Reisebericht: Kreuzfahrt Südamerika – Umrundung Kap Hoorn

26.01. – 16.02.2015, 23 Tage Kreuzfahrt: Santiago de Chile – Valparaiso – Puerto Montt, Puerto Chacabuco und Punta Arenas (Chile) – Ushuaia, Feuerland–Nationalpark, Puerto Madryn und Buenos Aires (Argentinien) – Kap Hoorn – Falkland–Inseln – Punta del Este (Uruguay) – Iguazu


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Was für eine unvergessliche Reise zum Ende der Welt. Unberührte Natur. Eine einzigartige Kreuzfahrt zur Südspitze Amerikas um das Kap Hoorn auf den Spuren der großen Seefahrer und Entdecker! Unterwegs mit Benjamin Rodriguez Manzanares und 25 Seemännern
Ein Reisebericht von
Benjamin Rodriguez Manzanares
Benjamin Rodriguez Manzanares

26.1.2015 – 1/2. Tag: Flug ab Deutschland über Paris nach Rio de Janeiro

Ab Berlin flog ich mit zwölf Gästen mit Air France nach Paris, wo wir die anderen Gäste trafen. Zwei Gäste waren zu dieser Zeit schon in Rio, da sie eher da sein wollten. Diejenigen, die ab Berlin flogen, hatten in Paris ca. sechs Stunden Aufenthalt. Darum organisierte Benjamin schnell für die 13 Gäste eine Stadtrundfahrt in Paris. Es hat alles gut geklappt und hat sich gelohnt, als Überraschung Paris zu besichtigen. Medi, der Busfahrer, musste sogar Benzin tanken - aber er fuhr Schleichwege, die nur er kannte, um den großen Verkehr am Nachmittag in Paris zu meiden. Wir hatten Glück, um 19 Uhr beim Eiffelturm zu sein, da dieser plötzlich beleuchtet war, sodass wir nur staunen konnten. Wir waren da ... in Paris vor dem Eiffelturm - es war wunderschön! Danach fuhren wir weiter, um von einem anderen Punkt aus zu fotografieren und Medi zeigte uns auch die berühmte Kathedrale „Notre Dame", wo die Glocken auch für uns kurz läuteten als wir ausstiegen. Auf dem Weg zurück zum Flughafen, machten wir einen Abstecher über das Louvre Museum, den Place de la Concorde sowie über die Champs Élisées und den Arc de Triomphe.
Pünktlich waren wir am Flughafen, wo auch schon alle anderen Gäste aus München, Hannover, Düsseldorf und Frankfurt zu uns stießen. Wir flogen ca. elf Stunden mit einer Boeing 777 von Paris nach Rio de Janeiro, die uns gut gefallen hat. Da es ein Nachtflug war, waren wir alle müde und konnten einigermaßen gut schlafen.

27.1.2015 – 1/2. Tag: Ankunft in Rio de Janeiro – Altstadt

Früh am nächsten Morgen wartete Luis, unser örtlicher Reiseleiter, schon am Flughafen wo wir merkten, dass die Winterjacke überhaupt nicht mehr notwendig war. Wir brachten unsere Koffer ins Hotel und unternahmen gemeinsam einen geführten Spaziergang durch die Altstadt. Benjamin besorgte Wasser und Bananen für die Gäste, damit alle gestärkt die Stadt besichtigen konnten. Einige wollten Geld umtauschen, was auch kein Problem war, da die Wechselstube nicht weit vom unserem Hotel entfernt war. Unser Busfahrer Sidney fuhr uns ins historische Zentrum, wo wir viele koloniale Häuserfassaden, imposante öffentliche Gebäude und traditionelle Geschäfte sahen.
Die Stadt war voll mit Leuten, die hin und her gingen. Was für eine lebendige Stadt! Und architektonisch waren viele verschiedene Stile im selben Bild zusammengefasst: Alte Häuser und Hochhäuser, sowie Kirchen, die in den gläsernen Fenstern des Hochhauses reflektiert wurden. Wir besichtigen die portugiesische Bibliothek, die uns besonders beeindruckt hat. Tausende von Büchern in einem sehr alten, wunderschönen Palast. Herrlich!
Wir genossen ein sehr gutes Mittagsessen bei der berühmten „Confeitaria Colombo" in der Altstadt bei herrlichem Ambiente, mit Piano-Musik im Hintergrund. Wieder im Bus, fuhren wir an dem Platz vorbei, an dem sich das Opera Haus und das Stadtparlament befinden, das bis 1962 Rio die Hauptstadt war. Beide Gebäude stammen aus dem frühen 20. Jahrhundert.
Auf dem Weg zurück ins Hotel besuchten wir die futuristisch gestaltete "Catedral Metropolitana", eine moderne Kathedrale aus Beton und Glas, die von dem Architekten Fonseca im Oscar Niemeyer Style beeinflusst wurde. Von außen sah die Kathedrale einfach nur wie eine Pyramide aus Beton aus, aber von innen gab sie ein erstaunliches Bild ab. Wenn man nach Rio reist, ist es einfach Pflicht, die Kathedrale des Heiligen Sebastian zu besichtigen. Diese Kunst hat uns allen sehr gut gefallen. Für heute war es erstmal gut und wir waren erschöpft, also gingen wir ins Hotelzimmer. Einige von uns machten ein Schläfchen. Anschließend fuhren wir zu unserem 4-Sterne Best Western Hotel "Rio Copa", welches sich, wenn überhaupt, nur 5 Minuten entfernt vom weltberühmten Copacabana Strand befindet. Wir hatten ein kleines Problem mit einem Koffer, der verschwunden war, das sich aber schnell löste. Zum Glück fanden wir diesen und konnten nun ohne Stress gemeinsam an den Strand gehen. Benjamin hat sich als Bademeister versucht und wir haben viel Spaß in den Wellen gehabt - Das war wirklich lustig.
Nachdem wir uns nach dem Strandaufenthalt frisch gemacht hatten, trafen wir uns um 19.30 Uhr mit Luis zum Abendessen im Hotel. Heute gab es Fleisch am Spieß (typisch brasilianisch) und dazu ein reichhaltiges Buffet mit Salat und Käse. Langsam lernten wir, wie man „Ja" (Sim) oder „Nein" (No) sagen sollte, wenn wir genug Fleisch hatten. Wir waren im Restaurant „Carretao Lido", einige Minuten vom Hotel entfernt, wo wir zum ersten Mal Fleisch am Spieß genießen konnten. Die Kellner schnitten und servierten verschiedenste Arten Fleisch direkt vom Spieß. Maik sagte uns, dass man hier ordentlich satt werden würde und die Kellner einen solange bedienen, bis man „glücklich und zufrieden umkippt". Das Essen war vorzüglich und hat uns allen sehr gut geschmeckt. Einige probierten sogar noch den typischen Schnaps aus Rio und später im Hotel auch noch einen Caipirinha, um auf unsere Reise anzustoßen. Es war ein sehr langer Tag ... und so gingen wir voller Eindrücke und Vorfreude auf den nächsten Tag ins Bett.
Auf dem Weg zum Hotel machten wir einen Spaziergang am Strand entlang, um das gute Essen zu verdauern und fielen sofort müde, aber glücklich, ins Bett.

