Reisebericht: Wandern auf den Kanaren – La Palma & Teneriffa

04.04. – 14.04.2014, 11 Tage Rundreise mit Wanderungen auf den Kanaren–Inseln La Palma und Teneriffa mit Santa Cruz de la Palma – Roque de Los Muchachos – Vulkanroute – La Laguna – Baranco de Masca – Teide – Puerto de la Cruz (48 oder 64 Wanderkilometer)


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Geprägt von vielen besonderen Erlebnissen war unsere Reise auf den kanarischen Inseln La Palma und Teneriffa. Einem stürmischenm Austieg des Teide folgte der Teide in schneeweißem Kleid, aber auch die Masca-Schlucht bot uns einzigartige Erfahrungen.
Ein Reisebericht von
Martin Jentzsch
Martin Jentzsch

1. Tag – 04.04.2014 – Anreise nach La Palma

Schon zeitig begann unser erster Reisetag, ausschlafen wäre ein Traum gewesen, doch unser Flugzeug startete schon am frühen Vormittag mit uns in Richtung der „grünen Insel" La Palma. Der Flug war ein wenig unruhig, so dass wir schon ein erstes kleines Abenteuer hatten, doch wir haben das alle gut verkraftet und konnten pünktlich auf La Palma landen. Der Flughafen schien wie verlassen, nur eine weitere kleine Maschine der lokalen kanarischen Airline war mit vor Ort. Eine Idylle, die uns auch beim weiteren Aufenthalt auf La Palma ans Herz wuchs.
Entsprechend dauerte es nicht lange, bis wir unsere Koffer hatten und von Andreas, unserem örtlichen Guide, empfangen wurden. Er brachte uns zum Bus, wo wir ein wenig improvisieren mussten um all unser Gepäck unter zu bekommen, aber alles kein Problem, wir atmeten die örtliche Gelassenheit mit ein und zu unserem Hotel in Los Cancajos waren es auch nur wenige Minuten. Ein grünes Idyll mit schönen großen Zimmern erwartete uns hier: Die Hacienda San Jorge.
Bevor wir die nähere Umgebung und den Ort Los Cancajos erkunden sollten, entspannten wir uns kurz auf den Zimmern, das frühe Aufstehen und der Flug machte dies einfach nötig. Dann trafen wir uns schon in der Lobby und es ging los zu einem kleinen gemeinsamen Spaziergang an der Strandpromenade entlang. Ein Flugzeug startete vom Flughafen über unsere Köpfe hinweg und kurz kam die Unsicherheit: Werden wir den Flughafen im Hotel hören? Aber nach kurzem Nachdenken war uns klar, so viele Maschinen starten und landen hier gar nicht - und wenn dann tagsüber, wenn wir unterwegs sind. Ein kurzer Stopp im Supermarkt durfte natürlich nicht fehlen, denn für morgen wollten wir versorgt sein. Im Hotel zurück war auch Andreas wieder da, er brachte uns nun ein paar Infos über die Insel und natürlich schon mal einen kleinen Ausblick auf die Wanderungen der nächsten Tage.

