Reisebericht: Single–Wanderreise auf der Kanaren–Insel El Hierro

11.03. – 18.03.2018, 8 Tage Wanderreise für Singles mit 4 geführten Wanderungen auf der kleinsten Kanareninsel El Hierro mit Zwischenstopp auf Teneriffa


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare
 
Die kleine unbekannte Insel El Hierro und Teneriffa waren die Ziele unserer Single Wanderreise. Bei frühlingshaften Temperaturen genossen wir die Blütenpracht und die herrliche, abwechslungsreiche Landschaft. Sogar ein Bad im Atlantik war schon möglich.
Ein Reisebericht von
Ria Heilmann
Ria Heilmann

Anreise am 11.03.2018

Ganz gemütlich starteten die Teilnehmer unserer Gruppe nach dem Frühstück zu den Flughäfen Dresden, Berlin, Frankfurt und Düsseldorf um nach Teneriffa zu fliegen. Nach ca. 5 Flug Stunden trafen alle fast zur gleichen Zeit ein und so konnten wir gemeinsam mit dem Bus in unser Hotel in Teneriffas Hauptstadt Santa Cruz fahren. Im Hotel Contemporaneo war schon alles perfekt vorbereitet und so waren wir schnell in unseren Zimmern. Beim Abendessen im Hotel wurden die ersten Freundschaften geknüpft und Reiseerlebnisse ausgetauscht. Wir stärkten uns am Buffet nach der langen Anreise. Danach begaben sich noch viele Singles mit mir auf eine erste Erkundungstour durch das nächtliche Santa Cruz. Viele Gaststätten waren noch gut besucht und die Leute saßen draußen bei milden Temperaturen. Viele imposante Gebäude waren angeleuchtet und am Plaza de Espana im Zentrum unten am Meer spiegelten sich die Lichter im Wasser des Platzes. Unser erster gemeinsamer Reisetag ging so mit schönen Erlebnissen zu Ende und wir freuten uns auf unsere Betten.

Santa Cruz und Flug nach El Hierro am 12.03.2018

Nach dem Frühstück begaben wir uns auf einen gemeinsamen Stadtrundgang durch Santa Cruz. Durch den gleich neben unserem Hotel gelegenen Parc Garcia Sanabria mit einem alten Baumbestand gings zunächst zum Plaza 25 de Julio. Aber leider wurde der Platz mit den wunderschönen Azulejos gerade rekonstruiert und so sahen wir die Pracht nur abgebildet auf der Bauverkleidung. Vorbei an vielen wunderschönen alten Villen liefen wir bergab zum Plaza Weyler mit dem Fuente del Amor aus weissem Marmor. Der Brunnen kam in Teilen per Schiff aus Genua und wurde dann vor Ort zusammengebaut. Über die Calle Castillo ohne Verkehr aber mit vielen Geschäften führte unsere Tour geradewegs hinunter ans Meer. An der Plaza de Espana mit dem Meerwassersee machten wir ein erstes Gruppenfoto und gingen weiter auf der Uferpromenade bis zum Auditorio. Das wie eine Welle aussehende Konzerthaus wurde 2003 eröffnet und ist außen mit vielen Millionen weissen Kachelbruchstücken verziert. So glänzte es in der Sonne und wir verbrachten einige Zeit auf dem zum Meer hingewandten Vorplatz in der warmen Sonne und genossen die Aussicht auf die Stadt und das dahinter liegende Anaga Gebirge. Den Rückweg nahmen wir vorbei an der Hauptkirche der Stadt, hatten aber keine Zeit mehr für die Innenbesichtigung. Das verschoben wir auf unseren letzten Tag der Reise.
Vom Hotel brachte uns dann ein Bus zum nahe gelegenen Flughafen Teneriffa Nord und wir flogen mit Binter Canarias 40 Minuten nach El Hierro. Bei guter Sicht sahen wir den Teide ganz aus der Nähe, La Palma und La Gomera.

Ankunft auf El Hierro

Auf dem kleinen Flughafen von El Hierro erwartete uns schon Ralf. Er lebt seit 19 Jahren auf der Insel und betreut für Eberhardt Travel die Gruppen. Ralf brachte uns zum Bus und stellte uns Juan, unseren Fahrer vor. Dann fuhren wir die kurze Strecke hinauf nach Mocanal in unser Hotel Villa El Monanal. Die Zimmer wurden verteilt und da gab es schon gleich eine Panne. Ein Schloß war defekt und eine Teilnehmerin hatte sich ausgesperrt. Gemeinsam lösten wir das Problem auf recht unkomlizierte Weise und am nächsten Tag war das Schloss dann auch repariert. Danach machten wir einen ersten Rundgang zu den beiden Supermärkten und kauften Wasser und Picknick für unterwegs ein. Während den Wanderungen auf El Hierro gibt es kaum Möglichkeiten einzukehren oder einzukaufen. Um 18 Uhr kam Ralf zu uns in die Lobby und bei einem Glas Wein erfuhren wir alles wichtige zur Insel und zu den 4 gemeinsamen Wanderungen. Danach endlich gab es Abendessen im gegenüber liegenden Lokal.

