Reisebericht: Wanderreise im Naturparadies Lanzarote

13.04. – 20.04.2013, 8 Tage Wanderreise auf den Kanaren–Insel: Los Ajaches – El Golfo – Vulkan La Corona – La Geria – Timanfaya Nationalpark (50 Wanderkilometer)


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Die bizarre Natur der eigenwilligsten Kanareninsel begeistert, dadurch unterscheidet sie sich von allen anderen Kanarischen Inseln. Uns erwartet eine Insel von melancholischer Schönheit, lange Sandstrände am kristallklaren, blauen Meer vor einer Kulisse aus schroffem Lavagestein.
Reisebegleitung Lanzarote - Wandern vom 13.04.-20.04.2013
Ein Reisebericht von
Doreen Päßler
Doreen Päßler

Samstag, 13.04.2013 Flug nach Lanzarote

„Der frühe Vogel fängt den Wurm" - getreu dem Motto startete unsere Wanderreise nach Lanzarote bereits in den frühen Morgenstunden, um von Leipzig in den langersehnten sonnigen Süden zu fliegen. Alles klappte reibungslos und so kamen wir am Vormittag auf der Vulkaninsel an. Die Sonne und angenehm warme Temperaturen begrüßten uns. Nachdem uns die Rezeptionschefin Rita alles Wichtige zum Hotel erklärte, standen am Nachmittag erste individuelle Erkundungen auf dem Programm. Am späten Nachmittag kamen auch die beiden Gäste aus Berlin an und somit waren wir nun komplett. Wir genossen ein leckeres Abendbuffet und stimmten uns anschließend bei einer spanischen Sangria auf die Wanderwoche ein. Auch Roland, unser Wanderführer, war dabei und erklärte uns kurz was auf dem Programm steht und gab einige Tipps zum Ablauf. Aber jetzt waren doch alle ziemlich müde von der nächtlichen Anreise und gingen früh schlafen und freuten sich bereits auf den morgigen ersten Ausflug.

Sonntag, 14.04.2013 Ausflug Kunst & Kultur des César Manrique

Nachdem alle Gäste den verpassten Schlaf von letzter Nacht nachgeholt und sich beim Frühstück ausreichend gestärkt hatten, sollten wir heute einen wahren Einblick in das außergewöhnliche Leben des Künstlers César Manrique bekommen. Er hat die Insel bis zu seinem tödlichen Autounfall 1992 sehr geprägt, beispielsweise die niedrige Bauweise und die vielen weißen Häuser im Kontrast zur dunklen Vulkanerde konnte er auch nach seinem Tod den Lanzaroteñosans Herz legen. Bevor wir sein ehemaliges Wohnhaus besuchten, machten wir einen kleinen Fotostopp am legendären Bauerndenkmal, das er aus alten Bootsresten zusammenschweißte. Auch ein Gruppenfoto vor diesem beeindruckenden Denkmal durfte nicht fehlen. Schon nach wenigen Fahrminuten erreichten wir schließlich die „Fundacion César Manrique. Raimund, unser erfahrener Reiseleiter ließ uns an seinem Hintergrundwissen über Land und Leute teilhaben und erklärte uns eine Menge wissenswerter Sachen zur Insel Lanzarote. Wir schlenderten durch die hübschen Zimmer, betrachteten seine Kunstwerke und knipsten was das Zeug hielt um alle Eindrücke festzuhalten. Weiter ging es nun zur alten Hauptstadt Teguise, die heute auf Grund des sonntäglichen Markttreibens mit vielen Leuten, Musikern und Künstlern belebt war. Jeder konnte nun auf eigene Faust losziehen und sich in das bunte Treiben mischen. Als Abschluss unseres Kulturprogrammes fuhren wir noch zum Famara-Strand um die Surfer bei Ihrer Lieblingsbeschäftigung zuzusehen und uns ein wenig die Füße zu vertreten. Dann neigte sich unser Ausflug mit Raimund auch schon dem Ende entgegen und wir führen über Nazareth und Arrecife zurück in unser Hotel. Bis zum Abendessen war noch genügend Zeit am Pool zu entspannen oder sich in die Fluten ins Meer zu stürzen. Aber auch die vielen Geschäfte und Bars an der Strandpromendade waren durchaus verlockend...

Montag, 15.04.2013 Wanderung vom Corona–Vulkan, Famara–Steilküste nach Haría in das "Tal der 1000 Palmen"

Heute rüsteten wir uns zum ersten Wandertag in den Nordosten der Insel. Am Morgen holte uns Roland gutgelaunt ab und unser Busfahrer Washington chauffierte uns an Tahiche und dem Kaktusgarten vorbei in Richtung des Monte Corona, dem Corona-Vulkan. An der Südseite schnürten wir die Wanderschuhe und den Rucksack und liefen erst einmal bergan - immer mit Blick auf den Vulkan. Der Vulkankegel ist der zweithöchste der Insel und wurde zum Naturdenkmal erklärt. Wir streiften das Dörfchen Guinate und gingen den Höhenweg entlang in Richtung Famara-Felsen. Doch vorher ließ ich meine Reisegäste kanarischen Kaktuslikör verkosten, sozusagen Benzin um die nächsten Höhenmeter gut zu meistern. Unterwegs erklärte Roland uns immer wieder interessantes zu Flora und Fauna und Geschichten aus der Vergangenheit. Schließlich am „Risco de Famara" angekommen, hatten wir einen grandiosen Blick auf das Meer und die Nachbarinseln „La Graciosa", „Montana Clara" und „Alegranza". Diese tolle Kulisse nutzten wir für ein Gruppenfoto und eine kurze Verschnaufpause. Weiter ging es immer mal bergauf und bergab in Richtung Maguez, dem ruhigen Wallfahrtsort. Zum Schluss wanderten wir durch den schönen Palmenhain und konnten schon unser heutiges Ziel zwischen Maguez und Haria vor Augen sehen. Zum Abschluss des ersten Wandertages kehrten wir noch in diesem kleinen Café ein und erfrischten uns bei einem leckeren Eis, einem Kaffee oder auch einem kühlen Bier. Anschließend ging es wieder zurück nach Puerto del Carmen. Der restliche Nachmittag stand wieder für eigene Aktivitäten zur Verfügung.

Dienstag, 16.04.2013 Wanderung von Femes nach Playa Quemada

Pünktlich um neun Uhr holte uns Roland und unser Busfahrer Washington zur zweiten Wanderung ab. Das Wetter war etwas bedeckt, aber für die heutige Wanderung ideal. Wir fuhren diesmal in Richtung Westen und starteten in Femes. Nachdem wir uns mit den dort ansässigen Ziegen und Böcken bekannt gemacht hatten, starteten wir erst einmal steil bergab. Da der Weg sehr steinig beschaffen war, musste man hier ganz besonders aufpassen. Aber alle meisterten auch diesen etwas anspruchsvolleren Weg sehr gut. Der Weg führte durch das Tal dann relativ eben weiter und wir konnten doch trotz der kargen Landschaft immer mal ein paar kleine Pflänzchen erspähen. Nun ging es entlang eines trockenen Flussbettes zum Playa de Pozo. Dort machten die ersten bereits ihre Rast - aber der Großteil der Gruppe wanderte noch über den Berg in die andere beschauliche Bucht, um dort eine kleine grüne, liebevoll angerichtete Oase und eine kleine Sammlung angeschwemmter Fundstücke zu begutachten. Als wir wieder alle beisammen waren, traten wir nun die letzte Etappe in Richtung Playa Quemada an. Das Ziel vor Augen ging es nun auch recht flott in unser Endziel. Zur Belohnung kehrten wir nun schon fast traditionell in ein Café ein, um auch diesen erfolgreich verlaufenen Wandertag ausklingen zu lassen.

Mittwoch, 17.04.2013 Inselausflug: Los Hervideros, El Golfo, Timanfaya–Nationalpark und Landwirtschaftsmuseum "El Patio"

Heute konnten wir Wanderschuh und Stöcke im Hotel lassen und uns per Bus, diesmal von José, durch den Süden von Lanzarote chauffieren zu lassen. Als erstes fuhren wir an Yaiza vorbei und konnten die „Salinas de Janubio" betrachten - die unter Denkmalschutz stehende Salzgewinnungsanlage, die dank des spanischen Staates und der EU wieder in Betrieb genommen wurde. Anschließend fuhren wir zu einem beeindruckenden Naturschauspiel, der Küste von „Los Hervideros". Der Name bedeutet die „Brodelnden" und wir staunten immer wieder als die meterhohen Wogen des Atlantiks in die schwarzen Vulkangrotten schlugen. Noch tief beeindruckt war es nicht mehr weit bis zum beschaulichen Fischerdorf „El Golfo" und seinem bekannten grünen Kratersee, der nur durch einen schmalen, schwarzen Sand- und Kiesstrand vom Meer getrennt ist. Höhepunkt des Tages war der Besuch des Besucherzentrums und des Nationalparks Timanfaya. Erst lernten wir bei 3 Schauvorführungen welche Kräfte in der Vulkanerde wirken, um beispielsweise auch leckere Hühnchenschenkel auf dem offenen Grill zu brutzeln oder ohne Weiteres Heu anzuzünden. Dann erlebten wir eine sehr interessante Kratertour, um die Entstehung dieser bizarren Landschaft der Vulkanausbrüche ab 1730 nachvollziehen zu können. Später waren wir im Besucherzentrum hautnah bei einem demonstrierten Vulkanausbruch dabei. Bevor es zurück ins Hotel ging, machten wir noch einen kurzen Fotostopp bei der Hübschen, kleinen Wallfahrtskirche in Mancha Blanca und im Landwirtschaftsmuseum „El Patio". Bevor wir die Museumsräume und somit das frühere Leben der Lanzaroteñosbesuchten, verkosteten wir den leckeren Hauswein, hausgemachten Ziegenkäse und die Mehlspeiße Gofio. Nun konnte jeder individuell durch die verschiedenen Räume schlendern. Zurück in Puerto del Carmen, machten einige noch einen kleinen Bummel durch die sogenannte Altstadt.

Donnerstag, 18. April 2013 Weinwanderung in La Geria entlang des Vulkanes Guardilama und anschließender Weinverkostung

Heute konnten wir das ausgiebige Frühstück noch länger genießen, da uns Roland erst gegen 10 Uhr vom Hotel abgeholt hatte. Unser heutiger Anfangspunkt lag nur ca. 20 Minuten entfernt, oberhalb von La Asomada. Der erste Teil ging leicht bergan, immer in Richtung „Guardilama". Die Sicht war leider etwas diesig, aber dafür zeigte sich die Sonne heute wieder von ihrer besten Seite. Auch die Temperaturen waren deutlich gestiegen. Links und rechts konnten wir immer wieder die mühsam angelegten Weinfelder begutachten, die sehr akribisch von den Landsleuten gepflegt wurden. Auch Rolands Haus konnten wir von Weitem sichten. Weiter ging es nun bergauf in Richtung des Vulkanes „Guardilamas". Dort sind wir am Kraterrand oberhalb in Richtung des Vulkanes „Montana Tinasoria" gelaufen. Der Abstieg war dann stückchenweise sehr steil durch weiche, schwarze Kiesfelder in denen immer wieder bunte Blumen aufblitzten. Anschließend stiegen wir zum Tinasoria auf und machten an der Ruine Rast, um uns bei etwas Obst und einem Müsliriegel zu stärken. Zwischendurch erklärte uns Roland allerlei Wissenswertes aus dem Leben der Lanzarotener. Unser Wanderweg führte nun einmal auf und ab, bis wir unser Ziel, die Bodega „El Chupadero" in Sicht hatten. Das kleine Restaurant, das die Deutsche Barbara seit vielen Jahren betreibt, ist sehr individuell, da keine großen Gruppen abgefertigt werden. Somit konnten wir die verschiedenen Weine bei Serrano-Schinken und Ziegenkäse ganz abseits des Massentourismus genießen. Der Abschied fiel uns sichtlich schwer...
Zufrieden am Hotel angekommen, hatte sich der Großteil der Gruppe bereits für den Strand verabredet. Die Abkühlung hatten wir uns redlich verdient. Am Abend genossen wir wieder ein ausgezeichnetes Buffet bei einem leckeren Glas Wein und ließen den schönen Wandertag Revue passieren.

