Reisebericht: Singlereise Nordspanien – von Bilbao bis Galicien

11.09. – 21.09.2012, 12 Tage Rundreise für Singles & Alleinreisende: Bilbao – San Sebastian – Santander – Ribadesella – Covadonga – Picos de Europa – Atlantikküste – Galicien – Jakobsweg – Santiago de Compostela – Halbinsel O Grove


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Auf unserer gemeinsamen Reise haben wir Nordspanien mit seinen grünen Gebirgsketten, seiner abwechslungsreichen Küstenlandschaft und wunderschönen Bauwerken kennen und lieben gelernt. Im örtlichen Reisebus haben wir rund 2738 Kilometer zurückgelegt und auf unserem Weg 24 Kathedralen, Kirchen und Kapellen besichtigt, wobei unser außerordentlich historisch erfahrener Reiseleiter Matthias uns deren Geschichten anschaulich erläutert hat.
Ein Reisebericht von
Stefanie Knisse

1. Tag, Dienstag, der 11.09.2012: Von Berlin–Tegel über Palma de Mallorca und Bilbao nach Vitoria–Gasteiz

Nach einer kurzen Nacht trifft sich unsere Reisegruppe am frühen Morgen im Flughafen Berlin-Tegel. Für eine Reiseteilnehmerin aus Bernau wird es doch recht knapp, dennoch hob die Boeing 737-800 mit allen 25 Eberhardt-Reisegästen pünktlich nach Palma de Mallorca ab. Dort angekommen treffen wir uns am Abfluggate unseres Weiterfluges nach Bilbao mit einer weiteren Reiseteilnehmerin aus München. Dann treten wir die nächste Etappe als komplette Gruppe von 26 Reisegästen und einer Reisebegleiterin an. Unser Weiterflug nach Bilbao verzögert sich um ungefähr eine Stunde, so dass wir gegen späten Nachmittag in der Stadt Bilbao ankommen. Am Busterminal werden wir von unserem örtlichen Reiseleiter Matthias und unserem Busfahrer David in Empfang genommen. Für die nächsten zehn Tage stehen uns Matthias mit seinem historischen Fachwissen und David mit seinem fahrerischen Können zur Verfügung. Nach dem Verstauen der Koffer fahren wir auf der Autobahn in die 80 Kilometer entfernte baskische Hauptstadt Vitoria-Gasteiz und wir beziehen unser Quartier für die kommenden zwei Nächte. Nach unserem gemeinsamen Abendessen unternehmen noch ein paar Reiseteilnehmer und auch ich einen kurzen Spaziergang in die Innenstadt. Gegen Mitternacht sind wir zurück im 4-Sterne-Hotel "Barceló Gasteiz", welches wir vor allem durch den folgenden Abend in besonderer Erinnerung behalten sollten.