Wanderung Hochweiden und Mirador de la Pena am 13.03.2018

Nach dem Frühstück in der Lobby starteten wir mit unserem Bus hinauf zum Aussichtspunkt Jinama auf 1240 m Höhe. Wir hatten uns warm angezogen und waren überrascht, denn es schien die Sonne und wir waren über der Wolkendecke. Gute Sicht auf La Palma, Gomera und Teneriffa mit dem Teide sowie hinunter ins Golftal machten sofort gute Laune. Wir wanderten über die Hochweiden nach San Andres und dort gab es zur Begrüßung einen Barraquito für jeden. Wir liefen dann weiter über die Hochweiden und sahen viele Kühe, Schafe und Pferde. In Las Tabladas besuchten wir ein Souvenirgeschäft und kauften Karten, Briefmarken und die ersten Mitbringsel ein. Weiter ging es bis zum Steinkreis, wo wir unser Mittagspicknick und ein Gruppenfoto machten. Am Mirador de la Pena, ein Bauwerk des berühmten Cesar Manrique gab es dann ein Getränk und den für El Hierro berühmten Käsekuchen. Auch wenn die Aussicht ins Golftal nicht mehr ganz klar war, genossen wir diesen herrlichen Ort. Nun stand noch der Rückweg nach Mocanal an und für diese Wanderung brauchten wir nochmal gut eine Stunde. Unterwegs erklärte uns Ralf viele Pflanzen der Insel und an einem Mispelbaum stärkten wir uns mit den köstlichen Früchten. In Mocanal dann gab es ein kühles Bier als Belohnung in der 1-Euro-Bar. Bis zum Abendessen pflegte jeder seine müde Knochen und Gelenke und war glücklich über den ersten so gelungenen Wandertag.

Wanderung Lavafelder nach La Caleta am 14.03.2018

Heute brauchten wir keinen Bus und startenen die Wanderung direkt am Hotel. Zunächst lernten wir einen uns noch unbekannten teil von Mocanal kennen mit schönen Häusern und Gärten. Eine Attraktion war ein seltener Tomatenbaum in einem Garten. Dann wanderten wir auf einem neu angelegten Weg hinunter nach Echedo. Unterwegs sahen wir ein altes Tabakhaus und wieder viele Pflanzen und üppiges Grün, denn es hatte vor unserer Ankunft über längere Zeit stark geregnet. In Echedo an der Kirche machten wir unsere erste Pause. Es war wieder sehr warm und in der Sonne schon fast unerträglich. Weiter gings dann an Weingärten bis zu den Vulkanbergen. Wir querten einen Vulkan am steilen Hang und hatten tief unter uns das Meer, Tamaduste und weiter vorn den Flughafen von El Hierro. Zu unserer Freude landeten und starteten 2 Flugzeuge. Während der Mittagspause konnten wir die Echsen beobachten. Unser Weg führte stetig bergab und fast unten am Meer zeigte uns Ralf seltene Petroglyphen. Noch sind sie ein Geheimtipp aber man plant dorthin einen bequemen Zugang und natürlich wird es dann Eintritt kosten.

Weiter nach La Caleta

Der Weg nach La Caleta querte den Hang kurz überhalb des Flughafens. Unterwegs demonstrierte uns Ralf, wie man aus der Spitze einer Agave Nadel und Faden gewinnen kann. Einfach genial, denn früher kannte man das von uns verwendete Nähzeug nicht. Wir kamen vorbei an einem alten WASCHPLATZ und bei einer Damen konnten wir Wasser nachfassen und uns in ihrer Garage etwas "abkühlen". Bei den Meerwasserschwimmbädern von La Caleta war dann perfektes Badewetter. Einige gingen über eine Leiter in den Atlantik schwimmen. Andere stiegen in die Meerwasserpools und wieder andere kühlten nur die Füsse im Pool.
Zur Belohnung wurde dann ein köstliches Buffet für uns angeliefert mit Sandwiches, Salat, Kichererbsenbällchen, Brot und Getränken. Das schmeckte nach der schweisstreibenden Wanderung und dem Bad dann so richtig gut. Allerdings schafften wir nicht alles und so packte ich den Rest für den nächsten Tag ein. Unser Bus brachte uns zurück zum Hotel und eine Teilnehmerin fuhr danach noch mit Ralf in die "Hauptstadt", um Ersatz für ihre kaputten Wanderschuhe zu kaufen. Leider gab es keinen Kauferfolg und so organisierte ich nach dem Abendessen einen "Schuhbasar" mit den Ersatzschuhen der Teilnehmerinnen. Ein paar Schuhe passten perfekt und so waren die nächsten Wanderungen gesichert.

