Reisebericht: Wanderreise auf Mallorca für Singles & Alleinreisende

14.04. – 21.04.2016, 8 Tage Singlereise mit Flug und 4 geführten Wanderungen – Palma de Mallorca – Serra de Tramuntana – Küstenwanderungen – Port de Soller (53 Wanderkilometer)


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Mallorca im Frühling ist ein Traum und diesen Traum zu Fuß zu erleben etwas ganz besonderes. Die Zistrosen blühten und verströmten ihren Duft. Es war sonnig und warm und sogar ein Bad im Meer gönnte sich fast jeder aus der Gruppe.
Ein Reisebericht von
Ria Heilmann
Ria Heilmann

Anreise am 14.04.2016

Bei uns in Deutschland versprach der Wetterbericht frische Temperaturen und Regen und so freuten wir uns alle sehr auf Sonne und eine erlebnisreiche Wanderwoche auf Mallorca. Die Teilnehmer unsere Gruppe flogen von Dresden über Düsseldorf, von Berlin Tegel und von München mit Air Berlin nach Mallorca. Am Flughafen empfing uns Isabel und organisierte die Fahrt ins Hotel „Java“. Da unsere Zimmer noch nicht fertig waren, stellten wir unsere Koffer ein und gingen zum Strand. Bei Sonne und einer leichten Brise hielten wir Ausschau nach einem Restaurant und entschieden uns für das “Borneo“. Dort stärkten wir uns, machten uns untereinander bekannt und gingen dann gut gelaunt zum Hotel zurück, um unsere Zimmer zu beziehen. Am Nachmittag trafen wir Isabel wieder und bei einem SANGRIA informierte sie uns über das Hotel und unsere Wanderwoche. 18.30 Uhr gab es dann endlich unser Abendessen von einem reichhaltigen Buffet und danach spazierten wir in Can Pastilla noch am Meer entlang und genossen bei milden Temperaturen den Sonnenuntergang.

Wanderung von Esporles nach Banyalbufar am 15.04.2016

8 Uhr gab es jeden morgen Frühstück und gegen 9 Uhr trafen wir unseren Wanderführer Dieter. Er verteilte die Lunchpakete und Wasser und mit einem Kleinbus fuhren wir nach Esporles. Wir spazierten über die Plaza, an der Kirche vorbei zu unserem Wanderweg Cami des Correu. Es ging gleich mit vielen Stufen los und wir konnten die kunstvollen Trockenmauern bewundern. Auf diesem alten Weg wurde früher nicht nur die Post, sondern auch viele Waren transportiert. An einem alten Kalkofen mit guter Sicht ins Tal bis hin zum Meer machten wir eine kurze Rast und gingen dann weiter durch einen Steineichenwald mit immer wieder guten Aussichten. Zur Mittagsrast verzehrten wir unser Lunchpaket aus dem Rucksack. Der weitere Weg bot uns immer wieder eine gute Aussicht hinüber zum Anwesen des Erzherzog Ludwig Salvator.

Banyalbufar

Der Name des Ortes stammt aus dem Arabischen und heißt übersetzt so viel wie „ein kleiner Weingarten am Meer“. Das lässt darauf schließen, dass die kunstvoll angelegten Terrassen schon die Araber kannten. Beim Hinuntergehen hatten wir eine herrliche Aussicht auf diese Terrassen und konnten sehen, wie sie wieder hergerichtet werden. Nach ca. 1 Stunde Abstieg erreichten wir dann Banyalbufar und waren überrascht von der Sauberkeit und dem guten Zustand der alten Bausubstanz. Bis zur Busabfahrt war eine Stunde Zeit und die nutzten wir für einen Ortsspaziergang und eine gemütliche Einkehr. Nach einer kurzen Fahrt stoppte unser Bus und wir bestiegen den Torre des Verges, einen der 36 alten Wachtürme, die rund um die Insel Mallorca gebaut wurden. Der Aufstieg ging über eine Leiter durch ein kleines Loch und oben bot sich uns ein schöner Blick auf die Küste. Mit dem Bus fuhren wir dann immer der Küste entlang über Estellence, Andrax auf die Autobahn und an Palma de Mallorca vorbei wieder zurück in unser Hotel nach Can Pastilla.

