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Exklusive Städtereise Madrid – Spanien – 20. 05. – 24.05.2025

Reisebericht: 20.05. – 24.05.2025

Madrid – die stolze Hauptstadt von Spanien – ist für viele noch immer ein unentdecktes Juwel. Es ist Zeit, Madrid kennenzulernen – mit all seiner kulturellen Vielfalt, historischen Pracht, lebendigen Plätzen und modernen Facetten.
Dafür haben sich unsere Gäste entschieden und sind alle zum ersten Mal in Madrid voller Neugier auf die Stadt im Herzen Spaniens.
Liebe Gäste - Herzlich willkommen in Madrid!

Marieta Beck

Ein Reisebericht von
Marieta Beck


Tag 1: Samstag, 22.05.2025 – Anreise und erster Eindruck von Madrid

Heute startete unsere gemeinsame Städtereise nach Madrid. Unsere Gäste sind in drei verschiedenen Gruppen und unterschiedlichen Zeiten angekommen.
Ich begrüßte nach meiner Ankunft jede Gruppe. Die ersten Gäste machten sich bereits auf den Weg zu dem ersten Kunst-Highlight – und haben das Museum Thyssen Bornemisza besucht.
Das Museo Thyssen-Bornemisza in Madrid ist eines der bedeutendsten Kunstmuseen Spaniens. Es beherbergt die ehemalige Privatsammlung der Familie Thyssen-Bornemisza, die eine beeindruckende Übersicht über die europäische Kunst vom Mittelalter bis zur Moderne bietet.

Die letzte Gruppe wurde von dem Transferfahrer leider in das „falsche“ Opera Hotel gefahren. Etwas unglückliche Ankunft nach der langen Anreise.

Wir treffen uns alle in der gemütlichen Hotelbar, stießen gemeinsam mit einem Welcome Drink auf die bevorstehenden Tage an. Bei einer kleinen Vorstellungsrunde lernte sich die Gruppe näher kennen, und ich stellte das geplante Programm der Reise vor.
Unser Hotel liegt ideal, sodass wir direkt losspazierten – und standen unmittelbar vor dem Teatro Real. Dort erzählte ich ein paar Informationen zu der bewegten Geschichte dieses Opernhauses, zur Architektur und zur heutigen Nutzung. Auf der Plaza de Isabel II konnten wir das besondere Flair dieser historischen Stätte genießen.
Von dort aus schlenderten wir weiter über die Calle de Arenal, eine belebte Straße mit zahlreichen Tapasbars, Restaurants, Eisdielen und kleinen Boutiquen. Unser Weg führte uns zur Puerta del Sol, einem der zentralsten Plätzen Spaniens. Dort vor dem Regierungssitz der Region Madrid ist das
berühmte Null-Kilometer-Zeichen, von den Touristen heiß begehrt…sowie das bekannte Wahrzeichen "El Oso y el Madroño" – der Bär mit dem Erdbeerbaum.
Weiter ging es über die elegante Calle de Alcalá, wo wir die eindrucksvolle Architektur der umliegenden Gebäude bewunderten. Vorbei am Haus von Cervantes und entlang der Banco de España erreichten wir schließlich die prachtvolle Plaza de Cibeles. In strahlender Sonne erstrahlte der Platz in voller Schönheit – ein lebendiger Verkehrsknotenpunkt und zugleich ein architektonisches Highlight Madrids. Ein prachtvolles Gebäude mit markanter neogotischer Fassade, das ursprünglich als zentraler Post- und Telegrafenpalast errichtet wurde. Seit 2007 dient es als Rathaus von Madrid.
Unser Abendesse fand im stilvollen Restaurant La Pecera im Círculo de Bellas Artes statt. Das vorab bestellte Menü war ausgezeichnet, der Service aufmerksam und das Ambiente elegant und einladend. Geplant war im Anschluss noch ein Besuch der Dachterrasse mit spektakulärem Blick über Madrid – doch die ersten Reisestrapazen machten sich bemerkbar, und viele Gäste zogen ein gemütliches Zurückkehren vor.
Auf dem Rückweg spazierten wir über die Gran Vía, Madrids prächtige Hauptstraße, die für ihre eindrucksvolle Architektur bekannt ist. Gleich am Anfang beeindruckte uns das Metropolis-Gebäude mit seiner kunstvollen Fassade und der goldenen Kuppel, die von einer Siegesgöttin gekrönt wird.
Weiter entlang der Straße bewunderten wir die eleganten Fassaden zahlreicher Hotels, Theater und Bürogebäude, viele im Stil des Eklektizismus, Jugendstils oder Art Déco gehalten, sowie das markante Telefónica-Gebäude, eines der ersten Hochhäuser Europas, das mit seinem nüchternen Stil an amerikanische Wolkenkratzer erinnert.
Am Callao erreichten wir das berühmte Capitol-Gebäude, auch bekannt als Edificio Carrión, mit seiner geschwungenen Fassade und der leuchtenden „Schweppes“-Reklame – ein echtes Wahrzeichen der Stadt und beliebtes Fotomotiv.
Schließlich gelangten wir über die Puerta del Sol zurück zum Hotel. Ein gelungener Auftakt für unsere Reise – mit viel Charme, ersten Eindrücken von Madrid und einer sympathischen, neugierigen Gruppe.

