Reisebericht: Exklusive Städtereise Madrid – Spanien

13.10. – 17.10.2019, 5 Tage Städtereise in kleiner Reisegruppe mit Boutiquehotel und exklusiven Führungen – Königspalast – Prado – Reina Sofia – Flamenco – Toledo


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Eine pulsierende Metropole zum Kennenlernen, Entdecken und Genießen.
Ein Reisebericht von
Katja Jaber-Neumann
Katja Jaber-Neumann

13.10.19 Anreise zum aufregenden Städteabenteuer


Die spanische Metropole ruft und wir kommen. Nach einer angenehmen Flugzeit von 2,5 Stunden landet unsere Gruppe in der Hauptstadt Spaniens und wird direkt von schönstem Wetter begrüßt. Nur unser Transferfahrer gönnt sich noch einen kleinen Moment, um es gleich zu tun. Dafür sind wir mit Mario in bester Gesellschaft und guten Händen. Auf dem Weg zum Hotel kann man sich bereits einen kleinen Überblick verschaffen und bekommt erste Eindrücke von der aufregenden Stadt im Herzen Spaniens. Auch im Herzen - der Stadt allerdings - liegt unser Hotel. Klein, beschaulich, modern ausgestattet und mit einem engagierten Service wie ich es selten erlebt habe. Der perfekte Ort also für unsere kleine Reisegruppe, um anzukommen und die nächsten Nächte hier zu verweilen.
Nach einer kurzen Verschnaufpause stürzen wir uns auch schon in das Getümmel der Stadt. Während die kleine Straße direkt vor unserem Hotel noch ruhig wirkt, strömen die Menschenmassen auf der angrenzenden Einkaufsstraße nur so daher. Wir mischen uns unauffällig mit darunter und lassen uns treiben. Auf der großen Prachtstraße, der „Gran Vía", angelangt, reiht sich ein Geschäft ans andere. Da wir trotz Oktober einen wundervoll, sommerlichen Abend genießen können, ist der Bummel eine wahre Freude, zumal es mehr als ausreichend zu bestaunen gibt. Nur mit einem haben wir nach wie vor unsere Probleme - entgegen der deutschen Gegebenheiten, sind hier auf den Fußwegen Fußgängerampeln versteckt. Durch die vielen Menschen sind die Seitenstraßen schlecht auszumachen und da sich niemand an die Ampelphasen hält, eben auch die Ampeln. So passiert es hin und wieder, dass wir die „Straße" bei Kirschgrün überqueren und erst damit konfrontiert werden, als Autofahrer erbost hupen. Wir geloben allerdings Besserung oder zumindest die Bemühung darum :). Im Restaurant „El Jamón de Gran Vía" angekommen, erwartet uns bereits eine große, eingedeckte Tafel. Da dies ein typisch spanisches Tapas-Restaurant ist, verwundert es nicht, dass überall die großen Schinken als Auslage, aber auch zur Dekoration prangen. Genau diese testen wir als Vorspeise, neben Käsespezialitäten und Tortillas. Und als der Magen schon fast voll ist, kommt die üppige Hauptspeise in Form von gebratenem Rindfleisch mit den traditionellen Pimientos. Als wir unser Einstiegsmahl langsam abschließen, füllt sich das Restaurant zusehends mit Gästen. Die spanische Mentalität was die Essenszeiten betrifft, ist halt doch eine völlig andere. Wir haben also die spanischen Köstlichkeiten genossen und probiert, aber angenehm zur deutschen Abendbrotzeit. Im Anschluss bummeln wir noch etwas durch die Stadt, lauschen Musikanten, bestaunen den riesigen Mond und genießen einfach nur das elektrisierende Flair der belebten Stadt.

