Reisebericht: Rundreise in Spanien, Andorra und Südfrankreich

15.09. – 23.09.2012, 9 Tage Rundreise in Südwest–Europa durch drei Länder mit Barcelona – Figueres – Collioure – Gruissan – Carcassonne – Narbonne – Canal du Midi – Noilly–Prat–Destillerie – Fontfroide – Perpignan – Gelber Zug – Andorra – Montserrat


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Drei auf einen Streich - so das Motto dieser Reise, die uns in eine kulturell interessante, geschichtlich spannende und landschaftlich reizvolle Gegend Südeuropas führte.
Ein Reisebericht von
Andrea Becker

1. Tag –  Samstag, den 15.9.2012

Heute war es endlich soweit: Wir starteten von Berlin-Tegel aus zu uns
erer Reise durch drei interessante Länder Südeuropas. Bei wunderbaren Flugwetter hatten wir tolle Ausblicke auf die Alpen mit dem majestätischen Mont Blanc, Marseille und die katalonische Küste, bevor unser Flugzeug sanft in Barcelona landete. Nach einer kurzen Fahrt gelangten wir zu unserem Hotel, das sich an einem der schönsten Plätze Barcelonas befindet, dem Plaza Espanya mit seinen eindrucksvollen Springbrunnen und dem Blick zum Nationalmuseum auf dem Montjuic-Hügel. Wir gönnten uns nur eine kurze Pause im Hotel, denn alle waren voller Elan, bereits einige schöne Seiten Barcelonas kennenzulernen. Ein kurzer Spaziergang führte uns zum Poble Espanyol, einem künstlich angelegten spanischen Dorf, in dem namhafte Architekten die ganze Vielfalt spanischer Bauweise aller Regionen in 116 Häusern dokumentieren. Wir fühlten uns hier sehr wohl, aßen Mittag und besichtigten die Häuser, Läden und Werkstätten. Im Anschluss fuhr immerhin die Hälfte der Gruppe mit der Metro zum Park Guell. Dieser Park, in dem den Besucher viele farbenfrohe Bauwerke des Architekten Antonio Gaudi erwarten,  ist eine tolle Sache und unglaublich originell! Im Hotel erwartete uns an diesem Abend ein sehr leckeres Büffet, bei dem für jeden Geschmack etwas dabei war. Trotz des langen Tages unternahmen viele Gäste noch einen Spaziergang „Barcelona by night".

2. Tag –  Sonntag, den 16.9.2012

Nach dem Frühstück trafen wir uns mit Susanne, und lernten unter ihrer Leitung Barcelonas Sehenswürdigkeiten im Rahmen einer Stadtrundfahrt kennen. Wir genossen den weiten Ausblick vom Montjuic und besuchten die mächtige Festung, durchstreiften das Hafenviertel mit dem Olympiahafen, machten einen Rundgang durch das gotische Viertel und die Kathedrale und lernten insgesamt viele schöne Straßen und Plätze Barcelonas kennen, bevor wir an der berühmten Sagrada Familia unsere Rundfahrt beendeten und jeder die Möglichkeit hatte, diese außergewöhnliche Kirche innen zu besichtigen. Viele von uns nutzten die Freizeit auch, um in einem der umliegenden Lokale Mittag zu essen. Ein weiterer Höhepunkt unserer Reise war die anschließende Fahrt nach Montserrat. Allein die Fahrtstrecke mit Blick auf eine „umwerfende" Felslandschaft war schon ein Erlebnis, das allein das riesige Kloster mit der Wallfahrtskirche übertreffen konnte. Wir waren beeindruckt von der Größe und der Atmosphäre dieser Mauern, und speziell natürlich von der Statue der Schwarzen Madonna, wegen der die meisten Besucher hier weilten. Einige Gäste stellten sich an, um die Madonna zu sehen, und waren überglücklich, ihr nach einer langen Wartezeit endlich „persönlich" gegenüberzustehen. Auf einer anderen, nicht minder beeindruckenden Fahrtstrecke gelangten wir zurück nach Barcelona, wo es wieder ein sehr schmackhaftes Abendbüffet gab. Spätestens heute war jeder von uns des Nachts bei den „Magischen Brunnen" unweit des Hotels - eine riesige Anlage farbig angestrahlter Wasserspiele, die zu Musik von Klassik über spanische Gitarre und Freddie Mercurys „Barcelona" im Takt „tanzen"... Eine phantastische Sommernacht im September...

