Reisebericht: Rundreise Schweden, Finnland & Norwegen

18.06. – 02.07.2015, 15 Tage Busreise Skandinavien: Stockholm – Helsinki – Polarkreis – Nordkap – Tromsö – Seeadler–Safari – Lofoten – Trondheim – Oslo


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Von unserer Reise haben wir viele bleibende Erinnerungen mit nach Hause genommen. Lassen Sie diese noch einmal Revue passieren.
Ein Reisebericht von
Mandy Fischer

Die Perlen Skandinaviens

Datum : 18.Juni - 2.Juli 2015
Fahrer: Andreas Pfeil
Christoph Pfeil
Reisebegleitung: Mandy Fischer
Gäste: 34

1.Tag Anreise nach Kiel – Fähre nach Göteborg          677km

Auf geht es in den Norden. Von Dresden über Leipzig, Berlin, Hamburg kommen wir nach Kiel. In Kiel angekommen waren wir dann endlich komplett, 34 Gäste auf dem Weg nach Skandinavien. Es blieb noch etwas Zeit für einen kleinen Spaziergang und die ersten Fotos von unserer Fähre „Stena Scandinavica". Nach dem Check in an Bord wurden die ersten Orientierungsspaziergänge auf diesem riesigen Schiff unternommen. Wir trafen uns alle zum Abendessen wieder. Ein leckeres Buffet erwartete uns - Fisch und Meeresfrüchte in sämtlichen Variationen und viele anderen kulinarische Köstlichkeiten. Danach genossen dann viele die Ausfahrt aus der Kieler Förde. Um kurz vor Mitternacht gab es sogar noch ein paar Nachtschwärmer, trotz einem langem Tag, welche die Durchfahrt des Schiffes unter der Brücke den Großen Belts bestaunten.

2.Tag Göteborg – Stockholm 501 km

Nach 440 km und einer ruhigen Überfahrt genossen wir die Einfahrt durch den Göteborger Schärengarten in den Hafen. Alle gut im Bus angekommen, ging die Fahrt in das Landesinnere und das natürlich mit der Musik von ABBA. Die Europastraße E4, mal Autobahn und mal Landstraße, führte uns zum zweitgrößten See des Landes. Jonköping, am Südende des Vättern, ist als altes Zentrum der Zündholzindustrie in Schweden bekannt. In der Nähe des Streichholzmuseums hielten wir für die Mittagspause und für eine kurze Stippvisite. Vorbei an Husquarna, ging es am Vättern entlang mit tollen Ausblicken auf den See und die Insel Visingsö. An der Raststätte Brahehus war die Gelegenheit zum Kauf von Polkagries. Die Anhöhe, wo die alte Ruine steht, ist eine tolle Stelle zum Fotografieren. Die Fahrt ging weiter nach Berg, einem kleinen Ort, gelegen am Götakanal, bekannt durch das grandiose Bauwerk einer Schleusentreppe. Historische Schiffe wurden zwar nicht geschleust, aber wir waren schon mit den Kleinen zufrieden. Überall wurde sich auf den an diesem Wochenende stattfindenden Mitsommer vorbereitet. Die Schweden schienen sich riesig auf dieses Fest zu freuen. Über Linköping (Saab) und Södertälje (Scania) ging es vorbei an Ikea :-) nach Stockholm hinein.

3.Tag Stockholm – Silja Line 48 km

Mit Heidi entdeckten wir bis zum Mittag Stockholm, die Stadt aus so vielen Inseln. Am Stadshuset genossen wir in der Sonne den Blick auf das Gebäude und den Mälarsee und lauschen gespannt Stockholms Geschichte. Ganz ruhig war es heute in der Stadt, die Mitsommernacht hinterließ ihre Spuren :-) Zügig kamen wir zum Vasamuseum. Dort jedoch waren zu viele Menschen. Ein Kreuzfahrtschiff lag im Hafen und Ziel dieser Gäste war wohl dieses Museum. Nach dem Besuch des Vasaschiffes und eines Aussichtspunktes hoch über der Stadt mit Blick auf Vergnügungspark, Museumsinsel und Altstadtinsel Gamla Stan führte uns die Stadtrundfahrt bis zum Schloss. Ein Spaziergang durch die Altstadt machte Lust auf mehr. So bummelten viele nach der Wachablösung vor allem durch diesen Stadtbezirk. Pünktlich trafen wir uns alle am Obelisken auf dem Schlossplatz wieder. Durch bis jetzt noch unentdeckte Stadtbezirke erreichten wir den Hafen der Silja Line. Mit der „Silja Symphony" sollten wir eines unsere tollsten Erlebnisse dieser Reise haben ... die stundenlange Fahrt durch den Stockholmer Schärengarten bei strahlendem Sonnenschein :-) Viele Stunden bestaunten wir an Deck diese einzigartige Natur. Ein unbeschreiblich schönes Erlebnis.

