Reisebericht: Rundreise Mallorca – mit dem Bus ab Dresden

25.03. – 08.04.2011, 12 Tage Mallorca mit dem Reisebus ab/an Sachsen


  Bildergalerie   Druckversion (PDF)   Kommentare
 
Durch die Provence und das Languedoc-Roussillon, Barcelona und zu den Balearen-Inseln Mallorca und Menorca hielt die Reise ein wahres Feuerwerk an unerwarteten Eindrücken und Reisehöhepunkten bereit. Folgen sie mir in ein „unbekanntes“ Königre
Ein Reisebericht von
Dr. Michael Krause
Dr. Michael Krause

Reisebericht

Avda. de la Playa, 4 - Cala Blanca - Ciutadella de Menorca - Menorca - Balearic Islands - Spain
 
Also um es vorwegzunehmen - auf die Reiseidee mit dem ?KÖNIGREICH MALLORCA" hat Jurgen Drews mit seinen Sch lager keinen Einfluß! Hat er weder gehabt noch hinzugekriegt. Aber spannend ist der Reisetitel schon, oder? Denn jeder fragt sich: ?Was soll das - Mallorca ist ?ne Ferieninsel und kein Königreich!"
Tatsächlich jedoch GAB es tatsächlich mal ein Königreich Mallorca, auch wenn das im 13. und 14. Jahrhundert war und das Reich nur etwa 70 Jahre Bestand hatte. Es umfaßte neben der Inselgruppe der Balearen Teile des Festlandes, die heute zu Frankreich und Spanien gehören.  Und genau da wollten wir hinfahren: Mit dem Bus bis nach Mallorca und dabei die Spuren jenes alten Reiches entdecken! Wir -das waren 28 Eberhardt- Reisende, die mit Buschauffeur Andre Nagel und mir als Reiseleiter so einiges ?entdecken" wollten!
 
Erster Tag, Freitag, 25.03.11. Diese Entdeckungsreise begann - wie immer  bei meinen Busreisen - morgens um 06.00 Uhr am Flughafen Dresden.
Die meisten meiner 28 Gäste -17, um genau zu sein - stiegen schon in Dresden in den Bus, größtenteils herangeschafft vom wie immer zuverlässigen Eberhardt-Haustürtransfer. Das noble Frühstück war auch schon eingeladen und schuf gleich das Problem, dass es vier Sitze beanspruchte und für den Rest der Reise beanspruchen würde, denn wir mußten die sieben großen Lieferkisten für die Rückführung nach der Reise im Passagierraum mitnehmen, da der Mercedes-Bus-Gepäckraum nicht groß genug war.
Dennoch war das Frühstück einigermaßen lecker. Die Reise begann mit kompletten 28 Gästen ab Zustiegsstelle Münchberg und die Gruppe erwies sich als recht fröhlich, zumal sich manche untereinander schon kannten und alle bereits mit mir oder Chauffeur Nagel gefahren waren. Der erste Reisetag - fast immer ein Kilometerfresser, ging mit Pausen, einem Spaziergang zum alten Römerweg  an der Europabrücke kurz hinter Tirol und einigen Unterwegs.Kommentaren meinerseits vorüber, wobei natürlich ein launiger kleiner Sprachkurs im Italienischen nicht fehlen durfte! Sie haben richtig gehört: wir waren auf dem Weg ins Königreich Mallorca und der begann mit Italien!
Relativ spät am Abend erreichten wir das Montemezzi-Hotel in Vigasio und bereiteten uns nach dem Abendessen - schlafend - auf die weitere Reise vor.
 
Zweiter Tag, Samstag, 26.03.11: Der zweite Reisetag begann mit einem sehr spärlichen und dem Hotel unangemessenen Frühstück: Zwei winzige Brötchen, etwas Marmelade und Kaffee aus Pappbechern waren unerwartet und werden mit Sicherheit nicht das Eberhardt-Niveau bestimmen. Dennoch gingen wir alle frohgemut an den nächsten Tag der gerade begonnenen Reise. Brescia und Cremona ?flogen" vorbei, dann drehten wir nach Süden ab und folgten ab Genua dem Verlauf der italienischen Küstenautobahn in Richtung Frankreich. Zugegeben - auch der heutige Tag würde ein Kilometerfresser sein, doch ab Mittag war das durchfahrene Gebiet äußerst abwechslungsreich. Nach Passieren der französischen Grenze - natürlich mit gespielter Nationalhymne und gesetzter Flagge - folgten Monaco und das herrliche Panorama der Cote d'Azur - auch bei erfahrenen Reisenden immer ein echter ?Hingucker". Und da wir sehr gut in der Zeit lagen - Chauffeur André Nagel weiß genau, wie man günstig fährt - konnte ich noch ein Extra einbauen. Auch das gehört ja zur Eberhardt-Philosophie des ?Richtig reisen!", dass auch mal etwas Unerwartetes und nicht Ausgeschriebenes passieren darf: Etwa zwei Stunden vor Ende der Tour haben wir die Autobahn verlassen und sind in den kleinen Ort Saint Maximin de la Baume gefahren. Hier war der Besuch der hübschen Altstadt mit der größten gotischen Basilika der Provence, der Kathedrale Sainte Madeleine, die Überraschung. Der relativ schlichte aber gewaltige und höchst interessante Bau ist eines der ?Wunder" der Provence. Der Überlieferung nach sind in ihm die Überreste mehrerer wichtiger französischer Heiliger gefunden worden; vor allem die Gebeine der wichtigen biblischen Gestalt Maria Magdalena. Natürlich habe ich diese Geschichte erzählt, zusammen mit einem Querschnitt aller wichtiger ?Verschwörungstheorien" um die Bibelfigur.  So gelangten wir recht kurzweilig zu unserer zweiten Übernachtung, wenige Kilometer vor den Toren der Altstadt von Avignon.
 
