Reisebericht: Singlereise Südafrika – Weihnachten & Silvester

22.12. – 03.01.2019, 13 Tage Südafrika–Rundreise für Singles über den Jahreswechsel mit Johannesburg – Panoramaroute – Krüger–Nationalpark – Stellenbosch – Franschhoek – Kapstadt – Kap der Guten Hoffnung


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Kurz vor Heilig Abend waren alle gespannt. Und der Grund dafür waren nicht nur die Festtage. Eine Gruppe von 17 Singles machte sich auf, eines der artenreichsten Länder der Erde zu entdecken - Südafrika!
Ein Reisebericht von
Patrick Schneider

Samstag, 22.12.2018 / Sonntag, 23.12.2018: Flug nach Südafrika

Gleich zu Beginn unserer Reise ereilte uns leider eine schlechte Nachricht: Unser Flug, der ursprünglich für Samstagabend geplant war, startete erst am Sonntagmorgen. Gott sei Dank hatte die Fluggesellschaft Zimmer in einem nahe gelegenen Hotel gebucht, wo wir nicht nur ein komfortables Zimmer bekommen haben, sondern auch für das leibliche Wohl gesorgt wurde. Nachdem der erste Schock verdaut war fanden wir schließlich abends an der Bar noch Zeit, um uns gegenseitig kennenzulernen und es ergaben sich die ersten Kontakte zwischen den Teilnehmern der Reise. Am nächsten Morgen ging es dann zum Flughafen und nach einem reibungslosen Flug erreichten wir bei Einbruch der Dunkelheit die Gold - und Diamantenstadt Johannesburg. Tamara, unsere Reiseleiterin vor Ort, nahm uns in Empfang und wir nutzen auch gleich die Gelegenheit, um unser mitgebrachtes Geld in südafrikanische Rand zu wechseln oder direkt vom Automaten abzuheben. Dann ging es weiter zum Bus und wir lernten unseren ersten Busfahrer "Edward" kennen. Als wir in unserer Unterkunft außerhalb der Metropole ankamen, wurde unsere Geduld mit einem liebevoll zubereiteten Buffet belohnt. Auf uns warteten leckere Sandwiches, Fingerfood, Salate sowie verschiedenen Fleisch - und Wurstsorten. Dazu gab es außer Wasser auch Bier und Wein aus der Region. Das nette Personal stand unserer Reisegruppe bis 1 Uhr morgens zur Verfügung und hat nicht gezögert, bei einigen Teilnehmern noch etwas Wein nachzuschenken. Na, dann Prost und Willkommen in Südafrika!