2. Tag, 21.5. 2025 – Stadtrundgang – Habsburger Spaziergang durch Madrid – Flamenco Show

Heute frühstücken wir zum ersten Mal in unserem Hotel Opera. Das Frühstück ist sehr lecker und vielfältig. Der Raum ist zwar etwas schlicht, aber dafür schmeckt es hervorragend und es ist gemütlich.
Um 9 Uhr treffen wir uns mit unserem Reiseleiter Thomas Büßer, mit dem ich bereits zusammengearbeitet habe. Er besitzt umfangreiche Kenntnisse über Madrid. Zunächst verteilt er die Audio-Geräte, damit wir ihn unterwegs gut verstehen können. Bald darauf machen wir uns auf den Weg durch Madrids Innenstadt.
Wir starten an der Plaza de Oriente und spazieren vorbei an den Sabatini-Gärten, die derzeit renoviert werden. Unser nächstes Ziel ist die Plaza de España. Dort erklärt uns Thomas das Cervantes-Denkmal, das mit einer bittersüßen Geschichte rund um den Bau verbunden ist. Die Umgebung wird architektonisch modernisiert, unter anderem mit neueren Hotelbauten wie dem "Riu Plaza España".
Wir gehen weiter die Gran Vía entlang bis zum Capitol. Unterwegs erläutert Thomas die Bedeutung des Telefónica-Gebäudes – ein Meilenstein der spanischen Architektur und einst eines der höchsten Gebäude Europas. Es markiert auch den Wandel von Madrid hin zur modernen Großstadt.
An der Puerta del Sol erfahren wir mehr über die Herkunft des Namens und die historische Entwicklung dieses zentralen Platzes. Thomas berichtet über Karl III., der als "der beste Bürgermeister Madrids" gilt, sowie über die Habsburger Dynastie:
Unter der Herrschaft der Habsburger – besonders im 16. und 17. Jahrhundert – wurde Madrid zur Hauptstadt Spaniens und entwickelte sich zum politischen und kulturellen Zentrum des Reiches. Philipp II. verlegte 1561 die Residenz dauerhaft von Toledo nach Madrid. Die Stadt wuchs rasant, geprägt von typischer Habsburger-Architektur: dunkle Backsteinbauten mit Schieferdächern, wie sie auch an der Plaza Mayor zu sehen sind. Die Habsburger hinterließen viele kulturelle und städtebauliche Spuren, die das alte Madrid noch heute prägen.
Wir folgen weiter der Calle de Alcalá bis zur Plaza de Cibeles. Dort machen wir eine kurze Pause. Anschließend erkunden wir die Paseo del Prado und Thomas erklärt uns die drei bedeutenden Brunnen entlang der Straße: den Cibeles-Brunnen (Symbol der Stadt), „Fuente de Cibeles“, der monumentalen Brunnen, der die Göttin Kybele auf einem von Löwen gezogenen Wagen zeigt.
Er ist eines der Wahrzeichen der Stadt und beliebter Treffpunkt bei sportlichen Siegen.
Weitere Brunnen, der Neptunbrunnen und den Apollobrunnen schmücken de Paseo del Prado und sind ein Teil der neoklassizistischen Stadtplanung des 18. Jahrhunderts.

Zurück in der Innenstadt machen wir eine kleine Pause in einer gemütlichen Caféteria an der Plaza de Canalejas, in der Nähe der Plaza Mayor. Nach der erholsamen Pause erreichen wir schließlich die berühmte Plaza Mayor.
Die Plaza Mayor wurde im frühen 17. Jahrhundert unter Philipp III. errichtet und diente ursprünglich als Marktplatz, später auch für Feste, Stierkämpfe und Inquisitionstribunale. Das Denkmal in der Mitte zeigt Philipp III. zu Pferd, ein Geschenk des Großherzogs der Toskana. Die umliegenden Gebäude sind typisch für die Zeit der Habsburger mit ihren geschlossenen Arkadengängen und schlichten Fassaden.
Wir gehen weiter am Mercado de San Miguel vorbei, wo uns Thomas einen kurzen Einblick in die Geschichte des Marktes gibt. Der Markt wurde 1916 im Stil der Eisenarchitektur erbaut und ist heute ein beliebter Ort für Gourmetfreunde.
Anschließend schlendern wir die Calle Mayor entlang bis zum alten Rathaus, dem Casa de la Villa.
Das alte Rathaus wurde im 17. Jahrhundert erbaut und war über Jahrhunderte das Verwaltungszentrum Madrids. Es ist ein Beispiel barocker Architektur mit klaren Habsburger-Einflüssen. An der Fassade wehen die Flaggen von Madrid, Spanien und der EU. Heute wird es für zeremonielle Zwecke genutzt.
Unser Rundgang endet an der Plaza de Oriente. Thomas berichtet über die Geschichte des Königspalastes - Palacio Real, das wir morgen besuchen werden.
Damit endet unser erster Stadtrundgang. Es ist früher Nachmittag und ich schlage vor, noch die Almudena-Kathedrale zu besuchen – fast alle aus der Gruppe kommen mit. Gemeinsam spazieren wir zur größten Kathedrale Madrids, die sich direkt gegenüber dem Palacio Real erhebt.
Die Catedral de Santa María la Real de la Almudena ist vergleichsweise jung: Der Bau begann im Jahr 1883, wurde jedoch erst 1993 von Papst Johannes Paul II. geweiht – als erste Kathedrale Spaniens, die in der Neuzeit fertiggestellt wurde. Ursprünglich als neugotischer Bau geplant, wurde sie im Laufe der Jahrzehnte in verschiedenen Stilrichtungen weitergebaut, was sich auch in ihrer Architektur widerspiegelt. So vereint die Kathedrale heute Elemente des Neoklassizismus an der Außenseite, neogotische Formen im Inneren. Besonders auffällig ist die moderne, lichtdurchflutete Gestaltung des Kirchenschiffs mit farbenfrohen Deckenmalereien und Buntglasfenstern.

Jetzt brauchen wir alle eine Pause, um uns auszuruhen oder einen kleinen Mittagssnack zu genießen.
Um 16 Uhr geht es weiter mit einem kulturellen Höhepunkt: einer Flamenco-Show in Las Tablas Rebajadas. Das historische Gebäude, in dem die Show stattfindet, ist reich verziert mit traditionellen Fliesen. Wir nehmen unsere Plätze ein, bestellen Getränke und lassen uns von den Tänzerinnen und Gitarristen mitreißen. Eine beeindruckende Darbietung voller Leidenschaft, Energie und ausdrucksstarker Musik.
Nach der Show freuen wir uns schon auch unser Abendessen. Wir haben aber noch etwas Zeit, daher machen wir noch einen kleinen Abstecher zu einem Spezialitätengeschäft in der Calle Arenal, dem "Torre Vicens". Dort probieren wir verschiedene Sorten Turrón, eine traditionelle spanische Mandelspezialität mit langer Geschichte – ursprünglich ein typisches Weihnachtsgebäck, heute aber ganzjährig beliebt.

Danach kehren wir in die bekannte Tapa-Bar Tapa Tapa in der Calle del Arenal ein, um den Tag typisch spanisch kulinarisch ausklingen zu lassen.
Eine bunte Auswahl an Tapas wird uns serviert – unser Tisch ist schnell bis zum Rand gefüllt. Wir genießen Klassiker wie Pan con Tomate, Patatas Bravas, Pimientos de Padrón, Garnelensalat, russischen Salat mit Thunfisch, Tortilla Española und zarten Tintenfisch.
Obwohl wir großen Hunger mitgebracht haben, ist die Vielfalt und Menge kaum zu bewältigen. Dennoch probieren wir uns begeistert durch die Speisen – alles schmeckt köstlich und authentisch. Mit vollen Mägen, guter Stimmung und vielen Eindrücken lassen wir den Abend gemütlich ausklingen.

3. Tag Donnerstag, 22.5.2025 – Madrid – Kunst und Historie – Rundgang durch Dichterviertel – Besuch von Prado und Palacio Real

Am dritten Tag unserer Reise treffen wir uns morgens wieder mit unserem Reiseleiter Thomas in der kleinen Bar des Hotels. Heute steht ein literarischer Rundgang durch die Stadt auf dem Programm. Wir machen uns zu Fuß auf den Weg in das sogenannte Dichterviertel, das „Barrio de las Letras“. Schon auf dem Weg dorthin fällt uns das lebendige Treiben in den schmalen Straßen auf. Alteingesessene Fachgeschäfte mit über hundertjähriger Geschichte, gekennzeichnet durch Kupfer Plaketten im Gehweg, werden beliefert, Madrid beginnt zu pulsieren.
Besonders beeindruckt sind wir von dem Restaurant Fatigas del Querer, dessen wunderschöne Fliesenfassade die Blicke auf sich zieht. Thomas erzählt uns von den zahlreichen Zünften, die hier früher ansässig waren: Messerschmiede in der Calle de los Cuchilleros, Gerber, Goldschmiede und andere Handwerker, deren Gewerbe teilweise bis heute erhalten geblieben sind.
Es fällt uns auf, dass hier auch besonders viele Stoff- und Nähutensilien Geschäfte zu finden sind.
Wir erreichen die Plaza Santa Ana, auf der zurzeit eine große Baustelle für ein unterirdisches Parkhaus das Bild stört. Dennoch kann man sich die kulturelle Bedeutung des Platzes gut vorstellen. Direkt an der Plaza liegt das Teatro Español, eines der ältesten Theater Spaniens. Thomas berichtet uns von der lebendigen Kulturszene Madrids im Goldenen Zeitalter, als Autoren wie Lope de Vega, Cervantes oder Calderón de la Barca das literarische Leben prägten. Die Geschichte scheint hier spürbar.
Weiter geht es durch das Viertel Huertas, bekannt für seine Tapas-Bars, wie die traditionelle Cervecería Alemana.
In den Sträßchen entdecken wir zahlreiche Details – eingravierte Zitate auf dem Boden, kunstvolle Türen, und kleine, liebevoll dekorierte Lokale.
Ein besonderer Stopp ist das Museo Lope de Vega, das Wohnhaus des berühmten Dramatikers. Thomas gibt uns einen kurzen Einblick in die Theatergeschichte des 16. Jahrhunderts, als Madrid zum Zentrum des spanischen Bühnenlebens wurde.
Anschließend spazieren wir in Richtung Museo del Prado. Vor dem Besuch legen wir eine kurze Pause ein. Gleich daneben begrüßt uns Goya ganz persönlich auf dem wunderschönen Steinpodest.
Die Kunstverkäufer bauen Ihre Stände auf, um die Drucke bekannter Werke den Kunstinteressierten Besuchern zu verkaufen. Eine Flamencotänzerin im roten Kleid hat mir persönlich besonders gut gefallen. Die Kirche San Jerónimo el Real strahlt in der Morgensonne und wir betreten den Prado.
Nach einem kurzen Sicherheits-Check betreten wir die imposante Eingangshalle. Der erste Eindruck ist überwältigend – hohe Decken, edler Marmor, eine ruhige, fast andächtige Atmosphäre. Wir erhalten unsere Audiogeräte und begeben uns gemeinsam mit Thomas auf eine etwa 90-minütige Führung durch die bedeutendsten Werke der Sammlung.
