Reisebericht: Rundreise in Spanien, Andorra und Südfrankreich

27.08. – 04.09.2022, 9 Tage Rundreise in Südwest–Europa durch drei Länder mit Barcelona – Figueres – Collioure – Gruissan – Carcassonne – Narbonne – Canal du Midi – Noilly–Prat–Destillerie – Fontfroide – Perpignan – Gelber Zug – Andorra – Montserrat


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Drei Länder auf einen Streich – das konnten wir bei dieser 9-Tage-Flugreise erleben, die uns zunächst in die zweitgrößte Stadt Spaniens, ins viel besuchte Barcelona, führte. Berühmte Bauwerke und Höhepunkte der modernistischen Architektur wie die „Sagrada Familia“, die Kirche von Antonio Gaudi gehörten zu den Höhepunkten, bevor wir über das Museum des surrealistischen Künstlers Dali Südfrankreich erreichten. Der sehenswerte Küstenort Collioure und dann die Orte Narbonne, der UNESCO-Welterbe Canal du Midi und die Katharerstadt Carcassonne sowie weitere Sehenswürdigkeiten Südfrankreichs folgten. Über Perpignan, einst für kurze Zeit die Hauptstadt des Königreichs Mallorca, fuhren wir ins Hochgebirge der Pyrenäen und gelangten in den größten der europäischen Zwergstaaten, nach Andorra. Alte Kirchen und eine neue, zum Shopping geeignete Hauptstadt Andorra la Vella zeigte uns das kleine Land, bevor wir über das berühmte Kloster Montserrat in Spanien wieder zum Rückflug in Barcelona ankamen.
Ein Reisebericht von
Dr. Michael Krause
Dr. Michael Krause

1.Tag: Samstag, 27. 08. 2022: Anreise nach Barcelona

Recht früh startete diese Reise von verschiedenen Flughäfen aus, um gegen Mittag nach Zwischenstopp im Flughafen Frankfurt in Barcelona zu landen. Hier fanden sich alle Mitreisenden zusammen und gemeinsam erreichten wir den Transfer-Bus, der uns ins Hotel brachte. Unsere Reiseleiterin Ksenia erwartete uns dort schon, half beim Check in und am Nachmittag zeigte sie uns in der berühmten Prachtstraße von Barcelona, dem „Passeig de Gràcia“ einige der interessantesten Häuser Barcelonas. Mehrere Architekten haben hier als Vertreter des katalanischen Jugendstils, dem „Modernisme“, Wohnhäuser errichtet – die bekanntesten, von Antonio Gaudi, die „Casa Batlló“ und die „Casa Milà“ sowie weitere Besonderheiten wie die „Casa Amatller“ des Architekten Puig i Cadafalch konnten wir ausgiebig betrachten. Danach kehrten wir zum Abendessen in unser Hotel zurück.

2.Tag:Sonntag, 28.08. 2022: Stadtrundfahrt und Rundgang in Barcelona

Mit dem Bus erreichten wir morgens den Park von Güell, ein zum UNESCO-Weltkulturerbe gehörendes Meisterwerk von Antonio Gaudi. Seine Besonderheiten, wie das Verwenden von Naturmaterialien, den die Natur kaum störenden Einbau von Viadukten und Straßen und natürlich seine besonderen, mit Keramikscherben verzierten Gebäude, in denen gerade Linien und rechte Winkel vermieden werden, faszinieren und verblüffen die Besucher. Über den Hausberg Barcelonas, den Mont Juic, auf dem viele Gebäude an die Weltausstellung von 1929, vor allem aber an die Sommer-Olympiade 1992 erinnern, gelanten wir wieder auf die Spuren des genialen Modernismus-Architekten Gaudi, als wir uns sein Hauptwerk, die berühmte Kathedrale „Sagrada Familia“ ansehen konnten. Die gewaltige römisch-katholische Kirche gilt als Hauptwerk Gaudis, wurde 1882 begonnen und ist immer noch Baustelle. Das tut indes der Bildgewalt des Monuments am Hauptportal und am Ausgang sowie der ungeheuren Raumwirkung im Inneren der Kathedrale keinen Abbruch. Vor allem das „Spiel“ mit dem Lichteinfall durch die vielfarbigen Fenster und die geneigten Sälen hinterlassen bei jedem einen bleibenden Eindruck. Nach dem Besuch dieser berühmtesten Kirche Barcelonas ging es zu Fuß durch das alte „gotische Viertel“. Am bekanntesten sind hier die „Ramblas“, eine meist von Touristen überschwemmte Einkaufsmeile mit unzähligen Kiosken und Verkaufsständen. Während die weniger Laufwilligen unter uns auf der hübschen Placa Reial mit ihren vielen Cafés und Restaurants dann verweilen konnten, ging es weiter zum Platz mit dem Parlamentsgebäude Kataloniens und dem Rathaus von Barcelona, zum Haus mit den Resten römischer Säulen und zur alten gotischen Kathedrale. Zum Abendessen hatten wir ein besonderes Restaurant: es gab Tapas in einer Gaststätte auf dem Dach der historischen Stierkampfarena von Barcelona. Anschließend hatten wir noch Gelegenheit, uns die Lichtspiele im „magischen Brunnen“ am Fuße des Mont Juic anzusehen