2. Tag, Mittwoch, der 12.09.2012: Von Vitoria–Gasteiz über Pamplona und Puente la Reina nach Vitoria–Gasteiz zurück

Das Wort des Tages möchte ich an dieser Stelle gleich vorweg nehmen: „BRASILIANER". Nach einem ausgiebigen Frühstück fahren wir am Morgen ins 100 Kilometer entfernte Pamplona, der Hauptstadt Navarras, wo jährlich vom 6. bis 14. Juli die Fiesta San Fermin - das wichtigste Volksfest Spaniens - stattfindet. Während dieser Feierlichkeiten rennen jeden Morgen um Punkt acht Uhr die Kampfstiere durch die Altstadt in die Arena. In Pamplona erwartet uns unser Stadtführer José Luis zur gemeinsamen Stadtbesichtigung. Beim Spaziergang durch die Altstadt besichtigten wir zuerst die Kirche San Lorenzo mit der Statue des heiligen San Fermin und wenig später auch die Kirche San Cernin und San Saturnino aus dem 13. Jahrhundert. Anschließend gehen wir zum Rathausplatz und zum Anfang der Encierro-Strecke (Stierlaufstrecke), dort sehen wir auch die ersten Pilger. Unser Weg führt uns weiter zur Kathedrale Santa María la Real. Während der größere Gruppenanteil zusammen mit José Luis und Matthias die Kathedrale besichtigt, geieße ich mit den anderen Reiseteilnehmern von der Zitadelle aus einen schönen Blick auf die Stadt und die angrenzenden Berge. In der Nähe des Plaza del Castillo stillen wir unseren Mittagshunger bei leckeren Tapas. Hier befinden sich auch das Hotel La Perla und das Cafe Iruna, beides waren Lieblingsplätze Ernest Hemingways. Anschließend fahren wir zum Pilgerdenkmal auf der Höhe des Passes El Perdón, wo unser erstes gemeinsames Gruppenfoto entsteht, besser gesagt, ein netter lustiger BRASILIANER hat ein sehr schönes Foto von unserer Gruppe geschossen. Mit seiner fröhlichen Art hat er uns richtig begeistert und zum Schmunzeln gebracht, so dass wir bei folgenden Gruppenfotos nur noch "BRASILIANER" sagen müssen und alle haben gelächelt. Dann werden wir selbst zu Pilgern und sind von Uterga bis Muruzábal auf dem Jakobsweg gewandert. In Muruzábal haben wir uns mit Kaffee, Bier oder "Pacharán" gestärkt. Wenige Minuten später besichtigen wir die Wallfahrtskirche Santa María de Eunate, welche im 12. Jahrhundert von den Tempelrittern erbaut wurde und direkt am Jakobsweg liegt. Weiter geht es zur nächste Ortschaft, Puente la Reina, was übersetzt "Brücke der Königin" heißt. Hier treffen sich die Pilger aus Orreaga und Aragón. Nach dem Überqueren der berühmten Brücke führt sie ein gemeinsamer Weg nach Santiago de Compostela. Wir besichtigen die Kirche El Crucifjio. Matthias hat uns einen sehr schönen Text "An die Pilger" vorgetragen. Die Kirche Santiago mit ihrem anmutigen romanischen Portal betrachten wir nur von außen. Von Puente la Reina fahren wir am Kloster von Irache vorbei und über den Azazeta-Pass zurück zu unserem Hotel vom Vortag. Wir wollen den Tag bei einem entspannten Abendessen ausklingen lassen, doch die Abrechnung unserer Getränke beansprucht dann doch nochmal unsere und besonders Matthias ganze Nerven. Nach über einer Stunde können wir das Durcheinander der Getränkeabrechnung endlich klären und doch noch zufrieden schlafen gehen.

3. Tag, Donnerstag, der 13.09.2012: Von Vitoria–Gasteiz über Salinas de Añana, Monte  Santiago und Santo Domingo de la Calzada nach Burgos

Heute war ein besonderer Tag für eine Reiseteilnehmerin: Es ist ihr Geburtstag. Ein kleines Geschenk wird noch vor dem Frühstück überreicht, eine weitere Überraschung wird erst zum Abend folgen. Nachdem wir uns am Frühstücksbuffet gestärkt haben, heißt es wieder Koffer packen für unsere Weiterfahrt nach Burgos. Wir verlassen die baskische Hauptstadt und fahren die rund 30 Kilometer zu den Salinas de Añana, einem Ort mit Salzterrassen, wo in mehreren Etagen durch die Kondensation des salzhaltigen Wassers die Salzkristalle auf den Trockenbecken gewonnen werden. Das Wetter wird an diesem Tag nicht auf unserer Seite sein. Auf unserer Fahrt in den Naturpark Monte Santiago regnet es mehr und mehr. Unsere kleine Wanderung fällt sprichwörtlich ins Wasser. Aber Matthias hat eine wundervolle Alternative für uns. Nach einer kurzen Bio-und Kaffeepause in Añana fahren wir nach Santo Domingo de la Calzada, eine Kleinstadt am Jakobsweg Camino Francés in der autonomen Region La Rioja. Die Stadt ist für das "Hühnerwunder" bekannt. Eine Besonderheit der Kathedrale besteht darin, dass sich im Inneren ein Hühnerstall mit lebenden Hühnern befindet. Matthias hat uns noch weitere sehr interessante geschichtliche Besonderheiten erläutert. Bevor wir zur kastilischen Stadt Burgos weiterfahren, schauen einige von uns noch beim Bäcker vorbei oder gehen den Glockenturm hinauf. Im 3-Sterne-Hotel "Santa Maria" nehmen wir unsere Schlüssel entgegen und bringen unsere Koffer auf die Zimmer. Ein paar Minuten später treffen wir uns im Eingangsbereich, um mit unserer Stadtführerin Merche Gutierrez die Stadt Burgos zu erkunden. Unglücklicherweise gibt sie ein sehr schnelles Tempo vor und wir haben weniger Zeit zum Fotografieren. Wir besichtigen die eindrucksvolle Kathedrale Santa María und das dazugehörige Museum. Vor dem Abendessen, welches im fünf Gehminuten entfernten Restaurant des 4-Sterne-Hotels "Rice" stattfinden soll, haben wir noch Freizeit zur Stadtbesichtigung oder Erholung. Beim Abendessen wird unser Geburtstagskind noch mit einem leckeren Kuchen überrascht, von dem jeder natürlich auch ein Stück probieren darf, vielen lieben Dank dafür! Danach freuen wir uns auf unsere Betten, um ausgeschlafen in den nächsten Tag starten zu können.