2. Tag – 05.04.2014 – Wanderung vom Roque de los Muchachos zum Pico de la Cruz

Die Wanderschuhe waren angezogen und alle waren bereit auf die ersten gemeinsamen Wanderkilometer, doch zunächst starteten wir mit dem Bus. Unser Fahrer brachte uns durch über 400 Kurven hinauf zum Roque de los Muchachos. Die ersten Fotos im Wanderoutfit wurden geschossen und wir konnten starten.
Auf der Wanderung lernten wir viel über die wissenschaftlichen Arbeiten, die auf La Palma stattfinden und wir sahen es natürlich auch, denn nahezu unsere gesamte Strecke entlang hatten wir immer einen Blick auf mindestens ein Observatorium. Auch das „Gran Telescopio Canarias" entdeckten wir bei unserer Wanderung, welches das derzeit weltweit zweitgrößte Teleskop ist. Aber auch die Natur begleitete uns natürlich, so hatten wir immer einen guten Blick in die Caldera de Taburiente, schließlich wanderten wir auf deren Rand entlang. Ein Blick bot uns auf in die sogenannte Schlucht der Todesängste, was unser Ziel für den kommenden Tag war. Noch konnten wir daran aber keine Gründe erkennen, Angst zu haben.
Auch einen zusätzlichen Begleiter hatten wir auf unserer heutigen Tour, eine Krähe folgte uns des Weges. Wahrscheinlich ahnte sie, dass sie von uns etwas zu fressen bekommen würde, sobald wir eine Rast einlegen würden. Und so kam es dann auch, wobei die Krähe durchaus wählerisch war und nur das Beste vom Besten haben wollte.
Unsere Wanderung endete am Pico de la Cruz, hier stiegen wir wieder in den Bus, der uns durch Kiefern- und Lorbeerwald wieder an die Küste brachte. Vom Nachmittag war noch ausreichend Zeit vorhanden, so dass wir im Meer baden gehen, einfach entspannen oder auch Schlaf vom Vortag nachholen konnten.

3. Tag – 06.04.2014 – Wanderung durch die Schlucht der Todesängste

Am heutigen Tag machte sich unsere Gruppengröße erstmals richtig bezahlt, denn durch den kleinen Bus mussten wir nicht noch vorher umsteigen um zum Einstiegspunkt unserer heutigen Wanderung zu kommen. Doch die Fahrt dahin war recht abenteuerlich, denn wir bekamen dabei einen recht unverfälschten Blick in die Schlucht der Todesängste, die wir an diesem Tag bezwingen würden. Dem ein oder anderen war der Ausblick bei der schmalen und kurvigen Straßengegebenheit nicht ganz geheuer, so dass der sich doch lieber einen anderen Platz suchte. Aber die Aufregung war unnötig, denn natürlich sind wie sicher am Aussichtspunkt Los Brecitos angekommen.
Der erste Teil der Wanderung führte uns durch einen wunderschönen Kiefernwald. Der ganz typische Duft und der durch einen Nadelteppich ausgelegte Weg brachten uns zu zahlreichen schönen Momenten, die wir natürlich alle festhielten, per Kamera oder auch in unseren Erinnerungen. Auch heute konnten wir dabei natürlich einen Blick in den Kessel der Caldera erhaschen, in diese wanderten wir schließlich hinab. Pünktlich zur Mittagszeit haben wir den ersten Teil unserer Wanderung dann auch schon geschafft, wir waren am Fluss Playa de Taburiente angekommen. Dieser Fluss fließt als einziger ganzjährig auf den Kanaren und uns wurde die Aufgabe zu Teil, diesen erstmals zu überqueren. Wir stellten uns doch noch recht ungeschickt dabei an, aber zum Glück stellten sich andere Gruppen noch schlimmer an als wir. Nach einer schönen schattigen Wanderung im Kiefernwald war nun Zeit, sich einen sonnigen Stein zu suchen und die eingepackte Mittagsverpflegung zu vernichten.
Der zweite Teil der Wanderung führte uns nun mitten durch das Flussbett des Playa de Taburiente. Unsere Trittsicherheit war nun deutlich gefragt, denn wir liefen nun teils von Stein zu Stein um weiter zu kommen. Dabei querten wir auch noch mehrfach den Fluss und wurden dabei immer sicherer und mussten immer mehr über unsere erste Überquerung lachen. Nur eine Stelle gab es, an der sich dann doch einige nasse Füße eingefangen hatten, da war es dann doch zu breit und tief. Aber natürlich steckten wir das weg. Auch ein paar Klettereinlagen gehörten immer mal wieder zu unserem heutigen Wanderprogramm und der Weg zog sich dann doch schnell in die Länge. Eine erste richtige Herausforderung also an diesem Wandertag.
Mit schnellem Schritt erreichten wir dann auch unseren Bus, nun hieß es zügig sein, um vor den anderen Gruppen weg zu kommen. Dies sicherte uns dann die ersten Plätze an der Bar „Balcon Taburiente", wo wir uns ein schönes kaltes Getränk im angefrorenen Glas gönnten. Eine nette Belohnung zum Abschluss unserer heutigen Wanderung, natürlich mit einem Blick in die heute bezwungene Schlucht, die zumindest gegenüber uns Ihrem Namen keine Ehre machte. Letzteres ist aber wohl auch besser so.

