Reisebericht: Rundreise Kanaren – Teneriffa und El Hierro

15.03. – 25.03.2018, 11 Tage Rundreise auf den Kanaren letzmalige Durchführung – exklusive Kleingruppe maximal 14 Teilnehmer


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Insel Entdeckungen im Atlantischen Ozean: Vor der Küste Marokkos, dem westafrikanischen Makaronesien, haben wir drei der sieben Canarias erkunden dürfen und dabei die Landschaft und Kultur der ehemaligen Tiefsee-Vulkane genossen.
Ein Reisebericht von
Eric Richter

1. Tag, 15.03.18, Donnerstag – Anreise nach Teneriffa

Am Vormittag trafen sich die meisten der kleinen Reisegruppe am Dresdner Flughafen. Andere flogen von Düsseldorf auf die Kanaren. Die Dresdner Maschine befand sich dann gegen 14:30 am Golf von Biskaya und passierte Nantes. Wenig später kreuzten wir das spanische Festland und Teile von Portugal - es ging Richtung Madeira. Kurz danach, wir waren vielleicht noch eine Stunde von Tenerife entfernt, hörten wir eine Durchsage vom Kapitän. Seine Kontrollleuchte der Landklappen würde anzeigen, dass diese defekt sind und wir uns auf eine Notlandung vorbereiten müssten. Das Bodenpersonal, Feuerwehr und Rettungskräfte sind informiert. Im Flugzeug befindliche Ärzte, Soldaten usw. sollten sich bei der Crew melden. Erstaunlicherweise lief alles ruhig und entspannt ab. Die Kabinenbesatzung wies alle ruhig in die Notwendigen Sicherheitsvorkehrungen ein und erläuterte das Verlassen des Flugzeugs über die Notrutschen. Wir näherten uns der Insel, am Fenster sah man den gigantischen Teide, mit seinen 3.718 Metern über den Meeresspiegel, schneebedeckter Krone und augenscheinlich tiefschlafend. Eine gewisse Anspannung war in der Boing 737 zu spüren, dennoch lief alles ruhig und kontrolliert ab. Kurz über dem Boden sollten wir die Sicherheitsposition einnehmen, die Crew rief „Kopf runter - Heads down!". Wahrscheinlich mit zu hoher Geschwindigkeit, aber dennoch setzte uns der Pilot butterweich auf die Landebahn und schaffte es den Luftbus rechtzeitig abzubremsen. Alles ging gut. Die Crew und Piloten hatten einen guten Job gemacht. Alle waren froh sicher am Boden angekommen zu sein und bedankten sich mit einem kräftigen Applaus bei der Mannschaft.
Anschließend fuhren wir mit dem Bus in den Norden von Tenerife, nach Santa Cruz. Wir bezogen dort unser zentral gelegenes Hotel und bereiteten uns auf das Abendessen vom Buffet vor.

2. Tag, 16.03.18, Freitag – Anreise El Hierro

Der Tag begann mit einem ausgiebigen Frühstück im Hotel. Bei der Fahrt nach La Laguna würden wir von einem riesigen Regenbogen überstrahlt. Klare Farben und ziemlich breit erstrahlter er vor uns. Dann war es auch schon neun Uhr, wir waren wieder auf einem Flughafen. Diesmal auf dem nördlichen Airport bei La Laguna. Von dort setzten wir mit der Binter Propellermaschine auf die kleinste Kanaren-Insel El Hierro über. Auf der 268 Quadratkilometer großen Insel fuhren wir mit dem Bus in den Süd-Osten. An den Klippen von Las Playas faden wir unsere Unterkunft in idyllischer Lage. Der Nachmittag stand für erholsame Spaziergänge oder gar eine gemütliche Tasse Tee zur Verfügung.