Freitag, 19.04.2013 Wanderung durch den Naturpark "Los Volcanes"

Zur heutigen letzten Wanderung hatten wir das Vulkanische Zentrum des Naturparkes „Los Volcanes" auf dem Programm. Wir fuhren mit Roland wieder in Richtung La Asomada/Masdache und starteten bei strahlend blauem Himmel durch das erstarrte Lavameer. Immer wieder konnten wir kleine grüne Pflänzchen zwischen den Lavakanälen und Vulkantunneln erspähen. Leicht hügelig zog der Weg durch die gigantische Landschaft. Zwischendurch machten wir eine erfrischende Pause in einer kühlen Höhle, in der sich mein Ziegenlikör besonders gut anbot. „Salud" - auf eine gelungene Wanderwoche! Dann konnte es auch schon weitergehen und was sich in den Lavahöhlen an Vegetation verbarg. Auch konnten wir mitten in den Lavabergen zwei spanische Arbeiter beim Schwefeln des Weines beobachten. Kurz vor dem Abschluss der Tour konnten wir nochmal auf einen kleinen Vulkan steigen, in dessen bewachsenen Krater wir hineinschauen konnten. Dann war unser Ziel in Mancha Blanca, die Kirche „Nuestra Señora de los Dolores" nicht mehr weit, die wir endlich vor stahlblauem Himmel vor die Linse bekamen. Traditionell kehrten wir zum gelungenen Abschluss ein und löschten unseren Durst bei einem kühlen Wasser, Cola oder auch Bier. Bevor wir ins Hotel zurückkehrten, nutzten einige die Gelegenheit die Hauptstadt Arrecife auf eigene Faust zu erkunden. Der Rest kühlte sich im klaren Meer ab. Am Abend genossen wir einen kanarischen Abend im Hotel. Nach einem leckeren Aperetif, konnten wir spanische Tortilla, die legendären Mojo-Soßen und leckeren Fisch verkosten. Bevor die Reise zu Ende ging, ließen wir bei einer Sangria am Meer die Wanderwoche stilvoll ausklingen. Auch Roland kam noch einmal vorbei um sich zu verabschieden und vielleicht dem ein oder anderen einen erneuten Besuch auf Lanzarote schmackhaft zu machen.

Samstag, 20.04.2013: Rückreise nach Deutschland

Am Samstagmorgen genossen wir dann nochmal ein leckeres Sekt-Frühstück, bevor wir uns auf den Weg zum Flughafen machten. Raquel von der örtlichen Agentur unterstützte uns beim Check-In und verabschiedete uns. Dann hoben wir ab und ließen die letzten Tage noch einmal gedanklich vorüberziehen...! Eine gelungene Reise geht zu Ende und ich hoffe Euch auf einer meiner nächsten Reisen begrüßen zu dürfen! Ich wünsche Euch viel Gesundheit und immer viel Freude bei allen Reiseentdeckungen. Eure Doreen

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