Dritter Tag, Sonntag, 27.03.11: Zweifellos ist Avignon eine der schönsten Städte Frankreichs und gehört zu den ?Perlen der Provence". Leider war das wetter nicht mehr so schön wie an den Vortagen: Regen drohte, ließ uns allerdings in Avignon noch in Ruhe. Während eines Stadtspaziergangs stellte ich die Stadtbefestigung von Avignon vor, einstmals im damals modernen, von den Arabern während der Kreuzzüge übernommenen Stil der Maschikulisierung angelegt, bevor wir durch die engen Straßen der Stadt zu ihren Hauptsehenswürdigkeiten bummelten. Ist schon der ?Place Horloge" recht attraktiv, nimmt der Hauptplatz vor dem Papstpalast beinahe den Atem: Der Anblick des größten gotischen Profanbaus in Europa hat noch jeden beeindruckt!
Hier erfuhren die Gäste auch von der Geschichte der ?Babylonischen Gefangenschaft" der katholischen Kirche, in der es im 14. Und zu Beginn des 15. Jh. ZWEI Päpste nebeneinander gab - einen in Rom und einen in Avignon. Direkt neben dem Papstpalast liegen weitere Bauwerke, darunter die hoch auf dem Felsen thronende Kathedrale.
Noch war die Führung nicht ganz zu Ende, denn unweit von hier liegt die berühmte Brücke von Avignon, St. Benezet, über die es sogar ein Lied gibt: ?Sur le pont d'Avignon..."
Nach kleiner Einführung in die Geschichte der Brücke gab es endlich die ersehnte Freizeit, in der ein kleiner Bummel mit Kaffeetrinken oder ein Besuch auf der Brücke und im Papstpalast im Belieben der Mallorca-Reisenden stand.
Nach einem Kaffee am Bus setzten war dann die Reise durch Südfrankreich fort und erreichten Arles. Das einstige Arelat war unter den Römern die wichtigste Stadt in Frankreichs Süden und zahlreiche Reste zeugen bis heute von dieser Bedeutung. Das Wetter allerdings meinte es nicht mehr gut mit uns: Nach Verlassen von Avignon setzte strömender Regen ein, dem wir bis zum Abend nicht mehr entkamen. Vor dem
geplanten Rundgang in Arles und mit Hoffnung auf Wetterbesserung konnten wir wiederum ein kleines ?Extra" in den Reiseverlauf einbauen - einen Fotostopp an der berühmten Van-Gogh-Brücke, die der impressionistische Künstler mehrfach gemalt hatte und die unweit von Arles liegt. Danach mußten wir uns dem Regen außerhalb des Busses richtig stellen - der Rundgang durch Arles mit Blick auf das wundervolle romanische Portal der Kirche Saint Trophime und der Eindruck vom alten römischen Theater sowie der alten ?Arena", dem nahegelegenen Amphitheater aus der Antike fand unter Schirmen im Geprassel des Dauerregens statt.
Leider begleitete uns dieses Wetter auch auf der Fahrt durch die Camargue, wo wir immerhin zahlreiche Flamingos sahen, sich allerdings keine Möglichkeit zu Fotostopps ergab. Immerhin gingen wir durch das Städtchen Sainte Maries de la Mer, hörten die Geschichte von den missionierenden Marien und der im Mittelalter entstandenen Zigeunerwallfahrt und konnten auch die höchst interessante Wehrkirche des Ortes besichtigen. Doch es war ungemütlich wegen des Wetters - nasskalt, immerzu Regenschauer und nur etwa fünf Grad. Da kam uns die Überraschung gerade recht, mit der uns Buschauffeur André Nagel bei Rückkehr zum Bus empfing: Neben heißem Kaffee hatte er dampfenden und aromatisch duftenden  Glühwein vorbereitet, der zum ?Renner des Nachmittags" wurde.
Der letzte Höhepunkt des Tages - Besuch und kleine Stadtführung in Aigues Mortes, das am Rande der Camargue liegt und noch seine komplette Wehrmauer erhalten hat, fand immer noch im strömenden Regen statt. Dabei ist das Städtchen eigentlich sehr gemütlich und eine Fundgrube für Fotoliebhaber und Souvenirsucher. Allerdings wirkt im Sonnenschein alles immer viel angenehmer und ein Spaziergang im - sonnendurchfluteten - Aigues Mortes ist sonst immer ein tolles Erlebnis.
Schließlich erreichten wir - mit der Hoffnung auf bessere Witterung an den nächsten Tagen, unser Novotel am Golfplatz des Badeortes La Grande Motte.
 
Vierter Tag: Montag, 28.03.11:
Das Wetter war heute auf jeden Fall besser! Das merkten wir gleich, als wir von La Grande Motte noch ein Stück durch die kleine Camargue zur Autobahn fuhren. Die Flamingos, die auch heute wieder anfangs unseren Weg säumten, waren mit Sicherheit besser drauf als die gestern! Unsere Fahrt führte über Schnellstraße und Autobahn zunächst an Montpellier vorbei zu einem der großen der südfranzösischen Strandseen. Schräg gegenüber der oft im Kreuzworträtsel erfragten südfranzösischen Hafenstadt Séte liegt am ?Bassin du Thau" der kleine Hafen von Marseillan. Hier hatte sich Mitte des 19. Jahrhunderts eine seltene Weinkellerei etabliert: Noilly Prat. Das Familienunternehmen, das heute weltweit bekannt ist, produziert einen Gewürzwein: Die drei Sorten Wermutwein  auf Weißweinbasis aus dem kleinen Ort sind leck er und bei Kennern höchst beliebt. Nach einer Führung durch die Kellerei, von Nelly in charmantem Deutsch absolviert, durften auch wir uns in diese Kategorie zählen, zumal wir die drei exklusiven Produkte von Noilly Prat probiert und in vielen Fällen auch erworben haben - in Verbindung mit ganz speziellen Kochrezepten.
Nach dem Besuch der Wermut-Kellerei war gar nicht mehr so viel Zeit, denn am Yachthafen  des Städtchens Agde - direkt neben der berühmten ?Rundschleuse" des Canal du Midi -sollten wir eine mehrstündige Bootsfahrt antreten.
Die Gesellschaft von ?Bateau du Soleil"  kam dann auch mit einem schönen, gedeckten Boot und entführte uns auf den ?Canal du Midi". Der ist eine echte Besonderheit, denn er verbindet den Atlantik - vom Fluß- und Kanalsystem der Garonne her mit dem Mittelmeer, da er bei Séte in den Strandsee mündet. Im 17. Jahrhundert erbaut und von mehreren Stauseen gespeist, diente der Kanal mehr als hundert Jahre lang als wichtige Transportader. Schleusen und Kanalbrücken, sogar dein Schiffstunnel halfen dabei, natürliche Hindernisse zu überwinden. Für uns bedeutete es vier Stunden gemütliches Dahingleiten, mit einem landestypischen Mittagessen und Wein der Region unterwegs. Es gab Paella, da hier der spanische Einfluß schon sehr stark ist - denn wir befanden uns nun bereits im ehemaligen Gebiet des Königreiches Mallorca. Obwohl nicht allen Mitreisenden - der deutsche Reisende isst nun mal nicht alles - die auf der Paella liegenden Muscheln und Garnelen zusagten, sind doch alle satt geworden!
Nach Ausstieg aus dem Boot und Verabschiedung von der freundlichen Besatzung ging es weiter nach Süden: wir erreichten, durch das Gebiet der legendären Katharer fahrend, die Artilleriefestung Fort des Salses. Dieses Meisterwerk des spanischen Festungsarchitekten Ramireau gehört zu den interessantesten Bauten der Renaissance in Südfrankreich und beeindruckt durch ihren klugen Aufbau und ihre gewaltige Größe. Leider war es schon zu spät, um noch eine Innenbesichtigung durchzuführen, doch der Spaziergang zu den gewaltigen Wehrmauern hatte sich allemal gelohnt - manche sagten mir, sie hätten noch nie eine große Festung gesehen, zumal sie nach allen Regeln der Renaissance-Festungsarchitektur mit Abwehrmechanismen und Verteidigungstricks versehen ist.
Nach Fort des Salses hatten wir nur noch ein kurzes Stück zu fahren, bevor wir unser Novotel unweit von Perpignan erreichten.  
 