Der Prado beherbergt mehr als 8.000 Gemälde, von denen eine Auswahl der wichtigsten Meisterwerke Spaniens und Europas ausgestellt ist. Unser Rundgang beginnt mit einem der bedeutendsten Maler des „Siglo de Oro“, dem Goldenen Zeitalter Spaniens: Diego Velázquez. Besonders eindrucksvoll ist sein berühmtestes Werk „Las Meninas“ (1656) – ein faszinierendes Gemälde, das mit Perspektive, Licht und Spiegelungen spielt und einen einzigartigen Einblick in die höfische Welt von König Philipp IV. gewährt. Thomas erklärt uns die rätselhafte Komposition, bei der der Künstler sich selbst mit ins Bild gesetzt hat – ein Novum seiner Zeit.
Weiter geht es zu Francisco de Goya, einem weiteren zentralen Künstler des Prado. Seine Werke zeigen die Wandlung von höfischer Repräsentation hin zu kritischer Gesellschaftsbeobachtung. Besonders eindrucksvoll sind seine beiden berühmten Gemälde: „Die nackte Maja“ und „Die bekleidete Maja“, die nebeneinander hängen – damals ein Skandal, heute Ikonen. Noch bewegender sind seine düsteren Werke aus der Reihe der „Pinturas Negras“ (Schwarzen Bilder), darunter „Saturn verschlingt seinen Sohn“, ein verstörendes, kraftvolles Bild menschlicher Abgründe.
Im nächsten Saal treffen wir auf El Greco, dessen dramatische Figuren, verlängerten Proportionen und intensiven Farben seine Werke unverkennbar machen. Sein Gemälde „Die Kreuztragung Christi“ zieht uns mit seinem expressiven Stil in den Bann. Thomas erläutert, wie El Greco seiner Zeit voraus war und erst Jahrhunderte später als Vorreiter des Expressionismus gewürdigt wurde.
Auch Werke der flämischen Meister sind im Prado in großer Zahl vertreten – darunter Peter Paul Rubens, mit monumentalen, farbenprächtigen Darstellungen, sowie Hieronymus Bosch, dessen fantastische, fast surreale Szenerien einen Kontrast zur höfischen Kunst darstellen. Besonders das Triptychon „Der Garten der Lüste“ lässt uns staunend verweilen – ein Meisterwerk voller Details, Symbolik und rätselhafter Szenen. Thomas erklärt uns einige der versteckten Bedeutungen, die sich zwischen biblischer Erzählung und mittelalterlichem Moralsatire bewegen.
Ein weiterer Höhepunkt ist Tizians „Venus von Urbino“, sowie Werke von Rafael, Murillo und Zurbarán, deren sakrale Themen die tiefe religiöse Prägung Spaniens im 16. und 17. Jahrhundert widerspiegeln.
Immer wieder verweist Thomas auf den engen Zusammenhang zwischen Kunst und Macht – viele der gezeigten Werke entstanden im Kontext der Habsburger Dynastie, die als bedeutende Kunstförderer galten. Der Prado spiegelt nicht nur die Geschichte der Kunst, sondern auch die politische und religiöse Entwicklung Spaniens wider.
Nach rund eineinhalb Stunden, reich an Eindrücken und Hintergrundwissen, endet unsere Führung. Wir verlassen das Museum durch die große Haupthalle – viele von uns tief beeindruckt von den ausgestellten Werken.
Der Prado ist nicht nur ein Kunstmuseum, sondern ein kulturelles Schatzhaus Europas.
Hiermit endet auch die Führung von Thomas, von dem wir uns verabschieden und bedanken, dass er uns seine Wahlheimatstadt Madrid näher gebracht hat. Wir spazieren zurück über die Hieronymus Straße San Jerónimo zu der Puerta del Sol Richtug Hotel und gönnen uns eine individuelle Mittagspause.
Am Nachmittag um 16 Uhr, treffen wir uns erneut und machen uns gemeinsam auf den Weg zum Palacio Real, dem Königspalast in Madrid. Nach einer kurzen Wartezeit erhalten wir unsere Audio-Video-Guides, die uns durch die Geschichte und die prunkvollen Räume des Palastes begleiten. Über eine imposante, mit Marmor verzierte Treppe gelangen wir zunächst in die weitläufigen Empfangshallen, in denen früher hochrangige Gäste empfangen wurden. Schon hier spüren wir die majestätische Atmosphäre, die den gesamten Palast durchzieht.