28.2.2015 – 3. Tag: Rio de Janeiro – Tijuca–Regenwald, Zuckerhut und Corcovado

Heute hatten wir wieder Glück mit dem Wetter. Nach dem Frühstück erkundeten wir in drei Jeeps den Atlantischen Regenwald Tijuca. Versteckte Höhlen und plätschernde Wasserfälle sowie eine reiche Flora und Fauna ließen vergessen, dass wir uns mitten in der 7-Millionen-Stadt Rio de Janeiro befanden. Uns hat es sehr gut gefallen und wir konnten nicht glauben, wie so ein Regenwald mitten in einer riesigen Weltmetropole sein konnte. Der erste Stopp unserer Jeep-Tour war der chinesische Aussichtspunkt, von dem aus man die ganze Stadt sehen konnte. Und in dieser Kulisse machten wir unser erstes Gruppenfoto. Weiter fuhren wir zum Besucherzentrum des Nationalparks Tijuca, wo wir einen Spaziergang bis zu einem kleinen Wasserfall machten. Dort stießen wir auf zwei Nasenbären - sehr süß!!! Es war sehr heiß und schwül, aber zum Glück gab es eine Quelle, an der man sich erfrischen konnte. Auf dem Weg zum Hotel fuhren wir durch ein Favela Viertel sowie durch die Strandpromenade von Leblon und durch die weltberühmte Stadt Ipanema. Wir fuhren vorbei an dem Hotel, in dem die deutsche Fußballmannschaft die erste Nacht schlief, als diese im Jahr 2014 Weltmeister wurde, bevor Sie nach Berlin flog, um mit allen zu feiern.
Wir hatten eine knappe Stunde Freizeit bis zum Mittagessen, um im Pool des Hotels oder am Strand zu baden. Pünktlich um 13:15 Uhr trafen wir wieder auf Luis und fuhren zu einem der berühmtesten Wahrzeichen Rios: dem Zuckerhut. Wir fuhren mit der Seilbahn auf den Gipfel des Berges. Auf einer Höhe von 440 Metern genossen wir einen fantastischen Ausblick auf Rios weltberühmte Strände Copacabana, Ipanema und Leblon. Und schon standen wir vor dem weltberühmten „Zuckerhut". Der Berg ist ein 394 Meter hoher Granitfelsen (Morro), der den bildhaften Namen aufgrund seiner Form erhielt. Seinen Gipfel erreichten wir mit einer Seilbahn in zwei Etappen. Deren Seitenwände waren komplett verglast, sodass wir bereits während der Auffahrt von allen Seiten eine herrliche Aussicht hatten. Vom Gipfel aus hatten wir einen noch umfangreicheren Blick und genossen später einen traumhaften Sonnenuntergang über die weltberühmten Strände Copacabana, Ipanema, Leblon und Aterro de Flamengo. Von Weiten konnten wir sogar den Granitfelsengipfel Khristus, zu welchem wir im Laufe der Reise noch hinfahren sollten, sehen.
Anschließend setzten wir unsere Stadtrundfahrt fort: es ging nach "Cidade Maravilhosa". Dort angekommen, erblickten wir als erstes das Sambodromo, wo sich die großen Sambaschulen alljährlich beim Karneval präsentieren. Im Fernsehen werden die Bilder vom Karneval immer im Februar ausgestrahlt, aber heute kamen wir in den Genuss, diesen Ort, an dem wunderschöne Körper und Kurven für die ganze Welt tanzen, zu bestaunen. Es war Ende Januar und sie trafen schon alle Vorbereitungen für den Karneval. Später machten wir einem Stopp vor dem Haupteingang des riesigen Fußballstadions "Maracanã", in dem Deutschland sieben Tore gegen Brasilien machte und später gegen Argentinien die Weltmeisterschaft gewann.
Wir fuhren weiter zum Corcovado, der mit seinen 710 Metern der höchste Berg in Rio ist. Um 16:20 Uhr fuhren wir mit der Corcovado-Bergbahn die 3,7 Kilometer lange Strecke hinauf auf den Gipfel. Dort thront in 710 m Höhe die 38 Meter mächtige Christus-Statue über die ganze Stadt. Von hier hatten wir einen spektakulären Rundum-Blick über Rio und die Bucht von Guanabara. Einfach herrlich. Ein atemberaubender Ausblick. Wir werden es nie vergessen und konnten verstehen, warum diese Christus Statue zu den sieben neuen Weltwundern gehört. Ein Foto von da oben zu machen erwies sich als gar nicht so einfach mit so vielen Touristen auf so engem Raum, aber wir taten unser Bestes. Von hier oben sahen wir den Zuckerhut, auf welchem wir vorher waren und hatten einen Überblick über die 7-Millionen-Einwohner Stadt. Wieder unten angekommen, nutzten viele Gäste die Freizeit, um Postkarten und Souvenirs für ihre Lieben zu Hause zu kaufen.
Später im Hotel nutzten die Gäste erneut 45 Minuten um sich für das Abendessen frisch zu machen. Es war unser erstes gemeinsames Abendessen und wir wollten uns alle vorstellen. Einfach sagen wer ich bin, woher ich komme und warum ich diese wunderschöne Reise angetreten habe. Langsam wollten wir uns auch alle namentlich kennen. Wir waren aus ganz Deutschland: Dresden, Chemnitz, Hannover, Frankfurt, München, u. a., und sogar ein Spanier war dabei ;) Das Buffet war köstlich. Im Anschluss schlug Benjamin einen Spaziergang entlang der Strand Promenade vor und den Abend mit einem Coconut oder Caipirinha ausklingen zu lassen. Dies war eine gute Gelegenheit, um sich von Rio zu verabschieden.