3.Tag, Montag 29.08 2022: Figueres – Collioure – Gruissan

Figueres, etwa 80 km nördlich von Barcelona gelegen, ist der Geburts- und Sterbeort des begnadeten katalanischen Künstlers Salvador Dali, der zu den Hauptvertretern der Kunstrichtung des Surrealismus zählt. Das alte Theater der Stadt, während des spanischen Bürgerkrieges zerstört, wurde in den 60er Jahren von der Stadt unter Leitung von Salvador Dali zum Museum für dessen bedeutendste Werke umgebaut. Eines seiner am häufigsten verwendeten Symbole, das Ei, prägt bis heute das Äußere des großen roten Gebäudes. Im Inneren konnten wir Kunstwerke des bedeutenden Malers und Skulpturisten aus mehreren seiner Schaffensperioden bewundern, angefangen mit Zeichnungen aus seiner Kindheit. Später ging es auf der Küstenstraße weiter nach Frankreich, wo wir einen Stopp im malerischen Bade- und Künstlerort Collioure, gelegen an der „Purpurküste“ einlegten. Das alte Fischerdorf, in dem einst auch bekannte Künstler wie Matisse oder Picasso verkehrten, wird beherrscht von einer riesigen Königfestung, deren Ausbau im 17. Jh. der berühmte französische Wehrarchitekt Vauban übernahm. Am anderen Ende der Bucht von Collioure steht dessen Wahrzeichen, die Wehrkirche Notre-Dame-des-Anges, deren Turm noch seine einstige Funktion als Leuchtturm verrät. Wir hatten Gelegenheit zum Bummel durch das kleine Städtchen, dessen Wehrkirche leider eingerüstet war. Anschließend fuhren wir zu Übernachtung und Abendessen in den südfranzösischen Küstenort Gruissan, nahe der Stadt Narbonne.

