Reisebericht: Rundreise Schweden, Finnland & Norwegen

06.06. – 20.06.2022, 15 Tage Busreise Skandinavien: Stockholm – Helsinki – Polarkreis – Nordkap – Tromsö – Seeadler–Safari – Lofoten – Trondheim – Oslo


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Die Faszination der skandinavischen Hauptstädte Stockholm, Helsinki und Oslo; die unendlichen Weiten Lapplands, der Blick vom Nordkap auf das Nordmeer und eine grüne, unberührte Natur - das alles und noch viel mehr konnten wir auf dieser phantastischen Reise mit allen Sinnen genießen und - den Besuch einer Rentierherde direkt am Hotel.
Ein Reisebericht von
Steffen Mucke
Steffen Mucke

Auf in den hohen Norden nach Kiel

6.6.2022. Die Vorfreude hat ein Ende gefunden und der langersehnte Tag ist nun angebrochen. Endlich beginnt die Urlaubsfahrt bis in den nördlichsten Zipfel unseres Kontinents; wir wollen einem ganz großen Abenteuer entgegenfahren. Heute beginnen wir mit dem ersten Schritt – unser Ziel liegt im Norden Deutschlands. Das Wetter gestaltet sich frühsommerlich als wir von Dresden starten und zunächst über Leipzig ins Brandenburgische gelangen. Hier, in der Höhe von Potsdam, steigen weitere Gäste zu. Nun ändern sich bald die Impressionen; in Mecklenburg sehen wir die grünenden Felder der diesjährigen Ernte; dazu lacht die Sonne, auch eine Wolke entledigt sich ihrer feuchten Last. Solcherart wird es schon auf der Anreise nicht langweilig und als wir dann am sonnigen Nachmittag Kiel erreichen, können wir weitere Gäste unserer Reisegruppe begrüßen.
Der Nachmittag gehört Kiel; bei einem Bummel erkunden wir diese interessante Stadt, aber gegen fünf hat sich unserer Gruppe wieder versammelt um an Bord der Fähre zu gehen. Eine lange Gangway bringt uns hinauf und schon eine Stunde später dürfen wir uns am reichhaltigen Buffet laben. Unterdessen legt das Schiff ab; die Stadtsilhouette Kiels entschwindet unseren Augen und bald sind wir auf dem offenem Meer angelangt. Oben vom Deck kann der Blick bei angenehmen Temperaturen weit schweifen; ruhig und erholsam beschließen wir diesen ersten Tag unserer Reise.


Südschwedische Impressionen – die Reise nach Stockholm

7.6.2022. Ruhig nahm unser Schiff seine Bahn über Nacht und als wir aus dem Reich der Träume entflohen sind, ist die Sonne schon längst aufgegangen. Zunächst ein kleiner Morgenspaziergang über Deck, dann wartet die erste Stärkung des Tages auf uns, das Frühstück. Solcherart gestärkt verlassen wir nach neun die Fähre die in Göteborg festgemacht hat; der Bus steht bereit und bald sind wir dem Trubel der Hafenstadt entflohen und in der grünen Natur Südschwedens unterwegs. Wir gelangen an die große Wasserfläche des Vättarnsees und genießen eine romantische Fahrt entlang des Ufers. Diese Landschaft ist reich an fruchtbaren Böden und als wir die Europastraße verlassen, sind wir zwischen den Feldern unterwegs. Ein erster großer Höhepunkt zeigt sich uns im kleinen Ort Rök. Hier haben uns die Wikinger einen Stein in ihrer Schriftsprache, den Runen, hinterlassen. Im beschaulichen Ort legen wir unsere Mittgaspause ein um am Nachmittag unsere Tour wieder aufzunehmen. Beim Ort Berg kreuzen wir den Göta - Kanal; eine wichtige Wasserstraße die bei der Industrialisierung Schwedens eine große Rolle gespielt hat. Besonders sehenswert ist hier die sogenannte Schleusentreppe welche die Schiffe um rund 40 Höhenmeter nach oben oder unten bringt. Diese Anlage ist nicht nur für Technikinteressierte sehenswert.
Vor uns liegen nun noch gute zwei Stunden bis nach Stockholm; diese legen wir ohne Probleme zurück und gegen sechs langen wir nach diesem schönen Tag an unserem Domizil an.