4.Tag Helsinki – Jyväskylä 309 km

Nach einer ruhigen Nacht auf See wachten wir im dichten Nebel auf. Die Enttäuschung stand schon einigen unserer Gästen ins Gesicht geschrieben. Aber rechtzeitig zur Einfahrt in den Hafen von Helsinki lichtete sich der Nebel und die weiße Stadt am Meer erstrahlte im Sonnenschein. Nach dem großen Gewühle beim Auschecken von Bord waren wir froh alle wohlbehalten im Bus zu sitzen. Keilo, unsere Stadtführerin, war auch schon da. Sie verriet uns, dass ihr Name übersetzt „Maiglöckchen" heißt. Ein Kreuzfahrtschiff lag im Hafen. Dies spürten wir an den vielen Bussen, welche in der Stadt die touristischen Highlights anfuhren. Dadurch ging viel Zeit verloren. Am Sibeliusdenkmal und am Felsendom waren Menschen über Menschen. Somit fuhren wir die Uspenski - Kathedrale und den Teppichwaschplatz nach einer kurzen Pause in der Nähe des Marktes an. Auf dem Weg nach Lahti gab es ein kleines Mittagessen im Bus. Angekommen in Lahti stoppten wir kurz an der Sibeliushalle, eine Konzerthalle mit besonderer Architektur und besonderer Akustik. Natürlich gehörte ein Stopp an den Schanzenanlangen hier mit dazu. Wir fanden umfassende Baumaßnahmen vor. Der An - und Auslauf der großen Salpausselkä- Schanze wird gebaut, das Schwimmbad war dadurch nicht geöffnet. Auch einige Zuschauertribünen scheinen neu gemacht zu sein. Lahti macht sich wohl wieder bereit für internationale Wettbewerbe. Von Lahti ganz im Süden des Pääjärvi führte unser Weg ganz in den Norden dieses 1900km² großen Sees der finnischen Seenplatte nach Jyväskylä, die Heimatstadt des finnischen Stararchitekten Alvar Aalto. Bewaffnet mit einem Architekturplan der Stadt gingen so einige nach dem Abendessen auf die Spuren des großen Baumeisters und entdeckten so manches Gebäude von ihm, versehen mit einem Schild mit seiner Unterschrift und der Bauzeit des Gebäudes.

5.Tag Jyväskylä – Luosto 685 km

Unser heutiges Ziel war der Polarkreis. Bei bewölktem Himmel starteten wir in Jyväskylä. Auf der Staatstraße 4, durch endlos erscheinende Wälder hindurch, stoppten für eine kurze Pause am Glockenmuseum in Pyhäjärvi. Wald, Wald, Kreuzung, Wald, Wald, See, kleine Ortschaft - so ging es viele Stunden. Zur Mittagszeit kamen wir an den Bottnischen Meerbusen. Nach der Pause bei Oulu und der Fahrt weiter parallel zum Meer erreichten wir die Stadt Kemi und damit den längsten Fluss Finnlands, den Kemijoki. Am Isohaara - Kraftwerk war zwar der Zugang zur Lachstreppe versperrt, wir sahen aber die mächtigen Turbinen des Kraftwerkes und die riesige Mauer. Von nun an folgten wir dem Verlauf des Kemijoki in Richtung seines Ursprungs. In Rovaniemi fließt der mächtige Ounasjoki in den Kemijoki hinein. Eine Stadt in einer riesigen Flusslandschaft, kurz vorm Polarkreis, die letzte größere Stadt auf finnischem Boden auf dem Weg gen Norden. Am Polarkreis schien die Sonne bei 24°C. Und dazu Weihnachtsmusik überall aus den Lautsprechern :-) Im Weihnachtsmanndorf gab es viel zu erledigen - Fotos mit dem Weihnachtsmann, Kaufen von Souvenirs, Fotos auf dem Polarkreis und das Versenden der Weihnachtspost auf dem Postamt. Zeit für das Busteam Polarkreisdiplome vorbereiten zu lassen und Sekt für die Polarkreistaufe einzuschenken. Die Urkunden wurden feierlich verliehen und mit Sekt begossen. Diesen besonderen Augenblick hielten wir mit einem Bild von allen fest. Es ist die Stelle, wo unser Gruppenbild entstanden ist. Im Bus zurück war dann die Stimmung gut, sodass zum Beispiel 2 Rentiere zu Elchen gemacht wurden :-) Angekommen im „Mückenhotel" :-) gab es da ganz viele Rentiere, welche auch ganz ruhig hielten zum Fotografieren. Die Sonne ging nun nicht mehr unter. Und so nutzen einige den späten Abend zum Spazieren um den kleinen See hinterm Hotel. Mit diesem Hotel sind wir der unberührten Natur am nächsten. Absolute Ruhe :-)

