Reisebericht: Rundreise Mallorca – Insel der Träume

31.03. – 07.04.2013, 8 Tage Rundreise auf der Balearen–Insel mit Palma de Mallorca – Valldemossa – Soller – Alcudia – Formentor


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Wer an Mallorca denkt, hat meist nur Badeurlaub vor Augen. Doch wie viel mehr diese Insel mit ihrer abwechslungsreichen Natur und ihren Kulturgütern zu bieten hat, durften wir auf einer achttägigen Reise kennenlernen...
Ein Reisebericht von
Claudia Rossin

Sonntag, 31.3.2013 – Anreise nach Mallorca

Unser Anreisetag, der Ostersonntag, begann für alle Gäste recht früh, da wir uns schon halb vier am Flughafen trafen und uns zudem durch die Zeitumstellung auf Sommerzeit eine Stunde fehlte. Nach dem Check-In und einem pünktlichen Start konnte unsere Reise beginnen. Auf dem riesigen Flughafen von Palma de Mallorca trafen wir am Vormittag auch die Gäste, die am Morgen von Leipzig geflogen waren. Fernando, unser Ansprechpartner auf Mallorca, empfing uns und begleitete uns zum Hotel. Hier erwartete uns zunächst einmal ein leckeres Frühstücksbuffet, an dem wir uns nach dem langen Morgen stärken konnten. Nach einem Begrüßungsgetränk an der Bar und dem Vorstellen der Ausflüge durch Fernando hatten wir dann noch etwas Zeit, bevor wir gegen Mittag die Zimmer beziehen konnten. So genossen wir die freie Zeit zumeist in der Sonne, die uns bis dahin zu Hause ja sehr gefehlt hatte. Der Nachmittag stand uns zur Erholung zur Verfügung. Vor dem Abendessen erhielt jeder Gast einen kleinen Ostergruß von Eberhardt TRAVEL und gemeinsam ließen wir den Abend am Hotelbuffet ausklingen.

Montag, 1.4.2013 – Drachenhöhle und Ost–Mallorca

Unsere erste Erkundungstour auf Mallorca führte uns heute in den Osten der Insel. Mit unserer Reiseleiterin Magdalena und Busfahrerin Maria fuhren wir zunächst durch die unerwartet grüne Landschaft vorbei an Feigen-, Oliven- und Mandelbäumen über Felanitx bis nach San Salvador. Die Serpentinenstraße führte uns hoch hinauf, während Magdalena uns noch von den Osterbräuchen wie Familienausflügen, Wallfahrten und Picknicks erzählte. In 510 Metern Höhe hatten wir schließlich einen sehr schönen Blick über die umliegenden Gegenden, denn zum Glück war der Nebel inzwischen verschwunden. In dem ehemaligen Kloster der Gemeinde Felanitx besichtigten wir die Wallfahrtskirche mit einer nachgebildeten Tropfsteinhöhle, in der die Heilige Familie untergebracht war. Ebenso konnten wir die verschiedenen Altäre wie den des Hl. Antonio mit dem schwarzen Schwein und auch die Statue der Jungfrau Maria aus nächster Nähe bestaunen. Auf dem Weg nach unten kamen uns zahlreiche „Pilgerfamilien" entgegen, die ihren Ostermontag bei einem Picknick verbringen wollten. Unser nächster Halt war Manacor, wo wir in der Schaufabrik von Majorica die Herstellung von künstlichen Perlen beobachten konnten. Nebenan bei Oliv Art haben wir gesehen, was man so alles aus Olivenholz herstellen kann. Zur Mittagszeit erreichten wir dann die sogenannte „Drachenhöhle". Auf dem längeren Weg durch das Innere der Tropfsteinhöhle sahen wir unvorstellbar viele Stalagtiten und Stalagmiten. An einem kleinen See nahmen wir dann auf Holzbänken Platz, wo uns das Lichtspektakel „Morgengrauen" und etwas Klassische Musik vom Wasser aus geboten wurde. Den Weg ans Tageslicht konnte man schließlich auch zum Teil mit dem Boot zurücklegen, was angesichts der vielen Besucher allerdings kaum von uns genutzt wurde. In Porto Cristo angekommen hatten wir dann reichlich Zeit für eine ausgedehnte Mittagspause und auch das eine oder andere Mandel- oder Feigeneis, das uns von Magdalena empfohlen wurde. Auch ein Bummel durch die engen Gassen der Stadt oder am Hafen entlang war möglich. Am Abend erwartete uns im Hotel dann wieder ein abwechslungsreiches Buffet.

