Silvester in Madrid – Jahreswechsel in Spanien
Reisebericht: 29.12. – 02.01.2025
Madrid - eine Stadt zum verlieben: lebendig, quirlig, pompös, aufregend und noch so vieles mehr. In dieser Stadt trifft die Moderne auf viele Jahrhunderte Geschichte. Ein unvergesslicher Moment reihte sich an den anderen... aber lesen Sie selbst!
Ein Reisebericht von
Katrin Jähne
29.12.2024 Anreise nach Madrid
Am frühen Morgen treffe ich mich mit den ersten Reisegästen am Dresdner Flughafen. Voller Vorfreude geht es erst mal nach Frankfurt. Hier treffen wir auf weitere Gäste der Reise und dann geht es in den Flieger nach Madrid. Reisen im Winter benötigt Geduld und Sicherheit geht vor, also warten wir geduldig im Flieger, dass die Enteisungsmaschinen bis zu uns vordringen. Während wir warten, werden wir mit Wasser und Schokolade von unserer freundlichen Bord Crew versorgt.
Mit einiger Verspätung geht es dann aber wirklich ab in das Abenteuer „Silvester in Madrid“.
Wir wohnen im Hotel Ganivet, ein tolles Hotel an der Puerta de Toledo, fast inmitten der Altstadt.
Am späten Nachmittag treffen wir uns mit den Gästen, welche aus anderen Städten angereist sind und gemeinsam laufen wir zur Plaza Mayor. Hier kann jeder auf eigene Faust erst einmal den Weihnachtsmarkt, der in Spanien bis zum 3 Königstag eines jeden Jahres geöffnet hat, die Umgebung entdecken bevor wir im nahegelegenen Restaurant Taberna de Daniela, im Habsburgerviertel, ein ausgiebiges Tapas Abendessen zu uns nehmen. Langsam spazieren wir zurück ins Hotel und kommen zur Ruhe. Als Betthupferl gibt es die Weihnachtsspezialität schlechthin in Spanien, Turron. Er besteht aus gerösteten Mandeln, Zucker, Honig, Eiweiß und ist in der Weihnachtszeit in jedem Haushalt Spaniens zu finden.
30.12.2024 Stadtführung mit Besichtigung des Königspalastes
Unsere Reiseleiterin Angela wartet schon auf uns im Hotel um uns Madrid zu zeigen. Die Audioguides werden verteilt und dann geht es auch schon ab in den Bus zu einer 2-stündigen Rundfahrt. Es geht vorbei an der Kirche San Francisco el Grande. Wir fahren über die Brücke über den Fluss Manzanares, vorbei an der Plaza de España und entlang der Gran Via, der berühmten Einkaufsstraße in Madrid. Weiter geht es vorbei am Kybele Platz, dem Columbus Platz und der Castellana Allee. Paläste und gewaltige moderne Hochhäuser säumen die Straßen. Dann sehen wir auch schon das imposante Fußballstadion Bernabeu vom Club Real Madrid, welches jedem Fußballfan das Herz höher schlagen lässt. Über den Kastilien Platz gelangen wir zur Plaza de Toro, der Stierkampfarena, an der wir einen kurzen Fotostop einlegen. Am Alcala Tor haben wir die Möglichkeit einen kurzen Blick in den wunderschönen Retiro Park zu werfen. Diesen werden wir am Neujahrstag noch intensiver genießen. Zum Schluss fahren wir über den Prado Boulevard und verlassen den Bus am Hotel Four Seasons.
Die Altstadt Madrids lernt man am besten zu Fuß kennen. Wir laufen an der Alcala Straße entlang, am Außenministerium vorbei zur Puerta de Sol, dem Herz der Stadt. An diesem Platz, mit der Reiterstatue von Karl III, dem Stadtwappen mit dem Bären am Erdbeerbaum und dem Null-Kilometerstein vor dem eleganten Gebäude der Kommunalverwaltung findet heute die Glockenprobe für die Silvesternacht statt und viele Spanier und Besucher der Stadt feiern heute schon mal probeweise ins neue Jahr hinein. Wir sehen den Messerschleiferbogen, das alte Rathaus an der barocken Plaza de la Villa, die Markthalle San Miguel und machen erst mal einen Stopp an der Plaza Mayor um uns kulinarisch zu stärken.