6.Tag Luosto – Honnigsvag – Nordkap 608 km + 66 km

Dies war der längste Tag der Reise. Nicht nur weil wir heute um Mitternacht am Nordkap sein sind, sondern auch weil wir die Uhr an der norwegischen Grenze eine Stunde zurückstellen und damit eine Stunde mehr haben. Durch die einsamsten Gegenden Finnlands sollte es heute gehen. Die Landschaft und Natur erlebten wir immer bizarrer und ungewöhnlicher. Aber auch kuriose Dinge begegneten uns. So wurde ein ganzes Haus auf einem LkW auf der Straße transportiert. Auf dem Kaunispää auf 437 m Höhe konnten wir weit über die finnische Landschaft schauen. Zurück auf der Hauptstraße begegneten uns immer wieder Rentiere. Am Inarisee hielten wir am Bärenhöhlenstein für den Einkauf von Souvenirs, einen Spaziergang zur Gletschermühle oder zum Aussichtspunkt oberhalb des Inarisees. Noch auf finnischer Seite befuhren wir bis kurz vor die Grenze eine besondere Straße - hoch und runter, hoch und runter - wie Achterbahnfahren :-) 10km vor Norwegen eine kurze Mittagspause, und ab über die Grenze. In Karasjok, dem Zentrum der Samen, fuhren wir auf die E6 auf. Entlang dem mit 123 km längsten Fjord Nordnorwegens, dem Porsangerfjord, kamen wir zur großen „Trollbaustelle". Viele Trolle wurden hier schon als Glücksbringer gebaut, auch wir wollten dies nun probieren. Auf dem Parkplatz stand auch Deutz - Willi, der mit seinem Traktor auf dem Weg zum Nordkap war. In Honnigsvag Zimmerbezug, Essen, etwas Zeit zum Ausruhen - und ab zum Nordkap. Im Hafen war inzwischen ein kleines Hochhaus angekommen. Das neuste Schiff von TUI „Mein Schiff 4", am 6.Juni in Dienst gestellt, lag am Kai. Es war höher als alle Gebäude von Honnigsvag. 33 km noch bis zum nördlichsten Punkt Europas. In der Ferne im Sonnenschein war Knivskjellodden zu sehen, der eigentliche nördlichste Punkt. In der Nordkaphalle war Zeit für eigene Entdeckungen oder auch ein Gläschen Sekt. Um Mitternacht sahen wir es nun - die Sonne ging tatsächlich nicht unter. Ein wenig versteckte sie sich, aber es war toll. Die Sonne schien um Mitternacht :-) Die Rückfahrt wirkte sehr ruhig, die Rentiere schliefen fast alle. Es war ja trotz Sonne mitten in der Nacht. Überwältigt von den Eindrücken der Nacht sanken alle in ihre Betten.