4.Tag, Dienstag 30.08. 2022: Narbonne – Canal du Midi – Noilly Prat

Heute ging es zuerst nach Narbonne. Der Mittelmeerhafen war einst unter den Römern der Hauptort von zwei ihrer Kolonien und gab einer von ihnen den Namen: Gallia Narbonensis. Zudem führte die erste in Gallien gebaute römische Heerstraße, Via Domitia genannt, durch die Stadt. Reste von ihr sind heute noch vor dem alten Bischofspalast zu bewundern. Wir hatten zuerst Gelegenheit zu einem kleinen Bummel durch die interessante Markthalle von Narbonne und machten uns danach auf zu einem kleinen Stadtrundgang. Über die bebaute alte Brücke, der Erfurter Krämerbrücke vergleichbar ging es ins Zentrum der Altstadt. Hier befindet sich, wie erwähnt, der Rest der Via Domitia und gleich daneben der mächtige, noch aus dem Mittelalter stammende Gebäudekomplex aus Erzbischofspalast und der Kathedrale St. Just. Ihr Bau aus der Gotik wurde, wie häufig hier in der Gegend erst nach dem Kreuzzug gegen die Katharer und deren Vernichtung begonnen. Von Narbonne aus fuhren wir dann zum Hafen Colombiers am Canal du Midi. Dieser steht seit 1996 auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes. Der etwa 240 km lange Kanal war bereits seit den Zeiten der Römer im Gespräch, Karl der Große wollte ihn anlegen ebenso wie verschiedene französische Könige. Doch die Verwirklichung des uralten Traumes einer direkten Verbindung zwischen dem Mittelmeer und dem Atlantik gelang erst im 17. Jh. Maßgeblichen Anteil an seiner Erbauung hat der in Beziers geborene Baron Pierre-Paul Riquet, der mit Schleusen und Zuführungskanälen die Höhenunterschiede überwand und die Wasserversorgung sicherstellte. Heute wird die Wasserstraße nur noch selten zur Lastenbeförderung benutzt, aber seine Einrichtungen und Schleusen sind offen für Freizeit-Kapitäne. Bei einer Bootsfahrt auf einem umgebauten Lastkahn konnten wir bei Mittagessen und einem Glas Wein eine geruhsame Reise über den Kanal genießen. Wir hatten dabei Schleusen, einen Schiffstunnel und sogar eine Kanalbrücke, die ein Flusstal überspannt. Unser letzter Programmpunkt sah einen Besuch im Hafenstädtchen Marseillan vor. Hier befindet sich das Traditionsunternehmen Noilly Prat, in dem seit dem 19. Jh. der erste französische trockene Wermut hergestellt wird. Neben der Weinmischung und den zugegebenen Aromen macht auch die Tatsache, dass der Wein in Eichenfässern ein Jahr unter freiem Himmel in der südfranzösischen Sonne gelagert wird, seine Besonderheit aus. Wir besichtigten den Betrieb und natürlich verkosteten wir auch, bevor wir in unser Hotel in Gruissan zurückfuhren.

5.Tag, Mittwoch 31.08.2022: Carcassonne – Weingut – Abtei Fontfroide

Unser heutiger Tag begann gleich mit einer der großen Attraktionen in Südfrankreich: der Festungsstadt Carcassonne. Fast zum allgemeinen Symbol der Wehrhaftigkeit geworden, ist deren stark befestigte „Cité“, die 1997 sogar von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Die auf einem Hügel gelegene Altstadt von Carcassonne in der Region Languedoc-Roussillon stammt von ihren Ursprüngen her schon aus vorrömischer Zeit. Schon früh ummauert, umgab man die Stadt i Mittelalter mit einer doppelten Mauer, die insgesamt 52 Türme zählt. Heute wohnen zwar nur noch wenige Menschen in der Cité, die wie eine Museumsstadt wirkt und zudem noch ein Grafenschloss und eine Kathedrale, die Basilique Saint-Nazaire beherbergt. Zur Zeit der Katharer im 12. Und 13. Jh. war der Ort eine der wichtigsten Stätten der von der Kirche so vehement bekämpften „Ketzerei“. Ihr heutiges Aussehen verdankt die Altstadt aber den Restaurationen im 19. Jahrhundert. Damals war sie recht verfallen, wurde aber unter der Leitung des bedeutenden Denkmalpflegers und Kunsthistorikers Eugène Viollet-le-Duc zu dem heutigen ausgedehnten historischen Monument restauriert. Wir hatten genug Zeit, um die die von Souvenirläden und Gaststätten gesäumten Gassen der Innenstadt oder den die Altstadt stark befestigenden doppelten Mauerring zu besichtigen. Unsere Reise führte am Nachmittag weiter am Rand der zerklüftete Landschaft des Corbieres-Mittelgebirges. Hier, im damals wie heute dünn besiedelten Gebiet herrschen Weinbau, Schafzucht und Imkerei vor. Die Weine des Corbiere-Gebietes gehören zu den besonderen Lagen in Frankreich und wir besuchten ein seit über 30 Jahren bestehendes Weingut bei Lezignan-Corbieres, dessen Kellerei auf dem Gelände einer alten Mühle errichtet wurde. Wir konnten mehrere Weine probieren, bevor wir unseren Weg zur letzten Besichtigung fortsetzten. Die Zisterzienserabtei Fontfroide gehört zu den besterhaltenen Klöstern Frankreichs. Ende des 11. Jh. als Benediktinerabtei gegründet, schloss sie sich nach etwa 50 Jahren im 12. Jh. dem noch strenger als die Benediktiner lebenden Orden der Zisterzienser an. Das Ensemble zeigt noch heute genau die Struktur des alten Klosters – mit imposanter Abteikirche, Kreuzgang, den Gemeinschaftsräumen der Mönche und den Räumen für Laienbrüder und Besucher. Fontfroide ist bis heute in seiner alten Größe erhalten geblieben und zeigt damit, dass ein Klöster eigentlich wie eine in sich geschlossene Kleinstadt gedacht war, die den Mönchen Lebensbereiche bot, die an die strengen Ordensregeln angepasst waren. Wieder fuhren wir heute nach Gruissan zu Abendessen und Übernachtung zurück.