14.10.19 Das Königliche Stadtschloss von Madrid


Nach einem reichhaltigen Frühstück, stoßen wir heute erstmalig auf unsere Stadtführerin Petra. Mit ihr zusammen begeben wir uns direkt auf eine kleine Stadtrundfahrt, vorbei an den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt - wie dem „Cibeles-Brunnen", dem „Neptun-Brunnen" und dem „Prado". Unser eigentliches Ziel ist allerdings der Königliche Palast von Madrid - der „Palacio Real". Nach einer kurzen Wartezeit am Eingang, erhalten wir endlich Einlass und stehen auf dem riesigen Ehrenhof. Ein bereits spektakulärer Anblick, da von hier auch die benachbarte „Kathedrale La Almudena" zu sehen ist. Im Inneren des Madrider Stadtschlosses werden noch schnell die Audio-Guides verteilt und viel wichtiger montiert und schon kann die Führung starten. Insgesamt zählt der Palast zu den Größten in Westeuropa und beherbergt dabei insgesamt 3.418 Räumlichkeiten auf einer Fläche von 135.000 Quadratmetern. Wir werden uns allerdings heute von den rund 2.000 genutzten Salons, Sälen und Kabinetten nur eine kleine, erlesene Auswahl anschauen. Bereits der Treppenaufgang zu den verschiedenen Zimmern könnte nicht spektakulärer sein. Ob ausgefallene Deckenmalereien, Skulpturen, handgewebten Teppichen oder Gemälde großer, spanischer Meister - hier wird Prunk neu definiert und zeigt sich von seiner schönsten Seite. So besichtigen wir unter anderem den Thronsaal, die Spiegelgalerie und die imposante Schlosskapelle mit ihrer außergewöhnlichen Orgel von Jordi Bosch i Bernat. Nach den vielen Eindrücken des Rundgangs gilt es nun, diese gut abzuspeichern, da man leider in den meisten Räumen (zumindest offiziell) keine Fotos machen darf. Als Ausweich kann man sich allerdings Postkarten im angrenzenden Souvenirshop kaufen - Ein schönes Andenken an die prachtvollen Paradezimmer des Schlosses. Im Anschluss an die Führung betreten wir noch ehrfürchtig den Waffensaal des Anwesens. Auch hier zählt die Waffensammlung zu einer der größten der Welt. Die einzelnen Rüstungen mögen aus heutiger Sicht eventuell nicht sonderlich praktisch gewesen sein, imposant und interessant anzuschauen sind sie definitiv. Besonders, wenn gewisse Körperteile auf sehr spezielle Weise geschützt und somit hervorgehoben wurden :). Nach der Besichtigung begeben wir uns auf einen kleinen Stadtbummel. Über die „Ellbogengasse" gelangen wir dabei über den „Plaza de la Villa" zum großen Hauptplatz, dem „Plaza Mayor". Hierbei handelt es sich um einen rechteckigen Platz, der komplett von 4-geschossigen Wohnhäusern umgeben ist. Inmitten des Platzes ragt das Reiterstandbild zu Ehren von Philipp III empor. Besonders auffällig und schön anzusehen, sind die Wandverzierungen bestehend aus mythologischen Figuren an der „Casa de la Panadería". Da der Platz in seiner Geschichte von mehreren, großen Bränden heimgesucht wurde, sind diese wunderschönen Wandmalereien erst bei der letzten Komplettsanierung, die 1992 ihr Ende fand, hinzugefügt wurden. Auch ein regelrechter Besuchermagnet sind die zahlreichen „Meninas", die den Platz umgeben. Diese künstlerisch verschiedenartig gestalteten Figuren, sind dem gleichnamigen Gemälde von Diego Velázquez nachempfunden. Durch ihre große Beliebtheit und die verschiedenen Ausführungen ist es fast unmöglich eine Fotografie zu bekommen, auf der keine weiteren Menschen zu sehen sind. Da sie allerdings in der ganzen Stadt verstreut stehen, ergibt sich in den nächsten Tagen mit viel Glück eine Gelegenheit dazu. Unser Rundgang wird von einem heftigen Schauer beendet, der gleichzeitig den Anfang der Freizeit einläutet. Da sich direkt im Anschluss die Sonne wieder blicken lässt, kann sich nun jeder auf seine ganz eigene Erkundungstour begeben. Mit einer kleinen Gruppe erkunden wir zuerst die unzähligen, ausgebreiteten Köstlichkeiten in der großen Markthalle am „Plaza de San Miguel" und kehren dann gemütlich in den Geheimtipp unserer Reiseleiterin ein. Ein perfekter Abschluss nach diesem ereignisreichen Programm. Am Abend kommen wir alle wieder zusammen, um gemeinsam das feurige Temperament Spaniens bei einer Flamenco-Show hautnah mitzuerleben. Dabei gibt es vorerst ein leckeres Menü und im Anschluss den kulturellen Teil. Da wir immer wieder mit Getränken versorgt werden, sind wir bester Laune und gespannt, auf die kommende Vorführung. Unsere exklusiven Sitzplätze direkt an der Hauptbühne lassen dabei Großes Erwarten. Zu unserem großen Glück, sitzen wir zwar nah dran, aber nicht so nah, dass die beim inbrünstigen Tanzen abgesonderten Schweißperlen auf uns hernieder regnen. Dies können leider nicht alle Gäste behaupten :). Da aber gerade die Frauen bei der vor Kraft und Inbrunst nur so strotzenden Darbietung des männlichen Konterfeis völlig hin und weg sind - ich will fast sagen völlig gebannt sind - scheint dieser Umstand nicht so ins Gewicht zu fallen. Das Sprichwort „Ein Bad in der Menge..." bekommt somit eine völlig neue Bedeutung. Es gibt also nicht nur auf der Bühne genügend zu bestaunen und zu beobachten, sonder auch drum herum. Was aber definitiv zum Abschluss gesagt werden muss - die Flamenco-Show im „Corral de la Morerìa" ist musikalisch wie tänzerisch spektakulär umgesetzt und zieht jeden Zuschauer in ihren Bann. Durch das gute Essen und den nicht endenden Fluss von „vino y cerveza" ist es ein rundes und gelungenes Abendprogramm, von dem wir glücklich und zufrieden ins Hotel fahren.