7.Tag Honnigvag – Tromsö 505 km

Nach einer kurzen Nacht starten wir nun schon in Richtung Süden. Der nördlichste Punkt der Reise war letzte Nacht am Nordkap erreicht. Ein weiteres Kreuzfahrtschiff lag im Hafen, viel kleiner als „Mein Schiff 4". Noch einmal ging es durch das beeindruckende Nordkaptunnel. Der Porsangerfjord lag ganz ruhig, ganz verschlafen. Am Trolleparkplatz arbeiteten schon die nächsten Bauer. Deutz - Willi machte gerade Bekanntschaft mit Gästen eines Reisebusses. Überall entlang des Fjordes grasten die Rentiere, einige hatten Jungtiere. An der Silberschmiede stoppten wir das erste Mal. Und außer Schmuck und Dekoration aus Gold und Silber hörten wir einen kleinen sehr amüsanten Vortrag über Stockfisch. Im Bus gab es dann eine kleine Kostprobe. Trotz heimlichem Vorbereiten der kleinen Speise wurde ich anhand des Geruches, welcher sich im Bus schnell ausbreitete, sofort ertappt. Lecker war's :-) In Olderfjord verließen wir den längsten Fjord Nordnorwegens. In Alta kamen wir an den gleichnamigen Fjord. Bis dahin ging es durch das Landesinnere, über Hochflächen mit Schneefeldern und geringer Vegetation. Am Alta - Museum fand unsere nächste Rast zum Mittag statt. Baustellen und neu gebauten Strecken der E6 befuhren wir nun, überquerten den Kafjord und gelangten an den Kvaenangenfjord. Schon dieser Fjord mit allen umliegenden Bergen war grandios, aber beeindruckender war der Lyngenfjord. Ringsherum thronten Berge, steil aufragend aus dem Fjord gipfelnd bis auf 1833 m. In Olderdalen angekommen überquerten wir den Fjord mit der Fähre. Mit einer 2. Fähre erreichten wir Breivikeidet und hatten damit nur noch einen kurzen Weg nach Tromsö. Die Fjellheisen Bahn auf den Hausberg Storsteinen war leider geschlossen. So machten viele einen Abendspaziergang durch das Zentrum von Tromsö.

8.Tag Tromsö – Gryllefjord – Andenes – Sortland 371 km

Wolken hingen tief am heutigen Morgen über der Stadt und über dem Tromsösund. Die Eismeerkathedrale war unser erstes Ziel. Leider konnten wir wegen einer Beerdigung nicht hinein. Durch das Landesinnere vom Regen begleitet, fuhren wir zum Fluss Malselv. Tosend stürzten ungeheure Wassermassen über insgesamt 600m Länge 22m in die Tiefe. Entlang der Lachstreppe ging es die Treppen hinunter zum Aquarium. Riesengroße Lachse schwammen dort ihre Kreise. Es war insgesamt ein ungeheuer grandioses Naturerlebnis. Nach der Mittagspause, mit Lachssuppe, führte uns der Weg über die Insel Senja. Das Staunen hörte an diesem Tag nicht auf, angesichts der tollen Landschaft. In Gryllefjord ging es auf die Fähre nach Andenes. Schon nach kurzer Zeit bemerkten wir, dass es eine besondere Überfahrt werden sollte. Ein Teil der Gäste versuchte sich durch Singen verschiedenster Lieder abzulenken. Andere versuchten Wale zu sehen, anderen war wirklich verdammt schlecht. Oftmals war es schwer stehen zu bleiben oder sich festzuhalten. Die Witze der Bordbesatzung zeigten uns, dass wohl noch alles normal war - schwer zu glauben für uns. Etwas zu große Wellen für diese kleine Fähre, aber es war nicht langweilig :-) Doch heile in Andenes angekommen, welch ein Wunder, half einigen ein Schnaps. Tatsächlich hat auch der Bus diese Überfahrt unbeschadet überstanden. Froh auf festem Boden zu stehen, bzw. zu sitzen - fuhren wir bis Sortland. Es regnete in der blauen Stadt und es waren nur 8°C, der ungemütlichste Abend während der ganzen Reise.