Nach der Mittagspause laufen wir weiter zum Königspalast. Schon auf dem Weg dahin können wir erahnen wie pompös die ehemalige königliche Residenz ist. Der Barockbau wurde ab 1735 durch König Philipp V. vom Hofarchitekten Filippo Juvarra errichtet. Mit 135.000 Quadratmetern Grundfläche und 3.418 Räumen ist es das größte königliche Schloss in Europa. Nach dieser atemberaubenden Besichtigung suchen wir uns eine ruhige Ecke und genießen mit schöner Aussicht eine andere Spezialität der Stadt. Zusammen mit süßem Gebäck gönnen wir uns einen Chupito, ein kleines Gläschen Madroño. Einem Likör, gewonnen aus dem Erdbeerbaum. Eine lokale Köstlichkeit, die man nicht überall findet.
Einige Mitreisende haben immer noch Lust auf mehr Madrid und besichtigen noch die Krypta und die Kathedrale, andere laufen schon zurück ins Hotel.
Am Abend treffen wir uns wieder und starten das Abenteuer Metro-fahren mit Gruppe in Madrid. Nach einer kurzen Fahrt in die falsche Richtung geht es dann aber flott in Richtung Banco de España. Ein Tisch ist für uns im traditionsreichem Restaurant La Pecera del Circulo de Bellas Artes reserviert. Nach einem hervorragendem Abendessen laufen wir in Richtung Puerta del Sol und einige von uns bleiben hier noch bis 12 Uhr Nachts um die Vorfeier zu genießen.
31.12.2024 Ausflug nach Toledo – Silvesterabend
Auf den heutigen Tag freuten wir uns alle besonders. Wir fuhren in die geschichtsträchtige Stadt Toledo, der ehemaligen Hauptstadt Spaniens.
Auf der einstündigen Fahrt erzählte uns unsere Reiseleiterin Angela schon einiges über die Geschichte der Stadt. In tiefen Nebelschwaden gefangen empfängt uns die Stadt. Bei einer ersten Rundfahrt kann man nachvollziehen, warum Caspar David Friedrich so gerne Nebelbilder gemalt hat. Heute hätte er mit Freuden hier seinen Pinsel gezückt. Als wir an der Alcántara Brücke aussteigen um unseren Rundgang zu starten, lichtet sich der Nebel und die Sonne bricht hier und da schon durch. Uns empfängt eine imposante Altstadtkulisse.
Vorbei am Kloster San Juan de los Reyes gelangen wir ins ehemalige Judenviertel. Die Besichtigung der alten Synagoge Santa Maria la Blanca mit Ihren wunderschönen Verzierungen und seiner reichen Geschichte lässt uns alle innehalten. Durch enge Gassen gelangen wir zur Kirche San Tome mit dem berühmten 4,80 m hohem und 3,60 m breiten Gemälde von Domínikos Theotokópoulos "El Greco"(dem Griechen) vom Begräbnis des Grafen von Orgaz. Hier gönnen wir uns eine kurze Kaffeepause und laufen weiter zur Kathedrale Santa María de la Asunción, ein Hauptwerk der spanischen Gotik. Noch hüllt sich der Turm in leichten Nebel aber die Sonne lässt uns auch heute wieder nicht im Stich.
Die Kirche wurde über einer moslemischen Moschee errichtet, die ihrerseits, zur Zeit Recaredos im 6. Jahrhundert, eine christliche Kirche gewesen war. König Ferdinand III. und der Erzbischof legten den Grundstein im Jahre 1226.
Schon beim betreten werden wir uns der ungeheuren Dimensionen der Kathedrale bewusst. Wo man auch hinblickt, das Auge findet keine Ruhe. Die Baukunst, das Schnitzerhandwerk, die Orgeln, all die vielen kleinen Details kann man kaum aufnehmen und beschreiben. Genau wie im Königspalast jagt ein Superlativ das nächste.
Lustig wurde es, als wir beim besichtigen des Chorgestühls von unserer Reiseleiterin Angela den Ursprung des Spruches "Halt die Klappe" erklärt bekommen. Da einem der Besucher ein Chorstuhl zurück schnappte und es dabei gut gescheppert hat, wussten wir jetzt ganz genau, das es in damaligen Zeiten nicht ratsam war, die Klappe nicht zu halten.
