Reisebericht: Rundreise Schweden, Finnland & Norwegen

02.07. – 16.07.2012, 15 Tage Busreise Skandinavien: Stockholm – Helsinki – Polarkreis – Nordkap – Tromsö – Seeadler–Safari – Lofoten – Trondheim – Oslo


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Premiumreise zu den schönsten Städten und Landschaften Nordeuropas. Eine Mischung aus Kreuzfahrt, Rundreise und Genießerreise. Stockholm, Helsinki, Nordkap, die Lofoten, Hurtigruten, Trondheim und Oslo sind die ganz großen Ziele dieser Reise. Dazwischen liegen viele wunderschöne kleine und große Momente, die diese Reise zu einer wahren Perle Skandinaviens machen.
Ein Reisebericht von
Martin Büchner
Martin Büchner

Reisebericht

Reise - Blog
"Die Perlen Skandinaviens"
 
1.       Tag, 02.07.2012
 
Gegen 6.00 Uhr beginnen wir unsere Reise in die letzte Wildnis Europas nach Skandinavien. Wir beginnen in Dresden. Über Leipzig, Magdeburg und Braunschweig erreichen wir am frühen Nachmittag Kiel. Unterwegs lassen wir uns das Eberhardt Frühstück an einem sonnigen Rastplatz schmecken. Um einen ersten Eindruck zu bekommen von dem was uns erwartet machen wir uns die Größe des Landes auf einer Landkarte bewusst. Es ist schnell klar, dass Skandinavien sehr viel größer ist als man gemeinhin annimmt. Am frühen Nachmittag passieren wir staufrei die Stadt Hamburg, samt Hafen und Elbtunnel. Gegen 15 Uhr erreichen wir die Stadt Kiel. Es bleibt genügend Zeit für einen Spaziergang in die Innenstadt. Um 16.30 Uhr betreten wir die gläserne Gangway um an Bord unseres Schiffes der MS Germanica der Stena Line zu gehen. Die Abfahrt des Schiffes genießen wir während des Abendessen. Ob Köttbullar, Schwedens Nationalgericht, Fisch oder Krustentiere, Fleisch oder Salattheke, das Buffet ist sehr umfangreich. Immer wieder frisches Nachfüllen garantiert jedem Gast ein hervorragendes Essen. Auch die Eis- und Dessertspezialitäten lassen keine Wünsche offen. Draußen zieht Laboe und der Nord-Ostsee-Kanal an uns vorbei. Bei der 15 stündigen Fahrt passieren wir den großen Belt. Ein Highlight ist die größte Hängebrücke Europas, genannt "Großer Belt Brücke", die wir gegen 23.30 Uhr unterqueren. Autos und Brücke bilden in der späten Dämmerung ein interessantes Lichtspiel.
 



 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
2.       Tag, 03.07.2012
 
Während des Frühstückes befahren wir die Schärenküste von Göteborg. Kurz vor dem Anlegen wird eine weitere Hängebrücke, diesmal über den Götaälv, einer der längsten Flüsse Schwedens unterquert. Nach dem Anlegen und einer schwedischen Begrüßung fahren wir zum Aussichtspunkt auf dem Panoramavägen über den Dächern Göteborgs, der zweitgrößten Stadt des Landes.
Von da aus geht es weiter in Richtung Lille Bomma, dem bekannten Hafenviertel der Stadt. Bereits von der (weiteren) Brücke über den Götaälv sehen wir das interessante Gebäude der Oper.
In unmittelbarer Nachbarschaft steht das Bürohochhaus "Lippenstift", so haben ihn die Einwohner Göteborgs genannt, da sowohl die rote Farbe, als auch die Form an einen Damenlippenstift erinnert. Ehrfurchtsvoll liegt das alte Segelschiff "Viking", das heute unter anderem ein Restaurant und Museumsschiff ist.
Anschließend ein kurzer Abstecher zum  Gustav Adolf Torg, dem Marktplatz von Göteborg. Direkt neben an liegt das Gebäude der Ostindischen Kompanie, was heute als Stadtmuseum verwendet wird.
Nach diesen interessanten Momenten in der Stadt am Kattegat beginnt unsere Skandinavienrundreise in Richtung Nordkapp. Wir verlassen die Stadt über den Reichsvägen 40 in Richtung Jönköping. Bereits wenige Kilometer nach Göteborg verstehen wir, dass die Elchwarnschilder nicht nur Zierde sind, auf einer Lichtung steht in voller Pracht ein Elch.  Durch wunderschöne schwedentypische Landschaften (Wälder, Seen, Rote Häuschen) führt uns der Weg nach Jönköping, ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt am Südufer des zweitgrößten schwedischen Sees dem Vättern gelegen. Wir treffen auf die Europastraße E4, die uns nun weiter in Richtung Stockholm bringen wird. An der Autobahn grüßt der Riese Vist, der für seine Frau ein wenig Erde in den See warf um ihr die Überquerung zu erleichtern. Die noch heute existierende Insel Visingö sehen wir von Gränna aus, einem kleinen Städtchen, direkt am steilen Ostufer gelegen. Dieser Ort ist im ganzen Land bekannt wegen seiner Polkagrisar (Polka-Schweinchen), den Zuckerstangen, denen bereits viele Generationen an Kindern verfallen sind. Auch wir bekommen die Möglichkeit zu kosten und zu beobachten wie diese rot-weiß-gestreiften nach Pfefferminz schmeckenden Stangen hergestellt werden. Für die die es exotischer mögen sei gesagt, dass Formen und Geschmack heute keine Grenzen mehr gesetzt sind. Von der Karamell-Stange bis zur Whiskey-Stange ist alles erhältlich. Aber auch der kleine Ort mit seiner traditionellen Holzbebauung, seiner Kirche, dem Marktplatz und dem Polarmuseum, einem Sohn der Stadt gewidmet, sind sehenswert. Wir durchqueren den Ort mit dem Bus und fahren weiter zum nächsten Höhepunkt. Unser Weg führt uns in ein sehr kleines Dorf am See. Eigentlich ein Dorf wie viele andere, eine Handvoll Häuser, eine Kirche,... wäre da nicht der Rökstenen - der Runenstein von Rök. Es ist der größte Runenstein Schwedens. Ein ca. 2,50m großer Granitblock bedeckt mit über 700 Runenzeichen. Es ist einer der wenigen echten erhalten gebliebenen Zeugnisse aus der Wikingerzeit.
 