Der Palacio Real wurde im 18. Jahrhundert auf den Überresten der ehemaligen maurischen Festung errichtet, nachdem der alte Alcázar 1734 einem Brand zum Opfer gefallen war. König Philipp V. ließ den neuen Palast nach französischem Vorbild erbauen, was sich bis heute in der opulenten Architektur und der reich verzierten Innenausstattung widerspiegelt. Mit über 3.000 Räumen gehört er zu den größten Palästen Europas, auch wenn er heute nicht mehr als königliche Residenz dient, sondern hauptsächlich für Staatsakte und feierliche Zeremonien genutzt wird.
Wir durchqueren eine Reihe eindrucksvoller Säle – darunter der Thronsaal mit seinen roten Samttapeten, goldenen Ornamenten und kunstvollen Deckenfresken, sowie der Gasparini-Saal, dessen florale Wandverzierungen und filigrane Details einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Besonders beeindruckt uns die königliche Kapelle mit ihrer prachtvollen Ausstattung und der feierlichen Stille, die sie ausstrahlt.
Da der Palast an den Tagen zuvor geschlossen war, ist der Andrang heute groß. Dennoch gelingt es uns, die kunstvollen Marmorböden, Seidentapeten, vergoldeten Möbel und zahlreichen Gemälde in Ruhe zu betrachten. Werke berühmter Künstler wie Velázquez, Goya und Caravaggio schmücken die Wände und geben einen Einblick in die kulturelle Bedeutung des spanischen Königshauses.
Unsere Gruppe zeigt sich tief beeindruckt von der historischen Bedeutung, der künstlerischen Vielfalt und der architektonischen Pracht des Palacio Real.
Zurück im Hotel nutzen wir die Zeit, um uns für den Abend frisch zu machen. Dann begeben wir uns zum Mercado de San Miguel. Die Stimmung ist lebhaft, der Markt ist voller Einheimischer und Touristen. Die Auslagen sind ein Fest für die Sinne: von iberischem Schinken über Fisch- und Meeresfrüchte-Tapas bis zu süßen Verführungen – alles ist kunstvoll angerichtet und lädt zum Probieren ein. Einige Gäste kosten direkt vor Ort.
Anschließend gehen wir in die nahegelegene Calle de los Cuchilleros, wo unser Traditionsrestaurant Arco de Cuchilleros liegt. Diese Straße gehört zu den bekanntesten gastronomischen Meilen Madrids, voller Restaurants, Tapasbars und auch Flamenco-Lokalen. Hier war früher die Zunft der Messermacher angesiedelt. Im Restaurante El Madroño, gleich um die Ecke, besorge ich den typischen Madroño-Likör für unseren Abschiedsabend.
Das Abendessen im Arco de Cuchilleros ist ein stimmungsvoller Ausklang des Tages: traditionell, gemütlich, mit dekorativer Einrichtung. Es gibt eine Auswahl an Tapas und Paella. Zum Abschluss serviert uns das Haus drei verschiedene Liköre in kleinen Fläschchen – ein schönes, süßes Finale. Einige aus unserer Gruppe möchten den Tag nicht enden lassen und schlendern noch zur Plaza Mayor, wo das Leben weiter pulsiert. In den Straßencafés herrscht lebendiges Treiben.
Ein Tag voller Kunst, Geschichte, Kultur und kulinarischer Entdeckungen geht zu Ende. Müde, aber erfüllt, kehren wir ins Hotel zurück und staunen, was wir in nur zweieinhalb Tagen von Madrid sehen und erkunden konnten.