Nach soviel Geschichte benötigten wir alle erst mal eine Pause. Davor probierten wir aber noch Marzipan, für welches Toledo auch bekannt ist.
Am Arco de Sangre haben wir uns dann wieder getroffen und sind Richtung Bus gelaufen. Bei der anschließenden Panoramafahrt mit Fotostopp konnten wir diesmal die volle Schönheit dieser Stadt bestaunen. Mit vielen neuen Eindrücken fuhren wir zurück zum Hotel.
Unser Silvesterabendessen fand im traditionsreichem Restaurant Los Galayos statt. Mit reichlich Essen und Getränken rutschen wir ins neue Jahr hinein. Kurz vor Mitternacht erhalten wir 12 Glückstrauben und im Radio verfolgen wir die Liveschaltung zum Glockenturm an der Puerta de Sol. Unsere Kellner unterstützen uns tatkräftig mit einem Gong zu jedem Glockenschlag, damit wir auch keine der Trauben vergessen. Mit einem Glas Sekt stoßen wir auf ein frohes und gesundes neues Jahr 2025 an.
01.01.2025 Freizeit in Madrid
Aufgewacht, die Sonne lacht. So wie sich das alte Jahr von uns verabschiedet hat, empfängt uns das neue Jahr... mit strahlendem Sonnenschein.
Mit Lust und Laune fahren wir am späten Vormittag mit der Metro in den Retiro Park und genießen bei einem Bummel durch den Park das lebendige Ambiente.
Weiter geht es mit der Metro zur Plaza de España. Voller Vorfreude begeben wir uns auf dem Weg zur 360° Rooftop Bar auf dem Riu Hotel. Es ist zwar sehr voll, trotzdem klappt es und wir bekommen Tische zugewiesen. Glücklich ruhen wir uns nach dem Spaziergang bei einem Getränk und einer atemberaubenden Aussicht über Madrid aus.
Frisch gestärkt laufen wir am Cervantes Denkmal in Richtung Templo de Debot, ein ägyptischer Tempel im Parque del Cuartel de la Montaña. Dieser wurde Spanien von der ägyptischen Regierung aus Dankbarkeit für die Hilfe bei der Rettung der Tempel von Abu Simbel gespendet.
Von hier aus hatte man nochmal einen grandiosen Blick auf das Königsschloss.
Nach mehr als 13 km die wir an diesem Tag gelaufen sind fahren einige Gäste mit mir zurück ins Hotel und andere bleiben noch vor Ort und genießen den wundervollen Nachmittag.
Um 19 Uhr starten wir wieder zum Abendessen. Heute geht es zur Plaza Santa Ana und dem gleichnamigen Restaurant. Da wir vom vielen laufen doch etwas geschafft waren, entschieden wir uns mit dem Bus zum Restaurant zu fahren. Erstaunt standen wir an der Haltestelle als ein kleiner Minibus angefahren kam. Glücklicherweise passte unsere gesamte Reisegruppe in diesen kleinen Bus.
Bei vielen verschiedenen Tapas und guten Getränken verbrachten wir einen lustigen letzten Abend. Mit einem schönen Abendspaziergang im Ambiente der Altstadt verabschieden wir uns gedanklich von Madrid.
02.01.20205 Heimreise
Nach einem reichhaltigen Frühstück verabschieden wir uns voneinander und treten unsere Heimreise an.
„Wenn einer eine Reise tut, so kann er was erleben“ sagte einst Matthias Claudius und er hatte Recht.
Es war unglaublich schön, diese Zeit mit Ihnen verbringen zu dürfen und ich wünsche Ihnen nochmals von Herzen alles Liebe und Gute für dieses neue Jahr 2025. Wir waren eine tolle Truppe.
Verabschieden möchte ich mich mit dem zweiten Teil des Ausspruches von Matthias Claudius
"Drum nähme ich den Stock und Hut und tät das Reisen wählen.“
Vielleicht sieht man sich ja auf einer anderen Reise wieder. Ich würde mich freuen!