Reisebericht: Rundreise in die Hauptstädte Skandinaviens

22.06. – 27.06.2013, 6 Tage Städtereise Kopenhagen – Stockholm – Oslo als attraktive Kurzreise


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In Südskandinavien lernten wir drei Hauptstädte auf einmal kennen. Keine gleicht der anderen aber alle haben einen unverwechselbaren Charme. Die wunderschöne Landschaft gab es inklusive......
Ein Reisebericht von
Peter Rudolph

1. Tag, Anreise – Kopenhagen

Wir brechen sehr früh aus Dresden auf, denn unsere Fähre von Rostock ins dänische Gedser müssen wir erreichen. Man spricht das „Jehser" aus, aber für zwei Tage lohnt sich Dänisch lernen nicht, zumal man in Dänemark kaum etwas so ausspricht, wie es geschrieben wird. Das bestätigen uns auch Norweger und Schweden, die sich untereinander noch recht gut unterhalten können, aber in Dänemark nur noch Bahnhof verstehen. Mit der exklusiven Kleingruppe von 16 Gästen erreichen wir rechtzeitig die Fähre in Rostock Warnemünde und setzen über Falster und Seeland unsere Reise nach Kopenhagen fort. Nach dem Bezug unserer Zimmer im dortigen Hotel  begeben wir uns  in den 1834 gegründeten Tivoli. Hier sind wir zum Abendessen angemeldet und können danach einen langen Verdauungsspaziergang durch den Park machen. Irgendetwas ist hier anders als in anderen Freizeitparks. Und nach und nach fällt es allen auf: Es gibt keine Musik. Das Fehlen wummernder und Hörsturz verursachender Musikboxen vor jeder Bude wird von allen Reisegästen als sehr angenehm empfunden. Individuell geht es zu Fuß zurück in das nahe gelegene Hotel. Nach einem langen Tag finden wir den wohlverdienten Schlaf.

2. Tag, Kopenhagen – Linköping

Unser Tag beginnt mit einer ausgiebigen Stadtrundfahrt durch Dänemarks Hauptstadt. Wir sehen die alte Börse, deren markanter Turm aus ineinander verschlungenen Drachenschwänzen besteht, und auch Nyhavn, dass Viertel, in dem sich viele Häuser des 17. Jh. erhalten haben. Altehrwürdige Kirchen und Schlösser ziehen an uns vorüber, aber auch moderne Architektur, wie z. B. die neue Oper werden nicht ausgespart. Königin Margrete ist leider nicht auf ihrem Schloss Amalienborg anwesend, um uns zuzuwinken.  Und natürlich statten wir der kleinen Meerjungfrau auch einen Besuch ab. Die Gestalt aus einem Märchen von Hans Christian Andersson ist wohl das meist photographierte Motiv Kopenhagens. Am Schloss Rosenborg, dem Aufbewahrungsort der Kronjuwelen reisen wir vorbei und schauen uns die Schlosskirche in Christiansborg von innen an. und begeben uns nach Helsingor, um nach Schweden überzusetzen. Von der Fähre aus haben wir eine sehr gute Aussicht auf beide mittelalterlichen Städte und Schloss Kronsborg verabschiedet uns erhaben aus Dänemark am Öresund. Auf unserer Reise durch Südschweden besichtigen wir den größten Runenstein, jenen in Rök. Er hat gut 750 Runen und datiert ins frühe 9. Jh. Am frühen Nachmittag erreichen wir Linköping. Nicht jedoch ohne bei Gränna die berühmten Zuckerstangen , die so genannten Polkaschweinchen probiert zu haben. Linköping ist eine sehr schöne Stadt, die sich nach dem Abendessen in unserem ruhigen Hotel noch gut zu Fuß erkunden lässt. Der Dom ist so riesig, dass man ihn nicht komplett auf ein Photo bekommt. Dafür bieten sich aber wunderschöne Jugendstilhäuser und ein romantischer Park direkt neben dem Hotel als schöne Photomotive an.

3. Tag, Stockholm

Weil der Dom von Linköping 9.00 -18.00 geöffnet hat, schauen wir ihn uns heute früh von innen an. Auch innen ist er riesig und man gut erkennen, dass man ihn in der Romanik begonnen hat, und sich während der Bauzeit der Stil zur Gotik änderte.
Heute steht die Hauptstadt Schwedens auf dem Programm. Auf einer ausgedehnten Stadtrundfahrt mit etlichen Photostops lernen wir den Hauptplatz, das Diplomatenviertel, das Schloss, den Reichstag und vieles mehr kennen. Mit über 2 Millionen Einwohnern ist Stockholm die größte der drei besuchten Städte und gibt sich dementsprechend weltstädtisch. Die zentrale Lage des Hotel bietet nach dem Abendessen noch  ausreichend Gelegenheit, sich noch etwas umzuschauen, denn unser Hotel befindet sch direkt an der Fußgängerzone, die nach einigen hundert Metern direkt zum Reichstag und auf den Gamla Stan, also in die Altstadt führt.