4. Tag, 23.5,2025 – Fakultativer Ausflug nach Toledo – die ehemalige Hauptstadt

Am fakultativen Ausflug nach Toledo nehmen alle Gäste mit großer Vorfreude teil – alle freuen sich, mit dieser beeindruckenden Stadt einen letzten kulturellen Höhepunkt der Reise zu erleben.
Gegen 9 Uhr morgens holt uns der Bus am Hotel ab, und wir verlassen das erwachende Madrid.
Bald ändert sich die Landschaft: Die Großstadt weicht offenen Weiten und einer ruhigen Hügellandschaft – wir fahren über die Hochebene der autonomen Region Kastilien-La Mancha, etwa 70 Kilometer südlich von Madrid gelegen.
Während der Busfahrt gebe ich kurze Informationen zur Region. Kastilien-La Mancha ist berühmt als Heimat des fiktiven Ritters Don Quijote und zählt gemeinsam mit Kastilien-León zu den historischen Kernregionen Spaniens. Beide Regionen waren entscheidend für die Bildung der spanischen Nation und die Rückeroberung (Reconquista). Kastilien-La Mancha ist bis heute stark landwirtschaftlich geprägt, mit vielen kleinen Ortschaften, Olivenhainen und Windmühlen.
Kurz vor Toledo legen wir noch eine kurze Pause ein und bald eröffnet sich das Panorama der Stadt am Fluß Tajo.
Am Parkplatz erwartet uns bereits unsere Reiseleiterin Laura, die in Toledo zuhause ist und ihre Stadt mit Begeisterung und Wissen präsentiert. Gemeinsam fahren wir weiter zum berühmten Mirador del Valle, einem Aussichtspunkt oberhalb der Stadt. Von hier bietet sich ein überwältigender Blick auf das historische Toledo, das sich malerisch in einer Schleife des Flusses Tajo erhebt – eingerahmt von Hügeln, mit Kirchen, Stadtmauern und dem imposanten Alcázar als Silhouette.
Nach einer kurzen Pause geht es weiter in die Stadt – wir überqueren den Fluss und laufen durch das ehemalige jüdische Viertel. Laura erklärt uns die Bedeutung von drei kleinen Fliesen auf dem Boden oder an den Wänden, die man leicht übersehen könnte: Es sind Symbole der jüdischen Gemeinde – oft in Form der Menora oder hebräischer Schriftzeichen –, die an das kulturelle Erbe dieser Stadt erinnern.
Toledo war einst ein Ort des friedlichen Zusammenlebens der drei großen Religionen: Christen, Juden und Muslime lebten hier über Jahrhunderte Seite an Seite, besonders im Mittelalter unter muslimischer Herrschaft. Dieses "Convivencia" genannte Miteinander führte zu einem fruchtbaren kulturellen Austausch – in Wissenschaft, Architektur, Medizin und Philosophie. Später wurde das friedliche Nebeneinander jedoch durch die christliche Rückeroberung und die Inquisition beendet.
Laura führt uns durch enge Gassen und historische Plätze, vorbei an alten Stadtmauern, Innenhöfen und kleinen Läden. Wir besuchen die Synagoge, als Zeichen jüdischen Lebens in der Stadt, und hören weitere Geschichten über das Zusammenleben, aber auch über Konflikte und Veränderungen im Laufe der Jahrhunderte.
Unser Rundgang führt uns schließlich auf den Hauptplatz vor die Kathedrale von Toledo - Catedral Primada de Santa María de Toledo, die als eine der bedeutendsten gotischen Kathedralen Spaniens gilt. Der Bau begann im Jahr 1226 auf den Resten einer früheren Moschee und dauerte über zwei Jahrhunderte. Die Kathedrale ist ein Meisterwerk gotischer Baukunst mit späteren Renaissance- und barocken Ergänzungen. Sie beherbergt beeindruckende Altäre, Kapellen, Gemälde von El Greco, Velázquez und Goya – und wirkt mit ihren vielen Seitenschiffen und Anbauten fast wie eine eigene Stadt innerhalb der Stadt.
Laura, die selbst in Toledo aufgewachsen ist, erzählt mit großer Leidenschaft von den Details: den kunstvoll geschnitzten Chorgestühlen, dem Lichtspiel der Rosettenfenster, der Sakristei mit ihren Gemälden und den zahlreichen Kapellen, die sich wie kleine Kirchen aneinanderreihen. Der Besuch ist intensiv, reich an Eindrücken und zeigt eindrucksvoll die religiöse und kulturelle Tiefe dieser Stadt.
Nach dem etwa anderthalbstündigen Rundgang bleibt uns noch eine knappe Stunde für eine kurze Mittagspause oder einen kleinen individuellen Spaziergang durch die Altstadtgassen.

Auf dem Rückweg ins Hotel im Bus, nutze ich die Gelegenheit, ein wenig über die Geschichte von Eberhardt Travel zu erzählen: Das Unternehmen feierte vor Kurzem sein 35-jähriges Jubiläum und bietet Reisen fast in die ganze Welt. Ich frage in die Runde nach Wunschzielen für zukünftige Reisen –die Ideen sind vielfältig – und wer weiß, vielleicht sieht man sich ja bei einer der nächsten Touren wieder.
Zum Abschluss gibt es noch eine kleine süße Verkostung von Turrón,– ein kleiner kulinarischer Gruß zum Abschied.
Bald erreichen wir wieder unser Hotel, wo sich alle für die bevorstehende Heimreise vorbereiten oder noch eine kleine Runde durch die nahen Madrider Lieblingsplätze.

