Reisebericht: Singlereise Slowenien – Österreich & Kroatien

06.06. – 14.06.2014, 9 Tage Busreise Zrece – Ptuj – Maribor – Steirische Weinstraße – Graz – Bled


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Slowenien überrascht mit seinen Sehenswürdigkeiten und Schönheiten. Die verträumte Landschaft an der Mur, mit weichen Hügel, den Wassermühlen und den malerischen Weinberge. Bled mit seiner legendären Insel inmitten des Sees und der Burg oberhalb des Sees.
Ein Reisebericht von
Kerstin Hugel
Kerstin Hugel

06.06.14 Anreise nach Slowenien

Erwartungsvoll starteten wir unsere Single Reise nach Slowenien. Wir fuhren vorbei an Regensburg und Passau und weiter auf der Pyhrn Autobahn Richtung Graz nach Zrece. Am späten Nachmittag trafen wir in der "Therme Zrece" ein. Im Hotel Vital wurden wir schon von Jozica erwartet. Nach einem Willkommenstrunk, einem Wein aus der Region, bezogen wir unsere Zimmer. Anschließend konnten wir das erste Mal das umfang- und abwechslungsreiche Büffet probieren. Allen hat es sehr gemundet.

07.06.14 Ptuj – Weinstraße Jeruzalem

Bei sonnigem Wetter besuchten wir Ptju, die älteste Stadt von Slowenien - eine 2000 Jahre alte Römerstadt. Das Ptujer Stadtbild wird nicht nur durch das Schloss, sondern auch durch die beiden Klöster geprägt. Es freute mich besonders dass Carmen uns wieder mit sehr viel Spaß und guter Laune als Einheimische Ihre Stadt näher brachte. Die gesamte Altstadt steht unter Denkmalschutz. Deshalb wird auch viel renoviert und restauriert um die Schönheit dieser Stadt in freundlichen Glanz wieder erstrahlen zu lassen. Zuerst besuchten wir das Minoritenkloster, dies wurde im 13. Jahrhundert von den Herren von Ptuj gegründet. Das heutige Klosterbild entstand zur Zeit des Barocks. Der etwas anstrengende Aufstieg zum Schloss hatte sich gelohnt. Uns erwartet ein schöner Ausblick auf die Stadt, die Umgebung und die Drau. Nach einer Kaffeepause gab es noch einen einheimischen Kräuterschnaps. Nach unserem Stadtrundgang fuhren wir auf der Weinstraße nach Jeruzalem. Die erste Erwähnung von Jeruzalem reicht ins 13. Jahrhundert zurück, als Friedrich I. diese Gegend dem deutschen Kreuzritterorden schenkte. Der Ort erhielt seinen Namen durch das Bild der Traurigen Mutter Gottes, das die Kreuzritter aus dem israelischen Jeruzalem mitgebracht haben sollen. An der Stelle, wo ursprünglich eine Kapelle stand, wurde 1652 eine Kirche gebaut. Jeruzalem ist bekannt für seinen heiligen Namen, wunderschöne Panoramen und die Wallfahrtskirche. Die Weinberge um Ljutomer und Ormož sind nicht nur für ausgezeichnete Weine bekannt, sondern auch für die natürliche Schönheiten der Landschaft. Die Natur an der Jeruzalem-Weinstraße leuchtet zu allen Jahreszeiten in bunter Farbpracht, die Gastfreundschaft der Menschen ist legendär und die Weine zeichnen sich durch Spitzenqualität aus. Hier gedeihen Furmint, Rheinriesling, Welschriesling, Chardonnay, Sauvignon, Weiß-, Grau- und Blauburgunder, Traminer, Gelber Muskateller, Muskat Ottonel, Rivaner, Kerner und Ranina. Doch nicht nur die Slowenen genießen den guten Wein sondern auch die Menschen in anderen Ländern in der Welt. Auf dem Weingut Malek erwartet uns eine besondere Weinverkostung, der Wein Salon. Im Weinkeller ließen wir uns einen leckeren Sekt munden und Robbi erzählte uns etwas über den Weinanbau und die Weinstraße Jeruzalem. Danach konnte jeder nach Lust und Laune von den verschiedenen Winzern der Region den Wein probieren. Auf unserem Rückweg besuchten wir noch die Wallfahrtskirche von Jeruzalem. Wir hatten Glück denn wir wurden mit einheimischer Volksmusik begrüßt. Ein Hochzeitspaar wollte sich in der bekannten Kirche das Jawort geben.