Wanderung zum Kloster Lluc am 16.04.2016

Nach dem Frühstück erwartete uns Dieter, unser Wanderführer wieder mit den Lunchpaketen und unsere Wasserflaschen vom Vortag wurden wieder aufgefüllt. Mit unserem Bus fuhren wir dann an Inca vorbei, durch Selva und Caimari hinauf zum Col de Batalla und dann hinunter zur Wanderherberge. Dort begann unsere Wanderung zum Kloster Lluc. Es war Samstag und so trafen wir unterwegs auch viele spanische Familien mit Kindern und Hunden. Es war ein herrlicher Weg immer auf und ab durch Steineichenwälder und zu schönen Aussichtspunkten. Unsere Mittagsrast machten wir bei einer Hütte, die auch zu mieten war. Dann folgte der Weg einer Strecke, die für Blinde hergerichtet wurde und wir ertasteten ebenfalls die auf den Tafeln dargestellten Landschaftsprofile und die Pflanzen.

Durch den Steingarten zum Kloster Lluc

Der nun folgende Weg war märchenhaft. Es ging immer rauf und runter und zwischen den Steinformationen und mit Moos bedeckten Baumstämmen hindurch. Wir fotografierten wie wild und konnten uns kaum satt sehen. Recht beschwerlich ging der Weg dann hinunter zum Kloster und unten angekommen, besuchten wir das Heiligtum mit der schwarzen Madonna. Diese kleine Figur fand einst ein maurischer Hirtenjunge und da sie alle für sie bestimmten Plätze “ablehnte“, bekam sie zunächst eine kleine Kapelle an der Fundstelle und später wurde dieser prachtvolle Klosterbau mit Kirche errichtet. Im Klosterhof kehrten wir auf einen Kaffee oder ein Bier ein und danach brachte uns der Bus wieder zurück in unser Hotel. Wir genossen unser Abendessen und danach wieder einen Spaziergang am Meer entlang.

Wanderung von Deia nach Port de Soller am 17.04.2016

Heute bekamen wir einen ganz neuen Bus, der uns nach Deia brachte. Wir fuhren über Valdemossa und Dieter erzählte uns von der ersten Touristengruppe - Frederic Chopin und George Sand, die hier den Winter 1838/39 im Kloster verbrachten. Aber auch Mallorcas wichtigste Heilige - Catalina Tomas wurde hier 1531 geboren und dadurch berühmt und heilig gesprochen, weil ihre Gebeine nicht verwesten nach ihrem Tod. Dann kamen wir am Anwesen des Erzherzogs Ludwig Salvator vorbei und konnten den kleinen weißen Pavillon gut sehen, der neben den Haus steht und Motiv auf vielen Postkarten ist. In Deia spazierten wir zunächst hinauf zum Friedhof und zur Kirche und danach begann unsere Wanderung auf einem viel begangenem Weg nach Port de Soller. Wir trafen unterwegs viele Wanderer und wagemutige Radfahrer. Unser Platz für die Mittagsrast bot eine traumhafte Aussicht auf die höchsten Berge der Tramuntana mit dem Puig Major. Wieder ein guter Platz für ein Gruppenfoto. Unser Weg führte an alten Terrassen mit Oliven- und Johannesbrotbäumen vorbei und dann war auch schon die geschützte Bucht von Port de Soller zu sehen. Wir gingen steil bergab bis zum Strand.

Port de Soller und Soller

Wir spazierten auf der Uferpromenade bis zum Bahnhof der alten Straßenbahn und hatten noch Zeit für eine Kaffeepause am Strand bis zur Abfahrt. In der Sonne sitzend betrachteten wir das rege Treiben. Die zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichtete Straßenbahn von Soller nach Port de Soller ist ein Touristenmagnet und wird auch von den Einheimischen gern genutzt. Eine halbe Stunde dauert die Fahrt und wir genossen es in einem Waggon ganz für unsere Gruppe allein. Die Fahrt ging durch die goldene Aue, gesäumt von vielen Orangenbäumen. In Soller am Bahnhof hätten wir auch in den „Roten Blitz“ umsteigen können und bis nach Palma de Mallorca mit dem Zug fahren können. Aber Daniela mit dem neuen Bus wartete auf uns und so fuhren wir durch den 1997 eröffneten Tunnel zurück zu unserem Hotel. Heute war Bergfest unserer Reise und das feierten wir in einem typischen Lokal bei einem Tapas-Essen. Isabel holte uns im Hotel ab und erläuterte uns im Lokal die vielen Speisen. Dazu gab es Rotwein, Weißwein und Wasser. Wir hatten viel Spaß bis 22.30 Uhr und gingen dann gut gelaunt ins Hotel zurück.