Nach einer kurzen Feedbackrunde in „unserer Bar“ und einem Abschiedsgetränk mit traditionellem Madroño-Likör brechen wir zu unserem letzten Abendessen auf. Wir spazieren noch einmal durch die Puerta del Sol zum traditionsreichen Restaurant „La Catedral“ in der Calle de San Jerónimo. Dort wird uns ein feines Drei-Gänge-Menü mit verschiedenen liebevoll angerichteten Tapas serviert.
In gepflegter Atmosphäre, begleitet von gutem spanischem Rotwein oder anderen Getränken, lassen wir gemeinsam die Reise Revue passieren.
Nach dem gemütlichen Abendessen in geselliger Runde ist die Stimmung entspannt. Die Gäste tauschen sich angeregt aus – nicht nur über die Erlebnisse der letzten Tage, sondern auch über andere Reiseziele, die sie bereits besucht haben oder die noch auf ihrer Wunschliste stehen.

Einige lassen es sich nicht nehmen, den letzten Abend in Madrid mit ein paar stimmungsvollen Nachtfotos auf der Puerta del Sol zu krönen. Die beleuchteten Gebäude, das lebendige Treiben und die milde Abendluft schaffen eine ganz besondere Atmosphäre.

Ein gelungener Abschluss einer intensiven und abwechslungsreichen Reise, bevor sich am nächsten morgen früh die ersten Gäste bereits auf den Heimweg machen.

5. Tag, Samstag, 24.05. 2025 – Abschied von Madrid, Rückfluge nach Deutschland oder zu einer weiteren Reise

Am letzten Reisetag fliegen die Gäste in vier verschiedenen Gruppen zurück nach Deutschland – einige treten direkt ihre Heimreise an, andere reisen zu ihrem nächsten Ziel weiter. Entsprechend bereiten wir die Abholzeiten vor. Die erste Gruppe verlässt das Hotel bereits früh am Morgen, doch für alle anderen bleibt noch ausreichend Zeit für ein gemütliches Frühstück und entspannte Gespräche.
Nach und nach verabschiede ich die Gäste – herzlich, persönlich und mit einem Dank für die schöne gemeinsame Zeit. Alle Transfers verlaufen pünktlich und reibungslos, ebenso die Abflüge von den verschiedenen Terminals in Madrid.
Die letzte Gruppe wird erst um 15 Uhr abgeholt – so bleibt noch ein ganzer Vormittag für letzte Erkundungen. Wie wir erfahren haben findet heute die feierliche Wachablösung vor dem Palacio Real statt.. So machen sich gegen 10 Uhr die Gäste auf den Weg zum Palacio Real, um diese Zeremonie hier live erleben. Schon vorher hat sich eine große Menschenmenge versammelt – es ist sonnig, die Stimmung feierlich, fast festlich. Viele Madrilenen und Touristen jubeln, wehen die spanischen Flaggen, fotografieren – ein echtes Spektakel voller Stolz und Tradition.
Andere Gäste nutzen die verbleibende Zeit für einen kurzen Besuch der Kuppel der Almudena-Kathedrale, von der aus man einen herrlichen Panoramablick über Madrid genießt.
Es ist ein stiller Moment des Abschieds – ein letzter Blick auf die Dächer, den Fluss, den Palast.
So geht eine eindrucksvolle Reise langsam zu Ende. Am frühen Nachmittag verlässt auch die letzte Gruppe das Hotel – mit vollen Koffern und vielen schönen Erinnerungen im Gepäck.
Ich selbst nehme wenig später den Zug und fahre zu meinem kleinen Domizil in Spanien – mit dem guten Gefühl, dass die Reise gelungen ist und die Gäste mit vielen Eindrücken und schönen Momenten nach Hause zurückkehren.


Liebe Gäste,
ich hoffe, Sie konnten in diesen wenigen, aber intensiven Tagen nicht nur die historischen und kulturellen Höhepunkte Madrids entdecken, sondern auch das bunte, quirlige Leben der Madrilenen spüren – mit all seiner kulinarischen Vielfalt, der Leidenschaft des Flamenco, der spanischen Gelassenheit und einer ansteckenden Lebensfreude.
Doch Madrid hat noch so viel mehr zu bieten. Vielleicht verspüren Sie die Lust, diese faszinierende Stadt ein weiteres Mal zu besuchen – um noch tiefer einzutauchen, Neues zu entdecken und das Gesehene in Ruhe nachklingen zu lassen.
Sie waren sehr angenehme, aufmerksame und interessierte Gäste – und für mich auch inspirierende Gesprächspartner.
Dafür sage ich von Herzen Danke – und wünsche Ihnen einen wunderbaren, sonnigen Sommer.
Vielleicht sehen wir uns bei einer nächsten Reise mit Eberhardt Travel wieder.
Ihre Reisebegleiterin
Marieta


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