Reisebericht: Rundreise Südafrika über Weihnachten & Silvester

22.12. – 03.01.2020, 13 Tage Rundreise mit Flug: Südafrika über den Jahreswechsel mit Pretoria – Panoramaroute – Krüger–Nationalpark – Kapstadt & Ausflügen ans Kap der Guten Hoffnung und in die Weinregion mit Stellenbosch


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Für zehn Gäste sollte Weihnachten und Silvester dieses Jahr an der südlichen Spitze Afrikas stattfinden, zum Einen um dem Weihnachtsstress in der Heimat zu entfliehen, zum Anderen um ein facettenreiches Land näher kennen zu lernen.
Ein Reisebericht von
Philipp Sonntag

Anreise nach Südafrika


Kurz vor Weihnachten sollte es für sechs Personen zum ersten Mal nach Afrika gehen, zumindest südlich der Sahara. In Deutschland versprach das Wetter nicht gerade winterlich über die Feiertage zu werden, sodass man froh war den milden Temperaturen und Regen in der Heimat zu entgehen und sich in Südafrika von der Sonne verwöhnen zu lassen. Über München ging es in elf Stunden in die größte Stadt Südafrikas- Johannesburg (von den Einheimischen "Joburg" genannt). An Bord des A330 von South African Airlines konnte man ganz akzeptabel nächtigen, sodass man halbwegs ausgeruht den auf 1800m im Hochplateau gelegenen OR Tambo Airport erreichte. Nach dem schnellen Einreiseprozedere wurden zunächst Südafrikanische Rand getauscht, ehe man sich im Mercedes Sprinter widerfand. Vier weitere Gäste waren bereits im Vorfeld nach Joburg gereist. Das erste Ziel war ein Supermarkt um sich mit Adaptern und Mückenspray einzudecken. Anschließend ging es entlang riesiger Kohleabraumhalden (Steinkohle) in Richtung Ohringstad in der Provinz Limpopo. Die Kohle liegt ziemlich nah an der Oberfläche und ist somit sehr einfach abzubauen- kein Wunder dass Südafrika seine Elektrizität vor allem aus dieser Energiequelle bezieht. Die zahlreichen Seen, die man auf der Fahrt sah, sind ehemalige Tagebaue, die mittlerweile geflutet wurden. Inmitten des Steinkohlerevieres liegt E-Malalehni die sogenannte "Kohlehauptstadt". An der Raststätte Alzu wurde sich gestärkt und es gab die erste Möglichkeit einen Strauß zu sehen. Während ein Mechaniker unseren Mercedes Sprinter unter die Lupe nahm, erklärte unser Guide Frans, dass in Südafrika nur ein TÜV bei gebrauchten Autos vonnöten sei und danach nie wieder, sobald er einmal bestanden wurde. Nach zwei weiteren Stunden waren wir endlich am ersten Ziel der Reise, der Hannah Game Lodge. Auf dem riesigen Areal konnten die ersten Tiere gesichtet werden. Nach einem Begrüßungsgetränk, in Form eines frischen Apfelsaftes, bezog man die Chalets und begab sich im Anschluss ins Restaurant, wo man gemeinsam das erste Abendessen zu sich nahm. Geschafft von der Anreise, wurden alsbald die Betten aufgesucht, um sich etwas zu erholen. 

Heiligabend am Lagerfeuer

Anstatt sich mit endlosen Schlangen beim Einkaufen rumzuplagen und sich den Kopf darüber zu zerbrechen, wie die Gans am besten gelingt, setzten wir uns nach dem Frühstück in einen neuen Bus, samt neuem Fahrer, um bei einem Tagesausflug die Panoramaroure abzufahren. Das erste Ziel des Tages waren die "Three Rondavels", die mit ihrer Form an die afrikanische an Rundhütten erinnern. Im Anschluss führte uns der Weg zu den "Bourke's Luck Potholes". Von den Brücken hatte man einen direkten Blick auf die Strudellöcher, an der Vereinigung des Trauer Flusses (Treur River) mit dem Frohen Fluss (Blyde River). Bevor die Wolken zuzogen, gelang es uns noch die Aussicht von "God's Window" zu genießen. An dieser Stelle fallen die Klippen rund 700m ab und trennen das Lowveld vom Highfield. Im charmanten Ort Graskop aß man köstlich gefüllte Pfannkuchen zu Mittag, bevor man wieder in Richtung Hannah Game Lodge aufbrach. Auf dem Weg fielen die zahlreichen Fruchtplantagen auf, die mit Netzen überspannt sind, sodass man von weitem denkt, dort wäre ein See. Die Begründung warum dies so gemacht wird ist simpel - es soll sowohl als Schutz vor Hagel dienen, als auch, dass die Früchte nicht mit anderen Sorten in Kontakt kommen und sich vermischen. Als Weihnachtsmenü wartete ein traditionelles, südafrikanisches Braai auf uns. Braai beschreibt das Grillen in diesem Land. Bei warmen Temperaturen erinnerte nur das Lametta und das Geschenke bringende Christkind an Weihnachten. Anstelle des Weihnachtsbaumes saßen wir am Lagerfeuer unter einer Akazie. Spät abends an der Bar wurde noch der südafrikanische Amarula Schnaps (gewonnen aus der Marula Frucht und dem Baileys sehr ähnlich) probiert, ehe man schlafen ging. 