Montag, 24.12.2018: Heiligabend auf der Panamaroute unterwegs

Am Morgen des Heiligen Abends verließen wir endgültig den Großraum Johannesburg und machten uns über das Hochland auf den Weg in die mystischen Berge bei Sabie, am Fuße des Long Tom Passes. Die Ausläufer der zerklüfteten Drakensberge waren ein erster imposanter Eindruck davon, was und am nächsten Tag erwarten sollte. Doch nun zum eigentlichen Programm denn heute erwartete uns im wahrsten Sinne des Wortes die schöpferische Kreativität der Natur. Der Blyde River Canyon beeindruckt nicht nur durch seine Tiefe (immerhin ist er der drittgrößte Canyon der Welt), sondern bietet auch eine spektakuläre Sicht auf die Three Rondavels. Diese imposanten Gesteinsformationen ähneln afrikanischen Rundhäusern und begeistern täglich unzählige Touristen. Die runde Form der traditionellen Häuser Afrikas hat übrigens einen guten Grund: Es können sich in den Ecken keine Geister und Dämonen einnisten. Also, wenn man sich da mal nicht wohlfühlt. Weiter ging's zu den strudelförmigen Bourke's Luck Potholes. Eingebettet in einer filmreifen Naturkulisse, erwecken sie schon von Weitem den Eindruck, dass man hier früher etwas ganz besonderes finden konnte - nämlich pures Gold! Die Aussicht von God's Window war nun wirklich göttlich. Wer sich noch in den Regenwald traute und bis ganz nach hinten durchkämpfte, wurde mit noch schöneren Ausblicken verwöhnt. Doch bei all den sommerlichen Naturschauspielen haben wir natürlich nicht vergessen, dass wir ja Heilig Abend feiern wollten! Die gemütliche Misty Mountain Lodge war dafür der perfekte Ort. Dort angekommen wurden wir von Menschen mit Weihnachtsmützen in Empfang genommen und konnten auch gleich unsere gemütlichen Zimmer beziehen. Bevor das Weihnachtsmenü serviert wurde nahmen wir einen Aperitif im Hauptgebäude ein und lauschten der nicht ganz ernst gemeinten Weihnachtsgeschichte des Reisebegleiters. Danach kam eine Teilnehmerin schmunzelnd zu mir und wünschte sich eine Kopie, um die Geschichte im privaten Kreis weiterzuerzählen. Dann wurde auch schon das Menü serviert und wir begaben uns alle zu Tisch. Als Hauptgericht hatten wir die Wahl zwischen Steak, gegrilltem Lachs und Pasta. Hmmm, da fiel die Wahl natürlich schwer. Und auch nicht fehlen durften an Heilig Abend natürlich die Geschenke! Damit die Gäste auch in Südafrika ein wenig Heimat genießen konnten, bekam jeder 300 Gramm echten Nürnberger Lebkuchen überreicht. Passend dazu wurde nicht nur großzügig Amarula Likör ausgeschenkt sondern auch nachgeschenkt. Der Reisebegleiter hat glücklicherweise mehr von dem leckeren Getränk mitgebracht, so dass am Heiligen Abend durchgehend für das leibliche Wohl gesorgt wurde.

Dienstag, 25.12.2018: Weiterreise zum Krüger–Nationalpark – erste Pirschfahrt

Auf der Hinfahrt zum Krüger-Park standen zum Teil schon Kühe auf der Straße, also irgendwie hat sich da das Wildlife Afrikas schon angedeutet. der 2 Millionen Hektar große Tierpark ist so groß wie das Land Israel, beherbergt eine weitläufige Gras - und Steppenlandschaft und wird von mehreren, ganzjährig wasserführenden Flüssen durchzogen. Somit kann sich die Artenvielfalt der afrikanischen Region erst richtig entfalten. Unsere "Ausbeute" auf der ersten Pirschfahrt war sehr gut und konnte sich sehen lassen. Folgende Tiere haben wir entdeckt und bestaunen dürfen: Impalas, Kudus, Giraffen, Elefanten, Antilopen, Wasserbüffel, Zebras und sogar einen Geparden. Über die schwarz-weiß gestreiften Steppenbewohner haben wir gelernt, dass jedes Tier und somit auch jedes Streifenmuster einzigartig ist, ähnlich wie bei einem Barcode. Was für ein treffender Vergleich. Außerdem fungieren die Farben als perfektes Kühlungssystem. Die schwarzen Streifen nehmen die Hitze auf während die weißen Teile sie wieder abgeben. Hier zeigt sich einmal mehr die Intelligenz der Natur. Nach unserer ersten Pirschfahrt ging es weiter zum Hippo Hollow Country Estate wo wir nach einem Erfrischungsgetränk zur Begrüßung gemütlich einchecken konnten und vor dem Abendessen noch Zeit hatten, uns auszuruhen und zu erfrischen. Abends wartete auf die Gruppe ein Empfang mit frisch gekühltem und leichtem Weißwein. Unsere örtliche Reiseleiterin hat eine schöne Tiergeschichte von Nelson Mandela vorgelesen und spätestens jetzt wissen wir, wie der Elefant zu seinem Rüssel und die Giraffe zu seinem langen Hals gekommen sind. Danach haben wir das Menü genossen und den Abend gemütlich ausklingen lassen.

