Reisebericht: Silvester in Madrid in kleiner Reisegruppe

29.12. – 02.01.2024, 5 Tage Städtereise Madrid zu Silvester mit maximal 12 Teilnehmern – Abendveranstaltung – Königspalast – Prado Museum – exklusives Silvesterdinner


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Silvester in einer spanischen Metropole zu verbringen ist schon was Außergewöhnliches. So haben sich die Eberhardt Traveller entschieden den Jahreswechsel 2023 – 2024 in der spanischen Hauptstadt Madrid zu verbringen.



Madrid ist für viele doch noch eine „Unbekannte“ und auch unsere Gäste sind alle zum ersten Mal in Madrid. Nun freuen sich alle Gäste auf ein paar Wintertage in der Sonne und Abends im bunten Lichtermeer zu verbringen.
Ein Reisebericht von
Marieta Beck
Marieta Beck

1. Tag – 29.12.2023 Sonntag, Anreise

Die Gäste reisten aus dem Raum Dresden, Berlin und Hessen an und wir fliegen nach Madrid. Angekommen am Flughafen Madrid, mussten wir zunächst auf unseren Transfer warten, doch dann findet uns der Busfahrer doch und wir fahren in Richtung Stadtmitte, wo sich unser Hotel befindet. Es geht es in unser Neujahrsdomizil im Eurostar Casa de la Lírica, direkt in der Nähe des Zentrums Madrids Puerta del Sol. In ca. 20-minütiger Fahrt bekommt man ein wenig Eindruck von der beeindruckenden Metropole.
Bald landen wir in der Nähe unseres Hotels, das in einem kleinen Sträßchen, Calle de Aduana liegt. Für den Bus nicht befahrbar, daher schieben wir ein paar Meter unsere Koffer.
Ein Boutique Hotel, mit dem Thema Musik, haben bereits viele Künstler besucht. Die Bildergalerie in der Lobby mit Widmung der Künstler, wie z.B. die berühmte Montserrat Caballé erinnern an die Aufenthalte der Künstler hier. Ab heute sind wir die Gäste in dem charmanten Hotel.
Wir beziehen die Zimmer und treffen uns in der Lobby zu kleiner Abstimmung des Programmes. Unsere Gäste aus Berlin treffen auch ein – leider ohne Koffer…
Unser Magen knurrt, so besuchen wir das benachbarte Restaurant Ciudad de TUI und konnten schon die spanische Küche testen. In einer gemütlichen Runde haben sie die Gäste kurz vorgestellt, denn wir verbringen das Jahresende zusammen.
So gestärkt geht es in die City. Nur ein paar Schritte und schon stehen wir im Herzen der Stadt, Puerta del Sol. Ein über 20 Meter hoher goldener Christbaum dominiert den Platz. Es ist bereits fast dunkel, der Platz ist voller Menschen, die die Stimmung hier genießen.
Wir bewundern die weihnachtliche Beleuchtung der Straßen die in Puerto del Sol münden. Jede Straße hat andere Motive, andere Farben – einfach herrlich. Die festliche Beleuchtung mit Millionen von Lämpchen erstrahlt in Madrid von Ende November bis zum Dreikönigstag und wird von mehreren spanischen Architekten und Designern kreiert. Dennoch werden hier strengste Anforderungen an Umweltschutz und Energieeffizienz beachtet.
Wir laufen über die Calle Mayor Richtung Plaza Mayor, wo wir kleinen Streifzug durch den Weihnachtsmarkt mit roten Ständen machen. Sehr interessant ist die künstlerische Gestaltung des Christi Geburtsort in einige verglasten Ständen.
Rot erstrahlt hier der Weihnachtsbaum mit weißen Sternen, passend zu der Farbe der Gebäude an der Plaza. Wir werden Plaza Mayor morgen mit unserer Reiseleiterin bei Tageslicht besuchen und auch etwas mehr erfahren, daher führt unser Weg in das berühmte Sträßchen „Calle de Cuchilleros, wo wir heute das Abendessen genießen werden.
Den Namen „Calle de Cuchilleros“ erhielt die Straße, da hier die Werkstätten der Messerzunft angesiedelt waren, die sich auf die Herstellung und den Verkauf von Messern spezialisiert hatten. Hier befinden sich viele Restaurants, Tapas Bar und Bodegas.
Calle de Cuchileros hat auch eine ganz besondere Weihnachtsbeleuchtung, die die Insektenwelt deuten soll.