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Für die Nachwelt wohl nur deshalb erhalten geblieben weil er Jahrhunderte in einer der Kirchenwände eingemauert gewesen war, bis man ihn wiederentdeckte und vor der Kirche platzierte.
An diesem heißen Sommertag, ja richtig heiß, so etwas gibt es auch in Skandinavien, führt uns die nächste Etappe zum Götakanal nach Berg. Die Carl Johanns Slussen ist das beeindruckendste Bauwerk des Kanals. Es handelt sich dabei um eine 7-Kammern-Schleuse (7 Schleusen direkt nacheinander), die auf dem Weg vom See Roxen in Richtung Vättern an dieser Stelle einen Höhenunterschied von über 18m überwindet. Durch den schönen Sommertag herrscht zu unserer Freude Hochbetrieb am Kanal und an der Schleuse. Zahlreiche Boote wollen oder werden geschleust umringt von vielen Schaulustigen und vielen Sonnenanbetern. Der See lädt zu einem erfrischenden Bad ein, zu dem man an diesem Tage nicht einmal viel Mut benötigt.
Nun lautete das Ziel Stockholm, die schwedische Hauptstadt. Am frühen Abend erreichen wir unser Ziel das Rica Talk Hotel. Ein sehr modernes Hotel an der Messe gelegen.
In der Lobby stoßen ganz unproblematisch unsere Fluggäste zur Gruppe. Auch Sie hatten eine angenehme Anreise und freuen sich darauf mit uns weiter in Richtung Nordkapp zu starten. Nach dem sehr guten Abendessen besteht die Möglichkeit die Stadt individuell zu erkunden. Nur ca. 5 Minuten entfernt liegt der S-Bahnhof der mit einer regelmäßigen Schnellverbindung eine ca. 20 minütige Fahrt in die Altstadt erlaubt.
 


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
03. Tag, 04.07.2012
 
Am Morgen starten wir zur offiziellen Stadtrundfahrt. Vom Hotel fahren wir zum Stadhuset, wo unsere Gruppe durch eine lokale Stadtführerin verstärkt wird. Mit einer Fahrt durch das moderne und geschäftige Stockholm fahren wir zunächst in Richtung Vasa Museum. Eines der beliebtesten Museen Skandinaviens, in dem man das berühmte im Hafen von Stockholm gesunkene Segel-Kriegsschiff Vasa besuchen kann. Die Stadtführerin führt auch durch das Museum und gibt Zeit es individuell zu erkunden. Nach diesem Besuch führt uns die Stadtrundfahrt über die berühmte Vergnügungsinsel Djurgården mit dem beliebten Freilichtmuseum Skansen und dem ältesten Freizeitpark der Welt Gröna Lund. Am Strandvägen, der teuersten Wohngegend Stockholms  fahren wir in Richtung Theater und dem königlichen Schloss. Es geht nach Gamla Stan dem historischen Zentrum von Stockholm. Um einen Gesamtüberblick zu bekommen genießen wir den großartigen Blick auf der Insel Södermalm über die beeindruckende Silhouette der Stadt. Unsere Stadtführung findet Ihren Abschluss mit dem Besuch der traditionellen Wachablösung am königlichen Schloss. Bei royalem Wetter (gold - blau) verfolgen wir die militärische Wachablösung, die heute musikalisch unterlegt vom Marine Musik Corps durchgeführt wird.


Bei rockigen Klängen wechselt man die Wachen aus. Anschließend besteht die Möglichkeit bei reichlich Zeit die wunderschöne Altstadt mit ihrem mediterranen Flair zu Fuß zu erkunden. Am frühen Nachmittag werden wir am Schloss abgeholt und fahren den kurzen Weg zum Silja Terminal. Unser Schiff die MS Silja Serenade überrascht positiv. Selbst erfahrene Fährnutzer sind von diesem Schiff beeindruckt. Als erstes fällt die Promenade auf, die sich über die gesamte Schiffslänge hinzieht und links und rechts von vielen Schiffskabinen umrankt wird. Das Angebot ist kaum zu toppen. Den Unterhaltungsbedürftigen bietet es ein Theater, dem Erholungssuchenden bietet es ein Wellness Bereich. Den Kindern ein überdachtes Schwimmbad mit Wasserrutschen auf dem Sonnendeck. Dem Besinnlichen stehen Lounges zur Verfügung. Auch das Buffet ist hervorragend, trotz der vielen Menschen an Bord läuft alles reibungslos und ohne langes Warten. Die See zwischen den Schären ist sehr ruhig. Die vielen tausend Schären erwecken stellenweise eher den Eindruck einer Flusskreuzfahrt als einer Querung der Ostsee. Aber diese Schären sorgen genau für diese ruhige See. In der Nacht beobachten wir an Deck unseren kleinen zehnminütigen Zwischenstopp in Mariehamn, dem Hauptort der autonomen Ålandinseln. Am Morgen rundet die wunderschöne Einfahrt in den Hafen von Helsinki diese entspannte Überfahrt ab. Die Silja Line lässt uns schnell vergessen, dass wir nicht auf einem Kreuzfahrtschiff sondern auf einer Fähre die Ostsee überquert haben. Das dieses Schiff Vorbild Charakter besitzt sei damit gezeigt, dass diese Bauweiseauf diesem Schiff erstmalig gebaut wurde und das Vorbild für alle Kreuzfahrtschiffe ist, die heute im Jahr 2012 auf den Weltmeeren cruisen.
 


 
04. Tag, 05.07.2012
 
Bereits in Stockholm stellen wir unsere Uhren auf finnische Zeit um (eine Stunde vor). Um 10.00 Uhr finnischer Zeit legen wir in Helsinki an. Der Tag beginnt mit zwei neuen Gesichtern: Peter Möbius wartet sehnsüchtig auf uns. Er wird seine Tochter Stefanie Möbius, die uns bis jetzt wunderbar bis nach Helsinki chauffiert hat ablösen und von nun an die gesamte Reise begleiten. Dieser Chauffeurwechsel ist notwendig, da sowohl Eberhardt Travel als auch die Chauffeure selbst großen Wert auf die Einhaltung der international gültigen Lenk-und Ruhezeiten legen, die eine 15 tägige Reise ohne freie Tage nicht erlauben. Eine charmante junge und erfahrene Dame wird abgelöst von einem Chauffeur mit langjähriger Skandinavienerfahrung. Aber keine langen Zeremonien, Gesicht Nummer 2 wartet schon, unsere Stadtführerin in Helsinki.


