Reisebericht: Rundreise Schweden, Finnland & Norwegen

05.06. – 19.06.2015, 15 Tage Busreise Skandinavien: Stockholm – Helsinki – Polarkreis – Nordkap – Tromsö – Seeadler–Safari – Lofoten – Trondheim – Oslo


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Stockholm und Oslo, die Naturschönheiten der Fjorde und das unvergessliche Ereignis der Mitternachtssonne am Nordkap, das alles und noch viel mehr konnten wir auf dieser eindrucksvollen Reise genießen.
Ein Reisebericht von
Steffen Mucke
Steffen Mucke

Zur Fähre nach Kiel

5.6.2015. Der heutige Weg führt uns in den hohen Norden von Deutschland. Damit beginnt eine Reise die uns an die nördlichste Ecke Europas bringen wird, entlang reizvoller Landschaften und attraktiver Städte.
Aber, soweit ist es noch lange nicht; zunächst führt uns der Weg durch die deutsche Heimat hinauf zur Waterkant.
Wir beginnen die Reise wie so oft in Dresden; pünktlich können wir starten und die Sonne ist am heutigen Tag unser ständiger Begleiter.
Wir gelangen an Leipzig vorbei, hier steigen weitere Gäste zu, und nehmen die Route über Potsdam.
Als wir in Mecklenburg anlangen sehen wir die weitausgedehnten Felder auf denen eine üppige Ernte heranreift. Kurz vor Hamburg, schon in Schleswig Holstein, verlassen wir die Autobahn und es geht weiter nach Norden unserem heutigen Ziel entgegen.
Als wir dann gegen drei Kiel erreichen lacht uns auch hier die Sonne, noch etwas Zeit um einen Bummel durch diese Stadt zu unternehmen.
Gegen fünf trifft sich unsere Gruppe wieder und wir können an Bord unserer Fähre gehen. Über eine lange Gangway langen wir auf dem Schiff an, bald sind die Kabinen gefunden und eine Stunde später hat sich unsere Reisegruppe zum leckeren Abendessen eingefunden. Während wir es uns schmecken lassen, legt das Schiff ab; die Hafenanlagen ziehen langsam vorüber und nach einem Wendemanöver gelangen wir in die Kieler Förde. Auch wenn es auf dem Deck etwas zugig ist, diese Ausfahrt lassen wir uns nicht entgehen und so geht auf ruhige Art dieser erste schöne Tag langsam zu Ende.

Weiterreise nach Stockholm

6.6.2015. Die Fähre nimmt ihre Bahn als wir beim Frühstück voraus auf das Wasser schauen. Etwas bewölkt ist es heute, aber es gibt auch helle Streifen am Horizont. Dann kommen die Hafenanlagen von Göteborg in Sicht, bald werden wir anlegen. Der Weg führt uns durch das Terminal und als wir unten am Parkplatz anlangen, kommt auch unser Bus.
Ohne Verzögerung können wir also die Fahrt aufnehmen; die Autobahn führt uns durch eine reizvolle Landschaft. Nur Petrus hat vorerst kein Einsehen mit uns, er schickt leichten Regen aus den dicken Wolken.
Doch als wir die Mittagspause einlegen lacht die Sonne! Wir haben uns hier einen besonderen Platz ausgesucht, die Fahrt ging ein Stück am schönen Vetternsee entlang und beim Ort Rök erwartet uns ein erstes Highlight nordischer Geschichte. Es ist ein Runenstein der uns aus dem 9.Jahrhundert erhalten blieb, er wurde in der Sprache der Wikinger verfasst und zählt zu den besonderen kulturellen Schätzen Schwedens.
Dann sind wir bei weiter sonnigem Wetter unterwegs und auf dem Weg zu einem besonderen technischen Denkmal. Zur Industrialisierung des Landes wurden auch die Wasserwege ausgebaut, beim Ort Berg gibt es eine Schleusentreppe und das ist unser nächstes Ziel. Auf relativ wenigen Längenmetern wird eine beachtliche Höhendifferenz überwunden, leider können wir kein Schiff dabei beobachten. Aber, eindrucksvoll ist das schon, und die schöne Landschaft ist auch ein Genuss!
Dann nehmen wir die Fahrt wieder auf und entlang von Feldern und durch Waldstücke hindurch erreichen wir am späten Nachmittag unser Hotel in Stockholm.

