Reisebericht: Singlereise Mallorca – Mittelmeer, Kulinarik & Kultur für Genießer

07.10. – 14.10.2023, 8 Tage Genießerreise – Valldemossa – Alfabia – Kloster Lluc – Palma de Mallorca – Sineu – Es Colomer – Kap Formentor – Flor de Sal – Wein und Tapas – nur für Singles und Alleinreisende


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Mallorca ist eine Insel, die jedem etwas bietet: Sonne, Strand und Meer aber auch interessante Wanderungen zu kleinen Dörfern. Auf den Märkten der Insel können wir die köstlichen Produkte der Insel kosten und natürlich kommt das gemütliche Beisammensein bei einem Glas Wein nicht zu kurz.
Ein Reisebericht von
Gina Egenolf
Gina Egenolf

Samstag, 07.10.2023: Flug nach Palma de Mallorca – Fahrt zum 4–Sterne–Hotel an der Playa de Muro

Nach der Ankunft am Flughafen von Palma wird einem unmissverständlich klar, dass man sich auf der beliebtesten Urlaubsinsel Spaniens befindet. Ewig lange Wege sind zurückzulegen, bevor man dann endlich sein Gepäck in den Händen hält, na ja ein wenig Training für die kommenden Tage kann nicht schaden. Jetzt heißt es noch, die anderen Single-Gruppenmitglieder zu finden, die dieses mal aus allen Himmelsrichtungen herbeifliegen. Endlich aber ist es geschafft, jedenfalls für die ersten die ungefähr zur gleichen Zeit ankommen. Wir setzen uns in Bewegung zu unserem Bus, der uns in das Hotel bringt. Es ist noch ziemlich früh am Tag und es sind noch nicht alle Zimmer fertig, aber schließlich hat jeder sein Zimmer und kann sich schon mal ein wenig in der Gegend umsehen. Unser Hotel liegt in Can Picafort an der Playa del Muro mit dem wohl längsten Sandstrand Mallorcas, immerhin sollen es 6 km sein.
Im Laufe des Nachmittags laufen auch die anderen Reiseteilnehmer ein und wir treffen uns alle das erste Mal mit unserer Reiseleiterin Isabell und unserer Reisebegleiterin gemeinsam zu einem Empfangscocktail.

Sonntag, 08.10.2023: Freizeit ODER Wanderung bei Soller und Fornalutx im Tramuntana–Gebirge

