Reisebericht: Kreuzfahrt Südafrika, Madagaskar, La Réunion & Mauritius

21.02. – 10.03.2020, 18 Tage mit Vorprogramm in Südafrika – Kreuzfahrt mit Norwegian Dawn – Kapstadt – Mossel Bay – Port Elisabeth – Richards Bay – Maputo in Mosambik – Madagaskar – La Réunion – Nachprogramm und Badeaufenthalt auf Mauritius


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Wenn einer eine Reise unternimmt, dann kann er viel erleben und erzählen....
Ein Reisebericht von
Annett Müller
Annett Müller

Freitag, 21.02.20: Flug nach Südafrika

Schmuddelwetter in Deutschland, kein richtiger Winter!? Also auf in den Sommerurlaub.
Per Zubringerflug erreichten alle Gäste den Flughafen Frankfurt/Main, wo zu später Stunde der  vollbesetzte Direktflug mit Lufthansa nach Kapstadt in Südafrika startete.

Samstag, 22.02.20: Kapstadt im Nebel – Sonnenuntergang in Simon`s Town

Am späten Vormittag landeten wir auf südafrikanischen Boden. Am Flughafen Kapstadt begrüßte uns Andrea, unsere örtliche Reiseleterin. An ihrem Akzent merkten wir sofort, dass sie ursprünglich aus der Schweiz kommt. Am Flughafen deckten wir uns mit der Landeswährung ein und unser Abenteuer konnte beginnen. Bevor wir in zwei Tagen mit AIDA in See stachen, nahmen wir uns die Zeit, um den Charme von der Kapregion an Land zu genießen. Kapstadt empfing uns an diesem Tag wolkenverhangen, aber trotzdem hatten wir Lust, die Stadt näher kennenzulernen. Unsere Rundfahrt führte uns, zunächst vorbei an großen Shopping Malls, in das alte Zentrum der Stadt. Wir sahen das Castle of good Hope und die City Hall. An der St. Georges Cathedral, wo der Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu wirkte, verliesen wir unseren Bus und bummelten durch Company`s Garden, dem Stadtpark von Kapstadt. Das beleibte Ausflugsziel gilt als grüne Lunge der Stadt und wurde schon vor 300 Jahren durch die Holländische-Ostindische Handelskompanie als Gemüsegarten zur Versorgung angelegt. Nicht nur riesige Bäume, die Schatten spenden und exotische Pflanzen gibt es zu bewundern, auch die herrlichen Gebäude aus jener Zeit, die sich in unmittelbarer Nähe um den Park ranken wie die Sklaven Lodge und das Parlamentsgebäude. Viele von ihnen beherbergen Museen und moderne Galerien. Es begann zu regnen und mit wehmütigen Blick schauten wir auf den Tafelberg, der sich langsam im Grau auflöste. Also schnell in den Bus und Plan B. Entlang der Atlantikküste fuhren wir durch strömenden Regen und konnten so nur die Schönheit erahnen. Am Aussichtspunkt Maiden Cove trotzten wir Sturm und Regen mit Sekt und Snacks, bevor wir via Hout Bay über den Chapman`s Peak Drive nach Simons Town gelangten. Die Küstenstädtchen am Westkap trägt den Namen des ehemaligen Kap-Gouvenuers Simon van der Stel. Viele viktorianische Häuser zieren die Main Road. Am kleinen Jachthafen an der False Bay liegt das kleine, komfortable Simon`s Town Quayside Hotel, unser Domizil für die nächsten beiden Tage. Und wer hätte es gedacht, die Sonne begrüßte uns am späten Nachmittag doch noch. Der Sonnenuntergang hier war ein echter Seelenschmeichler. Nach dem reichlichen und guten Abendessen in Bertha´s Restaurant und einem Gläschen Wein war es Zeit zum Schlafen. Vom für diesen Abend angekündigte und seit Monaten in Südafrika praktizierte Loadshedding (Stromabschaltung für bestimmte Regionen und Zeiten) blieben wir verschont.