Die Schwedische Hauptstadt Stockholm

7.6.2015. Man nennt sie die schönste Hauptstadt Europas, eine Stadt mit einer interessanten Geschichte und netten Menschen.
Heute ist nun unsere Reisegruppe komplett, schon gestern Abend konnten wir die Fluggäste im Hotel begrüßen, ab heute sind wir gemeinsam unterwegs.
Kurz vor neun starten wir; unser Weg ist nicht weit und bald öffnet sich das schöne Panorama Stockholms unseren Blicken. Gelegen ist die Stadt auf zahlreichen Inseln und diese maritime Kombination macht ihren Reiz aus.
Am Rathaus können wir auch unsere Stadtführerin begrüßen, sie wird uns nun in den nächsten drei Stunden die Schwedische Hauptstadt näher bringen.
Zunächst einige Erklärungen am Rathaus, dann nehmen wir die Fahrt entlang der sehr gepflegten Häuser auf und fahren einem ersten Höhepunkt entgegen. Es ist das Wasa- Museum und dieses enthält einen besonderen Schatz: das untergegangene Segelschiff. Schon nach wenigen Minuten der Jungfernfahrt ist es im 17.Jahrhundert gesunken, eine tragische Fehlkonstruktion führte dazu. In den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts dann aufwendig gehoben und später restauriert, können wir dieses Schiff heute im Museum bewundern. Staunend stehen wir vor den Zeugnissen einer längst vergangenen Epoche und können dabei erahnen wie das Leben auf einem solchen Schiff damals aussah.
Beeindruckt nehmen wir dann die Fahrt wieder auf und wir sehen dabei die schönsten Ecken von Stockholm.
Direkt am königlichen Palast endet die wissenswerte Rundfahrt; genügend Zeit diese schöne Stadt nach eigenen Interessen zu erkunden. Besonders eindrucksvoll ist am zeitigen Nachmittag der Wachwechsel am Schloss.
Gegen drei sind wir dann unterwegs zum Fährhafen; auch diese Nacht werden wir auf dem Wasser übernachten und das auf einem besonders schönem Schiff, es ist die Silja Serenade. Das ist nun schon fast ein Kreuzfahrtschiff und hält viele Freizeitmöglichkeiten bereit. Als wir beim Abendessen sitzen zieht eine romantische Schärenlandschaft vor unseren Augen vorbei und nach dem Essen können wir diese Pracht auf dem Deck voll genießen; die Abendsonne bescheint diese überaus reizvolle Szenerie. Bald treten die Inseln zurück, das Schiff nimmt seine Bahn, Zeit zur Ruhe zu gehen.

Die Finnische Hauptstadt Helsinki

8.6.2015. Eine weitere schöne Stadt steht heute auf dem Programm. Die Nacht auf dem Schiff verlief ruhig und nach dem kräftigen Frühstück lohnt ein Bummel auf dem sonnendurchfluteten Deck. Nur eine leichte Brise bringt frische Luft und wir können den Blick weit über das Meer schweifen lassen auf dem einige Schiffe unterwegs sind.
Gegen zehn erreichen wir die Finnische Hauptstadt, reizvoll ist schon die Einfahrt und auch das Wetter spielt mit. Nachdem wir alle vom Schiff gelangt sind, werden wir schon von unserer Stadtführerin erwarte. Bald hat sich unsere Gruppe gefunden und nun kann die Stadtrundfahrt losgehen.
Zunächst geht es am Wasser entlang, später sehen wir die schöne Architektur und die gepflegten Häuserfassaden. Am Olympiastation vorbei gelangen wir zu einem interessanten Gotteshaus. Mitten in einen Granitfels wurde die Felsenkirche gebaut; im Inneren gibt gerade eine Pianistin ein kleines Solokonzert, alles sehr feierlich.
Über belebte Straßen gelangen wir wieder zum Hafen und hier beginnt die Freizeit für eigene Erkundungen. Derweil haben sich am Himmel dicke Wolken formiert, von fern ist auch Donner zu hören. Als wir unseren Weg fortsetzen, entlädt sich ein Gewitterschauer.
Unser Weg führt uns weiter nach Norden, bald sind wir an der Finnischen Seenplatte angelangt, hier breiten sich zahlreiche Seen aus die inmitten dichter Wälder liegen- ein romantischer Anblick.
Dann sind wir in Lahti angelangt und schauen uns die bekannten Schanzen an. Leider wird zurzeit hier gebaut und der Blick auf das Areal ist leicht eingeschränkt. Dennoch, der Abstecher hat sich gelohnt und nunmehr bei Sonnenschein nehmen wir unsere letzte Etappe am heutigen Tag in Angriff. Entlang einer nahezu unberührten Natur mit nur wenigen aber schönen Häuschen langen wir kurz vor sechs an unserem heutigen Ziel in Jyväskylä an.