Pünktlich versammeln wir uns heute vor dem Hotel. Isabel unsere Reiseleiterin für heute, hat heute einen kleinen Bus für uns organisiert, damit wir zum Zielpunkt unseres heutigen Ausflugs gelangen, das kleine Örtchen Fornalutx, das versteckt in der Sierra de Tramuntana liegt und nur über eine waghalsige Passstraße zu erreichen ist.
Erst einmal müssen wir allerdings ein Stück über die Insel fahren. Schnell sind die Plätze gefunden, was nicht ganz so einfach ist, da es ein kleinerer Bus ist. Aber trotzdem finden alle ihren Platz und wir fahren in Richtung Muro, ein kleines Städtchen welches in dem von der Landwirtschaft geprägten Gebiet von Mallorca liegt. Die Vermarktung der Produkte ist nicht ganz einfach und die mallorquinischen Produkte sind hochwertig und auch dementsprechend teuer. Wir fahren an zahlreichen ehemaligen Wassermühlen vorbei. Früher musste die Bewohner mit Mühlen das Grundwasser an die Oberfläche pumpen, was heute eine elektrische Pumpe erledigt. Viele der alten Mühlen sind zerfallen, einige aber werden auch von Liebhabern ausgebaut und bewohnt.
Wir fahren ein Stück über die Autobahn, an der drittgrößten Stadt Inca vorbei und biegen kurz vor Palma de Mallorca in Richtung Sóller ab. Es geht durch den 3 km langen Sóller-Tunnel, der seit 1999 die Hauptstadt mit dem Norden der Insel verbindet. Die Passstraße mit ihren 63 Haarnadelkurven kann so vermieden werden, was das doch vorher eine ziemlich lange Fahrt durch Mallorcas Bergwelt. Schon zu Beginn des 20.Jahrhunderts hatte man sich eine Bahnlinie geleistet, die für eine schnellere Verbindung sorgte. Der sog. "Rote Blitz" fährt heute noch obwohl die Geschwindigkeit mit ca. 27 Stundenkilometer für die heutige Zeit nicht so blitzartig ist. Aber die Bewohner und die Touristen freut es heute immer noch.
Wir allerdings sind etwas schneller in Soller und heben uns den Stadtbesuch für später auf. Erst einmal ist das Dorf Fornalutx in der Gemeinde Biniaraix unser Ziel. Der Ort mit ca. 450 Einwohnern liegt auf einer bemerkenswerten Höhe und unter den Bergen des Sóller-Tals. Geprägt wird er von grünen Landschaften das ganze Jahr über und ausgedehnten Orangenplantagen, die auf der ganzen Insel berühmt sind. Es wurde nicht nur zu den schönsten Dörfern Spaniens gekürt, es liegt auch mitten in der Weltkulturerbe-Landschaft, dem Tramuntana Gebirge mit seinen spektakulären Bergen. Das Dorf mit seinen typischen Häusern aus Kalksandstein, den vielen Treppen und kleinen Gassen ist idyllisch, auch die Lage ist einfach traumhaft.
Wir steigen aus und laufen ein Stück in den Ort hinein. Wir müssen immer mal wieder stehenbleiben um die schönen Fotomotive festzuhalten. In der idyllischen Stadtmitte entscheiden einige aus der Gruppe dort zu bleiben und die anderen gehen ein wenig weiter um noch mehr von dem romantischen Örtchen zu sehen.
Schließlich treffen wir uns alle wieder und können eines der bekannten Produkte der Insel kosten, eine Tarta de Almendras oder auch Mandeltorte genannt. Sie schmeckt köstlich, dazu ein "cortado" ein kleiner Espresso mit Milch und der Imbiss ist perfekt. Die andere Spezialität, die "Ensaimada", ein traditionelles Schmalzgebäck mit Füllung aus Engelshaar ist leider ausverkauft. Der Bäcker meinte, es wäre Sonntag und da käme es schon einmal zu Engpässen. Macht nichts, wir sind ja noch eine Weile hier und vielleicht ergibt sich noch einmal die Gelegenheit.
Wir fahren zurück in Richtung Sóller und auch dort merken wir, dass Sonntag ist. Wir nähern uns über Nebenstraßen der Plaza Mayor, dem Hauptplatz in der Mitte des Ortes. Schon von Weitem grüßt die Pfarrkirche Sant Bartomeo mit ihrem Neogotischen Portal. Leider ist sie heute geschlossen. Aber auf dem Platz ist Trubel, denn es gibt einen Handwerkermarkt mit allerlei weniger Nützlichem aber vielleicht sucht ja schon jemand ein Souvenir.
Wir machen eine Pause damit wir ein wenige herumlaufen oder unseren Hunger stillen können. Es gibt viele Restaurants und Bars die auch stark frequentiert sind. Ab und zu kommt die Straßenbahn, die regelmäßig nach Puerto Sóller fährt. Die Häfen waren immer einige km vor der Stadt gelegen, waren die Städte doch so vor Piratenangriffen geschützt da sie vorher gewarnt werden konnten. Gab es doch im späten Mittelalter bis in die Neuzeit zahlreiche Piratenangriffe auf die reichen Handelsstädte. Wir spazieren zum alten Bahnhof, im Stil des "Modernismo", wo gerade eine Keramik-Ausstellung von Werken von Picasso stattfindet.
Langsam laufen wir zu unserem Bus zurück und können noch ein wenig die Pflanzenwelt der Umgebung genießen.
So erfahren wir auf unserem Rückweg zum Hotel noch einiges über die ursprüngliche Vegetation wie Steineichen, Aleppo-Kiefer, Pinien und eine spezielle Pistazienart, alles Bäume die man auch heute auf Mallorca in den Wäldern antrifft.
Zurück in Can Picafort haben wir jetzt Freizeit den einige für einen Bummel auf der Promenade nutzen, wo die Werke von einem bekannten zeitgenössischen Künstler Mallorcas zu sehen sind. Die verschiedenen Skulpturen von Joan Bennàsar sind eine Bereicherung der Strandpromenade und ermuntern zur näheren Betrachtung im Vorbeigehen. Eins schöner Tag geht zu Ende und wir freuen uns auf morgen.

