Reisebericht: Exklusive Städtereise Madrid – Spanien

02.04. – 06.04.2024, 5 Tage Städtereise in kleiner Reisegruppe mit Boutiquehotel und exklusiven Führungen – Königspalast – Prado – Reina Sofia – Flamenco – Toledo


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Madrid hat sich von der konservativen Hauptstadt Spaniens in eine junge Metropole verwandelt, die mit Kunst aus allen Epochen Spaniens und der restlichen Welt aufwartet.
Ein Reisebericht von
Gina Egenolf
Gina Egenolf

1. Tag Dienstag 02.04.2024 Flug nach Madrid – Fahrt zum Boutiquehotel

Nachdem wir alle eine reibungslose Anreise hinter uns gebracht haben und im Hotel eingecheckt sind treffen wir uns am späten Nachmittag an der Rezeption unseres ideal gelegenen Hotels. Jetzt lernen wir alle unserer kleine Reisegruppe kennen, denn wir kommen aus unterschiedlichen Regionen Deutschlands.
Wir hoffen auf ein wenig schönes Wetter hier in Madrid. Die Hauptstadt Spaniens liegt auf ca. 670 m.ü.M. Und so kann es im Frühjahr auch noch ein wenig kühler sein. Die Wettervorhersage ist allerdings ganz gut und so hoffen wir denn auf schöne und abwechslungsreiche Tage mit viel Kunst, Kultur und gutem Essen, für das die Spanier ja unter anderem auch bekannt sind.
Nachdem wir uns untereinander vorgestellt haben und Gina, unsere Reiseleiterin ab Deutschland, die kleinen Programmänderungen erläutert hat machen wir vor dem Abendessen noch einen kleinen Spaziergang in der Nähe des Hotels. Das Hotel „Mayorazgo“ liegt ein paar Gehminuten von der Plaza de Espana und der berühmten Flaniermeile der „Gran Via“ entfernt. Die „Plaza de Espana“ wurde nach dem Bau des „Edificio Espana“, ein Aushängeschild des Franco-Regimes und des „Torre de Madrid“ der ein Jahr danach mit 124 m damals eine neue Rekordhöhe aufstellte, mit einer Grünanlage und dem Cervantes-Denkmal erschaffen. Hier am Platz beginnt auch die „Gran Via“ mit ihren Prachtbauten aus dem beginnenden 20.Jahrhundert. Als Ost-West-Verbindung geplant, ist sie heute eine der wichtigsten Einkaufsstraßen Madrids.
Wir spazieren ein wenig in Richtung Königspalast und den Grünanlagen, werfen einen Blick auf die Almudena-Kathedrale und gehen dann langsam in unser Hotel zurück.
Danach haben alle Hunger und wir machen bei einem typischen Abendessen in dem schönen Restaurant unseres Hotels erste Bekanntschaft mit der kastilischen Küche.
Danach gehen wir zu Bett um uns von dem für einige von uns langen Tag auszuruhen und auf den nächsten Tag vorzubereiten.


02.Tag Mittwoch 03.04.2024 Stadtrundgang mit Königspalast, Marktbesuch und Flamenco–Abend

