Reisebericht: Herbstsonne auf Mallorca – Das besondere Erlebnis

Aus Stuttgart, Berlin und Leipzig kommen die Teilnehmer am Flughafen Palma an. Ich fliege mit einem Teil der Gruppe ab Stuttgart und lande in Palma, nachdem 1 Stunde zuvor ein heftiger Sturm den östlichen Teil der Insel heimgesucht hatte. Die Besitzerfamilie Xamena begrüßt uns herzlich und berichtet über einige Schäden im Park. Niemand wurde verletzt, das ist das Wichtigste! Wir genossen ein ausgiebiges Frühstück und machten anschließend eine umfassende Hotelbesichtigung. Staunend bewundern die Reiseteilnehmer die wunderschöne Innenausstattung, die vielen Kostbarkeiten und die großzügigen Räumlichkeiten. Der Park mit seinen alten Bäumen und Palmen, die drei Pools und die kleine, idyllische Badebucht - ein richtiges Paradies!
Am Nachmittag ist die Gruppe komplett und beim Abendessen treffen sich alle - nach einer fröhlichen Kennenlern-Runde. Wir genießen das köstliche, vom freundlichen Stammpersonal servierte, 4-Gang-Menü. In der Bar wird der erste Abend bei einem Schlummertrunk beendet.

Heute ist Faulenzen angesagt. Nach einem üppigen Frühstück mit vielen Spezialitäten schauen sich alle in Ruhe die weitläufige Hotelanlage nochmals an. Die Sonne zeigt sich noch nicht. Später zeige ich allen Interessierten bei einem Spaziergang die Umgebung mit Hinweis auf weitere -
- öffentliche - Strände, auf geschichtlich interessante Stellen und auf die farbenfrohe Blütenpracht in den umliegenden Gärten. Nun ist auch die Sonne da.
Manche genießen die im Reisepreis eingeschlossene Massagestunde und lassen sich im Wellness-Center verwöhnen. Herrlich!
Zum Abendessen treffen sich alle wieder - der ebenfalls im Reisepreis eingeschlossene Tischwein wird allseits gelobt und ausgiebig verkostet.
Allen gefällt die herzliche Atmosphäre in diesem privat geführten Hotel, das in diesem Jahr seinen 70.Geburtstag feiert.
Das Abendessen nehmen wir heute im Strandrestaurant ein und genießen die romantische Atmosphäre mit Gitarrenmusik und Meeresrauschen.

Nach dem Frühstück fahren wir zu den Gärten von Alfabia. Das besterhaltene Zeugnis arabischer Gartenbaukunst auf Mallorca erreicht man nach einer Fahrt durch wunderschöne Landschaft. Romantisch, dieser idyllische Ort! Viele hohe Palmen, Bäume aus aller Welt, Orangenhaine, vielfältige Pflanzen - alles durchzogen von kleinen Wasserkanälen, kleinen Kaskaden und Seen. Ein Ort der Entspannung.
Im alten Herrenhaus interessante Bilder, schöne Böden und Holzdecken und vielerlei alte Möbel und Arbeitsgeräte. Vor dem Haus ein großer Brunnen, beschattet von einer riesigen Platane. Ja, nun ist auch die Sonne da und wir fahren weiter durch den Tunnel nach Soller.
Ein kleiner Spaziergang vom Parkplatz hinein in den Ortskern zeigt üppigen Blumenschmuck, Quitten, viele Zitronen und Orangen. Der wichtige Touristenort ist Endpunkt des "Roten Blitz", der nostalgischen Bahn, die von Palma nach Soller fährt. Wir besuchen die bekannte Eismanufaktur und genießen dort ein köstliches Orangeneis. Bummeln durch die vielen kleinen Gassen mit hübschen Läden, Besuch der Kirche und Zeit für einen typischen Imbiss - das ist Urlaubsgefühl pur.
Wieder zurück im Hotel gehen einige schwimmen. Ich geniesse das 25 Grad warme Mittelmeer, das glasklare Wasser in der Bon Sol-Bucht!
Beim Abendessen schwelgen alle in der Erinnerung an diesen schönen Tag.

Mit dem Linienbus fahren wir nach dem Frühstück zum Mercado Olivar - ein Muß bei einem Palma-Besuch! Diese Mengen von herrlichem Obst, Gemüse, Trockenfrüchten. In der Fischhalle sind wir über die hohen Preise geschockt. Fisch wird immer mehr zur absoluten Delikatesse.
Beeindruckend in der Nachbarschaftshalle die zahllosen Schinken, die überall von der Decke hängen. Der wunderbare Serrano-Schinken wird in diversen Preiskategorien angeboten und natürlich kosten wir ihn - zusammen mit einem Glas Wein oder Sekt , köstlich! Viele decken sich mit "Mitbringseln" ein. Nach Verlassen dieses Gourmet-Tempels machen wir einen Bummel durch die Altstadt über den Plaza Mayor zum Rathaus und bis zur Kathedrale. Es gibt ja so viel zu sehen! Für einige Gäste bedeutet das : unbedingt wiederkommen!
Mit dem Linienbus gehts wieder ins Hotel und jeder entspannt am Nachmittag. Schwimmen, lesen, sich massieren lassen oder einfach gar nichts tun. Vorher beobachten wir aber die spektakuläre Bergung der abgestürzten Bäume im Park. Mittels eines riesigen Krans werden die zersägten Äste und Stämme über den Park gehievt. Da staunt man über diese Technik.
Der Küchenchef hat am Abend wieder volles Lob verdient. Welche Köstlichkeiten uns da wieder kredenzt wurden - alles sehr lecker.
Ein paar Kalorien müssen da anschließend weg-getanzt werden. Jeden Abend Livemusik in der Bar.