4. Tag – 07.04.2014 – Wanderung auf den Feuerbergen von La Palma

Nach dem gestrigen Tag kam uns heute eine etwas gemächlichere Tour wieder ganz recht, aber auch heute sollten uns wieder viele neue Eindrücke von der Vielfältigkeit La Palmas überraschen. Mit dem Bus ging es zunächst in Richtung des Vulkaninformationszentrums San Antonio, von wo wir unsere Wanderung starteten. Heute hatten wir einen steten Blick auf das Meer, was natürlich unser Wanderherz begeisterte. Die Küste war auch unser heutiges Ziel und auf dem Weg dahin bedankten wir uns auch mal bei den Inselgöttern für unsere bisherige Reise. So gaben wir den Blaubackeneidechsen von La Palma ein wenig unseres Proviants. Auch begutachteten wir alte Inschriften auf den Steinen, die von den Ureinwohner der Kanaren stammen. Bisher blieben diese aber unentziffert.
Wahrscheinlich dank unserer Opfergabe war auch der Wind auf unserer Seite, so dass wir auch den Gipfel des Teneguia besteigen konnten. Dies erforderte jedoch auch einiges an Kletterarbeit, wodurch manch einer auch eine Pause am Fuße des Gipfels vorzog. Alle anderen wurden mit einer wunderschönen Sicht für Ihre Mühen belohnt. Nach dieser Klettertour ging es wieder gemütlicher weiter und schon bald erreichten wir die Küsten mit den beiden Leuchttürmen und den Salinen von Fuencaliente. Hier hatten wir es auch schon geschafft für heute, nutzen aber natürlich den blauen Himmel noch zur Mittagsrast aus. Ebenso warfen wir einen Blick auf die Stationen der Salzgewinnung und kosteten zum Teil auch, wie dieses Meersalz schmeckt.
Durch die etwas kürzere Wanderung blieb uns heute auch ausreichend Zeit, um den Rest der Insel noch etwas unsicher zu machen. Nahezu alle gemeinsam brachen wir dazu vom Hotel Richtung Santa Cruz auf. Dazu hieß es erstmal Treppen steigen, was manche schon als abendliche Fitness nutzten, brachte nun uns allen auch einen schönen Blick auf Los Cancajos von oben. Nach einer knappen Stunde erreichten wir dann auch die Altstadt von Santa Cruz, wo wir durch die Gassen schlenderten und den kanarischen Baustil genauer inspizierten, dieser ist geprägt von portugiesischen und andalusischen Einflüssen. Ebenso kamen wir zum originalgetreuen Nachbau der „Santa Maria" von der ersten Expedition des Christoph Kolumbus. Allerdings ist dieser Nachbau nicht, wie es selbst bei näherem Anschauen den Eindruck erweckt, aus Holz, sondern er ist aus Beton gefertigt und dann bemalt. Es wirkt aber täuschend echt. Nach einem kleinen Getränk nahmen wir auch wieder Kurs zum Hotel, diesmal aber mit dem örtlichen Bus. Eigentlich soll dieser recht pünktlich sein, so meinte es zumindest unser Reiseleiter Andreas, allerdings wurden wie vom Gegenteil überzeugt. Aber irgendwann kam er dann doch und wir mussten uns keine Gedanken machen, dass wir kein Abendessen bekommen würden.