Eindrücke aus Stockholm und ein gemütlicher Abend auf der Fähre

8.6.2022. Hatte auch gestern Petrus einige Tropfen zur Erde gesandt, heute lacht uns die Sonne! Leider gab es kurz vor der Abfahrt ein kleines Malheur: Der Lift wollte nicht mehr arbeiten, mit einer halben Stunde Verspätung beginnen wir unser Tagesprogramm.
Das führt uns zunächst hinunter ins Zentrum von Stockholm; hier werden wir schon von Benedikta erwartet, sie wird und in den nächsten Stunden ihre Wahlheimat zeigen. Zunächst sehen wir von den Busfenstern aus viele Höhepunkte der Schwedischen Hauptstadt um im Anschluss ein ganz besonderes Museum zu besuchen: das Wasamuseum.
Stolz zeigt sich uns dieses gigantische Segelschiff welches schon bei seiner Jungfernfahrt sank. Sehenswert auch der Film dazu und Benedikta bringt uns hierbei noch viele Details aus der Geschichte Schwedens. Gegen Mittag jedoch machen wir uns auf zum Schloss und ein Bummel durch die Altstadt lässt uns auch hier auf eine Zeitreise gehen.
Nachdem sich unsere Stadtführerin verabschiedet hat, verbleibt im sonnigen Stockholm noch einige Freizeit die wir gut zu nutzen wissen.
Am Nachmittag aber müssen wir der Innenstadt Lebwohl sagen; mit dem Bus gelangen wir zum großen Fährschiff welches uns über Nacht nach Helsinki bringen wird. Über die Gangway betreten wir die Fähre die fast ein Kreuzfahrschiff ist. Als wir uns zum Diner begeben, legt die „Serenade“ ab, und während wir es uns schmecken lassen, ziehen die ersten Schären an den Fenstern vorbei, jene rundgeschliffenen Granitfelsen die teilweise mit kleinen Häusern bebaut wurden.
Die Abendsonne verwöhnt uns hierbei und bei einem Glas Bier oder Wein beschließen wir diesen Tag sehr romantisch.


Helsinki und Südfinnland

9.6.2022. Die Nacht und die Überfahrt verliefen ruhig, nur hie und da ein kleines Ruckeln. Als wir uns das Frühstück schmecken lassen, hat die Sonne längst ihr Tagewerk begonnen und noch vor dem Anlegen, bei einem Spaziergang an Deck, lacht sie uns in das Gesicht.
Pünktlich gegen halb elf legen wir in Helsinki an und eine halbe Stunde später sind wir schon mit unserer Stadtführerin in der finnischen Metropole unterwegs. Kreuz und quer geht es durch die Stadt; einen Stopp legen wir am Sibelius - Monument ein, es wurde zu Ehren dieses großen Komponisten angelegt. Die Runde endet am Hafen; nun verbleibt bei schönem Wetter etwas Zeit für eigene Erkundungen und einem Imbiss auf dem bekannten Fischmarkt. Doch kurz vor halb drei müssen wir uns aufmachen; bald haben wir den Trubel der Großstadt hinter uns gelassen und sind über Land unterwegs. Schon heute können wir die gesunde Natur bewundern die uns die nächsten Tage begleiten wird: Wälder und Seen in einem harmonischen Wechsel.
Einen Abstecher machen wir noch zu den Skisprungschanzen von Lahti und staunen über die interessanten Konstruktionen. Nun ist aber die Zeit schon vorangeschritten; wir machen uns zu unsere letzten Tagesetappe auf und gelangen nach Laukaa zu unserem Hotel. Hier werden wir nun von der finnischen Plage erwartet: Ein hungriger Schwarm Mücken umschwirrt uns, wir lassen daher schnell das Spray zischen…


Wir überschreiten den Polarkreis!