Wir erfahren, daß der Kran eingebrochen ist und am späten Abend sogar gekippt ist. Was für ein Desaster! Gottseidank ist keiner verletzt.

Unser Bus holt uns nach dem Frühstück ab und zunächst gibt es im Bus ein Geburtstagsständchen. Schön, auf Mallorca Geburtstag zu feiern!
Auf der Autobahn in Richtung Norden gehts durch bäuerliche Gegend, vorbei an hübschen alten Ortschaften bis zur Ölmühle in Caimari. Dort können wir live erleben, wie die Oliven angeliefert, gewaschen, gepresst und das grüne Olivenöl abgefüllt wird. Kalt gepresst, beste Qualität - wir lernen viel und probieren anschließend verschiedene Sorten. Unser örtlicher Reiseleiter Juan gibt viele Informationen.Ein sehr interessanter Besuch!
Weiter gehts auf abenteuerlicher kurvenreicher Straße bis zum Kloster Lluc. Viele Radfahrer stellen die Nerven unseres Fahrers auf eine harte Probe. Aber dann nimmt uns die Ruhe dieses Wallfahrtsortes gefangen und wir besuchen die "schwarze Madonna", die Schutzpatronin der Insel.
Leider stürzt jemand in der Kirche, hat die Madonna einen Moment nicht aufgepasst??
Dann gehts weiter - herrliche Berglandschaft -in Richtung Pollenca. Immer wieder höre ich "so habe ich mir Mallorca nicht vorgestellt". Fernab vom Strandtrubel zeigt die Insel ihr anderes Gesicht - wild und schön. Wir erreichen die alte Römersiedlung Alcudia mit ihrer gut erhaltenen Stadtmauer und bleiben dort zur Mittagspause. Unzählige Lokale laden zum Imbiss ein. Hier läßt sich´s gut sein. Aber die Rückfahrt geht los und über das Feuchtgebiet von Albufeira fahren wir auf der Autobahn zurück ins Hotel. Unterwegs lese ich die interessante Historie des Hotels Bon Sol vor. Ein Haus, das stets mit Herzblut geführt wird. Wir schauen gleich in den Park und sehen, daß der Kran noch immer liegt. Niemand weiß, wie er geborgen werden kann.....
Das Abendessen ist wieder ein weiterer Höhepunkt des Tages.

Noch einmal ein freier Tag, dieses Mal kann wirklich jeder machen, was er möchte. Wir bekommen Zuwachs für die letzten 2 Tage und ich mache mit ihr einen Hotelrundgang. Leider ist das Meer heute unruhig und der Wind hat Piniennadeln, Laub und allerlei Geäst angeschwemmt.
An der Poolbar auf der Terrasse finden sich viele ein und es wird ein lustiger Nachmittag, der vom leckeren Büffet im Strandrestaurant eine Unterbrechung erfährt.
Der umgekippte Kran ist noch immer DAS Gesprächsthema und viele vermeintliche Experten geben gute Ratschläge. Die letzten Massagetermine werden noch wahr genommen, hier arbeiten wirkliche Könnerinnen!
Zum Abendessen haben wir Gäste und es wird wieder ein kulinarisches Feuerwerk gestartet. Was die Waage daheim wohl sagen wird?
Egal- jetzt ist Genuss angesagt.

Nach dem Frühstück beginnt die schöne Fahrt hoch nach Valldemossa. Wunderschön gelegen, sieht man die Kartause, in der Frederic Chopin den Winter 1838/39 mit seiner Lebensgefährtin George Sand verbracht hat. Entlang der spektakulären Küstenstraße über Deia zum steil an der Küste liegenden Landsitz Son Marroig. Dieser gehörte Erzherzog Ludwig Salvator, der "Alexander von Humboldt von Mallorca". Er verfasste unzählige Bücher über die Flora und Fauna der Balearen, kaufte alles auf, was evtl. zerstört werden sollte.
Das Haus liegt in phantastischer Lage über dem Meer mit herrlichen Ausblicken. Das berühmte Marmortempelchen neben dem Haus ziert unzählige Reiseführer, Kalender und Postkarten.
Beeindruckt fahren wir weiter über die Terrassenlandschaft von Banalbufar bis zum Aussichtspunkt Es Grau. Wunderbare Blicke auf das türkisfarbene Meer.
Am Straßenrand wächst reich blühendes Heidekraut und die Erdbeerbäume tragen viele rote Früchte. Das ganze Land ist ringsum grün und alle sind begeistert. Im gepflegten Badeort St.Elm machen wir eine längere Pause. Eine hübsche Promenade, viele kleine Restaurants und Boutiquen, ein gut frequentierter Badestrand - ein schöner Ausblick auf die kleine Insel Dragonera. Hier gibt es ein richtiges Urlaubsgefühl mit Sonne und Meer.
Am Abend findet eine wunderbare Gala zum Anlass des 70. Geburtstags statt. Ein tolles Menü, herrliches Programm - ein Augen- und Ohrenschmaus begleitet von köstlichem Essen. Alles Gute Hotel Bon Sol! Herr Xamena verabschiedet unsere Gruppe aufs Herzlichste und wünscht eine gute Heimreise verbunden mit der Hoffnung, dass viele wiederkommen werden.

Leider müssen wir sehr früh unser wunderschönes Domizil verlassen. Unsere Flüge starten früh , aber zum Glück geht alles pünktlich los und wir kommen alle heil und gesund zuhause an.
Es war eine erlebnisreiche, genussvolle Woche mit vielen neuen Erkenntnissen, guten Gesprächen und wunderbaren Landschaften.