Sie zeigt uns die Uspenski Kathedrale, die größte orthodoxe Kirche außerhalb Russlands, die finnische Eisbrecherflotte, den Senatsplatz mit dem berühmten schneeweißen Dom, die landestypischen Teppichwaschplätze und das Sibeliusmonument. Nach dem Ausstieg am Senatsplatz folgt ein weiter Ausstieg für den Besuch der wunderschönen Felsenkirche. Gegen Mittag bietet der Markt mit seiner historischen Markthalle am Hafen und die nahegelegene Einkaufsmeile einen passendes Ausgangspunkt für ein wenig individuelle Freizeit in der finnischen Hauptstadt.
Das nächste Ziel in Finnland lautet Lahti. Den Wintersport-Fans in jedem Fall ein Begriff. Wir besuchen das nordische Skizentrum mit den drei berühmten Ski-Schanzen. Die Gruppe staunt nicht schlecht als sie in der Auslaufzone der 120-Meter-Schanze ein großes Schwimmbecken entdecken, indem sich die Bevölkerung der Stadt dem sommerlichen Freuden hingibt. "Wir werden das winterlich sportliche Treiben jetzt mit anderen Augen verfolgen" höre ich immer wieder.
Lahti ist jedes Jahr wichtige Station im nordischen Weltcup-Zirkus. Die Ski Springer, die Nordischen Kombinierer, die Langläufer und die Biathleten sind hier gleichermaßen beheimatet. Auch der ansässige Eishockey-Club ist weit über die Stadtgrenzen bekannt.
 


Die meisten anderen Reisegruppen verlassen Lahti nun auf dem schnellsten Weg über die Europastraße in Richtung Norden. Wir machen einen kleinen Abstecher in die Stadt und besuchen die Kreuzkirche geplant und erbaut von keinem geringen als den berühmtesten finnischen Architekten und Designer Alvar Aalto. Von der Kirche hat man über eine lange Sichtachse einen tollen Blick hinunter zum Marktplatz der Stadt und dem in einer geraden Linie gegenüberliegenden Backsteinrathaus. Zu den Klängen eines klassischen Konzertes erreichen wir die futuristische Sibeliushalle , in der das genannte Konzert aufgenommen wurde. In einem modernen Ensemble aus Backsteinfundament einer alten Fabrik mit einem modernen uns sehr ansprechenden Glas-Holz-Bau betrachten wir die direkt am See gelegene Konzerthalle.
Für den Rest des Tages nehmen wir uns die Zeit um eine ganz besondere Strecke in Richtung Jyväskylä zu wählen. Wir nehmen eben nicht die wenig reizvolle Strecke der Europastraße sondern kleine Nebenstraßen, die uns über Sysmä direkt in den Päijänne-Nationalpark führen, mitten hinein in das wunderschöne Reich der finnischen Seenplatte. Die Straße führt stellenweise scheinbar direkt durch den See. Eine Reihe von Fotostopps an idyllischen gelegenen Stellen des Sees bei wunderbaren Wetter lässt uns ins Schwärmen geraten. Mehr Finnland geht nicht. Wir sind traurig als uns die Nebenstraße nach gut zwei Stunden zurück in die Zivilisation befördert.


 
Am Abend erreichen wir unser schönes Hotel im Zentrum von Jyväskylä dem Herzen Mittelfinnlands am See gelegen (wo sonst in Finnland). Wer mag kann die 20 Minuten zum Aussichtsturm laufen, er liegt oben auf dem Hausberg und bietet bei Abenddämmerung einen wunderschönen Rundumblick über die mittelfinnische Seenlandschaft.
 
 
 
05. Tag, 06.07.2012
 
Ein wichtiger Termin am Nachmittag führt uns nun auch auf die Europastraße. Die Fahrt führt durch eine wunderschöne sich immer wieder abwechselnde Landschaft mit vielen Seen, Kanälen, Wäldern, Flüssen, Fichten, Kiefern und Birken. War da nicht ein Elch?.....
Genügend Zeit um ein wenig zu entspannen, das Tempo der letzten Tage etwas zu drosseln, den Komfort des 5-Sterne-Busses zu genießen und ein wenig über Finnland, die Finnen und ihre Sauna zu sinnieren.
Gegen Mittag erreichen wir den Bottnischen Meeresbusen, den nördlichsten Teil der Ostsee. Auf dem Marktplatz in Oulu machen wir Mittag. Zu traditioneller finnischer Erbsensuppe (in Finnland geht nichts ohne dieses Gericht!) serviert aus unserer Bordküche bildet der Marktplatz mit seinen historischen Holz-Speicherhäusern, der historischen Markthalle und dem Markt davor einen wunderbaren Platz für eine finnische Mittagspause.


Ein kurzer Bummel über den Markt und durch die angrenzende Markhalle gewährt einem kulinarische Einblicke in die finnische Küche, Kostproben nicht ausgeschlossen. Hier gibt es Elch-, Rentier- und Bärenwurst genau wie Fisch, vielen süßen Leckereien, heimischen Beeren und nicht zu Letzt alles rund um die wohlschmeckende nur in Skandinavien heimischen Moltebeere.
Aber wir haben ja heute noch einen wichtige Termin. In Kemi erreichen wir den nördlichsten Punkt des Bottnischen Meeresbusens. Wir verabschieden uns auch von der Zivilisation und wenden uns nach Norden in das Reich Lapplands.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Nach gut einer Stunde Fahrt erreichen wir die Stadt Rovaniemi, die Hauptstadt Lapplands. Am Polarkreis wagen wir den gemeinsamen Schritt in die Polarzone. Alle erfahrenen Nordlandfahrer, die Personen, die sich bereits nördlich des Polarkreises aufgehalten haben dürfen mir direkt in die Arktis folgen. Alle anderen Gäste stellen sich in einer Linie auf und überqueren in einem gemeinsamen Schritt die Grenze zur Arktis den Polarkreis. Anschließend werden wir gebührend empfangen vom Joulupukki, andere nennen ihn Santa Claus, wir nennen ihn den Weihnachtsmann.


Egal ob Junior oder Senior hier wird jeder zum Kind und blickt ehrfurchtvoll auf zum hünenhaft großen Weihnachtsmann, der auf uns in seinem Haus wartet. Vorbei am Getriebe der Welt, dass die Welt am Laufen hält erreicht man das Zimmer des Weihnachtsmannes. Immer wieder faszinierend. Wie es sich für den echten Weihnachtsmann gehört spricht er alle Sprachen.
Nicht nur für Kinder ein unvergessliches Erlebnis!
Für die Daheimgebliebenen kann man seine Weihnachtskarten 2012 schreiben und verschicken. Die Wichtel des Weihnachtspostamtes sorgen für eine rechtzeitige Zustellung in der Adventszeit, garantiert!
Nach dem alle wichtigen Weihnachtseinkäufe erledigt sind fahren wir weiter ins wilde Lappland. Unser heutiges Hotel liegt gewollt irgendwo im nirgendwo. Um uns herum liegt absolute Wildnis. Im Winter ein beliebtes Wintersporthotel, im Sommer lockt eine kurze Wanderung auf den nahe gelegenen Luostotunturi. Einer von diesen waldlosen Hügeln geprägt durch die karge Vegetation der Bergtundra. Mitten in der Wildnis. Am Hoteleingang erwartet uns eine Gruppe frei laufender Rentiere, die uns begrüßen und dann äsend weiter ziehen.


