Reisebericht: Silvester in Madrid – Jahreswechsel in Spanien

29.12. – 02.01.2015, 5 Tage Städtereise Madrid zu Silvester mit Stadtrundfahrt – Habsburger Viertel – Besuch des Königspalastes – Ausflug nach Toledo und Silvester–Abendessen


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Viele wussten noch nicht, dass man in Madrid beim Jahreswechsel zu jedem der 12 Glockenschläge eine sogenannte "Glückstraube" isst. Wir erlebten eine Silvesterfeier der besonderen Art in der Hauptstadt Spaniens. 5 Tage unterwegs mit Benjamin Rodriguez
Bei dieser 5 tägigen Städtereise erlebten wir eine Silvesterfeier der besonderen Art in der Hauptstadt Spaniens und genossen dabei die köstlichen Spezialitäten meiner Heimat. Viele wussten noch nicht, dass man in Madrid beim Jahreswechsel zu jedem der 12 Glockenschläge eine sogenannte "Glückstraube" isst. Wir feierten 3 mal, und so einfach vergisst man 36 Trauben nicht. Unterwegs mit Benjamin Rodriguez
Ein Reisebericht von
Benjamin Rodriguez Manzanares
Benjamin Rodriguez Manzanares

1.Tag: 29.12.2014 Flug nach Madrid und Panorama–Stadtrundgang

Wintereinbruch in Dresden. Kräftiger Schneefall seit dem frühen Morgen. Nachdem ich Weihnachten mit meiner Familie in Madrid gefeiert hatte, war ich am Tag zuvor erst wieder in Dresden angekommen, um meine lieben Gäste abzuholen und gemeinsam mit Ihnen wieder nach Madrid zu fliegen. Flughafen, Lande- und Startbahn sowie die Flugzeuge waren alle ... voller Schnee. Man brauchte Geduld, um die Maschine zu enteisen und überhaupt fliegen zu können. In Frankfurt trafen wir noch 10 Gäste, die aus Hamburg und Frankfurt kamen und gemeinsam flogen wir weiter in die spanische Hauptstadt Madrid. Die Sonne begrüßte uns in Madrid, wo ich 1976 zur Welt gekommen war, und wir freuten uns alle schon auf die gemeinsamen letzten Stunden des Jahres 2014. Leider wurden 19 Koffer von uns in Frankfurt gelassen und wir mussten bis zum nächsten Tag warten, um sie zu erhalten. Wir fuhren über Terminal 4 um unsere liebe 3 Gäste aus Berlin abzuholen.
Um erst einmal ein bisschen Orientierung in meiner Heimatstadt zu gewinnen, starteten wir zu einer kleiner Panorama-Stadtrundfahrt auf dem Weg vom Flughafen zum Hotel. Die Fahrt führte uns über die Puerta de Alcala, und Plaza de Cibeles. Da vier andere Gäste aus Wien und Düsseldorf mit anderen Flügen und Transfers zum Hotel gebracht wurden, ließen wir uns die Stierkampfarena, die Paseo Castellana mit dem Real Madrid Stadion und die Hochhäuser Viertel für die nächsten Tagen. Kurze Zeit später checkten wir in unserem, im Herzen von Madrid gelegenen, 4-Sterne-Hotel Senator Gran Via 70 ein. Nun blieb Zeit, um sich frisch zu machen oder sich bei einem kleinen Nickerchen zu erholen, denn einige von uns waren am Morgen schon kurz nach Mitternacht abgeholt wurden. Um 16 Uhr trafen wir uns an der Rezeption vom Hotel. Nun hatten wir die Gelegenheit, erste Eindrücke dieser wunderbar pulsierenden Metropole zu gewinnen und die Umgebung unseres Hotels im Zentrum der Stadt zu erkunden. Gemeinsam unternahmen wir zu Fuß einen Stadtrundgang. Zunächst ging es auf die Plaza de España, wo sich Denkmäler berühmter Schriftsteller befinden.
Anschließend gingen wir zu der berühmte „Templo de Debod", dem kleinen altägyptischen Tempel und ältesten Bauwerk Madrids. Es war ein Geschenk der ägyptischen Regierung an Spanien zum Dank für die Hilfe der spanischen Archäologen bei der Rettung Abu Simbels während des Baus des Asusanstaudamms vor mehr als 50 Jahren. Von hier hat man einen der besten Ausblicke von Madrid bis zu den Gebirgsketten voller Schnee über den Königspalast und die Casa de Campo. Wir wollten heute gar nicht viel mehr sehen, da wir noch einen richtigen Stadtrundgang am Mittwoch haben würden, aber einen erste Eindruck von meiner Heimat wollte ich meinen Gästen schon heute geben. Wir hatten riesig Glück mit dem Wetter in diesen Tage, da es immer sonnig war. Man darf nicht vergessen, dass sich Madrid in einer Höhe von 665 Metern befindet. Wenn die Sonne scheint, ist es sehr angenehm, aber am Abend und in der Nacht kann richtig frisch und kalt sein.
Madrid ist eine sehr beliebte Stadt, um Silvester zu feiern. Deshalb waren die Straßen Sehr belebt, aber mit dem Eberhardt Schild, welches ich immer hoch hielt, konnten wir uns nicht so einfach verlieren. Heute lernten wir den Markt "San Antón" kennen, wo wir zum Abend essen konnten. Ob Gemüse, Fisch oder Fleisch, beim "Cooking yourself" wird für uns das zubereitet, was wir uns vorher auf dem Markt ausgesucht hatten. Uns hat es gut gefallen und war etwas Neues für viele von uns. Da wir eine große Gruppe waren und jeder verschiedene Größe des Rinderfilets oder Fischs bestellt hatte, war es für den Koch schwierig, alles richtig zuzuordnen. Seine einzige Chance war, jeden Teller mit der Einkaufsquittung von dem Markt zum Tisch zu bringen. Einige Tickets waren sogar verbrannt von der Grill oder Pfanne. Wir haben viel gelacht und werden sowas nicht vergessen. Geschafft von dem langen Tag, gingen wir schon bald zu Bett.