Zum Polarkreis und noch ein Stückchen weiter

9.6.2015. Der heutige Weg ist weit, runde 700 Kilometer liegen vor uns aber die Eindrücke die wir dabei sammeln werden, können grandioser nicht sein. Dazu benötigen wir aber schönes Wetter und der erste Blick aus dem Fenster am Morgen zeigt uns dass Petrus auch heute ein Einsehen mit uns hat.
Die Fahrt beginnt mit Sonne und nachdem wir Jyväskylä hinter uns gelassen haben, tauchen wir ein in die tiefen Wälder Finnlands die sich ablösen mit den zahlreichen Seen der Region. Schnurgerade verläuft die Straße und wir genießen die Unberührtheit dieser schönen Ecke. Bald nähern wir uns wieder der Ostsee an und genehmigen uns einen Aufenthalt im Hafenort Oulu. Nach dem Mittag geht es dann weiter, erst ein Stückchen am Meer entlang, dann tauchen wir wieder in die Wälder des Hinterlands ein und nähern uns langsam einem magischen Punkt: dem Polarkreis. Hinter dem Ort Rovaniemi ist es schließlich soweit, der Polarkreis verläuft direkt durch das Dorf des Weihnachtsmannes. Als wir aus dem Bus aussteigen, werden wir von weihnachtlicher Musik empfangen und das „Stille Nacht, heilige Nacht" mutet uns im Juni doch recht seltsam an. Auf dem Weg zum Weihnachtsmann überschreiten wir auch die weiße Linie die den Polarkreis symbolisiert. Die Ausstellungen und Souvenirshops scheinen nicht in den Sommer zu passen, aber der Legende nach wohnt hier der Weihnachtsmann und wir können ihn tatsächlich begrüßen.
Nach diesem Besuch unternehmen wir mit einem Glas Sekt die Polarkreistaufe und danach geht es weiter zu unserem Hotel. Über eine schmale Landstraße gelangen wir dann in einen Nationalpark und in Luosto befinden wir uns mit unserem Hotel mitten in einer prächtigen Natur.
Da es hier um die Jahreszeit hell bleibt, lohnt sich ein Spaziergang inmitten dieser schönen Natur, die Vögel des Waldes singen uns ein Abendlied und so romantisch lassen wir diesen schönen Tag ausklingen.

Fahrt durch das Land der Samen

10.6.2015. Auch heute müssen wir früh starten und es zeigt sich uns ein ähnliches Bild: tiefe und unberührte Wälder lösen sich mit Seen ab und oft sind mehrere Rentiere zu sehen die am Straßenrand gemütlich frühstücken. Bald kommen wir am Inarisee an, es ist eine gewaltige Wasserfläche hier im Norden Finnlands und in seiner Nähe steigen wir auf zu einer Bärenhöhle. Durch einen schmalen Schlitz gelangen die Mutigsten in das Innere und können sehen wie solch ein Braunbär haust. Weiter oben gibt es noch einen Aussichtspunkt und von hier einen Blick über das schöne Land.
Als wir unsere Fahrt gen Norden fortsetzen geht der Baumbestand langsam zurück und macht einer Tundra Platz, wir sind im Fjellgebiet Lapplands angelangt, dem Wohngebiet der Samen. Weit kann der Blick über das Land schweifen im Hintergrund sind auch Berge zu sehen die noch Schnee tragen, ein karges aber faszinierendes Land!
Dann gelangen wir über die Grenze nach Norwegen und machen bei Karasjok unsere Mittagspause. In einem kleinen Freiluftmuseum sehen wir die Zelte, Hütten und Gammen der Samen und können erahnen wie diese Menschen gelebt haben und zum Teil heute noch leben.
Die Fahrt geht weiter und wir gelangen bald zum Porsangerfjord um an dessen mächtiger Wasserfläche entlang unserem heutigen Ziel entgegen zu fahren. Zunächst verschwinden wir aber im Nordkaptunnel und sind bald 200 Meter unter dem Meer, aber von hier ist es bis zu unserem Hotel in Honingswag nicht mehr weit.

Zum Nordkap!

