Reisebericht: Singlereise Andalusien – Süd–Spanien erleben

09.10. – 16.10.2022, 8 Tage Rundreise für Singles mit Sevilla – Cordoba – Ronda – Granada mit Alhambra – Malaga – Costa del Sol


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"Al-Andalus" nannten die nordafrikanischen Mauren den Süden Spaniens und verliehen ihm über 700 Jahre lang jenen exotischen Märchenglanz, der den Städten Sevilla, Cordoba und Granada bis heute innewohnt - Nahtstelle zwischen Morgenland und Abendland.
Die Region beeindruckt durch ihre landschaftliche Vielfalt und Schönheit, und es sind die zahlreichen baugeschichtlichen Denkmäler, die den Besucher faszinieren.
Ein Reisebericht von
Wolfgang Balling
Wolfgang Balling

Anreise nach Sevilla

Von sechs verschiedenen deutschen Flughäfen machen sich am frühen Morgen 18 Alleinreisende auf den Weg und treffen sich im altehrwürdigen Hotel Sevilla Macarena - am nördlichen Rand der Altstadt und im gleichnamigen sehr ursprünglichen Viertel gelegen. Schon vom Transferbus aus sehen wir die Reste der alten Stadtmauer mit der Puerta de la Macarena und das regionale Parlament der andalusischen Hauptstadt.
Und Sevilla, mit etwa 700000 Einwohnern, erwartet uns bei hochsommerlichen Temperaturen.
Unser spätnachmittäglicher Spaziergang führt uns dann zum Metropol Parasol, einer modernen und kühnen Holzkonstruktion, vorbei an der Basilica Macarena mit ihrer berühmten Muttergottes. Am Abend genießen wir die verschiedenen Tapas im "Casa Manolo".


Ein Tag in der andalusischen Hauptstadt

"Die Stadt der Freude", wie Sevilla sich selbst nennt, wird heute zum kulturellen Ereignis: Beginnend an der monumentalen Plaza Espana mit dem Palacio Espaniol, der die gesamte maurisch-andalusische Architekturgeschichte verkörpert, bestaunen wir den Mudejarstil - diese einmalige Kombination aus arabischen und europäischen Stilelementen - im Festungspalast Alcazar dann in Reinkultur. Wir begehen die Paläste von Pedro I und Karl V, deren Salons und Innenhöfe sowie die herrlichen Gartenanlagen mit der Groteskengalerie, von der man die gesamte Anlage überblickt.
In der nahegelegenen einmaligen Kathedrale bewundern wir das imposante Kircheninnere, den geschnitzten und vergoldeten Hauptaltar, die königliche Kapelle und das Grabmal von Christoph Kolumbus.
Etliche unserer Gruppe besteigen den Glockenturm, die Giralda. Andere unternehmen eine Schiffstour auf dem Guadalquivir.
Und am Abend gibt es noch eine wunderbare Flamenco-Show nahe der eindrucksvollen Stierkampfarena.


Ausflug nach Cordoba

Vorbei an Carmona und Ecija, der heißesten Stadt Spaniens, fahren wir in das ebenfalls am Guadalquivir gelegene Cordoba - einst wichtige römische Stadt und bedeutsames Zenrum des Islam im Mittelalter. Wir spazieren über die Puente Romano durch die Puerta del Puente und gelangen zum berühmtesten Bauwerk, die Mezquita: Das heutige Weltkulturerbe ist eine riesige und älteste Moschee Europas aus dem 8. Jahrhundert, die im 13. Jahrhundert in eine Kirche umgewandelt wurde. Ihre Säulen aus Marmor und die rot-weißen Doppelbögen faszinieren jeden Besucher. Zurück geht es durch die verwinkelten Gassen der Altstadt zum opulenten Tapas-Genuss im nahegelegenen Restaurant am Fluss.
Wieder in Sevilla angekommen genießen wir den Rundgang durch das Barrio Santa Cruz. Das ehemalige Judenviertel begeistert mit seinen schmiedeeisernen blumengeschmückten Balkonen, den lauschigen Plätzen und versteckten gefliesten Innenhöfen - ein einziger Themenpark.