4. Tag, Freitag, der 14.09.12: Von Burgos über León nach Ponferrada

Nach dem Frühstück beeilen wir uns, um unsere Stadtführung mit Rafael in León auch nicht zu verpassen. Wir besichtigen die beeindruckende gotische Kathedrale Santa María de Regla mit ihren hohen farbigen Fenstern. Diese Kathedrale zählt zu den größten und schönsten Kathedralen Spaniens. Unser Stadtrundgang führt uns weiter zum Haus de Botines, einem architektonischen Meisterwerk des Katalanen Antonio Gaudi und auch zur Kirche San Isidoro. Von León aus fahren wir nach Astorga, dort verbringen wir unsere Mittagspause. Bevor wir weiterfahren zeigt uns Matthias die Kathedrale Santa María aus dem 8. Jahrhundert und den neogotischen Bischofspalast von Antoni Gaudí, begonnen im Jahre 1889 und 1913 nach 20-Jähriger Unterbrechung von Guereta vollendet. Unser Busfahrer setzte uns am Jakobsweg ab, damit wir zum Cruz de Ferro (1504 m hoch) wandern können. Die Pilgerreisenden legen an diesem Eisenkreuz einen Stein ab, um sich anschließend etwas zu wünschen oder um Sorgen loszuwerden. Bei unserer Wanderung laufen wir schweigend und in unseren eigenen Gedanken bis zum Cruz de Ferro, um auch einen Stein abzulegen. Wieder eine seht gute Gelegenheit für ein schönes Gruppenfoto :-) Bei der Weiterfahrt nach Ponferrada passierten wir enge Dorfgassen und unser Fahrer David muss sein ganzes Können unter Beweis stellen. Leider können wir die Templerburg in Ponferrada nicht besichtigen, da wir lediglich 5 Minuten! zu spät am Eingang sind und die Burg bereits geschlossen hat! Darum besuchen wir die schöne mozarabische Kirche Santo Tomás de las Ollas und lauschen den historischen Erläuterungen unseres Reiseleiters Matthias. Unser Hotel für diese Nacht ist das 4-Sterne-Hotel "Temple Ponferrada", das sowohl von außen als auch von innen sehr stark einer Burg ähnelt. Das Abendessen ist dem einen oder anderem ein wenig zu "ritterlich", so dass ein Gläschen Wein oder ein kühles Bier an der Hotelbar den letzten Hunger vor dem Schlafengehen stillen soll.