Sonntag, 23.02.20: Sonne pur beim Ausflug runds ums Kap

Sonnenstrahlen kitzelten uns wach. Gut gefrühstückt und bester Laune starteten wir zum ganztägigen Ausflug. Unser erster Besuch galt den schwarz-weißen Gesellen am Boulder`s Beach, ganz in der Nähe unseres Hotels. Die Pinguine ließen sich durch uns nicht stören und stelten sich uns gern als Fotomodelle zur Verfügung. Entlang der False Bay (Falsche Bucht) fuhren wir danach, bei herrlichem Sonnenschein zum Nationalpark Kap-Halbinsel weiter. Der Besucheransturm am späten Vormittag blieb noch aus und so gewährte man uns kurze Zeit später Einlass. Mit dem Bus ging es durch den heutigen Nationalpark am sagenumwobene Kap. Unterwegs sahen wir Paviane, Eland-Antilopen und Strauße. Vom unteren Parkplatz ging es per Zahnradbahn hinauf. Nur ein paar Meter waren wir vom alten Leuchtturm, oben an der Kapspitze entfernt. Wir stiegen die Treppen hinauf und waren vom Ausblick begeistert. Zurück spazerten wir den gut befestigten Weg zurück. Während einige Gäste bequem mit dem Bus zur anderen Kapspitze fuhren, wanderte Annett mit anderen, sportlich motivierten Gäste zum berühmten Schild am Kap der Guten Hoffnung. Der letzte Teil war zwar etwas anstrengend, aber die Ausblicke entschädigten. Unten angekommen, war unsere Gruppe wieder vollständig beisammen und das Fotoshooting konnte beginnen. Nach der obligatorischen Kaptaufe mit Amarula verabschiedeten wir uns guter Hoffnung vom Kap und fuhren an der Küste zurück. Nach diesem sonnen- und erlebnisreichen Tag hatten nun alle Hunger und freuten sich auf den späten Lunch im Fischrestaurant Black Marlin. Auf der Terrasse mit Blick auf das Meer wurde für uns schnell eingedeckt. Nach der Vorspeise, jeder nach seinen Vorlieben wurden unsere Augen größe. Komische Eisenkontruktionen mit Haken fanden den Platz vor unseren Nasen? Und dann kamen die leckeren Fischspieße an den Haken: Hmmmm, Kingklip in Bacon gewickelt und gegrillt. Wir waren rundum zufrieden und satt und der spannende Tag neigte sich langsam dem Ende. In Simon`s Town zurück, konnte jeder das tun, worauf er Lust hatte: ein Bummel durch das hübsche Städtchen, 1 Glas Wein in den netten Restaurants oder beim Sonnenuntergang träumen.