29.01.2015. Tag: Flug nach Foz do Iguazú – Brasilianische Wasserfälle

Nach einem tollen Frühstück in Rio, fuhren wir mit Luis zum Flughafen, von wo wir heute nach Foz do Iguazú flogen. Pünktlich verabschiedeten wir uns von Luis und wünschten ihm alles Gute. Er zeigte uns voller Begeisterung die Weltmetropole des Karnevals. Mit einer Maschine der Fluggesellschaft Tam flogen wir nach Iguazu. Mittags erreichten wir das Dreiländereck Brasilien, Argentinien und Paraguay. Heute stand ein langersehntes Highlight auf dem Programm: die Iguazu-Fälle.
Unsere örtliche Reiseleiterin Maike wartete schon auf uns. Da wir noch nicht ins Hotel einchecken konnten, fuhren wir direkt zum Nationalpark, wo wir auch eine Kleinigkeit zu Mittag aßen. Am Nachmittag besuchten wir die brasilianische Seite der Wasserfälle. Inmitten eines subtropischen Urwaldes donnerten die Wassermassen mit großem Getöse bis zu 80 Meter hinab. Von den verschiedenen Aussichtsplattformen hatten wir einen tollen Panoramablick über die Wasserfälle. Die Gewalt dieses Naturschauspiels zu Hören und Sehen war ein unvergessliches Erlebnis!
Das Wetter war sehr unbeständig und es regnete gelegentlich. Auf dem Weg zum National Park, sahen wir, wie der Himmel sich langsam lichtete und die Sonne zum Vorschein kam. Somit besuchten wir am Ende bei Sonnenschein die Wasserfälle auf der brasilianischen Seite, wo die Gäste dieses faszinierende Panorama bestaunen konnten. Wir spazierten den rund ein Kilometer langen Weg entlang. Am Ende erreichten wir ein wunderschön angelegtes Plateau, wo man diese enorme Kraft des Wassers ganz nah erleben konnte. Wie gesagt, ein berauschendes Erlebnis! Als wir heute Morgen beim Frühstück in Rio de Janeiro saßen, hätten wir nie gedacht, dass wir so ein Naturschauspiel bei schönstem Wetter erleben würden. Es war wie in einem Hollywood Film ... mit dem Unterschied, dass es real war.
Später entschieden sich einige Gäste für einen einzigartigen und unvergesslichen Helikopter- oder Hubschrauberflug über den Wasserfällen - es war bombastisch. Durch die unzähligen Eindrücke waren alle ein bisschen müde und so nahmen wir unser Bett für ein kleines Nickerchen im Hotel San Martin & Resort mit großer Freude in Anspruch. Im Hotel gab es einen riesigen Pool und eine sehr große grüne Anlage zum Entspannen, die viele von uns nutzten. Total begeistert und dankbar für diesen tollen Tag organisierte Benjamin drei große Tische im Restaurant, um die ersten Tage dieser Rundreise ausklingen zu lassen. Das erste Getränk wurde heute von Eberhardt spendiert und wir stießen gemeinsam auf eine weitere schöne Reise an!

30.01.2015 – 5. Tag: Argentinische Wasserfälle

Heute mussten wir früh aufstehen, da wir vier Mal zwei Grenzen überqueren mussten und manchmal kann dies sehr lange dauern. Wir passierten mit dem Bus die Grenze nach Argentinien und überquerten dabei die so genannte "Freundschaftsbrücke". Schon im National Park und per Schmalspurbahn gelangten wir bis zum argentinischen Teil der Wasserfälle. Wegen Hochwasser konnte man bis vor vier Wochen nicht mit der Schmalspurbahn zur Teufelsschlucht, der berühmtesten Aussichtsplattform, fahren. Aber wir hatten Glück, denn sie war schon wieder geöffnet. Mit dieser witzigen Bahn fuhren wir erstmal bis zur Teufels-Schlucht, wo wir einen Spaziergang über das Wasser bis zum Teufels-Aussichtspunkt machten. Es war total beeindruckend. Unbeschreiblich. Die Kraft des Wassers, die Ruhe und gleichzeitig die Gewalt eines Flusses. Wir hatten genug Zeit um viele Bilder und Videos zu machen und wurden ein kleines bisschen nass, obwohl es keine Wolken gab. Das Wasser kam diesmal nicht von oben, sondern von unten zu uns;) Herrlich.
Wir hatten den ganzen Vormittag Zeit, um die unvergesslichen und legendären Wasserfälle auf der argentinischen Seite inmitten des Regenwaldes zu erkunden. Wir machten einen Spaziergang entlang der Fälle, von wo aus wir immer wieder tolle Ausblicke über die gewaltigen Wassermassen hatten. Die Größe, Kraft und Lautstärke der über 200 Meter hohen Wasserfälle ist einfach spektakulär. Bei diesem zweiten kleinen Rundgang konnten wir die Fälle von verschiedenen Plattformen aus betrachten. Wir sahen, wie kleine Regenbogen durch das ständige Zusammentreffen von Sonne und Wasser entstanden und in ihrer ganzen Farbenpracht glänzten!
Wir hatten langsam Hunger und bekamen ein leckeres Buffet mit Salat, Pasta, gegrilltem Fleisch und Obst im La Selva Restaurant. Am Nachmittag fuhren wir zurück ins Hotel, wo wir Zeit für Entspannung oder Erkundungen auf eigene Faust hatten. Einige besuchten einen Vogelpark, der nicht weit weg vom Hotel war, und andere wiederholten, wie gestern, ein gemeinsames Treffen im Pool mit einem Caipirinha oder einem Mojito.
Locker und vollkommen gelassen genossen wir im Anschluss unser letztes gemeinsames Abendessen in Iguazu mit einem leckeren Buffet. Ab morgen würden wir nicht mehr auf der Erde schlafen sondern auf dem Wasser... und wir freuten uns alle langsam schon drauf.