9.Tag Sortland – Stockmarknes – Hanoy – Adlersafari – Svolvaer 214 km

Als kleines Bonbon dieser Reise besuchten wir heute das Hurtigruten Museum in Stokmarknes. Zuvor sahen wir uns die Insel Hadseløya, auf der Storkmarknes liegt, genauer an. Bei einer Komplettumrundung genossen wir Blicke auf die Lofoten und auf die Vesteralen. Auf schmalen Straßen kamen wir durch fast unberührte Natur mit nur ganz wenigen Häusern und Grundstücken. Zurück in Stokmarknes erfuhren wir im Museum über Geschichte, Schiffe, wichtige Personen und auch Tragödien der Hurtigrute. Auf der historischen alten Finnmarken von 1956 konnten wir Einblicke über das frühere Leben und Arbeiten auf der Reichsrute Nr.1 erfassen. Von der Reling des auf Trockendock liegenden Schiffes erspähten die Gäste den Bus und die auf dem Grill liegenden Thüringer Bratwürste :-) Na das war was - mitten in Norwegen Thüringer frisch gegrillt. Dazu ein kühles Bier, alles gut. Nach dieser Genießer Pause ging die Fahrt bis Hanöy, wo wir gespannt auf unser Schiff für die Seeadlersafari warteten. Kommt hier überhaupt ein Schiff an, fragte sich wohl so mancher. Und es kam doch. Durch den Raftsund ging es zum Trollfjord. Die ersten 2 Adler waren zu sehen. Im Trollfjord beeindruckte jedoch erst einmal die grandiose Landschaft. Über 1000 Meter ragten hier die Felsen ganz steil in die Höhe, und standen ganz eng zusammen. Ich glaube niemand konnte sich vorstellen, dass hier tatsächlich die Hurtigrutenschiffe hineinfahren konnten ohne steckenzubleiben. Die Besatzung unseres Schiffes begann nun die Möwen anzufüttern, und damit sollten dann wohl auch die Seeadler in die Nähe des Bootes kommen, na ob das tatsächlich klappt? Wir fuhren heraus aus dem Fjord in den nächsten Sund. In diesen schroffen Bergmassiven der Lofoten sollen Adler leben. Und tatsächlich, sie umkreisten ein anderes Boot auf Safari. Nun hieß es sie in die Nähe unseres Bootes zu locken. Die Besatzung wusste genau was zu tun war. Sie fuhren etwas schneller, die Möwen kreischten lauter, und da waren sie - Seeadler - ganz nah. Und an Bord entbrannte der Wettstreit um die besten Fotos :-) Ein absolut tolles Erlebnis - die riesigen Vögel so nah. Sie umkreisten das Schiff, kamen immer und immer wieder im Sinkflug ganz nah an uns heran. Wahnsinn. Tief beeindruckt ging es dann das letzte Stück bis Svolvaer in den Hafen. Mit einem kleinen Spaziergang erreichten wir das Hotel.