Unser Abendessen ist heute in einem typischen Madrider Lokal bestellt – „Daniella de Cuchileros“. Tolle spanische Vorspeisen, sogar mit Blutwurst haben allen sehr gut geschmeckt, sowie „Bacalao“ – (Kabeljau) „Merluza“ (Seehecht) und Iberico Schwein als Hauptspeise. Der Abschluss mit Dessert – Mango Sorbe – echt lecker…
So schließen wir den ersten Tag ab und bewundern auf dem Rückweg die wunderschönen beleuchteten Straßen von Madrid.


2.Tag, 30.12.2023: Madrid – die königliche Hauptstadt Spaniens – Palacio Real und Habsburger–Viertel – Prado Museum

Der Tag Beginnt mit leckerem Frühstück und gleich danach begrüßt uns in der Lobby des Hotels unsere örtliche Reiseleiterin Angela Mallavia, die uns heute die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Madrids zeigt.
Bereits im Hotel gibt uns Angela einige Informationen zu der künstlerischen Dekoration unseres Hotels – die Liederbilder – Zarzuela.
Zarzuela ist eine typisch spanische Gattung des Musiktheaters, die einige Ähnlichkeit mit der französische Opéra-comique hat. Originale Kompositionen werden auch um Volkslieder ergänzt. Die Zarzuela entstand im frühen 17. Jahrhundert zunächst als höfisches Festspiel in der Art eines Singspiels und ist vor allem mit dem Namen des Dichters Pedro Calderón de la Barca verbunden.
Die berühmtesten sind z.B. „La verbena de la Paloma“ https://youtu.be/c_XNnvmLQ1Q

Nun machen wir uns auf den Weg und folgen Angela. Es ist noch etwas kühl, aber ein blauer Himmel verspricht uns heute ein Kaiserwetter. Ein paar Schritte, und schon sind wir an der „Puerta del Sol“ - heute erscheint der Platz ganz anders als gestern im Lichterglanz.
Der goldene Weihnachtsbaum ist bei Tageslicht grün. Viele Menschen tummeln sich am Platz, nicht nur Touristen, sondern auch die Madrilenen. Angela erzählt uns über den Platz: „Puerta del Sol“ – das Alte Stadttor mit Sinnensymbol existiert seit dem 16. Jahrhundert nicht mehr – der Name ist allerdings geblieben.
An dem Glockenturm des früheren Postamtes feiern die Madrilenen die Silvesternacht und begrüßen das Neue Jahr mit der Tradition: bei den letzten 12 Glockenschlägen des Jahres, wird bei jedem Glockenschlag eine Traube gegessen. Das soll Glück bringen und Wünsche erfüllen. Morgen ist es soweit: 31.12.2023! Mal sehen…
Vor dem heutigen Regierungsgebäude der Comunidad Madrid ist am Boden der „Kilometer Null “ als Mittelpunkt des spanischen Straßennetztes.
Wir bleiben noch am Wahrzeichen der Stadt Madrid stehen, bei der Bärin, die sich gegen einen Erdbeerbaum reckt. (Erdbeerbaum auf spanisch – Madroño).
Wir laufen weiter zick-zack durch die verwinkelten Sträßchen der Madrider Innenstadt mit kleinen Spezialitätengeschäften und auch noch traditionellen Handwerk – so sind auch teilweise die Straßen benannt. Wir sehen hier gerade die „Pasadizo del Panecillo“ - Brot - Brötchen Passage – da waren wohl früher die Bäcker angesiedelt…
Viele Traditionsgeschäfte haben zu ihrem 100-jährigen Jubiläum von der Gemeinde jeweils eine Bodenplakette vor der Eingangstür bekommen. So auch der Mercado de San Miquel, oder das alte Uhrmachergeschäft.
Wir gelangen auf den größten Platz Madrids – „Plaza Mayor“ dem historischen Zentrum der Stadt – wir haben ihn schon gestern im Strahlen der Lichter erlebt, heute strahlt die Sonne und zeigt uns den Platz in voller Schönheit.
Ein viereckiger Platz, 129 m lang und 94 Meter breit, der einheitlich mit viergeschossigen Gebäuden umbaut ist. Heute stehen auf den Marktplatz die roten Weihnachtsmarktstände mit vielen schönen oder auch kitschigen Weihnachtsartikel. Auf den spanischen Weihnachtsmärkten sind Essensstände eher eine Seltenheit.
Angela erzählt uns über die Geschichte des Plaza: Philipp II. verlegt die Hauptstadt Spaniens nach Madrid (1561) und lässt die Plaza Mayor bauen; fertig gestellt wurde Plaza unter Philipp III. im 1619. Im 1848 wurde das Reiterstandbild zu Ehren Philipps III. in der Mitte des Platzes aufgestellt. Wir stehen vor dem dominierenden Gebäude „Casa de la Panadería“ mit sehr schönen Wandmalereien. Wie der Name schon sagt, war in dem Gebäude aus dem Jahr 1590 die wichtigste Bäckerei des alten Madrids angesiedelt, später wurden die Räume als öffentliche (Eich-)Waage genutzt. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde hier zunächst die Real Academia de Bellas Artes de San Fernando untergebracht, später dann die Real Academia de la Historia. Im oberen Geschoss Räumlichkeiten der Königsfamilie.