31.01.2015 – 6. Tag: Flug nach Buenos Aires – Einschiffung auf die "Golden Princess"

Im San Martin Hotel genossen wir ein leckeres Frühstück mit Papaya und Orangen, bevor wir zum Flughafen fuhren. Heute mussten wir wieder zwei Grenzkontrollen überqueren, aber es klappte ohne Probleme und wenn wir warten mussten, konnten wir auch mal, wie gestern, im Bus singen oder Witze erzählen. Am argentinischen Flughafen verabschiedeten wir uns von Maike und wünschte ihr alles Gute. Wir flogen mit Lan Chile ca. zwei Stunden in die argentinische Hauptstadt Buenos Aires am Rio de la Plata, dem silbernen Fluss, den wir bei der Landung sahen. Die größte Flussmündung der Welt (mehr als 220 km breit) ... unglaublich!
Bei der Landung sahen wir, wie riesig Buenos Aires war. Diese Stadt ist wie ein Kaleidoskop aus bunten, malerischen Häusern und Stadtvierteln, glitzernder Moderne und berührendem Charme, das wir alles morgen bei einer Stadtrundfahrt sehen würden. Wir gingen erstmals direkt an Bord der „Golden Princess". Alle von uns waren begeistert und auch aufgeregt, da es für einige von uns die erste Kreuzfahrt war. Unsere Koffer wurden entgegengenommen und aufs Zimmer gebracht. Wir mussten ein Formular ausfüllen und unseren Reisepass bei der Kontrolle abgeben und wurden mit einem Bus vom Terminal bis zum Schiff gebracht. Und dort war unser Schiff ... riesig groß... Die „Golden Princess", mit der wir das Ende der Welt entdecken würden. Das Einchecken verlief problemlos und wir konnten unser Zimmer bereits betreten und bestaunen. Die Meistens von uns hatten ein Zimmer mit Balkon und waren begeistert davon.
Treffpunkt war um 17 Uhr bei der Kalypso Bar. Dort buchten wir die Getränke-Pakete und machten einen Rundgang auf dem Schiff. Vor allem Deck 14 und Deck 7 waren sehr interessant. Dort befanden sich der Pool, die Restaurants und das Theater. Langsam wurde uns alles etwas vertrauter und es war wichtig für die Orientierung auf dem Schiff. Von außerhalb betrachtet sah die Erkundung wohl aus, wie eine Polonaise. Wir wollten täglich alle gemeinsam zu Abend essen und Benjamin musste mit dem Maître reden, damit dies auch klappt. Da heute viele Leute das Gleiche wollten, ließen wir Benjamin die Zeit, es erst ab morgen zu versuchen und jeder aß das, was für heute vorgeplant war. Nach einer Stunde und mit Absprache des Maître, konnte Benjamin es arrangieren, dass ab morgen alle gemeinsam im Donatello Restaurant essen konnten. Unsere Tische hatten die Nummern 176, 178, 179 und 180. Somit saßen wir alle beieinander. Die Tische befanden sich sogar am Fenster, sodass wir beim Essen auch eine schöne Sicht hatten.
Um 8 Uhr trafen wir uns wieder mit zwölf Gästen, um mit Benjamin „Buenos Aires" bei Nacht zu erkunden. Wir machten einen sehr schönen Spaziergang bis ins Zentrum und sahen alte Bahnhöfe, den englischen Turm, der der Stadt von den Engländern geschenkt wurde, bis hin zur Einkaufshauptstraße „La Florida". Bei der „Avenida de Mayo" hatten wir schon Durst und setzten uns deshalb ins älteste Cafe Südamerikas, welches gleichzeitig und eines der zehn besten Cafés der Welt ist. Die Rede ist vom „Cafe Tortoni", das 1858 gegründet wurde und seitdem nie geschlossen hatte. Die Bilder im Cafe Tortoni zeigten, dass es jederzeit von Intelektuellen, Politikern und Künstlern besucht wurde. Benjamin schlug vor, mit dem Taxi zurück zum Hafen zu fahren, aber zu seinem Erstaunen wollten alle wieder zu Fuß die 40 Minuten zurück laufen, obwohl wir schon müde waren: Ich war sehr stolz auf meine Wandergruppe. Auf dem Schiff angekommen, wünschten wir uns eine erste gute Nacht an Bord.

01.02.2015 – 7. Tag: Buenos Aires

Die Nacht war sehr ruhig und erholsam. Man konnte entweder auf der 6. oder 14. Etage frühstücken. Heute machten wir einen Tagesausflug nach Buenos Aires. Dieser war nicht von uns geplant, sondern von Eberhardt inklusiv im Programm. Wir fuhren zum Terminal wo wir Liliana und die deutschstämmige Simone trafen. Sie waren unsere Reiseleiterinnen, mit denen wir die bunten Viertel von Buenos Aires besuchten.
Wir besichtigen zunächst das Regierungsviertel mit der Plaza de Mayo, wo uns erzählt wurde, dass dort heute immer noch Proteste und friedliche Kundgebungen stattfinden. Einmal pro Woche protestierten die Mütter, deren Kinder zu Zeiten des sog. schmutzigen Krieges (Guerra Sucia) zunächst spurlos verschwunden waren, am „Las madres de la Plaza de Mayo". Dort auf, der einen Seites des Platzes befindet sich „La casa Rosada", ein rosafarbenes Haus, wo die Präsidentin täglich ihr Amt ausübt. Links davon war der Balkon zu sehen, wo Evita und später Madonna im Film über Evitas Leben zum Volk sprachen („Don´t cry for me Argentina..."). Am selben Ort besichtigen wir auch die Kathedrale, wo der heutigen Papst Franziskus als Priester die Messe gehalten hat. Es war schön zu sehen wie ein ganz normaler Mensch, der am heutigen Sonntag die Messe hält, auch zum Priester gewählt werden kann. Am selben Ort befindet sich auch das alte weiße Rathaus oder auch „Cabildo" genannt. Zurück im Bus, fuhren wir ins berühmte Künstlerviertel La Boca. Hier hatten wir ein wenig Freizeit, um die Caminito Gasse auf eigene Faust zu erkunden. Dort sahen wir einigen Paaren beim Tango tanzen zu.
Das Mittagessen fand heute im Puerto Madero Hafen statt, ein neuer, sehr moderner Stadtteil, mit vielen Restaurants und Terrassen. Hier konnte der Ein oder Andere sein erstes gegrilltes, argentinisches Rindfleischfilet genießen. Später fuhren wir ins San Telmo Viertel, wo heute ein Antiquitäten-Markt und auch ein Flohmarkt stattfanden. Es war Sonntag, 13.30 Uhr, bei 30 Grad und trotzdem war hier sehr viel los... die Straßen waren voller Menschen und Touristen, die bis zum Platz der Reconquista hin und zurück strömten. Bei dem ganzen Trubel fanden zwei unserer Gäste unseren Treffpunkt zunächst nicht mehr, aber nach 10 Minuten waren wir alle wieder beisammen.
Einige Gäste wollten Souvenirs aus dem Hard Rock Cafe kaufen, also fuhren wir bis zum Recoleta Viertel, wo sich das Hard Rock Cafe befindet. Dort ist auch der Friedhof, wo Evita begraben ist. Wir fuhren auch am Obelist und am Opernhaus oder auch „Colon Theater" genannt, vorbei. Dieses Opernhaus zählt zu den drei Opernhäusern mit der besten Akustik auf der ganzen Welt. Die anderen beiden sind das Opernhaus in Wien und Mailand. Unsere Stadtrundfahrt war fast zu Ende. Benjamin verkündete noch im Bus via Mikrofon, die gute Nachricht, dass wir ab heute alle zusammen essen können. Unser Platz im Restaurant hat uns gut gefallen, da wir sogar am Fenster saßen und zudem in einer Ecke, wo es recht ruhig war. Vor dem Abendessen hatten wir eine Notfall- und Rettungsübung, die Pflicht für uns alle war. Wir mussten alle mit Rettungsweste an verschiedene Orte des Schiffes gehen und gut zuhören, wie man sich bei einem Notfall verhalten muss.
Nach dem Abendessen legte das Schiff zum ersten Mal ab und einige von uns trafen sich am Heck des Schiffes, um sich mit einem Taschentuch winkend, von Buenos Aires zu verabschieden. Es war ein Erlebnis und ein gutes Gefühl diese Kreuzfahrt-Reise bis zum Ende der Welt anzutreten. Wir verließen Buenos Aires und die Golden Princess lief aus dem Hafen entlang der schmalen und flachen Gewässer des Rio de la Plata aus. Nun nahmen wir Kurs nach Montevideo. Ca. um 22 Uhr gab es Karaoke in der Explore Lounge Bar auf Deck 7, wo Benjamin für acht unserer Gäste „Reach for the Stars" sang. So schlimm war es wohl gar nicht, da am Ende sogar geklatscht wurde ;) Getanzt wurde auch und gegen 23 Uhr gingen wir langsam ins Bett, um fit für den nächsten Tag zu sein.