Dienstag, 2.4.2013 – Palma de Mallorca

Nach dem Frühstück ging es heute in die Hauptstadt Mallorcas. Zunächst ging es vorbei an der Kathedrale und dem Hafen hinauf zum etwas außerhalb gelegenen Schloss Bellver. Hier führte uns Magdalena auf das Dach der rund angelegten Festung, von wo aus wir einen hervorragenden Blick auf Palma und den riesigen Hafen hatten und wo uns Magdalena die Unterschiede zwischen dem kastilischen Spanisch und dem auf Mallorca gesprochenen Katalan erklärte. Vorbei am drittältesten Leuchtturm der Welt in Porto Pi ging es dann für uns zur Kathedrale „La Seu", deren Grundmauern sowohl aus römischer als auch maurischer Zeit stammen. Besonders faszinierend war das riesige Rosettenfenster, das den Innenraum der Kirche am Vormittag in Regenbogenfarben taucht. Die Innenausstattung der Kathedrale von Antoni Gaudi sowie der Kreuzgang waren beliebte Fotomotive. Am Schluss der Führung hatten wir auch die Gelegenheit, einem kleinen Orgelkonzert zu lauschen. Durch die Gassen der Altstadt ging es vorbei am Rathaus und Jugendstilfassaden durch belebte Einkaufsstraßen bis zur Markthalle „Mercat de L'Olivar", wo unsere Besichtigung heute endete. Den Nachmittag konnten wir entweder in Palma verbringen und selbstständig mit dem Bus zurück zum Hotel fahren oder entlang der Hafenpromenade zum Hotel zurücklaufen. Allerdings war der beinahe dreistündige Fussmarsch immer am Meer entlang trotz schönem Wetter nicht jedermanns Geschmack.

Mittwoch, 3.4.2013 – Sineu, Pollenca, Halbinsel Formentor, Alcudia

Unser heutiger Ausflug sollte uns ins Inselinnere und in den Norden Mallorcas führen. So besuchten wir zunächst die alte Königsstadt Sineu, wo immer mittwochs ein riesiger Wochenmarkt stattfindet. So konnten wir hier fast alles bekommen, was das Herz begehrt. Neben Lebensmitteln wie Schinken und Käse gab es riesige Obststände, Lederwaren, Pflanzen, Schmuck, Spielzeug, Naturkosmetik und sogar echte Tiere wie Hühner, schwarze Ferkelchen oder Tauben zu sehen. Am Mittag erreichen wir Port de Pollenca, wo wir in der ruhigen Badebucht unser Ausflugsschiff besteigen, dass uns in ca. 25 Minuten zur Halbinsel Formentor brachte. Nach einer kurzen Busfahrt erreichten wir den Aussichtspunkt Mirador de la Nao, von wo wir herrliche Ausblicke auf die Steilküste der Halbinsel genießen konnten. Am frühen Vormittag erreichten wir Alcudia mit seiner historischen Stadtmauer und den zwei Stadttoren, die Magdalena uns natürlich zeigte. Nachdem wir hier unsere Mittagspause verbrachten, konnten wir auf der Fahrt in Richtung Süden noch die Reste römischer Ruinen sehen. Den Abschluss des Tagesausfluges bildete die Weinverkostung in der Bodega Taujana, wo wir nicht nur verschiedene Weine, sondern auch typisch mallorquinisches Bauernbrot mit Käse, Schinken und Sobrassada probieren durften. Wer wollte, konnte sich hier natürlich auch die eine oder andere Flasche Wein mitnehmen.

Donnerstag, 4.4.2013 – Inselrundfahrt

Auf Grund des angesagten Wetterumschwunges für das Wochenende wurde die geplante Inselrundfahrt von Samstag auf Donnerstag vorverlegt. Zunächst fuhren wir nach Inca, eine der größten Städte Mallorcas, wo wir die Verkaufsstelle der Lederfabrik „Asinca" besuchten. Die qualitativ hochwertigen Lederwaren trafen allerdings nicht unbedingt den Geschmack aller. Nach einem halbstündigen Aufenthalt ging es weiter hinauf ins Tramuntanagebirge, wo wir dem Verlauf der 1891 erstmals gebauten Straße folgten. Vorbei am Kloster Lluc geht es durch enge Kurven und an steilen Abhängen entlang die Serpentinen nach oben. Den Pass überqueren wir in einer Höhe von 682 Metern, bevor wir uns bei einem Gefälle zwischen zehn und zwölf Prozent durch den Krawattenknoten und andere Kurven wieder in Richtung Meereshöhe schlängeln. Mittags erreichen wir Sa Calobra, wo wir Zeit für eine Mittagspause und den Besuch der Schlucht Torrent de Pareis haben, die durch zwei kleine Fußgängertunnel erreichbar ist. Anschließend fahren wir mit dem Schiff an der Steilküste entlang nach Port de Soller, wo wir erneut von viel Sonne und Urlaubsgefühl empfangen werden. Nachdem wir hier Zeit für einen Kaffee, ein Eis und eigene Erkundungen hatten, fuhren wir mit der historischen Straßenbahn bis nach Soller, wo wir in den sogenannten „Roten Blitz" umstiegen, der uns dann bis kurz vor Palma de Mallorca durch viele Tunnel auf die andere Seite des Tramuntanagebirges zurückbrachte. Das letzte Stück des Weges legten wir dann wieder mit dem Bus zurück und Magdalena erzählte uns von den Dreharbeiten zum Film „Cloud Atlas", die zum Teil in Port de Soller und Sa Calobra stattgefunden hatten.

Freitag, 5.4.2013 – fakultativer Ausflug La Granja

Am heutigen fakultativen Ausflug in den Südwesten Mallorcas nahmen alle Gäste unserer Reisegruppe teil. Unseren ersten Fotostopp am Hafen von Palma de Mallorca nutzten wir neben den tollen Fotomotiven wie Getreidemühlen und Orangenbäumen auch für unser Gruppenbild. Interessanterweise gab es an den Orangenbäumen quasi zeitgleich Blüten wie auch reife Früchte zu sehen. Weiter ging es vorbei an Santa Ponca, Camp de Mar und Paguera, wo die Truppen König Jaume I. 1229 zur Eroberung Mallorcas landeten. Dieser Teil der Insel erfreut sich aber nach wie vor großer Beliebtheit. So haben auch berühmte Deutsche wie Michael Schumacher, Boris Becker und Claudia Schiffer hier ihre Sommerresidenzen. In Port d'Andratx konnten wir sehen, wie in der kleinen Bucht während der Nebensaison fleißig gebaut wird, aber auch einheimische Fischer beim Kontrollieren ihrer Netze beobachten. Entlang der Ostküste ging es weiter durch Estrellenc und Banyalbufar bis zum Fotostopp am Küstenwachtturm. Schließlich erreichten wir das Landgut „La Granja", das wir zunächst gemeinsam mit Magdalena erkundeten. Vorbei an Tieren, alten Bauerngeräten und durch den kleinen Garten ging es ins Innere des Hauses, das uns mit reichlich ausgestatteten Räumen auf mehreren Etagen empfing. Nach dem Rundgang konnte man sowohl Wein, Feigenbrot, Käse als auch die typischen Kartoffelkrapfen mit Feigen- oder Orangenmarmelade verkosten. Wer wollte, konnte hier das typisch mallorquinische Bauernbrot mit Olivenöl, Schinken und Käse - Pa Amb Oli - zum Mittag essen. Durch idyllische Dörfer wie Esporles ging es am Nachmittag zurück nach Playa de Palma. Unterwegs kamen wir auch an der Universität der Balearen vorbei, wo man jede Fachrichtung abgesehen von Architektur und Medizin studieren kann. Da wir schon relativ früh wieder zurück am Hotel waren, konnten wir uns vor dem Abendessen etwas ausruhen oder am Strand spazieren gehen.