5. Tag, Samstag, der 15.09.12: Von Ponferrada über Las Medulas nach Santiago de Compostela

Heute ist wieder ein besonderer Tag für eine Reiseteilnehmerin. Unser Geburtstagskind erhält vor dem Frühstück auch ein kleines Geschenk. Anstatt eines ausgiebigen Frühstücksbuffets gibt es heute nur abgezählte Portionen, welche nicht jeden voll sättigen. Dafür erhalten wir leckere Schoko-Pralinen von unserem heutigem Geburtstagskind. Bevor unsere Weiterfahrt nach Las Medulas startet, schauen wir uns noch die Stadt Ponferrada an, da es dafür am vorherigen Tag zu spät gewesen ist. In Las Medulas sind wir mit die ersten Gäste, welche durch den kleinen Ort spazieren. Das Wetter ist ideal für eine Wanderung auf den von Kastanien gesäumten Weg zu den beiden großen künstlichen Höhlen aus rotem Gestein. Las Medulas war vor 2000 Jahren eine Goldmine der Römer. Über Aquädukte führten sie Wasser in waagerecht in die Berge gegrabene Gangsysteme, so dass die Berge in sich zusammenfielen und sich das Gold leichter ausspülen ließ. Entstanden ist eine bizarre rote Felsenlandschaft, in der die übriggebliebenen Reste der einstigen Berge wie Spitzkegel in der Landschaft stehen. Nach unserer Wanderung und einer kurzen Kaffeepause fahren wir weiter nach Santiago de Compostela. Es wird mit rund 245 Kilometer unsere längste Bustagesfahrt unserer Reise werden. Die Mittagspause verbringen wir in der netten Gaststätte "Valcarce" an der Autobahn in Richtung Santiago de Compostela. Dort angekommen beziehen wir unsere Zimmer für die nächsten drei Nächte im 4-Sterne-Hotel "Hesperia Peregrino" und entspannten für ein paar Minuten. Es folgen eine Stadtführung mit Kopfhörern, eine angenehme Erfahrung, da wir fünf Meter entfernt unsere Fotos knipsen können und trotzdem deutlich die historischen Hintergründe erfahren. Unsere deutsche Stadtführerin Karla ist verhindert. Da ihr Ersatz Pedro kein Deutsch spricht, übersetzt Matthias für uns. Wir haben unter anderem die Kathedrale - das große Ziel aller Pilger - und die wichtigste Sehenswürdigkeit der Stadt besichtigt. Im Abschluss gibt es ein leckeres Abendbuffet in unserem Hotel. Während einige unserer Gäste sich auf ihr Bett freuen, werden wir von Matthias in eine urige Kneipe begleitet, in welcher wir den Abend bei gutem Wein, leckerem Käse und knusprigen Brot ausklingen lassen.

6. Tag, Sonntag, der 16.09.12: Von Santiago de Compostela über Valença, Monte de Santa Tecla, Baiona und O Grove zurück nach Santiago de Compostela