02.02.2015 – 8. Tag: Montevideo, Uruguay

Über Nacht und am frühen Morgen navigierte die Golden Princess östlich durch die schmalen Kanäle des rio de la Plata. Am Morgen erreichten wir die uruguayische Hauptstadt Montevideo, auch am Rio de la Plata gelegen, mit mehr als 1.300.000 Einwohnern. Als wir uns dem Hafen näherten, wurden wir wieder von einem lokalen Einweiser aufgenommen, der uns sicher zu unserem Liegeplatz führte. Die meisten von uns machten einen geführten Stadtrundgang und eine Panorama-Rundfahrt, bei denen wir die Stadt sehr gut kennenlernen konnten. Vier Gäste von uns wollten die Stadt eigenständig erkunden und nahmen sich deshalb ein Taxi.
Wir waren alle begeistert von unserem örtlichen Reiseleiter Ricardo, der ständig über sein Land und diese Stadt erzählt hat, wie zum Beispiel die Geschichte vom Denkmal des Admirals Graf Spee aus dem Zweiten Weltkrieg.
Wir wurden in die schönsten Grünanlagen der Stadt geführt. Dazu zählen der Parque Prado, der Battle & Ordoñez Park und der Unabhängigkeitsplatz, auch Independencia Platz, genannt. Der älteste Platz, Montevideo, im Zentrum ist voller wunderschöner, alter Gebäude. Wir besichtigten das Parlament und staunten über die inneren Räume voller Marmor aus vielen verschieden Farben. Diese Majestätik im neoklassischen Stil des Legislativ Palast ist berümt als eines der schönsten Abgeordneten-Häuser der Welt. Es sah so ähnlich aus wie in Washington, Berlin oder La Havanna, allerdings ohne Kuppel. Wir fuhren durch verschiedene Viertel der Stadt und konnten sehen, wie die Leute wohnen. Hier gab es nicht so viele Gitter wie in Rio, da man von Montevideo sagt, es wäre die lässigste Hauptstadt des Kontinents und so ein Gefühl haben wir auch mitbekommen. Man sagt Montevideo ist die Tochter von Buenos Aires und wir konnten nur sagen, dass sie eine schöne Tochter war.
Unser nächster Halt war Pflicht für alle Fussball-Fans und auch für die, die es nicht waren. Denn hier fand 1930 die erste Fußball-Weltmeisterschaft statt. Von 1924 bis 1928 war Fußball noch Teil der Olympischen Spiele, wo Uruguay mit seinem guten Fußball die Welt verzauberte. Und nun zum ersten Mal unter der Organisation der FIFA, fand hier 1930 die erste Weltmeisterschaft statt, wo im Finale wieder Uruguay gegen Argentinien mit 4:2 gewann. Es war sehr interessant nicht nur das Stadion und die Tribüne zu besichtigen, sondern auch das Fußball Museum zu sehen, in dem auch ein kurzes Video abgespielt wurde. Darin konnte man sehen, wie der Torhüter damals mit Mütze gespielt hat, und wie die Schuhe und Fußballtrikots damals ausgesehen haben. Uns hat es dort sehr gut gefallen.
Nach einem letzten Stopp am Fluss von Rio De la Plata mit Montevideo im Hintergrund, fuhren wir zurück Richtung Hafen, immer an der Küste entlang, und sahen dabei, wie die Einwohner hier am Strand einen sonnigen Tag genossen. Das Wasser war halb Salz-, halb Süß-Wasser und einige große Wellen waren auch zu sehen. Dabei konnte man nicht sicher sein, ob es das Meer oder ein Fluss war, obwohl die braune Farbe des Wassers eindeutig auf einen Fluss hinwies. Nicht weit vom Hafen entfernt, war ein schöner Markt, wo man gegrilltes Fleisch probieren konnte, falls man noch keine Lust hatte, schon so früh an Bord zu gehen. Einige Gäste wollten nicht sofort an Bord gehen und blieben noch eine Weile in der Stadt, um zu bummeln. Es war wichtig, bis spätestens 17 Uhr zurück zu sein, da wir um 18 Uhr ablegen würden. Wir trafen uns heute um 18:30 Uhr zum gemeinsamen Abendessen. Gegen 22 Uhr trafen wir uns erneut um etwas zu tanzen oder ein Lied beim Karaoke zu singen. Heute konnten wir ein wenig länger feiern, da morgen kein Ausflug auf dem Programm stand, sondern ein ganzer Tag auf See.