21.30 Uhr. Wir starten zu dieser späten Stunde um einem besonderen Ereignis entgegen zu fahren; wir wollen uns die Mitternachtssonne am fast nördlichsten Punkt Europas anschauen. Auch wenn es den ganzen Tag etwas trüb war, jetzt zum Abend hat sich die Sonne doch etwas herausgewagt und unsere Hoffnung ist, dass es so bleiben möge. Bei unserer Anfahrt hinauf zum Kap sehen wir die karge Landschaft und als wir oben anlangen bläst uns ein kalter Wind entgegen, es sind 5° Celsius!
Schnell verschwinden wir in der warmen Halle und vertreiben uns die Zeit bis Mitternacht mit den zahlreichen Angeboten die es hier gibt, besonders eindrucksvoll ist der Film im Panoramakino.
Dann ist es kurz vor Mitternacht und der Weg führt hinaus zur Klippe mit der Erdkugel aus Stahl. Auch wenn die Sonne leicht hinter den Wolken versteckt ist, sie wirft uns ihre Strahlen entgegen und taucht Land und Meer in ein magisches Licht. Wir halten die Luft an und für uns Mitteleuropäer ist es schon faszinierend das es hier um diese Jahreszeit um Mitternacht noch taghell ist. Beeindruckt kehren wir zu unserem Hotel zurück.

Nach Tromsö

11.6.2015. Nach einer etwas kurzen Nacht hat sich unsere Reisegruppe gegen halb neun wieder im Bus versammelt um eine eindrucksvolle Fahrt in südlicher Richtung zu beginnen. Leider hat sich der Himmel umwölkt, es ist nasskalt und die Sonne hat sich vorerst versteckt.
Zunächst verläuft unsere Fahrt wieder am Porsangerfjord entlang; bald steigt die Straße aber an und wir gelangen dann in eine faszinierende Fjelllandschaft durch welche ein Lachsfluss seine stürmischen Fluten sendet. Bei mehreren Fotostopps können wir diese eindrucksvolle Landschaft für immer festhalten. Dabei lässt sich nun hie und da auch die Sonne blicken, auch wenn es weiterhin sehr frisch ist, die Eindrücke sind grandios!
Bald sind wir am Altafjord angelangt und machen in der Stadt selben Namens unsere Mittagspause. Dann geht unsere Fahrt entlang der Fjorde weiter, mal unten auf Meeresniveau, bald oben auf kargen Fjells wo so manche Rentierfamilie zu sehen ist. Nein, langweilig wird diese Tour nicht, und gegen fünf langen wir im Ort Olderdalen an. Hier haben wir nun eine erste Fährüberfahrt und überqueren dabei den Lyngenfjord. Steil steigen von hier die schneebedeckten Berge an, sie werden auch die Lyng- Alpen genannt; es ist eine faszinierende Tour. Noch eine zweite Überfahrt mit der Fähre und wir haben gegen Abend unser heutiges Ziel erreicht: Tromsö. Schnell sind die Zimmer bezogen und nach dem Abendessen lohnt ein Besuch des Zentrums, es befindet sich direkt vor der Haustür unseres Hotels.

Die Reise nach Harstad

12.6.2015. Bevor wir unsere Reise fortsetzen wollen wir dem modernen Wahrzeichen von Tromsö einen Besuch abstatten, der Eismeerkathedrale. Als wir starten sieht das Wetter gar nicht so schlecht aus; über die eindrucksvolle Brücke gelangen wir hinüber. Tromsö liegt auf einer Insel, und wir langen wenig später an der Kirche an. Es ist ein modernes Bauwerk aus den 1960er Jahren aber sehr beeindruckend auch in seinem Inneren. Die Kirche steht auf einem Hügel und von hier hat man einen schönen Blick auf die Stadt.
Dann nehmen wir die Fahrt wieder auf und es geht weiter entlang der Fjorde bei schönem Wetter. Dann biegen wir von der Küste ab, sehen auf einer schmalen Straße das große Wehr eines Wasserkraftwerkes und langen bald am Målselvfossen an. Wir sehen wie sich unten das Wasser über zahlreiche Kaskaden zu Tal stürzen, genehmigen uns aber zunächst im Restaurant eine Stärkung in Form einer leckeren Lachssuppe.
Danach gelangen wir über einen Weg hinunter zum rauschenden Nass und werden Eins mit der Natur. Hier unten lässt sich erahnen welche Kraft das Wasser hat und wir stehen staunend vor den Wundern dieser Natur. Nur leider sind die Lachse noch nicht da; ihr Zug führt dabei die Lachstreppe hinauf, allein das Sichtfenster bleibt heute leer, schade.
Dann geht es weiter und vor uns liegt wieder eine schöne Fahrt bis wir zu unserem Ziel gelangen. Bald öffnet sich vor unseren Augen eine große Bucht an deren einem Ufer die Stadt Narvik liegt. Von einem Aussichtspunkt aus können wir zu dieser bedeutenden Hafenstadt hinunterschauen, hier gab es im 2. Weltkrieg sehr viel Leid.
Sonne und Wolken begleiten uns auf der letzten Etappe für heute; wir legen noch einen Stopp an der beeindruckenden Tjellsundbrücke ein und sind zwanzig Minuten später an unserm Hotel in Harstad angelangt. Vor dem Diner nun noch etwas Zeit für Erkundungen, unser Hotel liegt in unmittelbarer Nähe des Meeres und dann lassen wie uns das Abendessen schmecken.