Wir schlendern weiter durch die Straßen, besuchen kurz den Mercado de San Miquel mit feinen spanischen Spezialitäten. Vom Schinken – Fisch – Gebäck bis zu Oliven, gingt es hier alles, was das Herz oder Gaumen begehrt. Nur ein paar Schritte weiter stehen wir auf der Plaza de la Villa, den früherer Rathausplatz von Madrid. Hier auf dem Platz sind auch die ältesten Paläste der Stadt; Palacio de los Lujanes, um 1500 erbaut; eines der wenigen Beispiele für maurische Architektur in Madrid.

Über die Calle Mayor gelangen wir bald von oben zu Almudena Kathedrale und haben von oben einen wunderbaren Blick auf die imposante Kirche. Vor dem Palacio Real machen wir eine kleine Pause, bewundern die wunderschöne Fassade de Palacio, bevor wir eintreten dürfen.
Viele Touristen stehen in der Schlange, aber unsere Karten sind ja bereits gebucht, so können wir ohne lange Wartezeiten eintreten. Da Angela als Reiseleiterin die Führung nicht übernehmen darf, erhalten wir Audio-Visual Geräte, um mehr Informationen bei der Führung durch Palacio zu erhalten. Im Innenhof vor dem Palacio verabschieden wir uns von Angela, die uns noch kurz über die Geschichte des Königspalastes erzählt.
Hier kurze Geschichte von Palacio Real:
Lange bevor Madrid zur Hauptstadt Spaniens wurde, baute der Emir Mohamed I. in „Magerit“ (arabischer Name der Stadt) eine Wehranlage, um Toledo vor dem Vordringen der Christen zu schützen. Dieses Gebäude wurde von den kastilischen Königen benutzt, bis es im 14. Jh. zu Festung – Alcázar umgebaut wurde. Karl I. und sein Sohn Philipp II. verwandelten die Festung zur permanenten Residenz der Monarchen.
Der Alcázar der Habsburger brennt am Heiligabend 1734 ab. Die neue Dynastie der Bourbonen, Philipp V. befiehlt einen Neubau des Palastes, um seine Stärke zu demonstrieren. Der Neubau dauerte von 1734 bis 1764. König Karl III. bezog mit seiner Familie am 1. Dezember 1764 die ersten Räumlichkeiten im Neubau. Palacio Real umfasst etwa 2.000 Säle, Salons und Kabinette für Zwecke des Hofs, jedoch insgesamt sind es 3.418 Räumlichkeiten auf 135.000 Quadratmetern Fläche. Zu den wichtigsten der Paradezimmer gehören der Thronsaal, das mächtige Treppenhaus, der Hellebardensaal, die Spiegelgalerie und die Schlosskapelle. Die Innenräume sind in vielfältigen Stilen ausgeschmückt, es gibt Säle, die vom Barock zum Klassizismus überleiten.

Wir beschreiten über die mondänen Treppen die ersten Säle und besichtigen einen Saal nach dem anderen und kommen aus dem Staunen gar nicht raus. Überwältigender Prunk, Gold, Seidentapeten, Statuen und die wunderschöne Luster schmücken auf unterschiedliche Weise die Säle. Einige davon werden auch heute noch von Königsfamilie für die Staatsempfänge genutzt. Etwas mühselig arbeiten wir uns jedoch mit dem Audio-Visual Geräten durch…

Der sonnige Tag empfängt uns wieder und wir laufen langsam durch die Plaza Oriental zum Hotel um sich vor dem Nachmittagsprogramm etwas auszuruhen. Einige Gäste und ich kehren noch in unsere bekannte TUI Tapas Bar ein, um uns für den Nachmittag stärken.
Nach der Pause machen wir uns auf den Weg Richtung Prado Museum. Wier laufen durch die Platzt
am „Fuente de Neptuno“ zum Prado, wo uns bereits unsere Reiseleiterin Angela erwartet.