6.Tag, Donnerstag, 01.09.2022: Perpignan – Villefranche – Font Romeu – Andorra

Heute verließen wir Gruissan. Nach nicht allzu langer Zeit erreichten wir Perpignan, im Mittelalter eine der bedeutendsten Städte der Region. Für einige Zeit war sie sogar die Hauptstadt des von 1276 bis 1349 bestehenden unabhängigen, von der Krone Aragons abgetrennten Königreiches Mallorca. Von ihrer Vergangenheit künden noch einige Zeugnisse in der historischen Altstadt. Beeindruckend ist das „Castillet“, ein burgähnliches Stadttor, das als letzter Rest der Stadtbefestigung erhalten blieb, aber auch die „Loge de Mer“, einst Börse, Gericht und Zollamt sowie die zwar ein wenig schmucklos wirkende, aber einst bedeutende Kathedrale Sant-Joan-Baptista. Wir hatten hier etwas Zeit für einen klleinen Stadtbummel, bevor es weiter ging in Richtung Pyrenäen-Gebirge. Bereits im Gebiet des Nationalparks der katalanischen Pyrenäen liegt die Stadt Villefranche-de-Conflent, die heute noch komplett als Festungsstadt von ihren Mauern umschlossen wird. Seit ihrer Gründung im 11. Jh. hatte sie militärische Funktion als Sicherung der Pyrenäenstraße, aber ihr heutiges Erscheinungsbild mit den beiden längs verlaufenden Hauptstraßen, durch Quergassen verbunden, zwischen hohen Mauern, stammt aus dem 17. Jh. Festungsbaumeister Vauban hat hier letzte Hand angelegt, von dem auch das hoch über dem Städtchen thronenden Fort Libéria stammt, das mit anderen Festungen zum UNESCO-Welterbe gehört. Von Villefranche aus ging es ein Stück mit dem Zug weiter, dem berühmten „gelben Zug“. Diese Schmalspurbahn, wegen ihres auffällig gelben Anstrichs von den Einheimischen „Canari“ (Kanarienvogel) oder auch Pyrenäenmetro genannt, verbindet als Gebirgsbahn viele Orte im französischen Teil Kataloniens. Wir verließen den Zug im Ort Font Romeu, wo uns unser Bus erwartete. Vor der Weiterfahrt warfen wir noch einen Blick auf den „Sonnenofen“, eines der ersten Solar-Kraftwerke weltweit. Er funktioniert anders als heutige Solarzellen. Im Feld verstreute Spiegel lenken das Sonnenlicht auf einen zentralen „Konzentrator“ in dem es gebündelt und zur Energierzeugung verwendet wird. Hier in den Pyrenäen steht die größte derartige Anlage in Europa, die Temperaturen bis 3000° und ein Megawatt Leistung erzeugen kann. Von hier ging es dann mit dem Bus weiter zu unserem Hotel in Soldeu, einem Wintersportort im Fürstentum Andorra.

7.Tag, Freitag, 02.09.2022: Andorra

Das Fürstentum Andorra gehört zu den sogenannten europäischen „Zwergstaaten“, von denen es sechs gibt und deren größter Andorra ist. Kurioserweise wird das 1278 gegründete Fürstentum von zwei verschiedenen „Kofürsten“ regiert: dem Bischof des spanischen Urgel und dem Vertreter des französischen Präsidenten. Über gewundene Bergstraßen ging es zu den schönsten und bedeutendsten Orten des Fürstentums. Dazu gehörte zunächst einmal Ordino, dessen Einwohner verstreut in den verschiedenen Dörfern des Ordino-Tals leben. Canillo besitzt die besterhaltene romanische Kirche Andorras und zeigt noch sein mittelalterlich geprägtes Ortsbild. Anders die Hauptstadt Andorra La Vella. Zwar besitzt die höchstgelegene Hauptstadt Europas historische Gebäude mit zwei mittelalterlichen Kirchen und der „Casa de la Vall“, dem aus dem 16. Jh. stammenden Sitz des Generalrates der Täler Andorras – also Sitz der Regierung und auch Gerichtsgebäude. Der größte Teil der andorranischen Hauptstadt besteht jedoch aus Neubauten und modernen Geschäften, dient sie doch als wichtiges Einkaufszentrum – vor allem für die mehreren Millionen Touristen, die das kleine Fürstentum alljährlich besuchen. Am Abend waren wir wieder im Hotel in Soldeu zurück