10.Tag Auf den Lofoten 299 km

Etwas bewölkt, aber trocken begrüßte uns der Morgen. Der erste Stopp an diesem Tag war an der Vagan - Kirche, der Kathedrale der Lofoten, der erste der vielen Fotostopps die noch kommen sollten an diesem Tag :-) Hennigsvaer war das erste Ziel mit einem längeren Aufenthalt. Schon die Fahrt dahin war wahnsinnig beeindruckend. Durch einzigartige Gebirgswelt, auf einer schmalen Straße durch riesige Felsen und Steinbrocken, durch traumhaft schöne Buchten mit fantastischen Ausblicken auf die Inselkette, kamen wir in das Venedig des Nordens. Noch ganz verschlafen präsentierte sich uns Hennigsvaer an diesem Samstagmorgen. Während eines Spazierganges entdeckten wir Rorbuer und Fischerbote am Hafen, Geschäfte mit besonderen Dingen, in den Gassen und auf den Wegen viele kleine liebevolle Details aus Pflanzen und Accessoires. Von da aus zurück auf der E 10 gelangten wir durch die unterschiedlichsten Landschaften nach Borg zum Wikingermuseum. Ein Film erzählte uns von Osa und der wahrscheinlichen Geschichte dieses Hofes. In einer Ausstellung sahen wir Fundstücke der Ausgrabungen hier, erfuhren wie es zu diesem Fund kam, und wie dies das Denken über die Wikinger in dieser Gegend veränderte. Vorbei an 2 riesengroßen wohlgenährten Wildschweinen gingen wir zum Fundort des Hauses bevor wir den nachgebauten Hof betraten. Hannes erzählte über die Entstehung des Museums. Im Inneren des Hauses führte er uns in einen neu gestalteten Raum. Wir hörten über die Mythologie der Wikinger und dem Leben hier oben im Norden. Nach diesem Wissensinput hatten wir uns eine Stärkung verdient. Es gab leckere Lammsuppe im Hauptraum dieses Gebäudes. Met, Bier oder Wasser wurde in alten typischen Trinkgefäßen gereicht. Die Lammsuppe kochte über offenem Feuer. Jeder bekam eine Schüssel voll, dazu einen Klecks Rahm und Brot. Hannes sprach über die Eß - und Trinkgewohnheiten der Wikinger. Frisch gestärkt blickten wir in den nächsten Raum dieses lebendigen Museums. Nach altem Brauch wurde hier gewebt und Lederschuhe genäht. Holzlagerplätze, Betten, Arbeitsmaterialien, getrocknete Lebensmittel - alles was wohl zum Leben der Wikinger dazugehörte war hier zu sehen, ein wirklich lebendiges Museum. Von Borg aus hieß unser Ziel A i Lofoten, der letzte Zipfel der Inselkette. Mit fantastischen Ausblicken auf die Inselwelt und auch hinüber zum Festland mit dem Svartisengletscher erreichten wir am Nachmittag das Ende der Welt hier auf den Lofoten. Ob es noch Zimtschnecken geben wird? :-) Gespannt liefen wir in den Ort hinunter und erschnupperten gleich den süßen Duft. In der historischen Bäckerei gab es heute tatsächlich Zimtschnecken im Steinofen gebacken. Ein Genuss! Dazu dieser kleine malerische Ort A, in dieser atemberaubenden Landschaft ... und das bei Sonnenschein. Die Felsen ragen steil auf und sind so dicht, das man sich wundert das dieser Ort hier überhaupt Platz hat. Auf dem Rückweg sorgte das Bus Team für etwas Bewegung für die Gäste :-) Fotostopp in Reine (einem der bekanntesten Orte der Lofoten), am Strand (richtig weißer Sand), an einem Hof (Grasdach mit Schafen darauf) und an Stockfischgerüsten. Über Stamsund ging es noch eine kleinere Nebenstrecke entlang bis kurz vor der Gimsöybru. Henningsvaer war in der Ferne zu sehen, viele kleine Inseln vor der Küste und noch weiter weg das Festland. Mit wahnsinnig vielen Eindrücken zurück in Svolvaer genossen wir beim Abendbrot den Blick in den Hafen und das Einlaufen der Hurtigrute.

11.Tag Svolvaer – Fähre – Mosjeon 453 km

Nach einem guten Frühstück und dem Koffer laden ging es zur Fähre. 2 Stunden Überfahrt von Svolvaer nach Skutvik. Bei ruhiger See sahen wir in der Ferne nochmal die Lofotenkathedrale und den „Luchsfuss". Dicke Wolken hingen in den Spitzen der Berge fest. Wir legten in Skrova an und nahmen an dieser kleinen Insel noch Fahrgäste auf. Am Festland angekommen, fuhren wir die Straße 81 bis wir dann wieder auf die E6 gelangten. Bedeckter Himmel, ab und zu ein paar Tropfen, aber wir konnten die Fahrt trotzdem genießen. Oberhalb des Kobvatn See mit toller Aussicht machten wir unseren Mittagsstopp. Binnenseen wechselten mit Fjorden, gewaltigen Massiven, bedeckt mit Schnee oder glattgeschliffen, und überall stürzte Wasser herunter. Langweilig war die Fahrt ganz bestimmt nicht. Tankstopp in Fauske, Heimat des Fauske-Marmors. In der Nähe der Tankstelle konnten wir riesige Marmorblöcke in einem Kreisverkehr sehen. Im Saltdal ging es immer bergan. Atemberaubend wie die Luonosjåhkå sich durch die Felsen schlängelt. Oben angekommen im Saltfjellet-Svartisen National Park ging es nun zum 2.Mal über den Polarkreis. Noch ein Foto an der Erdkugel, befestigt an einer Säule aus Fauske Marmor. Nun ging es wieder bergab, entlang der Rana nach Mo i Rana. Ein kleiner Abstecher noch :-) die alte E6 über das Korgfjell anstatt das 8530-Meter lange Tunnel. In Mosjoen nächtigen wir unmittelbar an der Sjögata , der historischen Straße, in Fru Haugans Hotel. Auf den ersten Blick ein sehr modernes Hotel. Aber in den entlegenen Ecken findet man die ganz alten Räume des Hauses mit einem Antquariat an Möbelstücken. Alte Fotos zeigen die Geschichte des Hauses, das älteste Hotel Nordnorwegens. Ein Spaziergang am Abend war ein unbedingtes Muss :-)