15.10.19 Madrids Kunst – Prado 200!


Heute starten wir in unseren Tag mit einem ausgiebigen Stadtrundgang. Und obwohl die Sonne scheint, herrschen in den Morgenstunden regelrecht eisige Temperaturen. Dazu muss allerdings erwähnt werden, dass dies augenscheinlich jeder anders empfindet, da es auch Wagemutige in luftigen Outfits in unserer Gruppe gibt. Immerhin sind für den bevorstehenden Tag sonnige 18 Grad angesagt und somit lässt sich der Temperatursturz spätestens im Laufe des Tages verschmerzen.
Unser erster Halt befindet sich am „Plaza del Carmen", wo wir gespannt Petras Ausführungen zur Stadtgeschichte lauschen und dabei die unzähligen Tauben beobachten. Als nächstes geht es hinunter zur „Puerta del Sol", oder zu dem Platz, der bei den „Madrilenen" kurz als „Sol", also Sonne, bekannt ist. Hier herrscht immer ein reges Treiben und somit ist es nicht verwunderlich, dass dies einer der meistbesuchten Plätze in ganz Madrid ist. Für das Platzbild prägend ist dabei das imposante „Casa de Correos", vor dem sich der Null-Kilometerstein der sechs Hauptnationalstraßen Spaniens befindet, die bekannte Werbung des „Tío Pepe" sowie das Reiterdenkmal zu Ehren von König Karl III. Da auf diesem Platz immer zahlreiche Darbietungen stattfinden, lohnt es sich, hier ein wenig zu verweilen und die Eindrücke auf sich wirken zu lassen. In unserem Fall ist es allerdings heute die große Demonstration der Senioren, die aus ganz Spanien hier zusammenkommen, um für bessere Renten einzustehen. Wir verweilen also nur kurz und gehen weiter durch die kleinen, bunten Gassen der Stadt Richtung Süden. Dabei fallen immer wieder die kunstvoll ausgestalteten Wandfließen auf, die zum einen die Straßennamen auflisten und zum anderen ganze Häuserfassaden zieren. Am „Plaza de Santa Ana" angekommen, erhaschen wir erstmalig freies Schussfeld auf eine „Menina" in einem ausgefallenem Jeanseinteiler und haben außerdem eine gute Sicht auf das historische und berühmte „Gran Hotel Reina Victoria", was in seiner weißen Pracht am Ende des Platzes prangt. Ihm gegenüber ist das „Spanische Nationaltheater" zu finden, vor dem eine Statue von keinem Geringerem als dem berühmten spanischen Schriftsteller „García Lorca" steht. Die namenhaften Virtuosen der Federführung werden uns von hier an stetig begleiten. So passieren wir als nächstes eine Gedenkstätte von „Miguel Cervantes", der laut Schriftzug in diesem Haus lebte und auch starb und gelangen wenig später zum „Casa Museo Lope de Vega", welcher in diesem Haus die letzten 25 Jahre seines Lebens verbrachte und welches heute als Museum seiner Werke und Wirkungsstätten fungiert. Wir schauen uns dabei nur den Innenhof an und lauschen gespannt den Geschichten von Lope de Vega als Frauenheld. Weiter geht es zum Abgeordneten Kongress, dem „Congreso de los Diputados". Das massive, weiße Gebäude mit seinen zwei Löwenstatuen am Eingang strahlt bereits Stärke aus. Die große, goldene Tür wird allerdings nur ein Mal im Jahr geöffnet und zwar wenn der König die neue Regierung vorstellt. Direkt hinter diesem Gebäude befindet sich das „Teatro de la Zarzuela" und schon sind wir im Anflug auf einen der