Wanderung Inselheiligtum und Sabinas am 15.03.2018

Mit dem Bus fuhren wir heute durch den Tunnel hinunter ins Golftal, wo Ralf in der Nähe seines Hauses zusteigen konnten. Die erste Pause gab es dann in Pozo de la Salud am Kurhotel. Die Wolken hingen tief und das ergab ein imposantes Bild. Wir probierten das Heilwasser, nutzten gleich die Toiletten und kauften Souvenirs ein. Dann fuhren wir weiter gen Westen zunächst am Meer entlang und später in Serpentinen hinauf bis zur Wallfahrtskirche de Los Reyes. Ralf las uns die Geschichte der Ankunft der Madonna auf El Hierro vor und so waren wir eingestimmt als die Kirche aufgeschlossen wurde und wir die Madonna bewundern konnten. Das Wetter war uns heute nicht so hold. Es stürmte kräftig und später kam noch Regen dazu. So konnten wir endlich die mitgebrachte Regenkleidung testen. An den Sabinas dann hörte der Regen auf uns so konnte das Gruppenfoto ohne Schirme gemacht werden. Auf dem Weg über die Hochfläche sahen wir noch viele schiefe Bäume und eine wundervolle Blütenracht am Boden. Der Weg führte stetig bergan bis zum Aussichtspunkt Mirador de Bascos. Von oben sahen wir auf das Kurhotel und die Küste im Golftal - einfach grandios. Nun folgte nochmals ein steiler Anstieg entlang des Kratertrandes bis zu einer Weggablung. Dort spendierte Ralf zur Belohnung getrocknete Bananen. Dann hieß es die Wanderstiefel fester schnüren für den langen, steilen Abstieg hinunter nach Sabinosa. Unterwegs machten wir immer kurze Pausen und genossen die herrlichen Ausblicke. Über uns schwebten Paragleiter und freuten sich über den Zuspruch aus dem Tal. In Sabinosa dann kehrten wir ein auf ein Bier, Schnaps, Eis usw.

Wanderung nicht Malpaso sondern La Restinga am 16.03.2018

Unsere letzte Wanderung mit Ralf brachte eine Überraschung. Mit dem Bus fuhren wir hinauf in den Kiefernwald zum Grill- und Zeltplatz Hoya de Morcillo. Dort ist die Insel anschaulich nachgebildet und wir orientierten uns zunächst. Da am Kamm die Wolken festhingen und keine Aufhellung zu erwarten war, entschieden wir, nicht zum Malpaso aufzusteigen sondern nach La Restinga abzusteigen. Zunächst aber erklärte uns Ralf das "Wunder" der Kanarenkiefern und berichtete über die verheerenden Brände. Dann ging es nur noch bergab vorbei an vielen Gärten nach El Pinar. Dort besuchten wir ein Künstlerehepaar und bewunderten deren Schmuck und Keramik. Auf der Plaza tranken wir dann Barraquito und assen eine Kleinigkeiten. Hinter El Pinar führte unsere Wanderung immer über alte Wirtschaftswege durch eine blühende Landschaft. Wir ernteten Mandeln aus dem Vorjahr und machten unser Picknick zwischen alten Steinmauern. Der Weg war lang und wir gingen 1000 Meter bergab, nochmals eine Herausforderung bei der letzten Wanderung. Alle kamen gut unten in La Restinga an und dort war eine Stunde Zeit zum Einkehren, ein Museum zu besuchen und die Lavafelder zu bestaunen. Am südlichsten Punkt der Insel gibt es einige Tauchschulen und eine sehenswerte Unterwasserwelt. Noch ist es ein Geheimtipp. Mit dem Linienbus fuhren wir dann über viele Serpentinen hinauf nach El Pinar, wo uns unser Bus wieder erwartete und zurück zum Hotel brachte. Wir verabschiedeten uns von Ralf und von unserem Fahrer und alle waren sehr glücklich über 4 geschaffte Wanderungen.