Mittwoch, 26.12.2018: Krüger–Nationalpark – Auf Safari im offenen Geländewagen

Nun ging es erst richtig in den Krüger-Park um die dortigen Tiere im offenen Jeep zu beobachten. Heute erreichten die Temperaturen sportliche 42 Grad. Aber auch die für Afrika typische rote Erde (Eisenoxid) sowie Akazien und andere Steppenpflanzen zauberten die perfekte Safari-Atmosphäre. Unsere beiden ortskundigen Ranger „Doctor" und „Excellent" machten ihren Namen alle Ehre und taten alles menschenmögliche, damit wir so viele Tiere wie möglich zu Gesicht bekamen. Doch bevor es losging bekam ich von meinem Ranger auch schon die erste Schelte. Warum? Ich war angeschnallt..., wie konnte ich nur! Das passierte mir während der Fahrt noch häufiger und jedes Mal bekam ich noch einen auf den Deckel. Völlig zurecht, schließlich kriegt man so nicht gerade viele Tiere zu Gesicht. Dann aber halfen „Doctor" und „Excellent" aus. Es stellte sich heraus, dass unser Ranger nicht nur Augen wie ein Adler hatte, sondern auch Lockgeräusche der verschiedensten Tiere beherrschte. Und die Steppenbewohner reagierten tatsächlich darauf. Eine Hyäne zum Beispiel wollte schon weglaufen, blieb dann aber stehen und näherte sich sogar noch etwas an, so dass wir unsere Kameras zückten und nur noch „knipsen" brauchten. Zu den Exemplaren, die wir schon am Vortag bestaunt haben gesellten sich noch viele weitere hinzu. Auch Tiere, die man dort gar nicht erwartet hätte: Adler, Warzenschwein, Hyänen, Krokodil, Schildkröte, Flusspferde, Paviane und ein Storch. Außer den Tieren zeigte uns der Ranger auch einen Marula Baum, einen Rooibus Busch (rooi=rot) und wilder Lavendel. Letztere Pflanze kann sehr hilfreich sein, denn auf der Haut bietet sie den perfekten Schutz gegen Moskitos. Auf dem Rückweg stimmten einige Teilnehmer das Lied „When the lions sleep tonight" an und unser gesangserprobter Ranger legte dann noch einen drauf. Er beschallte uns mit deutscher (!) Volksmusik und Fußball-Schlachtgesängen verschiedener Fußballvereine. Wir hatten auf jeden Fall alle Spaß auf der Fahrt. In der Lodge zurückgekehrt erlebten wir vor dem Buffet im Shangaan River Club eine afrikanische Tanz - und Theatervorführung. Die Akrobatik und körperliche Dynamik der Tänzerinnen und Tänzer haben bei uns allen einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Was da geboten wurde war „power pur". Zum Beispiel ließen sich die Tänzer aus Brusthöhe auf das Hinterteil fallen oder schwangen ihr Bein so hoch, dass sie mit der Fußspitze beinahe die Stirn berührten. Eine beeindruckende Vorstellung!

Donnerstag, 27.12.2018: Fahrt nach Pretoria

Heute machten wir uns auf die lange Fahrt nach Pretoria - der Hauptstadt Südafrikas. Auch wenn die Fahrt nicht gerade kurz war, langweilig wurde es trotzdem nicht denn schließlich reist man um zu reisen und nicht um anzukommen, oder? Tamara hatte nun endlich Zeit, uns über das Mikro mit vielen interessanten Anekdoten und Insiderwissen über Südafrika zu versorgen und wir haben wie immer (fast) alle interessiert zugehört. Die Eindrücke entlang der Landstraße fand ich auch nicht unspannend - schließlich gehört dies auch zu Südafrika. In Pretoria angekommen unternahmen wir zunächst einen kurzen Abstecher zum Paul Krüger Haus. Man kann sich lebhaft vorstellen, wie er auf seiner Terrasse saß und sich die Probleme der Leute angehört hat. Weiter auf dem Church Square hatten wir die Möglichkeit, eine Statue von ihm zu fotografieren. Zugegeben, die Umgebung war nicht gerade einladend, so sind wir dann auch schnell wieder eingestiegen und weitergefahren. Bei den Union Buildings wurden wir von der übergroßen Mandela-Statue empfangen, die dort erst seit 2013 steht. Sie wiegt 3,5 Tonnen und ist mit neun Metern die größte Statue des südafrikanischen Politikers. Ein beeindruckender Anblick. Das Abendessen haben wir dieses Mal außerhalb des Hotels genossen. Im Hussar Grill wurde für uns ein vielfältiges Buffet serviert und wir konnten den Tag noch einmal gemütlich Revue passieren lassen. Eine Teilnehmerin hat sich an dem Abend sogar mit Freunden verabredet. So klein kann die Welt manchmal sein...