3. Tag, 17.03.18, Samstag – El Hierro Inselrundfahrt

Am Morgen starteten wir unsere Inselrundfahrt in nördlicher Richtung. Erst einmal mussten wir unser Tal verlassen, denn es gab nur einen einzigen Ausgang. Der erste Stopp war dann in der beschaulichen Verwaltungszentrale der Insel, in Valverde. Es ging zum Mirador de Isora und anschließend zum Mirador de Las Playas von wo wir noch einmal unser Hotel von oben sehen konnten und einen herrlichen Blick über das Meer und die Küste hatten. Die Sonne schien hell und die Sicht war ziemlich klar. Der Mirador de Las Playas lag schon in einem kleinen Kiefernwäldchen und Ralf, unser örtlicher Reiseleiter, erklärte und schon einiges über die kanarische Kiefer und einige Pflanzen der Kanaren.
Wir fuhren nach La Restinga, eine im Süden der Insel gelegene Ortschaft, dass auch als Taucherparadies bekannt ist. Am südlichsten Punkt Spaniens sahen wir uns den Hafen mit der kleinen Fischhalle an und genossen an der Hafenpromenade ein kühles Getränk, einen Kaffee oder Eis. In der Sonne war es angenehm warm. Im Vulkan-Museum sahen wir uns ein paar Bilder des letzten Ausbruches des Unterwasser-Vulkans, der vor der Küste liegt an. Auch ein Stein (Mineralische Zusammensetzung) Namens Restingulita, der nach der Ortschaft benannt wurde und bis zum Vulkanausbruch vor der Insel noch unbekannt war, konnten wir sehen. Das Gestein stammt aus den Tiefen der Erdkruste und wurde beim Ausbruch herausgeschleudert. Später fischten Wissenschaftler das Material aus dem Wasser.
Vor dem Mittagsessen kamen wir an der Blutwurst Grube - hoya del morcillo - mitten im Kiefernwald vorbei. Ein beliebter Ausflugspunkt für die Einheimischen. Dann ging es weiter, der Wald veränderte sich wieder und wir durchquerten ein Stück Erica-Wald. Eine Baumheide die noch aus dem Tertiär (3 bis 66 Millionen Jahre) stammt und einst überall am Mittelmeerraum vertreten war.
Die Mittagspause bescherte uns dann ein paar Leckereien von der Insel: Salat, Mojo, Garnelen und einiges mehr. Das Restaurant Joapira im Dörfchen Frontera tischte uns auf. Die Rundfahrt über El Hierro führte uns als nächstes zu einer Ananas-Plantage und dem einstigen kleinsten Hotel der Welt mit nur 4 Zimmer. Direkt am Meer gelegen, mit relativ starker Brandung soll schon mancher seekrank geworden sein. Die schroffen Felsen, die blaue See, gewaltige Welle und tosende Brandung beeindruckten uns sehr. Ein schönes Schauspiel, dem man einige Zeit zusehen konnte.
Zur Tea-Time waren wir dann am Mirador de la Peña wo wir uns mit Kaffee und Kuchen versorgten. Dieses hochgelegene Bauwerk verschaffte uns einen wunderbaren Überblick über den Küstenstreifen und zeigte das wunderbar harmonische Schaffen des Architekten César Manrique, der die Kanaren um eine Vielzahl an Bauwerken bereicherte.
Zum Abschluss unser heutigen Rundfahrt ging es in die Highlands von El Hierro. Die Landschaft ähnelt wirklich einer schottischen, doch regnet es hier wohlmöglich nicht ganz so häufig. Wir passierten Las Montañetas, fuhren am ehemaligen Rathaus vorbei, welches abgebrannt war und damit der Ort vor langer Zeit aufgegeben wurde. In dieser Gegend befindet sich die Viehzucht der Insel. Ein violetter Natternkopf bedeckt den Boden und verleiht dem satten Grün ein Farbtupfer. Nebelschwaden zogen über die Berge. Der letzte Aussichtspunkt für heute hieß Jinama, wo wir noch ein Gruppenfoto schossen, dann ging es über Valverde zurück ins Hotel.

