Reisebericht: Rundreise Schweden, Finnland & Norwegen

26.06. – 10.07.2017, 15 Tage Busreise Skandinavien: Stockholm – Helsinki – Polarkreis – Nordkap – Tromsö – Seeadler–Safari – Lofoten – Trondheim – Oslo


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Uns erwarteten europäische Metropolen, kleine malerische Orte, Wälder, Seen, das Erlebnis Nordkap und einmalige Naturschauspiele auf den Lofoten...
Ein Reisebericht von
Katrin Deutschbein
Katrin Deutschbein

1. Tag – Montag, 26.06.2017: Anreise nach Kiel (ab Dresden = 665 Bus–km)

Mit einigen Gästen starteten wir bereits am Dresdner Flughafen, über Grimma ging es dann zum Leipziger Flughafen, anschließend weiter in Richtung Berlin und in der Nähe von Hamburg war unsere Gruppe vorerst mit 24 Gästen komplett. Die Route führte uns weiter über die A21 und somit erreichten wir letztendlich am Nachmittag den Schwedenkai in Kiel. Nachdem wir zwei weitere Fahrgäste direkt in Kiel begrüßt hatten, betraten wir die Fähre der „Stena Germanica", welches insgesamt ca. 1.300 Personen fasst. Bereits 18.45 Uhr trafen wir uns alle wieder, um das erste gemeinsame Abendessen als Skandinavisches Buffet zu genießen - sogar die Getränke waren hier inklusive...! Danach fielen die meisten von uns müde ins Bett. Einige unserer munteren Gäste erlebten allerdings kurz vor Mitternacht die imposante Fahrt durch den Großen Belt - unsere Fähre fuhr hier schließlich durch eine 18 km lange Brücke, die Ost- und Westdänemark miteinander verbindet; das wach bleiben lohnte sich also!

2. Tag – Mittwoch, 27.06.2017: Göteborg – Stockholm (458 Bus–km)

Am nächsten Morgen erfreuten wir uns an der Einfahrt durch die Schären vor Göteborg! Weiter geht es dann mit unserem Bus - quer durch Göteborg und hinaus in die Landschaft des sommerlichen Südschwedens. Der Wettergott meinte es sehr gut mit uns und die Sonne lachte. Natürlich legten wir auf unserer Route interessante Pausen ein - so z. B. in der Nähe von Gränna am Vätternsee, bekannt für seine Zuckerstangen - in Schweden heißen diese „Polkagris". Amalie Erikson eröffnete hier 1859 die erste Zuckerstangenbäckerei. Anschließend ging es weiter in Richtung Linköping und von hier aus führte uns ein zusätzlicher Abstecher in das benachbarte Berg, am westlichen Ufer des Roxen-Sees an der Mündung des Göta-Kanals in diesen See, gelegen. Bekannt ist der Ort vor allem wegen seiner Schleusen (Bergs slussar). Die Schleusen des Göta-Kanals sind beliebte Ausflugsziele und jede Schleusung ist ein sehenswertes Schauspiel! Die hiesige Anlage umfasst sieben Schleusen und danach zwei weitere Doppelschleusen - echt sehenswert, wie die Schiffe den Höhenunterschied von 18,8 Metern überwinden! Von hier waren es nun nur noch knapp 200 Kilometer bis in die schwedische Hauptstadt Stockholm! Am frühen Abend erreichten wir schließlich unser Hotel in der Nähe des Stockholmer Messegeländes. Hier begrüßen wir nunmehr auch unsere 14 Fluggäste, die fortan unsere Reisegruppe komplettierten.