10.6.2022. Am heutigen und auch den nächsten Tagen stehen viele Kilometer auf dem Programm. Da heißt es Sitzfleisch bewahren. Schon frühzeitig, um acht, starten wir; unser Kurs liegt an: nach Norden. Schnell sind wir wieder in die finnischen Wälder abgetaucht; eine intakte und üppig grünende Natur begleitet unsere Fahrt. Ein kurzer Stopp unterwegs, dann gelangen wir nach weiteren zwei Stunden Fahrt in den bekannte Ort Oulu, hier verbringen wir unsere Mittagspause. Dann geht es entlang des Bottnischen Meerbusens weiter gen Norden. Unmerklich nähern wir uns einer besonderen Linie, dem Polarkreis. Wir lassen den Ort Rovaniemi rechts liegen und bald kommt uns von Weitem das Weihnachtsmanndorf entgegen. Quer über den Weg ist eine weiße Linie angebracht, genau hier verläuft der Arctic Circle, jener besondere geografische Punkt hinter dem in einem gewissen Zeitraum die Sonne nicht mehr untergeht. Ein bewusster Schritt über die Linie, später ein Glas Sekt und – wir haben die Polarkreistaufe bestanden.
Doch nun müssen wir uns aufmachen, uns steht noch ein Stück Weg bevor. Aber auch das schaffen wir und bei strahlendem Sonnenschein gelangen wir in den Luosto - Nationalpark und zu unserem Hotel inmitten von Natur. Weit und breit ist nichts von Zivilisation zu sehen nur Mücken und nach dem Abendessen eine Herde Rentiere welche uns besuchen kommt.


Durch das Land der Samen und Rentiere zum Nordkap!

11.6.2022. Auch heute liegen viele Kilometer vor uns. Das ist auch kein Wunder, denn wir wollen am Abend den nördlichsten Punkt unseres Kontinents erreicht haben. Zunächst scheint es das Wetter gut mit uns zu meinen; wir starten mit Sonne und nehmen wieder Kurs Nord. Bei unserer Fahrt müssen wir oft die Geschwindigkeit drosseln weil immer wieder den Rentieren die Vorfahrt gewährt werden muss. Entlang der Straße überlegen sich die Rene manchmal spontan die Straßenseite zu wechseln.
Noch ist die Vegetation üppig, auch als wir am Inari - See eine Bärenhöhle besuchen. Bald schwenken wir aber links ab um einem weiteren Land entgegen zu fahren: Norwegen. Nun wird es karg; der hohe Baumbewuchs verschwindet mehr und mehr und macht der Tundra Platz. Nach der Grenze legen wir eine Mittagspause in Karasjok ein, es ist die heimliche Hauptstadt der Samen. Weiter und weiter geht es nun immer abwärts; wir gelangen zu den Fjorden, sehen die baumlose subarktische Landschaft und beenden vorerst in Honningsvåg zum Check Inn in unser Hotel unseren Drang in Richtung Norden. Doch eine halbe Stunde später haben wir in einem örtlichen Bus Platz genommen und voller Erwartung legen wir die letzte Etappe bis zum Nordkap zurück. Leider hat sich nun die Sonne doch rar gemacht. Zunächst lassen wir uns aber im schönen Restaurant der Nordkaphalle das Abendessen gut schmecken. Immer wieder geht der Blick zum Firmament; die Sonne bleibt versteckt und wirft nur einen diffusen Schein auf das unendliche Nordmeer, schade. Schade auch, dass immer mehr Wolken aufziehen, Wind heult, Regen peitscht über den Platz - nein, mit Petrus ist heute kein Geschäft mehr zu machen…