4. Tag, 18.03.18, Sonntag – Zurück nach Teneriffa, Puerto de la Cruz

Am Vormittag ging es wieder zu dem kleinen und beschaulichen Flughafen von El Hierro. Eigentlich konnte man sich hier auch nicht verlaufen, denn an diesem Vormittag gab es auch nur eine einzige Maschine. Als sie landete und alle Gäste ausgestiegen waren, wurde sie auch gleich mit unserem Gepäck beladen und wir konnten an Bord gehen. Die Propellermaschine brachte uns rasch wieder nach Teneriffa. Um 12 Uhr landeten wir auf dem Nordflughafen, von wo aus wir in den Westen der Insel fuhren. In Puerto de la Cruz angekommen, bezogen wir unsere Zimmer und machte erste Erkundungen der Stadt. Das wundervolle Städtchen liegt nett gelegen am La Orotava-Tal und vereint damit eine herrliche Kulisse mit dem Teide im Hintergrund, wenn ihn nicht gerade die Passatwolken verdecken. Am Abend konnten wir von einem reichlich gedeckten Buffet-Tisch speisen.

5. Tag, 19.03.18, Montag – Puerto de la Cruz – Bananenplantage

Für heute stand ein Rundgang in Puerto de la Cruz auf dem Programm sowie eine Bananenplantage und ein botanischer Garten. Wir begaben uns zuerst zur Plaza de Charco, von wo wir zum n Altstadt-Hafen schlenderten. An der Playa del Muelle schossen wir ein paar Fotos von der Fischfrau. Dies ist auch der Ort an dem die Ziegen traditionell getauft werden. Es ging weiter am alten Zollhaus vorbei zur Bateria de Santa Barbara und zum Rathaus. Wir spazierten die Promenade - Playa San Telmo - entlang bis zur kleinen Kirche de San Telmo aus dem 18. Jahrhundert. Unser Rundgang ging dann weiter an den Meeresschwimmbecken vorbei, die auch von César Manrique entworfen wurden, bis hin zur Avenida de Christobal Colón. Wir stiegen wieder in den Bus und fuhren zum botanischen Garten von Puerto de la Cruz, dem Jardin de Aclimatación de La Orotava. Der auf Anordnung des Königs Karl III. von Spanien Ende des 18. Jahrhunderts angelegt wurde und als Akklimatisierungsraum für Pflanzen dienen sollte. Heute birgt der wundervolle Garten tropische und subtropische Pflanzen, die aufgrund ihrer Schönheit, Größe und Alters herausstechen. Pflanzen aus Europa, Afrika und Amerika können auf den rund 60.000 Quadratmetern wachsen, dabei sind über 5.000 Pflanzenarten, 120 Baumarten und eine Sammlung von über 50.000 Gewächsen zu entdecken.
Bevor wir nach Santa Cruz fuhren, waren wir noch in Los Realejos auf die Finca El Patio de Tita geladen. In dem Casa Rual, dem ländlichen Haus, fanden wir eine Bio-Farm vor. Carmen, die den Hof schon in der 5. Generation bewirtschaftet zeigt uns zusammen mit dem „Chef-Farmer" Christian das Gelände. Auf gut 22.000 Quadratmetern werden hier vor allem Bananen angebaut. Aber auch Kartoffeln, Fenchel, Möhren, Avocado und Papaya sind immer mal wieder zwischen den Reihen gepflanzt - ganz ökologisch eben. Auch die hunderten von Hühnern, die täglich um die 200 Eier geben, werden gelegentlich als Unkrautvernichter eingesetzt. Nicht zu vergessen sind die Bienen die ebenfalls zur Farm gehören.
Nach der angenehmen Führung verkosteten wir noch einen Bananenlikör und natürlich ein paar frische kanarische Bio-Bananen. Dann ging es nach Santa Cruz - im Parque Garcia Sanabria begann unser Stadtrundgang. Das lag ganz in der Nähe von dem Hotel, in dem wir die erste Nacht verbrachten. Wir liefen bis zur Plaza el Chicharo, wo auch ein Denkmal des Chicharo-Fisches zu sehen ist. Denn dies ist eine Makrelen-Art die hier besonders gern gegessen und gefangen wird. Deshalb werden die Bewohner von Santa Cruz liebevoll Chicharritos genannt. An der Plaza España legten wir unsere Mittagspause ein und genossen die umliegenden Lokalitäten. Zum Abschluss des heutigen Tages fuhren wir mit dem Bus zum Auditorium von Santa Cruz. Das Wahrzeichen der Stadt wurde ebenfalls von Manrique entworfen und liegt als unverwechselbare weiße Welle direkt am Hafen der Stadt. Nebenan ist noch ein alter Zeitzeuge aus der jungen spanischen Besatzerzeit zu sehen - das Castillo de San Juan von 1643. Einst haben hier zwölf dieser Castillos den damaligen Hafen der Stadt La Laguna beschützt.
Wir fuhren wieder zurück in unser Hotel El Tope auf der anderen Seite der Insel.