Unser Tagesprogramm beginnen wir mit einem Kurzbesuch in Portugal. Von Santiago de Compostela aus fahren wir Richtung Süden und passieren in der Mitte des Rio Miño die spanisch-portugiesische Grenze. Gleich danach steht auf portugiesischer Seite die Festungsstadt Valença. In der kleinen Stadt ist es wirklich ruhig, was daran liegt, dass wir den einstündigen Zeitunterschied zu Spanien nicht bedacht haben und folglich noch vor Geschäftsbeginn in der Stadt sind. Von der Festungsmauer aus genießen wir einen schönen Ausblick auf den Rio Miño und auf der gegenüberliegenden Seite die gewaltige Wehrkirche der spanischen Stadt Tui. Wir schauen uns auch die kleine Kirche Santo Estevão an. Valença wird von den Spaniern gern zum Einkaufen besucht, da hier viele Textilien günstiger zu erwerben sind. Unserem Matthias geht es an diesem Morgen jedoch nicht so gut, doch statt eines gesunden Tees für seinen kranken Magen, versucht er es mit Kaffee und Kuchen, was erstaunlicher Weise auch geholfen hat :-) Nun möchte er für die gesamte Reisegruppe ein Stückchen zum Probieren mitnehmen. Beim Abholen der Kuchen wird er von drei Damen unserer Reisegruppe begleitet. Allein kommt er zurück, da sich die Damen in einem Geschäft für schöne und günstige Tischdecken interessierten, weniger spannend für Matthias ;-) Jedoch hätte er sie wohl besser nicht allein gelassen, denn die Abkürzung zum Bus haben sie unglücklicherweise verpasst. Es ist wirklich ein lustiges Bild, wie unsere drei Damen nach uns suchen und uns nicht sehen, während wir sie schon längst erblickt haben. Letztendlich haben sie uns doch noch gefunden und unser Busfahrer David bringt uns zum Monte de Santa Tecla. Die steinernen Rundbauten wurden im ersten vorchristlichen Jahrtausend errichtet und erst 1913 von Waldarbeitern zufällig entdeckt. Auf der Bergspitze angekommen werden wir mit einer fantastischen Aussicht auf die Mündung des Rio Miño in den Atlantik belohnt und wir haben dabei Matthias seinen "gesundwerdenden" Kuchen probiert. Später besichtigen wir die Kapelle und die Keltensiedlung Castro de Santa Tecla. Unsere Mittagspause verbringen wir im Hafen des kleinen Ortes A Guarda, wo viele von uns "Pulpo" (Oktopus) probieren. Für unsere Weiterfahrt nach Baiona wählen wir die Panoramastraße am Atlantik. Baiona ist eine der schönsten galicischen Städte, mit Sandstrand und einem Parador in der ehemaligen Templerburg. Einige von uns haben es sogar geschafft, die komplette Templerburg zu besichtigen. Über Pontevedra fahren wir weiter nach O Grove. Das letzte Stück fahren wir am Strand von Lanzada entlang, welcher der längste Strand Spaniens ist. Am letzten Sonntag im August findet hier die "Wallfahrt der neun Wogen" statt. Frauen, denen bisher der Kinderwunsch versagt geblieben ist, nehmen hoffnungsvoll an der Wallfahrt teil. Im kleinen Hafen von O Grove beginnt unsere Bootsfahrt zu den Muschelbänken in der Meeresbucht Ría de Arousa. Eine Reiseteilnehmerin entspannt lieber am Strand, da eine Bootsfahrt auf dem Meer weniger gut für ihren Magen ist. Während der Bootsfahrt gibt es neben vielen interessanten Informationen auch Wein und Miesmuscheln zum Probieren. Doch viel schöner ist die zum Tanz einladende Musik, wo zuerst Reiseleiter und Reisebegleitung ein Tänzchen wagen, später wir alle zusammen das Tanzbein schwingen und auch mit den jungen Kellnern getanzt wird. Nach diesem kulinarischen und sportlichen Erlebnis geht es mit musikalischer Unterhaltung im Bus zurück zur zweiten Übernachtung in Santiago de Compostela. Nach dem Abendessen besuchen wir ein Stammlokal, in dem Matthias uns den Chef des Hauses - einen der besten Weinkenner Spaniens - vorstellt. Bei leckerem roten und weißen Wein, Käse und Brot lassen wir den Tag Revue passieren.

7. Tag, Montag, der 17.09.12: Von Santiago de Compostela über Muros, Carnota, Kap Finisterre, Fisterra und Muxia zurück nach Santiago de Compostela

Unser Busfahrer David hat heute seinen freien Tag und folglich bekommen wir einen anderen Bus mit neuem Busfahrer. Nach einem leckeren Frühstück fahren wir mit diesem etwas luxuriöseren Bus auf der Panorama-Küstenstraße zum Kap Finisterre, auch als das "Ende der Welt" bekannt! Unseren ersten Besichtigungsstopp legen wir in Muros, einem hübschen kleinen Fischerdorf ein, wo wir die Stiftkirche San Pedro besichtigen und uns im Hafen bei einem heißen Kaffee oder Tee für die weitere Fahrt stärken. Anschließend geht es weiter nach Carnota. Von außen betrachten wir die Kirche Santa Colomba und lassen uns von Matthias den mit über 34 Metern zweitlängsten und erstaunlichsten Getreidespeicher Galiciens zeigen. Gegen Mittag erreichen wir das Kap Finisterre. Früher liefen viele Pilger bis hierher, um von ihrer Pilgerschaft eine Jakobsmuschel aus dem Meer mit nach Hause zu nehmen. Wir genießen die Aussicht und nehmen uns die Zeit für ein weiteres Gruppenfoto. Nach unserer Mittagspause in Fisterra fahren wir weiter in nördliche Richtung zur Wallfahrtskirche in Muxia. Dieser Ort liegt an der Costa da Morte, der Todesküste, welche vielen Schiffen zum Verhängnis wurde. Aus diesem Grund wurde die Kirche Nosa Señora de la Barca errichtet. Schiffseigner und Seeleute haben der Kirche Schiffsmodelle gestiftet, um Schutz vor den Tücken des Meeres zu erhalten. Faszinierend sind die gewaltigen Steine, welche den Küstenstreifen bedecken und uns die tosende Naturgewalt des Meeres auch akustisch erleben lassen. Dieser Ort hat eine sehr beruhigende und meditierende Wirkung. Wir wären gern länger hier geblieben. Gegen Nachmittag fahren wir zurück nach Santiago de Compostela. Unser Busfahrer ist so nett, uns kurz zum Hotel zu fahren, damit wir unsere großen Rucksäcke auf unsere Zimmer bringen und nur das Notwendigste für einen Bummel durch die Stadt mitnehmen können. Dann werden wir in die Innenstadt chauffiert und verabschieden uns von unserem zuvorkommenden Busfahrer. Wir nutzen die Zeit unter anderem für eine kleine persönliche Stadtbesichtigung oder zum Einkaufen von Souvenirs für die Daheimgebliebenen. Einige gönnen sich ein leckeres Abendessen mit wunderbarer musikalischer Begleitung und schönen Kirchenklängen in der Innenstadt. Der Großteil der Reisegruppe trifft sich dann zum gemeinsamen Abendessen wieder. Der Abschluss dieses Tages gestaltet sich eher individuell, einige entspannen auf ihren Zimmern und eine kleinere Gruppe spaziere mit Matthias für einen Abendtrunk in die Innenstadt. Die Hotelbar hat heute geschlossen, was uns aber nicht daran hindert, uns in die leicht beleuchtete Bar zu setzen. Unsere Getränke bestellen wir noch beim Abendessen und nehmen sie einfach mit in den komfortablen Sitzbereich der Hotelbar. Wir lassen den Tag dann zusammen ausklingen.