03.02.2015 – 9. Tag: Erholung auf See

Heute hatten wir unseren ersten Tag auf See. Während der Fahrt entlang der argentinischen Küste in Richtung Süden konnten wir einen entspannten Tag an Bord genießen. Das Schiff bietet zahlreiche Möglichkeiten für kulturelle und sportliche Aktivitäten oder man genießt die langen Sommertage einfach an Deck!
Man kann jederzeit die Zwischensumme am Automaten neben der Rezeption mit der „Cruiscard" abfragen. Somit kann man überprüfen, ob man etwas vergessen, oder ob man sich verrechnet hat. Aus gesundheitlichen Gründen wurden wir gebeten, die Hände des Öfteren mit Seife zu waschen, sie 30 Sekunden einwirken zu lassen und die Hände danach gut mit Wasser abzuspülen. Bevor man ins Restaurant geht, sollte man sich die Hände mit Alkohol-Gel desinfizieren, um Bakterien und Verunreinigungen zu vermeiden.
Ein paar von uns trafen sich am Heck des Schiffes, wo noch ein Pool war und schwammen dort im warmen Wasser. Wir sollten einen kleinen Ball besorgen, damit man auch im Pool spielen konnte. Oben auf Deck 16 hatten wir ein paar Liegen für uns und konnten dort die Sonne genießen. Es war sehr sonnig und ruhig, aber plötzlich zog sich der Himmel mit dickem Nebel zu. Jetzt waren wir in Mitten von niedrigen Wolken. Die Temperatur blieb weiterhin angenehm, aber man konnte nichts mehr sehen. Deswegen musste der Kapitän aus Sicherheitsgründen alle fünf Minuten ein Horn blasen.
Zum Abendessen trafen wir uns heute schon um 18 Uhr, da uns der Kapitän zwischen 19 Uhr und 19:45 Uhr begrüßen wollte. Bei der Begrüßung stießen wir mit Champagner an und der Kapitän Nicolo Bommarco wünschte uns allen eine schöne Kreuzfahrt und soweit lief alles „piccobello". In der Mitte von Deck 5 war eine Pyramide aus hunderten von Gläsern aufgebaut worden, wo der Champagner langsam von der Spitze nach unten floss.
Wie üblich fand in den nächsten Tagen wieder ein Karaoke Abend statt bei dem sich viele von uns trafen und anschließend noch einen Twist tanzten. Andere sahen sich das Musical Stardust im Theater an. Es gab viele Möglichkeiten, wie man seinen Abend gestalten, und sich unterhalten lassen konnte.

04.02.2015 – 10. Tag: Puerto Madryn und Halbinsel Valdés (Argentinien)

In den frühen Morgenstunden erreichten wir Puerto Madryn, das Tor zum schönsten Tierschutzpark Südamerikas. Die meisten von uns machten heute Ausflüge, deshalb teilten wir uns in zwei Gruppen auf: Zwölf Gäste reisten zur Halbinsel Valdes und zehn Gäste fuhren nach Punta Tombo im Süden, wo man auch Pinguine sehen kann. Benjamin begleitete den größeren Teil der Gruppe und die örtliche Reiseleiterin Diana. Puerto Madryn ist eine kleine Ortschaft mit einem langen Pier, an dem man ca. 10 Minuten entlang laufen muss, um dort anzukommen. 1974 hatte Puerto Madryn nur ca. 5.000 Einwohner und heute sind es mehr als 90.000. Eine wichtige Rolle für diese Zuwanderung spielt die Aluminium- und Blech-Industrie.
Wir hatten Glück mit dem Wetter. Frühs hatte es viel geregnet, aber im Laufe des Tages öffnete sich der Himmel immer mehr für uns, sodass die Sonne scheinen konnte. Unser Ziel heute war die Halbinsel Valdés, auf der See-Löwen, See-Elefanten, Ñandus, Magellan-Pinguine und viele andere Seevögel leben. Vor zehn Jahren wurde die Halbinsel aufgrund dieses einzigartigen Schatzes zum Naturerbe der Menschheit erklärt. Bei einem Ganztagesausflug konnten wir die Tierwelt bestaunen. Unser erster Halt war das Besucher Zentrum, wo man auch auf die Toilette gehen konnte. Wir mussten mehr als 100 Kilometer fahren, aber es hat sich gelohnt. Wir kannten Pinguine nur vom Zoo oder aus dem Fernsehen, aber niemand von uns hätte sich vorgestellt, dass wir so nah an die Pinguine herangehen könnten. Und mit nah meine ich weniger als einen Meter und das in der freien Natur! Wir mussten das Fahrzeug wechseln, da der Bus nicht bis dahin fahren konnte. Nun befanden wir uns im Estancia San Lorenzo Pingüinera oder Magellan-Pinguinen Naturschutzgebiet. Die Pinguine sind hier zu Hause und wir mussten aufpassen, ihre Laufwege nicht zu kreuzen. Sie waren sehr zahm und wir konnten sie ohne Probleme fotografieren. Einige Gäste waren ans Meer gefahren um schwimmen zu gehen oder um Sonne zu tanken. Wir waren total begeistert diese einzigartigen Tiere von dieser nahen Distanz aus betrachten zu können. Hier leben mehr als 70.000 Pinguin-Paare mit ihrem Nachwuchs. Man kann die Jungtiere ganz einfach von den Eltern unterscheiden, weil die jungen Pinguine noch Federreste auf ihrer Haut haben, die sie mit der Zeit verlieren. Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Pinguins beträgt ca. 17 Jahre und man kann sie nur am Südpol vorfinden.
Unser Mittagessen fand auch hier am Estancia San Lorenzo statt, wo es gegrilltes Fleisch mit Salat und Salami Tapas zu essen gab. Dazu gab es einen guten Rotwein, der uns auf den Rückweg zum Schlafen brachte. Aber vor der Rückfahrt wartete noch ein großes Highlight im Punta Norte, in der San Matias Bucht: See-Löwen. Unter ihnen befand sich sogar ein Albino. Diese Seelöwen Kolonne bestand aus ca. 1.100 Tieren und 300 Babies. Sie waren meistens alle am Strand oder beim Baden. Sie fühlten sich durch unsere Geräusche gestört. In den ersten Monaten bleiben die Babies immer bei den Müttern, um alles richtig zu lernen. Mit einem Fernglas konnte man auch zwei See-Elefanten am Ende des Strandes betrachten. Diana erzählte uns später im Bus etwas über die Fortpflanzung und das Leben dieser beiden schönen Tiere. Auf dem Rückweg zum Hafen sahen wir auch Ñandus, die von der Familie der Kamele und Dromedare stammen.
In Puerto Madryn hatte es vor kurzem stark geregnet und viele Straßen waren überflutet. Zurück im Hotel, machten wir uns schick für das Abendessen, das wieder sehr lecker war, so wie jeden Abend. Heute gab es auf Deck 7 Rock and Roll Musik aus den 70-er Jahren, die uns zum tanzen brachte. Mit einem unvergesslichen Sonnenuntergang verabschiedeten wir uns von dem Tag heute und kurz danach, auf der anderen Seite des Schiffes, begrüßte uns ein unglaublicher Vollmond, der sich bis spät in die Nacht eindrucksvoll im Wasser spiegelte.

