Reisebericht: Single–Wanderreise Spanien – sonniges Andalusien

24.05. – 01.06.2014, 9 Tage Singlereise mit geführten Wanderungen: Ronda – Sierra de Grazalema – El Chorro – Alpujarras – Granada – Sierra Nevada – Nerja – Malaga (59 Wanderkilometer)


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Da unser Flieger ganz früh abfliegt, treffen wir 4 Uhr morgens uns alle in Berlin Tegel. Wir verlassen Deutschland und fliegen in die Sonne nach Andalusien, wo der Frühling schon überall ist. Wir sind bereit das wunderschöne Andalusien zu entdecken.
Ein Reisebericht von
Benjamin Rodriguez Manzanares
Benjamin Rodriguez Manzanares

Samstag, 24. Mai 2014: Anreise nach Malaga

Wir treffen uns alle ganz früh in Berlin Tegel und fliegen mit Air Berlin nach Malaga. Vom Flieger aus sehen wir das Festland Spanien aus der Luft und erkennen sogar das Sierra Nevada und die Mittelmeerküste bevor wir in Malaga landen, die Stadt in der Pablo Picasso zur Welt kam. Am Flughafen treffen wir uns mit unserem Busfahrer Eugenio und unseren örtlichen Reisebus, die in den nächsten Tagen uns durch Andalusien fahren werden. Da wir ganz früh in Malaga ankamen und noch 2 Gäste am Nachmittag landen, hatten wir genug Zeit Malaga zu erkunden. Erster Stopp war auf der Festung auf einem Hügel von Malaga wo man herrlich die ganze Stadt, die Stierkampf Arena und den Hafen ganz gut betrachten konnte. Wir besichtigen die wunderschöne Kathedrale, die uns alle erstaunt hat, und das Zentrum mit ihrem noch gut erhaltenen romanischen und arabischen Monumenten. Eine erste Überraschung von Eberhardt kam an dem berühmten Tapas Restaurant El Pimpi, im Zentrum von Malaga. Dort wurden die Gäste zu einem typischen „Malaga Virgen" Wein eingeladen, die als Vorspeise vor dem Mittagsessen gut ankam. Nach dem Altmarkt Besuch, spazierten wir zum Strand wo einige von uns zum ersten Mal badeten oder einfach die Füße im Meer erfrischten.
Schon war wieder die Zeit gekommen, zum Flughafen zu fahren um die anderen 2 Kundinnen abzuholen. Wir fuhren durch eine herrliche und wunderschöne Landschaft. Rechts und links sieht man oft Zitronen- oder Olivenbäume, die typisch für diese Region sind. Viele könnten denken, Südspanien ist überall flach und trocken, aber in den nächsten Tagen werden wir erfahren, dass das Gegenteil der Fall ist. „Warum ist alles so grün?" fragen wir uns. Wir werden in den nächsten Tagen erkunden, dass das Grazalema-Gebirge, der regenreichste Ort Spaniens ist. Eine bemerkenswerte Besonderheit ist das Klima des Ortes. Grazalema weist mit 2132 l/m² die höchste jährliche Niederschlagsmenge Spaniens auf und selbst wenige Kilometer entfernte Nachbarorte erreichen nur knapp ein Viertel dieser Menge. Deswegen ist das Gebiet durch eine für Andalusien außerordentliche grüne und reiche Vegetation gekennzeichnet.
Wir erstaunen über unserem romantisch gelegenen Hotel und nach dem Check-in trafen wir uns zum Abendessen bei einer herrlichen Sonnenuntergang an einem See mitten in den Bergen. Das Hotel liegt auf einen Hügel mit einem herrlichen Blick auf einen Stausee. Bevor wir ins Bett gehen, bestaunen wir den Himmel voller Sterne.