Montag, 24.02.20: guter Wein, wolkenfreier Tafelberg und AIDAmira

Nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns vom beschaulichen Simon`s Town. In Absprache planten wir ein wenig um, um den Tafelberg im zweiten Anlauf heute zu bezwingen. Doch zunächst war uns Ziel Stellenbosch in der bekannten Weinregion. Auch heute schien die Sonne wieder und es sollte heiß werden. Aber wie das in Südafrika so ist: Küstenstraße gesperrt, also Umweg durch den Township Khayelitsha, einem der größten in den Cape Flats gelegen. Ja, auch das ist Südafrika. Wir wurden nachdenklich und schauten stumm aus den Busfenstern.....
Später erreichten wir Stellenbosch, deren Name auch wieder mit Simon van der Stel verbunden ist. Beim Bummel durch das einladende Städtchen entdeckten wir viel Interessantes und Sehenswertes, besonders die vielen weißen Gebäude im kap-holländischen Stil versprühten einen ganz besonderen Charme. Auch für ein wenig Shopping in den hübschen Shops und Galerien blieb etwas Zeit. Etwas außerhalb, versteckt in den Weinbergen gelegen, befindet sich das kleine Weingut Delheim. Im alten familiengeführten Weingut der Familie Sperling wurden wir bereits erwartet. Bei einer Führung durch die Kellerei erfuhren wir Wissenwertes zur Geschichte des Weingutes und zur Weinproduktion. Gerade war Weinlese war und s konnten wir auch saftige Trauben kosten. Danach wurde uns auf der Terrasse mit Blick auf den Tafelberg verschiedene Weine kredenzt und kap-malaiische Küche serviert: Butternut Suppe, Samosas, Chicken Curry, selbstgebackenes Brot und verschiedene Dips. Einfach lecker... Zum Abschluß durfte natürlich der legendäre, süße Spatzendreck nicht fehlen. Winzer Sperling alias Spatz war 1951 von Deutschland ausgewandert und kreierte zu jener Zeit einen Chenin Blanc, der bei der Verkostung in der Familie wenig Bewunderung fand:.... Spatz, das ist aber wirklich ein Dreck!!!..... Doch Herr Sperling liess sich nicht beirren. Er drehte an der Schraube, eher dieser Traube und benannte den Süßwein Spatzendreck. Später erhielt er sogar einen Preis für das hässlichste Weinetikett. Und seitdem ist dieser Wein sprichwörtlich in aller Munde.
Wir machten uns auf dem Weg nach Kapstadt und hofften unser Plan möge aufgehen. Die App sagte, dass nun der Tafelberg offen ist (mehrere Tage war die Auffahrt wegen Regen und Wind gesperrt), aber man heute mit einer Wartezeit rechnen muß. Mit gedrückten Daumen gingen wir das Risiko ein und wurden belohnt. Die Kap-Kobra (Warteschlange) für die Seilbahn schlängelte sich zum Eingang, dennoch hielt sich die Wartezeit in Grenzen. Oben angekommen, waren wir überwältigt vom Ausblick und dem Himmel so nah. Nach einem Rundgang über das Plateau reihten wir uns wieder in die Kap-Kobra ein. Etwas Geduld mußten wir bei der Talfahrt aufbringen, aber wir hatten den Tafelberg bezwungen. Nun aber schnell zum Kapstädter Hafen, wo AIDAmira auf uns wartete. Am Cruise-Terminal verabschiedeten wir uns von Andrea und dem Busfahrer. Es war bereits schon nach 17 Uhr. Wir waren fast die letzten, die auf dem Schiff eincheckten. Das war aber ein Vorteil, da die notwendigen Formalitäten (Check In/Ausreise Südafrika) relativ zügig und ohne Warterei erledigt waren. Unsere Kabinen waren natürlich schon bezugsfertig und einige Koffer waren schneller in den Kabinen als wir. Nachdem sich alle etwas frisch gemacht hatten, trafen wir uns im Explorer-Restaurant zum gemeinsamen Abendessen. Eberhardt TRAVEL hatte vorab Tische reserviert. Es war schon ein aufregender Tag.  Unser Abendessen mußten wir am Ende unterbrechen. Tut, Tut, Tut.... alle antreten zur Seenotrettungsübung. Nach 21 Uhr ertönte dann die Auslaufmusik und AIDAmira verliess den Kapstädter Hafen. Alle standen wie gebannt an Deck und schauten auf die traumhafte, abendliche Kulisse von Kapstadt. Nach einer kurzen Stippvisite bei der Sailaway Party auf dem Pooldeck wiegten uns die sanften Wellen des Atlantiks in den Schlaf.

Dienstag, 25.02.20: Seetag – Entdeckungen auf AIDAmira

Heute war Ausschlafen angesagt. Nach dem Frühstück richteten erst einmal unsere Kabinen häuslich ein, denn diese waren die nächsten 2 Wochen unser Zuhause. Am frühen Mittag trafen wir uns zum zweiten Frühstück in der AIDAbar. Eberhardt TRAVEL hatte einen kleinen Sektempfang vorbereitet. Anschließend lud uns AIDA-Gastgeberin Christin zu einem informativen Schiffsrundgang ein. Mit Charme und Witz führte sie uns durch das Schiff und erklärte alles geduldig. AIDAmira und das Konzept ist ja etwas anders als auf anderen Schiffen der AIDAfamilie. Den weiteren Seetag verbrachte jeder wie es ihm gefiel. Viele erkundeten das Schiff noch einmal individuell, testeten die kulinarischen und kulturellen Angebote oder schnupperten Meeresluft auf dem Pooldeck. Da wir morgen in Lüderitz (Namibia) einreisen, mußten auch noch einige Formalitäten vorbreitet werden. Am Abend war dann leichter Karneval angesagt. Einige Narren trotzten dem Wind und feierten um die kleine Bühne auf dem Pooldeck.