Entlang der Küste nach Tromsø

12.6.2022. Wenn wir auch ein klein wenig enttäuscht sind die Mitternachtssonne nicht gesehen zu haben, so schauen wir optimistisch auf das Programm was noch vor uns liegt und das hat einiges zu bieten!
Bleigraue Wolken hängen regenschwer an den Bergen die Honningsvåg umgeben, sie begleiten unseren Aufbruch. Aber als wir, nun in südlicher Richtung, unterwegs sind bessert sich das Wetter. Wir legen eine Mittagspause in Alta ein und sind fortan an der Küste unterwegs. Am Nachmittag weichen wir kurz vom Weg ab um oben auf dem Hügel von Gildetun einen besonderen Ausblick zu genießen. Aber eine Wolke hängt davor und taucht alles in einen feuchten Nebel. Kurz reißt er aber auf und gibt für wenige Augenblicke den Blick zum Meer und den schneebedeckte Bergen frei.
Nun müssen wir noch ein ganzes Stück rollen um zum Fährhafen nach Olderdalen zu gelangen. Pünktlich langen wir an und bei Sonnenschein genießen wir die pittoreske Überfahrt mit interessanten Kontrasten: Grüne Bergflanken, schneebedeckte Spitzen und über allem ist ein blauer Himmel gespannt. Leicht schaukelnd nimmt das Schiff seine Bahn, nach einem kurzen Stück, dann eine weitere Überfahrt und gegen halb acht haben wir den Ort Tromsø erreicht. Die Sonne steht noch hoch oben am Himmel, sie wir zu dieser Zeit hier des nachts auch nicht untergehen…
Unser Tagewerk ist vollbracht; eine letzte Stärkung bekommen wir am reichhaltigen Buffet, danach noch ein kleiner Spaziergang im reizvollen Ort. Ein weiterer schöner Tag geht zu Ende.


Entfesselte Natur am Målselvfossen. Ziel: Vesterålen

13.6.2022. Kaum sind wir vom Hotel gestartet befinden wir uns auf der spektakulären Brücke welche Tromsø mit dem Festland verbindet. Spektakulär auch der moderne Bau der Eismeerkathedrale am anderen Ufer, ihr gilt unser erster Besuch an diesem noch jungen Tag. Die Tour führt dann weiter entlang der Fjorde; auch wenn sich die Sonne rarmacht, die Ausblicke sind großartig. Doch dann verlassen wir zunächst die Küste um einem ganz besonderen Spektakel entgegen zu fahren. Zahlreiche Lachsflüsse senden ihre Wasser gen Küste; an steileren Stellen bilden sie Wasserfälle und Stromschnellen, einem solchen Naturereignis fahren wir nun entgegen. Der Fluss Målselv bildet im Hinterland eine solche Stromschnelle; als wir dort anlangen kommen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus. Wild gebärdet sich dieser Fluss, donnernd nimmt er sein Bahn über Stock und Stein, wilde Strudel und schäumende Gischt bildend. Die Natur zeigt sich hier entfesselt und der Weg der am Fluss abwärts führt bringt uns Einblicke in diese besondere Natur Norwegens. Ja, hier gönnen wir uns die nötige Zeit um einfach nur zu staunen und mit allen Sinnen zu genießen. Aber wir haben noch ein Stück Weg vor uns; kurz nach zwei starten wir um zunächst im Hinterland, dann wieder an der Küste, unserem Ziel entgegen zu streben. Auf der Inselgruppe der Vesterålen liegt das reizvolle Fischernest Harstad, hier werden wir nun eine Nacht verbringen.


Im Reich der Seeadler

14.6.2022. Heute haben wir ein recht entspanntes Programm; somit können wir es uns leisten etwas später loszufahren als an den vorherigen Tagen. Am Vormittag verbleibt noch etwas Zeit für einen Bummel in Harstad, dann machen wir uns auf um zur reizvollen Inselgruppe der Lofoten zu gelangen. Grün zeigt sich die Natur hier im Einflussbereich des Golfstromes; das Meer, kleinere Binnenseen und eine üppige Vegetation wechseln sich harmonisch ab. Am Nachmittag gelangen wir nach Svolvær, direkt am Meer gelegen, hier werden wir nun zwei Nächte verbringen. Doch zunächst machen wir uns auf zu einem besonderen Erlebnis. Gegenüber, im Hafen, wartet schon ein recht modernes Boot um uns die Trauminselwelt der Lofoten zu zeigen. Schnell gelangen wir auf das Meer hinaus; ein kühler Wind bläst uns an Deck entgegen, aber vom Salon aus können wir die schöne Natur durch große Fenster windgeschützt genießen. Karge, wenig begrünte Inseln zeigen sich uns hier; Seevögel, vor allem die immer hungrigen Möwen verfolgen unsere Bahn. Nach etwa einer Stunde schwenken wir in den berühmten Trollfjord ein – das ist ein besonderes Erlebnis. Steil steigen die Felswände an und, klein wie wir sind, fühlen wir uns etwas verloren inmitten dieser Riesenwelt. Später, schon bei unserer Rückfahrt, zeigen sich in der Ferne auch jene majestätischeren Vögel für welche der Archipel so bekannt ist: die Seeadler.
Mit diesen wunderbaren Eindrücken streben wir nun unserem schönen Hotel zu, beziehen unsere Zimmer und treffen uns wenig später zum leckeren Diner.