 
 
 
 
 
 
 
 
06. Tag, 07.07.2012
 
Der Tag zum Nordkapp. Wir durchqueren die Wildnis Lapplands. In der Einsamkeit machen wir einige Fotostopps mitten im Sumpf. An diesem Rastplatz entdecken wir unsere ersten Moltebeeren, sie blühen gerade. So allein wie wir anfangsdachten waren wir gar nicht, wie wir als bald feststellen durften. Offensichtlich befand sich ganz in unserer Nähe ein Fliegerhorst der finnischen Luftwaffe. Nicht so einer wie wir ihn aus Deutschland oder von den Amerikanern kennen, nein, ganz anders. Die Lufteinheiten, die wir beobachten konnten sind nicht groß und nicht sehr laut. Eigentlich erzeugen sie genau zwei Geräusche auf ein langes "bsssssssssssssssssss" folgt nach kurzer Pause ein "Klatsch".
Die Gruppe beginnt mit der vergeblichen Flugabwehr der finnischen Stechmücke.
Dieses Tier gehört eben genauso zu dieser Landschaft wie Elch, Ren, Wolf oder Bär.
Wir fahren weiter. Unser nächster Zwischenstopp erfolgt nahe dem Wintersportort Saariselkä nahe dem Urho-Kekkonen-Nationalpark. Wir fahren hinauf zum Kaunispää für alle die Gäste, die am Abend zuvor den Weg auf den Luostotunturi gescheut haben. Etwas Nebel regt uns an, nicht den Blick über die Weite Lapplands schweifen zu lassen, sondern die filigrane Welt der Moose und Flechten auf dieser kargen Bergtundra näher zu betrachten.
Kurze Zeit später erreichen wir Ivalo und den Inarijärvi (Inarisee), den Heiligen See der Samen.
An der Bärenhöhle haben wir die Möglichkeit traditionelle finnische und samische Handwerkskunst zu bestaunen und zu einem fairen Preis zu erwerben. Die Sportlichen und Bewegungshungrigen steigen die Stufen hinauf zur Bärenhöhle. Ist er noch da, der Bär???
Alle Gäste haben wohlbehalten zum Bus zurück gefunden ohne nennenswerte Bärenspuren.
Die Mittagspause folgt kurze Zeit später in Inari direkt am Ufer des Inarisees. Es besteht die Möglichkeit zum Besuch eines der schönsten und eindrucksvollsten Sami-Museen, dem sogenannten Siida-Museum. In eindrucksvoller und didaktisch interessanter und wertvoller Form wird die Geschichte, Kultur und Lebensweise der Samen dargestellt.
Besonders eindrucksvoll ist die Zeitleiste, die dem Besucher zum Beispiel erklärt, dass das samische Volk zum Beginn der ägyptischen Ära der Antike bereits auf eine 4.000 Jahre alte Geschichte zurück blicken konnte.
Über die finnische Achterbahn (Straße 92) geht es hinüber nach Karasjok. An der norwegischen Grenze schenkt uns das norwegische Königreich eine Stunde. Wir stellen unsere Uhren wieder eine Stunde zurück. In Karasjok, der heimlichen Sami-"Hauptstadt" Norwegens haben wie die Möglichkeit günstig Norwegische Kronen zu bekommen.
Unser Weg führt uns durch die Finnmark der nördlichsten Provinz Norwegens. In Karasjok treffen wir erstmalig auf die Lebensader Norwegens der Europastraße 6. Dieser werden wir im Verlauf dieser Reise mit einigen Unterbrechungen über mehrere tausend Kilometer folgen.
Heute führt sie uns zum Porsangerfjord, einer der längsten Fjorde Norwegens, in dessen Ende die Insel Magerøya mit dem Nordkapp liegt.
In Olderfjord fahren wir auf die E69, die Straße , die bis hinauf zum Nordkapp führt. Der spektakuläre Fjord begleitet uns über viele Kilometer nach Norden und bietet hinter jeder Kurve neue spektakuläre Perspektiven, gespickt mit bizarren Schieferfelsen, Wasserfällen, Tundra und zahlreichen Rentieren.


Wir erreichen den Fatima-Tunnel (norw. Fastlandsforbindelse til Magerøya = dt. Festlandsverbindung nach Magerøya) besser bekannt als Nordkapptunnelen. Mit den 10% Gefälle und 10% Steigung, einer Tiefe von 232m unter dem Fjord und einer Länge von gut 7km ist er einer der längsten und tiefsten Unterwassertunnel Europas.
Wir zählen zu den Ersten, die diesen Tunnel mautfrei nutzen können. Nur eine Woche zuvor ist die Mautpflicht entfallen, da der Tunnel zwei Jahre eher abbezahlt wurde als geplant.
 
 
Am Tunnelausgang eröffnet sich der Blick auf Honningsvåg, der nördlichsten Stadt Europas. Nach nur wenigen Kilometern erreichen wir unser Hotel Rica Nordkapp, eine der letzten Übernachtungsmöglichkeiten vor dem Ende Europas.
Nach einer kurzen Pause und dem Anziehen eines Nordkapptauglichen Dress beginnen wir die Fahrt zum Nordkapp. Chauffieren wird uns nun unserer norwegischer Chauffeur Espen. Aufgrund der Lenk- und Ruhezeiten darf sich Herr Möbius als Fahrgast entspannt zurücklehnen und die atemberaubende Fahrt zum Nordkappfelsen genießen. Auf der 30km langen Strecke fragt uns Espen, ob wir nicht Lust hätten uns Königskrabben näher anzusehen. Natürlich wollen wir das! Wir machen einen Abstecher in das nördlichste Fischerdorf Europas (mit Ausnahme einiger Inseln des Nordpolarmeeres) genannt Skarsvåg. Ungläubig betrachten wir diese roten Riesen. Offiziell nennt man sie Königskrabbe oder Kamtschatkakrabbe englisch King Crabbs, einige nennen sie Stalins Rache oder Stalins letzte Rote Armee. Er ließ die aus dem Nordostpazifik stammenden Tiere in der Barentssee als Lebensmittelreserve für die Rote Armeein den 1950er Jahren aussetzen. Mittlerweile haben sie sich bis zu den Lofoten ausgebreitet. Die Norweger sind sich noch nicht darüber einig, ob sie nun Fluch oder Segen sind. Denn das wohlschmeckende Fleisch lässt sich sehr gut und gewinnbringend verkaufen.
Wir bekommen die Gelegenheit einen dieser Vertreter aus einem großen Becken in die Hand zu nehmen. Vorsichtig werden Fotos mit diesem zerbrechlichen Tier gemacht. Eine gelungene Überraschung.