3. Tag – Donnerstag, 28.06.2017: Stockholm – Fährüberfahrt nach Helsinki (46 Bus–km)

An diesem Vormittag erlebten wir den Charme der Metropole Stockholm! „Venedig des Nordens", „Schwimmende Stadt", „Kleinste Großstadt bzw. größte Kleinstadt der Welt" - Stockholm hat viele Namen und begeistert zu jeder Jahreszeit! So bietet die malerisch zwischen Mälernsee und Ostsee gelegene schwedische Metropole Sehenswürdigkeiten und Lebensqualität in Hülle und Fülle. Den Großteil ihres Charmes bezieht die Metropole aus ihrer Lage am Übergang vom Mälernsee zur Ostsee. Auf 14 Inseln verteilen sich die älteren Stadtviertel, charakterisiert durch zahlreiche historische Gebäude mit Kupferdächern und goldüberzogenen Turmhauben, sowie die von moderner Architektur geprägten Außenbezirke. Gemeinsam mit unserer charmanten Stadtführerin Benedikta flanierten wir durch die Altstadt Gamla Stan, denn das ist gewissermaßen die Urzelle Stockholms und von hier aus breitete sich die Stadt aus. In den reizvollen Gassen konnten wir so manches Kleinod  entdecken - absolut sehenswert! Am Mittag hatten wir noch etwas Zeit zur individuellen Verfügung und so manch einer sah sich am benachbarten Königlichen Schloss die interessante Wachparade und die tägliche Wachablösung an. Auch ein anschließender Besuch des weltberühmten Vasa-Museums durfte heute nicht fehlen! Die „Vasa", ein außergewöhnlicher Kunstschatz, ist das weltweit einzige aus dem 17. Jahrhundert erhaltene Schiff und besteht noch zu über 95 Prozent aus Originalteilen. Zur Dekoration des Schiffes zählen hunderte kunstvoll geschnitzter Figuren. Das 69 Meter lange Kriegsschiff Vasa sank 1628 auf seiner Jungfern-Fahrt mitten in Stockholm und wurde 333 Jahre später, im Jahre 1961, geborgen. Die Restaurierungsarbeiten, während derer das Schiff Schritt für Schritt, sorgfältig und mit viel Liebe zum Detail nahezu wieder in seinen Originalzustand versetzt wurde, dauerten fast ein halbes Jahrhundert an. Anhand der aus dem Dach des eigens errichteten Museums ragenden Takelage lässt sich die ursprüngliche Höhe der Masten ablesen. Das Vasa-Museum ist mit über einer Million Besuchern jährlich das meistbesuchte Museum Skandinaviens. Neun verschiedene Ausstellungen rund um das Schiff gewähren einen Einblick in das Leben an Bord. Nicht verpassen durften wir auch die interessante Filmvorführung über die Vasa in deutscher Sprache! Durch bisher noch unentdeckte Stadtbezirke erreichten wir das Hafen-Terminal der Silja Line. Mit der „Silja Serenade" sollten wir am Abend ein tolles Erlebnisse auf dieser Reise haben ... die stundenlange Fahrt durch den Stockholmer Schärengarten bei strahlendem Sonnenschein...! Viele Stunden bestaunten wir an Deck diese einzigartige Natur - ein wahres Juwel und unbeschreiblich schön!

4. Tag – Donnerstag, 29.06.2017: Helsinki – Lahti – Jyväskylä (290 Bus–km)

Nach einer ruhigen und erholsamen Nacht auf See genossen wir erst einmal ein reichhaltiges Frühstücksbuffet an Bord unseres „Schwimmenden Hotels". Die finnische Hauptstadt empfing uns mit strahlendem Sonnenschein - besser konnte es nicht sein! Nach dem großen Gewühle beim Auschecken von Bord waren wir froh, uns alle wohlbehalten wieder zu treffen und Kielo, unsere Stadtführerin, erwartete uns bereits vor dem hiesigen Olympia-Terminal. Sie verriet uns sofort, dass ihr Name übersetzt „Maiglöckchen" heißt. Bevor wir allerdings unsere Stadtrundfahrt begannen, erfolgte ein durch gesetzlich vorgeschriebene Lenkzeiten für Buschauffeure bedingter Fahrerwechsel - von Matthias, unserem umsichtigen Chauffeur der ersten 3 Reisetage mussten wir uns an dieser Stelle vorerst verabschieden und Harald, der extra nach Helsinki eingeflogen wurde, übernahm an dieser Stelle das Lenkrad im Bus. Jetzt begann unsere Stadtrundfahrt durch Helsinki. Dabei besuchten wir das Sibelius-Denkmal, den Felsendom, den weiträumigen Senatsplatz mit dem Dom und bekamen viele weitere schöne Straßen, Plätze, Denkmäler und Bauwerke gezeigt bzw. erklärt. Etwas Freizeit in der Nähe der Markthalle und des Rathauses rundete unseren Besuch in Helsinki ab. Am Nachmittag ging es dann schon weiter nach Lathi, zu den berühmten Sprungschanzen. Hier legten wir natürlich einen Fotostopp, verbunden mit einer kleinen Kaffeepause, ein. Von Lahti aus, ganz im Süden des Pääjärvi, führte uns unser Weg ganz in den Norden dieses 1.900 km² großen Sees der finnischen Seenplatte nach Jyväskylä, der Heimatstadt des finnischen Stararchitekten Alvar Aalto, und gleichzeitig auch unserem heutigen Übernachtungsort. Bewaffnet mit einem Stadtplan gingen so einige Gäste nach dem Abendessen noch auf individuelle Entdeckungstour. Diese lebhafte Studentenstadt liegt inmitten wunderschöner Landschaften und bietet zahlreiche Möglichkeiten - die meisten Gäste erkundeten den Stadtsee und den kleinen bezaubernden Hafen.