Mittwoch, 26.02.20: Ein Tag in Lüderitz – Namibia

6:37 Uhr Sonnenaufgang bereits in namibischen Gewässern. Die Sonne versteckte sich aber zunächst hinter Wolken. Dafür begleitete ein Delfin die AIDA sicher in den Hafen. Nebel am frühen Morgen ist nicht unüblich hier, wo der kalte Atlantik auf heiße Wüstenluft trifft. Pünktlich lief die AIDA im kleinen Hafen von Lüderitz ein und die namibischen Behörden kamen an Bord. Die Passkontrolle (Einreise) an Bord vollzogen die Beamten mit afrikanischer Gelassenheit. Mit dem Einreisestempel im Pass trafen wir uns dann später und starteten mit 2 Kleinbussen zu unserem Eberhardt-Ausflug nach Kolmanskop (Kolmannskuppe). Vom Hafen ging es vor die Tore von Lüderitz. Entlang der Eisenbahnlinie, die seit kurzen wieder in Betrieb ist, befuhren wir den schwarzen Asphaltstreifen, die einzige Verbindung nach Lüderitz an Land. Zu beiden Seiten erstreckt sich die karge, weite Landschaft, die nur durch ein paar Inselberge durchbrochen wird, links das Diamantensperrgebiet und rechts die Randstufe. Etwas außerhalb befindet sich alte Bahnstation Grasplatz, wo die Eisenbahnmitarbeiter Stauch und Lewala den ersten Diamanten fanden. Danach brach in dieser Gegend ein regelrechter Diamantenrausch aus, ähnlich wie das Klondike-Fieber in Alaska. So entstand innerhalb weniger Jahre Kolmanskop (Kolmannskuppe). Im Jahr 1908 lebten dort schon 1.200 Menschen. Die deutsche Siedlung versorgte sich damals weitgehend autark: Wohnungen, Läden, Schlachterei, Wurstfabrik, Eisfabrik, Krankenhaus, sogar ein Schwimmbad ... alles war vorhanden! Damals war Kolmanskop eine der fortschrittlichsten Siedlungen. Heute ist Kolmanskop nur noch eine Geisterstadt, die sich der Wüstensand langsam zurückholt. Der letzte Bewohner lebte hier bis Ende der 60ziger Jahre. Auf einem sandigen Rundgang durch die restaurierten Genäude wie Kegelbahn und Turnhalle sowie die vom Sande verwehten Häuser auf der Kaiserstraße. erfuhren wir viel zu Geschichte. Mit den Kleinbussen ging es anschließend zurück nach Lüderitz, wo wir an der Felsenkirche ausstiegen. Mittlerweile strahle die Sonne auf das kleine, bunte Lüderitz. Wir erklommen den Diamantberg (fanden aber keine) und besuchten die Felsenkirche, die als eines der Wahrzeichen der Stadt gilt. Danach spazierten wir zum Goerke-Haus und bummelten zur Waterfront und dann gemütlich durch das Hafengelände zur AIDAmira zurück. Im Hafenbecken tummelten sich zahlreiche Robben, begleitet vom schlechten Gesang der Möwen. Der Hafen von Lüderitz ist sehr überschaubar und liegt direkt im Zentrum von Lüderitz. Da AIDA das einzigste Kreuzfahrtschiff war, hatten wir Pole-Position direkt am Kai. Vom Schiff können die Gäste ganz problemlos durch das Hafengelände in die kleine Stadt bummeln. Begleitet von Robben, Möwen und viel Sonnenschein liefen wir am späten Nachmittag aus der Lüderitzer Bucht aus und genossen das herrliche Panorama von beschaulichen, bunten Lüderitz, das mehr und mehr am Horizont verschwand. Bis zum Abendessen war noch Zeit genug, um sich an Deck zu sonnen, beim Bingo sein Glück zu versuchen oder die Zauber-Show im Theater zu besuchen. Auch bis in die Nacht wurde wieder einiges angeboten: von Wellness, Shopping oder Tanz & Musik. AIDAmira schipperte über den Atlantik, 729 Seemeilen bis nach Walvis Bay, unserem nächsten Ziel.