Nun aber auf zum Nordkapp. Als wir an den Nordkapphallen eintreffen erwartet uns eine große Überraschung. Mitten in der Hauptsaison - Leere. Niemand ist da, so scheint es. Ein paar vereinzelte Individualtouristen und Wohnmobilfahrer haben sich hierher verirrt. Am berühmten Globus stehen wir bei Sonnenschein allein! Wir machen Fotos und ein schönes Gruppenbild bei Sonnenschein!!!
Anschließend geht es direkt zum nächsten Höhepunkt, nicht nur diesen Tages sondern wohl auch einem dieser Reise. Wir platzieren uns zum Dinner in der Nordkapphalle. Das Buffet bietet viele norwegische Spezialitäten, der Platz mit Blick auf den Globus ist atemberaubend und wird sicher den meisten Gästen in Erinnerung bleiben.
Nach dem Ende des Dinners treffen die vielen anderen Busgruppen ein. Es wird mit einem Schlag voll. Es gibt aber einen wichtigen Unterschied, die anderen Busgruppen fluchen über das miserable Wetter. Während des Essens sind dicke Regenwolken aufgezogen. Es stürmt und regnet. Von der Sonne fehlt jede Spur. Unsere Gruppe jubelt innerlich.
Wir runden den Abend ab mit dem Nordkappfilm, den man um keinen Preis verpassen sollte. Der Panoramafilm zeigt das Nordkapp und seine Insel Magerøya zu allen Jahreszeiten mit fantastischen Bildern und wunderbarer Musik. Spätestens jetzt wird den meisten Besuchern bewusst wo sie sich befinden, an einem Ort mitten in der Arktis, so nördlich wie es kaum einen Zeiten auf der Welt gibt, schon gar nicht, einen den man auf einer Straße erreichen kann.
Auch wenn Kritiker sofort hervorbringen, dass es ja gar nicht der nördlichste Punkt sei..... spielt das hier noch eine Rolle...? Die Frage muss jeder für sich selbst finden. Aber die Frage, ob man bei einer Nordskandinavien-Reise zum Nordkapp fahren sollte oder nicht wird nach einem Besuch des Nordkapps immer eindeutig mit Ja beantwortet. Ich denke für jeden ein unvergesslicher Moment.
Bei aufklarendem Wetter erreichen wir wieder unser Hotel. Gegen 2 Uhr morgens scheint die Sonne strahlend über die umliegenden Berggipfel. Wir nächtigen in Teilen des Olympischen Dorfes aus Lillehammer. Es steht heute unter dem Namen Rica Nordkapp auf der Insel Magerøya.


 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
07. Tag, 08.07.2012
 
Unsere Reise führt uns nun wieder nach Süden. Es geht zurück über die E69 vorbei an Honingsvåg. Wir verlassen die Insel Magerøya wieder durch den Nordkapptunnelen. Vorbei an den schroffen Felsen, dem Porsangerfjord, Wasserfällen und Rentieren. Heute bekommt die andere Seite des Busses die Gelegenheit zu fotografieren. Keine Seite wird benachteiligt!
Kurz vor Olderfjord wo die E69 wieder auf die E6 trifft machen wir einen Fotostopp an voll behangenen Stockfischgestellen. Ich bin etwas erleichtert, dass der Fisch schon eine (ausreichend) lange Weile hängt, so dass die Geruchsnote glücklicherweise sparsam ausfällt.
Über die E6 dringen wir ein in die raue Welt der Finnmarksvidda. Tundra und Straßen bis zum Horizont erwarten uns. In den mit Wasser gefüllten Straßengräben gedeiht das schön anzusehende Wollgras, überall wächst es an feuchten und nassen Stellen, von denen es in ganz Skandinavien reichlich gibt.


Gegen Mittag erreichen wir Alta. Die bis zu 6.000 Jahre alten Felsritzungen gehören zum UNSESCO Weltkulturerbe. Sie liegen verstreut auf einer Vielzahl von Felsen, die über einen angelegten 1,2 km langen Weg miteinander verbunden sind. Häufig läuft man über Holzbohlen um die Kunstwerke nicht zu beschädigen. Nach der Mittagspause geht es weiter auf der E6 in Richtung Süden. Es wird wieder mal schwer gebaut hier oben im Norden. Man erkennt eine Brücke über den Kåfjorden und eine Reihe von Tunnel, die die kurvenreiche enge Strecke etwas sicherer machen soll.
Der Weg führt uns den ganzen Tag von Meereshöhe der Fjorde hinauf auf die baumlosen Fjelle, um uns schnell zurück auf Meeresniveau zu befördern. Es folgt der Langfjorden und das Gebirgsmassiv des Øksfjordjøkelen, dem 9. größten Gletscher Norwegens.
Zu sehen bekommen wir ihn auf dem Kvænangenfjellet. Ein Aussichtspunkt bietet einen fantastischen Blick über die Landschaft aus Fjorden, Bergen, Gletschern, Inseln uvm..
Außerdem gibt es zum Kaffee für alle Gäste eine Überraschung, die wir heimlich in der Markthalle von Oulu besorgt haben: Eine Schokoladenpraline mit Moltebeerfüllung. Deliziös!
(auch wenn es mein Schreibprogramm nicht anerkennen will).
Am späten Nachmittag erreichen wir den Lyngenfjord. Wir atmen etwas auf als unser Tagesplan uns die Option von Fjordfähren auftut.
Die Fjordquerung in Richtung Tromsø besteht aus zwei kleinen Fähren, die zeitlich miteinander gekoppelt sind, die erste Passage über den Lyngenfjord führt uns von Olderdalen nach Lyngseidet und dauert für die ca. 13km lange Strecke ca. 45 Minuten. Eine Umrundung des Fjordes hätte uns
2 Stunden Zeit für die gut 136 km abgerungen.
Die zweite Passage führte von Svensby nach Breivikeidet über den gut 6,5 km breiten Ullsfjorden, was ca. 25 Minuten dauert. Von Olderdalen nach Tromsø sind es mit den beiden Fjordfähren über die #91 und die E8 gut 100 km. Auf dem Landweg wären es über die E6 und E8 gut 182 km gewesen.
Am Abend erreichen wir die wunderbare Polarstadt Tromsø. Wir überqueren die Tromsø Bru und erreichen die Altstadt auf ihrer Insel mit der großartigen Holzbebauung. Man fühlt sich den großen Polarforschern Nansen, Amundsen und wie sie alle heißen ein wenig näher.
Unser Rica liegt zentral und ruhig mitten in der Altstadt. Der Dom ist genau 2 Gehminuten (eigentlich nur 1 ½ Gehminuten) vom Hotel entfernt. In der Nähe befinden die Ølhallen, die älteste Stelle in Tromsø wo traditionell Bier ausgeschenkt wird. Die Schenke existiert seit 1928. Um sie ranken sich eine Vielzahl von spannenden Legenden.