5. Tag – Freitag, 30.06.2017: Jyväskylä – Oulu – Rovaniemi – Luosto (675 Bus–km)

Der fünfte Reisetag führt uns weiter hinauf Richtung Norden. Das Wetter wiederum schön - teils heiter, teils bewölkt... Durch Wald, Wald, Kreuzung, Wald, Wald, See, kleine Ortschaften - so ging es immer weiter... Am Glockenmuseum Vaskikello mit einer sehr interessanten Sammlung von Glocken, u. a. aus der Gemeinde Tübingen in Deutschland, machten wir den ersten Halt, bevor es weiter durch wiederum endlos erscheinende Wälder hindurch zur Hafenstadt Oulu, am Bottnischen Meerbusen gelegen, ging. In Finnlands viertgrößter Stadt legten wir dann einen etwas längeren Aufenthalt ein. Wir hatten Zeit, die im Jahre 1901 erbaute, Markthalle zu besuchen, welche man eigentlich nicht mit leeren Händen verlassen kann - zahlreiche Dinge wie hochwertige Lebensmittel, lokale und internationale Spezialitäten, Handwerkskunst und Souvenirs wurden hier angeboten. Unser nächstes Ziel war das „Highlight" des heutigen Tages - der Nördliche Polarkreis! Nach der Pause bei Oulu und der Fahrt weiter parallel zum Meer erreichten wir die Stadt Kemi und damit den längsten Fluss Finnlands, den Kemijoki. Von nun an folgten wir dem Verlauf des Kemijoki flußaufwärts und erreichten Rovaniemi, eine Stadt inmitten einer riesigen Flusslandschaft, kurz vor dem Polarkreis! Schließlich trafen wir nur wenige Kilometer nördlich von Rovaniemi auf den Nördlichen Polarkreis und das Weihnachtsmanndorf. Dies war für uns eine willkommene Gelegenheit, um mit einem, von Eberhardt TRAVEL spendierten Schnaps, auf die Polarkreis-Überquerung anzustoßen - na dann Skol...! Außerdem zauberten wir mit Weihnachtsdekoration, -musik, -geschichten bzw. „hauseigenen" Weihnachts-Keksen etwas Weihnachtsstimmung in den Bus - gar nicht so einfach bei sommerlichen Temperaturen um die 28 Grad! Der weiterhin wald- und seenreichen Landschaft folgten wir am Nachmittag weiter bis Luosto, wo wir im Lapland-Hotel unser heutiges Nachtlager aufschlugen. Wir hatten bei dieser Fahrt bisher noch kein Rentier gesehen, aber heute - inmitten dieser unberührten Natur - liefen sie uns prompt über den Weg! Die Sonne ging nun übrigens auch nicht mehr unter...

6. Tag – Samstag, 01.07.2017: Luosto – Honnigsvåg – Nordkap (596 Bus–km)

Dies sollte der längste Tag dieser Traumreise werden! Nicht nur, weil wir heute um Mitternacht am Nordkap sein werden, sondern auch, weil wir die Uhr an der norwegischen Grenze eine Stunde zurückstellen mussten und der Tag für uns heute immerhin 25 Stunden hatte! Durch die einsamsten Gegenden Finnlands sollte es heute gehen. Die Landschaft und Natur erlebten wir immer bizarrer und ungewöhnlicher. Am Vormittag gelangten wir zunächst auf den 438 Meter hohen Kaunispää, den Hausberg Saariselkäs - die 360-Grad-Aussicht über die Weiten Lapplands war einfach einmalig und wunderschön! Weiter ging es hinein in die Tundra Finnlands! Mitten darin die Wälder um den riesigen Inarisee, dem größten See Finnlands. Schließlich fuhren wir zur Bärenhöhle weiter. Ganz unsportlich sollte man nicht sein, wenn man den Bärenhöhlenstein besichtigen will. Zunächst gilt es die 284 Treppenstufen zu dem riesigen Findling hinaufzusteigen und dann durch die relativ kleine Öffnung in sein Inneres - die Bärenhöhle - hineinzukriechen. Diese ist dann aber überraschend geräumig und sieht teilweise aus wie ein Schweizer Käse - der Fels ist von Löchern übersät. Spannend und interessant zugleich! Wer noch nicht erschöpft war, kraxelte weitere 186 Treppenstufen den Hang hinauf. Von oben hatte man eine schöne Aussicht über die lappländische Landschaft und am Horizont war sogar der berühmte Inari-See zu sehen! Um den Bärenhöhlenstein ranken sich natürlich einige Legenden. Angeblich wurde er 1930 von einem Bärenjäger entdeckt, der in der Nacht vor einem Unwetter Schutz suchte. Erst am nächsten Morgen soll er bemerkt haben, dass er die Nacht gemeinsam mit einem schlafenden Bären in der Höhle verbracht hatte. Ob er den Bären dann erschossen hat oder nicht, darüber gibt es unterschiedliche Ansichten. Noch auf finnischer Seite, bis kurz vor die norwegische Grenze, befuhren wir übrigens eine besondere Straße - hoch und runter, hoch und runter... - es war wie auf einer Achterbahnfahrt! Gegen Mittag überschritten wir dann die finnisch-norwegische Grenze und über die Sami-Hauptstadt Karasjok und entlang des Lakselven-Flusses bzw. des Porsangerfjordes gelangten wir in den äußersten Norden Norwegens. Am Nachmittag passierten wir den 6,8 Kilometer langen Nordkap-Tunnel, der seit seiner Eröffnung am 15. Juni 1999 die Insel Magerøya mit dem Festland verbindet. Er ist gleichzeitig der nördlichste Unterseetunnel der Welt und der tiefste Punkt liegt immerhin 212 Meter unter dem Meeresspiegel! Das „Scandic Hotel Nordkapp" erwartete uns bereits und wir nutzten die restliche Zeit zur Erholung, um uns für einen langen Abend zu rüsten! Nach dem Abendessen, also gegen 21.15 Uhr starteten wir mit einem norwegischen Bus zum Nordkap - jetzt mit einem dänischen Buschauffeur (Henning) vom Nordkap-Service, denn unser Buschauffeur Harald musste die gesetzlich vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten einhalten! Wir erreichten die Hochfläche der Insel Magerøya und die in das Felsgestein hinein gebaute Nordkaphalle, wo uns eine Vielfalt interessanter Erlebnisse erwartete! Ein spektakulärer Panoramafilm nahm uns auf eine Reise durch die vier Jahreszeiten mit, in eine Landschaft voller Kontraste, Licht und überwältigender Natur. Historische Ausstellungen und die künstlerisch ausgeschmückte Johanneskapelle rundeten das Angebot ab! Der Himmel hielt sich zwar größtenteils wolkenverhangen, aber ab und an hatte der Wettergott ein kleines Einsehen mit uns und wir konnten schöne Bilder einfangen! Die Buchten spiegelten teilweise das Licht und wir fotografierten das Nordkaphorn. Jeder hatte sein eigenes Glückserlebnis und alle Gäste erhielten am Ende der Reise ihr persönliches Nordkap-Diplom zur Erinnerung an dieses grandiose Erlebnis! Etwas müde, aber glücklich  kehrten wir kurz nach Mitternacht ins Hotel zurück.

7. Tag – Sonntag, 02.07.2017: Alta – Tromsø (490 Bus–km)

Nach einer relativ kurzen Nacht starteten wir nun schon wieder in Richtung Süden - der nördlichste Punkt der Reise lag schließlich hinter uns! Die Fahrt führte uns an diesem Tag nach Tromsø. Bezaubernde Landschaften erwarteten uns - wechselnde Formen und Farben der Berge, der Fjells und der Fjorde, wilde Bergflüsse und stille Buchten... Unsere Mittagspause verbrachten wir am Alta-Museum, welches auf seinem Außengelände die seit 1985 zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörenden grandiosen Felszeichnungen aus der Steinzeit beherbergt. Die ca. 6000 Felszeichnungen sind zwischen 2.000 und 6.200 Jahren alt und wurden 1973 entdeckt. Entlang des Alta-Fjordes und immer weiter der Europastraße 6 folgend, gelangten wir an den Lyngenfjord. Das Herz dieser Region bildet eine neunzig Kilometer lange arktische Gebirgskette - die Lyngenalpen. Die höchsten dieser steilen Berge verlaufen bis zu den Ufern des Lyngenfjords hinab und diese malerische Gebirgslandschaft ist geprägt von riesigen Gletschern, grünen Tälern und schmalen Fjordarmen. In Olderdalen angekommen, überquerten wir den Lyngenfjord mit der Fähre. Mit einer zweiten Fähre überquerten wir den Ullsfjord und erreichten Breivikeidet. Von hier aus war es nur noch ein Katzensprung bis Tromsø, einer modernen Stadt am Eismeer. Unser zentral gelegenes Hotel in der Innenstadt bot die idealen Voraussetzungen für einen abendlichen Bummel.

8. Tag – Montag, 03.07.2017: Målselvfossen – Harstad (321 Bus–km)

Am heutigen Morgen hingen tiefe Wolken über der Stadt und über dem Tromsøsund. Die 1965 erbaute Eismeerkathedrale war unser erstes Ziel und gilt gleichzeitig als Wahrzeichen der Stadt. Wer wollte, konnte die Kirche von innen besichtigen und hatte so einen besonderen Eindruck - vor allem das bunte Glasfenster hinter dem Altar, eines der größten Glasgemälde Europas, beeindruckte. Wieder auf der Europastraße 6 angekommen, ging es weiter in Richtung Bardufoss - der nahe gelegene norwegische Nationalwasserfall Målselvfossen war unser Ziel. Gegen Mittag trafen wir ein und es wurde so langsam Zeit für eine kleine Mahlzeit. Bei Ankunft wurde den meisten von uns eine herrlich schmackhafte Lachssuppe mit extra viel Fisch gereicht - ein Gedicht...! Anschließend hatten wir Gelegenheit, uns die 600 Meter langen tosenden Wassermassen aus der Nähe anzuschauen. Der Wasserfall weist nämlich mitunter ein Wasservorkommen von 750 m³ pro Sekunde auf und hat drei Stufen mit einer Gesamtfallhöhe von 22 Meter. Es war insgesamt ein ungeheuer grandioses Naturerlebnis! Berühmt ist er vor allem durch seine Lachse und wir konnten die mit 450 Metern längste Lachstreppe Nordeuropas besichtigen - einige wenige Lachse waren zu sehen. Viel Glück hatten wir nicht, denn leider war heute selbst an dem in die Lachstreppe eingebauten Fenster im Lachsaquarium nicht viel zu sehen! Nichts desto Trotz - gut gelaunt reisten wir weiter durch die Berge und über die Fjelle von Troms... und gegenüber von Narvik am Ofotfjord entlang. Nach der Überquerung der Tjeldsundbrücke kamen wir auf der Insel Hinnøya, der mit Ausnahme von Spitzbergen größten Insel Norwegens, an. Bereits am Nachmittag erreichten wir die im nördlichen Teil dieser Insel gelegene Stadt Harstad, unser nächstes Etappenziel. Hier blieb Zeit für einen gemütlichen Spaziergang entlang des geschützten Hafens, obwohl der „Wettergott" heute nicht so ganz mitspielte und es leider teilweise sogar regnete.

9. Tag – Dienstag, 04.07.2017: Seeadler–Safari – Svolvær (192 Bus–km)

Heute hieß es vorerst „Ausschlafen" und in aller Gemütlichkeit frühstücken. So ein ruhig startender Tag war dringend nötig, denn wir waren ja nunmehr schon ein paar Tage unterwegs und hatten schon so einiges erlebt. Gegen 10 Uhr starteten wir jedoch, denn wir wollten auch heute wieder einiges sehen... Nur eine kurze Fahrt und wir kamen auf der Halbinsel Trondenes an, wo sich direkt vor den Toren der Stadt die Kirche von Trondenes, die nördlichste mittelalterliche Steinkirche, befindet. Von dieser Landzunge aus hatte man übrigens auch einen tollen Blick auf die Stadt Harstad! Weiter ging es auf relativ schmalen Straßen und durch viel unberührte Natur mit nur wenigen kleinen Ortschaften zu einer kleinen Rundfahrt durch den nördlichen Teil der Insel Hinnøya - schließlich hatten wir heute alle Zeit der Welt...! Unsere Mittagspause legten wir dann später in Lødingen, dem sogenannten „Tor zu den Lofoten", ein. Anschließend brachte uns unser Reisebus über die Raftsundbrücke zum kleinen Hafenort Hanoy, wo wir bereits vom Kapitän des extra für uns gecharterten Schiffes, der MS „Øykongen", erwartet wurden. Unser Buschauffeur Harald brachte uns direkt ans Schiff und somit war durch die kurzen Wege ein schneller Umstieg möglich. Harald fuhr allein von dannen und ihn sollten wir erst in Svolvaer wieder treffen. Unsere Seeadler-Safari konnte nunmehr beginnen! Voller Erwartungen ging es vorerst durch die Meerenge des Raftsundes zum Trollfjord. Hier beeindruckte uns in erster Linie die grandiose Landschaft, denn 1.000 Meter hohe Felsen ragen steil in die Höhe! Niemand konnte sich in diesem Moment vorstellen, dass hier tatsächlich die Hurtigrutenschiffe und auch Kreuzfahrtschiffe hinein fahren können, denn die Einfahrt in den Fjord ist mit 100 Metern sehr schmal! Die Besatzung unseres Schiffes fütterte die Möwen, denn so sollten angeblich dann auch die Seeadler in die Nähe kommen. Wir ließen uns überraschen und tatsächlich umkreiste schließlich ein Seeadler unser Boot. Es ist schon ein einmaliges Erlebnis, diese riesigen Vögel live zu erleben. Am späten Nachmittag erreichten wir unser heutiges Ziel, den Hafen von Svolvær und spazierten sogleich zu unserem unweit gelegenen Scandic-Hotel. Durch die Zentrale Lage des Hotels war auch hier die Möglichkeit gegeben, einen individuellen Bummel durch den idyllischen Ort zu unternehmen.

10. Tag – Mittwoch, 05.07.2017: Lofoten–Rundfahrt (230 Bus–km)

Der Morgen begrüßte uns mit etwas Bewölkung, aber zumindest war es vorerst trocken.
Einen kurzen Aufenthalt legten wir zunächst an der als „Lofot-Kathedrale" bekannten Kirche Vågan ein. Dieser größte Holzbau nördlich von Trondheim ist eine Kreuzkirche im neugotischen Stil. Sie wurde vom Architekt Carl Julius Bergstrøm entworfen und Ende des 19. Jahrhunderts eingeweiht. Das Gotteshaus verfügt immerhin über 1.200 Sitzplätze und löste eine alte, zu klein gewordene Kirche, ab. Der kleine Fischerort Hennigsvaer war unser nächstes Ziel und schon die Fahrt dahin war unglaublich beeindruckend. Es ging durch einzigartige Gebirgswelten und an traumhaften Buchten vorbei, bevor wir das sogenannte „Venedig des Nordens" erreichten. Der Ort wirkte beruhigend, fast schon „verschlafen". Während eines kleinen Bummels entdeckten wir nicht nur den idyllischen Hafen mit den kleinen Fischerbooten, sondern auch die auf den Lofoten überall präsenten Rorbuhütten, die den Fischern ehemals als Behausung während längerer Fangperioden dienten. Heute werden die gut ausgestatteten und restaurierten Hütten auch an Touristen vermietet. Zurück auf Europastraße 10 gelangten wir durch die unterschiedlichsten Landschaften nach Borg zum Besuch des Wikingermuseums, gewissermaßen einem „Museum zum Anfassen". Man muss sich vorstellen, dass Archäologen hier 1983 ein Langhaus aus Wikingerzeiten entdeckt haben und um den größten Fund aus dieser Zeit entstand dann ein Museum, in dem jeder circa 1.000 Jahre in die Vergangenheit zurück reisen kann. Während einer interessanten und kurzweiligen Führung erfuhren wir beispielsweise wie sich die Vorfahren der heutigen Norweger ernährt haben und wie es auf ihren Festen zuging. Außerdem wurden wir mit leckerer Wikingersuppe (Lamm) verwöhnt!
Gut gestärkt ging es in den westlichen Teil der Lofoten und  Fotostopps an den weißen Sandstränden von Ramberg und Flakstad rundeten diesen Tag auf den Lofoten ab.

11. Tag – Donnerstag, 06.07.2017: Saltfjell – Mo i Rana (359 Bus–km)

Heute hieß es mal wieder „Der frühe Vogel..." - aber egal, wir hatten bereits für kurz nach 8 Uhr die etwa 2-stündige Fährüberfahrt von Svolvær nach Skutvik vorgesehen und die Fähre wollten wir natürlich nicht verpassen. Von Skutvik ging es dann weiter in Richtung Europastraße 6 und dann über Fauske, über das Saltdal und das Saltfjell mit dem norwegischen Polarkreiszentrum. An dieser Stelle ging es nunmehr auch zum zweiten Mal über den Polarkreis. Es war auch Zeit für ein Foto an der Erdkugel, befestigt übrigens an einer Säule aus Fauske-Marmor. In Mo i Rana schlugen wir im Scandic-Hotel „Meyergården" ein erneut gutes Nachtlager auf.

12. Tag – Freitag, 07.07.2017: Trondheim (506 Bus–km)

Den ersten Stopp des heutigen Tages machten wir am Laksforsen-Wasserfall, der vom Fluss Vefsna gebildet wird. Ungeheure Wassermassen stürzten hier gigantisch über die Felsen. Immer noch in Nordland ging es durch wirklich einsame Landschaften bis zur Grenze nach Trøndelag. Über der Straße symbolisiert dann später eine Nachbildung des Nordlichtes die Grenze zwischen Nord- und Mittelnorwegen. Im weiteren Fahrtverlauf änderte sich die Vegetation ständig und wurde immer mitteleuropäischer und auch die Besiedlungsdichte wurde immer höher. In Steinkjer kamen wir nun endgültig zurück in die Zivilisation. Ein kurzer Abstecher führte uns am Nachmittag nach Stiklestad, die hiesige Schlacht markierte immerhin einen Wendepunkt in der norwegischen Geschichte und steht noch heute für den Übergang von der vorchristlichen Wikingerzeit zum christlichen Mittelalter. Die letzte Etappe bis Trondheim ging dann recht zügig auf der Autobahn. Sofort wurde natürlich der Dom angesteuert, das unumstrittene Wahrzeichen der Stadt. Ingrid führte uns durch dieses Heiligtum und gab viele wissenswerte Informationen, denn früher wurden hier immerhin die norwegischen Könige gekrönt, aber auch beigesetzt. Nach dieser überaus interessanten Domführung unternahmen wir eine Stadtrundfahrt durch Trondheim. Durch das Stadtzentrum gelangten wir zuerst zu einem wunderschönen Aussichtspunkt hoch über der Stadt und konnten die prächtige Lage der Stadt am Trondheimfjord besser erkennen! Etwas später erreichten wir dann die Festung Kristiansten mit nochmaliger toller Sicht über das Zentrum. Zu guter Letzt sahen wir die alten Speicherhäuser am Nidelv-Fluss, die Alte Brücke und natürlich auch den Hafenbereich! Direkt am Hotel endete schließlich unsere Rundfahrt.

13. Tag – Samstag, 08.07.2017: Dovrefjell – Oslo (542 Bus–km)

Wir fuhren heute leider mit schlechten Wetteraussichten im Gepäck los. Unsere Fahrtroute führte uns weiter südwärts in Richtung Oppdal und durch das Drivatal hinauf zur letzten einsamen Landschaft unserer Reise, dem Dovrefjell. Leider regnete es unaufhörlich und wir sahen auch keinen der in dieser Gegend lebenden Moschusochsen, aber wir nahmen es gelassen... Einen längeren Aufenthalt legten wir in Dombås ein, denn hier gab es letztmalig vielfältige Einkaufsmöglichkeiten - selbst Tussies (weibliche Trolle) waren im Angebot! Nun ging es weiter durch das sagenumwobene Gudbrandsdal bis zur Stabkirche Ringebu, die wir heute leider aufgrund einer Hochzeit nicht besuchen konnten. Aber schon die Hochzeit an sich war ein Erlebnis, was schließlich nicht jeder Tourist zu sehen bekommt! Bei Lillehammer erreichten wir bereits den nördlichen Teil des Mjøsasees und auch die Schanzenanlagen konnten wir aus der Ferne erkennen. Weiter entlang des Mjøsasees nahmen wir Kurs auf Oslo, wo wir am frühen Abend im Holmenkollen-Hotel eincheckten. Es blieb noch ausreichend Zeit für eine imposante Fahrt mit dem Schrägaufzug zur legendären Holmenkollen-Schanze - sehr empfehlenswert!

14. Tag – Sonntag,09.07.2017: Oslo (25 Bus–km)

Unsere Stadtführerin Stine holte uns gegen 9 Uhr am Hotel ab und sofort legten wir einen kurzen Fotostopp an der benachbarten Holmenkollen-Schanze ein. Danach besuchten wir gemeinsam den legendären Vigeland-Park, ein wahrhaftiger Höhepunkt unseres Oslo-Aufenthaltes. Hier hat der bekannte norwegische Künstler Gustav Vigeland immerhin  Beeindruckendes geschaffen und schon beim Betreten des berühmten Skulpturenparkes ist man für den ersten Moment einfach nur sprachlos vor Staunen! Vigeland hat sich in Oslo den Traum vieler Künstler erfüllt - er hat ein großartiges Gesamtkunstwerk geschaffen und die in Skulpturen dargestellten Menschen und Tiere sind so lebensecht, so voller Bewegung und Emotion, dass man meint, sie atmen zu sehen - wirklich grandios! Später erreichten wir dann auch noch die Insel Bygdøy, bekannt durch seine zahlreichen Museen. Abschließend ging es ins Zentrum der Stadt und dort sahen wir dann unter anderem das Neue Opernhaus, das seit April 2008 nun auch die Spielstätte der Norwegischen Oper ist und auf dessen Dach man hinauf gehen kann. Des Weiteren fuhren wir am Königlichen Palast, dem Nobel-Institut und dem Rathaus vorbei. Nach Der Stadtführung verabschiedeten wir uns nunmehr auch von unseren Fluggästen, die den Heimflug von Oslo aus antraten. Etwas Freizeit am Nachmittag für die übrigen Gäste rundete unseren intensiven Besuch Oslos ab. Am Abend checkten wir dann auf dem Fährschiff der „Stena Saga" ein und ließen uns ein liebevoll gestaltetes Abendessen vom Buffet schmecken - echt lecker! Die anschließende Ausfahrt aus dem Oslofjord war ebenso beeindruckendend!

15. Tag – Montag, 10.07.2017: Heimreise (1.070 Bus–km)

Auch diese letzte Fährüberfahrt überstanden alle Gäste ohne Probleme. Ein letztes Frühstück auf der Fähre und schon legten wir im dänischen Frederikshavn an. Einmal durch Gesamt-Jütland und wir erreichten Flensburg, wo wir uns heute von den ersten Gästen verabschieden mussten. Die weitere Strecke führte uns vorbei an Hamburg und über Leipzig zum Flughafen Dresden, den Ausgangspunkt dieser tollen Reise. Hier gingen nunmehr erlebnisreiche Tage Ende und zahlreiche Eindrücke müssen jetzt verdaut werden, unendlich viele Fotos bearbeitet werden usw. Alle kehrten glücklicherweise gesund heim und haben hoffentlich durch die erlebten Dinge auf dieser Reise neue Kraft gesammelt für die kommende Zeit. Wir konnten ganz sicher interessante Erfahrungen machen und jeder hatte natürlich seine persönlichen Höhepunkte auf dieser aufregenden Reise.
Ein großes Dankeschön gilt an dieser Stelle auch unserem souveränen Buschauffeur Harald, der uns jederzeit sicher und umsichtig gefahren hat! Danke auch an Matthias, der den Bus nach Helsinki lenkte und auch auf der Rückfahrt unterstützend dabei war!
Ich wünsche allen Mitreisenden an dieser Stelle nochmals alles Gute, Gesundheit, Glück und weiterhin viel Reiselust. Es hat großen Spaß gemacht und ich freue mich auf ein baldiges  Wiedersehen!
Liebe Grüße von Ihrer/Eurer Reiseleiterin Katrin Deutschbein

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Der Reisebericht hat uns sehr gefallen. Ich hatte unterwegs auch einen verfasst, jedoch versehentlich zu Hause vom Tablet gelöscht. Aber dieser hier ist so gut geschrieben mit allen Fjorden und Stadtnamen, Tunnellängen und-tiefen sowie gefahrenen Kilometern, dass ich keinen neuen verfassen muss. Vielen Dank für die schöne Reise und den beeindruckenden Reisebericht!

Katrin Schubert
31.07.2017