05.02.15 – 11. Tag: Erholung auf See

Heute brauchten wir keinen Wecker, da wir diesen Tag auf See genießen konnten. Wir entspannten uns an Bord des Schiffes und ließen uns verwöhnen! Im Laufe des Tages wird die Golden Princess einem Süd-östlichen Kurs folgen, der durch den atlantischen Ozean führt bis hin zum nächsten Ziel, dem Hafen Stanley. Während unserer Reise haben wir mitbekommen, dass wir Stabilisatoren an Bord haben. Sie sind im Schiff eingebaut, um die harten Stöße zu dämmen, und somit eine komfortable und sichere Reise gewährleisten. Auf der Golden Princess sind Stabilisatorenflügel in der Mitte des Schiffes angebracht, ca. 5 Meter unter dem Wasser und von dort aus 10 Meter an den Seiten des Schiffes. Bei ruhigem Seegang werden diese wieder eingezogen und verstaut.
Heute konnten wir erfahren, dass bei der Weltmesse 1962 in Seattle nicht genügend Hotelzimmer vorhanden waren und deshalb entstand die Idee für Princess Cruises. Der einheimische Geschäftsmann Stanley McDonald versuchte auf eine einzigartige Weise dieses Problem zu lösen. Bei der Bearbeitung daraufhin, hat er eine Kreuzfahrtlinie erschaffen und damit Geschichte geschrieben.
Das Schiff bietet zahlreiche Angebote wodurch es nie langweilig wird. Einige Leute gingen ins warme Wasser in einem der Pools ganz hinten wo sich auch zwei Whirpools oder sogennante Jacuzzis befinden. Ich traf mich um 15 Uhr mit einem Gast um Bingo zu spielen. Beinahe hätten wir dabei 400 US Dollar gewonnen, uns haben nur zwei Zahlen gefehlt, das war echt knapp. Oben wurden auch Filme auf dem offenen 14. Deck angeboten. Die Leinwand des Kinos „Movies under the Stars" ist ca. 27 m² groß und hat ein Soundsystem mit einer Leistung von 69.000 Watt.
Heute trafen wir uns wieder zum Abendessen und freuten uns schon auf die Falkland Inseln. Diese gehören zu Britannien, weshalb dort auch Linksverkehr herrscht. Zu späterer Stunde konnte man mit der „Leal" Band wie jede Nacht auf Deck 7 tanzen. Anschließend gingen wir schlafen, um fit für den nächsten Tag zu sein.

06.02.15 – 12. Tag: Stanley, Falkland–Inseln

Während der Nacht ist die Golden Princess Süd-östlich weitergefahren, bevor wir am frühen Morgen, gegen ca. 7 Uhr, die Nord-Ost Küste der Falkland Insel erreichten. Wir fuhren bis zum Naturhafen von Port William im Ost-Falkland, wo wir Anker legten. Von dieser Position aus wurden wir mit dem Tender nach Stanley am Land gebracht. 124 Passagiere passen auf jeden Tender. Die Überfahrt dauert ca. 30 Minuten.
Die zwei Hauptinseln, Ost- und West-Falkland bilden zusammen mit 776 weiteren Inseln das gesamte Archipel. Die Falkland-Inseln liegen inmitten des Atlantischen Ozeans, 500 Kilometer vom Festland entfernt. Die Buchten, Meeresarme und Strände sind Lebensräume vieler Tiere wie Kormorane, Austernfischer, Pinguine, See-Elefanten und Commerson Delphine, die einige von uns von Nahem zu sehen bekamen.
Viele von uns buchten eine geführte Standrundfahrt am Nachmittag durch die Hauptstadt Stanley. Vormittags fuhren sie aber erst einmal mit Benjamin im Tender zum Hafen um diese entfernte Gegend zu entdecken. Sie ist das Zuhause von etwa 2560 Einwohnern. Die Anzahl der dort lebenden Pinguine ist ca. dreimal so groß. 54% der aktuell bestehenden Bevölkerung wurden auf den Falkland-Inseln geboren, 27% sind Britischer Herkunft und 6% Chilenischer. Einige von uns unternahmen morgens eine Erkundungstour in die Natur, um die niedlichen Pinguine hier zu beobachten.
Gemeinsam mit Benjamin erkundeten wir die Hauptstadt Stanley und uns wurde erzählt, dass die Falkland-Inseln ein unabhängiges selbstverwaltendes Überseegebiet von Großbritannien sind, finanziell unabhängig, steht militärisch allerdings unter Befehl des Vereinigten Königreichs. Wir hatten Glück mit dem Wetter, da es nicht geregnet hat und kalt war es auch nicht. Die Inseln liegen so nah am Südpol wie London am Nordpol liegt und die Sommertemperaturen reichen bis ca. 25 Grad. Heute hatten wir etwa 17 Grad und daher war es recht angenehm. Wir besichtigen erstmal die Christ Church Kathedrale, die südlichste anglikanische Kathedrale der Welt. Während wir uns unseren Weg durch diese charmante kleine Stadt bahnten, konnten wir viele malerische Häuser und Farmen betrachten. Eine weitere Sehenswürdigkeit ist das Regierungsgebäude, das 1845 gebaut wurde und seit Mitte des 19 Jahrhundert ist es der offizielle Regierungssitz des von London eingesetzten Gouverneurs. In der Nähe befindet sich auch das Befreiungsdenkmal, welches an die im Falkland-Krieg von 1982 gefallenen britischen Soldaten und Zivilisten erinnert, sowie das Schlachtdenkmal, welches dem Krieg zwischen britischen und deutschen Kampfflotten im Jahr 1914 seinen Tribut zollt. Wir hatten Durst und fanden eine Kneippe, wo wir britisches Bier vom Fass (one Pint of Ale bitter beer) genießen konnten. Wir spielten Karten und „Ich packe meinen Koffer und nehme mit..." um Zeit bis zu unserer Stadtrundfahrt zu überbrücken.
Wir fuhren vorbei an der Hafenanlage, welche den größten Schiffsfriedhof der Welt für Schiffe aus dem 19 Jahrhundert beherbergt. Hier konnten wir die leeren Hüllen von 20 Schiffen betrachten, welche bei den tückischen Stürmen des Nord-Atlantiks zerstört wurden. Dort liegt auch die Lady Elizabeth, welche 1869 in England gebaut wurde. Das 228-Fuss große Schiff hat zahlreiche Fahrten hier gemacht, bevor sie 1913 auf ein Riff auffuhr und als nicht mehr seetüchtig erklärt wurde.
Nach der Stadtrundfart hatten wir noch Zeit, um das historische Werft Museum zu besichtigen, das nicht weit vom Pier entfernt liegt. Hier fanden wir eine eindrucksvolle Sammlung von historischen und maritimen Reliquien und eine interaktive Ausstellung, unter anderem über die Beteiligung der Falkland Inseln an beiden Weltkriegen und über das Leben während dem Krieg 1982 gegen Argentinien. Um 17:15 Uhr ging der letzte Tender zurück zum Schiff und bis dahin waren wir schon an Bord, um uns für das Abendessen vorzubereiten. Fast alle hatten großen Hunger, weil wir mittags, abgesehen von Bier, nichts Richtiges zu Essen gefunden hatten oder keinen Hunger hatten. Die Meisten von uns waren heute auch richtig müde. Deshalb wollten wir schnell schlafen gehen und uns ausruhen, um morgen fit für unser Reiseziel Kap Horn zu sein.