Sonntag, 25. Mai 2014: Sierra de Grazalema

Die Sonne kommt langsam hoch und färbt den Himmel rosa. Uns begeistert die herrliche Anlage des Hotels. Wir fuhren Richtung Grazalema-Gebirge. Dort treffen wir unsere Wander-Reiseleiterin Frau Jo Carter, eine sehr nette englische Frau, die seit vielen Jahren hier lebt. Sie und ihr Mann Fernando bereiteten liebevoll für uns alle leckere Brötchen vor.
Wir machten heute eine wunderschöne Wanderung über Blumenfelder, Wiesen und durch einen dichten Korkeichenwald, mit den berühmten Korkeichenbäumen. Namensgebend sind die mächtigen Korkschichten des Stammes, die zur Korkgewinnung genutzt werden. Ein einzelner Baum kann sogar während seines Lebens 100 bis 200 Kilogramm Kork liefern. Auf dem Weg zur Wanderung haben wir uns gewundert, warum die Bäume so komisch geschnitten waren. Aber jetzt mit Jo haben wir es verstanden. Alle neun Jahre werden Sie geschnitten, um Kork zu gewinnen. Es schadet den Bäumen nicht, weil es nur die äußerste Schutzhülle ist.
Beim Wandern entdeckten wir alle möglichen Pflanzen: Orchideen, und eine ganz besondere, die uns gefällt - die Gamon. Einmal pro Jahr wird sie gesammelt und überall hingelegt, um daran zu erinnern und zu feiern als wir Spanier gegen die Franzosen in Andalusien gewonnen haben.
Nachdem wir hoch auf einer Plato-Wiese unsere Brötchen gegessen haben, kehrten wir auf einem einfacheren Weg zum Bus zurück. Auf dem Weg trafen wir Familien, die den Sonntag mit den Kindern auf den Wiesen feiern. Wir fuhren zurück ins Hotel und hatten Zeit uns im Hotel auszuruhen und frisch zu machen, bevor wir nach Ronda für den Stadtrundgang fahren. Wir ziehen uns chic an und treffen am späten Nachmittag unseren örtlichen Reiseleiter in Ronda, der diese andalusische Kleinstadt zeigte. Ronda liegt auf einer Höhe von 723 m über dem Meeresspiegel in einer als Serranía de Ronda bekannten Berglandschaft.
In Ronda gibt es sozusagen zwei getrennte Städte oder Viertel, die mit einer Brücke über eine Schlucht verbunden sind. Wir besichtigen die Stierkampf-Arena von außen. Für uns Spanier ist Ronda insbesondere wegen seiner Rolle in der Entwicklung des Stierkampfes von Bedeutung.
Zum Abendessen haben wir in der historischen Altstadt das Restaurant „La Alacena" reserviert, in welchem wir ganz gut aßen. Zurück ins Hotel und bevor wir schlafen gehen, besuchten einige von uns die Kapelle, die unser „Cortijo" hat.

Montag, 26. Mai 2014: Guadalteba Nationalpark

Beim Frühstück heute zeige ich den Kunden, wie man das typisch andalusische „Pantumaca" mit extra Olivenöl, Ibericoschinken, geriebenen frischen Tomaten und Knoblauch richtig zubereitet. Einfach lecker und sehr gesund. Heute ist wieder ein sonniger Tag.
Wir fahren zum Nationalpark Guadaltelba wo wir unsere heutige Wanderung „Weg von Gaitanejo", der Stausee von dem Graf vom Guadalhorce und die Schlucht von „Los Gaitanes" unternehmen werden.
Wir fangen in El Chorro an, einst eine winzige Siedlung für die Arbeiter, die das Wasserkraftwerk Conde del Guadalhorce am Anfang des vergangenen Jahrhunderts bauten. Wir wandern um die Talsperren und Stauseen von Conde del Guadalhorce und Guadalteba und erstaunen atemberaubende Blicke in tiefe Schluchten wie „Desfiladero de los Gaitanes".
Das Wasser ist hier oft grün und wir entdecken alle mögliche Pflanzen und Farben. Hier ist auch seit Wochen schon Frühling und alles blüht für uns. Am Ende unserer Wanderung konnten viele von uns am Stausee baden um uns wieder frisch zu machen. Das Wasser war türkis-grün... einfach herrlich.
Auf unserem Rückweg zum Hotel legen wir einen Zwischenstopp in der Bodega „Los Frutales" von Julian Fernandez ein. Nach einer Führung, verkosten wir vier leckere regionale Weine mit Tapas. Ich habe einige typische spanische Lieder ausgedruckt, damit wir alle singen können (Porrompomero, Cielito Lindo, Guantanamera, usw...). Auf eine schöne Terrasse mit Blick nach Ronda haben wir Wanderlieder gesungen und einige Witze erzählt. Auf dem Weg wurde dann weiter gesungen, da der Wein einfach zu gut war.
Am Abend erwartet uns ein typisch andalusisches Grill-Abendessen im Ring einer ehemaligen Stierkampfarena direkt an unserem Hotel. Anschließend gab es eine Überraschung: eine falsche Stierpuppe fordert uns „Toreros" heraus. Berühmte spanische Volksmusik wurde gespielt, wir alle tanzten und hatten eine unvergessliche Nacht.

Dienstag, 27. Mai 2014: El Torcal – Antequera – Granada

Wir verabschieden uns leider von einem meiner Lieblingshotels auf der Welt wo wir 3 wunderschöne Nächte verbrachten. Wir fahren in Richtung Osten, in das „Herz von Andalusien", wie die Region um die Ortschaft Antequera ebenfalls bezeichnet wird. Der Nationalpark Torcal de Antequera ist dieses Jahr besser ausgeschildert und so fahren wir hoch zu dem National Park.
Wieder eine wunderschöne Landschaft, die für viele sehr große Ähnlichkeiten mit der „sächsischen Schweiz" hat. El Torcal ist ein 1171 ha großes Naturschutzgebiet, das mit seinen außergewöhnlichen Karst Formationen zu den beeindruckendsten Landschaften Spaniens gehört. Im Jahr 1989 wurde es sogar zum „Naturschutzgebiet" erklärt. Zerklüftete Felsen und Schluchten wechseln in stets neuer Gestalt einander ab. Hohe Säulen aus Steinplatten unterschiedlicher Größe sehen aus, als wären sie künstlich aufeinander gestapelt worden. Ganz unvermittelt sieht man ausgespülte Becken in ebenen Felsplatten. Wir machten hier eine zweistündige Wanderung entlang des „gelben Weges"-Tour.
Nach einem Stadtrundgang in Antequera, fahren wir zu einer der für mich schönsten Städte Spaniens - Granada. Wie der Dichter Francisco Alarcón de Icaza sagt: „Gib' ihm ein Almosen, Frau, denn es gibt im Leben kein schlimmeres Unglück, als blind zu sein in Granada".
Das Hotel liegt im Zentrum, so dass wir nach dem Abendessen einen unvergesslichen Spaziergang machten. Von dem Plaza Nueva geht es hoch bis zum Aussichtspunkt „San Nicolas", wo Bill Clinton einst meinte, dort den schönsten Sonnenuntergang gesehen zu haben. Das Bild war einfach herrlich. Wie eine Postkarte. Die Sonne war leider gerade weg aber dafür war der Himmel gerade rosa und die Sierra Nevada voller Schnee, der erst kürzlich gefallen war. Vor uns liegt die weltberühmte Alhambra und vor unseren Füßen die ganze Stadt. Wir bleiben still sitzen und betrachten diese Aussicht, die meine Augen nie vergessen werden.
Anschließend sitzen wir auf einer Terrasse draußen wo wir gemeinsam den Tag ausklingen lassen. Wir waren müde vom Spaziergang hoch über das „Albaicin" Viertel und wieder runter und es war wieder einen sehr schöner Tag.

Mittwoch, 28. Mai 2014: Granada

Heute werden wir Granada mit Pedro entdecken. Ganz früh am Morgen erwartet uns ein besonderer Höhepunkt unserer Reise: die Besichtigung der Alhambra. Die beeindruckende Stadtburg vereint mehrere Paläste, deren architektonische Erscheinung durch kunstvolle Verzierungen ein wahres Meisterwerk der Baukunst bieten. Bezaubernde Gartenanlagen mit ihren Wasserspielen machen aus der Besichtigung ein wahres Erlebnis. Und unser Reiseleiter Pedro hat dazu beigetragen dass man seine Leidenschaft und den Spaß an ihrer Arbeit anmerkt.
Statt zurück nach Granada mit dem Bus zu fahren, gingen wir bergab zu Fuß ins Zentrum mit einem kurzen Spaziergang durch schöne Wege. Wir erkunden noch gemeinsam die Stadt, das Rathaus, die „Zoco"-Gassen und besichtigen die „Königliche Kapelle" wo Fernando und Isabel beerdigt sind. Das Mittagessen wurde heute individuell und ich erkläre, was Tapas in Granada bedeuten. Man braucht nur ein Wein, Bier oder Getränk zu bestellen und umsonst bekommt man einen „Tapas-Teller". Jedes Mal wird er anders sein.
Wir müssen uns von Granada verabschieden und im Anschluss fahren wir entlang zahlreicher Serpentinen in die Bergwelt der Alpujarras, das letzte Rückzugsgebiet der Mauren mit ihren Bergdörfern. Wir biegen in Lanjaron ab, einem Kurort Spaniens in 450 Meter über dem Meeresspiegel. Das Dorf Capileira, wo unser idyllisches Hotel „Finca Los Llanos" ist, liegt auf 1450 Meter Höhe und ist der höchste Ort des Poqueiratals. Es war noch hell und wir hatten noch Zeit um in den Pool zu springen oder das Dorf zum ersten Mal zu erkunden bevor wir ein deftiges hausgemachtes regionales Abendessen genießen durften.

Donnerstag, 29. Mai 2014: Alpujarras

Die Berge grüßen uns früh am Morgen mit klarem Himmel. Das Frühstück ist reichhaltig und im Hotel erwartet uns Fernando, unser Reiseleiter für die nächsten zwei Tage. Heute werden wir das Tal überqueren und von Capileira bis Pampaneira wandern. Nachdem wir die im Berberstil erbauten kleinen Gassen der Ortschaft durchquerten, gelangten wir über einen kleinen Pfad zum Flussbett des Rio Poqueira, wo wir die Uferseite wechselten, um auf der anderen Seite der Schlucht weiter zu wandern. Auf dem Weg fanden wir Zitronen-, Mandel-, Orangen- und Maulbeerbäumen.
Wir erkunden die Bergwelt der Alpujarras. Auf dem Weg sehen wir den Fluss Poqueira, kräftig voll mit Wasser, und die zwei berühmten Spitzen der Sierra Nevada, Veleta mit seiner lustigen spitzen Form und Mulhacen, der höchste Berg Spaniens. Beide voll Schnee da im Gegenteil zu Deutschland hier diese Winter war richtig kalt und weiß da oben.
Wir machten unsere Mittagspause auf einer herrlichen Wiese voll Gras und Pflanzen mit Blick auf unser Dorf, das Tal und die Berge.
Es geht weiter und wir überqueren wieder den Fluss, der sogar kräftiger als oben ist. Der Weg führt anschließend weiter bis nach Pampaneira -ein kleines Dorf auf einer Höhe von 1.295 Metern mit einer malerischen Dorfkirche, wo Fernando uns sein Büro zeigte.
Unser nächster Stopp ist hier eine Bodega wo wir ein Bier für sensationelle 1,50 Euro zusammen mit Tapas bekamen (Jamon Serrano, Chorizo, Salchichon, Käse oder Lomo). Einfach lecker. Dort wurde getrunken und wieder gesungen. Unser Busfahrer Eugenio wartete hier schon auf uns damit wir nach Trevelez weiterfahren konnten, um eine traditionelle Schinkentrocknerei zu besuchen. Der Besitzer ist ein netter, einfacher Mann und erklärt uns, wie der Jamon Serrano von Trevelez gemacht wird. 24 Monate Zeit braucht dieser besondere Schinken. Auf dem Rückweg zum Hotel machten wir eine Pause bei einer Eisen-Quelle, wo 20 Frauen und 2 Männer den Männertag feierten. Wir freuten uns sehr auf die Geschenke von den Frauen an uns beide als Überraschung. Die Eisen-Quelle könnte man auch mit geschlossen Augen sofort merken da der Geschmack total eisig war.
Zurück im Hotel und vor dem Abendessen nutzten noch einige den Pool. Das Essen ist wieder lecker und hausgemacht. Um das gute Essen zu verdauen, verblieben wir in der Lobby vom Hotel wo wir einige Spiele mit Karten, Flaschen, Kugelschreibern und Kartoffeln spielten um den Tag ausklingen zu lassen.