Alle Gäste sind gespannt auf das zweite kulturelle Highlight des Tages – das berühmte Prado Museum. Das Museo del Prado ist eines der größten und bedeutendsten Kunstmuseen der Welt.
Eröffnet wurde es im Jahre 1819 und beherbergt heute über 20.000 Kunstobjekte, ca. 2.000 davon sind ausgestellt.
Bilder, Skulpturen, Skizzen – über alle Epochen: von spanich-flämischen Malerei der Gotik bis zu Renaissance, Barock, französische holländische und deutsche Malerei sind hier ausgestellt.
Die Werke von Velázquez, El Greco, Goya Tizian, Botticelli, Tintoretto, Van der Vaynen, Rubens, Bruegel, Rembrandt, Dürer, um nur einige Bekanntesten Künstler zu nennen.
Angela als Kunsthistorikerin führt uns durch die Ausstellung vom Prado mit einer sehr schönen Auswahl der bedeutendsten Maler und Ihren berühmten Bildern. Ein Kunsterlebnis vom Feinsten.
Vor dem Ausgang vom Prado ist noch eine Kirche zu bewundert – die Kirche des heiligen Hieronymus. Angela erzählt uns noch kurz zur Historie der Kirche und des Ordens, dann verabschieden wir uns von Ihr und betreten die historische Stätte.

Ein intensiver „Kulturtag“ geht langsam zu Ende. Dämmerung setzt ein und wir spazieren langsam durch Paseo del Prado zu Fuente de Cibeles und Cibeles Palacio. Unterwegs bewundern wir wieder eine andere Art der festlichen Beleuchtung von Madrid. Eine wahre Augenweide.
Von dem Kreisel vor dem Cibeles Brunnen versuchen wir noch die Bilder, die imposante Kulisse der Palacio Cibeles - des historischen Postgebäude vom 1909 - heute Sitz der Madrider Stadtverwaltung – in unsere Fotoapparate einzufangen. Durch die vielen Autos – nicht leicht…
Jetzt geht es durch die menschenvolle Gran Via zu heutigen wohlverdienten Abendessen in das Restaurant La Pecera del Circulo de Bellas Artes. Wie fast alle Restaurants in Madrid ist auch La Pecera richtig voll und die Menschen stehen in Schlange, um dem nächsten Restauranplatz zu bekommen. Wir haben zum Glück reserviert und eine gedeckte Tafel wartet auf uns im hinteren Bereich des Restaurants, so das der Trubel nicht zu spüren war. Ein sehr leckerer Fisch und Schweinbäckchen als Hauptpreise waren wirklich toll.
Nach so intensivem Kulturtag, laufen wir noch die Gran Via hoch und landen bald in unserem Hotel. Die Gäste hätten noch gerne einen Drink in der Bar genommen, leider war die geschlossen. So habe ich meinen „Joker gezogen“ und den Gästen die Madrilener Spezialität, Madroño Likör, den ich am Tag zuvor besorgt habe, serviert. Die Gäste habe es genossen. So konnten wir den Tag abschließen. Morgen ist der LETZTE TAG DES JAHRES 2023!


3.Tag, 31.12.2023: Neujahrskonzert im Teatro Real, Silvesternacht an der Plaza Mayor

3.Tag, 31.12.2023: Neujahrskonzert im Teatro Real, Silvesternacht an der Plaza Mayor
Heute lassen wir uns etwas Zeit nach dem intensiven Tag gestern. Denn der Tag – Nacht werden lang - um das Jahr 2024 einzuläuten.
Gemütlich frühstücken wir und auf Wunsch der Gäste etwas Freizeit, um auf eigene Faust noch durch die Straßen rund um Puerto del Sol zu schlendern, zu shoppen und evtl. kleine Souvenirs besorgen. Ich habe in der Zeit ein paar Überraschungen für die Gäste besorgt.
So treffen wir uns erst um 11:00 – festlich gekleidet um den letzten Tag des Jahres 2023 ein besonderes Event zu erleben: Das Konzert im Teatro Real. Auf dem Programm steht unter anderem: Die Neunte Symphonie von Ludwig van Beethoven. Wir laufen zu Fuß zum Teatro.
An der Plaza de Isabel II. ist auch ein kleinerer gemütlicher Weihnachtsmarkt, so können die Gäste noch etwas stöbern. Wir betreten bald das historische Gebäude des Teatro Real – auch hier müssen aus Sicherheitsgründen unsere Taschen durch den Scanner. Wir betreten das recht kleine Foyer, das ein schöner Christbaum schmückt. Hier noch ein Foto der Gäste als Erinnerung an den Moment. Wir nehmen unsere Plätze in dem vorderen Reihen ein, mit einem sehr guten Blick auf die Bühne.
Die gold-rote Ränge rund um bilden eine imposante Kulisse und eine festliche Stimmung.