Fünfter Tag: Dienstag, 29.03. 2011:
Kurz war heute früh unser Weg nach Perpignan, wo wir uns nach vielleicht zehn Kilometer Fahrt mit Reiseleiterin Helene trafen. Castillet heißt das gewaltige, burgähnliche Stadttor, das noch von der einstigen Verteidigungsmauer übriggeblieben ist. Perpignan war lange Zeit eine wichtige und umkämpfte Stadt gewesen und sie bildete heute aus einem Grund den ersten großen Höhepunkt unserer Reise: sie war einst die Hauptstadt des Königreichs Mallorca gewesen - während der etwa 70 Jahre seines Bestehens von 1276 bis 1344/49.
Dabei war das Castillet zwar eine wichtige Zwingburg, aber erst später ausgebaut worden, vor allem, als die Franzosen die Stadt und das umliegende Land Roussillon von Spanien übernahmen. Der eigentliche Palast der Könige von Mallorca, in der tatsächlich einst der König und die Königin in diesem zugegeben seltsamen Staatengebilde aus den Baleareninseln und zwei Festlands-Grafschaften gewohnt hatten, liegt heute inmitten einer der größten und stärksten Renaissancefestungen, die je gebaut wurden. Die riesige sternförmige Anlage ist aber geschlossen, so dass wir nach dem Stadtspaziergang nur staunend um den Gesamtbau herumgehen konnten. Vorher allerdings sahen wir noch die ?Loge de Mer", ein herrlich verziertes gotisches Gebäude, dass auch von der einstigen Bedeutung der Stadt kündete, denn hier befand sich einst ein für den Mittelmeerraum wichtiges See-Gericht.  
Nachdem wir noch etwas Freizeit in Perpignan genießen konnten, setzten wir unsere Reise nach Süden fort, denn wir wollten ins Herz Kataloniens und von dort zu den Balearen starten.
Entlang von Autobahn und später Küste fanden wir bei immer schöner werdendem Wetter unseren Weg nach Collioure, einem der Hauptorte der ?Purpurküste", der ?Cote Vermeille". Zauberhaft an drei Buchten gelegen gehört der Ort zu den malerischsten, die man in Südfrankreich sehen kann. Zwei Festungen beherrschen ihn, denen einst sogar die Kirche des Städtchens hatte weichen müssen - erst später hatte man sich besonnen und eine neue Kirche gebaut, die dann den einstigen Leuchtturm als Glockenturm bekam. Den charakteristischen Anblick der Kirche mit dem seltsamen Turm direkt an Meeresbucht, Mauern und engen Gassen würden wir so leicht nicht vergessen. Auch hier hatten wir etwas Freizeit für einen Bummel bei strahlendem Sonnenschein im lieblichen Seebad, bevor der nächste Höhepunkt wartet: Nach kurzer Fahrt standen wir im Seebad Banyuls vor seiner größten Weinkellerei. Das Städtchen ist Zentrum eines winzigen Anbaugebiets, aus dem Weine von zwei besonderen ?Kontrollierten Herkunften" stammen, zwei DOC (Denomination originee controllee). Rot- und Weißwein und auch der besondere Süßwein, der aufgesprittet und in drei verschiedenen Sorten als Aperitiv oder zum Nachtisch gereicht wird, sind die einzigen, die sich Banyuls nennen dürfen. Wir erfuhren viel Neues - nicht über die Wuchsbedingungen des Weines, sondern auch über die Besonderheiten seiner Herstellung: Die Trauben stammen von sehr alten, einzeln stehenden Weinstöcken  und der in seiner Gärung durch Zugabe von Alkohol unterbrochene Rebensaft hat - je nach Zeitpunkt der Gärungsunterbrechung charakterische Restsüße, mit der er sein besonderes Aroma erreicht.
Natürlich war auch eine Verkostung von drei Weinen dabei - und sie mundeten allen Gästen köstlich.
Nach dem Besuch von Banyuls fuhren wir weiter an der Küste nach Süden und hatten nach wenigen Minuten schon Gelegenheit, die bis dahin wehende französische Fahne vorn im Bus durch die spanische zu ersetzzen. Jetzt waren wir in unserem Bestimmungsland und erreichten abends Barcelona - zweitgrößte Stadt Spaniens, Hauptstadt Kataloniens und der Fährhafen, von dem wir morgen in den nächsten Teil des Königreichs Mallorca übersetzen würden. Unser Hotel lag im Zentrum der Stadt, dem Plaza Espanya, wo sich einiges befindet, was noch zum abendlichen Bummel einlädt!
 
Sechster Tag, Mittwoch, 30.03.2011: .
Barcelona ist eine ziemlich unglaubliche Stadt! Sie besteht nicht nur aus mehreren Millionen Katalanen in erstaunlicher Geschäftigkeit und keineswegs zeichnet sie sich nur durch  die weltbekannte Sagrada Familia aus, jene wie eine unwahrscheinliche Kleckerburg wirkende vieltürmige Kathedrale des Architekten Gaudi. Sie verfügt vielmehr über eine wundervolle lebendige Altstadt, ein gewaltig wirkendes und dennoch tolles Hafenviertel und viele viele Kleinigkeiten... Sehr vieles davon haben wir kennengelernt - denn gleich morgens trafen wir Susanne Daul von unserer Agentur Iverus und die verschaffte uns als erstes einen wirklichen Überblick, denn es ging hinauf zur alten Festung, vorbei am Hafen und einigen tollen Monumenten aus der Franco- und der modernen Königszeit. Danach kehrten wir zum Herrn Christoph Columbus zurück - jenen ?Entdecker der Neuen Welt", dessen Herkunft immer noch nicht ganz geklärt ist, wir später im ?Königreich Mallorca" erfuhren. In Barcelona, der Katalanenmetropole steht er auf einer riesigen Säule und weist mit gewaltiger Geste auf's Meer - die Mutter seiner Entdeckungen. Er ist gleichzeitig ein Richtwert im südlichen Barcelona, denn hier in der Nähe beginnt neben den Hafenanlagen die Altstadt ?Rambla" bzw. das dazugehörende ?Gotische Viertel" mit den meisten historischen Sehenswürdigkeiten der Großstadt. Aber ACHTUNG! Wie ich schon erleben durfte, gibt es viel Kriminalität hier und wie in anderen Metropolen - Rom und Paris dürften hier in schmerzlicher Erinnerung sein -empfiehlt sich immer, die Reisegäste ganz deutlich zur Vorsicht zu mahnen! Offen getragene Geldbörsen, unverschlossene oder sehr locker getragene Handtaschen finden hier schnell ungewollte ?Liebhaber". Aber toi, toi, toi - unsere Warnungen waren wohl korrekt - niemand von den Gästen unserer ?Königreich Mallorca"-Gruppe wurde bestohlen.
Nach einem Altstadt-Rundgang mit Susanne hatten wir Freizeit  - um beispielsweise leckere spanische Tapas zu Mittag zu kosten - und trafen dann den Bus zur Fahrt zur Sagrada Familia. Diese spanische Kathedrale, die sich seit fast hundert Jahren im Bau befindet, ist nicht nur das Ziel der Begierde jedes Barcelona-Besuchers, sondern mit Sicherheit auch das gefragteste und bekannteste Reiseziel der Großstadt. Eine längere Außenbesichtigung (ehrlich: die teure Innenansicht ist nicht lohnend!) zeigte uns das UNESCO-Weltkulturerbe und wir wandten uns einem weiteren zu - dem Besuch des außerhalb gelegenen und nur per Serpentinen zu erreichenden Klosters Montserrat. Die große und vielbesuchte Anlage wurde per interessantem Spaziergang und mit Susannes Erklärungen erklommen. Nach Freizeit im Kloster mit seinen fantastischen Bergausblicken brachte uns die Rückfahrt in die katalanische Hauptstadt: Noch war viel Zeit bis zum Auslaufen der Balearen-Fähre. Susanne zeigte uns noch das spanische Dorf, ein für eine längst vergangene Weltausstellung errichtetes, aber immer noch gut besuchtes Museum spanischer Baukunst, in dem in einem guten Restaurant ein typisches und äußerst schmackhaftes Buffet auf uns wartete. Dann wurde es Zeit und wir fuhren zum Check in auf die ?Acciona"-Fähre, die uns über Nacht zur größten Balearen-Insel - unserem Hauptziel  MALLORCA - bringen sollte. Der Check in war dank Susannes Vorbereitungen und Spanisch-Kenntnissen einfach - wir gelangten rasch auf das Fährschiff und konnten recht mühelos noch lange vor 23.00 Uhr - dem Abgang der Fähre - unsere unerwartet bequemen Kabinen beziehen.
 