6. Tag, 20.03.18, Dienstag – Freizeit, Loro Parque

Nach dem Frühstück gingen viele von uns in Richtung Küste von Puerto de la Cruz. Denn wir wollten heute den Loro Parque besuchen. Mit der gelben Bimmelbahn fuhren wir in den rund drei Kilometer entfernten Tierpark, der sich ursprünglich auf Papageien spezialisiert hatte, mittlerweile aber so einiges mehr an Tieren zu bieten hat. Aber selbst die botanischen Freunde kommen bei einem Besuch nicht zu kurz. Ein Besuch im Loro Parque sollte bei einem Urlaub auf Teneriffa definitiv nicht fehlen! Auch wenn Zoos immer ein wenig kritisch gesehen werden, denke ich dass der Loro Parque hier eine sehr gute Arbeit macht und auch umfassend über Artenschutz und das Leben der Tiere informiert. Mit der „Loro Parque Fundación" und vielen Spendengeldern die der Park generiert können so Tiere in freier Wildbahn besser verstanden werden und unterstützt oder vom Aussterben bedrohte Arten geschützt werden. Ein wirklich tolles Erlebnis auf dieser Insel!

7. Tag, 21.03.18, Mittwoch – La Orotava und Esperanza–Wald

Heute Morgen fuhren wir nach La Orotava, was eigentlich direkt über uns lag. Dort besuchten wir als erstes die Plaza de la Constitución, wo sich auch das Kloster und die Kirche de San Agustin befindet. Es ging weiter zum Rathaus von La Orotava, wo auch jährlich die berühmten Sandbilder auf der freien Fläche davor geschaffen werden. Dann mussten wir ein Stück die steile Straße hinauf. In einer schmalen Gasse, kamen wir an einem kleinen, alten Haus vorbei, wo an einer kleinen Tafel geschrieben war: „Nord-Deutsche Compaña de Seguros en Hamburgo." Nicht weit entfernt lag das Casa de los Balcones, welches 1632 erbaut wurde und heute einige Kulturgüter der Kanarischen Inseln ausstellt. So kann man in einigen Räumen das damalige Leben und die Einrichtung eines Herrenhauses betrachten. Im unteren Teil des Gebäudes werden einige Stickereien und Handwerkskunst präsentiert. Im Gegenüberliegenden Haus, welches ein paar Jahre später erbaut wurde werden ein paar Bilder ausgestellt sowie die traditionelle Sandmalerei die nur hier in La Orotava in diesem Stile praktiziert wird. Des Weiteren sind auch hier zahlreiche Souvenirs zu erhalten. Dann stapften wir die steile Straße hinunter, kamen am Casa Monteverde vorbei, die hier einst auch Blumenbilder in die Kultur einführte, an der Iglesia de Nuestra Señora de la Concepción vorbei sowie dem Denkmal der Sandmaler bis hin zum Bus. Von dort fuhren wir in den Esperanza Wald. Wir unternahmen einen kurzen Spaziergang durch die hoch thronenden Kiefern. Es war nun schon sehr frisch, ein leichter und kühler Wind wehte uns um die Nase. Als wir zu einer Lichtung kamen waren wir froh über ein paar wärmende Sonnenstrahlen. Von dort aus konnten wir bis nach Santa Cruz blicken und sogar das Auditorium erkennen. Auf dem Nachhauseweg legten wir eine Kaffeepause bei dem Café von Betty ein - La Terraza de Betty.