Hazyview mit Kruger NP


Nach dem Frühstück hieß es sich von der Lodge zu verabschieden und in Richtung Krüger Nationalpark aufzubrechen. Der Mercedes Sprinter wurde nun von einem größeren chinesischen Gefährt abgelöst, sodass jeder Gast nun ein Fensterplatz hatte. Im Park, dessen Gebiet so groß ist wie Belgien, erhoffte man sich insbesondere die "Big Five" zu sehen. Aus dem hervorragend klimatisierten Bus war es uns möglich neben zahlreichen Impala Herden (das "Fast-Food" des Parks) auch Zebras und sogar Elefanten zu sichten. In der Zwischenzeit stieg die Außentemperatur auf über 40 Grad Celsius an und man freute sich über einen leckeren Eistee als Willkommensgruß in der Hippo Hollo Lodge. Die Gruppe genoss eine Erfrischung im Hotelpool, bevor am Abend eine Tanzshow stattfand, bei der man diverse einheimische Tänze bewundern konnte. Diese zeigten die unterschiedlichen Phasen des Lebens im Leben der Buschbewohner. So gab es einen Hochzeitstanz zu bewundern oder den Tanz für ein neugeborenes Baby. Ein wenig Angst hatten wir um das Steißbein der männlichen Tänzer, ließen diese sich öfters mit dem Gesäß aus großer Höhe auf den Boden fallen.

Jeepsafari


Früh aufstehen hieß es heute um den zweiten Teil der Safari, heute mit dem Jeep, in Angriff zu nehmen. Aufgrund des zeitigen Aufbruchs bestand das Frühstück nur aus einer Tasse Kaffee und Tee. Das Frühstück wollte man dann im Park zu sich nehmen. Über unbefestigte Straßen ging es durch die Savanne vor allem mit dem Ziel die Big Five zu vervollständigen. Über das Funkgerät wurde unseren Jeeps mitgeteilt, dass ein Leopard zu sehen sein sollte. Also nichts wie los- mit ordentlich Tempo fuhr man über die Ruckelpisten, um auf ein solches seltenes Exemplar zu sichten, wie es sich in der Baumkrone gemütlich machte. Der Ranger versorgte uns neben frischen, kühlen Wasser auch mit allerhand Informationen über die Tiere. Außerdem erklärte er uns, dass niemand bis auf die Park Polizei bewaffnet sei und im Zweifelsfall die Flucht durch Treten des Gaspedals erfolgen würde. Ein besonderes Schauspiel bot sich, als eine Büffelherde die Straße direkt vor unseren Jeeps überquerte. Nach dem Mittagessen konnte noch eine Löwenmama mit ihren Kindern beobachtet werden, die unter einem schattigen Baum der Hitze zu entgehen versuchte. Nach weiteren Stunden im Park konnte man zumindest vier der großen fünf betrachten. Lediglich das Nashorn bekamen wir nicht zu Gesicht. Gegen Nachtmittag kehrte man zurück in die Lodge und die meisten kühlten sich eine Runde im Hotelpool ab. Beim Abendessen in der Lodge tauschten sich die Reisegruppen vor allem über die Erlebnisse im Park und die gesehenden Tiere aus.