Ausflug zum ECO Museum und einer zauberhaften Küste am 17.03.2018

Der letzte Tag auf El Hierro war gekommen. Wir räumten unsere Zimmer und stellten die Koffer bei der Rezeption ein. Dann sollte es mit dem Linienbus zum ECO Museum gehen. Aber der ankommende Bus hatte nur 15 Sitzplätze und war auch schon voll besetzt. Über Ralf organisierte ich einen Ersatz Linienbus, der dann eine Stunde später eintraf und unsere Gruppe ins ECO Museum im Golftal brachte. Wir besichtigten die alten aus Lavastein gebauten Häuser des Dorfes und waren fasziniert von dieser gepflegten Anlage. Danach brachte uns Monika ins Lagatario und zeigte uns die Aufzucht der wieder entdeckten Riesenechse von El Hierro. Sie berichtete über die erfolgreiche Auswilderung und dass man vielleicht auch irgendwann diese Echsen in der Natur wieder sehen kann. Durch unseren Zeitverzug mußten wir uns sputen auf dem Weg zum Meer. Zunächst gingen wir ein Stück auf der Strasse und dann vorbei an Ananasfeldern bis ans Meer.

Küstenweg von La Maceta nach Las Puntas

In La Maceta erreichten wir die Küste und sahen von oben auf die Meerwasserschwimmbecken. Eine sehr starke  Brandung machte das Baden dort unmöglich und außerdem hatten wir auch keine Zeit dafür. Mit EU Mitteln hat man einen wundervollen Weg entlang der Küste durch Lavafelder angelegt und diesen gingen wir bis zum kleinsten Hotel mit 2 Zimmern. An einem Kiosk verzehrten wir das Mitgebrachte und tranken Kaffe und Bier. Auf dem Weg machten wir immer wieder Fotos und waren begeistert von der Brandung. Die Sonne schien, es war warm und so war der letzte Ausflug noch einmal ein Höhepunkt unseres Aufenthaltes auf El Hierro.
Am kleinsten Hotel bei Las Puntas schlugen die Wellen über die Felsen und ich wurde überraschend von einer erfasst und völlig durchnässt. Ein schöner Spass und toller Abschluss, denn in der Sonne trocknete alles wieder schnell. Unser Bus erwartete uns und wir fuhren hinauf zu unserem Hotel, luden die Koffer ein und weiter gings hinunter zum Flughafen. Ganz pünktlich brachte uns Binter Canarias wieder zurück nach Teneriffa und dort wohnten wir die letzte Nacht im uns schon bekannten Hotel Contemporaneo in Santa Cruz.

Nochmals Santa Cruz und Heimflug am 18.03.2018

Nach dem Frühstück starteten wir zur letzten "Wanderung" in Santa Cruz zur Kirche Nuestra Senora de la Concepcion. Auf dem Vorplatz machten wir noch ein Gruppenfoto und dann gingen wir hinein und nahmen an der Messe teil. Die Kirche besticht mit dem prunkvollen Hochaltar und der recht niedrigen Holzdecke. Aber auch die vielen Seitenaltäre konnten wir in Ruhe betrachten. Danach spazierten wir entlang des Barranco de Santos hinauf zur Brücke, die zur Markthalle führt. Vor der Markthalle war ein Flohmarkt und somit sehr viele Menschen unterwegs. Die Markthalle ist im arabischen Stil gebaut und hat wundervolle Innenhöfe, wo die Waren angeboten werden. Wir besuchten einen Obststand, wo ich für alle zum Probieren eine Cherimoya kaufte. Dann gingen wir in die Fischhalle im Untergeschoss und bestaunten die vielen verschiedenen Fische. Nun konnte jeder noch für zu Hause einkaufen und dann liefen wir zurück ins Hotel,  verstauten alles im Koffer, räumten die Zimmer und gaben die Schlüssel ab. Hinter dem Parc Garcia Sanabria kehrten wir ein und nahmen einen kleinen Mittagsimbiss.
Ein Bus brachte uns dann alle zusammen zum Flughafen Teneriffa Süd und dort hiess es Abschied nehmen. Mit Condor und Germania flogen wir wieder zurück nach Dresden, Berlin, Frankfurt und Düsseldorf.

Danke an meine lieben Reisegäste

Eine Reise im Frühling auf die Kanaren ist immer ein Erlebnis. Noch besser ist es, wenn man wandert und das Wetter dazu passt und man eine super Gruppe betreuen darf.
Mir war das alles vergönnt und so danke ich euch allen, dass ihr diese Reise gebucht habt.
Ihr ward eine super Truppe und seid bei den nicht ganz einfachen Wanderungen über euch hinaus gewachsen. Keiner hat gemeckert, auch wenn die Füße schmerzten. Das eine und andere Mittelchen half dabei über die schwierigen Momente.
Ich wünsche euch alles erdenklich Gute, bleibt gesund und reisefreudig und dann bin ich gespannt auf ein Wiedersehen mit euch bei einer meiner Reisen von Eberhardt-Travel.
Eure Ria

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht