Reisebericht: Wandern auf den Kanaren – La Palma & Teneriffa

14.04. – 23.04.2010, 11 Tage Rundreise mit Wanderungen auf den Kanaren–Inseln La Palma und Teneriffa mit Santa Cruz de la Palma – Roque de Los Muchachos – Vulkanroute – La Laguna – Baranco de Masca – Teide – Puerto de la Cruz (48 oder 64 Wanderkilometer)


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La Palma – „La Isla Bonita“ ist ein Wanderparadies für Jung und Alt und war auch unser Ziel in Kombination mit Teneriffa. Einzigartige Wanderrouten durch faszinierende Landschaften auf den „Inseln des ewigen Frühlings“ erwart
Ein Reisebericht von
Doreen Päßler
Doreen Päßler

Reisebericht

1. Tag: 14.04.2010
Früh morgens erwartete ich die Eberhardt-Reisegäste am Leipziger Flughafen. Alle waren gespannt und motiviert mit mir gemeinsam diese Inseln aktiv und hautnah entdecken zu können. Wir flogen über Nürnberg in Richtung La Palmas. Alles lief glatt, doch meistens kommt es anders als man denkt. Nachdem wir die Insel und den Flughafen weites gehend sehen konnten, brach der Pilot die Landung ab. Starke Sturmböen machten eine Landung schier unmöglich. Unser Ziel war also nun die Nachbarinsel Teneriffa, die dann noch eine ca. halbe Flugstunde entfernt war. Zum Glück bewahrten alle Passagiere und auch die Stewardessen die Ruhe. Gesund und relativ weich konnten wir auf Teneriffa landen, die Insel, die eigentlich erst viel später unser Ziel sein sollte. Wir wurden in ein Hotel gebracht um uns zu stärken und den kleinen Schreck zu verdauen. Am späten Nachmittag wurden wir dann zum Fährhafen gebracht, im über das Wasser die Insel „La Palma“ zu erreichen. Erschöpft und müde von einer langen Reise erreichten wir gegen Mitternacht unser Hotel.
2. Tag: 15.04.2010
Nach einem reichhaltigen Frühstück erwarteten alle Reisegäste unseren Wanderführer Alex. Auch Adrian von der örtlichen Agentur war vor Ort.
Leider war das Wetter am „Roque de Los Muchachos“ schlecht und wir mussten kurzfristig die geplante Wanderung dorthin verschieben. So fuhr uns Oskar, unser freundlicher Buschauffeur, in den Norden der Insel. Diese Wanderung führte durch eine Schlucht und einen Talkessel des Biosphärenreservates Los Tilos. Wir wanderten entlang an hohen Felswänden und durch Nebelurwälder mit Kletterpflanzen, Lorbeerbäumen und Riesenfarnen.

Unser Wanderführer Alex konnte zu jedem Gras und zu jeder Pflanze viel Interessantes erzählen und so blieben wir an der ein oder anderen Stelle auch etwas länger stehen. Wir erreichten den Aussichtspunkt La Somata Alta, von dem man einen wunderschönen Blick über die Nordostküste La Palmas hat, den man gesehen haben sollte. Wieder am Ausgangspunkt angekommen, entschloss sich die Gruppe zur Verlängerung der Tour in die Schlucht. Der Weg führte uns durch dicht bewachsenene Gräser und Büsche bis zum Meer. Auch aus dieser Perspektive eröffneten sich traumhafte Ausblicke in die Weite des Meeres. Einen kurzen Moment genießt jeder die leichte Briese um die Nase und die Ruhe, bevor uns dann wieder ein steiler Aufstieg zum Ausgangspunkt der Wanderung erwartete.
Am diesen Abend nahmen wir dann unser 1. gemeinsames Abendessen ein, an dem auch Alex und Adrian teilnahmen. Wir stießen auf eine erlebnisreiche Reise mit hoffentlich immer strahlendem Sonnenschein an.
3. Tag: 16.04.2010
Gut gestärkt und frohen Mutes war die Südspitze der Insel unser Ziel. Mit dem Bus fuhren wir in Richtung Süden in den Ort Los Canarios. Die Wanderung führte uns zunächst durch den Ort zum Vulkan San Antonio (663 Meter). Nach einem kurzen Besuch im Informationszentrum wanderten wir am Kraterrand des Vulkans entlang und gingen anschließend in Richtung Faro de Fuencaliente. Trotz starken Windes genossen wir wieder eine völlig andere Landschaft. Vorbei an Weinhängen geht es über Lavagestein abwärts zum Teneguia, dem jüngsten Vulkan Spaniens.

Immer weiter bergab führte uns die Route bis ans Meer bis zur Südspitze Faro de Fuencaliente. Der Leuchtturm prägt das Bild wie aus einem Bilderbuch. Wir nutzten einen ausgiebigen Strandaufenthalt, um uns bei einem Fußbad im See etwas zu erfrischen . Auf der Rückfahrt besuchten wir die einzige Töpferei, die sich der Reproduktion von Keramik aus der Ureinwohnerzeit widmete. Der Besitzer erklärte uns die Kunst der Töpferei und die Produkte der Ureinwohner. Nach dem einstündigen Aufenthalt ging es zurück in unser Hotel um diesen Tag bei einem typisch kanarischen Abendessen ausklingen zu lassen.         
 
4. Tag: 17.04.2010
Nach dem Frühstück brachen wir wieder Richtung Norden La Palmas auf, wo auch das Wetter wieder auf unserer Seite war und die Sonne lachte. Von hier starteten wir zu Fuß in die Magdalenen-Schlucht, auf deren Grund wir durch urigen Lorbeerwald wanderten. An Don Pedro vorbei ging es zur Küste hinab und wir erreichten die Fagundo-Schlucht. Nach einer kurzen Trinkpause, die Alex lieber für einen Sprung ins kühle Nass nutzte, begann die Querung der Schlucht. Wir konnten bereits aus der Ferne das hübsche, „vergessene Dorf“  El Tablado (338 Meter) auf der gegenüberliegenden Schluchtseite sehen und den sich windenden Königsweg, der dorthin führt. Der Weg forderte uns, aber die fantastische Ausblicke auf die Steilküste und den Atlantik sowie die wildromantische Flora entschädigten uns alle mal! Als kleine Belohnung kehrten wir im ortsansässigen „T. Emma-Laden“ ein um uns dort bei einem frisch gepressten Orangensaft zu erfrischen und auszuruhen.
5. Tag: 18.04.2010
Wieder gut gestärkt brachte uns Oskar sicher zum Roque de Los Muchachos (2.426 Meter), dem Gipfel La Palmas im Norden der Insel. Von hier genossen wir den Ausblick auf den Pico Bejenado und in die Caldera de Taburiente. Da das Wetter wieder traumhaft war, entschädigte der Blick in die Caldera für die ausgefallene Wanderung im Caldera Nationalpark. Entlang des Weges, der sich immer bergauf und -ab am Calderarand windet, passierten wir die Anlagen der wichtigsten Sternwarte Europas und erreichten schließlich den Pico de la Cruz (2.351 Meter).

 
Die Aussicht während der ganzen Wanderung war grandios und lädt hier und da zum Verweilen ein. Die Gruppe hatte sich gerade einmal warm gelaufen, so wissbegierig und entschloss die Wanderung bis zum Pico de la Nieve zu verlängern. Es lohnte sich und bei einer kleinen abschließenden Rast marschierten alle wieder gut gelaunt zum Bus. Bei einem gemeinsamen Abendessen und gemütlichem Beisammensein ließen wir wieder einen schönen, erlebnisreichen Tag Revue passieren.
6. Tag: 19.04.2010
Heute geht die Reise weiter in Richtung Teneriffa. Morgens holte uns wieder unser Bus ab und brachte uns zum nahegelegenen Flughafen. Nach einem nur 20-minütigen Flug erreichten wir die Insel Teneriffa, welche ein breit gefächertes Landschaftsspektrum bietet. Dieses reicht von der kargen steinigen Landschaft im Süden der Insel bis zu den bizarren Gesteinsformationen vulkanischem Ursprungs im über 2000 Meter hoch gelegenen Vulkankessel. Wir wurden von Eva, einer Mitarbeiterin der örtlichen Agentur, empfangen und zum Bus gebracht. Nachdem alle Gäste eingecheckt waren, trafen wir uns zum Willkommens-Empfang mit Eva in der Lobby. Bei einem ‚Gläschen Sekt stimmten wir uns auf erlebnisreiche Wandertage auf Teneriffa ein. Da wir den restlichen Tag zur freien Verfügung hatten, entschlossen wir die sechstgrößte Stadt der Inselnordküste, Puerto de la Cruz, zu besuchen. Wir gingen pünktlich zur Bushaltestelle und warteten auf den Bus...und warteten....und warteten...ja anderes Land, andere Sitten. Da wartet man eben mal länger auf einen Bus. Nach einer geschlagenen Stunde Warten kam endlich der langersehnte Bus.Frohen Mutes stiegen alle in den Bus und wir erkundeten Puerto de la Cruz auf eigene Faust. Bei einem lecker Cappucchino und einem Eis genossen wir die freie Zeit und ließen die Anekdoten mit unserem Wanderführer Alex noch einmal aufleben. Es gab eine Menge Spaß und so verging die Zeit wie im Fluge. Ein wieder leckeres Abendessen rundete auch diesen eindrucksvollen Tag ab.
7. Tag: 20.04.2010
Gut gestärkt waren wir alle gespannt auf unsere Wanderführerin Steffi. Gut gelaunt begrüßte Sie die Gruppe und gab einige wichtige Tipps für die kommenden Tage. Die heutige Wanderung ist ein ganz besonders schönes Naturerlebnis auf der Nordseite von Teneriffa. Eine Einsteigertour, die zum individuellen Verlängern anregt. Der Rundwanderweg oberhalb des fruchtbaren und grünen Orotava-Tals liegt auf 1.100 bis 1.400 Metern Höhe. Vom Rastplatz La Caldera stiegen wir auf gemütlichen Wald- und Hohlwegen durch den dichten Kiefernwald. Im steten Auf und Ab boten sich wieder sagenhafte Ausblicke auf die bewaldeten Hänge, zum höchsten Berg Spaniens, dem Pico del Teide.
Wir stärkten uns in einem kleinen Café und führten die Tour bis zum Forellenzuchtbecken zu Ende. Für die Interessierten gab es dann abschließend einen kleinen Rundgang in der Zuchtanlage. Am frühen Nachmittag erreichten wir bereits wieder das Hotel. Da die Sonne wieder mal lachte, stand für die meisten ein Nachmittag am Pool auf dem Programm. Sonne tanken, relaxen und nebenbei haben wir eine Menge Witze erzählt und gehört.
Nach dem Abendessen genoss ich mit einigen Gästen die laue Abendluft bei einem Glas Wein.
8. Tag: 21.04.2010
Der heutige Tag stand meinen Gästen zur freien Verfügung, aber die meisten der Gruppe entschlossen sich zur fakultativen Wanderung ins Anaga-Gebirge. Nach dem Frühstück fuhr uns der Bus nach Cruz del Carmen von wir den bezaubernden Lorbeer- und Baumheidewald „Las Mercedes“ entdecken durften. Doch auf dem Weg dahin bot sich uns ein traumhafter Blick zum Teide. Am „Mirador de Jardina“ legten wir einen kurzen Stopp ein um diese grandiose Aussicht auch bildlich festzuhalten. Weiter ging es zum Ausgangspunkt der Wanderung. Der aussichtsreiche Höhenweg mit Blicken auf das wilde Anaga-Gebirge und die gesamte Nordküste führt über einen Abstieg nach El Batan. Kurz danach legten wir eine Mittagspause ein und überbrückten wir die Zeit, indem wir die auf sich gestellten Hühner fütterten, die etwas abgelegen vom Höhlendorf lebten. Gut gestärkt erklommen wir die nächste Schlucht und erreichten das abgelegene Höhlendorf „Chinamada“. Dort wartete bereits der Bus auf uns. Wir legten noch einen kurzen Abstecher zum „Mirador de Aguide“ ein, an dem wir wieder einen traumhaften Ausblick hatten. Unsere Tour endete an diesem Tag mit einer Einkehr in einem kleinen spanischen Restaurant, wo es wieder leckeren Wein zu verkosten gab.
9. Tag: 22.04.2010
Heute war DER Tag gekommen - der Höhepunkt dieser Reise sollte ein Erlebnis werden: der Besuch des höchsten Berges Spaniens: dem Teide. Die Tour im Nationalpark rund um den Teide beginnt in einer Höhe von 2.200 Metern. Von dort stiegen wir in die Seilbahn „La Rambleta“ und führen auf 3.550 Meter um einen der schönsten Panoramablicke zu erhaschen. Mit einer Sondergenehmigung nur für Eberhardt-Gäste in der Tasche und Steffi erklommen wir den Teide.

Alle waren fit und wagten den Aufstieg von der Seilbahnstation zum Kraterrand auf 3.718 Meter - und es hat sich gelohnt. Das Wetter wurde stündlich besser und belohnte unsere Anstrengungen. Mit Steffi erlebten wir den einmaligen Ausblick vom Gipfel des Teide über die gesamte Insel!
 
Wieder an der Talstation angekommen, wanderten wir rund um den „Roques de Garcia“. Von den bekannten Felsfingern „Los Roques“ wanderten wir in den Krater der Cañadas. Bei einer Runde durch die Sandebenen im Krater betrachteten wir die bizarren Felsformationen. Nach einem gelungenen Höhepunkt, genossen wir bei einem Café einen immer noch grandiosen Ausblick am Fuße des Teide. Das Erlebnis der besonderen Art wird uns noch lange in Erinnerung bleiben. Leider mussten wir uns nach dieser letzten Wanderung von unsere engagierten Wanderführerin Steffi verabschieden, denn schon morgen sollten wir die Heimreise antreten.
10. Tag: 23.04.2010
Beim letzten Frühstück ließen wir die Eindrücke noch einmal Revue passieren. In kurzer Zeit haben wir viel gesehen und erwandert. Aber auch jede schönste Reise geht einmal zu Ende. Ehe es wir uns versahen saßen wir im Flieger gen Heimat. Air Berlin brachte uns zuverlässig wieder nach Deutschland zurück. Hier warteten schon unsere Transferfahrzeuge, die uns sicher nach Hause fuhren.

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