Freizeit – Palma de Mallorca am 18.04.2016

An unserem freien Tag fuhren wir gemeinsam mit dem Linienbus von unserem Hotel nach Palma de Mallorca und verließen den Bus an der Placa Espanya. Zu Fuß gingen wir durch die Stadt, besuchten die Markthalle, schauten uns die Kirche der Heiligen Maria und die Santa Eularia Kirche von innen an und besichtigten die arabischen Bäder - die einzigen noch original erhaltenen Bauten aus der Zeit der Mauren. Vom Parc de la Mar hatten wir einen herrlichen Blick auf die Kathedrale und dann ging es weiter an der Kathedrale und dem Bischofspalast vorbei bis zum Muselmanischen Bogen. Dort waren schon viele Menschen unterwegs, denn im Hafen lagen mehrere Kreuzfahrtschiffe. Wir trennten uns und ich ging mit einigen Gäste hinauf zum Castel de Bellver. Am Montag ist das Castell leider geschlossen und so konnten wir nur die herrliche Aussicht auf die Stadt, die umliegenden Berge und auf den Hafen genießen. Für den Rückweg vom Castell hinunter in die Stadt nahmen wir die Treppe und dann den Weg am Hafen entlang.

Wanderung an der Ostküste von Porto Pedro nach Cala Figuera am 19.04.2016

Heute gab es kein Lunchpaket für Jeden, sondern ganz viele verschiedene „Zutaten“ für ein Picknick. Die Sachen wurden auf die Rücksäcke verteilt und so trug ein Jeder zum Gelingen des Picknicks bei. Zunächst aber fuhren wir mit dem Bus gen Osten und Dieter berichtete über den Getreideanbau auf Mallorca und den wieder in Mode gekommenen Urweizen. Außerhalb von Porto Pedro stiegen wir aus und begaben uns an die Küste. Der Weg führte an steilen Abbrüchen vorbei und wir mußten ständig rauf und runter steigen. Das Meer war von hellblau über türkis bis dunkelblau gefärbt und in den Steinen fanden wir Abdrücke von Muscheln. Wir mußten jede Bucht umlaufen und hätten gern auch gebadet. Aber Dieter hatte Feuerquallen entdeckt und so verzichteten wir auf den Badespaß. Das Wetter war traumhaft, Sonne, Wind und milde Temperaturen begleiteten unsere Wanderung.

Picknick

An einem ausgewiesenen Picknickplatz nahmen wir an einem großen Tisch Platz und packten das Brot, die Tomaten, den Wein, Käse, Wurst, Schinken und Kuchen aus. Das Brot wurde mit Olivenöl betreufelt, gesalzen und mit Tomatenscheiben und Käse belegt und schmeckte hervorragend. Zur Verdauung gab es einen Herbas, den typischen mallorquinischen Kräuterschnaps. Der Müll wurde getrennt nahe dem Picknickplatz entsorgt und so waren unsere Rucksäcke auf dem weiteren Weg wieder leicht. Leider hatte sich eine Teilnehmerin bei einem Sturz den Fuß verletzt und fuhr deshalb mit dem Bus nach Cala Figuera. Die anderen liefen durch einen lichten Wald und später an vielen blühenden Zistrosen vorbei wieder zur Küste, wo ein alter Wachturm und ein neuer Radartum standen. Von dort war Cala Figuera schon zu sehen, aber wir brauchten fast noch eine Stunde bis ins Zentrum. Zunächst ging es steil bergab und dann nochmals um jede Bucht herum. Es war ein romantischer Weg und wir sahen viele hübsche Häuser und kleine Boote. In Cala Figuera gab es wir an den Vortagen wieder eine Kaffeepause und dann fuhren wir mit dem Bus ins Hotel zurück.