Für die Hurtigruten Fans legt gegen Mitternacht die MS Kong Harald (südgehend) an. Einige Gäste haben das Glück, es vom Hotelfenster beobachten zu können.
 
08. Tag, 09.07.2012
 
Ein Tag der weitere Überraschungen zulässt. Zunächst beginnen wir mit einer kleinen Stadtrundfahrt. Als erstes geht es in die Unterwelt von Tromsø. Die Insel Tromsøya ist nahezu komplett unterhöhlt mit Straßentunneln und Parkhäusern. Es gibt sogar mehrere unterirdische Kreisverkehre in deren Mitte eine große Felsensäule steht, die diese Halle trägt. Wir umrunden den südlichen Teil der Insel. Stoppen am schönen Polariamuseum und beobachten einen Fischotter, der sich wohl in der angrenzenden Brauerei einen schönen Abend gemacht hat und nun zum morgendlichen Bad in den Fjord sprintet. Wildnis mitten in der Stadt - Norwegen!
Weiter geht es zur Tromsdalen kirkke unter dessen Namen sie niemand kennt. Sagt man Eismeerkathedrale wissen die meisten sofort Bescheid. Einige Gäste nutzen Ihre Chance und gehen hinein und bestaunen das größte Buntglasfenster Europas.
Felsenfest davon überzeugt nun wieder auf der E8 nach Süden zu fahren, tun wir das genau nicht!
Die Überraschung heißt Fjellheisen, erfordert ein wenig Mut, wird aber mit spektakulärem Blick belohnt. Fjellheisen ist eine Seilbahn, die hinauf führt zum Hausberg Storsteinen. Zwei Kabinen befördern die Besucher hinauf und wieder hinunter.
Der Blick ist atemberaubend. Unter uns liegt Tromsø, die man nun als Insel wahrnimmt, umgeben von einer schneebedeckten Bergwelt. Tromsø ist im Übrigen der beste Platz für Polarlichtbeobachtungen. Die Stadt gibt nahezu eine Polarlichtgarantie an ihre Besucher aus.
Da bei uns noch Polartag herrscht greift diese Garantie leider nicht. Nun geht es wirklich weiter nach Süden, zunächst über die E8 dann wieder auf die E6. Wir erreichen den Målselvfossen beeindruckende tosende Stromschnellen. Außerdem bekommen wir in einem kleinen Aquarium echte lebende Lachse zu Gesicht. Der Größte ist sicher an die 1,80m lang.
Dann geht weiter nach Süden, wir erreichen den Ofotfjord und genießen den Blick auf die Stadt Narvik, die auf der anderen Fjordseite liegt. Wir verlassen hier für einige Tage die E6 und nutzen nun die E10 in Richtung Vesterålen und Lofoten.
Wir queren die große Tjældsund-Hängebrücke und erreichen am späten Nachmittag Harstad, die Hauptstadt der Vesterålen.
 
09. Tag, 10.07.2012
 
Heute gilt, wenig Bus und sehr viel Schiff. Wir fahren Hurtigruten! Schon am frühen Morgen geht es los. Zu Fuß gehen wir die wenigen Schritte vom Hotel zum Hurtigrutenanleger. Dort erwartet uns bereits die MS Lofoten. Eine wunderschöne alte Dame, die wie kaum ein anderes Schiff noch den alten Charme der Postschiffe aus den vergangen Jahrzehnten ausstrahlt. Kein Kreuzfahrtschiff sondern noch ein echtes Postschiff. Das Restaurant ist holzvertäfelt. Um 08.30 Uhr legen wir ab.
Die nächsten 10 Stunden lassen wir uns durch die Vesterålen und später am Nachmittag dann auch durch die Lofoten schippern. Ein Traum, bei Traumwetter!
Wir halten unterwegs an mehreren Stationen unter anderem in Sortland und Stokmarknes.
In Stokmarknes müssen wir ein wenig zusammen rücken, weitere Gruppen kommen an Bord. Niemand möchte sich die Fahrt durch den nun folgenden Raftsund und natürlich nicht den Tageshöhepunkt und wichtiger Höhepunkt dieser Reise die Fahrt in den berühmten Trollfjord entgehen lassen.  Wer möchte genießt die Einfahrt mit einer zünftigen Trollwaffel und einem Trollschnapps extra zubereitet und ausgeben von der Hurtigruten Crew auf dem Sonnendeck am Heck des Schiffes.
Gegen 18.30 Uhr erreichen wir Svolvær den Hauptort der Lofoten. Dort erwartet uns unser Bus mit Herrn Möbius, der über den Landweg nach Svolvær kam und diese wundervolle Fahrt in dieser Form nicht erleben konnte. Dafür erhalten wir nun Fotos von der Einfahrt in den Hafen.
Wir fahren noch ein kleines Stück weiter. Es geht vorbei an der berühmten Kirche von Kabelvåg.
Und zum ersten Mal erfassen wir die atemberaubende Landschaft der Lofoten. Gebirge im Meer wird es oft genannt oder "Wo Norwegen ein bisschen norwegischer ist."
Enge Straßen vor einer spektakulären Kulisse führen uns zum traumhaft gelegenen Mortsund (in der Nähe von Leknes). Wir erhalten die Chance in einer der traditionellen Rorbu-Hütten zu schlafen.
Am Abend erhalten alle noch aufnahmefähigen Gäste einen interessanten Vortrag über die Produktion von Stockfisch und das Leben hier oben im Norden aus der Sicht einer deutschen Auswanderin. Jeder erhält eine Kostprobe vom Tørrfisk (Stockfisch), dass die Norweger so trocken wie er ist in dünne Scheiben geschnitten wie Kartoffelchips konsumieren. Für die Mutigsten gibt es ebenfalls eine Kostprobe vom hauseigenen Lebertran.
Mit Blick auf den sonnenbeschienen Fjord klingt der wunderbare Tag aus.
 