Heute Morgen nach einem guten Frühstücksbuffet treffen wir Thomas unseren Reiseleiter, der schon lange in der spanischen Hauptstadt lebt.
Schnell sind die Audiogeräte verteilt und wir beginnen unseren kleinen Stadtrundgang in das Habsburgviertel.
Wir werden heute den beiden bedeutenden Herrscherdynastien Europas, den Habsburgern und den Bourbonen begegnen. Sie haben die spanische aber auch die europäische Geschichte geprägt.
Wir laufen ein kleines Stück entlang der Granvia, eine bedeutende Verbindungsstrasse die zu Beginn des 20. Jahrhunderts entstand und stark von den Häusern dieser Epoche geprägt ist. Bald schon biegen wir ab in Richtung Puerta del Sol, dem ebenso prominenten Platz mit dem Kilometer 0. Von hier aus gehen die Verbindungsstrassen in alle Himmelsrichtungen ab. Genau hier vor dem ältesten Gebäude des Platzes wo sich immer viele Touristen aus der ganzen Welt versammeln: vor der Casa de Correos, dem ehemaligen Postgebäude. Auch werfen wir einen Blick auf weitere Wahrzeichen wie den Bären und der Tio Pepe Werbung. Karl III., ein beliebter Bourbonenherrscher des Landes
grüßt von seinem Pferd. Über die Calle Mayor gelangen wir zu dem wohl ältesten Platz des Viertels, der Plaza Mayor.
Auch hier begegnen wir wieder Karl III. der für einige Neuerungen wie Kanalisation und Infrastruktur verantwortlich war, auf einem Pferd mit geschlossenem Maul zu dem uns Thomas eine nette Geschichte erzählt. Auch erfahren wir etwas über die Habsburger und ihrer schließlichen Entmachtung durch die Bourbonen. Die Plaza de la Villa bezaubert durch ihre Gebäude mit den interessanten architektonischen Details.
Hier war früher das Rathaus der Stadt und beeindruckt durch seine gut erhaltene Bausubstanz.
Wir laufen weiter in Richtung Kathedrale, die wir von der Rückseite zu sehen bekommen. Gerade rechtzeitig kommen wir zum Schauspiel der Wachablösung vor dem Palacio Real. Eine Weile schauen wir dem Spektakel zu um dann unsere wohlverdiente Pause in der Umgebung der Oper zu machen.
Danach verabreden wir uns zu der Besichtigung des Königspalastes, dem Palacio Real. Die Formalitäten und Kontrollen sind schnell erledigt und wir befinden uns im Innenhof der riesigen Anlage, welche schon lange Museum ist und nur noch für offizielle Angelegenheiten genutzt wird. Wir bekommen die Fassade und den Gesamtkomplex erklärt und werfen einen kurzen Blick in die Waffenkammer des Palastes mit ihren Rüstungen der verschiedenen Herrscher wie Karl V. und Phillipp II. Dann versetzen uns die Schätze der königlichen Gelächter in Staunen. Kostbarste Möbel, Gemälde und weitere Interieurs demonstrieren den Reichtum der Herrschenden, aber auch ihre Vergänglichkeit.
Danach spazieren wir gemütlich in das Hotel zurück um vor der Flamenco-Show ein wenig Energie zu schöpfen.
Der Gesang und Tanz des Flamenco gehört heute zum immateriellen Kulturerbe von Spanien. Seine Herkunft liegt aber im Dunkel der Geschichte, da es spärlliche Quellen gibt und es wurde darüber in den letzten Jahrzehnten sehr viel fantasiert. Auch nehmen einige Städte in Spanien, besonders in Andalusien, für sich in Anspruch der Ursprung des "echten" Flamenco zu sein, den es so gar nicht gibt. Es ist immer eine Kombination aus Gesang und Tanz und wird bis heute von der spanischen Bevölkerung gepflegt. Mal mit und mal ohne Kastagnettenbegleitung.
Später erleben wir ein beeindruckendes und fulminanten Tanzspektakel allererster Klasse was wir mit einem Tapas-Essen in einer baskischen Tapasbar krönen. Von hier haben wir es nicht weit zurück ins Hotel.