Das Teatro Real von Madrid wurde 1850 unter der Herrschaft von Isabella I. eingeweiht, obwohl der Grundstein bereits am 23. April 1818 gelegt worden war. Das Theater hat 1958 Plätze im Großen Saal und 28 Logen. Im Jahre 1977 ist es zum Nationaldenkmal erklärt worden.
Das Konzert beginnt. Das „Orquesta Clásica Santa Cecilia“ – ein Ensemble von sehr jungen Künstlern unter der Führung des Dirigenten Kynan Johns, gebürtiger Australier, der auf vielen Bühnen der Welt zu Gast ist. Von der ersten Minute begeistert uns das Konzert und erzeugt „Gänsehaut“. Im ersten Teil erklingen unter anderem die Suite 1 von Bisets Carmen und im Hauptteil begeistert uns die „9te Sinfonía“. Das grandiose Finale wird von vier Opernsolisten und einem Chor „Coral Excelentia de Madrid“ begleitet. Ein unvergessliches Erlebnis als Abschluss des Jahres 2023.
Voller Eindrücke stürzen wir uns wieder in den Trubel der Stadt und gehen noch einmal in die Cuchileros Straße, in das bereits vorbestellte Tapas Restaurant „Mirador de Cuchileros“. Die Tafel war für unsere Gruppe vorbereitet, aber der Ansturm der Gäste war immens. Restaurant bis zum letzten Sitzplatz besetzt. Obwohl ich bereits bei der vorigen Reise eine gute Erfahrung gemacht habe, war das Essen zwar sehr gut, aber der Service war total überfordert und somit mussten wir lange Wartezeiten in Kauf nehmen. Es ist halt Silvestertag in Madrid!
Die Gäste kehren ins Hotel zurück, ich mache noch einen Stopp in unserem Restaurant am Rande der Plaza Mayor, wo wir heute Abend den Abschluss des Jahres feiern werden. Die Gäste gönnen sich eine Erholungspause, bevor der Silvesterabend beginnt. Erst heute nachmittags kamen die nicht „eingeflogenen“ Koffer unsere Berliner Gäste an – so dass Sie endlich Ihre Kleidung, vor allem auch die für den Silvesterabend Vorgesehene, anziehen konnten. Das hat nun gedauert.
Um 19:30 treffen wir uns in der Hotellobby – vielleicht hat auch schon jeder für sich einen kleinen persönlichen Rückblick des Jahres gemacht, oder auch ein paar Pläne und Vorsätze für das kommende Jahr 2024?
Wir laufen noch einmal über Puerta del Sol, noch herrscht hier die Ruhe vor dem Sturm, hier feiern heute die Madrilenen den Silvester und folgen der Tradition der „Glückstrauben“.
Bereits gestern sahen wir riesige lange Schlangen von jungen Menschen in der Straßen rund um Puerta del Sol. Wir haben uns gewundert warum. Da der Andrang am Silvester so groß ist und der Zugang durch Polizei kontrolliert wird, feiern die Jungen Madrilenen ein Tag vorher auf der „Puerta“ und nehmen auch das lange Warten in Kauf.
Wir, bzw. Eberhardt Travel hat für uns die angenehmere Variante gebucht und wir laufen den bereits bekannten Weg zu dem Traditionsrestaurant „Los Galayos“ in einer Ecke der Plaza Mayor. Und es ist nicht irgendein Restaurant – sondern ein Traditionsrestaurant. Die Geschichte des Restaurants geht zurück bis 1894. Ein Familien-Traditionsrestaurant, das sich von einem Wirtshaus zu traditionellem Madrider Restaurant mit galizischer Küche entwickelt hat. Hier trafen sich die Dichter und Denker der „Generation 27“ in 1936, kurz vor dem Bürgerkrieg. Das Treffen wurde geführt von Federico García Lorca, der 1936 erschossen wurde. Weitere bekannte Dichter wie Rafael Alberti oder auch Pablo Neruda waren bei dem Treffen in Los Galayos zu Gast.
Und heute sind wir es! Das schmale Restaurant hat 5 Etagen und wir haben einen sehr schönen Raum ganz oben – ganz alleine für unsere „Petit Gruppe“.
Es wird uns ein leckerer fruchtiger Cocktail zum Empfang serviert. Auf jeden Stuhl lag ein geheimes silbernes Paket – Überraschung – gefüllt mit Party Utensilien – von Trillerpfeifen, Augenmaske, Hütchen, Luftschlangen sorgte gleich für eine ausgelassene Laune unserer Gäste. Alle haben alles ausprobiert…?
Dann begann unser 4-Gang Menü mit Austern und drei verschiedenen Tapas – Schinken aus Eichelmast, Manchego-Käse, Krabben-Omelette auf Krebscremesuppe, Salat garniert mit Granatäpfeln. Schwarzbauch Seeteufel und Spanferkelbraten gab es als Hauptspeisen, alles sehr lecker zubereitet, nur unser Magen war etwas zu klein…Als wir zu Dessert und diversen Digestif kamen, haben wir es gar nicht gemerkt, dass es bald Mitternacht ist. Ein wahres Lukullus-Fest. Inzwischen haben einige Gäste über Ihre lustigsten oder außergewöhnlichen Silvestererlebnisse erzählt.
Und jetzt kommt die Spanische Silvester Tradition: in 36 Sekunden 12 Trauben zu essen und auch bei jeder Traube noch 1 Wunsch zu denken… ich glaube, das müssen wir noch üben…?. Wir wünschen uns alle gegenseitig ein gesundes und glückliches Jahr und stoßen mit Champagner an. Dennoch denken, wünschen sich viele von uns den Frieden in der Welt, denn nicht allen Menschen geht es heute so gut wie uns…
Jetzt wollen wir aber auch raus auf die Plaza Mayor, laufen die Treppe runter, und auf die Plaza – hier gibt es nur privates Feuerwerk, das offizielle findet auf der Puerta del Sol statt. Aber wir sind happy, nicht in dem großen Trubel zu sein. Als wir ins Restaurant zurückkehrten, war hier schon die Aufbruchstimmung - die Feier ist wohl für die Spanier dann zu Ende…
So treten wir den Spaziergang zurück ins Hotel an. Die Puerta war bereits von der Polizei gesperrt – auch hier war die Feier zu Ende und der Platz wird gereinigt – auch hier lernen wir: „Andere Länder – andere Sitten“. Durch kleine Umwege bewundern noch die Beleuchtung in der Calle del Carmen und landen in unserer Casa de Lírica. Mit einem Glas Cava in der Lobby läuten wir das Jahr 2024 ein und tauchen danach in die Träume ein.