3. Tag – Montag, den 17.9.2012

Heute nahmen wir das erste Mal Abschied von Barcelona und fuhren in nördlicher Richtung nach Figueres. Hier hat der große katalonische Künstler Salvador Dali in einem ehemaligen Stadttheater ein Museum geschaffen, das ein wahrer Besuchermagnet ist. Nicht ohne Grund, sind doch die surrealistischen Kunstwerke so geheimnisvoll, ungewöhnlich und meisterhaft, dass die zwei Stunden Besichtigung wie im Flug vergingen. Im Anschluss hatte jeder noch Gelegenheit für ein Mittagessen in einem der schönen Freiluftrestaurants in Figueres, bevor wir unsere Fahrt in nordöstlicher Richtung fortsetzten. Die Straße wand sich die gebirgige Küste empor und bot immer wieder tolle Ausblicke auf die nördliche Costa Brava. Am Cap Cébère, von wo aus man auch eine schöne Aussicht auf die französische Côte Vermeille - die Purpurküste wegen der rötlichen Berge - hat, legten wir einen ausgiebigen Fotostop ein. Wir fuhren nun durchs französische Roussillon, einen Landstrich zwischen Pyrenäen und Meer, wo an fast allen Südhängen bis in höhere Lagen Weinreben gedeihen. Gegen 16.00 Uhr  erreichten wir Collioure, eine bezaubernde kleine Stadt in einer Meeresbucht - mit großer Festung und farbenfrohen Häusern im Gassengewirr der Altstadt. Neben dem Stadtbummel fand auch eine Übung des hier ansässigen Marinestützpunktes der französischen Armee („Kino ohne Geld") unser Interesse. Weiter ging unsere Fahrt parallel zur Mittelmeerküste, immer Richtung Norden bis nach Gruissan, das wir am Abend erreichten. In unserem idyllisch am See gelegenen Hotel bezogen wir unsere Zimmer und stärkten uns bei einem leckeren Abendmenü im Restaurant.

4. Tag – Dienstag, den 18.9.2012

Nach dem  Frühstück starteten wir zu einem sehr interessanten Ausflug - unser Ziel war die größte erhaltene Festungsanlage Europas -  Carcassonne. Carcassonne war eine der bedeutendsten Bastionen der Katharer, deren Geschichte wir fasziniert lauschten. Die stimmungsvolle und Dank der Nachsaison auch nicht zu überlaufene Unterstadt durchstreiften wir erst gemeinsam, danach jeder für sich. Wer mochte, konnte noch das Château Comtal besuchen und damit ein weiteres Highlight setzen. Nachmittags fuhren wir durch das ausgedehnte Weinanbaugebiet des Languedoc und nahmen Kurs auf eines der Weingüter - Borie Neuve - wo wir bei einer Führung durch die Kelterei
nähere Einblicke in die  Weinherstellung in dieser Gegend vermittelt bekamen. Bei einer Weinverkostung überzeugten wir uns davon, dass hier im Languedoc nicht nur viel, sondern auch guter Wein heranreift. Letzter Programmpunkt für heute war die Besichtigung des nahegelegenen Klosters Fontfroide - die war hochklassig!!! Auch heute verwöhnte uns die Küche unseres Hotels mit einem sehr leckeren 3-Gänge-Menü.

5. Tag – Mittwoch, den 19.9.2012

Und wieder ein sonniger Tag! Nach dem Frühstück fuhren wir in die Stadt Narbonne, die bereits zur Römerzeit einen bedeutenden Hafen besaß und ein wichtiger Umschlagplatz für Waren an der Via Domitia war. Vom einstigen Reichtum und der Macht Narbonnes zeugen heute noch Bauwerke wie die Kathedrale und der Bischofspalast. Wir nutzten die Zeit, um das Zentrum dieser geschichtsträchtigen Stadt ausgiebig zu entdecken, bevor wir an eine der bekanntesten Binnenwasserstraßen Frankreichs weiterfuhren - den Canal du Midi. In Colombiers bestiegen wir unser Boot und machten es uns zunächst gemütlich mit einem regionaltypischen Essen -  einer hausgemachten Paella, die sehr lecker schmeckte. Unsere Fahrt auf dem Canal du Midi, auf der uns der Bootsführer viele interessante Informationen vermittelte, war für uns ein sehr entspannendes und dennoch lernintensives Erlebnis. Die Fahrt endete an der Schleusentreppe von Fonserannes, wo unser Boot hintereinander 7 Schleusen hinunter"stieg". Im Anschluss unternahmen wir einen Spaziergang entlang des Kanals bis zu einer Stelle, wo dieser auf einer Brücke hoch über eine Straße hinweggeleitet wird. Das fanden wir sehr originell! Weiter ging unsere Fahrt mit dem Bus bis Marseillan, einer hübschen kleinen Hafenstadt. Dort wird seit mehr als hundert Jahren Wermut hergestellt, und die bekannteste Firma, Noilly Prat, durften wir besichtigen, das Produkt verkosten und natürlich auch kaufen. An diesem Abend waren wir in Gruissan direkt an der Strandpromenade essen und wurden mit frischen, regionalen Produkten, aus denen das liebevoll dekorierte Essen zubereitet wurde, verwöhnt.