8. Tag, 22.03.18, Donnerstag – fakultativer Ausflug nach La Gomera

An diesem Donnerstag mussten wir, die den zusätzlichen Ausflug nach La Gomera machen wollten, extrem früh aufstehen. Ab 5 Uhr morgens gab es Frühstück, um 6 Uhr war die Abfahrt geplant. Denn wir fuhren ganz in den Süden von Teneriffa nach Los Christianos. Damit wir rechtzeitig die Fähre erreichten und nicht im Stau stecken blieben war dies leider erforderlich. Mit dem Katamaran von Fred Olsen setzten wir dann auf die 38 Kilometer entfernte Insel über. Von San Sebastian, der Hauptstadt der Insel, ging es die nördliche Bergstraße hinauf. Wir stoppten am Mirador de Manaderos mit Blick auf den prall gefüllt Stausee von Chejelipes. Als nächstes bogen wir in den Norden der Insel ab. Im langgezogenen Tal von Hermigua sahen wir zahlreiche Bananenanpflanzungen. Wir machten einen kurzen Stopp an einem Souvenirgeschäft. Dort zeigte uns Gisela ein paar typische Produkte der Insel La Gomera. Wir durften den Palmenhonig verkosten, der eigentlich ein Sirup ist und nur hier auf der Insel gewonnen wird. Mit einem aufwändigen Prozess werden die Palmen geköpft, entsaftet und aufbereitet. Jede Palme steht auf Gomera unter Naturschutz und das entsaften der Pflanzen kann nur alle paar Jahre erfolgen, wird strengsten überwacht und jede Entnahme muss beantragt werden.
Als dann plötzlich vier große Reisebusse vor der Tür standen, suchten wir schnell das Weite und setzten unsere Rundreise fort. Am Ende von Hermigua machten wir noch einen Fotostopp und hielten Ausschau über den schmalen Küstenstreifen. Die Bananen drängten sich im dichten Grün bis an den Strand. In der Ferne war auch noch der alte Anleger zusehen, von dem einst die Bananenschiffe beladen wurden. Dann fuhren wir die steilen Klippen bei Agulo hinauf, denn wir wollten zum Mirador de Abrante. Das an der Felskante gelegene Restaurant war wie immer sehr beeindruckend. Uns wurde ein köstliches Menü serviert und im Anschluss gab es noch eine kurze Vorführung vom Koch und Kellner der Silbio, wie die Pfeifsprache der Gomeros genannt wird. Die Silbio zählt zum immateriellen Kulturerbe und wird mittlerweile auch wieder in den Schulen auf La Gomera unterrichtet. Früher konnten sich die Menschen so über weite Strecken und Schluchten Informationen übermitteln.
Nach dem Mittagessen besuchten wir noch das Museum des Nationalparks Garajonay und fuhren dann in den Lorbeerwald zum Hexenkessel. Die Laguna Grande, wie der Ort auch noch genannt wird ist ein ehemaliger Vulkankrater und absolut wasserdicht. Demzufolge kann sich an dieser Stelle auch kein Baum verwurzeln und es entstand eine Lichtung mitten im dichten Wald. Schon für die Uhreinwohner war dies ein magischer Ort. Heute ranken sich Geschichten wie die von Gara und Jonay um den Nationalpark, von der er auch seinen Namen bekommen hat. Über die Südstraße nach San Sebastian ging es wieder in die Hauptstadt. Ein kurzer Halt an den beeindruckenden Los Roques, mit dem Roque de Agando durfte natürlich nicht fehlen. Am Ende noch ein Foto des Roque de Sombrero und dann spazierten wir auch schon wieder im Sonnenschein durch San Sebastian. Gisela erläuterte uns noch einige Dinge über die Kirche De La Asunción, die schon zu Zeiten Kolumbus dort stand. Wir genossen noch ein wenig Freizeit und nutzten diese für ein Eis oder auch ein Kaffee. Dann verließen wir wieder die Kolumbus-Insel und setzten nach Teneriffa über. Am Abend kamen wir wieder in unserem Hotel in Puerto de la Cruz an.