Freitag, 30. Mai 2014: Sierra Nevada (Alpujarras)

Wir hatten die ganze Woche Glück mit dem Wetter: schon wieder ein Tag ohne Wolken. Am heutigen Tag machen wir die schwierigste Wanderung unserer Wanderreise. Insgesamt 18 Kilometer und wir werden eine Höhe von 2100 Metern erreichen. Wir gingen um das ganze Tal herum und konnten wieder ganz nah die Spitze von Veleta und Mulhacen vor uns sehen. Früh am Morgen ging es Bergauf. Wir wanderten durch einen Wald, voll von gemeinen mitteleuropäischen Kiefern.
Wir wandern durch das tief eingeschnittene Flussbett des Rio Poqueira mit seinen zahlreichen Nebenflüssen. Auf dem Weg werden wir wunderschöne kleine Wasserfälle treffen. Links und rechts des Pfades erblicken wir traditionelle „Cortijos". Fernando erzählt uns dieses Jahr auch wieder interessante Details zum früheren Leben der Schafhirten, die hier in den Sommermonaten die andalusischen Gehöfte bewohnten. Wir gehen auch bei einer „Acequia" vorbei, einem antiken Bewässerungskanalsystem, welches auf die zeitliche Epoche der Mauren zurückgeht. Nicht weit von uns sehen wir oben die Hütte, von wo man den Mulhacen erklimmen kann.
Wir finden eine schöne Wiese, wo wir unsere leckeren belegten Brötchen essen. Es geht weiter und obwohl wir insgesamt 8 Stunden heute wanderten, sieht es ganz leicht aus. Unser letzter Stopp war ein Wasserfall, der zur Stromerzeugung genutzt wird. Die kleineren Flüsse treffen sich und am Ende des Capoleira-Flusses wird das Wasser kräftig. Als wir ankommen, setzen wir uns sofort auf eine Terrasse, wo wir mit Bier oder Wein uns erfrischen und darauf anstoßen, was wir heute geschafft haben. Andere gingen in den Pool um die Sonne auf der Liege richtig zu genießen.
Nach einem guten Abendessen, feiern wir dort eine echte richtige Flamenco-Nacht. Cristina und ihr Tanz-Team wird uns diesen typisch spanischen Tanzstil darstellen, zeigen und irgendwie versuchen beizubringen. Wir stoßen wieder auf diesen wunderschönen Tagen mit unseren Lieblingsspruch: „Arriba, abajo, al centro y para dentro" an.