Donana–Nationalpark und Bodega–Besuch in Jerez

Zwei Drittel unserer Gruppe nehmen am heutigen fakultativen Ausflug zum Donana-Nationalpark teil. Vorbei an alten Haciendas und erntereifen Baumwollfeldern erreichen wir Sanlucar de Barrameda. Im idyllischen Strandcafe nehmen wir einen Carajillo (Kaffee mit Likör) zu uns, ehe wir mit dem Schiff auf dem breiten Guadalquivir flussaufwärts fahren. Sein Delta ist Spaniens wichtigstes Feuchtgebiet und Europas größtes Vogelschutzgebiet - von Kanälen durchzogen und geformt von Dünen und periodisch überschwemmten Salzmarschen, die sich derzeit ausgetrocknet zeigen. Auf unserer Busjeep-Tour auf sandigen Wegen , die direkt am Meeresstrand endet, sehen wir den seltenen iberischen Luchs aber leider nicht.
In Jerez de la Frontera - Stadt der Pferde und des Sherry und bereits 1248 zurückerobert - besuchen wir eine traditionelle mondäne Bodega (Weinkeller): Wir bestaunen die hier lagernden 25000 Fässer, die private Picasso-Sammlung des Besitzers und probieren verschiedene Sherry-Sorten - ein toller Tag!


Über Ronda zur Costa del Sol

Wir verlassen Sevilla und fahren vorbei an riesigen abgeernteten Getreidefeldern in weiter hügeliger Landschaft.
Im Gebirge ändert sich dann die Vegetation, Kork- und Steineichen dominieren das Bild, ehe wir zur Ronda erreichen - die Stadt über der Schlucht:
Als eine der ältesten Städte Andalusiens und ehemalige Räuberhochburg reiht sie sich ein in die Liste der "weißen Dörfer", von denen sie mit ihren 35000 Einwohnern das größte ist. Oberhalb einer fast 100 Meter tief abfallenden Schlucht präsentiert sich uns die Kleinstadt in atemberaubender Lage. Die berühmte Stierkampfarena und die Kathedrale sind uns uns einen längeren Besuch wert.
Dann geht es die Serrania de Ronda - ein Naturschutzgebiet mit wilden Stieren - hinunter, und wir machen einen kurzen Stopp in Puerto Banus,
dem Jachthafen der Schönen und Reichen nahe Marbella. Ziemlich zugebaut wurde die Costa del Sol in den vergangenen 50 Jahren, auch das Städtchen Torremolinos, an dessen langem Strand unsere schöne Hotelanlage auf uns wartet.


Zur Alhambra nach Granada

"Wer Granada nicht gesehen hat, hat gar nichts gesehen": Heute erwartet uns ein weiterer absoluter Höhepunkt unserer Reise, ist doch die am Nordwestrand der Sierra Nevada gelegene lebendige und moderne Universitätsstadt mit der Alhambra und den entzückenden Gassen und Plätzen geradezu das Sinnbild Andalusiens. Auf der Fahrt vorbei an endlosen Ölbaumplantagen treffen wir am Eingang zur Alhambra, der weltweit einzigen in ihrer Gesamtheit weitgehend erhaltenen mittelalterlichen Palastanlage des Islam aus dem 13. Jahrhundert, unseren kundigen Führer. Dann bestaunen wir ausgiebig dieses Wunderwerk maurischer Baukunst - aber auch den Renaissancepalast Kaiser Karls V - und erfreuen uns an den Details, den Säulen und Decken, den harmonisch gestalteten Innenhöfen, den Gärten.
Ziemlich erschlagen von den phantastischen Eindrücken geht es anschließend steil bergab in die Altstadt, dort durch die engen Gassen der Alcaiceria, dem früheren arabischen Seidenmarkt, bis zur Plaza Bib-Rambla nahe der Kathedrale, wo wir die nachmittägliche Pause vor der Rückfahrt ins Hotel genießen.


Nach Malaga und zu einer typischen Zitrusfrüchte–Plantage

Die sechstgrößte Stadt Spaniens mit ihrem angenehmen Mittelmeerklima ist ein unterbewertestes Kleinod: Das quirlige und elegante Stadtzentrum Malagas wurde zur Fußgängerzone umgewandelt und punktet mit wunderschön restaurierten Fassaden.
Wir beginnen unseren längeren Rundgang an Picassos Geburtshaus, später kommen wir an dessen imposantem Museumsbau und der Renaissance-Kathedrale vorbei - wegen ihres unvollendeten Turms die "Einarmige" genannt. Wir genießen den farbenfrohen Umtrieb in der alten Markthalle. Dann geht es weiter über die Plaza de la Marina zum römischen Theater unterhalb des Burgbergs, wo am Paseo del Parque der Bus auf uns wartet, der uns zu Juanito in die ländliche Umgebung Malagas bringt.
Unser nachmittäglicher Besuch dort - mit dem Paella-Essen auf der lauschigen Terrasse und der humorvollen Führung des Besitzers durch sein Zitrusfrüchteparadies - wird für alle zum unvergesslichen Erlebnis.


Rückflug nach Deutschland

Eine hervorragend durchorganisierte und kulturell anspruchsvolle Reise mit wunderbaren Eindrücken und sommerlichen Temperaturen geht heute zu Ende: Hasta la vista Andalucia!


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