Seeadlersafari

13.6.2015. Heute steht ein besonderes Ereignis auf dem Programm, eine Schifffahrt in den Jagdbereich des Seeadlers. Zunächst starten wir aber dem historischen Teil Harstads einen Besuch ab, er liegt auf der Halbinsel Trondenes. Das Wetter könnte besser sein, aber der Besuch im etwas verschlafenen historischen Kern hat sich dennoch gelohnt.
Als wir dann mit dem Bus unterwegs sind gibt es ein Wechselspiel von Wolken und Sonne und hin und wieder öffnet Petrus auch seine Schleusen. Mal romantisch am Wasser entlang, dann wieder in den Bergen, diese Tour wird auch am heutigen Tag nicht langweilig. Gegen Mittag langen wir in Hanøy an, von hier geht dann gegen zwei unser Schiff ab. Zunächst genehmigen wir uns hier eine Mittagspause in dieser Ecke fast am Ende der Welt.
14.00 Uhr, das Schiff legt ab und voller Erwartungen sehen wir den folgenden Ereignissen entgegen. Der Kapitän gibt erst einmal mächtig Gas, dann öffnet sich eine schmale Einfahrt vor unseren Augen, hier beginnt einer der eindrucksvollsten Fjorde Norwegens, der Trollfjord. Steil steigen die Wände vom Wasser aus an, nur leider wird der Genuss etwas getrübt durch Sturm und Regen.
Dann fahren wir weiter und nachdem die Schiffsbesatzung etwas gelockt hat kommt doch tatsächlich ein Seeadlerpärchen angeflogen und folgt unserem Schiff. Elegant trotzen diese Raubvögel dem starken Wind, unser Schiff wird flankiert von den immer hungrigen Möwen- es sind wunderschöne Naturerlebnisse trotz des lausigen Wetters.
Dann geht es hinauf auf die offene See und der Kapitän gibt wieder mächtig Gas; hoch spritzt das Wasser auf und das Schiff schaukelt und hüpft förmlich über die Wellen. Das ist Aufruhr der Elemente, wir müssen uns festhalten und haben dabei eine Ahnung welchen Strapazen die Seeleute ausgesetzt sind, für uns ist es nur Spaß.
Dann lassen die Wellen nach, das Schiff verringert die Geschwindigkeit und der Hafen von Svolvär kommt in Sicht. Über eine Brücke gelangen wir zu unserem Hotel und wenig später sind auch die Zimmerschlüssel verteilt; Zeit bis zum Abendessen zu einem Bummel im reizvollen Hafennest hier auf den Lofoten.