Freitag, 28.12.2018: Flug nach Kapstadt – Franschhoek und Stellenbosch

Heute hieß es früh aus den Federn um die Mutterstadt Südafrikas zu entdecken - Kapstadt! Als ersten Programmpunkt steuerten wir das Taal Monument an, welches auf beeindruckende Weise an die Sprache der holländischen Einwanderer erinnert - dem Afrikaans. Steinskulpturen symbolisieren die verschiedenen Einflüsse von denen außer den europäischen auch afrikanische von Bedeutung sind. Danach ging es weiter ins malerische Franschhoek, das „französische Eck", welches von Hugenotten gegründet wurde. Bis heute zeugt ein Denkmal von den protestantischen Gründern, das zusammen mit dem Hugenotten Museum der Entstehung des schönen Ortes gedenkt. Nach endlosen Religionskriegen und Konflikten im katholischen Frankreich fanden die Hugenotten Zuflucht am Westkap und konnten hier ihren typischen Beschäftigungen wie dem Schreinern oder dem Weinanbau friedlich nachgehen. Leider wurden jedoch die landlosen Arbeiter auf den großflächigen Anbaugebieten oftmals ausgenutzt. Das berüchtigte „Dop-System" (dop=Schluck) führte dazu, dass der Lohn oftmals in Wein ausgezahlt wurde, was bei den Tagelöhnern wiederum zu Alkoholismus, Krankheiten und sogar Fehlbildungen in der Folgegeneration führte. Heute überzeugt das Städtchen hauptsächlich mit seinem französischen Flair, den gemütlichen Restaurants und exquisiten Modegalerien. Auf dem Weg zur nächsten Destination bewunderten wir die Hawequa Bergkette und genossen die beschauliche Fahrt durch die Weinberge. In Stellenbosch angekommen hatte jeder Teilnehmer Zeit, auf eigene Faust die kap-holländische Architektur zu erforschen. Die Häuserfassaden und Giebel aus der Zeit der Ostindien Kompanie versetzten die Besucher zurück in die Vergangenheit. Souvenirläden und Kunstgalerien gab es zu Hauf und es bot sich die Gelegenheit, anspruchsvollere Andenken einzukaufen. Nach dem anstrengenden Programm waren wir alle froh, zurück ins Hotel zu kommen und vor dem Abendessen noch ein wenig auszuruhen. Diniert wurde wieder in einem Restaurant außerhalb, dieses Mal im Oppi Dorp. Das war lecker!