Siebter Tag: Donnerstag, 31.03.2011:
Die Ankunft in Mallorca war früh, das Wecken noch mehr und das Frühstück an Bord nicht sehr aufregend: Zwei winzige Zwiebäcke mit einmal wenig Butter und wenig Marmelade, ein eingeschweißter Kuchen und Saft oder Kaffee aus dem Pappbecher - nicht viel mehr als am zweiten Reisemorgen in Italien aber KEIN königlicher Empfang auf der balearischen Hauptinsel. Noch eine Schwierigkeit: Laut EU-Gesetz brauchte unser Busfahrer André nun genau zwei Ruhetage, um später weiter fahren zu dürfen - nur zum Zwecke der Fährentladung darf er dies um großzügige 45 Minuten unterbrechen. Hier sieht man, dass Gesetzgeber kluge Leute sind, die genau wissen, wie minutiös Reisende arbeiten und wie man Reiseveranstalter erziehen muß. Dennoch: Wir haben das Kunststück geschafft: Herr André Nagel brachte seinen Bus vom Boot, ließ uns einsteigen, fand  das Hotel im 25 Minuten entfernten Playa da Palma, ließ mich einchecken, entlud das Gepäck und fand einen Parkplatz: ich möchte EINEN KLUGEN Menschen, der sich entsprechend sinnlose Gesetze einfallen läßt, sehen, der solches fertigbrächte! 
Eines allerdings muß ich zugeben - nachdem wir die Fähre verlassen hatten, haben wir uns durch das Abspielen eines deutschlandweiten bekannten, in Mallorca stets belächelten Hits des nicht unumstrittenen Skandalsängers Jürgen Drews so richtig hochgebracht ?Ich bin der König von Mallorca!" - Na wenn das nicht Programm war ...
Das Personal vom Hotel ?Gran Fiesta" war sehr hilfreich, wir konnten gleich einchecken und trafen schon 09.30 Uhr nach kurzem Frischmachen unsere mallorquinische Reiseleiterin Magdalena Pasual Cladera, die gleich den einheimischen Bus, chauffiert vom netten Tonio mitgebracht hatte. Nach kurzem Bekanntwerden erreichten wir schon ?La Seu" - die Kathedrale von Palma de Mallorca, die zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Insel und zu den interessantesten gotischen Kathedralen Spaniens zählt. Nachdem Spanien - auch die Balearen - für Jahrhunderte unter maurischer, also muslimischer Herrschaft standen, zählen Kirchenbauten hier viel mehr als anderswo. Die Ehre der Erbauer war es, prächtige und beeindruckende Bauten zu schaffen, die die bedeutende Stellung der siegreichen christlichen Religion festigen sollten. So erhielt die mallorquinische Hauptkirche eine der größten und imposantesten Rosetten der Christenheit, nachdem derartige Rundfenster in der christlichen Architektur gerade modern geworden waren. Zum anderen war der verwendete Stein hier so leicht zu bearbeiten und der Lichteinfall gerade hier so intensiv, dass kaum eine andere Rosette in einer christlichen Kirche Europas die in der Kathedrale von La Palma de Mallorca übertrifft. Die Kirche - deren äußere Strebewerke so auffallend intensiv sind  - beeindruckt zudem -gerade durch die Außenwerke - durch die Möglichkeit, eine enorme Innenraumwirkung durch die Höhe und Schlankheit der Säulen zu erzielen - deshalb sind Palmas Basilika-säulen nur knapp halb so dick wie die der bekannteren Kathedrale im französischen Chartres.
Nach einem folgenden Altstadtbummel in La Palma folgten wir unserer Reiseleiterin zum Schloß Bellver. Der interessante mittelalterliche Rundbau ist nicht nur ein schönes Beispiel für eine originelle Festung, er zeigt auch einen grandiosen Rundblick über große Teile der Insel und das herrliche warme Wetter begünstigte dieses - wie übrigens auch an jedem weiteren Tag der Reise.
Der Nachmittag brachte uns in den hübschen Ort Valdemossa und die Gemäuer seines interessanten Kartäuserklosters. Als beliebte Sommerfrische auf ca. 410 m Höhe gelegen wartet der Ort nicht nur mit einer interessanten Dorfanlage, sondern auch mit einigen Erinnerungen auf. Hier sahen wir die alten Einrichtungen des ehemaligen Gotteshauses, das Mitte des 19.Jh, säkularisiert wurde, und auch die Spuren des Aufenthaltes vom bekannten polnischen Komponisten Frederyk Chopin, der hier mit seiner emanzipierten und daher nicht verstandenen Freundin George Sand, einer Schriftstellerin, viele Tage im feuchtkalten Winter 1838/39 verbrachte.
Der lungenkranke Komponist fühlte sich offensichtlich nicht sehr wohl, komponierte dennoch vieles hier, und das Paar wurde von den Mallorquinern nicht verstanden. George Sand schrieb einen Roman, der die Mallorquiner nicht gerade positiv darstellte - doch ?Ein Winter in Mallorca" machte die Insel berühmt, Valdemossa zum Touristenziel und das Kartäuserkloster zu einem touristischen Highlight. Nun waren auch wir da!
Den restlichen Teil des Tages verbrachten wir allerdings in den schönen, von Wasserspielen unterbrochenen und von Olivenhainen umgebenen ?Gärten von Alfabia". Der Luxus eines paradiesischen Gartens mit seltenen Pflanzen, Orangenbäumen rundherum und die einzigartige paradiesische Atmosphäre eines Herrenhauses hat uns alle verzaubert.
Dennoch war die Rückkehr zum Hotel ?Grand Fiesta" wieder recht prosaisch, denn alle ließen sich gern vom reichhaltigen Urlauber-Buffet verwöhnen!
 