Montag, 09.10.2023: Alfabia – Son Marroig – Valldemossa

Wir starten heute morgen mit Magdalena unserer Kultur-Reiseleiterin wieder in Richtung Inka mit unserem ersten Ziel den Gärten von Alfabia. Es geht entlang der Küste an Alcudia vorbei und durch die Ebene.
Wir erfahren etwas über die Veränderung der Anbauprodukte in der Ebene, von Weinbau auf Mandelkultur Wegen der Reblaus Ende des 19.Jahrhunderts und das Absterben der Mandelbäume durch einen neuen Schädling der jüngsten Zeit. Man baut jetzt wieder vermehrt Wein an.
Wir fahren durch eine Gegend mit Johannisbrotbäumen. Sie werden nicht nur als Viehfutter verwendet sondern auch zahlreiche Lebensmittel werden daraus hergestellt.
Dann aber beginnen wir unseren Rundgang in diesem wunderbaren Garten mit angrenzendem Herrenhaus.
Wir lernen viel über Palmen und andere Pflanzen. Überall plätschert es, Springbrunnen und kleine Teiche spenden Kühle. Ein Garten der viele Gestaltungselemente der arabischen Kultur aufnimmt, jedenfalls was den Garten betrifft. Das Haus befindet sich auch heute noch in Privatbesitz und wird von der Eigentümerin gepflegt und betreut.
Nach der Besichtigung der alten Olivenpresse fahren wir weiter über eine Serpentinenstraße nach Deia. Unser Fahrer, ein Mallorquiner wie er im Buche steht kennt an der engen Küstenstraße jede Kurve und fährt nach allen Regeln der Kunst, aber sportlich. Wir haben Vertrauen in seine Fahrkünste, müssen aber schon manchmal die Luft anhalten. Wir befinden uns ja in der Nebensaison können uns aber vorstellen, wie der Verkehr hier zu Ferienzeiten ist: Stopp and Go an einer der schönsten Küstenstraßen Mallorcas.
Schließlich sind wir in "Son Maroig" angekommen. Hier lebte einst Erzherzog Ludwig Salvador, der hier einen Teil seiner Lebenszeit verbrachte und sich der Erforschung der Natur der Insel widmete. Ihm wird von den Mallorquinern hier mit diesem kleinen Museum mit Garten, welches sein Wohnhaus war, ein Denkmal gesetzt.
Wir genießen die Aussicht von seinem Grundstück und werfen einen Blick auf das heute sehr blaue Meer.
Schließlich führt uns die Fahrt nach Valldemossa, ebenfalls einem Vorzeigeort der Nordküste. Hier verbrachten George Sand und Frederic Chopin einen Winter, und dort ist auch das Regentropfen-Präludium entstanden. Das sagt alles über das Wetter was die beiden hatten. Auch waren sie bei den Mallorquinern nicht so beliebt, was in dem von Sand geschriebenem Büchlein "Ein Winter auf Mallorca" zum Ausdruck kommt. Nun - wir haben glücklicherweise schönes Wetter hier am Ort.
Der kleine Hunger stillen wir mit einer traditionellen Süßspeise, der Coca de Patata. Unsere Reiseleiterin Magdalena hat das für uns in einem kleinen Kaffee arrangiert. Von Gina, der Reisebegleiterin bekommen wir zum Kaffee oder auch solo den Palo, den besonders gesunden Likör zu kosten, den es nur hier auf der Insel gibt. Die Mallorquiner trinken ihn mit ein wenig Sprudelwasser verdünnt, pur schmeckt er allerdings auch... und er ist sooo gesund!!!
Danach macht sich jeder individuell auf den Weg um den alten Ort zu erkunden. Romantisch und gut gepflegt sind die Häuser und Straßen und wir sind natürlich nicht alleine. Die Kirche des Ortes ist eigentlich während der Zeit der Gotik im Mittelalter erbaut worden aber so oft umgestaltet und erinnert im Innenraum eher an ein barockes Werk.
Am späten Nachmittag fahren wir dann in unser Hotel zurück und treffen uns zum Abendessen, diesmal an einem extra für uns reservierten Tisch.