5. Tag – 08.04.2014 – Überfahrt nach Teneriffa mit ersten Erkundungen

Unsere Zeit auf La Palma war nun schon vorbei, am sehr zeitigen Morgen wurden wir zum Hafen nach Santa Cruz gebracht. Nach ein wenig Warten, in welchen Container wir denn nun unser Gepäck hinein stellen dürfen, konnten wir uns auch einen gemütlichen Platz auf der Schnellfähre Fred Olsen suchen. Bei einem gemeinsamen Kaffee genossen wir unser Lunchpaket, welches wir vom Hotel bekommen hatten. Anschließend versuchten wir alle noch ein wenig Schlaf zu finden. Unsere Fahrt führte uns auch zu einem kurzen Stopp im Hafen von La Gomera, wo uns dann auch schon langsam die Sonne begrüßte. Eine Stunde später erreichten wir dann den Hafen Los Cristianos auf Teneriffa.
Hier nahm uns dann auch Eduardo freundlich auf, mit ihm haben wir unseren ersten Tag verbracht. Heute stand die Kultur etwas mehr im Vordergrund, unsere Wanderschuhe waren ja im Koffer verstaut. So erfuhren wir auch nochmal ganz andere Fakten rund um die Kanaren, auch zu den klimatischen Details, warum es denn auf La Palma grüner war als jetzt auf Teneriffa. Unser erster Stopp führte uns dann zum Wallfahrtsort Candelaria, wo wir die Schutzheilige in der Basilika aufsuchten. Vor der Basilika warfen wir dann noch einen Blick auf die Statuen von den 9 bekanntesten Königen der Kanaren.
Weiter ging es zu einem Stopp in La Laguna, wo wir die Altstadt erkundeten. In Erinnerung bleibt uns hier sicherlich die schräge Gasse, die nicht in den geordneten Baustil der auf dem Papier durchgeplanten Stadt passt. Hier konnten wir aber auch so einiges über die Baueinflüsse erfahren, durch die die kanarischen Inseln geprägt sind. Aber heute war kein Tag der großen Erkundungen, denn die Nacht war kurz und es wurde auch so langsam der Wunsch groß, doch mal ins Hotel zu kommen. Doch zuvor hielten wir noch an der Bodega Alvaro in Tacoronte. Sicherlich war es noch nicht die beste Zeit dafür, aber trotzdem ließen wir uns die Weine natürlich schmecken. Dazu gab es noch leckere Tapas, die uns ein wenig Stärkung brachten.
Nun ging es zum Hotel und hier angekommen traf uns der Kulturschock. Wir waren nicht mehr im kleinen Örtchen Los Cancajos auf La Palma, sondern nun in Puerto den La Cruz auf Teneriffa. Ein Vergleich, denn man kaum in Worte fassen kann. Es war alles größer, lauter und nicht mehr ganz so familär und gemütlich. Sicherlich kann man unserem Hotel Puerto Palace keinen Vorwurf machen, aber es hatte einfach ein schweres Erbe anzutreten und wir mussten uns auch im Kopf erst einmal umstellen. Nachdem wir dann unsere Zimmer bezogen hatten, ließen wir es natürlich trotz allem nicht nehmen, vor dem Abendessen die Stadt zu erkunden. Entlang der Hafenpromenade liefen wir bis zum Strand, wo wir an einer gemütlichen Bar abseits des Trubels auf unseren ersten Tag auf Teneriffa anstießen.