Rundfahrt auf den Lofoten

14.6.2015. Heute wollen wir diese reizvolle Inselgruppe entdecken die schon immer geprägt war vom Fischfang und dem Leben der einfachen Leute in rauem Klima. Der erste Blick aus dem Fenster: Petrus hat leider wieder dicke Wolken vor die Berge gehängt, dennoch als wir starten, gibt es auch helle Abschnitte.
Entlang des Vestfjords gelangen wir zu unserem ersten Ziel, dem Fischernest Henningsvaer. Vor dem Ort ist an Gestängen Kabeljau zum Trocknen aufgehängt, daraus wir Stockfisch oder auch Fischmehl gemacht, es ist ein typisches Bild Norwegens.
Dann besuchen wir diesen reizvollen Ort; über kleinere Brücken gelangen wir an den uralten Fischerhütten entlang und können dabei den Geist vergangener Jahrhunderte atmen. Auch als wir dann wieder unterwegs sind können wir erahnen dass das Leben hier nicht immer einfach ist, die Landschaft jedoch ist überwältigend. Mal am Wasser entlang, dann wieder im Hinterland mit saftig grünen Wiesen und immer wieder auch an Seen vorbei die umstanden sind von malerischen Häusern- diese raue und doch liebliche Landschaft fasziniert den Betrachter.
Dann langen wir an einem besonderen Ort an. Links auf einem Hügel ist ein Langhaus aus der Wikingerzeit zu sehen, es wurde bei Ausgrabungen zu Tage gefördert und beinhaltet heute ein eindrucksvolles Museum. Hier werden wir schon von Manfred erwartet, er wird uns in den nächsten gut zwei Stunden auf eine Zeitreise mitnehmen und uns mit dem eigenartigen Leben der Wikinger vertraut machen. Zunächst ein Film, dann ein Rundgang und zum Schluss hat unsere Gruppe im Langhaus Platz genommen und uns wird eine echte Wikingerspezialität in Form einer schmackhaften Suppe gereicht. Von hier oben hat man auch einen grandiosen Blick auf das schöne Land, nur Petrus spielt nicht mit.
Nach diesem schönen Ereignis geht unsere Rundfahrt auf den Lofoten weiter; eine fast unberührte Landschaft wechselt sich mit kleineren verschlafenen Nestern ab. Um eine lange Bucht herum gelangen wir zum äußersten Punkt unser heutigen Tour, dem Ort Flakstad. Hier sehen wir die Kirche und wenige Kilometer weiter den Weißen Strand. Eindrucksvoll sind die hohen Berge die steil vom Wasser ansteigen, starke Wellen schlagen an den Strand- ein unvergessliches Erlebnis!
Den Rückweg nehmen wir dann über die weiter unten liegende Küstenstraße mit schönen Blicken auf das Meer und die Bergwelt.
Nur leider hat Petrus nun die Schleusen des Himmels wieder geöffnet, dennoch, hierin sind wir uns einig, ein schöner Tag liegt hinter uns.

Weiterreise nach Mosjøen

15.6.2015. Nun heißt es Abschied nehmen vom gastlichen Svolvaer. Leider hat Petrus auch heute nicht seine beste Laune, aber zumindest lässt er kurz der Sonne eine Chance.
Wir starten heute recht früh; zunächst steht eine gut zweistündige Fährüberfahrt an das Festland nach Skutvik auf dem Programm. Wir brauchen auch gar nicht lange auf das Schiff warten, 8.15 Uhr legt es ab und wir haben im Salon bequem Platz genommen. Auch heute ist die See nicht ruhig, als wir den schützenden Hafen verlassen haben fängt es doch etwas an zu schaukeln. Aber, wir genießen dennoch die Überfahrt auch wenn es draußen nicht sehr gemütlich ist entstehen doch recht schöne Aufnahmen von der Überfahrt.
Dann landen wir in Skutvik an und finden uns alle wieder im Bus ein, mit ihm gelangen wir auf der eindrucksvollen Küstenstraße unserem heutigen Ziel näher.
Hier nun schon das uns bekannte Bild, eine eindrucksvolle Fjordlandschaft auf Meeresniveau und sobald wir ansteigen offenbaren sich uns karge aber faszinierende Fjells. Am Nachmittag schließlich, auf dem Saltfjell, überqueren wir erneut den Polarkreis. Eine kleine Exposition mit Filmsaal bringt uns das Interessante dieses besonderen Breitengrades noch einmal näher, wir sind umgeben von Schneeresten und ein kühles Lüftchen bläst uns entgegen.
Vor uns liegen nun noch gute zwei Stunden Fahrt bei denen uns leider so mancher Schauer die Sicht nimmt, wir kommen dennoch wohlbehalten in unserem Übernachtungsort Mosjøen an.