12.Tag Mosjeon – Trondheim 446 km

Der Laksfossen war der erste Stopp an diesem Morgen. Ungeheure Wassermassen hatte die Vefna. Diese stürzten gigantisch über die Felsen. Lachse waren nicht zu sehen. Immer noch in Nordland ging es durch ganz einsame Landschaften bis zur Grenze nach Trondelag. Über der Strasse symbolisiert eine Nachbildung des Nordlichtes die Grenze von Trondelag zum Nordland. Am Namsdalen Familienpark war kurzzeitig der Wunsch anzuhalten um im Gehege Elche zu fotografieren. Aber das kann ja wohl jeder :-) Die Vegetation veränderte sich immer mehr, wurde wieder mitteleuropäischer. Ein kurzer Abstecher führte uns zum Wasserfall Formofoss. Außer das tosende Gewässer war dort auch Platz für eine Mittagspause auf typisch norwegisch. Am Snasavatnet zeigte sich das Ungeheuer nicht. In Steinkjer kamen wir nun endgültig zurück in die Zivilisation. Viele Autos und die ersten Staus ließen uns dies spüren. Ein Muss auf einer Norwegenreise ist sicherlich ein Stopp auf dem heiligen Boden von Stiklestad. Es liefen die Vorbereitungen für die Festspiele. Naturbühne, Kirche oder Freilichtmuseum luden zu einem kurzen Besuch ein. Das letzte Stück bis Trondheim, vorbei am Flughafen, ging zügig auf der Autobahn. Angekommen in der Stadt war das monumentalste Bauwerk unser erster Besuchspunkt. Ingrid zeigte und erklärte uns sehr emotional „ihren" Dom. Die Sonne schien durch die große Rose in die Kirche hinein, ein Moment zum Innehalten. Theo, ein deutscher Student hier in Trondheim, zeigte uns dann seine neue Heimatstadt. Vom Dom spazierten wir über die alte Stadtbrücke (Küssen erlaubt :-)) nach Bakklandet. Interessant war dort der Fahrradlift, einzigartig. Wir sahen die alten Speicherhäuser und die alten Häuser in schmalen Gassen. Durch das Hafengebiet und das Stadtzentrum gelangten wir zu einem Aussichtspunkt hoch über der Stadt und etwas später zur Festung Kristiansten mit nochmaliger toller Sicht über das Zentrum. Theo führte uns durch die modernen Hafengebiete in unser superschickes Hotel. Eine besondere Stadtführung :-)

13.Tag Trondheim – Oslo (Gardemoen) 527 km

Etwas trüb war es morgens in Trondheim. Unsere Fahrt ging weiter auf der E6 in Richtung Oppdal. Auch in diesem Winter - und Sommersportgebiet wird viel gebaut - neue Straße, Kreisverkehre, Supermärkte. Im Drivatal hielten wir bei einem Samen (Lapp - Camp), letzte Chance auf typische Souvenirs. Wir durchquerten die letzte einsame Landschaft auf unserer Reise, das Dovrefjell. Wir sahen zwar keinen Moschusochsen, aber auch die Eisenbahn über den Fjell war ein Erlebnis. Dombas ludt ein zum Trolle - Kauf. Oder auch nur ein Foto mit dem großen Troll. Nun ging es durch das Gudbrandsdal. Riesige Baustellen erblickten wir. Die E 6 wird hier zur Autobahn ausgebaut und erhält eine komplett neue Trasse. Noch sieht es desaströs aus, hoffentlich verwachsen die offenen Wunden wieder. Fotostopp am Gudbrandsdalendom in Hundrop. In Ringebu besuchten wir die Stabkirche und erlebten da eine kleine Führung. Stabkirchen, ein Stück Geschichte Norwegens. Durch die Olympischen Anlagen von Oyer (Abfahrt) und Harpefoss (Bob - und Rodelbahn) ging es in den Hauptort der Olympischen Spiele 1994. Ankunft Lillehammer, die Sonne schien :-) Die Schanzenanlagen grüßten schon von weitem. Vorbei am der Hakon - Halle ging es bis zum Schanzenauslauf. Nun die schwere Entscheidung - hoch laufen, mit der Sesselbahn oder mit dem Bus hochfahren. Egal wie - alle sind oben angekommen und konnten die traumhafte Aussicht über die Stadt und den See genießen. Die Storgata lud noch zu einem kurzen Bummel ein, bevor wir entlang des Mjösasees in Richtung Oslo fuhren.