2. Tag: 30.12.2014 Toledo und Pre–Silvesterfeier an der Puerta del Sol

Heute fuhren wir zur eindrucksvollen Stadt Toledo, weniger als 1 Stunde entfernt von Madrid. Wir hatten die beste Reiseleiterin in Madrid, die man haben konnte - Christine, die uns ihre neue Heimat zeigte. Diese prächtige historische Metropole thront hoch über dem Ufer des Tajo, der sich an dieser Stelle tief in das Hochland eingeschnitten hat. Um diesen Blick genauso zu haben, fuhren wir erstmal außerhalb Toledos zu der berühmten Parador Nacional Hotel Terrasse, wo wir diesen Panorama Blick genießen konnten.
Eines der Wahrzeichen der Stadt, den Arco de la Sangre, lernten wir bei einer Stadtführung kennen. Der aus Cervantes "Don Quijote" bekannte Bogen mit dem dahinter liegenden Alcazar (Palast) ist ein traumhaftes Fotomotiv. Wir fingen bei dem Zocodover Platz an und spazierten gemeinsam durch die Straßen von Toledo. Zuerst besuchten wir die imposante Kathedrale. Dieser Dom hat 2 Türme, aber einer war nicht zu Ende gebaut worden, da dann das Geld gefehlt hatte. Von innen erinnerte uns dieser Dom an den von Sevilla oder Malaga. Später besuchten wir das berühmtes Bild von El Greco „Das Begräbnis von dem Graf Orgaz" und machten eine kleine Mittagspause an der Sonne. Weiter ging zu der jüdische Synagoge „Santa Maria La Blanca". Toledo ist ein einziges und gutes Beispiel wie damals Christen, Juden und Muslime in Friede zusammenleben konnten.
Am frühen Nachmittag erreichte uns endlich eine Eilmeldung: 13 von den 19 Koffer waren gefunden worden und würden im Laufe des Abends zu unserem Hotel gebracht werden. Leider fehlten noch sechs Koffer, darunter auch meiner. Nach dem Stadtbummel in Toledo fuhren wir zurück nach Madrid, wo wir einen Fotostopp bei der Stierkampfarena Las Ventas machten. Dort trafen wir Benjamins Bruder, Victor, welcher uns helfen wollte, am Flughafen nach den verbleibenden 6 Koffern zu suchen. 3 Gäste fuhren zusammen mit mir, Benjamin, und meinem Bruder zum Flughafen, wo wir glücklicherweise die restlichen Koffer fanden und sie heil ins Hotel brachten.
Nun konnten wir den Abend in einer typischen Tapas-Bar mit spanischem Ambiente genießen und den Tag in Ruhe ausklingen lassen. Einige wussten zunächst noch nicht, was Tapas sind, aber man lernte es schnell. Plötzlich brachte der Kellner Teller mit verschiedensten Köstlichkeiten: Chorizo, Jamon Serrano Iberico Schinken, Salami, Manchego Käse, Patatas Bravas Kartoffeln, Spanische Omelette, Pimientos de Padron, Pulpo Octopus oder Chopitos Tintenfische Dazu gab es einen guten Rotwein. Um für morgen Nacht schon einmal den Brauch mit den 12 Glückstrauben zu trainieren, bekam schon heute jeder eine kleine Tüte. Der Besitzer der Bar nahm einen Löffeln und ein Tablett, um die 12 Schäge nachzustellen. Es war ganz lustig und fast alle haben es geschafft, die 12 Trauben zur richtigen Zeit zu essen. Als Überraschung von Eberhardt TRAVEL lud ich alle meine Gästen zu einem Sidra Apfel-Sekt ein, um schon einen Tag eher auf das neue Jahr anzustoßen.
Im Anschluss gingen einige von uns auf dem Platz Puerta del Sol, der schon voll mit Menschen war, wo wir an der Pre-Silvesterfeier teilnahmen. Genau hier würde auch morgen das neue Jahr gefeiert werden. Da dieser Platz zu Silvester am 31.12 überfüllt ist, treffen sich viele Menschen, wie auch wir heute, schon einen Tag vorher am 30.12, um traditionell die 12 Trauben zu essen. Uns hat es gefallen und mit den Massen von Leute gingen wir zurück ins Hotel.