Grandiose Natur auf Lofoten

15.6.2022. Den heutigen Tag haben wir uns für die Lofoten reserviert. Hier gibt es viel zu entdecken! Leider sind zunächst die oberen Teile der Berge in Wolken gehüllt, doch unten ist die Sicht frei. Die Lofoten sind für ihren Stockfischhandel bekannt; an zahlreichen Gestellen hängt der Kabeljau zum Trocknen, ein solches Gestell schauen wir uns an bevor wir in das reizvolle kleine Fischerdorf Henningsvær gelangen. An diesem Vormittag ist alles noch ruhig und somit genießen wir hier eine schöne Zeit. Dann geht es weiter; wir gelangen über eine spektakuläre Brücke zu weiteren Inseln des Archipels und oberhalb des Ortes Borg genießen wir einen wunderbaren Ausblick auf das Tal in welchem der Ort liegt.
Die Mittagszeit ist schon fast heran als wir vor das Wikingermuseum vorfahren. Hier werden wir, im originalrekonstruierten Wikingerhaus schon erwartet. Über einem offenem Feuer dampft in einem Kessel eine nahrhafte Suppe wie sie einst schon die alten Wikinger gegessen haben mochten – lecker. In der Freizeit schauen wir uns all die Exponate an, betrachten im Kino den sehenswerten Film und setzen am Nachmittag unsere Erkundung der Lofoten fort.
Nun geht es direkt hinunter zum Wasser; auf einer recht schmalen Uferstraße gelangen wir zum Ort Vikten und können in der Glashütte einem Glasbläser bei der Arbeit zuschauen. Dieses Handwerk und die Keramikherstellung prägen diesen Teil der Inseln.
Der Nachmittag ist nun schon etwas vorangeschritten als wir noch nach Flakstad gelangen, hier befindet sich der bekannte Weiße Strand, aber leider können wir wegen der Baumaßnahmen hier keinen Fotostopp einlegen.
Nun ist es aber an der Zeit wieder zurück zum Hotel zu fahren; noch ein Abstecher in der „Lofotenkathedrale“, jener bekannten Holzkirche in Kabelvåg, und dann ist die schöne Rundfahrt leider schon zu Ende.


Zurück zum Festland mit Kurs Süden

16.6.2022. Nach den etwas ruhigeren Tagen stehen heute nun wieder einige Kilometer mehr auf dem Programm, allerdings durch eine sehenswerte Natur; es wird also nicht langweilig werden. Zunächst erwartet uns eine einstündige Fährüberfahrt. Entspannt erreichen wir dann auch wieder das Festland um fortan, weiter entlang der norwegischen Küste, unseren Kurs nach Süden wieder aufzunehmen. Allerdings führt uns der Weg auch wieder über die Fjelle, schnell ändert sich hierbei die Vegetation, üppiger Baumbewuchs wechselt sich mit Tundra ab, umrahmt von weißen Schneefetzen die in der Sonne glitzern. Solche Wechselspiele gibt es nur im Norden Europas und sie faszinieren das Auge des Betrachters immer wieder.
Erneut überschreiten wir auf unserer Reise den nördlichen Polarkreis, diesmal in anderer Richtung. Strahlender Sonnenschein verabschiedet uns aus dieser nördlichen Hemisphäre, wir haben jetzt noch eine geraume Strecke vor uns. Aber auch hier wird es nicht langweilig, im Industrieort Mo i Rana zeigt sich uns ein anderes Bild Norwegens.
Noch ein wenig Geduld, etliche Kilometer liegen nun noch vor uns, aber rechtzeitig vor dem Abendessen gelangen wir zu unserem Ziel: Mosjøen. Eigentlich auch ein Industrieort zeigt er sich aber in der Nähe unseres Hotels mit seinen pittoresk - bunten Holzhäusern durchaus romantisch; nach dem Essen können wir diese besonderen Impressionen genießen.