9. Tag, 23.03.18, Freitag – La Laguna, Wein und Mojo

Am Morgen ging es nach La Laguna, der einstigen Hauptstadt der Insel. An der Plaza de Adelantado stiegen wir aus dem Bus. Zahlreiche Klöster der Orden Benediktiner, Franziskaner und einiger mehr siedelten sich früher hier an. Wir spazierten die Straße Obispo Rey Redondo hinunter, an einigen historischen Bauten vorbei, bis zur Plaza de los Remedios, wo sich auch die eindrucksvolle Kathedrale von San Cristóbal de La Laguna befindet. Ihr Ursprung geht auf das frühe 16. Jahrhundert zurück. Bauarbeiten und Restaurationen im Jahre 2013 und 14 wurden im Innern aber mit Beton ausgeführt und lassen die Kirche moderner wirken. Die Fassade stammt aber noch aus dem 19. Jahrhundert. Nach dieser Besichtigung gingen wir zur Plaza del Christo und besuchten den örtlichen Markt. Es ist immer wieder ein tolles Erlebnis auf solchen Märkten. Das Warenangebot scheint viel Vielfältiger und frischer als man das aus unserem Land kennt. Nichts ist vorportioniert und einzeln abgepackt. Hier kann man das Ursprüngliche Tier noch erkennen. Die Auswahl an Obst, Gemüse und Kräutern ist groß. Nach unserem Besuch in La Laguna fuhren wir noch einmal durch die heutige Hauptstadt Santa Cruz und hielten nahe San Andrés an der Playa de Las Teresitas. Unser Ausflug führte uns als nächstes auf den oberen Teil des Entenschnabels. Dazu durchquerten wir die steilen und tiefen Klippen des Anaga-Gebirges und gelangten nach Taganana. Im Haus von Mamá Afrika, an der Playa de Bodegas, wurden uns mal wieder einige hausgemachte Leckereien serviert. Von der einstigen Verladebucht der Weinfässer fuhren wir wieder durch den Anaga.Naturpark, passierten dabei die Fotopunkte Pico del inglés und den Mirador de Jardina, fuhren durch den Ort Mercedes bis nach Tegueste. In der Bodega Valle Molina erhielten wir eine schmackhafte Wein und Mojo Verkostung. Wir durften sogar dabei zusehen, wie die würzigen Soßen hergestellt werden. Hier die Zutaten für den rötlichen Mojo:
Frische Paprika, getrocknete chili (leicht scharf) Knoblauch, Kümmel, Salz, Olivenöl, Essig (EL)
Nun war es auch schon wieder spätnachmittags geworden und wir fuhren zurück nach Puerto.