Höhepunkte der heutigen Tour, der bis dato noch eine Überraschung ist. Wir begeben uns beim „Círculo de Bellas Artes" in luftige Höhen und genießen für die nächste Stunde bei einem Kaffee oder einem kleinen Snack den wundervollen Ausblick über die gesamte Stadt von der Dachterrasse aus. Von hier aus kann man sogar erkennen, dass die Berge des „Sierra Guarana" frisch weiß eingedeckt sind. Der perfekte Ort, um kurz zu verschnaufen und die warmen Sonnenstrahlen zu genießen. Frisch gestärkt und erholt geht es weiter zum „Plaza de Cibeles". Von hier aus sieht man gleich mehrere Wahrzeichen der Stadt. Inmitten des Platzes thront der berühmte Brunnen „Fuente de Cibeles". Umgeben wird dieser von dem imposanten Bau des Kulturzentrums „Palacio de Cibeles CentroCentro" sowie der „Banco de Espana". Bei diesem Platz lohnt es sich wirklich, ihn von mehreren Seiten zu besichtigen, da man immer wieder neue Fotomotive entdeckt. Das nächste große Wahrzeichen folgt prompt mit dem angrenzenden Tor „Puerta de Alcalá", welches sich auf dem „Unabhängigkeitsplatz" befindet und die einstige Stadtgrenze markiert. Nach diesem Fotostopp befinden wir uns schon fast im direkten Anflug auf unser eigentliches Ziel - dem „Museo Nacional del Prado" und stoppen nur kurz am „Neptun-Brunnen". Auf der Prachtstraße „Paseo del Prado" gibt es aber auch wirklich viel zu sehen. Bevor wir uns aber in die heiligen Hallen eines der größten und bedeutendsten Museen der Welt begeben, bestaunen wir noch die angrenzende Kirche „Iglesia de los Jerónimos", ein wirklich beeindruckender Bau. Danach heißt es wieder Headsets auf und schon befinden wir uns auf unserer Führung durch die bekanntesten Kunstwerke der spanischen Geschichte, aber auch des internationalen Kunstmarktes. So sehen wir sowohl Gemälde von Tizian oder Albrecht Dürer, als auch Werke von Velázquez, El Greco oder Goya. Eines der bekanntesten Werke im Museum ist dabei das bereits Erwähnte „Las Meninas" („Die Hoffräulein") von Diego Velázquez. Im Zentrum des Bildes befindet sich die fünfjährige Königstochter Margarita, die von Hoffräulein umringt zurechtgemacht wird. Diese Arbeit ist eine der Meistdiskutierten und Meistverehrten der Kunstgeschichte, in der sich der Maler auch selbst verewigt hat. Nicht zuletzt gilt Velázquez als DER größte Hofmaler aller Zeiten. Nach eineinhalb Stunden im Museum schwirrt uns der Kopf von den vielen Eindrücken und wir gönnen uns eine Pause im angrenzenden Retiro-Park. Bei einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen lassen wir das Erlebte sacken und genießen diesen grünen Zufluchtsort der pulsierenden Stadt. Aber auch hier gibt es einiges zu besichtigen. Am bekanntesten ist dabei der „Kristallpalast", neben dem „Velázquez-Palast". Bei unserer ausführlichen Runde durch den einst königlichen Park, passieren wir auf unserem Weg zur U-Bahn noch das imposante „Monument Alfonso XII". Im See davor fahren zahlreiche Boote und in der Luft machen sich lautstark Mönchsittiche bemerkbar. Ein herrlicher, sommerlicher Tag geht dem Ende entgegen. Wir lassen ihn aber noch mit einem geselligen Restaurantbesuch im „El Barril de las Letras" ausklingen.

16.10.19 Toledo


Heute begeben wir uns, einmal wieder bei schönstem Sonnenschein, auf einen Ausflug nach Toledo. Der ein oder andere würde dies mit den Worten beschreiben - das Beste kommt zum Schluss :). Direkt zu Anfang kommt aber die Überraschung, dass der Unerschrockenste unter uns heute einen Pullover trägt - ein fast befremdlicher Anblick ;). Lustigerweise wird nun gerade heute von den Temperaturen her ein wirklich sommerlicher Tag zum Abschluss.
Bevor wir uns allerdings auf die einstündige Fahrt begeben, lassen wir uns zuvor nicht die Stierkampfarena „Las Ventas" entgehen. Diese im Neomudéjarstil erbaute Arena bietet Platz für knapp 24.000 Zuschauer und ist somit nicht nur die Größte Spaniens, sondern auch eine der größten Arenen weltweit. Beeindruckend ist sie allemal! So kommen hier von Frühjahr bis Herbst allsonntäglich Fans aus der ganzen Welt zusammen, essen Sonnenblumenkerne und verfolgen das Spektakel. Ein Stier wird im Übrigen durchschnittlich fünf Jahre alt und lebt wie ein König bis ihn der große Tag ereilt.
Toledo - am Fluss Tajo gelegen, ist eine facettenreiche Kulturstadt mit insgesamt 16 „Barrios". Hier kommen drei Weltreligionen zusammen, die den größten Teil der Geschichtsschreibung friedlich nebeneinander bestanden haben. Unser erster Eindruck bildet sich, als wir einen Fotostopp auf einer Anhöhe außerhalb der Stadt machen und einen spektakulären Blick auf die Stadtkulisse genießen können. Im Anschluss beginnen wir unseren ereignisreichen Stadtrundgang am „Bisagra Tor". Nach einer Fahrt mit den unzähligen Rolltreppen, schlängeln wir uns durch die kleinen, süßen Gassen der Stadt, die immer wieder mit traditionellen Läden gesäumt sind. Die Haupthandwerke sind dabei die Töpfereikunst, die Marzipanherstellung, die Goldschmiedekunst und insbesondere die Damaszener Edelmetallkunst sowie die Stahlherstellung und -verarbeitung zu edlen und kunstvollen Produkten wie Dolchen oder Messern. Was also Souvenir-Einkäufe anbelangt, bleibt hier kein Wunsch unerfüllt und man könnte mit Leichtigkeit einige Tage hier verbringen, ohne sich zu langweilen. Kulturell sticht Toledo ebenso hervor. Hier steigen wir mit der „Kathedrale von Toledo" ein oder der „Catedral de Santa María de la Asunción de Toledo", wie sie im Spanischen heißt, die als Hauptwerk der spanischen Gotik gilt. Auch hier könnte man sich in den zahlreichen, prunkvoll ausgestatteten Räumen über Stunden verlieren, wobei jede Passage des Anwesens ganz anders gestaltet ist. Wir erleben einen Abriss und besichtigen unter anderem den Hauptaltar, den Chorraum mit seinen eindrucksvollen Orgeln, das Bischofsgrab und zahlreiche Nebenräume, die von ausgeklügelten Deckenmalereien geprägt sind. Durch die große Bedeutung dieser Kathedrale hängen in vielen Räumlichkeiten auch Kunstschätze großer, spanischer Maler. Der Haupteingang des eindrucksvollen Bauwerks öffnet nur ein Mal im Jahr an Fronleichnam seine massiven Türen. Direkt gegenüber auf dem „Plaza del Consistorio" befindet