Malerisches Trondheim

17.6.2022. Auch heute müssen wir früh starten; bis zu unserem Ziel gilt es erneut einige Kilometer zurückzulegen. Nachdem wir vom reizvollen Ort gestartet sind, zeigt sich uns das nun schon gewohnte Bild der Natur Norwegens. Da wir nun aus dem nördlichen Teil hinausgelangt sind, nimmt auch die Vegetation zu und zeigt sich fast wie in den gemäßigten Zonen; kein Wunder, nimmt doch hier der Einfluss des Golfstromes zu. Bald öffnet sich auf der rechten Seite der Blick auf die Wasserfläche eines weiteren Fjords. Er ist nach der Stadt die wir nun besuchen möchten benannt: Trondheim. Nun wird auch der Verkehr dichter, aber wir gelangen dennoch pünktlich zum vereinbarten Treffpunkt. Bald lässt sich unsere Stadtführerin sehen und mit ihr erkunden wir nun diese einmalige Stadt. Trondheim ist bekannt für die am Wasser und auf Holzpfählen stehenden bunten Holzhäuser. Malerischer kann sich ein Stadtbild kaum zeigen; bald tauchen wir ab in die Moderne und steigen an zur Höhe über der Stadt mit ihrem Aussichtspunkt. Von hier oben haben wir einen grandiosen Blick hinunter zur Stadt und zum Fjord. Weit kann das Auge schweifen, bis zum Horizont wo sich Himmel und Wasser scheinbar treffen.
Doch die Zeit schreitet voran; ein Abstecher bringt uns zur Festung auf der anderen Seite, noch eine wunderbare Perspektive von oben und dann fahren wir dem letzten Höhepunkt des Tages entgegen. Die wichtigste Kirche Norwegens steht hier in Trondheim, es ist der Nidaros - Dom. Mit einer Führerin erschließen wir dieses wunderbare Gotteshaus und erlangen hierbei wichtige Erkenntnisse über das religiöse Leben des Landes in der Vergangenheit.


Durchs Gudbrandstal nach Oslo

18.6.2022. Nun neigt sich unsere Reise leider langsam dem Ende entgegen. Aber zuvor gibt es noch einiges zu entdecken. Wir starten gegen acht und haben bald den Trubel des Verkehrs hinter uns gelassen. Erneut gelangen wir durch dünnbesiedeltes Land; durch ein reizvolles Flusstal geht es stetig bergauf. Mit unserer Reise in die Norwegische Hauptstadt verläuft parallel leider ein Radrennen welches uns doch ziemlich ausbremst. Da kann man nichts machen und Geduld ist gefragt. Auch wenn es etwas langsamer vorangeht als gewollt, können wir dennoch das erneute Wechselspiel der Natur mit vollen Zügen genießen. Vorbei an Skigebieten geht es hinauf auf das Dovrefjell, jenem magischen Gebiet der wilden Moschusochsen. Die Mittagspause verbringen wir im Nationalparkzentrum Dombås um nach dieser stärkenden Pause in das Tal der Täler einzufahren. Es ist das Gudbrandstal in welchem einst Peer Gynt gelebt haben soll; diese Geschichte wurde uns von Henrik Ibsen erzählt, die geniale Musik hierzu schrieb Edvard Grieg. Beide norwegische Künstler schufen diesem gebrochenen Helden ein ewiges Denkmal.
Noch hier im Tal schauen wir uns eine Stabkirche an, es ist jene berühmte von Ringebu um von hier aus nach Lillehammer zu gelangen. Nun kommen die Sportfreunde auf ihre Kosten; hoch oben befinden sich die olympischen Schanzenanlagen die wir zum Schluss noch besuchen.
Aber bis Oslo müssen wir trotzdem noch einige Kilometer zurücklegen; entlang des größten Sees Norwegens, dem Mjøsa - See, gelangen wir bald in den Großraum von Oslo, schwenken kurz vorher aber ab um zum Holmenkollen aufzusteigen. Hier steht unser Hotel und an diesem Ort beschließen wir den Tag mit noch einem Spaziergang zur futuristischen Sprungschanze.