08.06.14 Ausflug in das Pregmurje

Das Programm für den heutigen Tag war vielseitig und interessant. Auch heute brannte wieder der Planet. Wir fuhren in die Region Pregmurje, jenseits der Mur, wo wir noch das ursprüngliche Slowenien entdecken konnten. Unser erstes Ziel war die Töpferei im Ort Filovci. Dieser Ort war bekannt für seine Tradition. Früher haben ca. 70 Töpfer Ihr Lohn und Brot damit verdient. Heute gibt es gerade noch 3 Töpfer. Die schwarze Keramik wurde durch ein besonderes Brennverfahren hergestellt. Neben dem Brennofen besichtigten wir zwei alte Bauernhäuser. Zum Mittagessen waren wir im Weingut Urisk eingeladen. Herr Smako wartete schon auf uns. Im gastlichen Weingut war der Tisch schon mit Schinken, Wurst und Käse aus der Region gedeckt, dazu gab es eigenen Wein. Wir ließen es uns schmecken. Auch hier schauten wir in ein altes Winzerhaus. Anschließend besuchten wir eine Imkerei. Wir besichtigten das kleine Museum, in einem Bienenhaus aus dem 19. Jahrhundert wird das reiche Kulturerbe dargestellt. Wir erfuhren interessantes und wissenswertes über die Imkerei, die Bienenvölker und die Honigherstellung. Natürlich probieren wir die verschiedenen Sorten Honig und den hervorragenden Honiglikör. Anschließend wartet eine der schönsten Sektkellereien von Slowenien in Gorna Radgornja auf unseren Besuch. Wir besichtigten die Weinkeller. Im großen Keller sahen wir in dem großen Gewölbe den Sekt reifen. Danach ging es in den nächsten Keller. Ein normaler Keller wo die verschiedenen Jahrgänge aufbewahrt werden, doch plötzlich hörten wir es rauschen. Das Licht ging an und wir standen direkt vor einem Wasserfall. Ein Glas Sekt passte zu dieser Überraschung under sehr schönen Atmosphäre. Nach einem kleinen Rundgang probieren wir noch drei verschiedene Weine. Auch hier hatten wir Glück, die Chefin persönlich betreute uns und gestaltete die Führung und die Weinprobe sehr unterhaltsam.

09.06.14 Maribor – Steirische Weinstraße

Am heutigen Vormittag entdeckten wir Maribor, die zweitgrößte Stadt Sloweniens, welche 2012 Kulturhauptstadt Europas war. Während der Rundfahrt sahen wir die modernen Hotelanlagen und das Skigebiet. Bei unserem Rundgang war von größtem Interesse der "älteste Weinstock" der Welt. Dieser soll über 400 Jahre alt sein und steht in Ufernähe der Drau. In Maribor sieht man, das die Stadt, früher Marburg, viele Jahrhunderte zum Herrschaftsbereich der Habsburger gehörte. Die prächtigen alten Bauten widerspiegeln die Geschichte der Stadt. Nach unserer Besichtigung fuhren auf die südsteirische Weinstraße die bekannteste und auch die älteste der steirischen Weinstraßen. Wir genießen die charakteristische Landschaft, die sich durch ihre natürliche und unberührte Landschaft auszeichnet. Hoch auf dem Berg liegt das Weingut "Kralinger", wo wir zur Weinprobe der südsteirischen Weine eingeladen waren. In der 300 Jahre alten Bauernstube war es sehr gemütlich. Eine leckere Jause mit frischen regionalen Produkten bildete den Abschluss unseres Besuches. Zum Abendessen fuhren wir in das Rogla Gebirge.

10.06.14 Varazdin

Heute führte uns der Ausflug nach Kroatien in die Stadt Varaždin. Die Stadt erstreckt sich unweit des Flusses Drau in einer fruchtbaren Ebene und grenzt an die Regionen Steiermark, Medimurje, Zagorje und Obere Podravina. Die Stadt Varaždin ist Zentrum der Gespanschaft Varaždin, einer der ältesten in Kroatien. Handwerker sind ein unumgänglicher Teil der Varaždiner Wirtschafts- und Kulturtradition. Die Unerbittlichkeit des Geschichtslaufs ist schwer zu stoppen, so ist auch Varaždin schon lange keine Stadt der Handwerker mehr. Jedoch sind einige der immer noch aktiven Handwerke auf dem jüngsten und kleinsten städtischen Platz zu finden - dem Trg tradicijskih obrta. Im Schatten des Glockenturms der Ursulinenkirche trotzen diese fleißigen Leute dem Vergessen und stellen mit ihren Händen Gegenstände her, die im täglichen Leben immer noch Verwendung finden, aber auch solche, die nur eine liebe Erinnerung an die Stadt und ihre Menschen sind. Wir entdeckten die "Perle" Varaždin bei einem Stadtrundgang mit Slata. Am Nordrand des historischen Stadtkerns von Varaždin befindet sich, von der Stadt durch Bollwerke und Schanze getrennt, die Burg Stari Grad. Von außen ist sie eine uneinnehmbare Militärfestung mit zweifachen Schanzen, in denen sich ein Kanal des Flusses Drau befand, mit Bollwerken, auf denen einst Kanonen standen und Mauern, die an einigen Stellen bis 2,5 m stark sind. Innen ist Stari grad ein Renaissancepalast. Die Burg wechselte viele Besitzer, die sie ihren Bedürfnissen und Wünschen anpassten. Heute ist in der ganzen Burg das Stadtmuseum Varaždin untergebracht. Nach unserem Standrundgang fuhren wir entlang der Weinstraße in das Weinanbaugebiet Zlatne Gorice. In einem kleinen Restaurant kehrten wir zur Mittagspause ein. Nur noch ein Katzensprung und wir waren schon wieder in Slowenien. Wir hatten noch etwas Zeit und fuhren an die Mur. Dies ist der einzige Fluss in Slowenien der Naturbelassen bleibt. Geprägt wurde die Landschaft von vielen Wassermühlen am Ufer. Wir besichtigen eine noch funktionsfähige Mühle. Anschließend fuhren wir zurück auf die Weinstraße Jeruzalem zum Weingut Belec. Wir wurden mit Musik und einem selbst gebrannten Schnaps von der Familie herzlich empfangen. Eine leckere Suppe, ein Schweinbraten und eine Hänchenkeule frisch aus dem eigenen Backofen, verwöhnte unsere Gaumen. Bei einem Glas Wein und slowenischer Musik ließen wir den Abend auf der Terrasse gemütlich ausklingen. Noch ein kurzer Abstecher in die kleine Töpferei, wo viele Unikate zu sehen waren, und ein Holunderschnaps erleichterten uns den Abschied. Ein schöner Abend ging zu Ende.

11.06.14 Graz – Schloss Eggenberg

Am Morgen fuhren wir bei blauen Himmel und Sonnenschein nach Graz, in die Hauptstadt der Steiermark. Unsere Stadtführerin führte uns durch enge Gässchen, vorbei an imposanten Bauten und moderne Architektur. In der ehemaligen Burg der Habsburger betrachteten wir die Doppelwendeltreppe, die sogenannte Versöhnungsstiege. Natürlich bestaunten wir auch den Innenhof des Rathauses. Unser nächstes Ziel war der Schlossberg. Mit dem Fahrstuhl erklommen wir ihn in nur wenigen Sekunden. Dort befindet sich das Wahrzeichen von Graz der Uhrturm. Wir genießen den schönen Blick über die Dächer von Graz. Als nächsten Höhepunkt besuchten wir das, seit 2010 zum Weltkulturerbe zählende, Schloss Eggenberg. Etwas außerhalb von Graz befindet es sich eingebettet in eine Parkanlage. Während einer Führung sahen wir den Planetensaal und die Prunksälle aus dem 17. und 18. Jahrhunderts, die noch über die originale Ausstattung verfügen. Nach einem Bummel durch den Park fuhren wir zurück nach Slowenien. Wir nutzten die Zeit zum Abendessen zum Karten schreiben, zu einem Eisbecher oder zum Baden in der Terme.