Pretoria


Nach dem Frühstück, das man auf der Terrasse am Fluss einnahm, ging es im Anschluss in Richtung der Hauptstadt Pretoria. Hierbei muss man unterscheiden, dass Pretoria nur die Hauptstadt für die Exekutive ist. Daneben gibt es noch Kapstadt mit der Sitz der Legislative und Bloemfontain, wo die Judikative zu Hause ist. Nachdem man Hazyview hinter sich gelassen hatte, dominierten zuerst Bananenplantagen das Bild entlang der Route. Der Bananenbaum besteht aus ineinander gedrehten Blättern und muss daher von zusätzlichen Stöckern gestützt werden. Daher stellt man sich die Frage, warum man am Frühstücksbuffet dieses Obst so selten zu Gesicht bekam. Weiter ging es entlang piniengesäumter Straßen in Richtung Mbombela, der Hauptstadt von Mpumalanga. Neben der Holzproduktion ist vor allem der Obstanbau (Mangos, Litchies und Orangen) wichtig für die hiesige Wirtschaft. Dies konnten wir bei Joubert & Sons erschmecken. Der Hofladen bietet frisch gepresste Säfte und allerhand weitere Köstlichkeiten. Ein weiteres kulinarisches Highlight war der Besuch bei Millys- einer Forellenfarm an der Autobahn- hier deckte so mancher mit dem frischen Fisch ein. Wieder zurück auf dem Hochplateau war es nur noch ein kurzes Stück bis Pretoria. Dort angekommen fuhr man zum Mittagessen in ein, in einem Park gelegenes, Restaurant und genoss die Zeit bei kühlen Getränken und interessanten Gesprächen innerhalb der Reisegruppe. Im Anschluss führte uns die Stadtrundfahrt vorbei an vielen Botschaften hoch zum Parlamentsgebäude Südafrikas, mit dem davor befindlichen Monument für Nelson Mandela. Von hier hatte man einen schönen Ausblick auf die Stadt, die heute offiziell Tshwane heißt. Auf dem Weg zum Hotel, das im Universitätsviertel „Hatfield" lag, wurde noch eine kleine Tour mit dem Bus durch die Innenstadt unternommen. Unser örtlicher Reiseleiter erklärte, dass die Innenstadt fast ausschließlich von Schwarzen frequentiert wird und Weißen, die dort über Tag arbeiten. Nach Feierabend fahren diese aber größtenteils wieder in die Vororte, wo sie leben. Lediglich ein paar Gebäude aus den 1900 Jahren sind vor allem am Kerkplein erhalten, ansonsten gibt es viele gesichtslose Bürogebäude in Downtown Pretoria. Nachdem wir die Zimmer bezogen hatten, ging ein Teil der Gruppe noch um den Block, allerdings war hier nach 18 Uhr nicht mehr sonderlich viel los, da gerade Semesterferien waren und alle Studenten dementsprechend bei Ihren Familien verweilten. Bei einem Abendessen ließen wir den Tag Revue passieren und freuten uns auf die kommenden Tage in der Region Kapstadt.

Flug nach Kapstadt


Bevor wir unseren Inlandsflug nach Kapstadt antreten sollten, konnten wir noch einen speziellen Punkt in unser Programm aufnehmen. Die Zeit ließ es zu mit dem Bus in das bekannte Viertel „Soweto" zu fahren und hier einen kleinen Spaziergang vor Ort zu unternehmen. Soweto, was für „South Western Town" steht, hat mehrere Millionen Einwohner und spielte eine bedeutende Rolle in der Historie Südafrikas. Eine unrühmliche Geschichte fand hier im Jahr 1976 statt, als der Junge Hector Peterson während einer Demonstration starb. Das entstandene Foto ging um die Welt und kann auch an der Gedenkstätte angesehen werden. In der Villakazi Straße, in der als einzige Straße auf der Welt gleich zwei Friedensnobelpreisträger zeitglich wohnten, konnte man sowohl das Haus von Nelson Mandela, als auch Desmond Tutu sehen. Angekommen am O. R Tambo Airport in Johannesburg verabschiedete man sich von Frans und Hennie und man bestieg den Inlandsflug nach Kapstadt. Bereits aus der Luft konnte man den weltberühmten Tafelberg entdecken, den wir in den nächsten Tagen noch häufiger sehen sollten. Doch bevor man sich in Kapstadt einquartierte, wollte man zwei Tage in der Weinregion um Stellenbosch verbringen. Mit einer neuen Reiseleitung, Busfahrer und einem neuen Bus ging es in Nordöstliche Richtung in das wundervoll gelegene Devon Valley Hotel. Man hatte eine hervorragende Aussicht von der Restaurantterrasse über die grüne Landschaft mit ihren sanft geschwungenen Hügeln und Weinbergen. Bei einem schmackhaften Abendessen mit musikalischer Untermalung, ließ man sich das ein oder andere südafrikanische Tröpfchen schmecken und war voller Vorfreude auf den nächsten Tag, sollte man die Möglichkeit haben an zwei Weinverkostungen teilzunehmen.

