Reisebericht: Rundreise in Spanien, Andorra und Südfrankreich

12.06. – 20.06.2023, 9 Tage Rundreise in Südwest–Europa durch drei Länder mit Barcelona – Figueres – Collioure – Gruissan – Carcassonne – Narbonne – Canal du Midi – Noilly–Prat–Destillerie – Fontfroide – Perpignan – Gelber Zug – Andorra – Montserrat


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Das war wieder eine schöne Sommerreise. Diesmal waren wir in Andorra, Spanien und Südfrankreich. Obwohl alle drei südliche Länder sind, sind sie doch so unterschiedlich. Jedes hat uns seine Kultur, Gastronomie, Geschichte und Natur geschenkt.
Ein Reisebericht von
Ksenia Parfenova
Ksenia Parfenova

Nach Barcelona

Wir haben uns alle in Barcelona getroffen, wo unsere Reise begann. Da alle ziemlich früh ankamen, sind wir in die Altstadt gefahren. Zum Mittagessen haben wir uns in einem Restaurant mit kleinen traditionellen Snacks, Tapas, in der Nähe der Kathedrale niedergelassen. Wir sind über die Rambla, die Hauptstraße der Altstadt, gelaufen und haben einen Blick auf die römischen Säulen geworfen. Die Stadt Barcino ist mehr als 2000 Jahre alt und hier verlief die alte römische Straße Via Augusta.

Katalanische Hauptstadt

Der erste Punkt unseres Programms war eine Bustour durch Barcelona. Wir sahen die Aussichtspunkte der Stadt, machten viele Fotos vom Hausberg Montjuïc, der einen Panoramablick auf die Stadt und das Meer bietet.
Nach einem kleinen Spaziergang durch das Viertel Born, wo sich die Ausgrabungen von Barcelona aus dem 15. Jahrhundert befinden, und einem kleinen Mittagessen in einem gemütlichen Restaurant, folgten wir den Spuren von Antonio Gaudí. Der große Architekt wurde nicht in der Stadt Barcelona selbst geboren, sondern studierte und arbeitete hier. Wir sahen seine Häuser am Paseo de Gracia, die mit bunten Fliesen und originellen Formen geschmückt sind, und besuchten den Park Güell und Tempel der Heiligen Familie. Besonders gefiel uns die Sagrada Familia von innen. Es ist eine erstaunliche Kombination von Farben, Licht und Symbolik. Der Tempel ist noch nicht fertig. Man sagt, dass der Bau erst im Jahr 2029 abgeschlossen sein wird, und nicht im Jahre 2026 zum 100. Todestag von Gaudí wie es vor der Pandemie geplannt war.
Am Abend gingen wir auf das Dach eines Einkaufszentrums, wo früher eine Arena für Stierkämpfe war. Von dort aus hat man einen herrlichen Blick auf den Platz Spanien, der von zwei hohen Türmen flankiert wird. Voller Eindrücke beendeten wir diesen langen Tag mit einem Glas spanischen Weins in einer der vielen Bars auf dem Platz.

Dali und Matisse

Endlich machen wir uns auf den Weg nach Frankreich. Der erste Halt: das Theater-Museum Dalí in der Stadt Figueres, fast an der französisch-spanischen Grenze. Dies ist kein gewöhnliches Museum: Sie erwarten Bilder, die mit einem Oktopus gemalt wurden, ein Cadillac, in dem es regnet, Venus mit Schubladen und viele andere surreale Werke des berühmten Künstlers.
Frankreich empfing uns mit tollem Wetter. Kaffee tranken wir im schönsten Dorf Collioure. Seine bunten Häuser sind auf den Leinwänden vieler Künstler verewigt, darunter Matisse und Picasso. In der Nähe der alten Festung, des königlichen Palastes aus dem 9. Jahrhundert, malte auch an diesem Tag ein Künstler. Zahlreiche Touristen badeten im Mittelmeer, dessen Wasser türkisblau schimmerte.
Nachdem wir eine wunderschöne Straße entlanggefahren waren, kamen wir in das Land der Katharer, die Stadt Gruissan. Unser Hotel lag nicht in der Stadt selbst, sondern mit schöner Aussicht auf den See, der von Flamingos bevölkert wird.

Narbonne und Canal du Midi

Heute fahren wir in die kleine Stadt Narbonne am Canal du Midi. Nach einer Besichtigung der Stadt und des Marktes fahren wir mit einem Boot auf dem Kanal zu den sieben Schleusen. Ganz in der Nähe liegt die Stadt Béziers. Während wir fuhren, haben wir direkt auf dem Boot zu Mittag gegessen. Und danach sind wir zu einer Wermuterei gefahren. Ich muss sagen, dass, obwohl in dieser Region sehr viel Wein produziert wird, es ziemlich schwierig ist, eine Wermuterei zu finden. Die Wermuterei Noëli Prat ist einer der besten Wermuts, die ich je probiert habe. Wir erfuhren etwas über die Geschichte und die Herstellung des Wermuts und konnten verschiedene Sorten kosten, von trocken bis süß. Kaufen Sie dort unbedingt eine Flasche, Sie werden es nicht bereuen.