Samstag, 29.12.2018: Ausflug rund um den Wein – Paarl in der Weinregion

Der heutige Tag stand ganz im Zeichen des Weines. Nachdem wir etwas später aufstehen konnten als sonst waren wir alle gut erholt und freuten uns auf einige der besten Tropfen in der Weinregion. Die erste Weinprobe bei Wine Taste Bovlei Wellington fand in mitten einer malerischen Landschaft statt, die uns nicht zur zum Wein trinken einlud, sondern auch zum Fotos machen animierte. Unsere Weinführerin erklärte uns die Besonderheiten südafrikanischer Weine und wir lernten, dass diese mit natürlicher Gärung bis zu 14% erreichen, also zu den höher prozentigen Weinen der Welt gehören. Zur Probe wurden verschiedene Weiß - und Rotweine gereicht, unter anderem die bekannten Rebsorten Sauvignon und Chardonnay. Mein persönliches Fazit: Die meisten (Rot-)Weine wiesen einen relativ niedrigen Tanningehalt (Bitterstoffe aus der Schale) auf und waren somit sehr zugänglich. Ich hoffe, dass alle Teilnehmer auf ihre Kosten gekommen sind und die Weine gemundet haben. Zwischendurch wurde reichlich Wasser gereicht, so dass keiner Angst haben musste zu viel zu erwischen. Nach dieser ersten Verköstigung fuhren wir zum Mittagessen, wo wir ein reichhaltiges Menü serviert bekamen und schon mal die Grundlage für die zweite Weinprobe schufen. In Paarl (Paarl=Perle) bei KWV Wine Emporium wurden wir zunächst über das Gelände geführt und lernten von dem deutschen Weinführer so einiges über die Weinkooperative. Sie erstreckt sich über ein Gebiet von 22 Hektar und produziert nicht weniger als 7 Millionen Liter Wein pro Jahr. In der Vergangenheit gab es sogar einen Gleisanschluss zum Hafen um den weltweiten Export zu beschleunigen. Die Hauptattraktion der Kooperative ist das Fass „Big Bill" aus dem Jahre 1834, das mit einem Fassungsvermögen von 21.867 Liter aufwartet. Ganz besonders war aber auch der Gang durch den „Kathedralen-Keller" mit seinen bunter Fenstern, denn dort konnten wir die mit kunstvollen Schnitzereien verzierten Weinfässer fotografieren. Im Gegensatz zu den Edelstahltanks entsteht aus diesen „echten" Eichenfässern ohne Frage der beste Wein. Und je nach Herkunft der Eiche (französisch oder amerikanisch) entwickelt sich eine andere Geschmacksnuance. Nach der Führung durften wir nicht nur einige der besten KWV Weine kosten, sondern auch andere Produkte wie einen hauseigenen Weinbrand oder den Wild Africa Cream Likör. Letzterer erinnerte uns alle ein wenig an den irischen Baileys, welcher gerne zu Eis oder Dessert serviert wird. Auf jeden Fall rundeten alle Weine, die wir probiert haben den Tag geschmackvoll ab und wir kehrten zufrieden und um einige Erfahrungen reicher zum Hotel zurück.

Sonntag, 30.12.2018: Kapstadt, die Mutterstadt Südafrikas

Wir starteten unser Kapstadt-Abenteuer mit einer Rundfahrt in die wichtigsten Stadtbezirke. Bei einem Rundgang durch das Bo-Kaap Viertel, das von Nachfahren malayischer Einwanderer bewohnt wird, konnten wir sogar einen Blick in das ein oder andere Haus erhaschen. Die überwiegend muslimischen Bewohner leben schon seit vielen Generationen in dem Viertel und sind ein wichtiger Teil im kulturellen Mosaik von Kapstadt. Danach spazierten wir durch den Company's Garden, Kapstadt's ältester Stadtpark, der 1650 von europäischen Siedlern angelegt wurde. Hier lernten wir nicht nur etwas über die Geschichte wichtiger Erforscher des afrikanischen Kontinents. Auf den großzügig angelegten Grünanlagen trafen wir auch auf ungewöhnlich zutrauliche Eichhörnchen, die so nahe herangekommen sind, dass sie einem buchstäblich aus der Hand fressen konnten. Selbstverständlich fuhren wir auch am Castle of Good Hope vorbei sowie an dem Balkon, von wo aus Nelson Mandela seine erste Rede nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis hielt. Das Highlight des Tages stand uns aber noch bevor, denn das Wetter lud gerade dazu ein, auf den berühmten Tafelberg zu fahren. Die Wartezeit wurde uns mit afrikanischer Live-Musik versüßt. So dauerte es nicht lange und wir standen gespannt in der Gondel als es auch schon hinauf in die luftige Höhe ging. Oben auf 1086 Metern wurde es dann ziemlich frisch obwohl die Sonne trotzdem brannte. Das wichtigste war jedoch, dass wir an diesem Tag großes Glück mit dem Wetter hatten! Die verschiedenen Rundgänge luden gerade dazu ein, die einzigartige Pflanzenvielfalt zu erkunden oder Fotos von der spektakulären Aussicht zu machen. Ein kurzer Ausflug an die lebhafte Victoria and Alfred Waterfront rundete den ereignisreichen Tag ab. Jetzt ging es auch endlich zum President Hotel - unserer letzten Bleibe bevor es wieder zurück in die Heimat ging. Hier wurden wir bei unserer Ankunft mit spritzigem Sekt und leckeren Häppchen verwöhnt, welche wir auch gleich am Balkon mit Blick aufs Meer genießen konnten. So macht doch der Check-in gleich doppelt soviel Spaß. Das Abendessen nahmen wir wahlweise in den umliegenden Restaurants ein und so konnte jeder das bunte Treiben von Kapstadt auf seine Art genießen.