4. Tag, 01.01.2024: Neujahrstag – Rundfahrt in Madrids grünen Norden– Stierkampfarena – Fußballstadion – Rundgang Almudena Kathedrale – Gran Via Puerto del Sol

Heute gilt es erstmal ausschlafen. 1.1.2024 begrüßt uns mit leckerem Frühstück in unserer Casa de LÍrica. Erst kurz vor 11.00 treffen wir uns mit unseren Madrid Reiseführer Thomas Büser. Thomas begrüßt die Gruppe und stellt sich vor, und los geht es, Madrid weiter zu erkunden. Heute mit dem Bus – um auch die Stadteile von Madrid kennen zu lernen. Wir laufen zur Grand Via, wo uns der Busfahrer erwartet. Wir erkunden heute mit Thomas den grünen Norden von Madrid, aber auch die unterschiedliche urbane Architektur von Madrid.
Jetzt tagsüber fahren wir an schon bekannten Punkten von Madrid, an Cibeles Brunnen und Prado Puerto de Alcala vorbei, Richtung Stierkampfarena – „Live Las Ventas“. Thomas erzählt uns über Entwicklung der Stadt und die Bebauung der Außenbezirke, der vorher auf die heutige Innenstadt begrenzte Stadt Madrid. Unterschiedliche Baustile zeichnen die vielfältige Stadt und deren Entwicklungsepochen. Wir landen bei der Stierkampfarena am Las Ventas. Die Sonne scheint und der erste Tag des Jahres begrüßt uns mit blauem Himmel. Auf hier auf dem Platz Las Ventas steht ein vom Metall konstruierte Weihnachtsbaum, der sicher abends schön beleuchtet ist.
Das historische Gebäude der Arena wurde 1931 eingeweiht und hat einen Durchmesser von 60 Metern. Die Anlage bietet Platz für 23.798 Zuschauer. Damit ist es die größte Arena Spaniens und gehört zu den drei größten der Welt.
Das Thema Stierkampf ist auch in Spanien ziemlich umstritten. Hier trifft Tradition auf Tierschutz. Thomas erzählt uns über den Ablauf eines Stierkampfes, Züchten der Tiere und die Aufgabe der Toreros. 2010 fanden in Spanien große Demonstrationen statt, die den Stierkampf als "Foltershow" anprangerten. 2013 stellte dennoch die konservative Regierung in Spanien den Stierkampf als immaterielles Kulturgut unter gesetzlichen Schutz. Doch neben dem Stierkampf dient Las Ventas unter anderem auch als Schauplatz für Konzerte und diverse Sportveranstaltungen. Die Arena beherbergt auch ein Museum, das Museo Taurino, in dem die Geschichte des Stierkampfes in Madrid erzählt wird. Wir verlassen mit etwas gemischten Gefühlen den Platz vor der Arena. Was uns aber beindruckt ist die wunderschöne Architektur der Arena, die in einem besonderen „Neomudéjarstil“ gebaut wurde.
Wir fahren weiter durch die Stadt, vom Bus sehen wir das berühmte Stadion „Estadio Santiago Benabéu“, die neue moderne Architektur des Finanzdistrikts, vorbei an Kolumbus Denkmal, Puerta de Toledo, Basilika der San Francisco und kommen wieder zurück in Madrids Mitte. Im Bus erzählt uns Thomas auch über die Immobilien- und Mietentwicklung in Madrid, die für viele Menschen bald unbezahlbar wird.
Wir verabschieden uns von unserem Busfahrer und stehen bald vor der Almudena Kathedrale, die wir die Tage nur von außen sehen konnten. Wir betreten die Kathedrale, da findet die feierliche Neujahrsmesse statt und so atmen wir die besondere Atmosphäre der Kathedrale ein und bewundern die vielfältige Architektur der Kirche.
Erst draußen erzählt uns Thomas einige Fakten zu der Geschichte der Kathedrale:
Die Geschichte des Baus: „Ende des 19. Jahrhunderts wurde begonnen, auf der alten Kirche Santa María la Mayor die Almudena-Kathedrale zu errichten, die der Schutzpatronin der Stadt Madrid geweiht ist. Im Jahre 1883 wurde der Grundstein für dieses eindrucksvolle Bauwerk gelegt. Die Kathedrale wurde nach vielen Jahren dann endlich im Jahre 1993 vom Papst Johannes Paul II. geweiht. Im Inneren der Kirche wird ein gotischer Stil bewahrt, auch wenn sie von außen klassizistisch ist.“ In der Almudena Kathedrale heirateten im Mai 2004 der Kronprinz Felipe von Spanien und Letizia Ortiz. Das war die erste königliche Hochzeit in der Kathedrale. Wir bewundern noch die außergewöhnliche Bronzetür und laufen noch mal am Palacio vorbei Richtung Plaza de España.
Hier können wir noch von oben auf die Sabatini Gärten runterblicken und schon sind wir auf der Plaza de España mit dem berühmten Cervantes-Denkmal und Brunnen.
Hier wurde in der Winterzeit eine Eisfläche aufgebaut und ein „Bayrischer Biergarten“, auch mit Glühwein… Plaza de España umranden moderne Gebäude, vor allem auch das berühmte Riu Hotel mit der Sky Bar in der 26. Etage. Leider waren die Karten schon Tage vorher für diese Tage ausverkauft. Jetzt laufen wir noch über den oberen Teil der Gran Via und Thomas erzählt uns über die Baustile und die markanten Gebäude der imposanten Prachtstraße Madrids. Hier bewundern wir das imposante „Capitol“ Gebäude mit Schweppes Werbung und gelangen über die Plaza de Callao wieder zu unserem bekannten Puerto de Sol.
Vieles könnte man noch in Madrid entdecken und bewundern – jedes Gebäude ist hier ein Kunstwerk, das das Bild von Madrid so interessant macht. Hier verabschieden uns von Thomas und sagen Danke für die interessante Führung am Neujahr.
Aber jetzt ist Zeit um sich etwas zu stärken und so kehren wir in eine Tapas Bar ein und probieren uns durch. Aber noch eine Spezialität sollten die Gäste in Madrid verkosten – das sind die berühmten spanischen „Churros con Chocolatte“. Ich habe Tag vorher schon eine der besten Churrerías in Madrid ausfindig gemacht: Churrería Chocolateria 1902, da wollen wir also noch hin.
Die Flamencobühne „Corral de la Moreria“ ist die einzige in Spanien, das den Preis für die beste Flamencobühne der Welt und den Preis der Stadt Madrid erhalten hat. https://www.corraldelamoreria.com/de/
Auch Corral der Moreria, können wir noch einen wunderbaren Blick auf die „Almudena“ in der Abendsonne. Ein tolles Abschiedsbild von Madrid.
Wir erhalten eine Tafel und nach einer Abstimmung der Menüauswahl wird uns schon der Wein serviert und anschließend das 3-Gang-Menü. Wieder die schwere Entscheidung – Fisch oder Fleisch.
Es hat alles gut geschmeckt – ab morgen sind wir wohl auf „Diät“ ?.
Die Show begann mit Gesang dreier Sängerrinnen und Flamenco Tänzen, begleitet von Gitarre und Rhythmen durch Händeklatschen. Der Flamenco Tänzer dominierte die Show mit Leidenschaft und Enthusiasmus pur. Der Holzboden bebte unter seinen Füssen. Die Flamenco Tänzerin tritt im roten Kleid auf – wie auch anders - und zeigte Ihr tänzerisches Können im Wechsel von Melancholie, Temperament und Freude.
Ein würdiges Ende unserer Reise, wo man das spanische Temperament spürt und bewundern kann.
Die Spanier sind stolz auf Ihre Tradition und möchten es den Gästen auch zeigen.