6. Tag – 09.04.2014 – Wanderung auf den Feuerbergen von La Palma

Die letzte Nacht war dann natürlich auch deutlich lauter als auf La Palma, ein wenig machte dies auch der anfänglichen Laune heute zu schaffen. Wir lernten in der der Hotellobby dann Othmar kennen, der uns die schöneren Seiten von Teneriffa zeigen sollte. Heute stand zunächst eine kleine Vorbereitungstour zu den jüngeren Vulkanen auf Teneriffa an. An die Busfahrt dahin erinnern wir uns nicht allzu gerne, den heute wollte man uns damit wohl erstmal weiter ärgern, für Abhilfe an den kommenden Tagen war aber gesorgt.
Unsere Fahrt führte uns durch den Teide-Nationalpark, wo wir natürlich auch Zeit für erste Fotostopps fanden, bevor wir dann zu unserer Wanderung abgesetzt wurden. Diese führt uns um den Chinyero herum, welcher beim letzten großen Vulkanausbruch 1909 auf Teneriffa entstand. Schöne Fotomotive ergaben sich vor allem aus der Kombination der Aschefelder mit den darauf schon wieder wachsenden Kiefern. Zielpunkt der Wanderung war San Jose, hier holte uns unser Bus wieder ab.
Der Höhepunkt des Tages sollte aber noch kommen, denn nun ging es Richtung Icod de los Vinos zu den Windhöhlen „Cueva del Viento", wir konnten uns vorher kaum vorstellen, was uns hier erwarten würde. Doch bevor wir unsere Erkundungen starten konnten, erfuhren wir zunächst, warum es denn die Höhlen in den Lavazungen gibt und wie diese entstehen. Ein kurzer Weg in den Wald und schon ging es durch die Klappe in die Unterwelt. Alle waren überrascht, die Höhlen waren zum Teil richtig geräumig, man konnte es kaum glauben, dass dies alles naturgeschaffen ist. Auf knapp 200 Metern konnten wir hier unser zuvor erhaltenen Kenntnisse festigen und dann hieß es Licht aus! Es war schon ein komisches Gefühl, im Dunkeln dazustehen. Wieder draußen genossen wir erstmalig den leckeren Barraquitor, der fortan als Gruppengetränk bezeichnet werden konnte.
Die Nähe zu Icod de los Vinos führte uns dann natürlich noch zu einem kleinen Stopp in der Ortschaft, schließlich steht hier der wohl bekannteste Drachenbaum der kanarischen Inseln. Diesen und die zahlreichen Pflanzen im Park davor beglückten wir mit ein paar Fotos und dann ging es zum Hotel. Es war ein willkommener erster Tag, der uns auch beim Überwinden des Kulturschocks half.

7. Tag – 10.04.2014 – Erlebnisse auf dem Teide

Der Beginn des heutigen Tages war von ein wenig Unsicherheit geprägt, denn am Vortag mussten wir sehen, dass aufgrund des Windes die Seilbahn nicht gefahren ist. Mit entsprechenden Alternativplänen starteten wir aber natürlich erstmal zum Teide. Das Glück sollte mit uns sein, denn die Seilbahn fuhr, aber auf der Bergstation begrüßte uns dann auch der Wind schon recht deutlich. Dies hatte aber durchaus auch was Gutes, denn wir waren dann so ziemlich die einzigen, die den weiteren Weg antraten: Die Besteigung des Teide-Gipfels. Mit den entsprechenden Genehmigungen, die Othmar mithatte, konnten wir starten. Die Höhe machte sicherlich allen zu schaffen, doch der Wind ließ dies schon fast vergessen, denn der schien uns von der Besteigung abhalten zu wollen. Zum Glück meinte Othmar, dass es geht und so ließen wir uns nicht abschrecken bis zum Gipfel hinauf zu laufen. Alleine wären wir alle ganz sicher umgedreht, unser Dank gebührte Othmar. An der windstillen Seite des Gipfels konnten wir uns dann sogar ein wenig sonnen und den Moment einfach genießen. Aber auch hinab mussten wir uns nochmal durch den Wind kämpfen, aber wir haben es alle heil geschafft.
An der Bergstation zurück entschieden wir, dass die Seilbahn ohne uns ins Tal fahren muss. Wir wollten das Abenteuer Teide nun vollends genießen und sollten von dieser Entscheidung auch nicht enttäuscht werden. Sicherlich, für einige war diese Wanderung am Ende auch eine Grenzerfahrung, aber im Nachhinein dennoch ein einmaliges Erlebnis. Wer hätte vermutet, dass wir durch mannshohe Schneefelder laufen würden - wohl niemand. Aber der Weg um die gut 1300 Meter Höhenunterschied zu bewältigen zog sich doch und doch konnten wir auf dem gesamten Weg eine sich immer wieder ändernde kleine Pflanzenwelt feststellen. Irgendwann trafen wir dann wieder auf unseren Bus - körperlich geschafft und doch auch sehr stolz es geschafft zu haben. Zum Glück stand morgen ein ruhigerer Tag an.