Fakultative Wanderung zum Castell d Álaro am 20.04.2016

An dieser zusätzlichen Wanderung nahmen alle Singles bis auf unsere Verletzte teil. Mit Fahrer David ging es zum Coll d`Òrient auf 500 Meter Höhe. Dort begann unsere Wanderung. Durch eine Schafweide mit vielen alten Olivenbäumen stiegen wir gemächlich bergan. Dann ging es hinein in den Steineichenwald und der Weg wurde steiler bis wir ein kleines Plateau mit einem Parkplatz erreichten. Dort konnten wir das mächtige Castell durch die Bäume schon sehen. Für die "Autotouristen" war der weitere Weg hinauf mit vielen Stufen versehen und in einem sehr guten Zustand. Schließlich erreichten wir das erste Burgtor und sahen tief unten unser Lokal für das Mittagessen. Wir liefen an den Mauern entlang bis zur Herberge und dort gab es zur Überraschung einen guten Kaffee. Die Sicht weit ins Land war leider nicht ganz klar, aber bis zur Hauptstadt Palma de Mallorca konnten wir gut sehen.

Abstieg zur "Es Verger"

Der Abstieg verlief zunächst auf gleichem Weg und dann aber in vielen, vielen Serpentinen hinunter ins Tal zur Strasse. Zwischendurch nahmen wir Abkürzungen und erreichten schließlich das sehr rustikale Lokal "Es Verger". Die Besonderheit unter den Gerichten ist die Lammschulter und die probierten wir mit dem hauseigenen Rotwein. Es schmeckte vorzüglich und der Wein war sehr süffig. Leider war das Lokal sehr voll und wir saßen dicht gedrängt.
Gut gestärkt nahmen wir das letzte Stück unseres Weges in Angriff. Er führte teilweise auf der Straße und teils über Abkürzungen steil bergab. Unten in Alaro erwartete uns David mit dem Bus und so traten wir etwas wehmütig unsere letzte Fahrt bis zum Hotel an.
Vor dem Aussteigen bedankten wir uns bei Dieter unserem Wanderführer und dann ging es ans Kofferpacken.


Heimreise am 21.04.2016

Die Singles mit Flug über Düsseldorf nach Dresden wurden bereits 10 Uhr zum Flughafen abgeholt und von den anderen herzlich verabschiedet. Die Singles mit dem späten Flug am Abend hatten sich einen Mietwagen besorgt und so die noch unbekannten Ecken von Mallorca besucht. Die Flüge mit AIR Berlin gingen pünktlich und an den Heimatflughäfen warteten schon die Transferfahrzeuge für die Heimreise. Eine erlebnisreiche Reise mit viel Sonnenschein und milden Temperaturen war nun zu Ende.


Dank an Isabel und Dieter

Unsere Single-Reisegruppe wurde auf der Insel Mallorca von Isabels Reiseagentur betreut. Es war alles perfekt vorbereitet und mit viel Liebe für das Besondere organisiert. Und weil die Single-Gruppe aus so vielen Frauen bestand, bekamen wir als Wanderführer Dieter. Er hatte vor vielen Jahren Deutschland verlassen und auf Mallorca eine neue Heimat gefunden und er kannte sich perfekt aus in dem manchmal weglosem Gelände, war immer hilfsbereit an schwierigen Passagen und hat uns viel über die Insel erzählt.
Deshalb gilt der Dank der Singles nochmals ganz herzlich Euch Beiden !!!


Super Single-Reisegruppe

Ich bedanke mich bei Euch allen für herrliche acht Tage auf Mallorca. Ihr ward sofort ein Team, habt Euch untereinander super verstanden und wir hatten sehr viel Spaß.
Ich wünsche Euch allen beste Gesundheit und für unsere Verletzte gute Genesung.
Bleibt fit und trainiert fleißig, damit wir bald wieder zusammen wandern gehen können.
Ich freue mich immer sehr, wenn ich bekannte Gesichter auf meinen Reisen wieder treffe.
Alles Liebe und Gute
Eure Ria

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