sich das Rathaus von Toledo. Nach einer ausgiebigen Besichtigung der Kathedrale begeben wir uns ins „Jüdische Viertel" der Stadt, welches unübersehbar auf den Pflastersteinen der Straße vermerkt ist. Hier stoppen wir in einem Juweliergeschäft und können einem Meister seiner Kunst hautnah über die Schulter schauen. Das Handwerk der Damaszener Edelmetallkunst ist vom Aussterben bedroht, da sich die Jugend wenig für diese filigrane und anspruchsvolle Arbeit begeistern kann. Schön anzuschauen ist der Schmuck auf jeden Fall! Von der Qualität der Töpfereikunst können wir uns im folgenden Laden überzeugen und schon geht es weiter zum nächsten kulturellen Höhepunkt - der Synagoge „Santa María La Blanca". Ganz einfach und ganz schlicht erstrahlt sie in einem völlig anderen Licht, als die prunkvolle Kathedrale. Der Gegensatz könnte nicht größer sein. Die einstige Synagoge wurde zu Anfang des 15. Jahrhunderts nach zahlreichen Übergriffen auf das Jüdische Viertel, die die Abwanderung seiner Bewohner zur Folge hatte, an den Calatravaorden übergeben und avancierte somit zur katholischen Kirche. Heute dient sie ausschließlich als Museum.
Nach dieser Besichtigung gönnen wir uns eine ausgiebige Mittagspause, wobei wir draußen auf einem Vorplatz das Flair der Stadt genießen. Es werden typisch spanische Mittagsmenüs bestellt, oder der bekannte Ziegenkäse der Region verkostet. Bei einem Glas Wein oder Sangría ist dies die perfekte Verschnaufpause. Unser Programm ist allerdings noch nicht vorbei. Das Franziskanerkloster „San Juan de los Reyes" komplettiert unseren Ausflug in die faszinierenden, religiösen Stätten dieser anmutigen Stadt. Zum Schluss überqueren wir den Fluss Tajo auf der Brücke „San Martín" und genießen einen letzten Blick auf diese atemberaubende Kulisse. Aber auch hier sollte noch kein Ende sein. Eine Überraschung haben wir noch parat. Auf der Fahrt zurück nach Madrid werden wir einen kleinen Abstecher zum Palast und den angrenzenden Schlossgärten von „Aranjuez" machen, der einstigen Sommerresidenz der spanischen Könige.
Als wir am späten Nachmittag wieder im Hotel in Madrid eintreffen, gibt es noch etwas Freizeit bevor wir uns zur letzten Etappe dieser Reise aufmachen. Mit stolz geschwellter Brust können wir behaupten, im ältesten Restaurant der Welt dinieren zu dürfen. Die Spezialität des Hauses „Botín" ist dabei ein ganzes Spanferkel. Der Wein fließt in Strömen, das Essen ist reichlich und reichhaltig und die Stimmung wird immer ausgelassener. Ein perfekter letzter Abend bevor wir morgen die Heimreise antreten. Dann bleiben mir nur noch die abschließenden Worte - Schön wars! Und hoffentlich auf bald!

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Kommentare zum Reisebericht

Ein toller und sehr gelungener Reisebericht,hat uns sehr gefallen,viele schöne Erinnerungen erweckt,dafür vielen Dank!

Fischer,Ingo
01.11.2019

Vielen lieben Dank! Das freut mich wirklich sehr! Und auf bald :)

Neumann, Katja 01.11.2019