Achter Tag: Freitag, 01.04.2011
Ziemlich dumm eigentlich: es war der erste April - und ich habe es nicht geschafft, jemanden zu ?veräppeln" und ?in den April zu schicken" - vielleicht weil ich aufgrund unserer interessanten Reise nicht daran gedacht habe! Na ja - ich glaube, es gibt schlimmeres! Ich war jedenfalls nach gutem Buffetfrühstück, dem Ausblick aufs klare Meer und den sonnigen Tag genausogut gelaunt wie meine Gäste - die übrigens alle noch nie in Mallorca waren und - genau wie ich - nicht mal den Ballermann 6 kannten! Das ist gewiß eine Bildungslücke, schließen werden wir sie vielleicht beim nächsten Mal.
Übrigens - Magdalena, unsere örtliche Reiseleiterin, kannte den Ballermann (konnte sich aber nicht ausrechnen, was diese ?Balneario 6 = Badestrand nr.6" wohl Besonderes böte), hatte sich aber  schon früher von deutschen Touristen über die ?Weltbekanntheit" des in den Medien zu Unrecht hochgejubelten Strandlokals belehren lassen. Wir haben ihn nicht besucht, weil das abends, wenn wir die Muße gehabt hätten, mit dem Bus nicht mehr möglich war - außerdem waren wir in der VORSAISON in Mallorca und haben die Feste des Sangria-Saufens knapp verpasst.
Aber Spaß beiseite, der Besuch von FELANTIX war eine ernstere Sache. Sooo aufregend ist der Ort nicht, aber die Schaufassade seiner Dorfkirche mit großer Freitreppe und Rosette ist in jedem Reiseführer zu finden und damit ein Muß, weil die Medien es so wollen. Die Kirche ist übrigens (fast) immer zu und der Ort ist nur sonntags wegen seines dann heftigen Markttreibends interessant. Unterwegs haben wir den Ort Llucmajor passiert (der hat auch nicht viel zu bieten, ist aber für mich wegen der hier stattgefundenen Schlacht interessant, die das Königreich Mallorca aprupt beendet und seine Bestandteile - die Balearen und die Festlandsgrafschaften - wieder ins Königreich Aragon eingefügt hat).
Nach Felantix kam ein grandioser Auftritt: die Auffahrt auf den sonst offensichtlich nur von selbstmörderischen (überwiegend deutschen) Radfahrern frequentierten Berg San Salvador, der 510 m aufragt und einen tollen Blick über die Insel ?LA LUCAMINSA", wie das über 3.600 km² große Mallorca von  den Einheimischen genannt wird, gewährt. Was 9 Millionen (!) Besucher jährlich - und fast die Hälfte davon Deutsche - so fasziniert, das sieht man hier auf einen Blick: Kein Ballermann, keine Sangria, keine deutsche Bockwurst: phantastische, urwüchsige Natur, natürliche Farben, Wälder, Landschaften und Badestrände einer fast paradiesisch zu nennenden Umgebung.
Um ehrlich zu sein: das wundervolle Kloster San Salvador, das den Berg beherrscht, ging über dem phantastischen Ausblick fast unter.
Um die Überfülle an tollen Eindrücken vollzumachen folgten ein kurzer Aufenthalt in Porto Colom, das noch immer ?fast" sicher ist, Geburtsort von Christof Columbus zu sein und dann dem Aufenthalt in dem an herrlicher Bucht gelegenen Badeort Puerto Christo. Zahlreiche Restaurants luden ein zu Tapas und Spezialitäten und das herrliche Wetter zu Strandspaziergängen und Baden (Wir haben tatsächlich mehrere Sünder ertapp t, die sich bei etwa 14° Wassertemperatur in die Fluten gestürzt haben. NAMEN werden NICHT veröffentlicht! Aber Wetter und location machen es verständlich!)
Warum der als nächstes besuchte Ort Arta so hoch in der Gunst der Mallorca-Besucher steht, habe ich nicht verstanden. Der Aufstieg zu seinem Castell und seiner Kirche ist lohnend, der Ort an sich sehr ruhig und offensichtlich nur Wohnort reicher und berühmter Deutscher wie Dieter Bohlen, Boris Becker und Franziska von Almsick. Wir haben dort einige Zeit ohne aufregende Höhepunkte verbracht, bevor wir eines der berühmtesten Souvenirs von Mallorca kennenlernten: die ?Majorica-Perlen", die in  unterschiedlichen Größen aus weißem Glas geschmolzen und zu interessanten Kunstwerken zusammengestellt werden. Zwar wurde diese Art der Souvenirherstellung von uns - bei recht gesalzenen Preisen - nicht so unbedingt  aufregend empfunden, konnten die anschließend besuchten Olivenholz-Schnitzereien schon mehr begeistern. Ich glaube, dass der eine oder andere sich doch ein ?kleines" Souvenir gegönnt hat. Aber noch waren wir ja mitten in der Tour, gerade Halbzeit vorbei und wir würden noch viel mehr kennenlernen!
 
Neunter Tag: Samstag, 02.04.2011: Fakultativ? Quatsch! Alle haben mitgemacht!!!
Der fakultative Ausflug zum Kap Formentor war - sorry - für mich der eigentliche Höhepunkt der Reise - glücklicherweise hatten ihn nach meiner Werbung ALLE Reisenden gebucht. Ich glaube, Cap Formentor ist ein Muss. Ich werde vorschlagen, lieber das Programm des Vortages als fakultativ zu gestalten! Der Tag begann mit Ausschlafen oder Strandbummel - jeder nach Gutdünken. Erst nach zehn ging es los - direkt in dem Norden der Insel Mallorca. Da wir wieder mit eigenem Bus unterwegs waren, konnten wir unserer mallorquinischen Reiseleiterin AUCH mal ein Erlebnis bereiten: Sie hörte zum ersten Mal über CD den Titel ?Ich bin der König von Mallorca" und hat sich vor allem über die Formulierung ?Prinz von Arenal" köstlich amüsiert. Allerdings könnten wir ihr mit unserer Reaktion auch zeigen, wie ?normale" Deutsche die Wirkung eines solchen Schlagers sehen, denn sie hatte auch schon die Bekanntschaft mit Touristen gemacht, die das alles sehr ernst nehmen und die balearische Insel als mehr oder weniger ?deutsch" ansehen, zumal mindestens die Hälfte alles Personals überall wenigstens etwas deutsch spricht - aber immerhin stellt unsere Nation auch mehr als ein Drittel aller Touristen, die inzwischen die Haupteinnahmequelle der größten Balearen-Insel sind.
Beim herrlichen Stopp am Aussichtspunkt von Formentor - bei wundervollem Wetter und besten Fotomöglichkeiten - war bloß der hier stets stürmische Wind eine winzige Trübung der Urlaubsfreude. Anschließend fuhren wir zum öffentlichem Parkplatz von Formentor, der - nahezu leer - ideale Möglichkeiten für unser Mittagsvorhaben bot: Während die örtliche Reiseleiterin Magdalena mit den Gästen eine Strandwanderung machte, bereiteten Fahrer André Nagel und ich indessen das WOW-Erlebnis des Tages vor: Wir luden alle Gäste zum Mittagessen ein - Leberkäse vom Grill mit frischem Brot. Gurken, Käse, Oliven und Sangria, die wir am Abend und Morgen zuvor gekauft hatten. Timing war auch perfekt: als die Reisenden vom Strand zurückkehrten war (fast) alles fertig und sie konnten sich laben! Toll(es hat mir auch geschmeckt!)  Die Gäste haben sich nicht nur sehr darüber gefreut,, sondern alles auch bei der Abfahrt ausgiebig beklatscht!
Anschließend ging es zu einer der ältesten Siedlungen der Insel Mallorca. Der hübsche Ort Alcudia verdient übrigens mit seiner alten Stadtmauer und der bedeutenden Kirche mehr Aufmerksamkeit als das immerhin in unserem Katalog ausgeschriebene und etwa zwei Kilometer entfernte Puerto di Alcudia. Aber wir hatten Zeit und Magdalena führte uns durch den beschaulichen Ort. Natürlich ging es dann weiter zum nahegelegenen alten Hafen Puerto Alcudia, wo wir noch richtig toll bummeln konnten und unsere Seelen baumeln ließen.
Den Ausklang bildete die Rückkehr zum Hotel ?Gran Fiesta" mit gutem Abendessen und vielleicht  - das tolle Wetter und der mallorquinische Sternenhimmel ließen es zu - gab es für den einen oder anderen noch einen romantischen Strandspaziergang. Aber darüber weiß ich nichts . . .
 