Montag, 31.12.2018: Kap der guten Hoffnung – Sylvester in Kapstadt

Heute war wieder ein besonderer Tag, denn wir fuhren eine der schönsten Küstenstraßen der Welt - den Chapma's Peak Drive, der mit seinen 114 Kurven hoch über dem Meer in die Felsen geschlagen wurde. Auf dem Weg zum Naturreservat Kap der Guten Hoffnung legten wir verschiedenen Photo Stops ein wie den Maiden's Cove oder die Misty Cliffs. Weiter ging es an Eukalyptusbäumen und Straußenfarmen vorbei bis wir unser eigentliches Ziel erreichten - den südlichsten Punkt Afrikas! Das Kap der guten Hoffnung hat daher seinen Namen, weil nach der erfolgreichen Umrundung der Südspitze die Chancen gut standen, dass die (portugiesischen) Seefahrer wieder wohlbehalten in ihre Heimat zurückkehren konnten. Beim berühmten Holzschild musste man sogar Schlange stehen, wenn man ein Foto machen wollte, aber wenn man schon mal da ist... . Anschließend fuhren wir weiter zum Cape Point, wo die meisten die Zahnradbahn benutzten, um den alten Leuchtturm zu besichtigen. Einige hartgesottene Gäste aber sind den gesamten Weg zu Fuß hoch - und wieder runter gelaufen. Sportlich. Freilaufende Paviane („baboons") sorgten unter den Touristen immer wieder für Entzücken und den einen oder anderen Lacher. Weiter ging es zum Boulders Beach, wo wir eine große Kolonie von Brillenpinguinen bestaunen konnten. Die kleinen Kerle waren aber auch wirklich drollig anzusehen, wie sie tollpatschig durch die Gegend watschelten oder vom Wasser weggeschwemmt wurden. Nach den vielen Eindrücken war es nun Zeit für die wohlverdiente Mittagspause. Und welcher Ort eignet sich dafür besser als Simon's Town? Mit seinen typisch viktorianischen Häusern lädt der Ort zu leckeren Fish & Chips ein. Einige nutzen die Gelegenheit auch für einen Stadtbummel oder zum Kauf von Souvenirs. Der Sylvesterabend rückte nun näher und wir fuhren vorher nochmal zum Hotel zurück um uns auszuruhen. Gegen Abend empfing uns schließlich das Commodore Hotel mit reichlich Sekt und wir wurden zu unseren Tischen geleitet. Die Live Musik fing zu spielen an und das reichhaltige Buffet wurde eröffnet, so dass sich jeder nach Herzenslust bedienen konnte. Die Zeit bis Mitternacht war lang und einige Gäste konnten es kaum erwarten das Nachtleben um die Waterfront auf eigene Faust zu erkunden. Soweit so gut. Die Gäste, die geblieben sind unterhielten sich angeregt oder vergnügten sich beim Tanzen. Einige Gäste hatten Lust, einen Blick in die Zukunft zu werfen. Also, das Bleigießen ausgepackt und los ging es. Die zum Teil grotesken Formen gaben viel Stoff zur Spekulation und wir hatten großen Spaß zu enträtseln, was das neue Jahr 2019 wohl bringen wird. Kurz vor Mitternacht brachen wir zur Waterfront auf, um das einzige Feuerwerk Südafrikas zu bestaunen. Nach dem Neujahrs-Countdown und den Glückwünschen fürs neue Jahr stiegen die Raketen auf und die Böller krachten. Prosit Neujahr! Die öffentlichen Plätze wurden nun schnell rappelvoll und so nahmen wir unsere Sektflaschen mit ins Hotel und ließen den Abend gemütlich in der Lobby ausklingen.