Von Mosjøen nach Trondheim

16.6.2015. Über Nacht hat es stark geregnet, als wir aber die Koffer verladen, schaut doch die Sonne etwas heraus. Nach etwa 45 Minuten zeigt sich uns rechts unten eine gigantische Stromschnelle, es ist der Laksforsen. Daran kann man einfach nicht vorbeifahren und wir nehmen Kurs auf diesen Wasserfall. Ein kleiner Weg führt hinunter und schon können wir die beeindruckenden Wassermassen begutachten die donnernd zu Tal fließen.
Dann geht es weiter in Richtung Süden; plötzlich, kurz vor dem Ort Steinkjer, zeigt sich uns auf der linken Seite ein Elch. Frank hält den Bus an und wir können dieses gigantische Tier beim äsen beobachten- das war nun noch einmal ein besonderer Moment.
Bald erblicken wir auf der rechten Seite die große Wasserfläche des Trondheimfjords. An ihm entlang gelangen wir nach Trondheim selbst und fahren zunächst zum Hotel.
Eine knappe Stunde später sind wir dann schon unterwegs zu einem neuen Höhepunkt. Es ist der Nidaris- Dom, das Wahrzeichen der Stadt. Mit einer sympathischen Führerin verschwinden wir im gigantischen Kirchenschiff, sie nimmt uns dabei mit in die Vergangenheit dieser Stadt und der Historie Norwegens. Schließlich wurden hier viele Könige gekrönt und auch das Grab Olavs des Heiligen befindet sich hier an unbekannter Stelle.
Dann geht unser Programm weiter; Theo ein junger Mann aus Deutschland der hier in Trondheim studiert, wird unser Stadtführer für die nächsten zwei Stunden sein. Hinter dem Dom beginnt das alte Viertel mit den bunten Häusern aus Holz, sie stehen auf Holzstelzen. Oben vom Aussichtspunkt öffnet sich uns ein phantastisches Panorama auf Trondheim und die schöne Umgebung, dabei hat auch die Sonne ihre Chance.
Wir besichtigen noch einige schöne Punkte dieser Stadt, fahren hinauf zur Festung und beenden kurz vor halb acht die Stadtrundfahrt direkt am Hotel, hier erwartet uns ein leckeres Buffet zum Abendessen.

Weiterreise nach Oslo

17.6.2015. Auch wenn wir vom schönen Trondheim Abschied nehmen müssen, uns erwartet eine wiederholt eindrucksvolle Fahrt durch die unberührte Natur Norwegens.
Bald steigt die Straße an und unser Auge erfreut sich am üppigen Grün dieser Region. Jedoch, umso höher wir steigen desto rauer wird auch hier das Klima.
An der Straße liegt ein Camp der Samen; hier gönnen wir uns einen Stopp und neben Zelt und Gamme befindet auch ein Verkaufsraum; hier können wir authentische Waren erstehen. Besonders beliebt ist die Elchsalami und die Rentierwurst, ein kleines kulinarisches Souvenir für zu Hause.
Dann sind wir im Dovrefjell angelangt; auch hier wieder die eindrucksvolle Tundra mit Schneebergen und zahlreichen kleinen Flüssen die sich ihren Weg gebahnt haben. Im Zentrum des Nationalparks, in Dombås, legen wir unsere Mittagspause ein und danach fahren wir einem besonderen Tal entgegen, es ist das Gudbrandstal. Hier soll einst der norwegische Nationalheld Per Gynt gelebt haben; wir genießen die Fahrt durch diese schöne Landschaft. Auch wieder an zahlreiche Stromschnellen entlang, gelangen wir zum Ort Ringebu. Ein wichtiges Wahrzeichen ist hier die bekannte Stabkirche, ihr gilt unser nächster Besuch. Kaum ein Land dieser Welt hat diese besonderen Kirchen aus Holz aufzuweisen und die Innengestaltung ist schon etwas Besonderes.
Nach diesem Besuch führt uns der Weg weiter talabwärts; in Lillehammer kommen die Sportfreunde noch auf ihre Kosten, wir besuchen die Schanzenanlagen auf denen im Jahr 1994 olympische Wettkämpfe stattfanden. Es ist immer wieder beeindruckend anzuschauen wie hoch solch eine Schanze ist und wie mutig die Springer sein müssen diesen Sport auszutragen!
Unter uns ist schon die mächtige Wasserfläche des Mjøsa- Sees zu sehen, an seinem Ufer werden wir nun entlang fahren. Leider haben sich wieder dicke graue Wolken am Gegenhang festgehangen, so dass der Genuss der Fahrt doch etwas eingetrübt wird.
Nach etwa zwei Stunden langen wir dann in unserem Hotel bei Oslo an.