Donnerstag, 27.02.20: Eberhardt–Ausflug nach Swakopmund und in die Wüste

Da wir nun näher am Äquator waren, war erst 6:56 Uhr "Sonnenaufgang" und wieder das gleiche Schauspiel wie zuvor in Lüderitz: Nebel! Doch wir wußten ja, dass er sich alsbald verzog. Den Hafen von Walvis Bay erreichten wir zu guter Zeit am Morgen. Der Hafen von Walvis Bay ist in den letzten Jahren zu einem, für Namibia bedeutendeten Industriehafen gewachsen. Durch das Hafengelände darf man nicht zu Fuß, sondern kann einen Shuttle zu einer großen Shopping Mall nutzen. Eberhardt Travel hatte für die nächsten beiden Tage ein eigenes Programm organisiert. Mit guter Laune winkte uns schon Konny am Kai zu. Mit unserem eigenen Bus fuhren wir zunächst die wenigen km nach Swakopmund. Auf einer Rundfahrt mit einigen Fotostopps lernten wir das hübsche Städtchen näher kennen. Am Morgen ging es noch sehr beschaulich zu. Auf der alten Seebrücke ließen wir uns eine frische Meeresbrise um die Nase wehen. Mittlerweile wünschte uns auch die Sonne einen Guten Tag. Nach etwas Freizeit trafen wir uns wieder. Während einige Gäste zum Schiff zurückfuhren, hatte Konny und Annett für 4 Gäste einen Rundflug über Swkopmund und über die Namib Wüste organisiert. Für die anderen Gäste boten wir ein zusätzliches Nachmittagsprogramm an, also in die Wüste. Wir fuhren in die unendlichen Weiten der Namib Wüste, die sich aus dem Landesinneren bis an die Atlantikküste mit ganz unterschiedlichen Landschaftsformen erstreckt. Später taten sich Abgründe auf, die uns einfach nur sprachlos machten. Wir blickten auf die fast vegetationslose Mondlandschaft. Wer vermutet in dieser dürren Region grüne Oasen? Konny kennt hier jede Ecke und so pausierten wir im schattigen Garten der Farm Goanikontes. In dieser steinigen, trockenen Gegend gibt es Leben, man muß nur genau hinschauen. Konny zeigte uns, wie nur ein kleiner Wassertropfen die Wüste zum Blühen bringt. Weiter ging es auf Pad (Schotterpiste) zum Welwitschia Drive. Dort erfuhren wir von Konny viel über diese uralte Pflanze, die nur aus einem Blattpaar besteht und  sich optimal an die Wüstenbedingungen angepasst hat. Sie wurden nach dem österreichischen Botaniker Weltwitsch benannt und befindet sich auch im Staatswappen. Es gibt weibliche und männliche Pflanzen, die auch wir jetzt unterscheiden können. Konny war ganz in ihrem Element und präsentierte uns hier auch das Wüsten-Müsli. Das Thermometer zeigt fast 40 ° C, aber unser Bus war zum Glück klimatisiert. Wir fuhren durch das Swakop-Rivier und hielten noch einmal Ausschau, nach dem Elefanten, der sich seit einigen Wochen hierher verirrt hatte. (PS: Ende März wurde der Elefant dann in einer Rettungsakion in sein angestammtes Gebiet gebracht). In Swakopmund begrüßten wir unser glücklichen Flieger und zusammen fuhren wir zur AIDA nach Walvis Bay zurück. Unterwegs machten wir natürlich noch einen Stopp an der Düne 7, die 130 Meter hoch ist. Einige versuchten diese in der langsam untergehende Sonne zu erklimmen. Konny und Annett hatten derweil im Schatten ein kleines Picknick für den obligatorischen Sundowner aufgebaut. Zusammen steißen wir noch einmal auf diesen wunderschönen Tag an und freuten uns auf Morgen. AIDA blieb über Nacht im Hafen.