8.Tag, Samstag, 03.09.2022: Pyrenäen – Montserrat

Heute verabschiedeten wir uns vom Fürstentum Andorra. Doch bevor wir das kleine Land verließen, besuchten wir noch einen seiner größten Höhepunkte: die alte und die neue Kirche der winzigen Stadt Meritxell. Das Santuario de Meritxell ist der Jungfrau vom Meritxell, Schutzpatronin Andorras, geweiht. Das alte Heiligtum im romanischen Baustil wurde bei einem Brand 1972 schwer beschädigt. Daher errichtete man eine moderne Kirche daneben, nach den Entwürfen des spanischen Architekten Bofill. Die neue Kirche bietet mit ihren unregelmäßigen, verschiedene Baustile mischenden Gebäuden und Bögen einen etwas bizarren Anblick. Verwendet wurden schwarze und weiße Steine, die die Felsen der Pyrenäen und den Schnee symbolisieren. Nach dem Besuch von Meritxell verließen wir Andorra und fuhren zunächst in eines der schönsten und romantischsten Bergdörfer der spanischen Pyrenäen, das sich mitsamt seiner Alten Kirche und der steilen Straße an einen Felshang schmiegte. Zur Mittagspause waren wir im Städtchen Berga, wo sich einige Gaststätten und Bäckereien fanden. Dann hatte Reiseleiterin Ksenia noch eine Überraschung für uns: Wir fuhren zu einem Garten, den Antonio Gaudi gestaltet hatte. Interessant war bereits die Anfahrt: den letzten Kilometer vor dem Garten musste unser Bus auf einer Bahnstrecke zurücklegen – genau getimt zwischen den Zügen. Der Garten, zwischendurch verwildert, wurde erst 1992 wiederentdeckt und restauriert, nachdem bekannt wurde, dass seine Planung von Gaudi stammte, der sich dabei am Park Güell in Barcelona orientiert und auch Maurer vom Park Güell für die Gestaltung hingeschickt hatte. Von den „Jardins Artigas fuhren wir dann zu unserem Hotel, das direkt neben dem bedeutenden Kloster Montserrat lag.

9. Tag, Sonntag, 04.09.2022: Montserrat – Heimflug

Den ersten Teil des Tages verbrachten wir in Montserrat. Wir hatten Zeit, uns das berühmte und viel besuchte Heiligtum, das zu den bedeutendsten Wallfahrtsorten der Iberischen Halbinsel zählt, genau anzusehen. Verehrt wird hier die aus dem 12. Jh. stammende „schwarze Madonna“, eine Mariendarstellung, die „unsere liebe Frau von Montserrat“ genannt wird und die Schutzheilige Kataloniens ist. Mitunter gibt es lange Schlangen von Pilgern, die die Madonna sehen und berühren möchten. Wir hatten einen Termin für den Besuch und danach die Möglichkeit, uns die Abteikirche anzusehen. Da wir erst nachmittagsd mit dem Bus abgeholt wurden, blieb viel Zeit für uns. Als besonderen Höhepunkt empfanden wir jedoch, dass sich am frühen Nachmittag auf dem zentralen Platz von Montserrat Folkloregruppen zusammenfanden, um die „Menschentürme“ zu bilden – eine Tradidition, für die Katalonien berühmt ist. Erstaunt konnten wir zusehen, wie Dutzende Männer, Frauen und Kinder in bunten Trachten sich zusammenfanden, um „Castellers“ zu bilden. Übereinanderkletternd stellten sich mehrere Personen auf die Hände und Köpfe ihrer „Untermänner“ – bis vier Mannshöhen übereinander. Erstaunt konnten wir dieses Schauspiel beobachten. Dann holte uns der Bus von Montserrat ab und brachte uns zum Flughafen Barcelona. Check in und Flüge liefen problemlos ab und abends erreichten wir unsere Ausgangspunkte.

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