10. Tag, 11.07.2012
 
Der Lofoten-Tag. Gemütlich starten wir in den Tag. Wie genießen die Inselwelt der Lofoten in ihrer ganzen Pracht bei bestem Wetter. Weiße Sandstrände wie aus der Karibik ziehen uns in ihren Bann. Wer wagt ein Bad? ...
In Vikten besuchen wir eine Töpferei und eine Glasbläserei. Von hier geht es zurück nach Borg.
Hier liegt eines der bekanntesten Wikinger-Museen Norwegens. Zunächst erhalten wir moderne Audioguides mit Kopfhörern, die uns  jedes Ausstellungsstück in Deutsch erklären.
Danach geht es ins Kino. Wir sehen einen Film, der uns in das Leben der Wikinger eintauchen lässt.
Aber damit nicht genug, nun beginnt die Führung. Ein Herr, er muss die Zeiten irgendwie überdauert haben, trägt traditionelle Wikingerkleidung, ist aber sehr friedlich und freundlich zu uns. Er lädt uns in sein Häuptlingshaus ein, in dem einige Frauen für uns eine deftige Suppe auf offenem Feuer zubereitet haben. Mit selbstgebackenem Wikingerbrot genießen wir diese Mahlzeit. Beim Essen erklärt er uns, wie das Leben hier vor rund 1.000 Jahren ablief.
Gefesselt von den Eindrücken fahren wir weiter.
Wir genießen die vorbeiziehende Landschaft um schon bald zum nächsten Höhepunkt zu gelangen. Über eine Reihe einspuriger schmaler Brücken erreichen wir den wohl malerischsten Fischerort auf den Lofoten Henningsvær. Er lädt jeden dazu ein ihn individuell zu erkunden. Auf den Spuren der Fischer zu wandeln und überhaupt ganz tief in das Leben hier oben einzutauchen.
Selbstredend, dass man hier Stockfisch kaufen und probieren kann.
Weiter geht es zurück nach Svolvær, dem Hauptort der Lofoten. Die Läden und der Markt sind noch offen und laden zum Bummel ein. Am Abend bietet das Rica Svolvær ein weiteres interessantes Spektakel. Direkt vor unseren Augen legt das erste Hurtigrutenschiff an, die MS Midnatsol. Halten Sie die Gläser fest! Das Restaurant liegt in einem glasförmigen Anbau mit freiem Blick auf das Wasser. Das Schiff liegt wenige Meter (!) entfernt.
Gegen Abend kommt das zweite Schiff des Tages die MS Nordlys (nordgehend). Nach dem tragischen Ereignis im letzten Jahr erstrahlt es nun im neuen Glanz. Wer wollte konnte es selbst erkunden.
 
11. Tag, 12.07.2012
 
Am Morgen müssen wir die wunderschönen Lofoten verlassen. Wir tun es standesgemäß mit dem Schiff. Die Fähre führt gut zwei Stunden über den Vestfjorden von Svolvær nach Skutvik mit Zwischenstopp in Skrova. Mit zunehmenden Abstand zu den Lofoten verstehen wir den Begriff "Lofotwand", von der Ferne meint man der Lofot Archipel sei eine kompakte Felswand mitten im Meer. Erst wenn man sich nähert erkennt man die schmalen Durchlässe zwischen den Inseln.
Nach kurzer Fahrt mit dem Bus erreichen wir wieder die E6. Es geht entlang verschiedener Fjorde und über einige Fjelle. Ein Fotostopp an der E6 im Bereich des Aspfjorden (vor Fauske) hält eine große und besondere Überraschung für uns bereit. Eine Gruppe Schweinswale taucht im Fjord auf. Natürlich ein großes Highlight. Das ist kein allzu häufiges Ereignis. Manche Skandinavien Reisende sehen keine Elche, wir sogar Schweinswale.
Vorbei an den weißen Marmor Klippen von Fauske geht es immer weiter nach Süden.
Zum Mittagessen gibt es noch eine Überraschung: An einem schönen Fjord veranstalten wir ein norwegisches Picknick. Es gibt alles was in Norwegen und Skandinavien wichtig ist. Die traditionelle Erbsensuppe aus Finnland, die uns so gut gemundet hat, macht den Anfang. Gefolgt von traditionellem Knäckebrot mit Moltebeermarmelade, allerlei heimische Wurst vom Ren, Elch, Schaf und noch einigem mehr. Auch Kaviar fehlt nicht. Eine interessante Abwechslung.
Am späten Nachmittag erreichen wir das Saltfjell, berühmt durch das norwegische Polarkreiszentrum hoch oben auf dem wirklich arktischen Fjell.
Es ist nun endlich die Zeit gekommen, an dem offiziell beurkundet wird, was wir erreicht haben. Jeder Gast bekommt persönlich seine Urkunde überreicht, mit der beurkundet wird, wann er oder sie den Polarkreis und das Nordkapp erstmalig überschritten hat. Mit dieser Urkunde gehört man zum Kreis der erfahrenen Nordlandfahrer. Selbstverständlich darf der Ehepartner nicht stellvertretend die Urkunde empfangen. Nur eine persönliche Übergabe ist möglich!
Nach dem letzten Zwischenstopp in der Arktis haben uns die gemäßigten Breiten wieder. Wir fahren durch die Bergbaustadt Mo i Rana bis zu unserem Hotel in Mosjøen. Klein aber fein mit sehr freundlichem Personal und sehr gutem Essen.
 
12. Tag, 13.07.2012
 
Auf der E6 geht es weiter nach Süden. Vorbei an spektakulären Wasserfällen, weite und wunderschöne Waldgebiete und viele Fjorde. Stellenweise ist das Meer spiegelglatt, so dass sich die umliegende Bergwelt darin spiegelt. War da nicht ein Troll? Oder dort drüben vielleicht?
Zeit für ein paar schöne Fotostopps. Am frühen Nachmittag erreichen wir  den Trondheimfjord. Auf einem der Rastplätze wo wir Mittag machen, werden sonnengereifte Erdbeeren aus der Region feil geboten. Was für ein Nachtisch. Auch unser Chauffeur überrascht uns mit einem zusätzlichen breiten Angebot aus unserer Bordküche. Wer glaubt auf einer 15-tägigen Busreise immer das gleiche Essen zu müssen, der bemerkt spätestens jetzt, dass er irrt. Herr Möbius zaubert immer eine neue Überraschung hervor.
Im Trondheimfjord erkennt man, wie eine Ölplattform gebaut wird. Die Baustelle liegt mitten im Fjord und ist auch für den Laien von der Ferne beeindruckend. Nun erreichen wir die drittgrößte Stadt Norwegens und sicher auch eine der schönsten: Trondheim.
Die älteste Stadt Norwegens ist überraschend modern und besitzt doch einige wertvolle historische Bauten. Wir beginnen am Nidarosdom mit individueller Freizeit.
Anschließend folgt der Eintritt und die Führung in der norwegischen Kathedrale, dem größten mittelalterlichen Gotteshaus Skandinaviens. Direkt im Anschluss beginnt die Stadtrundfahrt mit der lokalen Stadtführerin.
Sie führt uns durch das historische und moderne Trondheim. Es geht hinauf zum Hausberg der Stadt, der einen fantastischen Blick bietet. Danach geht es zur Festung. Später gibt es noch einen kleinen Stadtspaziergang entlang der alten hölzernen Speicherhäuser und über die historische Brücke über den ruhig fließenden mäandrierenden Nidelven.
Genau wie der Fluss heißt das wunderschön aussehende und ebenso toll gelegene Hotel Rica Nidelven. Bereits vor unserer Ankunft ereilt uns der berühmte Ruf des Hotels. Mehrere Norweger informieren uns unabhängig voneinander, dass das Rica Nidelven das Beste Frühstück Norwegens zubereitet prämiert mit jährlichen nationalen Preisen in Folge!
 