8. Tag – 11.04.2014 – Freier Tag auf Teneriffa

Nach unserer anstrengenden Tour vom Vortag stand heute die Erholung im Vordergrund. Da wir in Puerto de la Cruz untergebracht waren, bot sich der Loro Parque dazu natürlich mehr als an. So starteten wir gemeinsam vom Hotel dahin und verbrachten einen schönen Tag im Park. Durch die verschiedenen Shows konnte dieser Tag auch recht kurzweilig verbracht werden.
Als wir dann genug hatten, starteten wir mit der Bimmelbahn wieder in die Stadt. Hier ging es nochmal zu unserer bekannten Bar, wo wir bei einem Barraquito auf die Sonne warteten. Dabei wurden wir nicht enttäuscht, denn pünktlich 17 Uhr war sie da. So konnten noch ein paar schöne Fotos geschossen werden. Auf dem Rückweg wurden dann noch ein paar Souvenirkäufe für die Daheimgebliebenen erledigt.

9. Tag – 12.04.2014 – Eindrücke aus der Masca–Schlucht

Es war wieder Zeit zum Wandern und heute wollten wir die Masca-Schlucht erobern, doch auf der Fahrt dahin stellten wir uns alle die Frage, ob dies wirklich möglich sein würde. Denn wir fuhren durch Regen und am Himmel sah es nicht wirklich besser aus. Auch im Bergdörfchen Masca angekommen, waren wir nicht wirklich überzeugt. Während wir bei einem Barraquito die Entwicklung des Wetter abwarteten, zog dann sogar stürmischer Wind auf, die Entscheidung war schon klar: Heute ist hier keine Wanderung möglich. Schon wieder auf dem Weg Richtung Bus änderte sich die Lage dann aber doch noch ein wenig, so dass wir nach weiterem Warten dann doch in die Masca-Schlucht starteten.
Es sollte für uns zu einem ganz besonderen Erlebnis werden, denn bei trockenem Wetter kann es ja jeder. So begleitete uns nahezu auf der ganzen Wanderung ein leichter Nieselregen, was auch dazu führte, dass wir alsbald die Kameras wegpackten und unsere Erinnerungen nur mit den Augen festhielten. Auch hieß der nasse Untergrund natürlich, dass man deutlich mehr Vorsicht nehmen musste, denn die Masca-Schucht ist ja ein Gang von Fels zu Fels und diese waren zum Teil doch recht glatt. Auch erwarteten uns einige schwierige Stellen, die gerade dadurch noch schwerer zu meistern waren. Die Erfahrung von Othmar und unser sehr guter Gruppenzusammenhalt brachten uns aber sicher bis zur Bucht herunter.
Hier wurden wir dann von einem kleinen Schiff abgeholt, was sich doch nochmal als Abenteuer herausstellte, denn durch den Wellengang, war es gar nicht so einfach, auf das Schiff zu kommen. An Bord gab es zu unserer Belohnung ein schönes kaltes Getränk. Einzig das Wetter hätte nun ruhig nochmal besser werden können, denn dann hätten wir die Fahrt entlang der Steilküsten sicherlich besser genießen können. In Los Gigantes stiegen wir dann wieder in unseren Bus. Mit einem kleinen Zwischenstopp in einem schönen kleinen Lokal in Santiago del Teide erreichten wir dann auch wieder unser Hotel.