03.Tag Donnerstag 04.04.2024 Madrids Kunst im Prado und Circulo de Bellas Artes

Heute Morgen treffen wir uns wieder nach dem Frühstück um nach einem kleinen Spaziergang durch das sog.
Dichterviertel ein oder auch 2 der bedeutendsten Museen der Welt anzuschauen.
Wir starten wieder am Hotel und spazieren über die Puerta del Sol zur
Prachtstraße Calle de Alcala wo einige der repräsentativsten Gebäude Madrid's aus verschiedenen Bauepochen zu sehen sind. An der Plaza Sta.Ana grüßt der Dichter Garcia Lorca beim Theatro Espanol welches eines von vielen ist, denn die Spanier sind eifrige Theatergänger.
Dann landen wir ein wenig durch die Hintertür am Paseo del Prado und dem Neptunbrunnen. Hier befindet sich die Museumsmeile von Madrid.
Unser Ziel ist der weltberühmte Prado, In dem einige der berühmtesten Werke der großen Meister einiger Jahrhunderte ausgestellt sind. Da wir natürlich hier nicht den ganzen Tag zubringen wollen, bekommen wir von Thomas einige ausgesuchte Gemälde der spanischen Meister erklärt und in historische Bezüge gesetzt.
Wir sehen das Gemälde "Anbetung der Hirten" und einige weitere von dem spanischen Hofmaler El Greco
und auch unter anderem das berühmteste Werk von Velazquez "La Meninas" in dem ein neuer Malstil seinen Ausdruck fand. Er wurde ebenfalls Hofmaler was den damaligen Künstlern ein sicheres Einkommen sicherte wenn sie es nur nicht übertrieben und sich mit der sittenstrengen katholischen Kirche
überwarfen, wie der ebenfalls berühmte Hofmaler Francisco Goya.
Etwas wie die Bilder von Peter Paul Rubens, die wir ebenfalls bewundern dürfen hätte er nicht wagen dürfen darzustellen. Wegen des Gemälde "Die nackte Maja" musste er sich vor dem Inquisitionsgericht verantworten
und in das Exil gehen.
Das Spätwerk Goyas "Pinturas Negras" zeigt eindrücklich die Nöte des Malers während seiner letzten Lebensjahre. Er malte sich seine Frustration im wahrsten Sinne des Wortes von der Seele.
Nach diesen letzten Bildern dieser wahrhaft grandiosen Sammlungen des Prado bedanken wir uns bei Thomas der
uns anschaulich seine Wahlheimat näher gebracht hat.
Jetzt geht jeder seine Wege und einige treffen sich wieder um eine der weltweit bedeutendsten Privatsammlungen zu besuchen im Museum Thyssen Bornemitza, welches ganz in der Nähe liegt. Dieses Museum ist eine gute Ergänzung zum vorangegangenen, sieht man doch hier eine gute Sammlung der Malerei der Moderne, welche von der Gründerfamilie im Laufe von 3 Generationen zusammengetragen wurde.
Später versammeln wir uns vor dem "Circulo de Bellas Artes", ein Palast der Jahrhundertwende im Stil der Zeit. Im Restaurant "La Pecera" essen wir zu Abend im wahrlich schönen Ambiente. Inmitten desJugendstil-Restaurants befindet sich die Skulptur einer wie dahingegossnen nackten Frau von Moises Huerta.
Nach dem Abendessen gibt es noch eine Überraschung. Wir fahren mit dem Fahrstuhl auf die Dachterrasse des Gebäudes, ein kleines Extra der Firma Eberhardt. Hier haben wir einen wundervollen Ausblick auf das abendliche Madrid und wir können den Abend in schöner Atmosphäre beschließen. Einge von uns bleiben hier ein wenig länger bei einem kleinen Absacker, denn es scheint hier eine angesagte "Location" zu sein, da hier Menschen aus der ganzen Welt versammelt sind.


04.Tag Freitag 05.04.2024 Freizeit in Madrid oder fakultativer Ausflug nach Toledo, Tapas–Abend