10. Tag, 24.03.18, Samstag – Teide und Masca

Der letzte Tag unserer schönen Reise auf die Kanaren. Für mich mit dem Teide und Masca aber einer der schönsten. Schon am Vormittag war große Freude da, denn mein Wunsch den schicken, roten Panorama-Bus von Sierra y Gonzales zu bekommen ging in Erfüllung. Um 12 Uhr begannen wir unseren Ausflug. Erstmals fuhren wir die Nord-West-Straße entlang bis nach Icod de los Vinos. Dort besuchten wir den „1.000-jährigen" Drachenbaum der mit Sicherheit schon einiges erzählen könnte. Zuvor liefen wir auch an der Plaza de la Pila mit der sieben-köpfigen Palme vorbei. Nach Icod ging es nach Garachico, wo sich einst ein sehr wichtiger Hafen der Insel befand. Leider wurde alles bei einem Vulkanausbruch 1706 zerstört. Der Ort hat aber damit einiges an Landmasse gewonnen und wurde wieder von den Menschen aufgebaut. Denn nun galt es als einigermaßen sicher. Denn ein weiterer Vulkanausbuch ist an der Stelle sehr unwahrscheinlich. Der Ort hat sich in den letzten 312 Jahren gut erholt und einige schöne Kolonialbauten zu bieten. Auch der Mittagstisch ist nicht zu verachten. Nahe dem Castillo de San Miguel aus dem späten 16. Jahrhundert im Restaurante La Almena de San Miguel gab es wieder Leckeres. Von Garachico aus ging es weiter zum Mirador de Baracán, Mirador La Cruz de Hilda bis nach Masca. Das im Teno-Gebirge liegende Dorf mit rund einhundert Einwohnern war geradezu einladend für ein paar lokale Köstlichkeiten ein. Nach dieser kurzen Stärkung auf der sonnigen Terasse ging es die sehr, sehr serpentinenreiche Straße hinauf und auf der anderen Seite hinunter. Wir durchfuhren den Ort Santiago del Teide und begaben uns in den Nationalpark. Der Boden der Kiefernwälder wurde immer trockener und gröber. Die erkaltete Lava war nicht mehr zu übersehen. Sehr bemerkenswert, wie sich die großen kanarischen Kiefern in dem Boden halten können. Mit den starken Wurzeln schaffen sie es sogar das Gestein zu sprengen und müssen dabei aufpassen nicht den Boden unter den Füßen zu verlieren.
Hoch oben, im sogenannten Kessel, der einen Durchmesser von über 17 Kilometern hat, wirkt es wie eine Mondlandschaft. Zerklüftetes Gestein soweit man gucken kann. Gegen halb sieben erreichten wir die Roques, die als beliebtes Fotomotiv gelten. Die Sonne stand schon sehr tief und zeichnete sehr schönen Schatten auf die Felsen. Dann mussten wir uns ein bisschen beeilen, denn die Sonne war schnell. Wir fuhren in Richtung der Sternwarten, die sich auch im Nationalgebiet befinden. An den Aussichtspunkten Mirador Observatorio del Teide und Mirador Izaña sahen wir wie sich der Himmel verfärbte und der Krater im rötlich-blau-schimmernden Meer versank. Nun war es schon eiskalt geworden und die Finger wurden schon fast zu Eiszapfen. Wir fuhren in das Restaurant Bamby, was uns glücklicherweise noch eine Tasse Kakao, Tee oder Kaffee verkaufte.
Interessanterweise trafen wir sogar eine Gruppe von „Sterneguckern" um diese Uhrzeit dort oben. Denn es war ein besonderer Tag. Man konnte von diesem Punkt aus die Internationale Raumstation am Himmel sehen. Ihre reflektierenden Sonnenkollektoren spiegelten das Licht der Sonne wie ein Stern auf die Erde. So sahen wir sie für einen Moment am Himmel vorbei zischen. Man sagte alle zwanzig Tage können man sie vom Teide aus sehen. Nach diesem tollen Erlebnis im Nationalpark El Teide ging es zurück nach Puerto de la Cruz, wo wir gegen 21.30 Uhr ankamen. Der Busfahrer unterhielt uns mit einer tollen Gesangseinlage auf der Rückfahrt.

11. Tag, 25.03.18, Dienstag – Heimreise

Am Morgen konnten die meisten von uns noch ein wenig ausspannen und das angenehme Klima genießen. Aber leider mussten wir wieder zurück nach Deutschland. Nach relativ angenehmen Temperaturen bangten wir nun zu erfrieren. Die Rückreise verlief aber relativ unkompliziert und so landeten wir wieder in Dresden. Die große Kälte hatten wir freudiger Weise verpasst.
Ich hoffe die Kanarischen Inseln bleiben allen in guter Erinnerung und vielleicht sehe ich den einen oder anderen Reisegast bei der nächsten Tour wieder - mich würde es freuen! Bleibt gesund und reiselustig - auf bald - hasta la próxima, Eric!

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht

Danke Eric für die Post
und dem aufwendigen Bericht mit den Fotos
Deine Angebote mal durchsuchen
Gruß Dieter

D. Kretschmar
10.05.2018

Hallo Eric
Danke für deinen ausführlichen Bericht incl der Bilder
Deine Angebote mal durchschauen
Gruß Dieter

D. Kretschmar 10.05.2018