Dienstag 10.10.2023: Ausflug nach Palma de Mallorca

Wir starten heute Morgen erwartungsvoll zu unsere Stadtbesichtigung von Palma.
Erst einmal machen wir heute morgen eine kleine Rundfahrt durch den Ort Can Picafort zu beiden Enden des Ortes.
Der Ort liegt am Rande eines Naturschutzgebietes und ist am anderen Ende durch einen Pinienwald begrenzt.
Anschließend erfahren wir ein wenig über die Geschichte der Hauptstadt, welche von den Arabern ihren Hauptstadtstatus erhielt. Mallorca stand über dreihundert Jahre unter arabischer Regentschaft als östliche Inseln von Al Andaluz. Alles nach der Herrschaft der Römer, die sich ebenfalls hier ausbreiteten. Nach der Eroberung durch Jaume I. (oder Jaime I.) wurden die maurischen Gebäude zerstört oder als Fundamente für die neuen Gebäude verwendet. Deshalb findet man wenige alte Spuren aus der arabischen Zeit.
Wir nähen uns langsam der Hauptstadt mit ihren ca. 100 000 Einwohnern. Palma hat eine der größten Altstädte Europas mit einer wichtigen Infrastruktur für die Insel mit dem größten Flughafen der Insel. Im großen Hafen von Palma legen täglich Kreuzfahrtschiffe an und von dort starten auch zahlreiche Fähren zu anderen spanischen Inseln oder nach Frankreich.
Als wir uns der Stadt nähern kommt schon bald die gigantische Kathedrale "La Seu" in Sicht, ein Bau aus Sandstein mit einer gigantischen Fensterrosette die einen Durchmesser von 13 m hat. Der Grundstein für die Kathedrale wurde im 13.Jahrhundert gelegt und seitdem wurde an ihr gebaut. Die Arbeiten an der Hauptfassade wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts beendet. Man findet in ihr gotische Bauelemente aber auch die Renaissance, das Barock und schließlich die Einflüsse vom berühmten Architekten Antoni Gaudi wieder. Die Veränderungen die Gaudi in der Kathedrale vornehmen ließ sorgten durch Verlegung des Chors zu einem freien Blick der Gläubigen auf den Hochaltar und ein Hohlraum der lange unentdeckt blieb sorgte wie ein Resonanzkasten für eine gute Akustik für Gesang und Predigt. Dann hat der mallorquinische Künstler Miquel Barceló eine Kapelle des Seitenschiffs sehr markant gestaltet, was zahlreiche Besucher anzieht. Diese Umgestaltung ist aber auch bei den Mallorquinern nicht unumstritten.
Wir werden beim Betreten von einem Lichtspektakel empfangen, da am Morgen bei Sonnenlicht dieses aus der Fensterrosette in die Kathedrale scheint und die Lichtreflexe für eine besondere Farbenpracht sorgen. Wir sind froh, dass wir das erleben dürfen, sieht die Kathedrale am Nachmittag und bei Regenwetter sehr viel weniger spektakulär aus. Wir haben Zeit, uns alles genau anzuschauen und treffen uns anschließend am Ausgang wieder.
Wir laufen durch die Altstadt welche eine stilistische Mischung aus spanisch-katalanischen und arabischen Einflüssen ist. Bekannt ist sie für ihre zahlreichen engen Gassen, die teilweise nur über Treppen miteinander verbunden sind. Dadurch ist die Altstadt größtenteils autofrei, sieht man von einigen Durchgangsstraßen ab. Ihr Mittelpunkt ist der Plaza Major. Am "Plaça de Cort" steht das Rathaus, ein Bau im Renaissance-Stil, der im Empfangssaal mit typischen übermannsgroßen Puppen aus Pappmaché dekoriert ist. Sie werden bei Prozessionen durch die Stadt getragen. Vor dem Rathaus steht ein mehrhundertjähriger besonders geschützter Olivenbaum der sogar noch Früchte trägt.
Wir laufen weiter in Richtung Plaza Mayor und zur Markthalle. Sie ist für Mallorquiner und Touristen gleichsam wichtig, da mit nicht nur einkaufen sondern auch köstliche Tapas und anderen kleinen Imbiss zu sich nehmen kann. Hier haben wir eine halbe Stunde Zeit, um uns die frischen Produkte anzuschauen und wir vergleichen natürlich auch die Preise.
Hier verabschieden sich schon die ersten aus der Gruppe und wollen alleine weiterlaufen. Die anderen treffen sich danach um mit Magdalena noch zur bekannten Flaniermeile Las Ramblas zu gehen. Hier gibt es ebenfalls einige sehr schöne Gebäude des "Modernismo", des spanischen Jugendstils und interessante Ausstellungen, für die man noch nicht einmal Eintritt zahlen muss. Hier geht jetzt jeder seiner Wege, entweder um etwas zu essen und sich auszuruhen, zum shoppen, was man hier auch sehr gut machen kann (besonders Schuhe), oder aber um in eine der Ausstellungen zu gehen.
Am späten Nachmittag treffen wir uns alle wieder am Bus und werden dort von einem echten mallorquinischen Likör, dem sog. "Hierbas" empfangen der unser Fahrer ausschenkt. Er darf davon natürlich nichts trinken, da er uns noch in das Hotel bringen muss.
Wir fahren über die bereits bekannte Strecke zu unserem Hotel zurück und werden von Magdalena noch einmal auf eine der besten Eisdielen des Ortes aufmerksam gemacht. Ein Abendessen im Hotel beendet den Tag.