12.06.14 Adelsberger Grotten – Bled

Heute verlassen wir Zrece und reisen in die Julischen Alpen zu unserem nächsten Hotel nach Bled. Aber erst waren die weltbekannten Adelsberger Grotten unser Ziel. Die zweitgrößten und schönsten Höhlen der Welt. Diese werden als "wunderbarste Galerie der Natur" beschrieben. Unter einer mehrere hundert Meter dicken Kalksteindecke verbirgt sich eine Märchenwelt bizarrer Tropfsteine. Mit dem Höhlenzug geht es zuerst durch einen künstlichen Stollen und dann durch den ersten natürlichen Höhlengang. Es folgen zwei Hallen mit reichem Sinterschmuck der Gotische Saal und dahinter der Kongresssaal. Nach der zwei Kilometer langen Fahrt stiegen wir am Großen Berg aus, um die Besichtigung zu Fuß fortzusetzen. Der beleuchtete Weg führt über den Großen Berg über die Russische Brücke in die Schönen Höhlen mit Spaghetti-, Weißem und Rotem Saal - benannt nach der typischen Farbe und Form der Tropfsteine - bis zum Gang des Brillanten, wo sich der berühmteste Tropfstein und zugleich das Symbol der Höhle von Postojna befindet - der Brillant. In einem Wasserbassin schwimmt der Grottenolm, ein lebendes Fossil, das es nur hier in der Grotte gibt. Am Nachmittag trafen wir schon in Bled, einem der romantischsten Ferienorte im Alpenraum ein. Der Ort liegt am gleichnamigen See, wo sich romantisch eine Insel befindet und wird überragt von der Mittelalterlichen Burganlage. Wir nutzten die Zeit bis zum Abendessen um den Ort zu erkunden oder eine der berühmten Original Bleder Cremeschnitte zu probieren. Ein heftiges Gewitter zog auf und es krachte und regnete sehr stark.

13.06.14 Julische Alpen Bled – Bohinj

Nach dem Frühstück starteten wir bei strahlenden Sonnenschein, gut gelaunt zu unserem Ausflug an den Bohinjer See. Die Stimmung schlug etwas um als uns immer mehr Wolken entgegen kamen. Der Berg Vogel war unser Ziel. Nachdem ich jedoch schon von der Talstadion telefonisch, die neusten Wetterinformationen erhalten habe wusste ich, es erwartet uns ein schöner Blick. Bei blauen Himmel und Sonnenschein fuhren wir mit der Kabinenbahn auf den Berg Vogel und genossen die herrliche Aussicht über die Julischen Alpen, den Bohinjer See und den Triglav den höchsten Berg Sloweniens. Auf dem Rückweg machen wir Halt in Ribcev Laz, ein Denkmal zeigt die "vier beherzten Männer" denen es 1778 als ersten gelang, den Triglav, Sloweniens höchsten Berg zu besteigen und so den Bergtourismus einzuläuten. Aber auch ein Blick über den See mit seinen zahlreichen Forellen hatte uns begeistert. Zum Mittag stärkten wir uns auf dem Bauernhof „PR'POVSIN" in Selo. Herr Soklic begrüßte uns mit einem Obstler und getrockneten Früchten und erzählte uns über seine Arbeit auf dem Bauernhof. Die Tische waren reichlich gedeckt und wir ließen uns die einheimischen Produkte und den Wein schmecken. Am Nachmittag hatten wir Zeit für eigene Entdeckungen. Einige besuchten die Bleder Burg, unternahmen einen Spaziergang um den See oder fuhren mit dem Boot auf die Insel im Bleder See. Zum Abendessen wurden wir mit typischer Oberkrainer Musik unterhalten. Eine Folkloregruppe zeigte uns typische Tänze aus der Region. Auch einige Gäste wurden mit einbezogen.

14.06.14 Heimreise

Mit vielen neuen Eindrücken verließen wir Slowenien und traten unsere Heimreise an. Eine schöne Reise ging zu Ende. Die Erwartungen wurden erfüllt oder übertroffen. Wir nahmen Abschied von dem kleinen Land Slowenien. Es überraschte mit seinen schönen Landschaften, den Weinbergen, der Adelsberger Grotte, den Julischen Alpen, guten Essen und guten Wein. Aber vor allem waren es die netten, freundlichen und aufgeschlossenen Menschen die uns diese Reise lange in Erinnerung bleiben lässt.

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Kommentare zum Reisebericht

Die Bilder sind gelungen. Es war eine wirklich schöne Reise.

Monika Koeckeritz
19.06.2014