Heute Morgen können wir unsere Fahrt nach Toledo erst eine Stunde später als geplant antreten. Wir nutzen die Zeit um unsere Rückflüge für morgen rückbestätigen zu lassen.
Die Reiseleiterin Martha ist schon da und nach einer Weile geht es dann los. Während der Fahrt erfahren wir schon vieles über die Geschichte Toledos und damit auch Spaniens. Nach einer Stunde Fahrzeit erreichen wir die Stadt.
Von einem Aussichtspunkt haben wir einen schönen Blick auf dieses ehemalige Zentrum dreier Weltreligionen.
Man erkennt sehr gut die Kathedrale und die verschiedenen Gebäude wie die ehemalige Festung und eine Anzahl von Kirchen. Wir umrunden die Stadt ein Stück um dann an einem Parkplatz anzuhalten wo wir den Bus verlassen. Über mehreren Rolltreppen fahren wir nach oben in die Innenstadt.. Wir laufen zum sog. "Zocodover" einem schönen Platz welcher nach seiner Zerstörung im Krieg wieder komplett aufgebaut wurde. Wir machen hier erst einmal eine kleine Pause um uns neu zu sortieren. Danach spazieren wir durch eine Stadt welche durch verschiedene Baustile geprägt ist. Überall gibt es Souvenirgeschäfte mit den besonderen Produkten der Stadt: Marzipangebäck, Messer und andere Gegenstände aus dem berühmten Toledo Stahl. Im Mittelalter und auch später noch war ein Schwert aus Toledo ein Prestigeobjekt. Heute tut es auch ein handgeschmiedetes Küchenmesser, die man in guter Qualität bekommt, allerdings nicht überall.
Wir steuern auf das wohl bedeutendste Bauwerk der Stadt zu, die Kathedrale von Toledo. Von unserer Stadtführerin Martha bekommen wir eine anschauliche Erläuterung der einzelnen Bauabschnitte und Kunstwerke der Kathedrale.
Sie entstand im 13. Jahrhundert und ist eine gotische Kathedrale mit zahlreichen Glasfenstern, wurde aber auch in den folgenden Jahrhunderten erweitert und ergänzt sodass es auch hier eine Ansammlung verschiedener Stile gibt.
Nach dieser beeindruckenden Besichtigung machen wir eine etwas längere Mittagspause wo wir uns in verschiedene kleinere Restaurants zerstreuen.
Danach treffen wir uns an einem Turm welcher sehr orientalisch wirkt. Es ist ein Gebäude im sog. Mudejar-Stil, von Christen erschaffen mit Stilelementen der eigentlich islamischen Baukunst. Etwas was man in Spanien besonders in Andalusien sehr häufig antrifft. Es zeugt von einer ehemals engen Verbindung der drei monotheistischen Religionen. Man profitierte voneinander in jedweder Hinsicht.
Wir gehen weiter zur Kirche von Santo Tome um eines von El Grecos berühmtesten Werken zu betrachten: "Das Begräbnis des Grafen von Orgaz". Die Personen sind sehr lebensecht dargestellt und wir bekommen von Marta eine ausführliche Erläuterung.
Unser letzter Besuch ist die einstige Synagoge von Toledo im ehemals jüdischen Viertel. Auch hier meint man im ersten Moment in einer Moschee zu sein, doch wurde das Gebäude nach der Reconquista, der Rückeroberung durch die Christen, die mit der Einnahme von Granada 1492 endete, in eine Kirche umgewidmet. Man versuchte alles was nicht mit dem Christentum zu tun hatte zu tilgen. Nur an einer Stelle sehen wir einen Davidstern sehr versteckt hoch oben.
Noch eine kleine letzte Shoppingpause und wir treten unseren Rückweg nach unten über Stufen und die Brücke von San Martin an deren Ende unser Bus wartet. Einen letzten Blick können wir von unten auf das Kloster "San Juan de los Reyes" werfen. Toledo ist eine beeindruckende Stadt und wir nehmen viele Eindrücke mit. Jetzt aber geht es zügig über die Autobahn nach Madrid zurück.
Ein wenig später treffen wir uns um ein letztes Mal um gemeinsam zum Abendessen in die Stadt zu gehen.
In der "Calle de Cuchilleros" wo sich die ältesten Tavernen Madrids befinden, speisen wir in einem typischen Tapasrestaurant, wo eine Tapas Spezialität nach der anderen gereicht wird.
Wein und Bier gibt es natürlich dazu sowie Kaffee nach Wunsch und den typischen Nachtisch "Flan" und "Tarte de Queso".
Ein letzter schöner Abend beschließt diese Reise.


05.Tag Samstag 06.04.2024 Rückflug nach Deutschland

Heute heißt es für uns Abschied nehmen von Madrid. Die paar Tage sind wie im Fluge vergangen und die meisten
brauchen sicher noch ein paar Tage um Alles was wir gesehen haben zu sortieren und beim Anschauen der Bilder in Gedanken noch einmal zu erleben. Madrid mit seinen tollen Gebäuden und seinen Kunstschätzen ist immer wieder eine Reise wert. Einen großen Anteil an dem Erlebnis hatten unsere Reiseleiter Thomas und Martha, die uns enthusiastisch ihre Heimat oder Wahlheimat gezeigt haben.

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