3. Tag: 31.12.2014 Rundgang in der Altstadt Madrids – Silvesterfeier

Nach dem herrlichen Frühstück mit Blick auf der Gran Via, begannen wir den Tag mit einem umfassenden Stadtrundgang durch Madrid. Auf diese Weise lernten Sie die bedeutendsten Sehenswürdigkeiten, wie wieder den Plaza de España, den Königspalast oder den Plaza de Mayor kennen. Erstmals sahen wir die Kathedrale La Almudena. Um 10 Uhr besuchten wir den imposanten Königspalast, wo wir die verschiedenen Räume und Thronsaal erstaunen konnten. Gemeinsam mit Reiseleiterin Christine erkundeten wir nun die wunderschöne Altstadt. Wir schlenderten über den weltbekannten Platz Puerta de Sol und wir besuchten auch den San Miguel Markt. Unseren Stadtrundgang beendeten wir auf dem Platz Santa Ana, wo viele noch auf den verschiedenen Terrassen saßen, um die letzten Sonnenstrahlungen des Jahres zu genießen. Man musste Geduld haben, um etwas zu Essen zu bekommen, auch die Kellner heute nicht mehr arbeiten wollten.
Der Nachmittag stand uns zur freien Verfügung, um uns für die Nacht auszuruhen, ehe wir am Abend zum nahe gelegenen Restaurant „Mercado de la Reina" aufbrachen. Es erwartet uns ein einzigartiges Silvester - Abendessen mit typisch spanischem Essen, Musik und Tanz. In einem urigen und auch modernen spanischen Ambiente erlebten wir die hiesigen Silvesterbräuche hautnah. Eine unterhaltsame Besonderheit ist das Essen von Weintrauben, den sogenannten "Glückstrauben" um Mitternacht, mit den wir schon bekannt und Profis waren. Für unsere Gruppe waren drei Tische reserviert und um uns herum gab es andere Tische mit Einheimischen, mit denen wir später einen Papierkugel-Krieg führten. Es war so lustig. Wir haben seit langem nicht so viel gelacht und wir waren plötzlich alle wie Kinder, die einfach alles mit Papierkugeln beschießen wollten. Die 5 Gänge-Menü war einfach Spitze und sehr lecker sowie die spanische Weine. Kurz vor 12 Uhr kam die Musik, vor allem Boney M. und das berühmtes Lied von Mecano „En la Puerta del Sol", mit dem wir bei uns in Spanien das Jahr verabschieden. Wie wünschten uns alle ein gesundes und frohes neues Jahr 2015. Nun bestand die Möglichkeit, sich ein erstes alkoholisches Getränk gratis zu holen und zu tanzen. Langsam waren wir müde und gingen deshalb langam über die Gran Via Alle hintunter zurück ins Hotel.

