassen.

9. Tag, Donnerstag, 20.09.2018


Nach dem Frühstück heißt es Abschied nehmen von unserem Schiff und von Paris. Schon bald sind wir auf der Autobahn und kommen nachmittags in Strasbourg im Elsass an.Wir haben Zeit, uns im Hotel frischzumachen, bevor wir zum 2 stündigen Stadtrundgang mit unserem Stadtführer starten. Wir erleben die Altstadt, besuchen die schöne Kathedrale aus rosafarbenem Vogesensandstein, entdecken viele kleinere und größere Gassen der Altstadt und weitere bedeutende Kirchen, bevor wir abends unser dreigängiges Menu in einem kleinen Restaurant unweit des neu gestalteten Bahnhofsbereichs einnehmen.

10. Tag, Freitag, 21.09.2018


Heute haben wir wieder ein liebes Geburtstagskind in unserer Gruppe! Herzliche Glückwünsche! Nach dem Frühstück im Hotel fahren wir nach Colmar, wo wir am Unterlinden-Platz in unseren kleinen Touristenbummelzug steigen, in dem wir die schönsten Gebäude und Plätze der Stadt vom Logenplatz aus vorgeführt bekommen: das Pfisterhaus, das Martinsmünster, die Franziskanerkirche, Klein-Venedig, viele sympathische Sträßchen und Gassen..., oder aber als sportlicher veranlagte Gäste die Besichtigung dieser schönen Stadt zu Fuß angehen wollen. In der Markthalle gibt es viele elsässische Spezialitäten, zum Beispiel den leckeren Gugelhupf.
Danach fahren wir zum Abschluß des Tages in den bekannten und beliebten Ort Riquewihr, zu Deutsch Reichenweiher. Bei der alteingesessenen Weinbauernfamilie Zimmer erfahren wir zunächst im Keller in allen Einzelheiten, wie die Weine hergestellt werden, interessant sind hierbei nicht zuletzt auch die Geschichte des Hauses und die Räumlichkeiten. Anschließend gehen wir zum praktischen Teil über und verkosten auf der gegenüberliegenden Straßenseite im eigenen Geschäft drei wunderbare Weißweine, die uns in bester Erinnerung bleiben.
Zum krönenden Abschluß haben wir nicht nur Zeit, noch durch das süße, kleine Städtchen zu bummeln und gegebenenfalls eine Kleinigkeit zu essen, sondern auch eine Fahrt mit dem Touristenzug durch die Stadt und die umliegenden Weinberge zu unternehmen, von wo aus wir sogar bis in den Schwarzwald schauen können.
Unser Busfahrer bringt uns anschließend wieder nach Strasbourg zurück, wo wir nach diesem gelungenen Besuch unser Abschiedsessen im altehrwürdigen Restaurant „Kammerzell" direkt neben der schönen Kathedrale einnehmen möchten, wo auch andere Berühmtheiten schon genussvolle Abende verbracht haben.

11. Tag, Samstag, 22.09.2018


Nach dem Frühstücken bringen wir unser Gepäck zum Bus und sind nach kurzer Fahrtzeit schon wieder in Deutschland und am frühen Nachmittag zunächst in Gotha, dann in Teufelstal, Chemnitz und kommen schließlich auch in Dresden am Flughafen an. Zeit, Abschied zu nehmen, Zeit, die vielen schönen Erlebnisse und Eindrücke zu verarbeiten und: vielleicht bis zur nächsten Reise ;-)

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht