Reisebericht: Rundreise Schweden, Finnland & Norwegen

27.06. – 11.07.2022, 15 Tage Busreise Skandinavien: Stockholm – Helsinki – Polarkreis – Nordkap – Tromsö – Seeadler–Safari – Lofoten – Trondheim – Oslo


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Für viele Menschen ist eine Reise ans Nordkap ein Herzenswunsch und 18 Eberhardt-Reisegäste erfüllten sich diesen.
Ein Reisebericht von
Heike Heinen
Heike Heinen

Montag, 27.06.22 , 654 km

Pünktlich 6.00 Uhr erfolgte der Start am Dresdener Flughafen für zwei Reisegruppen in einem Bus.
Zum einen war das Ziel das weit entfernte Nordkap in Nordnorwegen und zum anderen die Halbinseln von Fischland, Darß und Zingst in Mecklenburg-Vorpommern.

Die Fahrt verlief ohne Staus bis zum Ausstieg der "Darß-Gruppe" an der Raststätte Prignitz, und unser Bus setzte die Reise in die schleswig-holsteinische Landeshauptstadt fort, wo wir am "Schwedenkai" weitere Reisegäste begrüßten, ehe es hieß "Leinen los".
Die "Stena Scaninavica" beförderte uns gemütlich aus der Kieler Förde bei nicht mehr so heißen Temperaturen heraus, ehe wir nach dem Genuss eines kalt-warmen Abendbuffets sanft schunkelnd einschliefen. Der Kapitän meldete eine ruhige Fahrt durch den Kattegat ins schwedische Göteborg.

Dienstag, 28.06.22 , 495 km

Der Kapitän behielt Recht und nach 15stündiger Fährpassage begrüßte uns Göteborg mit bedecktem Himmel und Nieselregen.
Die 2.größte Stadt an der Westküste Schwedens gelegen, ist ein wichtiger Fähr-und Handelshafen.
Einen Abstecher gab es zur erhöht gelegenen, 1914 fertiggestellten Masthuggskirche mit einem schönen Blick zur Einstimmung .
Wir waren angekommen im ersten nordischen Land unserer Reise. Hej Sverige!
Unser heutiges Ziel war die schwedische Hauptstadt. Die Strecke von Göteborg nach Stockholm auf dem Landweg zurückzulegen, bedeutet durch waldreiche Gegenden zu fahren, den Götakanal zu überqueren und auch am Vätternsee vorbei zu fahren.
Der Vätternsee ist mit 1900 qkm Fläche einer der größten Seen des Landes. Herrlich war die die Fahrt entlang seines Süd-und Ostufers mit einem Stopp in Gränna, das bekannt ist für seine Herstellung bunter Zuckerstangen und für sein alljährlich stattfindendes Heißluftballonspektakel.

Der Götakanal wird das "blaue Band" genannt. Er ist, mit den natürlichen Wasserläufen, 390 km lang und seine Schleusen zur Überwindung des natürlichen Höhenunterschiedes zwischen Göteborg und Stockholm von 91,50 Metern, sind eine Attraktion. Glücklicherweise befanden sich bei unserem zusätzlichen Abstecher 2 Segelboote in den insgesamt 7 Schleusen, so dass die zahlreich gemachten Fotos noch interessanter wurden.
Nicht nur die Schleussen in Berg wurden geöffnet, auch Petrus öffnete sie-aber wie!

War mit dem Regen vielleicht die Möglichkeit größer einen Elch zu sehen? Alle hielten Ausschau-kein Elch weit und breit.

Am Abend erreichten wir Stockholm, bei nunmehr wieder schwülen 29 Grad und ein Jeder war gespannt und neugierig auf die am kommenden Vormittag stattfindende Stadtrundfahrt.
Zudem begrüßten wir unsere 3 Fluggäste. Die Reisegruppe war nun vollzählig.

Mittwoch, 29.06.22 , 35 km

Stockholm befindet sich landschaftlich sehr reizvoll auf 14 Inseln zwischen der Ostsee und dem Mälarensee.
Nicht umsonst wird sie als eine der schönsten Städte der Welt bezeichnet.
Sehenswürdigkeiten, wie das Königliche Schloss mit der Wachablösung, die deutsche Kirche "St. Gertrud" , das 1. Freilichtmuseum der Welt, Skansen, das Stadthaus, in dem alljährlich am 10.Dezember das Nobelpreis-Bankett stattfindet, standen auf unserem Programm, bevor am Nachmittag ein Besuch dem Vasamuseum galt. Das gleichnamige Schiff sank aufgrund falscher Beladung und falscher Statik bei seiner Jungfernfahrt im Jahr 1628, lag 333 Jahre auf dem Meeresgrund, wurde in einer äußerst aufwendigen Bergung und anschließender Restaurierung und Konservierung schließlich für die zahlreichen Besucher im eigens dafür gebauten Museum ausgestellt.
Schon am Spätnachmittag hieß es wieder "Leinen los". Mit der "Symphonie" der Silja Line ging es von Stockholm nach Helsinki.
Ein hervorragendes Buffet und eine traumhafte Fahrt durch den Schärengarten in die Nacht hinein rundeten einen schönen Tag ab.
Hejda Sverige! Auf Wiedersehen Schweden!

Donnerstag, 30.06.22 , 325 km

Willkommen in Finnland, willkommen in Helsinki! Tervetuloa!
Gleich nach Ankunft begann unsere Stadtrundfahrt, auf der wir die orthodoxe Uspenski-Kirche mit ihren goldenen Kuppeln, den Dom, den Senatsplatz mit der Statue von Zar Alexander II. vom Künstler Runeberg, das Olympiastadion, die Oper und das Musikhaus kennenlernten.
Das Herz der Stadt ist aber der Marktplatz, der von Montag bis Freitag ein buntes Treiben von Marktverkäufern bietet und mit den kräftigen Farben vor der Kulisse des Südhafens ein Augenschmaus ist. Vom Marktplatz fahren zudem auch die Ausflugsboote in den Schärengarten ab.

Auf der Weiterfahrt Richtung Norden gab es einen Abstecher nach Lahti, die bekannteste Wintersportstadt Finnlands mit ihren Schanzen.
7 Schanzen, von klein bis groß, d.h. exakt von 7 Meter bis 130 Meter, prägen das Sportzentrum, zu dem ebenfalls ein Museum, die Langlauf- und die Eislaufarena gehören. Da sich unterhalb der großen Schanze im Auslauf im Sommer ein Schwimmbad befindet, war der Wunsch groß, bei 30 Grad Außentemperatur sich abzukühlen. Aber die Weiterfahrt war notwendig, denn bis Laukaa zu unserem Hotel waren es noch ca. 2 Stunden Fahrzeit.

Ein Elch-Fehlanzeige. Aber vielleicht morgen !?

Dort angekommen, nutzte man die Freizeit für einen kurzen Spaziergang am See, idyllisch präsentierte er sich im Sonnenlicht mit herrlichen Spiegelungen. Die Natur schafft wahre Meisterwerke!

Freitag, 01.07.22 , 660 km

"Der frühe Vogel........"
Eine lange Tagesetappe stand auf dem Programm, und somit erfolgte der Start bereits um 7.30 Uhr.
Am Ende des Tages würde man sicher sagen, dass die frühe Abfahrt richtig war.
Gen Norden ging es langsam Richtung norwegische Grenze, die aber erst am kommenden Tag erreicht werden würde, vorbei an Seen und Wäldern.
Finnlands Reichtum liegt in der Einfachheit und damit in der Schönheit der Natur.

Der Weihnachtsmann kommt im tief verschneiten Finnland auf seinem Schlitten, der von 6 Rentieren gezogen wird, mit seinen Gaben zu den Kindern . Damit auch das richtige Geschenk dabei ist, hat man die Möglichkeit, ihm im "Weihnachtsmanndorf" am Polarkreis nahe Rovaniemi, zu schreiben. Der Briefkasten mit der Post für den Weihnachtsmann ist somit jetzt, im Hochsommer, schon sehr voll. Viele Kinder waren schon sehr fleißig...
An Weihnachten jedoch bei sonnigen 34 Grad zu denken, fiel uns dann doch nicht so leicht, aber Viele nutzten die Möglichkeit, Weihnachtspost zu schreiben, so dass diese pünktlich zum Fest bei den Lieben daheim ankommt.

Nach manchmal unendlich erscheinenden Kilometern, haben wir ein herrlich gelegenes Hotel im Luosto-Nationalpark erreicht und wurden mit einer Herde Rentieren begrüßt und verabschiedeten uns nach einem schmackhaften Abendessen in geruhsame Nachtruhe.

Samstag, 02.07.22 , 595 km

Die erhoffte geruhsame Nachtruhe wollte bei 30 Grad Zimmertemperatur nicht einsetzen. Ein Jeder hatte schlecht geschlafen, aber dennoch freuten wir uns auf das Kommende.
Die letzten Kilometer hieß es heute in Finnland zurückzulegen.
Am frühen Vormittag überquerten wir den Grenzfluss Tenojoki und erreichten das Königreich Norwegen.
An der Westseite des 130 Kilometer langen Porsangerfjordes ging es gen Norden, durch das Projekt "FATIMA", bestehend aus 3 Tunnels und 1 Brücke, welche die Verbindung vom norwegischen Festland zur Insel Mageröy darstellen.
Ab 21.00 Uhr war es dann soweit, die letzten 20 Kilometer zum Nordkap wurden zurückgelegt.
Haben wir ganz oben immer noch so schönes Wetter oder würde es sich vielleicht schnell ändern?
TRAUMHAFT und UNVERGESSLICH, Sonne und sagenhafte 26 Grad !
Hätten wir nicht die vielen Fotos, würde uns wohl keiner glauben.
Das Fjell Knyskanes erhielt vom britischen Kapitän Richard Chancellor, der auf der Suche nach einem nördlichen Weg nach China war, seinen Namen: "North Cape". Es handelt sich um einen Felsen, knapp 300 Meter aus dem Eismeer ragend, welches heute das Sehnsuchtsziel vieler Reisenden ist. Ob mit Traktor, Fahrrad, Wohnwagen, selbstgebautem Vehicle oder komfortablen Reisebus-alle haben dieses eine Ziel.
Glücklich, zufrieden und dankbar kehren wir müde um 1.00 Uhr in unser Hotel zurück und schliefen mit den schönsten Gedanken ein.

Sonntag, 03.07.22 , 485 km

Die Nacht war kurz, etwas Schlaf wurde während er Fahrt nachgeholt.
Circa 450 Kilometer sollten wir bis nach Tromsö zurücklegen.
Hatten wir bisher hoch sommerliche Temperaturen, meinte "Petrus" für etwas Abkühlung sorgen zu müssen, was uns nicht wirklich unangenehm war.
Tromsö wird als "Pforte zum Eismeer" bezeichnet. Viele Polarexpeditionen starteten hier, manch Expeditionsteilnehmer kam leider nie wieder.
Große Namen wie Roald Amundsen und Frithjof Nansen sind mit der Stadt in Verbindung zu bringen, zudem starteten hier die Schiffe zum Wal-und Robbenfang.
Als eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten gilt die Tromsdalen Kirche, auch "Eismeerkathedrale" genannt. Sie liegt dem Stadtzentrum gegenüber, auf dem Festland, und ist über die über 1000 Meter lange Brücke über den Tromsösund zu erreichen.
Geweiht wurde sie 1965.
Auch heute haben wir keinen Elch zu Gesicht bekommen.
Jedoch zeigte sich wieder die Sonne und Fotos wurden noch am späten Abend gemacht.

Montag, 04.07.22 , 330 km

Die Stadt Tromsö erstrahlte am Morgen genauso wie wir uns vor der Nachtruhe von ihr verabschiedet hatten: mit strahlendem Sonnenschein.
Und so wurde kurzerhand zusätzlich ein Stadtspaziergang unternommen.
2 Kreuzfahrtschiffe lagen im Hafen, und unsere Tour führte uns vorbei am Bischöflichen Palais, der römisch-katholischen Kirche, über die Haupteinkaufstrasse zur Domkirche, dem nördlichsten Bischofssitz. Natürlich darf eine Besichtigung der Tromsdalen-Kirche nicht fehlen.
Sind wir gestern nur vorbei gefahren, konnten wir heute auch eine Innenbesichtigung durchführen.
Aber so schön Tromsö auch ist, wir sollten weiterfahren. Und so ging es über den 25 Meter hohen Malselv-Wasserfall über die Ofoten auf die Vesteralen nach Harstad .
Da der Himmel immer noch in den schönsten Farben strahlte, bot sich ein "Abend"spaziergang im schönsten Sonnenschein an, dank der Mitternachtssonne.

Dienstag, 05.07.22 , 185 km

Wir verabschiedeten uns von der Ostküste der Insel Hinnöya, welche die größte der Vesteralen ist.
Königin Sonja von Norwegen weihte feierlich " LOFAST" (Lofoten Festlandsverbindung) im Jahr 2007 ein. Dies ist eine Schnellverbindung der Europastraße 10 zwischen Vesteralen und Lofoten. Früher gab es eine Fährverbindung zwischen den beiden Inselgruppen.
Am frühen Nachmittag war das 1. Ziel erreicht, Svolvaer, die Hauptstadt der Lofoten.
Das 2.Tagesziel war eine Bootsfahrt in den wunderschönen Trollfjord. Es handelt sich dabei um einen 2 Kilometer langen Seitenarm des Raftsundes. Der Fjord misst an seiner engsten Stelle 100 Meter. Somit ist eine Einfahrt mit einem großen Schiff der Hurtigrute spektakulär, weil man fast die Wände der angrenzenden Berge, welche eine Höhe von etwa 1000 Meter haben, mit den Händen berühren könnte.
In ihm fand 1890 eine Schlacht statt. Einfache Fischer mit ihren kleinen Booten nahmen den Kampf gegen große Dampfschiffe auf, die zum Kabeljaufang im Trollfjord waren. Da die Dampfschiffe schon ihre Fangnetze ausgeworfen hatten, war es für die kleinen Fischerboote, deren Lebensgrundlage der Fisch war, besonders schwierig. Aber sie haben schließlich gewonnen und erkämpften sich die Zufahrt in den Trollfjord.
Was bisher mit dem Elch nicht klappte, gelang uns mit Seeadlern. Mehrere dieser majestätischen Tiere konnten wir sehen und sogar auf Fotos festhalten.
Zurück in Svolvaer, ging es zu Fuß zum Hotel. In beeindruckender Lage auf einer kleinen Insel liegt das "Scandic", in dem wir 2 Nächte zu Gast waren.

Mittwoch, 06.07.22 , 225 km

Die Lofoten, eine Inselgruppe zwischen dem 68. und 69. Breitengrad, sind für Viele ebenso eine " Traumdestination" wie das Nordkap.
Vom saftigen Grün der Wiesen über das Grau/ Schwarz der Lofotwand, zum Türkis/Blau des Wassers bis hin zum fast schneeweißen Sandstrand-die Lofoten werden gern als "Paradies" bezeichnet.
Von der Inselhauptstadt Svolvaer führte uns der Ausflug zunächst zum Wikingermuseum nach Borg. Borg war ein Häuptlingssitz . Ausgrabungen haben ein 83 Meter-Langhaus zu Tage gebracht. Nach einer wohlschmeckenden kräftigenden Lammsuppe und Met, führte uns eine Italienerin (!) in die Zeit der Wikinger zurück. Nach allgemeinen Informationen zum Leben und Arbeiten auf dem großen Hof, blieb noch etwas Freizeit für individuelle Erkundungen, bevor die Reise gen Süden fortgesetzt wurde.
Nusfjord gilt als "Bilderbuch-Fischerdorf" und ist von allen Lofot-Dörfern am ursprünglichsten erhalten. Hätte es die Herren Dahl nicht gegeben, wer weiß was aus diesem Fischerdorf geworden wäre. Auf deren Initiative wurde der nicht einmal 100-Seelen-zählende Ort unter Denkmalschutz gestellt und kostet (etwas außergewöhnlich) einen Eintritt.
Eine Tran-Siederei, ein Kaufmannsladen und z.B. auch eine Schmiede sind noch im Original aus den 70er Jahren des 19.Jahrhunderts erhalten.
Mit Wolken und Sonne war der Besuch von Nusfjord ein wahres Farbspektakel.
Den Ausflug rundete ein Besuch der Vagan-Kirche, der sogenannten "Lofotkathedrale" in Kabelvag ab. Diese wurde 1895 geweiht und ist die größte Holzkirche in Nordnorwegen.

Donnerstag, 07.07.22 , 525 km

Leider hieß es Koffer einpacken und die Lofoten verlassen.
Über "LOFAST" ging es nach Lödingen und mit der Fähre wieder auf das norwegische Festland.

Würden wir vielleicht heute einen Elch sehen ? Es regnete stark.

Unser Ziel heute war die Überquerung vom Polarkreis auf norwegischer Seite und das Hotel "Fru Haugan" in Mosjoen.
Seit der Polarkreis-Überquerung auf finnischer Seite nahe Rovaniemi vor 6 Tagen hatten wir 2100 Kilometer zurückgelegt und auch einen kräftigen Wetterumsturz mit ca.25 Grad Unterschied und Regen erlebt. So beschränkte man den Aufenthalt im Freien auf das absolut Notwendigste.
Dennoch gehörte ein kurzer Stopp dazu, einige Einkäufe wurden getätigt und ein kurzer Film angeschaut, der uns nochmals mit dem "Phänomen Mitternachtssonne" vertraut machte.
Am Abend war es dann soweit, Mosjoen war erreicht. Dieses Mal bezogen wir kein großes Hotel der Scandic-Gruppe, sondern ein privat geführtes Hotel, welches auf der Liste der Norwegischen Historischen Hotels steht. Im Jahr 1794 hat ein Fischer namens Erik Sjursen eine Konzession vom dänischen König Christian VII. zur Eröffnung einer Gastwirtschaft und eines Landhandels erhalten. Eine weitergehende sehr wechselvolle Geschichte führte schließlich über 5 Frauen-Generationen zum heutigen Hotel.
Ein schmackhaftes Abendessen rundete den Tag wieder ab.

Und wieder keinen Elch gesehen!

Freitag, 08.07.22 , 410 km

Unser heutiges Ziel war Trondheim.
Die 3.größte Stadt Norwegens liegt am kleinen Fluss Nidelva und am Trondheimfjord, der sich insgesamt 130 Kilometer in das Landesinnere erstreckt. Bekannt für seine Sehenswürdigkeiten, seine zahlreiche Feste und den Hafen, der Anlegeplatz der Hurtigrute und anderer Kreuzfahrtschiffe ist, zieht die Stadt viele Besucher an. Auch wir verschafften uns einen Überblick und besuchten die wohl bekannteste Sehenswürdigkeit, den Nidarosdom. Ende des 10. Jahrhunderts wird Olav Haraldsson in Südnorwegen geboren und geht auf Wikingerfahrten. Nach seiner Rückkehr wird er als König Olav I. zum König gewählt, aber einige Zeit später aus dem Land vertrieben. Nach seiner erneuten Rückkehr wird er jedoch am 29.07.1030 bei Stiklestad von seinen Feinden ermordet. Da sich schon kurze Zeit nach seinem Tod Wunder ereignet haben sollen, wird sein Leichnam in eine eigens erbaute kleine Holzkirche nach Nidaros gebracht. Dies war die frühere Bezeichnung von Trondheim. Aus dieser kleinen Kapelle entstand in fast 7 Jahrhunderten (Um-und Weiterbauten sowie Brände waren die Ursachen für diese lange Bauzeit) eines der größten Gotteshäuser Nordeuropas. Der Nidarosdom war im Mittelalter eines der wichtigsten Pilgerziele, und heute ist er das norwegische Nationalheiligtum und die Königssegnungkathedrale.

Samstag, 09.07.22 , 555 km

Von Trondheim nach Oslo...
Was manche Radfahrer 1x im Jahr meistern, ging für uns sehr bequem im Reisebus, nämlich die 520-Kilometer-Strecke zwischen den beiden Großstädten zurückzulegen. Dabei war der höchste Punkt das schöne Dovrefjell-Naturschutzgebiet mit 1026 Metern. Karg, unberührte Natur, aber dennoch die Heimat von Elchen, Polarfüchsen und der einzigen Moschusochsen-Population Nordeuropas. Die Europastraße 6 führt mittendurch.

Dombas ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt. Die Möglichkeit besteht durch das bezaubernde Romsdal Richtung Andalsnes oder über den berühmten Trollstigen mit seinen Haarnadelkurven nach Geiranger zu fahren. Wir sagten uns, dass wir diese schöne Strecke ein anderes Mal bereisen, und so ging es nach einem Einkaufsstopp durch das Gudbrandstal zunächst nach Ringebu und danach nach Lillehammer.
Ringebu ist mit dem Kvitfjell nicht nur eine beliebte Wintersportgemeinde, sie ist auch für ihre Stabkirche bekannt. Gab es noch im Mittelalter über 1000 Stabkirchen, so gibt es heute nur noch 28. Eine davon ist die 1220 erbaute von Ringebu.
Die Stadt der Olympischen Winterspiele von 1994 begrüßte uns mit einer grandiosen Fernsicht und 13 Grad . Viele von uns nutzten die einmalige Möglichkeit die Schanze von oben nach unten über ihre 936 Treppen (...oder waren es 628 ??? ) zurückzulegen. Wie würde es uns morgen ergehen? Muskelkater?
Aber es war ein tolles Erlebnis!
An den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt ging es noch vorbei, bevor die direkte Richtung nach Oslo eingeschlagen wurde. Dort angekommen, sollte die letzte Übernachtung auf dem norwegischen Festland einen schönen Abschluss bilden-wir waren im Holmenkollen Parkhotel zu Gast. Auch von diesem Hotel, nahe der Holmenkollen-Schanze gelegen, gab es eine grandiose Fernsicht mit mittlerweile 20 Grad. So konnten wir uns auf den kommenden Tag freuen, denn eine Stadtbesichtigung von Oslo stand auf dem Programm.

Sonntag, 10.07.22 , 350 km

Oslo ist nicht nur die Hauptstadt Norwegens, sie ist auch die Stadt wo Skiberge auf die Küstenlinie des Oslofjordes treffen, und das ist einmalig.
Die Karl Johans Gata ist die Hauptflaniermeile der Stadt, von dieser ist man in wenigen Minuten am Königlichen Schloss oder am Rathaus.
Auch der Vigelandspark ist eine Attraktion. Der Bildhauer Gustav Vigeland schuf viele Skulpturen, welche eine herrliche Ausstellungsfläche mitten im Grünen nun zieren. Vom "Trotzkopf" über einen Monolithen mit 58 Menschen bis hin zu Brunnen, für Jeden war das entsprechende Fotomotiv dabei.
Auch an der Oper ging es für uns vorbei. Ein Spaziergang auf dem Dach der Oper ist bei längerem Aufenthalt in der Stadt durchaus ein Muss, hat man doch von ihm einen schönen Blick. Seit 2008 verschönert die aus weißen Carrara-Marmor und norwegischem Granit bestehende Oper den Osloer Hafen.
Um die Mittagszeit hieß es nicht nur Abschied nehmen von Oslo, auch 2 Fluggäste traten ihren Heimweg per Flieger an. Eine schöne gemeinsame Zeit in Schweden, Finnland und Norwegen ging ihrem Ende zu. Vielen Dank euch !
Für den Rest der Gruppe ging es mit dem Bus Richtung schwedischen Grenze nahe der Stadt Halden. Also stand der Abschied von Norwegen kurz bevor. Über die 2005 eröffnete Svinesundbrücke, 60 Meter hoch über dem Iddefjord verabschiedeten wir uns somit auch vom Königreich Norwegen.
Die Fähre der Stena-Line lag bereits seit den Vormittagsstunden im Hafen von Göteborg. Sie sollte uns über Nacht wieder zurück nach Kiel bringen. Jedoch verspätete sich die Abfahrt wegen "einer notwendigen Trocknung eines Kabelklebers" (so die Aussage eines Crew-Mitglieds) um über 1,5 Stunden.
Wir genossen das gute kalt-warm-Buffet an Bord ein letztes Mal, bevor die Nachtreise begann.

Montag, 11.07.22 , 680 km

Es war ein geruhsame Nacht, das Meer ruhig. Wir kamen trotz der verspäteten Abfahrt in Göteborg nur 15 Minuten später in Kiel an.
In Kiel wurde unsere Reisegruppe wieder kleiner. Für 5 Reisegäste ging es mit dem Zug Richtung Heimat. Trotz der verspäteten Ankunft, wurden die Züge erreicht. Auch euch vielen Dank, schön das ihr dabei wart!
Die verbliebenen Busgäste steuerten verschiedene Ziele an, so dass wir nicht ganz pünktlich, denn in Deutschland erwarteten uns wieder Baustellen mit Stau, den Ausgangsort Dresden und damit den letzten Ausstieg erreicht hatten.

Schlusswort

Liebe Gäste, eine schöne Reise liegt hinter uns. Wir können uns froh und dankbar schätzen, einen Teil der nordischen Länder mit all ihren abwechslungsreichen Landschaften, Traditionen, ihrer Fauna und Flora sowie ihren Menschen kennengelernt zu haben.
Ich hoffe sehr dass sich eure/Ihre Erwartungen und Wünsche erfüllt haben.

Die fröhliche Gemeinsamkeit und das stetige Miteinander unserer 20köpfigen Reisegruppe standen an allen 15 Reisetagen ganz vorn. Dafür ein herzliches "Danke" !
Ein besonderer Dank gilt unserem Chauffeur Maik für die stolzen 6500 Kilometer und für das tägliche Kofferein-und auspacken!

Bleiben Sie/bleibt ihr alle gesund und reisefreudig!

TAKK / KIITOS !
Herzlichst Heike Heinen

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