Samstag, 6.4.2013 – Valldemossa

Heute war uns das Wetter leider nicht ganz so wohl gesonnen wie in den letzten Tagen. Kaum hatten wir Palma de Mallorca in Richtung Valldemossa verlassen, begann es aus dunkelgrauen Wolken zu regnen. Nach nur 25 Minuten Fahrt erreichten wir das 425 Meter hoch gelegene Dorf, dessen Kartäuserkloster 1835 säkularisiert worden war. Nur drei Jahre später verbrachte Frederik Chopin hier gemeinsam mit George Sand und ihren Kindern den Winter. Nach der Besichtigung des Klosters mit Bibliothek, Apotheke, Kirche und diversen „Wohnräumen" erleben wir ein kurzes Chopin-Klavierkonzert. Beim anschließenden Erkunden der Stadt sehen wir an fast allen Eingangstüren bemalte Kacheln mit der Schutzpatronin des Ortes, der Hl Katharina Thomas, die 1930 heiliggesprochen wurde. Während der Freizeit in Valldemossa haben wir Zeit, die Kartoffelküchlein „Coca de Patata", Heiße Schokolade oder typischen Mandelkuchen probieren. Entlang der Küste geht es weiter in Richtung Soller. Am Landgut Son Marroig legen wir einen kurzen Fotostopp ein. Dieses stammt aus dem 16. Jahrhundert und war in früherer Zeit im Besitz des Erzherzogs Ludwig Salvador von Österreich und Habsburg. Von hier haben wir trotz der Wolken auch einen schönen Blick auf die „Löchrige Küste". Weiter geht es für uns durch die Stadt Deia mit den vielen für die Landwirtschaft angelegten Terrassen, wo auch schon viele Berühmtheiten wie Lady Diana, Eva Gardner oder Mike Oldfield Urlaub gemacht haben. Als uns ein Linienbus nach Valldemossa entgegenkommt, wird es sehr eng. Unsere Busfahrerin Maria kann nicht mehr ausweichen und der große Bus reagiert nicht, so dass wir uns hinten am Bus einen Schaden zuziehen. Daraufhin ist die hintere Bustür leider nicht mehr zu öffnen. Wir können aber ohne Probleme weiterfahren und Maria nimmt es mit Humor - so ist das wohl mit der mallorquinischen Mentalität. J Unsere Mittagspause können wir dann in Soller verbringen, wo heute zum Samstag der Wochenmarkt stattfindet. Im Tal unten genießen wir die eher seltenen Sonnenstrahlen, während oben auf dem Puig Mayor Schnee liegt. Der letzte Teil des Programms befindet sich auf der anderen Seite des Tramuntanagebirges. So fährt uns Maria durch den Tunnel in ca. 10 Minuten zu den Gärten von Alfabia. Die sehr gepflegte Gartenanlage begeistert uns ebenso wie die hübsch dekorierten Räume und die Olivenölpresse. Auf dem Weg zurück zum Hotel erinnert uns Magdalena an die vielen Ausflüge, die wir in den letzten Tagen zusammen unternommen haben.

Sonntag, 7.4.2013 – Heimreise

Den heutigen Tag hatten wir trotz Heimreise noch fast komplett auf Mallorca zur Verfügung. So konnten wir den Vormittag langsam mit einem späten Frühstück beginnen und mussten erst zum Mittag die Zimmer verlassen. Der Sonnenschein lud zum Kaffeetrinken im Freien, zum Spazierengehen oder zum erneuten Besuch von Palma de Mallorca ein. Einige unserer Gäste besuchten auch das Palma Aquarium, das man vom Hotel bequem zu Fuß erreichen konnte. Am Abend wurden wir von Maria mit dem Bus zum Flughafen gebracht, wo Check-In und Sicherheitskontrolle unkonventionell, aber problemlos verliefen. Mit vielen, zum Teil auch unerwartet schönen Erinnerungen flogen wir zurück nach Deutschland, wo das Taxi oder der Haustürtransferservice am späten Abend schon auf uns wartete.
Vielen Dank an alle Mitreisenden für diese angenehme und wunderschöne Reise nach Mallorca! Alles Gute für Sie! Ihre Claudia Rossin

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