4. Tag: 01.01.2015 Segovia und El Escorial

Die ersten Stunden des Vormittags des Neujahrs standen uns zur freien Verfügung. Nach einem späten Frühstück waren Segovia und El Escorial die Ziele unseres halbtägigen Ausfluges. Erster Stopp war heute über die Castellana-Allee das Santiago Bernabeu Stadium, wo die Fußballmannschaft Real Madrid spielt.
Wir fuhren in das nördliche Umland von Madrid. Zunächst fuhren wir nach El Escorial. Wir genossen einen Spaziergang durch diese historische Umgebung. Bekannt ist das Städtchen für seine einzigartige Kloster- und Schlossanlage. Der "Königliche Sitz des Sankt Laurentius von El Escorial" gilt als größter Renaissancebau der Welt und wirkt aufgrund einer eher nüchternen Außengestaltung nicht wie ein typischer Palast. Zu der pompös großen Anlage gehören eine Kirche, ein Kloster, der eigentliche Königspalast, eine Schule und eine Bibliothek. Phillip der II. wollte der Welt damals zeigen, wie groß seine Macht war, da man dieses Schloss schon von weit her und auf dem Weg von Madrid gut bestaunen konnte. Eigentlich wäre heute am 1.Januar alles geschlossen, aber wir hatten Glück und die Kirche war für den Gottesdienst geöffnet. Obwohl die Kirche heute eigentlich für Touristen geschlossen ist, bekamen wir die Möglichkeit, einen Blick hinein zu werfen.
Nach einer schönen Kaffeepause an der Sonne fuhren wir über die Berge und über den „Löwen" Pass anschließend weiter in die Stadt Segovia, die insbesondere für ihre zahlreichen Kirchen aus romanischer Zeit berühmt geworden ist. Als besonderer Höhepunkt gilt das über 28 Meter hohe antike römische Aquädukt. Majestätisch erhebt sich dieser eindrucksvolle Bau in mitten der Stadt und durchläuft diese auf 700 Meter Länge. Wir hatten heute keine Zeit zum Mittagessen, um die berühmte Spezialität „Cochinillo" (BabySchwein) zu essen aber nach dem großes Silvester Essen von gestern, hatten wir auch noch keinen richtigen Hunger.
Am Nachmittag kehren wir zurück nach Madrid und genossen auf der Rückfahrt den Blick auf die schneebedeckten Berge. Heute Abend teilten wir uns in 2 Gruppe. Einige wollten im "Torres Bermejas" die Flamenco Nacht erleben und die anderen gingen zusammen mit mir zu einem Restaurant auf dem Calle Mayor zum Abendessen.

5. Tag: 02.01.2015 Heimreise

Heute ist unser Rückflug und unsere erlebnisreiche Reise endet. Im Gepäck hatten wir die Erinnerungen an die vergangen Tage, welche uns Silvester auf eine ganz neue Art erleben ließen. Doch zuvor stand uns noch der ganze Vormittag in Madrid zur Verfügung, um die letzten Eindrücke zu gewinnen oder Einkäufe zu machen.
Nach dem Frühstück genossen Sie den freien Vormittag für letzte Souvenireinkäufe oder einem abschließenden Bummel durch Madrid. Empfehlenswert war ein weiterer Besuch in einem der zahlreichen Museen der Stadt. Reisebegleiter Benjamin ging mit 12 Gästen zum berühmten Prado Museum. Das Museo del Prado gilt als eines der bedeutendsten Kunstmuseen der Welt und ist ein wahrer Besuchermagnet. Die im Jahr 1819 eröffnete Galerie bietet neben einer Vielzahl von holländischen und italienischen Werken die umfangreichste Sammlung an spanischen Gemälden von Velazquez, El Greco, Murillo oder Goya. Wer sich für Fußball interessiert, konnte das Bernabeu Stadion besuchen. Viele von uns genossen auf den Terrassen noch die letzten spanischen Sonnenstrahlen und den leckere Serrano Schinken. Früh am Nachmittag wurden wir mit unserem Gepäck zum Flughafen gebracht und traten unsere Rückreise nach Deutschland an. Auf dem Weg fuhren wir auch an dem Columbus Platz vorbei, wo sich die größte spanische Flagge überhaupt befindet.
Vielen Dank an dieser Stelle nochmals an Antonio, unser Busfahrer und natürlich an Christine, unsere Reiseleiterin, die uns stets kompetent geführt hat. Die Reise wurde auch durch die beiden zu einem echten Erlebnis. Ein großer Dank geht auch an Marco, der mit mir gemeinsam die Gruppe betreut hat. Die Maschine von Lufthansa über Frankfurt war gut wie immer und nachdem wir wieder gut hier in Dresden agekommen waren, verabschiedeten wir uns voneinander. Hiermit möchte ich mich ganz herzlich bei allen Reisegästen bedanken.
Es war für mich eine sehr schöne Reise mit Allen. Es war eine Ehre für mich, Sie begleiten zu dürfen und ich freue mich darauf, Ihnen andere schöne Ecken unserer kleinen, großen Welt zu zeigen. Ich würde mich freuen, Sie gern wieder einmal betreuen zu dürfen. Schön, dass Sie mit mir unterwegs waren! Bleiben Sie gesund!
Bis dahin alle Liebe und Gute!
Ihr Benjamin Rodriguez Manzanares

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