14.Tag Oslo – Fähre nach Frederikshavn 89 km

Oslo begrüßte uns am heutigen Tag mit strahlendem Sonnenschein, keinem einzigen Wölkchen am Himmel und sommerlichen Temperaturen. Kirsten unsere Stadtführerin trafen wir an der Festung Akershus. Im naheliegenden Hafen lag ein riesiges Kreuzfahrtschiff, höher als so manches Gebäude der Stadt. Später sahen wir auch noch die Color Magic im Hafen liegen. Der erste Stopp während dieser Stadtrundfahrt war an der Oper. Wir stiegen auf das Dach aus weißem Marmor aus Carrara. Die Sonne strahlte und die Oper strahlte zurück. Wir genossen die Aussicht auf den Fjord und die Stadt. Durch das Zentrum der Stadt und durch wunderschöne Wohnviertel führte uns der Weg zum Vigelandpark. Bei einem Spaziergang durch den Park lernten wir den Künstler Vigeland und seine beeindruckenden Werke näher kennen. Von dort aus ging es dann auf den Holmenkollen. Alle waren ganz gespannt auf die Schanzenanlage, nachdem wir nun schon Lahti und Lillehammer gesehen hatten. Ein Raunen ging durch den Bus als wir an die Schanze kamen. Gigantisch thront sie auf diesem Berg hoch über der Stadt. Die Konstruktion dieser Schanze ist atemberaubend. Am Schanzentisch hatten wir Gelegenheit mal nach unten zu schauen, Wahnsinn. Noch ein Fotostopp vor der Schanze, wir konnten uns gar nicht trennen :-) Mit der Fahrt über die Museumsinsel Bygdøy endete unsere Rundfahrt. Das Schiff ging erst abends. Das bedeutete, der Nachmittag blieb für eigene Erkundungen in der Stadt ... und das bei diesem Traumwetter, herrlich. Alle genossen die Stadt, eine Stadt scheinbar ohne Stress und Hektik. Am Abend schifften wir uns auf die Stena Saga ein. Das letzte leckere Fischbuffet mit Lachs und allem möglichen Meeresgetier - Scampis, Krebse, Miesmuscheln. Nach dem Genuss dieses Essens trafen sich die meisten Gäste an Deck wieder, sahen wie die Sonne unter - und er Mond aufging. Der Oslofjord war zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu Ende.

15. Tag Frederikshavn - Heimreise 1110 km

Eine ruhige Nacht auf See, ein gutes Frühstück und auf ging es durch Dänemark nach Hause. Erlebnisreiche Tage gingen zu Ende. Massenhaft Eindrücke wurden gesammelt, unendlich viele Fotos geschossen. Alle kehrten gesund heim und haben hoffentlich durch erlebtes Kraft gesammelt für alles was da kommt.


Danke!


Wir, Andreas und Mandy, bedanken uns nochmals bei Ihnen. Wir wünschen Ihnen und Ihren Familien alles erdenklich Gute, vor allem aber Gesundheit.
Es war eine tolle Reise :-) eine ganz besondere. Auch für uns.
Andreas und Mandy

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Ergänzend zum Reisebericht möchten wir, dass diese wunderschöne Reise geadelt wurde durch eine perfekte Reiseleitung und Betreuung von Frau Mandy Fischer, sehr professionellen sicheren Busfahrer Andreas und Christoph Pfeil in einem TOP Reisebus .Der Service während der gesamten Reise war stets auf einem hohen Level. Mit dieser Crew reisen wir jeder Zeit wieder.
Ein Tipp an Eberhardt Reisen, die Zustiege der Gäste müssten optimaler gestaltet werden, der Zustieg in Hamburg war nicht optimal. Die Gäste aus Stuttgart welche in Kiel am Bahnhof abgeholt werden mussten, wären auch gerne in Dresden zugestiegen und hätten sich einen Tag vorher Dresden angesehen. Ansonsten gibt es nur Lob, die Reise hat alles an Erwartungen erfüllt, teils übertroffen. Weiter so.
Mit freundlichen Grüßen Rosemarie und Hans-Gert Franz

Rosemarie und Hans-Gert Franz
30.07.2015