8. Tag, Dienstag, der 18.09.12: Von Santiago de Compostela über Las Catedrais und Oviedo nach Ribadesella

Am Morgen heißt es Abschied nehmen von Santiago de Compostela. Über Mondoñedo fahren wir zum Praia das Catedrais. Der "Kathedralenstrand" besteht aus vom Festland durch das Meer abgetrennte Felsformationen, die bei Ebbe besonders eindrucksvoll wirken. Bei unserem Besuch sind die hohen Wellen zu sehen. Wir gehen am Strand spazieren und halten unsere Füße ins Wasser. Wir wären gern noch länger an diesem schönen Ort geblieben, doch wir wollen weitere Highlights auf unserer Reise erleben. Unsere Mittagspause verbringen wir durch Zufall im Restaurant "Lupa", wo die Bedienung zuvorkommend und vor allem sehr schnell ist, ein wirklicher Glücksgriff :-) In Oviedo wartet bereits unsere Stadtführerin Elena. Wir treffen uns mit ihr auf dem Monte Naranco und besichtigen die beiden frühromanischen Kirchen San Miguel de Lillo und Santa María del Naranco. Auf dem Monte Naranco haben wir eine gute Aussicht über Oviedo und die Umgebung der Stadt. Weiter zeigt uns Elena die Altstadt und erläutert uns ihre historischen Hintergründe. Wir können auch einen Blick in die Kathedrale San Salvador werfen. Von Oviedo aus fahren wir zu unserem Übernachtungsort Ribadesella an der Costa Verde. Unser 4-Sterne-Hotel "Gran Hotel del Sella" liegt an einer traumhaften Sandbucht und wir wünschen uns einen längeren Aufenthalt an diesem schönen Ort. Einige von uns trauen sich für einen kurzen Augenblick in den Atlantik. Nach einem besonders leckeren Abendessen spazieren wir an der Promenade entlang. Anschließend sitzen wir im bequemen Bereich der Hotelbar zusammen und genießen den ein oder anderen Schlummertrunk.