Freitag, 28.02.20: Seemannslieder, Robben & Meer
Nach dem Frühstück auf AIDA trafen sich fast alle Gäste im Hafen wieder. Eberhardt TRAVEL hatte eine Bootsfahrt mit dem Catamaran durch die Lagune von Walvis Bay organsisiert. Konny wartete schon auf uns und nach kurzer Hafenrundfahrt stiegen wir an der kleinen Jetty im Yachthafen von Walvs Bay wieder aus. Dort begrüßten uns zugleich einige fast zahme Pelikane und auch die liebe Carol-Ann, die einzige namibianische Kapitänin. Unsere Eberhardt-Gruppe hat ganz exklusiv den Catamaran für sich allein. Ok, nicht ganz. Einige blinde Passagiere schummelten sich auch an Bord. Mit viel Witz, Charme und Humor erzählte uns Carol-Ann und Konny Wissenwertes über die Bucht und seine Bewohner. Ohrenrobben, Pelikane kamen an Bord und forderten ihr Frühstück ein. Carol-Ann, liebevoll die Pelikan-Mami genannt, kannte alle tierischen Besucher mit Namen. Beim Gratis-Snack erhielt sie Unterstützung von Gästen. Auch Nelson, die freche Möwe forderte lautstark einen Happen ein und gab ihren Senf dazu. Frischer Fisch mögen wir ja nicht so, deshalb wurden wir mit heißen Kaffee und einen good "Old Brown" Sherry bewirtet. Quasi zum Aufwärmen, denn am frühen Morgen war es noch etwas frisch. Vorbei an der Austernfarm schipperten wir zur Halbinsel, wo der schwarz-weiße Leuchtturm steht. Wir entdeckten dort die vielen Robbenkolonien, die es sich auf der Landzunge mit dem schwarz-weißen Leuchtturm bequem gemacht haben und im Wasser rum tollten. Auch Komorane und Pelikane waren dort gestrandet. Später sangen wir gemeinsam mit dem musikalischen Duo Konny und Gerd, einem Gitarre spielenden Swakopmunder Seemannslieder. Konny hat für alle kleine Gesangsbücher mitgebracht, damit wir auch textsicher mitsingen und schunkeln konnten. Später gesellte sich die Sonne dazu. Bei Sonnenschein ließen wir dann die Korken knallen und wir stießen mit südafrikanischen Sekt auf diesen wunderschönen Vormittag an. Natürlich gab es auch frische Austern aus der Lagune. Vorab gab es eine persönliche Vorführung, wie man Austern richtig verspeist.  Auf dem liebevoll angerichteten Buffet waren nicht nur Austern zu finden. Neben Meeresfrüchten, Fisch, Fleisch gab es auch Süßes. Es war im wahrsten Sinne des Wortes ein tierisch lekker Ausflug, denn auch auf der Rückfahrt wollten uns die Robben einfach nicht gehen lassen.
Zurück am Kai verabschiedeten wir uns von Carol-Ann und der Crew und Konny, die uns in den beiden Tagen ihre Wahlheimat ganz persönlich und authentisch näher gebracht hat. Auf AIDA mußten wir am Nachmittag noch bei den namibischen Beamten vorstellig werden, die uns mit einem Lächeln verabschiedeten und unseren Reisepass mit dem erforderlichen Ausreisesstempel versahen. Am späten Nachmittag ertönte das Signal zum Auslaufen. 

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Kommentare zum Reisebericht

Wo bleibt der Reisebericht??und die privaten Bilder die Du schicken wolltest ??

Dietmar Schulze
20.05.2020