4. Tag, Fahrt Stockholm – Oslo

Heute haben wir fast 550 km Reise nach Oslo vor uns. Nach einem ausgiebigen Frühstück begeben uns aber zunächst zum Schloß Gripsholm, das allen durch die Novelle von Kurt Tucholski bekannt ist; verfilmt mit Nadja Tiller und Walter Giller. Dieser ist in der Nähe auch begraben, und wir lassen es uns nicht nehmen, auch ihm einen Besuch abzustatten. Aber nun reisen wir nach Westen und lassen die typische schwedische Landschaft an uns vorüber ziehen. Granitfelsen wechseln sich mit üppigem Baumbestand ab. Flechten wachsen auf Lichtungen und man meint, gleich müsste der nächste Elch über die Straße laufen. Hin und wieder sind aber auch landwirtschaftlich intensiv genutzte Areale zu sehen. Es geht auch an dem größten schwedischen See, dem Vänernsee vorbei. Mehr als 2000 km Uferlänge zeichnen diesen drittgrößten See Europas aus. An seinem Ugfer stoßen wir mit einem Gläschen Sekt auf die Reise und das schöne Wetter an. Am Nachmittag erreichen wir die Hauptstadt Norwegens. Unser Hotel liegt nur wenige Schritte vom weltberühmten Rathaus entfernt, welches die Osloer bei seiner Erbauung gar nicht gerne mochten. „Was sollen wir mit 2 Fabrikschornsteinen?" war noch das wenigste an Kritik, was der heute weltberühmte Bau über sich ergehen lassen musste. Schließlich ist im Innern auch ein Gemälde von Edward Munch zu sehen! Viele von uns lassen sich die Gelegenheit nicht entgehen, nach dem üppigen Abendessen vom Buffet einen Spaziergang ums Rathaus, nach Alt-Oslo und über die Prachtstrasse Karl Johanns Gate  zu unternehmen. Diese führt geradewegs auf das königliche Schloss zu. Aber auch in Oslo ist Familie König gerade nicht zu Hause, denn sonst wäre die Flagge auf dem Dach gehisst.

5. Tag, Oslo– Göteborg – Kiel

Pünktlich ist unsere Gästeführerin vor Ort um uns ihre Heimatstadt zu zeigen. Oslo, das Jahrhunderte lang dänisch oder schwedisch war und lange Zeit Christiania hieß, vermittelt uns einen sehr schönen, sauberen und im Gegensatz zu Kopenhagen und Stockholm ruhigen und beschaulichen Eindruck. Durch die Stadt reisen wir hinauf auf Oslos Hausberg, dem Holmenkollen. Hier fanden 1952 die Olympischen Winterspiele statt. Seit 2009 steht hier eine neue Sprungschanze. Erst wenn man davor steht und sieht, wie steil das ist, wird uns bewusst, dass es sehr viel Mut braucht, da hinunter zu rauschen ohne sich vor 50000 Zuschauern den Hals zu brechen. Dann doch lieber trunken als tot am Boden liegen.......Ja, das Leben und seine Vergänglichkeit ist Thema des Vigelandparks. 650 Skulpturen aus Granit und Bronze schuf hier der Künstler Gustav Vigeland. 40 Jahre arbeitete er an diesem „Lebenszyklus" genannten Werk. Menschliche Körper sind in allen Stadien ihres Lebens dargestellt und die berühmteste Figur ist ein kleiner, vor Wut aufstampfender Trotzkopf, den wirklich Besucher aus aller Welt wiedererkennen und verstehen. Es ist eben das Leben an sich, was hier dargestellt wird. Nun reisen wir aber nach Göteburg, wo wir die Fähre der Stenaline betreten. In der zweitgrößten Stadt Schwedens empfängt uns ein Buffet, das alle Facetten der Ostseespeisen bietet. Wir schlummern zufrieden des nachts Deutschland entgegen.

6. Tag, Kiel – Dresden

Beim üppigen Frühstück auf der Fähre laufen wir in die Kieler Bucht ein. Wir sehen das Marineehrenmal in Laboe und die moderne Hauptstadt  Schleswig Holsteins. Dann geht es Schlag auf Schlag, wie sich der Bus leert. Die kleine, gut zusammen passende Gruppe trennt sich nach und nach. Drei Hauptstädte Skandinaviens werden allen noch lange in guter Erinnerung bleiben.

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