Weinregion um Stellenbosch


Das erste Ziel des heutigen Tages war zuerst die Universitätsstadt Stellenbosch, die zweitälteste Stadt in Südafrika. Diese beherbergt heute 20.000 Studenten und ist vor allem bekannt für die medizinische und juristische Fakultät. Dies erzählte uns unsere Reiseleiterin Maya, die hier selbst studiert hat, bei einer Rundfahrt duch die malerische Stadt. Vor Ort ist vor allem die Kapholländische Architektur verbreitet, leitet sich der Name „Stellenbosch" von dem Begründer des Ortes Simon van der Stel ab. Dieser hatte den Auftrag für die Niederlande einen geeigneten Platz zum Anlegen eines Gartens zu finden. Bei einem Rundgang durch das Zentrum wurde uns vermittelt, was diese Architektur ausmacht und man konnte selbst einen Eindruck erhalten, wie sich hier das Leben während der niederländischen Kolonialzeit abgespielt haben muss. Das erste Weingut was im Anschluss besucht wurde trägt den Namen Blaauwklippen und wurde 1682 gegründet. Heutzutage ist der Inhaber ein Ex-Rugby Spieler. Bei einer Führung durch die Keller des Weingutes erfuhr man unter anderem, dass es auf dem gesamten Weingut keine Anbauflächen für Trauben gibt, sondern diese extern eingekauft werden. Nach der Verkostung setzte man sich zur Mittagszeit unter den Schatten und ließ sich kulinarisch verwöhnen. Vor allem die Muscheln schmeckten vorzüglich, sodass einige den opuenten Nachtisch ausfallen ließen. Mehrere Stunden verbrachte man hier und schaute sich den nebenan stattfindenden Markt an, auf dem wundervolle handgefertigte Sachen verkauft wurden. Eine tolle Szenerie, die zeigt, wie schön das Leben an diesem Ort der Erde sein kann, vorausgesetzt, man verfügt über die notwendigen finanziellen Mittel. Über Franzschhoek, ein Ort, der von den Franzosen errichtet wurde, erreichte man im Anschluss das zweite Weingut „Haute Cabariere", das vor allem mit einer fantastischen Aussicht auf die Hottentots-Berge aufwarten konnte. Ganz in der Nähe wurde ein Monument für die Sprache Afrikaans gebaut. Mehrere unterschiedlich hohe Säulen symbolisieren dabei, aus welchen Sprachen sich die Sprache bildet. Die höchste Säule mit 57m ist nach oben hin offen und verdeutlicht, dass die Entwicklung der Sprache immer weitergeht. Nach einem Spaziergang durch den angrenzenden Garten, fuhr man wieder zum Hotel zurück und der ein oder andere Reiseteilnehmer erfrischte sich im Hotelpool.