Oslo und Weiterreise nach Göteborg zur Fähre

19.6.2022. Nun wollen wir der dritten und letzten Hauptstadt auf unserer Reise eine Besuch abstatten. Am Vormittag, kurz vor neun, verlassen wir den Holmenkollen und können bei der Fahrt zu Tal noch jenen grandiosen Blick hinunter zur Stadt Oslo genießen welche direkt am Fjord liegt. Es ist Sonntag und die Einwohner genießen ihre Ruhe zu Hause, wir hingegen gelangen ohne Verzögerung zur Festung Akershus. Hier werden wir von unserer Stadtführerin erwartet, sie wird uns bis zur Mittagszeit diese Metropole näher bringen. Entlang der Architektur des ausgehenden 19. Jahrhunderts gelangen wir bald zum berühmten Skulpturenpark des Künstlers Gustav Vigeland. Bei einem Bummel durch diese grüne Oase der Stadt staunen wir über die lebensechte Darstellung der Menschen in Bronze und Granit und erfahren einiges über die Symbolik, das andere müssen wir unserer eigenen Phantasie überlassen. Danach gelangen wir wieder zurück in das Zentrum; noch ein Bummel zur Oper in Marmor dann sind die Zeiger der Uhr auf zwölf gerückt und das heißt: Aufbruch nach Göteborg. Nun liegen noch runde 300 Kilometer vor uns und wir sind an die Zeit gebunden welche vom Fahrplan der Fähre vorgeben wird.
Über den Svinesund verlassen wir Norwegen und sind nun noch einmal in Schweden unterwegs. Alles verläuft auch auf dieser Tour ohne Verzögerung und kurz vor der Hafenstadt schließt sich nun der Kreis den wir vor fast zwei Wochen begonnen haben.
Der Check Inn auf der Fähre verläuft problemlos und gegen halb sechs hat sich jeder ein Plätzchen auf dem Oberdeck gesucht um bei der Ausfahrt durch die Schären, welche Göteborg vorgelagert sind, die letzten Impressionen von Skandinavien zu genießen.


Abschied von einer schönen Reise. Heimfahrt.

20.6.2022. Nach dem reichhaltigen Frühstück an Bord genießen wir die Einfahrt der Fähre in den Hafen von Kiel. Rechts erscheinen der Leuchtturm und links das Marinedenkmal von Laboe und schließlich kommen die Hafenanlagen in Sicht. Präzise erfolgt das Anlegemanöver; wenig später können wir das Schiff verlassen und die Heimat begrüßt uns - mit einem kräftigen Schauer. Auch unser Bus kommt rechtzeitig vom Schiff und unten, am Parkplatz, verabschieden wir uns von den Gästen die von hier aus dann individuell nach Hause gelangen werden.
Der Kurs des letzten Tages liegt an; über Mecklenburg, Brandenburg, Sachsen - Anhalt gelangen wir erst einmal nach Leipzig. Zuvor, wie sollte es auf deutschen Autobahnen auch anders sein, stehen wir im Stau, so dass wir schließlich mit einer Stunde Verspätung zu unserem Ziel nach Dresden gelangen…
Nun ist sie vorbei unsere große Reise die uns an das nördlichste Ende unseres Kontinents geführt hat. Die Eindrücke müssen alle noch verarbeitet werden; eine geraume Zeit wird darüber vergehen, aber eines bleibt: Wir konnten die Wunder der Natur und die schönen Städte in vollen Zügen und in Frieden genießen. Möge es allezeit so bleiben, und möge der Frieden auf unserem Kontinent, ja in der Welt, schnell wieder Einzug halten damit es allen Menschen so gut geht, wie es uns auf dieser Reise gegangen ist!

Steffen Mucke


Schlusswort

Reisen ist die Sehnsucht nach dem Leben.
Kurt Tucholsky

Das Leben ist Liebe, und die Frucht dieser Liebe ist Frieden. Das ist die einzige Lösung für alle Probleme der Welt.
Mutter Theresa

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