Dienstag, 01.01.2019: Neujahrsspaziergang in Kirstenbosch

Das neue Jahr ließen wir ganz entspannt angehen. Nachdem alle entspannt ausgeschlafen haben, machten wir uns auf zu einen Neujahrs-Spaziergang im botanischen Garten Kirstenbosch, der mit einer einzigartigen Pflanzenvielfalt aufwartete. Hier gedeihen etwas 9000 von den 22000 Pflanzenarten Südafrikas - und das merkt man auch. Zunächst beschritten wir den Skywalk („Tree Canopy Walkway"), wo wir die Möglichkeit hatten, exotische Pflanzen aus der Vogelperspektive zu betrachten. Die Konstruktion erinnerte mich an die sogenannten Baumwipfelpfade in Deutschland, nur dass diese wohl nicht die Höhe von Kirstenbosch erreichen. Zur Entspannung konnte man eine Erfrischung im Restaurant einnehmen, sich einfach auf eine der vielen grünen Wiesen oder neben dem See entspannen und die Natur genießen. Gegen Abend stand das letzte Highlight der Reise an - eine Katamaranfahrt im Ozean vor Kapstadt. Als wir von der Waterfront starteten wussten wir gar nicht was uns erwartete. Nachdem wir nach der Begrüßung ein Sekt genießen durften, haben die Schiffsleute Musik angestellt und es ging los auf die Hohe See. Nach ca. einer halben Stunde wurde es spannend, denn der Steuermann fing an etwas von Walen zu erzählen. Kurz darauf zeigten auch schon die ersten Gäste aufgeregt in die selbe Richtung wo tatsächlich ein Kapwal aus dem Wasser ragte. Er wedelte mit seiner Flosse als wolle er uns zuwinken und sagen „Kommt mit!" Von den Meeressäugern haben wir noch mehrere Exemplare gesehen und uns wurde klar, dass diese Bootstour zu einem wahren Whalewatching avanciert ist. Über diese Überraschung haben wir uns alle sehr gefreut.

Mittwoch, 02.01.2019 / Donnerstag, 03.01.2019: Abschied von Südafrika – Rückflug nach Deutschland

Nach einem späten aber umso gemütlicherem Frühstück checkten wir aus und blickten wehmütig auf einen schönen Urlaub zurück. Als wir am Flughafen angekommen sind verabschiedeten wir uns von Tamara und bedankten uns für das Wissen, das sie uns während der Reise vermittelt hat. Schön, dass wir von Ihrem Erfahrungsschatz profitiert haben. Schließlich machten wir uns zufrieden auf dem Weg zum Gate. In Deutschland verabschiedeten sich die Gäste untereinander und natürlich auch vom Reisebegleiter. Die Reise ist nun zu Ende, aber die Erinnerungen bleiben. Unsere Reiseleiterin Tamara hat auf der Fahrt eine schöne Redewendung zitiert:
"You can leave Africa, but Africa will never leave you..."
Je mehr ich darüber nachdenke habe ich das Gefühl, dass sie Recht hat. Bis bald, schönes Afrika. Ich komme auf jeden Fall wieder! Und du...?

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