Wir bewundern noch zum letzten Mal die bunte Straßenbeleuchtung, haben gerade heute noch reichlich Sonne getankt bevor die Gäste den Rückweg nach Hause antreten.
In der Hotellobby treffen wir uns noch alle zu einem kleinen Abschluss und Resümee der Reise.
Und wie anders, bei einem guten spanischen Rotwein und noch so einigen Reiseerlebnissen oder Plänen der Gäste schließen wir auch den letzten Tag der Reise, aber auch den ersten Tag des Jahres 2024 ab. „Buenos Noches“, liebe Gäste.


5. Tag – 02.01.2024 Heimreise

Heute morgen haben wir genügend Zeit zum gemütlichen Frühstück, dann Koffer packen und sich von Madrid verabschieden.
Da die Gäste an zwei verschiedenen Flughäfen zurückfliegen, bringe ich die jeweiligen Gruppen zu dem Shuttlebus, der Sie zum Flughafen bringt. Flüge sind eingecheckt und der Eberhardt Kollege-Guide fliegt ebenfalls mit seiner Gruppe zurück nach Frankfurt und Dresden.
Ich verabschiede mich von den Gästen, da ich noch privat ein paar Tage in Spanien bleiben darf.
Ich wünsche Euch allen ein gutes Nachhause Kommen und einen guten Start in das Jahr 2024, das mit Erlebnissen von Madrid gestartet hat.
Obwohl alle Flüge aus Madrid pünktlich waren, hat der starke Regen in Frankfurt für mehrmalige Verspätung und Gate Änderung gesorgt. Wenn auch wesentlich später kamen alle Gäste gut nach Hause.


Schlusswort

Ein Jahreswechsel an einem anderen Ort, in einem anderen Land zu erleben, ist schon ganz was Besonderes. Dazu habt Ihr Euch, liebe Gäste, entschieden und ich hoffe, Madrid hat sie nicht enttäuscht.
In ein paar Tagen konnten Sie, auch mit anderen sehr netten und interessierten Menschen, die Hauptstadt Spaniens in festlicher Stimmung mit vielen Lichtern und Glanz, guter Laune und köstlichen Essen erleben. Madrid mit seinem kulturellen Angebot, Tradition, turbulenter Historie und vielfältiger Architektur ein wenig kennenlernen. Man kann in nur dreieinhalb Tagen nicht alles in Madrid erkunden.

Vielleicht ist es auch eine Einladung, Madrid noch mal in einer anderen Jahreszeit zu besuchen, um die Stadt von den anderen Facetten kennenzulernen. Ihr wart tolle Gäste, die sich auch mit ihren Reiseerfahrungen ausgetauscht haben und das macht eine Reise noch interessanter.

Dafür sage ich DANKE und ebenfalls gehört ein Dankeschön an unsere Reiseleiter in Madrid – an Angela und Thomas, die uns Ihre Stadt etwas nähergebracht haben.

Ich wünsche Euch ein tolles und erlebnisreiches Jahr 2024, bleiben Sie gesund, fit und reisefreudig.

Ich sage „Auf Wiedersehen“ – vielleicht trifft man sich bei einer Eberhardt Travel Reise wieder.
Ich persönlich würde mich sehr freuen.

Liebe Grüße

Eure Reisebegleiterin

Marieta

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