Zehnter Tag: Sonntag, 03.04.2011: Fährüberfahrt La Palma - Mahon
Der Tag begann früh, sehr früh. Aber am Sonntag kann man Mallorca per Fähre nur abends von Alcudia nach Ciutadella oder am Morgen von La Palma nach Mahon verlassen. Ein Jahr zuvor, bei Planung der Reise, gab es noch Morgens- und Abends-Fähre von beiden. Der neuen Situation Rechnung tragend, haben wir ein sehr frühes Frühstück bekommen und sind dann - begleitet von unserem mallorquinischen Agenturvertreter Fernando - zum Hafen gefahren. Mit seiner Hilfe ging das Einchecken schnell, obwohl wir noch fast eine Stunde auf Sicherheitskontrolle und Genehmigung zum An-Bord-Gehen warten mußten. Dann waren wir - fast allein auf dem Riesenschiff - für mehrere Stunden mit Betrachtung der See beschäftigt. Mahon erreichten wir zwar mit einstündiger Verspätung um 14.30 Uhr, aber immer noch früh genug, um die Hauptstadt der zweitgrößten Baleareninsel - Menorca - ausgiebig kennenzulernen. Unser örtlicher Reiseleiter, Ronald Fritz, erwartete uns schon am Hafen.
Lange hat man wohl gestritten, ob die alte Inselhauptstadt Ciutadella oder die neue Mahon die schönere sei. Eigentlich ist das völlig egal, denn attraktiv sind sie beide!
Mahon soll nach dem karthagischen Feldherern Mago benannt sein, einem Bruder Hannibals, der sich hier aufhielt, um die berühmten balearischen Steinschleuderer - damals die effektivste Fernwaffe der Antike - für die Teilnahme am 2.Punischen Krieg gegen Rom zu gewinnen. Seine Bedeutung verdankt Mahon seinem einzigartigen geschützten und tiefen Naturhafen, einer der größten der Welt. Schon in Antike und Mittelalter wussten die Seeleute diesen Vorzug an der Ostküste Menorcas zu schätzen. (Der berühmte genuesische Admiral Andrea Doria soll einmal gesagt haben, er kenne nur vier taugliche Naturhäfen im Mittelmeer: Juni, Juli, August und den von Mahon). Von mehreren Stellen in der Inselhauptstadt Menorcas ergibt sich ein toller Blick auf diesen Hafen. Die Römer waren sich seiner Bedeutung ebenso bewusst wie spätere Herren, aber erst die Briten machten 1721, nachdem sie im Ergebnis des spanischen Erbfolgekrieges Menorca zugesprochen bekamen, Mahon zur Inselhauptstadt. Aus dem 18. Jahrhundert stammen denn auch die schönsten Bauwerke und die heute so fotogenen Paläste. Das besondere Stilelement sind die ?Boinder", die im Englischen ?bow window" genannten kolonialen Eckfenster.  Die Placa  de s'Esplanada ist der Hauptplatz der Stadt, wo auch am Busbahnhof unser Bus stehen konnte. Von hier führte unser Weg durch die recht engen ?carreres", die Straßen der Inselhauptstadt vorbei am alten Theater - 1829 erbaut und 2001 wiedereröffnet - zur sehenswerten Marienkirche und zum Karmeliterkloster. Natürlich konnten wir auch noch die Hafenpromenade erleben.
Später ging es dann quer durch die Insel zum Hotel nahe der alten Inselhauptstadt Ciutadella. Unterwegs allerdings legten wir noch einen Stopp bei Menorcas berühmtester prähistorischer Grabstätte ein. Ein paar hundert Meter von der Hauptstraße entfernt liegt Spaniens vielleicht ältestes Gebäude - die ?Navete des Tudons" hat ihren Namen daher, dass Sie aussieht wie ein umgedrehtes Schiff. Knochen von mehr als fünfzig Toten, Keramikgefäße und andere Grabbeigaben fand man in dem mysteriösen Bauwerk, das mit seinen beiden Grabkammern aus der Megalithkultur stammt und in die späte Stein- und frühe Bronzezeit datiert wird. Damit steht es in einer Reihe mit berühmten Megalithbauwerken wie Stonehenge in Südengland, den Standing Stones of Callanish in Schottland und dem gewaltigen Großsteingrab von Newgrange in Irland.
Nach dem Besuch dieser beeindruckenden Stätte erreichten wir unser Hotel ?Sagitario Playa" in Cala Blanca, nahe Ciutadela. Den meisten meiner Gäste (und mitr auch) hat dieses Hotel mit seinen hübschen Zimmern, seinem freundlichen Personal und dem guten Essen am besten von der ganzen Reise gefallen - womit ich nichts z.B. gegen das tolle ?Gran Fiesta" in Mallorca gesagt haben möchte!
 