Kapstadt


Nachdem man das ausgiebige Frühstück genossen hatte, sollte uns die Reise in die zweitgrößte Stadt Südafrikas- Kapstadt führen. Auf dem Weg dorthin passierte man allerhand Vororte, in denen Wellblechhütten standen und die vorwiegend von Einwanderen bewohnt werden. Diese kommen größtenteils aus Botsuana, Simbabwe und Mosambik und erhoffen sich in Südafrika und gerade in Region um Kapstadt ein besseres Leben. Leider schaffen es nur die wenigsten aus diesen Vierteln heraus, in denen es kein fließend Wasser gibt und der Strom größtenteils illegal abgezapft wird. Vorbei am Krankenhaus Groote Schuur, wo Christiaan Neethling Barnard 1967 die erste Herztransplantation vornahm, ging es leider nicht auf den Tafelberg, war dieser wegen Wind gesperrt. Aber auch vom Signal Hill hatte man einen fantastischen Blick über die Stadt und die Hout Bucht, an der Kapstadt liegt. Weit entfernt konnte man sogar die Weinregion ausmachen, mit ihren markanten Bergen. Darüber hinaus konnte man die Wolkendecke, die auf dem Tafelberg lag sehen, die als Tischdecke beschrieben wird. Diese entsteht durch auftreibende warme Luftschichten, die verhindern, dass die Wolken vom Tafelberg absinken. Vom Signal Hill herunter fuhr man in das farbenfrohe Viertel „Bo-Kaap", was soviel wie „über dem Kap" heißt. Bei einem Spaziergang konnte man sich mit köstlich duftenden Gewürzen eindecken und eine Kleinigkeit, die sogenannten „Samosas" probieren. Der Legende nach wurden die Häuser deswegen farblich unterschiedlich angestrichen, da sie keine Hausnummern hatten und man sie dadurch unterscheiden konnte. Weiter ging es in die Innenstadt Kapstadts mit dem Companys Garden. Ursprünglich wurde dieser zu einer Zeit angelegt, als die Seemänner noch mit Skorbut an Bord der Schiffe konfrontiert waren. Gemüse und Obst sollte hier gedeihen und den Mannschaften zur Verfügung gestellt werden. Heutzutage ist hier eine Oase mitten in der Innenstadt entstanden, durch die man herrlich im Schatten flanieren kann. Über die Long Street, der Hauptvergnügungsstraße mit zahlreichen Bars und Restaurant, führte uns der Weg zum Mittagessen in einem lokalen Foodmarket. Das Ambiente war einfach und größtenteils aßen hier Einheimische bei riesigen Portionen zu Mittag. Im Anschluss schlenderte man zurück zum Bus und sah dabei noch das Monument Arch for Arch, das Desmond Tutu's Spitzname "Arch" (Bogen) gewidmet ist  Nachdem alle ihre Zimmer im Hotel bezogen hatten, nutzte die meisten die Freizeit für einen Bummel zur Waterfront, die inzwischen die meist frequentierte Touristenattraktion in Kapstadt ist. Hier reihen sich Geschäfte, Restaurants und Bars aneinander und das Leben pulsierte auf den Straßen dank zahlreicher Künstler, die hier ihr Können darbieten.

Kap der guten Hoffnung


Das Frühstück wurde heute sehr zeitig eingenommen, schließlich wollte man zeitig im Nationalpark „Kap der guten Hoffnung" ankommen und den Menschenmassen dadurch voraus sein. Dies klappte hervorragend, betrachtete man die Menschenmassen und Wartezeiten am Eingang, als wir wieder herausfuhren. Doch der Reihe nach. Nachdem man wunderschöne Vororte wie Camp's Bay und Clifton hinter sich gelassen hatte erreichte man den Chapman´s Peak Drive, die nicht umsonst als eine der schönsten Straßen der Welt gilt. Hinter jeder Kurve zeigten sich spektakuläre Motive der Buchten und man konnte gar nicht genug fotografieren. Endlose weiße Traumstrände, schroffe Klippen und Felsen und das türkisblaue Meer- einfach sagenhaft. Der erste Stop führte uns zum südwestlichsten Punkt Afrikas, dem Kap der guten Hoffnung, mitsamt dem berühmten Schild. Ursprünglich wurde das Kap von den Portugiesen auch Kap der Stürme genannt, warum durfte jeder aus der Reisegruppe nun wissen. Es  herrschte zwar kein Sturm, aber eine konstant steife Brise, die allerdings bei den Temperaturen dementsprechend für Abkühlung sorgte. Im Anschluss fuhr man weiter zum 3. Kilometer entfernten, 1859 errichteten Leuchtturm. Die einen fuhren mit der Cablecar nach oben, wieder andere wanderten 15 Minuten hinauf. Auch von hier bot sich ein spektakulärer Anblick, unter anderem auf den etwas später fertig gestellten zweiten Leuchtturm. Dieser war vonnöten, da der erste Leutturm falsch konstruiert wurde und das Leuchtfeuer von den Schiffen nicht gesehen werden konnte, lag er einfach zu hoch und somit überhalb der hier auftretenden Wolkendecke. Weiter führte uns der Weg zur Pinguinkolonie am Boulder's Beach nach Simon's Town. Ein Merkmal der Brillenpinguine sind die rotgefärbten Partien unterhalb der Augen. Diese geben Aufschluss über den Zustand des Tieres. Sind sie leicht rosa gefärbt, so geht es den Pinguinen gut. Entlang der Route lagen einige Traumhafte Städtchen, so zum Beispiel Fish Hoek und Kalk Bay. Die südafrikanische Regierung versuchte jahrzehntelang diesen Ort von der Inhaberin zu kaufen, was ihr auch schließlich gelang. Allerdings kam neben der Geldforderung noch die Bedingung, dass in diesem Ort nie Alkohol verkauft werden darf.  Dies hat bis heute Bestand. Im örtlichen Fischrestaurant genoß man Meeresspezialitäten mit einem wundervollen Blick auf das Meer. Keinerlei Monsterwellen waren am heutigen Tag auszumachen, diese kommen hier von Zeit zu Zeit vor, auch wenn der Himmel strahlend blau und die See ruhig zu sein scheint, wie unsere Reiseleiterin vermittelte. Auf dem Rückweg hatten wir die Möglichkeit schon vorzeitig anzustoßen, da Maya uns einen Ihrer Lieblingsplätze im Natur Reservat "Silver Mine" zeigte. Eine tolle Aussicht über ganz Kapstadt und die umliegenden Berge ergab sich von hier. Zurück am Hotel bereitete man sich auf die Feierlichkeiten zu Silvester vor. Die drei Eberhardt Gruppen, die zeitgleich in Kapstadt weilten, hatten das Glück Plätze in einem Restaurant an der Waterfront ergattern zu können, sodass man das Feuerwerk aus nächster Nähe beobachten konnte. Bevor es allerdings so weit war, erfreute man sich an dem hervorragenden 5-Gänge Menü, dass die Küche zusammengestellt hatte. So konnte man Carpaccio vom Springbock probieren und nicht wenige staunten über die riesige Portion Meeresspezialitäten, die als Hauptgang serviert wurde. Um Mitternacht und eine Stunde vor Deutschland hieß es dann "Happy New Year". Bei Champagner wurde auf das neue Jahr, 10.000 km von der Heimat entfernt, angestoßen.