10. Tag – 13.04.2014 – Wanderung im Anaga–Gebirge

Der heutige Tag bot uns ein Bild der Verwüstung. In der letzten Nacht wedelte ein Sturm über die Insel, der uns nicht nur beim Schlaf störte, sondern auch Bäume und Kakteen entwurzelte. Die Feuerwehr stand daher schon vor dem Hotel um hier Autos von Ästen zu befreien. Nach späteren Berichten war es wohl schon am Vortrag teils ziemlich stürmisch, davon haben wir in der Masca-Schlucht gar nicht so viel mitbekommen.
Ein vorerst letztes Mal schnürten wir die Wanderschuhe fest, es ging in den Norden der Insel ins Anaga-Gebirge. Wir fuhren in das Örtchen Afur, wo wir in einer kleinen Kneipe erstmal einen einheimischen Wein probierten. Der Gastwirt lebt für seinen Laden und freute sich sichtlich, dass wir da waren. Er hätte uns sicherlich auch viele Geschichten aus seinem Leben erzählen können, aber wir wollten ja noch ein wenig wandern.
So ging es zunächst hinab in Richtung Meer, heute zur Abwechslung auch mal wieder auf einem ausgebauten Weg, sogar einige Geländer sicherten uns. Neben der wieder unerwartet vielfältigen Vegetation, entdeckten wir auch noch einzelne Häuschen am Rande des Weges. Hier wohnen auch durchaus noch Menschen, die sich vom modernen Leben abkapselten. Am Strand „Playa del Tamadite" angekommen, machten wir zunächst eine kleine Verpflegungsrast und diese Stärkung hatten wir durchaus nötig.
Der zweite Teil des Weges führte uns erstmal wieder steil hinauf, denn der Weg, der stets am Meer lang führte, lag einige Meter über diesem. Hier ging es dann immer mal wieder hinauf und hinunter und auch erlebten wir heute wieder ein wenig kanarischen Landalltag. So begegneten wir einem Transportesel und auch einem Bauern, der gerade seine Ziegen melkte. Letzteren hörten wir dann auch noch aus einiger Entfernung mit seiner Ziege schimpfen, wahrscheinlich hat ihm die Ziege den Eimer umgestoßen. Und auch uns ging allmählich die Flüssigkeit aus, denn die Sonne prasselte heute auf uns nieder und wir hatten kaum Schattenspender auf dem Weg. Unser kleines Glück war es dann, als wir auf dem Weg einen Wasserhahn vorfanden, der uns Quellwasser spendete. Da hatten wir es dann aber auch schon fast geschafft, der Ort Taganana lag vor uns und damit auch der Abschluss unserer Wanderreise. Auf diesen gab es noch ein paar eiskalte Bier, die unseren Kreislauf wieder in Schwung brachten.
Bevor es dann zum Kofferpacken ging, statteten wir dem Sandstrand von Las Teresitas noch einen kleinen Besuch ab. Hier fanden wir dann auch den uns bekannten gelben Sand, allerdings ist dieser nur künstlich aufgeschüttet - Geschmackssache. Und dann hieß es Abschied nehmen von Othmar und auch schon langsam von den Kanaren. Natürlich sollte ein Schlafgetränk heute nicht fehlen.

11. Tag – 14.04.2014 – Rückflug nach Deutschland

Unsere gemeinsamen Tage auf den Kanaren waren nun leider schon rum, nach einem letzten Frühstück wurden wir zum Flughafen abgeholt. Für eine Fernbedienung machten wir dann nochmal kurz Kehrt, doch uns allen blieb dennoch mehr als ausreichend Zeit um gemütlich einzuchecken und nochmal ein bisschen über die letzten Tage zu philosophieren, bevor es dann zurück in die Heimat ging.
Liebe Gäste, ich möchte mich an dieser Stelle nochmal bei euch allen bedanken. Ich denke wir waren eine wirklich gute Gruppe und hatten unseren gemeinsamen Spaß. Ihr werdet mir auf jeden Fall in guter Erinnerung bleiben, natürlich mit all den besonderen Erlebnissen, die wir gemeinsam hatten. Ich würde mich freuen, wenn wir uns in Zukunft mal wieder sehen, ansonsten wünsche ich euch alles Gute und noch viele tolle Wandererlebnisse in aller Welt. Euer Martin

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