Mittwoch, 11.11.2023: Wochenmarkt in Sineu – Aussichtspunkt Kap Formentor und Es Colomer – Alcudia

Heute Morgen fahren wir zum 'Mittwoch'. So sagt man hier auf Mallorca wenn man zum Markt nach Sineu fährt, der seit dem Mittelalter an diesem Tag stattfindet.
Wir parken unseren Bus und Magdalena erzählt über die guten Malloquinischen Produkte, wie "Sobrasada", eine Wurst aus Schwein und Paprika, die auch heute Morgen auf unserem Buffet war. Nach kurzer Fahrt entlang kleiner Örtchen der großen Ebene, sie Santa Margalida und Maria de la Salud erreichen wir den Marktort der auf der ganzen Insel bekannt ist und deshalb auch ein großer Anziehungspunkt sowohl für die Einheimischen als auch die Touristen darstellt. Hier in Sineu kann man alle landwirtschaftlichen Produkte erwerben, frisch vom Erzeuger.
Es gibt auch einen kleinen Viehmarkt mit Hühnern, Gänsen und Schafen und für die Kinder wird Ponyreiten angeboten. Alle haben Freizeit und können auf dem Markt herumstreifen. Es gibt auch handwerkliche Produkte.
Gina nutzt die Zeit um für unser Picknick am Freitag schon einen Teil einzukaufen, denn wo ist es frischer als hier. Man sagt hier: "Kilometer O" direkt vom Erzeuger auf den Tisch.
Im Ort gibt es noch viel Typisches, kleine Geschäfte und eine Kellerkneipe, in der sich die Einheimischen treffen.
Die Kirche ist heute von Marktständen umlagert.
Wir treffen uns wieder am Bus und weiter geht unsere Fahrt in Richtung Cap Formentor. Wir erfahren von Magdalena Weiteres über die mallorquinische Küche, wie z. B. Bacalao zubereitet wird, der als Stockfisch konserviert wird und bei Bedarf wieder entsalzt werden muss.
Hier in der Nähe von Pollenca befindet sich auch die Tabaluga-Stiftung von Peter Maffay. Wir fahren am Rande von Pollenca vorbei und können vom Bus aus bis hinauf zum Kalvarienberg von Pollenca sehen. An der Stofffabrik von Vicenc, wo mallorquinische Stoffe mit einem besonderen Muster produziert werden, geht es in Richtung Kap Formentor ab. Mallorca hat ca. 550 km Küste und es gibt drei größere Buchten, d.h. Bahias und besonders im Süden und Osten viele kleine Calas. In der Ferne sehen wir einen sog. Atalaya, einen typischen Wachturm der früher der Überwachung der Küste diente. In ganz Mallorca gibt es diese markanten Türme, waren die Meere und Küsten in historischer Zeit doch sehr unsicher, die Gefahr kam oft vom Meer.
In Port Pollenca werden Wasserflugzeuge zum Löschen der Waldbrände genutzt. Feuer anzünden ist im Sommer auf Mallorca streng verboten und wer erwischt wird, zahlt hohe Strafen.
Über einen Serpentinenweg kommen wir entlang eines militärischen Sperrgebietes zu unserem Ziel, dem Aussichtspunkt Mirador Colomer. Bis zum Leuchtturm am Kap Formentor dürfen nur noch die Linienbusse zu bestimmten Jahreszeiten fahren. Für uns ist am Mirador Schluss. Bis dorthin aber haben wir eine aufregende Fahrt mit unserem Fahrer Joan, der mal wieder alles gibt. Auf dieser Straße fahren jede Menge Mietautos und nicht alle Fahrer sind Könner auf Serpentinenstraßen. So manchen Mal halten wir die Luft an. Dazu kommt die Masse an Fahrradfahrern die uns entgegen kommen.
Wir haben Glück, denn am Aussichtspunkt sind wir der erste Bus. Wir können einen schönen Spaziergang mit Aussicht auf das heute besonders blaue Meer und eindrucksvolle Felsen machen.
Manche sind unvernünftig und verlassen den gut angelegten Weg und prompt bezahlt jemand mit einem Sturz, glücklicherweise nicht von unserer Gruppe. Verunglückt hier jemand muss der Krankenwagen aus Pollenca kommen, erklärt uns Magdalena. Eine Hubschrauber-Rettung gibt es wohl nicht.
Anschließend geht es wieder zurück und der Platz hat sich mit unzähligen Bussen gefüllt. So wird auch die Rückfahrt wieder spannend. Auf dem Weg nach Alcudia fahren wir durch ein Naturschutzgebiet besonders für Vogelbeobachtung. An der Bucht von Alcudia gibt es viele private Grundstücke vor allem Zweitwohnsitze
der Stadtbewohner, die heute am Mittwoch oder morgen früh anreisen werden, denn morgen wird in Spanien der Nationalfeiertag begangen. Am 12. Oktober 1492 landete Christoph Columbus auf der Insel "Guanahani", die heute San Salvador heißt und zu den Bahamas gehört. Er entdeckte damit die Neue Welt für die Spanier und leitete eine neue Epoche ein.
Das Städtchen Alcudia ist vor Allem wegen seiner Stadtmauer erwähnenswert welche die Altstadt umfasst. Wir betreten die Altstadt eines der Tore und bekommen von Magdalena eine Orientierung. Wir haben genügend Zeit zum Mittagessen und Shoppen bevor es nach Can Picafort zurück geht.

Donnerstag, 12.10.2023: Kloster Lluc – Ausflug in das Weinland Mallorca mit Picknick und Weinverkostung

Heute morgen ist unser erstes Ziel das "Santuari de Santa Maria de Lluc". Das ist der vollständige Name von einem wichtigen Wallfahrtsort im Gebirge der Serra de Tramuntana, welche wir ja schon am ersten Tag unseres Aufenthalts besucht haben. Heute geht es erst ins Heiligtum und dann zur Weinprobe. Passt irgendwie zusammen, haben sich ja auch schon früher Mönche um geistige Getränke gekümmert.
Das Kloster gilt als spirituelles Zentrum der Insel. Das Wort Santuari bedeutet „Heiligtum“. Das Santuari de Lluc wird durch sog. Patres verwaltet und nicht von Mönchen bewohnt. Dort wird die Schutzheilige Mallorcas Mare de Déu de Lluc, die „Gottesmutter von Lluc“, in Form einer schwarzen Madonnenstatue verehrt, die von den Einheimischen "sa Morenita", „die Dunkelhäutige“, genannt wird. Der heilige Ort zählt pro Jahr fast eine Million Besucher. Er ist Ziel zahlreicher Pilger, denn hier beginnt eine der Routen des Jacobs Wegs nach Santiago de Compostella.
Da heute Feiertag ist, sind wir natürlich nicht alleine unterwegs. So treffen wir denn auch zahlreiche Radfahrer, die aber in uns schon bekannter Weise von unserem Bustorero Joan in die Schranken gewiesen werden. Er läuft heute zu großer Form auf. Wir können vom Bus die Fahrkünste der Mietwagenfahrer (und auch die nicht vorhandenen) beobachten. Nichts bleibt unkommentiert. Manchmal möchten wir fast wegschauen.
Schließlich aber nach einigen abenteuerlichen Kehren sind wir am Kloster. Wir nehmen uns eine Stunde Zeit für die Besichtigung der Kirche im Stil der Renaissance mit ihrer schwarzen Madonna. Die Innenausstattung soll auch die Handschrift von Gaudi tragen und wurde zu Beginn des 20.Jahrhunderts im neobarocken Stil ausgebaut.
Hier im Kloster ist auch eine Herberge und Wanderer und andere Reisende können hier übernachten.
Nach diesem Besuch fahren wir moralisch gestärkt zu einem kleinen Familienweingut in der Ebene, einem von 2 Weinanbaugebieten hier auf der Insel. Wir besichtigen den kleinen Weinkeller und sehen schon, was da für uns aufgebaut wurde. Leckere Schnittchen mit den köstlichen Produkten der Insel. Wir lassen sie uns schmecken und nach mehreren Schlucken des guten Weines ist die Stimmung schon bald ein wenig ausgelassen.
Einige erstehen noch einige der Flaschen und es wird über die günstigste Verpackung im Koffer beraten. Nun das werden wir schon hinbekommen. Unsere Koffer waren ja für eine Woche Aufenthalt auch nicht so ganz voll.
So gestärkt von Wein und Essen fahren wir in unser Hotel zurück, zum Baden, Relaxen oder wozu jeder Lust hat. So langsam macht sich schon Abschiedsstimmung breit, ist doch morgen unser letzter Tag hier auf der Insel.

Freitag, 13.10.2023: Tagesausflug Ses Salines & Flor de Sal – Botanischer Garten Botanicactus – Tapas–Abend

Das Wetter scheint sich demnächst zu ändern. Wir fahren im dichten Nebel in Richtung Süden. Der Himmel ist allerdings klar und das lässt später Sonne erwarten. Wir fahren durch uns schon bekannte Orte die im Dunst so ganz anders aussehen. Unser Fahrer Joan und Magdalena sind wie immer gut gelaunt.
Das nächste Städtchen Manacor steht für alle wichtigen Dinge eines Haushalts, also Möbel, Handwerkerzubehör und Küchenutensilien. Es glänzt aber auch durch seine Perlenindustrie.
In Felanitx ist das zweite Weinanbaugebiet der Insel. Die Region durch welche wir fahren ist auch bei Radfahrern beliebt die eher etwas flacheres Gelände bevorzugen. Aus Felanitx kommt auch die Majolica Keramik, die es überall auf Insel zu kaufen gibt.
Wir interessieren uns heute eher für die salzigen Dinge des Lebens. Wir alle brauchen Salz, bekommen durch unseren Lebensstil manchmal zu viel davon.
In der historischen Zeit war Salz ein wichtiges Konservierungsmittel, da hier das Material zum Räuchern wie Holz verhältnismäßig knapp war. Fleisch, Wurst, Oliven und Fisch - alles wurde haltbar gemacht. Auch die typische Wurst aus Schwein und Paprika , die Sobrasada hat eine gehörige Menge davon.
Schließlich kommen wir bei den Salinen von Es Trenc an. Der Name Es Trenc steht für einen naturbelassen Strand und ein Naturschutzgebiet was besonders für Vogelliebhaber interessant ist.
Wir werden auf dem Gelände herumgeführt und uns wird der Prozess der Salzgewinnung erläutert. Überall um uns herum sind Becken angelegt, wo das Meerwasser verdunsten kann. Je heißer die Sonne brennt desto schneller erfolgt der Kristalisationsprozess. 70 Prozent des Salzes werden in der Industrie gebraucht. Für uns am interessantesten ist allerdings das sog. "Fleur de Sel". Uns wird klar warum es so heißt. Wie kleine Blüten erscheinen die Salzkristalle auf dem Wasser. Diese werden dann täglich abgeschöpft und sind ziemlich klein. Das Besondere ist, dass sie weniger Natriumchlorid aber einen höheren Anteil an Mineralien enthalten. Im Shop decken wir uns denn auch mit dieser Köstlichkeit ein. Es wird auch mit anderen Gewürzen vermischt und ist dazu vollkommen biologisch.
Es ist schon wieder ziemlich heiß. Man kann sagen: die Sonne brennt.
Wir können ein wenig im Bus abkühlen aber nicht lange denn schon bald erreichen wir Bonicactus, den riesigen Kakteenpark. Der sehr nette Inhaber, ein Franzose der schon sehr lange in Spanien lebt, hat diesen Park schon mehrere Male wieder aufbauen müssen da er durch Wasser und andere Unbilden der Natur beschädigt wurde.
Wir gehen erst durch den mediterranen Teil und uns werden die Pflanzen welche wir teilweise schon kennen erklärt.
Beeindruckend ist dann der riesige und artenreiche Kakteengarten. Riesige mal mehr oder weniger stachlige Gewächse aus Lateinamerika wachsen aus dem Boden. Wir erfahren, was die Feinde dieser Gewächse sind:
zu viel Wasser und Minusgrade. Zu große Hitze und Sonne unter der wir gerade ein wenig leiden sind es jedenfalls nicht.
Magdalena und Gina haben die Lage erkannt und biegen ab um sich um unser Mallorca-Picknick zu kümmern.
Wir dürfen das im Garten machen und haben Tische und Stühle zur Verfügung.
Auf dem Buffet gibt es das was die Mallorquiner selber zum Picknick mitnehmen: verschiedene Teigtaschen,
Oliven, halb getrocknete Tomaten, Käse aus Menorca, eingelegter Meerfenchel, trockene Kekse aus Inka und verschiedene Soßen und natürlich Fleur de Sel mit Orange und Chili.
Dazu gibt es natürlich Wein vom Mallorquinischen Erzeuger. Den hat Gina gestern schon besorgt. Joan unser Fahrer ist immer unterstützend dabei und hilft beim Transport der einzelnen Köstlichkeiten.
Wir lassen es uns schmecken.
Zum Schluss gibt es noch eine letzte Likörverkostung: der bekannte Orangen-Kräuterlikör 43. Der mundet allen besonders und es bleibt nichts davon übrig.
Wir verabschieden und bedanken uns offiziell von Joan und Magdalena, die uns ihr Mallorca gezeigt haben. Die Gruppe lobt das Programm welches etwas abseits der großen Touristenströme verlief.
Die Rückfahrt zum Hotel verläuft ruhig, sind doch alle schon mit der Abreise morgen beschäftigt.
Alles weitere erledigen wir im Hotel.
Einen Programmpunkt gibt es noch: Unser Abschiedsessen in einem guten Restaurant am Yachthafen von Can Picafort. Wir bedanken uns bei unserer Reisebegleiterin Gina, die zusammen mit Magdalena alles gemanagt und auf uns Acht gegeben hat. Das Tapa-Essen schmeckt fantastisch und der Wein oder das Bier munden ebenfalls.
Eine schöne Woche mit vielen Erlebnissen geht zu Ende.
22 Toreros y Toreras freuen sich auf Zuhause und die nächste Single-Reise mit Eberhardt-Travel.
Adios und Hasta luego

Samstag, 14.10.2023: Rückflug von Palma de Mallorca

Alle sind pünktlich morgens zum Abflug bereit, wir geben am Flughafen von Palma de Mallorca unser Gepäck ab und dürfen alle nachhause fliegen.

Schlusswort

Eine schöne Woche geht zu Ende und die Mallorca-Kenner haben mal wieder bestätigt bekommen, die Insel ist öfters eine Reise wert. Und die anderen von uns sind vielleicht Fans geworden und werden vielleicht wieder kommen.
Vielen Dank an die Mallorca-Mannschaft Isabel, Margarita und Joan und an die Reisegruppe die immer gute Laune hatte und vielen Dank an die "Toreros/as" (ist ein Insider)
Reisebegleiterin Gina

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