Elfter Tag: Montag, 04.04.2011: Inselrundfahrt Menorca
Wegen der veränderten Fährüberfahrt - Ankunft nicht vormittags in Ciutadella sondern nachmittags in Mahon - hatten wir ja das Programm „drehen" müssen - die für heute vorgesehene Besichtigung von Mahon war schon gestern und wurde für heute mit der von Ciutadella getausch. So sah uns der Morgen - nach tollem Frühstück im Hotel - auf dem kurzen Weg zur historischen Hauptstadt von Menorca, nach Ciutadella. Das liegt praktisch tatsächlich „vor der Haustür", nur wenige Fahrtminuten mit dem Bus.
Bis 1721, als die Briten die Hauptstadt nach Mahon ans entgegengesetzte Ende der Insel Menorca verlegten - unter den Spaniern also - war das „Städtchen" - diese Bedeutung hat übrigens auch der Name Ciutadella - unangefochten Hauptstadt der Insel. Die Stadt ist denn auch „total" spanisch geprägt. Das Stadtbild ist geschlossener als das von Mahon, der Ort wirkt geschlossener, obwohl beide Siedlungen fast gleich groß sind.
Mit aufwendigen Stadtpalästen des menorquinischen Adels, Bürger- und Patrizierhäusern, wuseligen Plätze und geschlossenen Arkadengängen entspricht Ciutadella doch noch mehr der Vorstellung eines alten balearischen Städtchens. Wir starteten am größten Platz der Inselhauptstadt, der Placa d'es Born, an dem sich auch das Hauptverwaltungsgebäude befindet. Vorbei an den schönsten Stadtpalästen, duie die Hauptstatraße zur Kathedrale säumen, gelangten wir zum Kathredralplatz. Der ist eng, fast zu eng, um die herrliche Kathedrale, das bedeutendste gotische Bauwerk in Menorca, auf's Bild zu bekommen. Die Kathedrale ist wichtig für die Geschichte der Balearen, denn sie ist - wie die Kathedrale von Palma de Mallorca, das sichtbare Zeichen für den Sieg des Christentums über den Islam bei der Eroberung im Rahmen der „Reconquista", der christlichen Rückeroberung Spaniens. So war der Befehl zum Kathedralbau (fast) immer die erste wichtige Amtshandlungf des Anführers der christlichen Eroberer - im Falle Menorcas Alfons III. von Katalonien-Aragon. Spätere Veränderungen  der Kathedrale von Ciutadella betrafen vor allem das Portal, das erst Anfang des 19. Jh. eingebaut wurde. Übrigens verlegten die Briten twar die Inselhauptstadt nach Mahon, die Kathedrale von Ciutadella ist aber nach wie vor Sitz des Bischofs von Menorca.
In den engen Gassen der Stadt, zwischen Palästen und Bürgerhäusern merkt man die mehr „spanische" Ausrichtung - anstelle der „bow windows" gibt es hier eher sehenswerte Nischen mit Heiligenfiguren und die aus Spanien bekannten schwarzen Gitterbalkone, die Ciutadella fast wie eine Stadt in Andalusien erscheinen lassen.
Nach etwas Freizeit in der alten Stadt wurde es schon bald wieder „prähistorisch". Talayot-Kultur nennt man die Megalithkultur auf den Balearen, die neben talaiotischen Siedlungen mit Rundhäusern und charakteristischen Turmburgen, die sehr an die Nuraghen in Sardinien und die Brochs in Schottland erinnern, eine Besonderheit hinterließen, die es nur hier auf Menorca gibt: die Taulas. Tischartige Steinplatten, eine senkrecht stehend mit einer zweiten, überkragend aufgesetzten Platte und umgeben von einer oder mehreren meist u-förmigen Konstruktionen aus großen Steinen. 30 Standorte auf Menorca sind bekannt, 14 Taulas recht gut erhalten - ihre Funktion ist bis heute rätselhaft. Man datiert ihre Errichtung in  die Zeit zwischen 1200 - 200 v.Chr. Es sind also Objekte, die noch zur Megalithkultur gehören, deren Zeugnisse sich fast überall auf der Welt finden.
Wir besuchten die Taula von Torralba es Salord, die bekannteste, besterhaltene und wohl auch schönste auf Menorca. Reiseleiter Ronald und ich erzählten einiges zur Geschichte, den Parallelen und Besonderheiten der Megalithkultur.
Weiter ging es zu einer anderen Spezialität Menorcas: die Käserei Subaida besteht bereits  seit 1843. Der berühmte Inselkäse wird hier in vier Reifestufen hergestellt. Alles wird immer noch von Hand ausgeführt. Aus hygienischen Gründen konnten wir nur durch eine Glasscheibe die aufwendige und äußerst sachkundige Arbeit des Käsemeisters beobachten, der die geronnene Milch in Tücher schlägt und ihnen mit genau berechnetem Druck und Handbewegungen in bestimmten Abständen Molke und Wasser entzieht. Dadurch erhält der Käse seine charakteristische Form. Alles andere besorgen die Umgebung, Luftfeuchtigkeit und Lagerzeit. Was dabei Leckeres herauskommt, konnten wir bei der nachfolgenden Verkostung der verschiedenen Käsesporten aber auch anderer Produkte der Region erleben. Alle waren ziemlich begeistert und haben auch regen Gebrauch vom Verkaufsangebot der eingeschweißten Leckereien gemacht.
Zum Mittagessen ging es, wie in der Ausschreibung versprochen, in den Fischerort Fornells. Hier gibt es nicht nur herrlichen Sandstrand sondern auch viele Restaurants und Bars. Die bekanntesten unter ihnen bieten als Spezialität Langustensuppe aan und mindestens einmal im Jahr kommt der spanische König hierher, um diese Spezialität zu sich zu nehmen. Allerdings ist sie nicht ganz billig - zwischen 50 und 80 € kostet das lukullische Vergnügen - je nach Inhalt der Suppe und Restaurant, in der man sie verzehrt. Ich glaube, dass keiner der Eberhardt-Gäste es dem König gleichtat, zumal UNS ein leckeres Abendbuffet im Hotel „Sagitario Playa" erwarten würde. Aber mal ehrlich - wenn man gutes Frühstück und Abendessen im Reise-Programm hat, da tut es mittags auch ein leckeres „Bocadillo", ein Sandwich oder Brötchen, z.B. mit Schinken oder Käse.
Nach ausgiebig Zeit im Fischerort Fornells erwartete uns noch ein weiterer Höhepunkt: Die Auffahrt auf den höchsten Berg der Insel Menorca, den 357 m hohen El Toro. Ein phantastischer Rundblick - durch das herrliche Wetter begünstigt - über die ganze Insel ergab sich hier und hat alle begeistert. Aber der Berg ist natürlich viel mehr: als heilig verehren ihn die Menorquiner und natürlich trägt er eine bedeutende Wallfahrtsstätte: Madre de Deu de Toro - Usere Liebe Frau vom Stier. Einst, während der Maurenzeit, so berichtet die Legende, hatten die Christen hier eine Madonnenstatue vor dem Muslimen versteckt. Die war aber in den Wirren der Zeit in Vergessenheit geraten. Nach der christlichen Rückeroberung Menorcas berichteten die Einwohner von geheimnisvollern Lichtern im Berg und da faßten sich einige Mönche ein Herz und gingen der Erscheinung nach. Auf dem Berg begegnete Ihnen ein wilder Stier, der immer friedlicher wurde, als sie näherrkamen und der sie schließlich zur Madonna führte. Sie gaben dem Bild einen Ehrenbplatz in der neuerbauten Kapelle und nannten es "Muttergottes zum Stier"
Anschließend fuhren wir zum Hotel zurück, hatten noch etwas Freizeit und trafen uns dann zum guten Abendbuffett - auch wenn keine Langustensuppe dabei war!
 
 
Zwölfter Tag: Dienstag, 05.04.2011 Fährrückfahrt nach Barcelona
Gleich nach dem Frühstück starteten wir - abermals quer durch die ganze Insel Menorca - zum Fährhafen Mahon, um von dort unsere Rückfahrt anzutreten. Da das ausgeschriebene Abendessen auf dem Fährschiff nicht stattfinden konnte - das Restaurant war nur mittags geöffnet - gelang es, neben dem Mittagessen an Bord nochmals ein  Abendessen am Hotelbuffett zu organisieren. Zwar unterbrach dieses die elfstündige Fährüberfahrt  nach Barcelona und die Fahrt übers Meer hat auch so ihre Reize, doch es war - zugegeben - ein recht langweiliger Tag mit wenig Unterhaltung an Bord. Abends erreichten wir unser schon bekanntes Hotel im Herzen der Stadt an der Plaza de Espanya.
 
Dreizehnter Tag: Mittwoch, 06.04.2011: Durch Katalonien und Languedoc
Der heutige Tag war schon der Beginn der Heimfahrt. Zwar sind elf  erlebnisreicher Tage plus Fährüberfahrt nicht soooo  lange - aber die Vielfalt von Gesehenen und Erlebtem lässt doch etwas Müdigkeit aufkommen und beansprucht ganz schön.  Drei lange Bustage - durchbrochen allerdings von zu erwartenden schönen Erlebnissen und Besichtigungen lagen noch vor uns und die Wetterprognosen waren günstig. Spanische und später französische Autobahn bestimmten unseren Vormittag, aber der Nachmittag wurde recht angenehm unterbrochen: Wir fuhren ab von der Autobahn und besuchten die Pont du Gard - eines der besterhaltenen römischen Bauwerke in Europa. Was aussieht wie eine Brücke und auf französisch auch so heißt, ist in Wirklichkeit eine Meisterleistung antiker Architektur und trägt einen Wasserkanal über die Schlucht des Flusses Gard. Es handelt sich um einen Aquädukt, der noch dazu unter UNESCO-Weltkulturerbe-Schutz steht. Im ersten Jahrhundert n-Chr. Erbauten ihn die Römer als Teil des über 50 km langen Trinkwasserversorgungssystems für die Stadt Nimes, duie damals Colonia Augusta Nemausos hieß und über 20.000 m³ Trinkwasser täglich benötigte, das aus verschiedenen Quellen der Umgebung herangeführt wurde.
Vom modernen Besucherzentrum aus machten wir einen Spaziergang zum beeindruckenden und wuchtigen Bauwerk, das bis  49 m hoch in drei einzigartigen Bogenbrücken, deren längste 275 m misst, das Flusstal überspannt. Bis heute kann man an den vorkragenden Steinen die Stellen erkennen, an denen vor 2000 Jahren Baugerüste und Kräne angebracht waren, mit und auf denen das tonnenschwere Baumaterial dann transportiert wurde.
Nach einigen aufschlussreichen Erklärungen und einer angemessenen Pause ging es zurück auf die Autobahn, auf der wir dann am Abend unser Hotel nahe Lyon im Industrieort Meyzieres erreichten.
 