Samstag, 31. Mai 2014: Küstewanderung Almunecar und Nerja

Heute verabschieden wir uns vom traumhaften Tal Las Alpujarras und fahren an die Küste in Richtung des Fischerdorfes Almunecar. Dort treffen wir unsere heutige Wander-Reiseleiterin Angela, mit der wir durch einen der schönsten Küstenstreifen von Andalusien wandern: die Klippen von Maro-Cerro Gordo. Wir gingen durch eine herrliche Landschaft mit abrupten Klippen, heimlichen Buchten und Zistrosen, wilden Oliven, Pinien und flechtenbewachsenen Felsen. Es ging immer am Meer entlang, bis zum „Torre de Caleta", einem alten Wachturm. Hier wurde uns erklärt wie die ganze Küste im Mittelmeer voll solcher Wachtürme war, so wenn die Piraten oder Feinde übers Meer kamen, könnte man ganz schnell mit Feuer oder Rauch Sprach-Signale von Turm zu Turm weiter sagen, wo die Gefahr lag. Wir endeten am Cantarrijal-Strand, einer idyllischen Badebucht, wo viele von uns im Meer badeten. Das Mittelmeer ist an diese Stelle einfach herrlich mit wunderschönen Buchten und grün-blauem Wasser.
Unser Busfahrer Eugenio wartete oben auf dem Parkplatz auf uns und wir fuhren weiter bis zur beeindruckenden Tropfsteinhöhle von Nerja. Viele von uns haben andere Höhlen in Europa gesehen, aber sie sind, ehrlich gesagt, besonders. Sie gehören zu den eindrucksvollsten Schauhöhlen Spaniens und sind nach dem Prado in Madrid und der Alhambra in Granada die meist besuchte Sehenswürdigkeit in Spanien.
Beim Spielen fanden Kinder 1959 diese große Tropfsteinhöhle. Die 4.823 m lange Höhle hat drei Bereiche von denen nur der vordere, etwa ein Viertel der gesamten Höhlen, allgemein zugänglich ist. Die Höhle hat einen Höhenunterschied von 70 m. Schon in Nerja erkundeten wir zu Fuß die berühmte „Balcon de Europa", im Zentrum von Nerja, mit einem herrlichen Blick auf die zerklüftete Küste, wo viele von uns ein Eis genossen. Wir fuhren weiter zu unserem 4 Sterne Hotel Perla Marina, auch in Nerja, wo wir Zeit haben, um im Meer zu baden oder Muscheln zu sammeln, bevor wir uns wieder zum Abendessen trafen. Im Hotel gab es einen guten Sänger mit verschiedenen Schlagern und Volkmusik, die uns alle zum tanzen brachten. Wir hatten so viel Spaß, dass niemand ins Bett gehen wollte. Es war ein schöner Abschiedsabend für uns alle um diesen Tag beim Singen und Tanzen nochmals ausklingen zu lassen.

Sonntag, 01. Juni 2014: Heimreise

Nach einem ganz frühen Weckruf und Frühstück mussten wir uns auf dem Weg zurück nach Malaga vorbereiten. Wir wollen nicht abreisen, aber unsere Maschine wartet auf uns. Am Flughafen verabschieden wir uns alle ganz herzlich von Eugenio, der uns alle sehr gut und sicher gefahren und immer heil ans Ziel gebracht hat. Die 2 Kundinnen, die am ersten Tag nicht mit uns Malaga besichtigen könnte, haben heute dafür Zeit die Stadt zu erkunden, da im Gegenteil zu uns ihre Maschine erst am Nachtmittag-Abend abfliegt.
Für mich persönlich war es eine Ehre und große Freude, Euch während dieser 8 Tage begleiten zu dürfen. Insgesamt sind wir ca. 58 Kilometer und 26 Stunden zusammen gewandert. Es war eine sehr schöne Reise. Wir haben auch gesungen, gelacht und getanzt. Wir haben wunderschöne Landschaften entdeckt und die Fotos und Videos sind der Beweis dafür. Ich werde diese Reise nie vergessen und möchte mich nochmals von ganzem Herzen bei Euch allen bedanken. Bleibt gesund und bis bald!

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Hallo Benja, es war doch eine schöne und vor allem lustige Reise. Hatten viel Spaß und vor allem der letzte Abend...oder??? So soll eine Reise auch sein!!! Gern wieder eine Reise mit Dir. Grüße Ramona

Ramona
11.07.2014

Und mit Dir! Danke Ramona. Es war echt schön. Ich stelle zusammen neue Reise für 2015 damit wir was ähnlich gemeinsam wieder machen: Nord Spanien, Lanzarote.... melde mich bald. Danke, benja

Benjamin Rodriguez - Reisebegleiter 11.07.2014