13. Tag, 14.07.2012
 
Für die Fluggäste beginnt die letzte Tagesetappe. Zunächst machen wir einen kleinen Abstecher zum Hafen. Hier liegen gerade die MS Vesterålen und die MS Kong Harald. Die Hurtigruten verabschieden sich mit lautem Hupen von der Gruppe.
Unser Weg führt nun weg von der Küste tief hinein ins Landesinnere. Die E6 führt uns durch das Oppdalen (Tal) immer hinauf in Richtung Dovre Fjell. Als wir an einem traditionellen Sami Camp anhalten, wird uns nochmal bewusst gemacht, wie nördlich wir eigentlich noch sind. Wir halten uns auf ca. 62° Nord auf immer noch gut 400km nördlich von Oslo.
Obwohl wir längst weit weg von der Wildnis der Finnmark sind erreichen wir hier im südlichen Norwegen nochmal eine spektakuläre Wildnis den Dovrefjell Nationalpark, hier gibt es noch freie Wildrene, Luchse, Bären und vieles mehr. Und manchmal wenn man Glück hat sieht man Moschusochsen.
Es folgt ein Fotostopp, in der Ferne liegt die Bergkette der Snøhetta. Plötzlich, es ist wirklich unglaublich, weil es so noch nie bei einer Reisegruppe vorgekommen ist, entdecken wir am Hang Moschusochsen. Sie sind weit weg aber mit den Feldstechern gut auszumachen. Wahnsinn!
Elche, Schweinswale und nun auch noch Moschusochsen, was für ein Glück!
Über den kleinen Ort Dombås geht es hinunter in das berühmte Gudbrandsdalen. Den meisten bekannt durch ein klassisches Stück, was hier thematisch spielt. "Peer Gynt", das 1867 entstandene Gedicht von Henrik Ibsen, später vertont von keinem Geringeren als Edvard Grieg gilt als das zentrale Kulturwerk Norwegens.
Zu eben genau dieser Musik reisen wir durch dieses wunderschöne und liebliche Tal. Am Nachmittag besuchen wir die Stabkirche von Ringebu. Sie liegt idyllisch hoch oben über dem Tal. Bei Sonnenschein, was denn sonst, machen wir einen ausgiebigen Stopp.
Anschließend geht es weiter nach Lillehammer. Uns erwartet die Lysgårdsbakken. Die Schanzenanlage von Lillehammer aus dem Olympia Park von Lillehammer 1994.
Bei schönstem Wetter besteht die Möglichkeit die gesamte Schanzenanlage von oben nach unten zu erleben, entweder per Sprung, über die Treppen oder über den Sessellift.
Nach einer intensiven Kaffeepause starten wir zur letztes Etappe des Tages. Die E6 führt vorbei an dem Wikingerschiff von Hamar (die olympische Eishalle).
Nur wenig später erreichen wir die Stadtgrenze der norwegischen Hauptstadt Oslo. Unser Hotel Rica Victoria  liegt 50m entfernt vom berühmten Osloer Rathaus, dort wo jährlich die Friedensnobelpreise vergeben werden. Der Oslofjord ist 100m entfernt.
Die Stadt lädt zu einem abendlichen Stadtbummel ein. Wir verabschieden uns offiziell von den Fluggästen, die am nächsten Morgen zum Flughafen starten.
 
14. Tag, 15.07.2012.
 
Während unsere Fluggäste mit ihrem Transfer zum Flughafen fahren, beginnen wir mit der Stadtrundfahrt durch Oslo. Unser lokaler Stadtführer "Heinz" führt uns mit viel Humor durch die schöne Stadt. Er zeigt uns atemberaubende Ausblicke auf die Stadt und den Fjord. Wir besuchen die Altstadt, die neue Oper und vieles mehr. Natürlich geht es auch hinauf zum weltberühmten Holmenkollen, diese Schanze und Sportanlage dürfte auch Nicht-Wintersportfans ein Begriff sein.
Am Nachmittag fahren wir direkt zum Fähranleger der Color Line.
Die MS Color Fantasy bringt uns in einer kleinen Kreuzfahrt direkt von Oslo nach Kiel.
Trotz der Windstärke 8 auf dem Skagerrak mit den fünf Meter hohen Wellen und vieler besorgter Gesichter wird niemand Seekrank!
Alle Gäste, auch die, die vorher große Bedenken bzgl. der vielen Nachtfahrten hatten, bekommen Ihre Seetauglichkeit bescheinigt. Niemand ist auf dieser Reise trotz manchmal rauer See wirklich seekrank geworden. Dank mordernster Schiffe mit modernster Technik kann man auch etwas aufgewühltere See gut überstehen. Entsprechend entspannt waren die Gesichter am nächsten Morgen. Die vielseitigen Angebote des wunderschönes Schiffes, das hervorragende Essen lassen einen schnell das Meer um einen herum vergessen.
 
15. Tag, 16.07.2012
 
Am Morgen erreichen wir Kiel. Herr Möbius unser Chauffeur muss uns nun leider verlassen. Er wird vertreten durch seine uns wohlbekannte Tochter Frau Möbius, die uns bereits bis Helsinki chauffiert hatte. Nach einer relativ reibungslosen Rückfahrt erreichen wir am Abend heimatliche Gefilde.
Pünktlich erreichen wir alle vorgesehenen Ausstiege und eine wunderschöne Reise endet in Dresden.
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Ihr
Martin Büchner
Reiseleiter
Juli 2012

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