Die guten Menschen und Katholiken

Heute ist ein Tag, der der Religion gewidmet ist. Nicht immer der katholischen Religion, denn wir haben ihn in Carcassonne begonnen. Carcassonne ist eine der Festungen Europas, die sehr gut erhalten geblieben ist. Die Stadt wurde nie erobert. Ja, sie ergab sich dem Feind, aber sie wurde nie erobert. Hier fanden die Albigenserkriege des 13. Jahrhunderts statt. Hier schickte Papst Innozenz III. einen Kreuzzug, um gegen die Ketzer-Katharer zu kämpfen, die vom Volk als gute Menschen bezeichnet wurden. Wir hatten genug Zeit, um die Festung zu besichtigen, traditionelle Gerichte im Tontopf zu essen und sogar bis zur Brücke zu spazieren, die über den Fluss in die moderne Stadt führt.
Auf dem Weg zum Zisterzienserabtei hielten wir an einem Weingut an und probierten den lokalen Wein, der in die ganze Welt exportiert wird. Der Wein war sehr aromatisch und fruchtig. Im Abtei besuchten wir den Saal, wo die Mönche speisten, den Garten, wo sie arbeiteten und sogar die Räume, wo sie schliefen. Nach einem Spaziergang durch den Garten mit Rosenbüschen fuhren wir an die Küste zu unserem Hotel.

Spanische Grenze

Am Morgen besuchten wir die katalanischste aller französischen Städte, Perpignan. Die Amtssprache dort ist auch Katalanisch. Die Sache ist, dass diese Stadt lange Zeit nicht an der Grenze lag, sondern einfach in Nordkatalonien. Nach dem spanisch-französischen Krieg wurde die Grenze verschoben, und die Stadt ging an Frankreich. An diesem Tag gab es ein Fest in der Stadt, und wir konnten die Riesen sehen.

Nach dem Besuch der mittelalterlichen Stadt Vilafranca de Conflent hatten wir noch Zeit. Also gingen wir zu den Höhlen, die ganz in der Nähe des Canigou-Berges waren. Canigou - genau von diesem Berg bringt man das heilige Feuer zum Fest von San Juan - das katalanische Neujahr im Sommer.
Die Höhlen hinterließen einen unvergesslichen Eindruck auf uns. Sie sind etwa 1 km lang, überall beleuchtet, und in einem der Säle spielt Musik. Es war sehr angenehm, dass es keinen Führer gab, und wir konnten in unserem eigenen Tempo spazieren gehen.

Pünktlich fuhr unser gelber Zug ab, der uns nach Font Romeu bringen sollte. In diesem Dorf befindet sich einer der größten Sonnenöfen Europas. Die saubere Bergluft und mehr als 300 Sonnentage im Jahr machen diese Region fuer Sonnenöfen ideal.
Wir begannen unsere Reise in einem offenen Wagen, aber an der zweiten Station fing es plötzlich an zu regnen. Wir schafften es umzusteigen, als plötzlich ein richtiger Wolkenbruch losging. Die Leute, die im entgegenkommenden Zug fuhren, waren bis auf die Haut nass, aber wir nicht.
Nachdem wir den Bergpass überquert hatten, kamen wir in Andorra an, einem Zwergstaat zwischen Spanien und Frankreich.

Zwergstaat Andorra

Das Wetter besserte sich nicht, also änderten wir unsere Pläne ein wenig. Auf unserer Reise durch Andorra hielten wir an der Kirche von Meritxell, einer modernen Kirche, die perfekt in die umliegenden Berge passte. Wir aßen in einem typischen Restaurant namens Borda zu Mittag, besuchten eines der ältesten Häuser in Ordino und das Haus, in dem das andorranische Parlament war, das aus 24 Personen bestand.
Die kühle Bergluft brachte uns die besten Träume in dieser Nacht.

Dorfer Spaniens

Auf dem Weg nach Spanien machten wir einen Abstecher zu einem Bergpass, von dem aus man gleichzeitig 3 Länder sehen kann: Spanien, Frankreich und Andorra. Dieser Pass heißt "Flaschenhals", weil er sehr eng ist. Nachdem wir die Aussicht genossen hatten, fuhren wir nach Spanien. Heute erwartete uns der Berg Montserrat, der für jeden Katalanen heilig ist. Aber auf dem Weg hielten wir in einem Park an, den Antonio Gaudi gebaut hat. Er lebte nur kurz in dem Dorf Pobla de Lillet, und für eine lokale Familie, mit der er sich sehr anfreundete, machte er einen Garten, der dem Park Güell in Barcelona ähnelt.
Am Abend kamen wir am Montserrat an, einem Berg 40 Minuten von Barcelona entfernt.

Montserrat

Heute hörten wir uns den weltberühmten Knabenchor Escolania an und besuchten dann die Schwarze Madonna. Man sagt, dass ihre Statue genau auf diesem Berg im 9. Jahrhundert gefunden wurde. Später wurde eine Benediktinerabtei gebaut, die noch funktioniert. Einige von uns fuhren mit einer der drei Seilbahnen hoch, andere gingen zu Fuß zum Kreuz des Heiligen Michael. Von dort hat man einen wunderbaren Blick auf das Kloster und die umliegenden Berge.
Zum Abschied probierten wir lokalen Käse und Honig. Voller Eindrücke fuhren wir nach Hause und nahmen Erinnerungen an drei Länder mit, die wir besucht hatten.

Schlusswort

Vielen Dank an euch alle für eure Unterstützung sowohl während dieser Reise aber auch danach. Ich hoffe sehr, dass es euch gefallen hat. Entschuldigt, wenn etwas nicht so war, wie wir es geplant oder vorgestellt hatten. Eure Ksenia

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