Botanischer Garten Kirstenbosch und Champagner Cruise


Nachdem man ausgeschlafen hatte, konnte man Kapstadt ganz individuell erkunden, bevor der Bus bestiegen wurde, um zum Botanischen Garten in Kirstenbosch zu gelangen. Dieser wurde ursprünglich von Jan van Riebeeck angelegt, mit dem Ziel das Vieh vor den einheimischen Stämmen zu schützen. Eine solche Hecke, die undurchdringlich sein sollte, konnten wir ebenso sehen, wie das Maggi-Kraut mit seinem einzigartigem Duft. Über den Baumkronenpfad ging es zurück zum Restaurant "Mojo", wo das Mittagessen auf uns warten sollte. Warten ist der richtige Stichpunkt, so erlebte man hier eine wahrhaft schlechte Organisation im Restaurant. Hier hilft nur eins: die Gelassenheit an den Tag legen wie die Südafrikaner. Wenngleich dies nicht immer mit der deutschen Pünktlichkeits-Mentalität konform geht und dementsprechend etwas gewöhnungsbedürftig ist. Am Abend stand zum Abschluss der Reise eine Champagner Bootsfahrt bei Sonnenuntergang auf dem Programm. Mit einem Glas Champagner wurde man an Bord der Serenity One willkommen geheißen, bevor es hieß "Leinen los". Bei der Ausfahrt aus dem Hafen begleiteten uns ein paar Delphine bevor man entlang der Küste schipperte. Die See war heute vergleichsweise ruhig und so konnte man nochmal einige tolle Fotos von Kapstadt und dem dahinter liegenden Tafelberg schießen. Auf der Terrasse des Hotels wurde im Anschluss bei einem Abschiedsgetränk noch einmal über die hinter uns liegenden Tage gesprochen und sich darüber ausgetauscht welche Reisen man in diesem Jahr noch vorhat.

Rückreise nach Deutschland


Bis zum Abflug hatte man noch ausreichend Zeit um letzte Besorgungen zu machen und Souvenirs zu kaufen. Kurz vor der Abfahrt zum Flughafen, dann eine weniger erfreuliche Nachricht. So wurde der Flug von Johannesburg nach München zeitlich nach hinten verlegt, sodass wir in den Genuss einer weiteren Nacht am Flughafen Johannesburg kamen und manche Reisegäste sogar noch eine weitere Nacht in München verbringen mussten, ehe alle wieder ihre Heimatregionen erreichten.

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