6. Tag – Donnerstag, den 20.9.2012

Der heutige Tag begann in Gruissan und endete in Andorra, unserem neuen Übernachtungsort. Perpignan, die Hauptstadt des Roussillon, war Ziel unseres ersten Ausfluges. Am alten Stadttor begannen wir unseren gemeinsamen Rundgang und stellten fest, dass die Stadt ist sehr hübsch und gemütlich zum Bummeln und Shoppen ist. Uns fiel der Abschied daher nicht leicht, aber ein weiterer Höhepunkt wartete auf uns: die Fahrt mit dem Gelben Zug. Auf unserer Busfahrt nach Villefranche-de-Conflent, der Bahnstation, bekamen wir einen ersten Eindruck von der beeindruckenden und schönen Bergwelt der Pyrenäen. Dank des schönen Wetters und der hervorragenden Sicht konnten wir viele Gipfel dieses über 3000 m hohen Gebirges gut sehen - u.a. den Canigou. Villefranche selbst ist ein Bergdorf wie aus dem Bilderbuch, überragt von einer adlernestartigen Festung. Wir nutzten die Zeit hier zum Bummeln und zum Mittagessen, bevor wir in den Gelben Zug nach Font Romeu
einstiegen.  Die historische Bahnstrecke besticht durch die Vielfalt an Brücken, Viadukten, Tunneln und natürlich durch die altertümlichen Wagen! Es war wirklich eine unvergessliche Fahrt, die wir dann von Font Romeu aus wieder mit dem Bus fortsetzten mit dem Ziel Soldeu in Andorra. Unterwegs machten wir mehrere Fotostops, unter anderem am Col de Puymorens. Wir bekamen bereits heute einen schönen Eindruck von der landschaftlichen Attraktivität des Zwergstaates Andorra. Im Hotel angekommen, empfing uns die örtliche Reiseleiterin Helga, die uns bei einem leckeren Begrüßungscocktail alles Wissenswerte rund um unseren Andorra-Aufenthalt erklärte. Heute gab es für uns - wie auch an den folgenden Abenden - ein äußerst reichhaltiges Abendbüffet im Hotelrestaurant, bei dem wahrlich keine Wünsche offenblieben.

7. Tag – Freitag, den 21.9.2012

Der heutige Tag war der Erkundung von Andorra gewidmet - um 9.00 Uhr starteten wir zur Rundfahrt durch die drei Haupttäler Andorras, besichtigten das Plandolit-Museum, ein ehemaliges herrschaftliches Wohnhaus, wo wir vieles über die Lebensweise hier in Andorra erfuhren, und besichtigten anschließend eine Likörfabrik, wo wir nicht nur die leckeren Spirituosen verkosten, sondern auch zu sehr günstigen Preisen (Dank Steuerparadies!!!) kaufen konnten. Unsere Mittagspause legten wir in einem großen Einkaufszentrum ein, bevor wir noch einmal in die andorranische Hauptstadt Andorra-La Vella zurückkehrten, wo wir das Parlamentsgebäude besichtigten und wiederum sehr interessante Dinge über die Verwaltung und das politische Systems dieses Mini-Landes lernten. Nach Abschluss unserer Rundfahrt nutzten viele Gäste die Möglichkeit, bei diesem herrlichen Wetter eine Seilbahnfahrt zum höchstgelegenen Golfplatz Europas (auf über 2500 m) zu unternehmen und die wunderschöne Aussicht zu genießen. Andere nutzen das Wellness-Center unseres Hotels oder gingen einfach im Ort spazieren. Wir beschlossen diesen erlebnisreichen Tag wieder mit einem Abendessen aus vielen Büffetgängen...

8. Tag – Samstag,  den 22.9.2012

Heute hieß es leider schon wieder Gepäckladen und Abschiednehmen vom „3. Juwel" unserer Reise.Bevor wir Andorra verließen, statteten wir aber dem „nationalen Heiligtum" Meritxell noch einen ausgiebigen Besuch ab. Diese aufwändig gestaltete, moderne und große Kirche ersetzt eine jahrhundertealte, durch Brand zerstörte Kapelle mit einer eindrucksvollen, ebenfalls jahrhundertealten Marienstatue. Alt und neu sind hier in Meritxell wunderbar vereint und geben ein ganz besonderes Ambiente.  Ein andorranisches Mittagessen in einer toll gelegenen Gaststätte hoch in den Bergen von Os de Civis rundete den Aufenthalt in Andorra schließlich ab. Es gab eine leckere Suppe, überbordend viele Grillgerichte sowie reichlich Wein, Sangria, Likör. Alles umrahmt von Livemusik... Wäre die Fahrtstrecke nach Barcelona nicht so sehenswert gewesen, hätten sicher alle eine Siesta im Bus gemacht. In Barcelona war an diesem Abend großes Fest - La Mercé - und so stürzten sich einige von uns in das Getümmel an der Rambla, um den farbenprächtigen Umzug anzuschauen. Was für ein tolles Erlebnis! Auch sonst war heute in der Stadt und auch in der Nähe unseres Hotels allerhand los, so dass jeder nach dem Abendessen noch einmal individuell feiern gehen konnte.

Sonntag, den 23.9.2012

Am Morgen des heutigen Tages hieß es dann endgültig Abschiednehmen von Barcelona. Unser Bus brachte uns zum Flughafen, von wo aus wir wieder bei sehr gutem Flugwetter in die Heimat zurückreisten. Wir hatten aufgrund der vielen Erlebnisse und Informationen das Gefühl, mindestens zwei Wochen im Süden Europas unterwegs gewesen zu sein...

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