Vierzehnter Tag: Donnerstag, 07.04.2011
Der heutige Tag würde noch einmal einiges an Programm enthalten: Wir begannen mit kurzer Busfahrt ins Stadtzentrum von Lyon, das war sodann zu Fuß erkundeten. Zunächst führte der kleine Stadtrundgang durch die „älteste" Neustadt von Lyon, der Metropole, die heute die zweitgrößte Frankreichs ist. Wir wandelten kurz auf den Spuren der Jakobiner, jener Träger der französischen Revolution, die gerade hier in Lyon recht grausame Spuren hinterließen. Vorbai an der alten Kathedrale der Neustadt erreichten wir deren Hauptplatz, den Place des Terraux, an dem nicht nur das Rathaus und das in einem alten Palast untergebrachte Museum der Schönen Künste zu bewundern sind, sondern auch der berühmte „Ozeanbrunnen" des Skulpturisten Bartholdi - des Mannes, der die amerikanische Freiheitsstatue schuf.
Von hier wechselten wir über die Saone zur Altstadt von Lyon über, die unter UNESCO-Schutz steht, da sie zu den besterhaltenen Altstädten der Renaissance in Europa zählt.Hier wohnten einst unter anderem die berühmten Carnbuts, die Lyoner Seidenweber. Ihre Ware lagerten sie bei Regen in den zahlreichen überdachten und miteinander verbundenen Hinterhöfen, den „Traboules", die ein verzweigtes geheimnisvolles Gangsystem inmitten der Altstadt bilden. Viele eindringende Feinde hat das verwirrt und so wurden die Traboules in den Wirren der Geschichte immer wieder als Versteck, Fluchtweg oder Angriffsbasis genutzt.
Nach Besuch der Altstadt-Kathedrale St.Jean Baptiste trafen wir uns wieder am Bus und - nach einem Kaffee vielleicht - fuhren wir auf der Autobahn ins Burgund.
Vorbei an geschichtsträchtigen Orten, die auch einen Besuch wert wären, erreichten wir am frühen Nachmittag Beaune, einst burgundische Residenz. Das Städtchen mit zahlreichen historischen Bauwerken hatte sich mit Blumen und Bepflanzungen herausgeputzt, die in der Sonne leuchteten. Das Wetter war herrlich, nur dreißig Grad hätten es nicht gleich sein müssen...
Schön kühl allerdings war es im gewiß berühmtesten Bauwerk von Beaune, dem „Hopital Dieu", dem wunderschönen Bau aus dem 15. Jh. Erbaut als Krankenhaus mit großem und berühmtem Armensaal wurde es bis in die achtziger Jahre des 20.Jh. hinein unterbrochen als Hospital benutzt. Heute ist es ein überaus interessantes Museum. Besonders markant und typisch für Beaune und diesen Teil Burgunds sind die bunten Ziegeldächer des Innenhofes.
Nach Hospizbesichtigung und etwas Freizeit machten wir noch einen Stadtbummel, bis wir - am anderen der von einer Ringmauer umgebenen Innenstadt - den Weinkeller  des Gutes „Patriarch" erreichten. Beaune ist eines der wichtigsten Zentren des berühmten Burgunderweines und Schauplatz mehrerer jährlicher Weinauktionen. Dutzende Millionen von mit überwiegend rotem Rebensaft gefüllter Flaschen, manche davon kostbar wie Gold, gehen hier Jährlich Weinverkäufer, an individuelle Kenner und  an die Gastronomie. Wir besuchten einen der traditionsreichsten Weinkeller, untergebracht in einem ehemaligen Kloster, dessen gewaltige Kellergänge seit der französischen Revolution als Weinlager dienen. Die Führung durch diese Anlagen gehört zu den ungewöhnlichsten, die ich bisher erlebt habe - denn wir „führten" uns selbst. Nach einleitenden Worten aus einer Audiosäule wurden wir per Pfeilkennung erst in und dann durch ein Labyrinth von Kellergängen und Weingewölben geführt, in dem einige Fässer sowie über drei Millionen Flaschen Rebensaft lagern. Es war schon ein wenig gruselig, spärlich beleuchtet - aber eben so richtig die Atmosphäre eines Weinkellers. Schließlich endeten wir in den Besucher- und Verkostungsräumen: mit einem mitgebrachten flachen Metallgefäß., das wir dann als Souvenir behalten durften, verkosteten wir zunächst zwei weiße und sieben Rotweine. Nicht alle Sorten sind für unkundige Zungen sogleich in ihrem Wert erkennbar. Natürlich ergab sich auch die Möglichkeit, edlen Wein oder auch vom Hause hergestellten Likör zu kaufen. Nachdem alle, die wollten, davon Gebrauch gemacht hatten, kehrten wir - etwas beschwingter als vorher, wozu sicher auch die hochsommerlichen Temperaturen außerhalb der Kellerei beitrugen, zum Bus zurück. Am Abend erreichten wir unser zentral gelegenes Hotel in Besancon zur letzten Übernachtung.
 
Fünfzehnter Tag: Freitag, 08.04.2011
Ja, leider war der letzte Reisetag angebrochen. Heute hieß es: Gepäck logisch einladen - also zuerst das Gepäck derer, die ganz zuletzt ausstiegen und  mit mir bis Dresden fuhren. Nach dem Laden begann die Heimfahrt: auf der Autobahn an Montbeliared und der Festungsstadt Belfort vorbei, dann durch das Elsaß bis zum Rhein und nach dessen Überquerung auf der deutschen Autobahn durch Baden-Württemberg. Mit den üblichen Pausen und der Bordversorgung gelangten wir dann mehr als pünktlich nach Eisenach, wo wir uns von den ersten Gästen verabschiedeten.
Kurz vor der nächsten Abholpause verdarb uns dann ein Unfallstau die frühe Ankunft: wir verloren fast eine Stunde und waren nun wieder im ursprünglichen Zeitplan. Dennoch: Wie immer klappten die Haustürabholungen und - hinfahrten vorzüglich und gegen 22.00 Uhr waren die letzten Gäste am Flughafen Dresden ausgestiegen. Eine lange, schöne Fahrt mit unerwarteten Erlebnissen war zu Ende!  
 
Meinen Gästen hat es gefallen, alle haben betont, wie abwechslungsreich die Fahrt war. Vielleicht sehen wir uns also wieder - vielleicht in Schottland oder Belgien oder sogar mal bei einer Fahrt auf den Spuren der Tempelritter. Ich würde mich freuen!
Ihr Dr.Michael Krause

Bildergalerie zur Reise

Kommentare zum Reisebericht