9. Tag, Mittwoch, der 19.09.12: Von Ribadesella über Covadonga, Altamira und Santillana del Mar nach Castro Urdiales

Wir fahren nach Covadonga, dem heiligsten Ort Spaniens und Ausgangspunkt für die christliche Rückeroberung der iberischen Halbinsel von den Mauren. Am Morgen ist das Wetter eher bescheiden, es soll aber noch schön werden :-) Wir besuchen die Heilige Höhle mit dem Grab des westgotischen Fürsten Pelayo und des Königs Alfons des I. Weiter besichtigen wir die Basilika San Fernando und das Kloster von Covadonga mit Ausblick auf die Picos de Europa. Im Anschluss fahren wir zur Höhle von Altamira. Bereits vor 20.000 bis 15.000 Jahren schufen Menschen in der Altsteinzeit Zeichnungen an der Höhlendecke, welche sich bis heute erhalten haben. Wir betrachten die genaue Kopie der Originalhöhle, da sie nur für wissenschaftliche Zwecke zugänglich ist. Dafür ist an die neue Höhle ein Museum mit einer interessanten Ausstellung angeschlossen. Nach dieser Reise in die Altsteinzeit fahren wir ins nahegelegene Städtchen Santillana del Mar. Hier sind die Straßenzüge, die Gebäude und das Straßenpflaster seit dem Mittelalter unverändert. Wir nutzen unseren Aufenthalt für einen Spaziergang durch diese Bilderbuchstadt und betrachten die Stiftskirche der Heiligen Juliana. Von Santillana del Mar fahren wir zu unserem Übernachtungsort Castro Urdiales und unserem 3-Sterne-Hotel "Las Rocas" an der kantabrischen Küste. Vor dem Abendessen unternehmen noch einen kurzen Spaziergang. Nach dem guten Essen schauen wir Fußball und trinken einen Cocktail in einer kleinen urigen Kneipe in der Altstadt von Castro Urdiales.

10. Tag, Donnerstag, der 20.09.12: Von Castro Urdiales über San Sebastián zurück nach Castro Urdiales

Heute fahren wir an Bilbao vorbei ins elegante Seebad San Sebastián. Jahrzehntelang war sie die Sommerresidenz des spanischen Königs. Wir haben uns mit unserem Stadtführer Tim getroffen und sind gemeinsam zum Monte Igeldo gefahren, von dem wir einen wirklich schönen Überblick über San Sebastián genießen. Bei unserer gemeinsamen Stadtführung sehen wir das Rathaus, den Hafen, die Kirche Santa María del Coro und die unzähligen Tapa-Bars in den engen Gassen. Im Anschluss an die Stadtführung zerstreut sich unsere Reisegruppe in kleine Teile, um leckere Tapas zu essen oder am Strand entlang zu spazieren. Am späten Nachmittag fahren wir zurück nach Castro Urdiales und lassen uns von Matthias wichtige Sehenswürdigkeiten der Stadt zeigen. Nach unserem Abendessen im Hotel verbringen wir unseren letzten gemeinsamen Abend in Nordspanien im Außenbereich einer netten Bar in der Altstadt.

11. Tag, Freitag, der 21.09.12: Von Castro Urdiales über Bilbao und Palma de Mallorca nach Berlin–Tegel

Am letzten Tag unserer Reise fahren wir nach Bilbao. Bevor wir das weltbekannte Guggenheim-Museum besuchen, unternehmen wir noch einen kleinen Spaziergang durch diese sehr schöne Stadt. Das Guggenheim-Museum beeindruckt uns bereits durch die Architektur des Gebäudes und die Gestaltung des Außenbereiches. Gegen Nachmittag heißt es dann bedauerlicherweise Abschied zu nehmen von unserem Busfahrer David, unserem örtlichen Reiseleiter Matthias und letztendlich auch vom wunderschönen grünen Nordspanien. Wir fliegen von Bilbao zunächst nach Palma de Mallorca und im Anschluss nach Berlin-Tegel. Dort verabschieden sich die Reisegäste und ich voneinander, um die Heimreise in verschiedenen Haustür-Transferen anzutreten.


DANKESCHÖN!!!

Liebe Reisegäste, lieber Matthias,
an dieser Stelle möchte ich mich bei Euch allen für eine wunderschöne gemeinsame Reise ins grüne Nordspanien bedanken. Es war ein unvergessliches Erlebnis mit vielen spannenden historischen Eindrücken, besonderer Dank an Matthias für seine interessanten Informationen und abenteuerlichen Geschichten. Wir haben auch herrliche Ausblicke genießen können, schicke Besichtigungen und Stadtführungen erlebt, gemeinsame und unterhaltsame Abende verbracht und vor allem wirklich sehr viel gelacht. Ich freue mich, Euch vielleicht auf der einen oder anderen Reise wiederzusehen. Bleibt mir gesund und alles Gute!
Herzliche Grüße
Eure Stefanie

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