Oslo und Fährüberfahrt

18.6.2015. Heute müssen wir uns nun leider schon von unseren Fluggästen verabschieden, sie werden den Heimflug vom Osloer Flughafen aufnehmen.
Für den anderen Teil der Gruppe steht nun noch die Norwegischen Hauptstadt an, zu ihrem Besuch starten wir kurz nach neun. Am Morgen zeigt sich uns der Himmel noch bedeckt, doch auch heute fehlt es unserer Reisegruppe nicht an Mut diesen Tatsachen ins Auge zu schauen. Wir treffen uns mir der Stadtführerin an der Festung Akershus und fahren bald durch das reizvolle Zentrum von Oslo. Besonders sehenswert sind die Fassaden der Häuser aus dem 19. Jahrhundert, zahlreiche Verzierungen und eine schöne Farbgebung erfreuen das Auge des Betrachters.
Dann sind wir am Vigelandpark angelangt; hier schuf dieser große norwegische Künstler zahlreiche sehr lebensechte Skulpturen mit vielen Details und einer beeindruckenden Dynamik. Kirsten, unsere Führerin, weiht uns ein in so manches Werk, interpretieren muss es wohl jeder selbst. Leider gibt es beim Rundgang etwas Regen auch noch als wir den Berg zum Holmenkollen erklimmen um uns die dortige berühmte Schanze anschauen.
Auf dem Weg zurück in die Stadt wagt sich nun doch vorsichtig die Sonne hervor, gerade richtig um die schöne Stadt Oslo bei genügend Freizeit und nun schönem Wetter genießen zu können. Gegen fünf treffen wir uns wieder, es geht zum Fährhafen und nach etwas Geduld kommt auch unser Schiff auf welchem wir wieder einmal eine Nacht verbringen werden.

Der Abschied von einer schönen Reise

19.6.2015. In der Nacht hat es einmal etwas geschaukelt so dass wir wach wurden, das ging aber schnell vorbei und am Morgen treffen wir uns zu einem letzten gemeinsamen Frühstück im großen Restaurant der Fähre wieder. Ein wenig Wehmut schwingt schon mit, dennoch, auch den letzten Tag dieser schönen Reise werden wir noch einmal gemeinsam erleben und noch einmal werden wir bei der Reise durch Dänemark die Impressionen des Nordens genießen können.
Bald macht sich der Großraum von Hamburg bemerkbar; dann, leider nicht ohne Stau, geht es weiter in Richtung Leipzig und von da nach Dresden. Hier begann vor zwei Wochen unsere große Reise zu den Perlen Skandinaviens, hier endet sie nun mit dem guten Gefühl wieder ein Stück dieser schönen Welt kennengelernt zu haben.
Seien wir darüber dankbar das wir in einem Teil der Erde leben wo uns solche Möglichkeiten offen stehen, dieses Geschenk haben nicht viele Menschen dieser Welt! Seien wir auch darüber dankbar dass es uns vergönnt ist gerade durch das Reisen unseren geistigen Horizont zu erweitern der uns nur noch toleranter gegenüber anderen Menschen machen muss! Genießen wir dieses Geschenk auch weiterhin und erinnern uns dabei daran dass es anderswo nicht so ist, denn:
Edel sei der Mensch, hilfreich und gut! Denn das allein unterscheidet ihn von allen Wesen die wir kennen.
Goethe
In diesem Sinne möchte ich allen Reisegästen Danke sagen dass ich Sie auf dieser Reise begleiten durfte; für manch gutes Wort und nettes Gespräch. Sollte es einmal nicht nach ihren Interessen funktioniert haben bitte ich um Entschuldigung, auch Reiseleiter sind nur Menschen die sich manchmal irren können, aber auch Menschen die lernen und jeden gutgemeinten Hinweis und das freundliche Wort in diesem Zusammenhang zu schätzen wissen!
Mit herzlichen Grüßen Ihr
Steffen Mucke.
P.S. Ich möchte noch ein Versprechen einlösen, nämlich die Anzahl der gefahrenen Kilometer. Ich liste hierbei noch einmal für die Statistik aller Tage auf, auch die der An- und Abreise und somit hat jeder die Gelegenheit die jeweilig zurückgelegte Entfernung zu ermitteln.
1. Tag:  625 km
2. Tag:  504 km
3. Tag:    30 km
4. Tag:  290 km
5. Tag:  687 km
6. Tag:  665 km
7. Tag:  496 km
8. Tag:  334 km
9. Tag:  191 km
10.Tag: 209 km
11.Tag: 447 km
12.Tag: 418 km
13.Tag: 516 km
14.Tag:   84 km
15.Tag:1065 km
Gesamt: 6561 Kilometer
S.M.

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