07.02.15 – 13. Tag: Umfahren des Kap Hoorn – Seetag

Heute hatten wir Glück: die Sonne schien. Die Nacht war gut, aber man hat gemerkt, dass die Wellen immer größer wurden und das Meer nicht mehr so ruhig war. Wir genossen den Tag bei Kartenspielen, Sonne tanken, im Pool schwimmen oder einfach beim Lesen eines guten Romans. Nachdem wir gestern Abend von dem Falkland Inseln abgefahren waren, ist die „Golden Princess" Richtung Kap Horn navigiert, Süd-westlich Richtung Hornos Insel. Das mysteriöse, häufig von Stürmen umtobte Kap Hoorn ist unser heutiges Ziel. Der 425 Meter hohe Küstenvorsprung wurde im Jahr 1616 durch den Holländer Isaac Le Maire entdeckt. Das Kap schuldet seinen Namen dem Hafen von Hoorn, wo die Entdeckungsreise von Le Maire begann.
Kap Horn ist der südlichste Punkt von Südamerika und bezeichnet die nördliche Grenze der Drake Passage: ein grosser Meilenstein in der Clipper-Route, die von vielen Handelschiffen aus aller Welt benutzt wurde. Das Schiff umfährt um ca. 17 Uhr die Isla Hornos und wir konnten von weitem den Leuchtturm sehen, der auf der höchsten Erhebung der Insel steht.
Zusammen mit den Pinguinen und dem Gletscher war Kap Hoorn das schönste Ziel und für alle von uns der Hauptgrund, diese Reise überhaupt zu machen. Dabei dürfen wir nicht vergessen, dass es damals für einen Seemann der Höhepunkt seiner Karriere war, wenn er das Kap Hoorn erst einmal überquert hatte. Und das erreichten wir heute! Das Schiff kam immer näher an die berühmte Insel, wo ein kleines Haus und ein Leuchtturm stehen. Auf dem Schiff wurde in einer Durschsage auf Englisch und Spanisch erklärt, wo wir uns befanden und warum dieser Ort so wichtig ist, sowohl damals als auch noch heute und dass er als Ende der Welt bezeichnet wird. Die Antarktis war nur weniger als 1000 Kilometer von uns entfernt! Wir machten unzählige Fotos, auch voneinander. Meistens trafen wir uns auf Deck 15, aber der ein oder andere wollte diesen geheimnisvollen Moment lieber zu zweit auf ihrem Balkon erleben. Für uns alle war es ein unvergessliches Erlebnis und wir waren sprachlos. Voller Freude gingen wir zum Abendessen. Nachdem wir nun richtige Seemänner waren, stießen wir bei dieser Gelegenheit darauf an.
Wir befanden uns nun an der Schnittstelle zwischen zwei Ozeanen, nämlich dem Atlantik und dem Pazifik. Das Schiff tanzte mit den Wellen um das Kap herum und die geheimnisvollen Eindrücke würden wir erst in den nächsten Tagen im Kopf richtig verarbeiten.

08.02.15 – 14. Tag: Ushuaia, Argentinien

Nachdem wir gestern Kap Horn umschifft hatten, steuerten wir nun nördlich durch den Beagle-Kanal zu unserem nächsten Hafen: Ushuaia. Zuerst sind wir in die Richmond Passage und anschließend in die Picton Passage gefahren, bevor wir unseren Kurs änderten, um durch diesen wunderschönen Beagle Kanal zum Hafen von Ushuaia zu gelangen.
Wir erreichten die argentinische Stadt Ushuaia auf Feuerland am Morgen. „Wilkommen am Ende der Welt" steht hier überall angeschrieben. 60.000 Menschen leben in dieser südlichsten Kleinstadt der Welt und die Provinzhauptstadt hat steile Straßen, wie in San Francisco. Diese Stadt ist bei Touristen, die in die Antarktis fahren, sehr beliebt und zugleich ist sie auch Ausgangspunkt für Reisen in den Feuerland-Nationalpark, zu dem auch wir einen Ausflug machten.
Da unser Ausflug erst um 11 Uhr anfing, ging Benjamin schon um 7 Uhr entlang der Hafenpromenade um Postkarten und Briefmarken für alle unsere Gäste zu kaufen, damit wir später bei dem südlichsten Postamt der Welt nicht anstehen mussten, sondern die Karten einfach nur abgeben konnten. Unser Ausflug hatte eine kleine Verspätung. So hatten wir genug Zeit, die Postkarten zu schreiben. Benjamin hatte für jeden drei verschiedene Motive gekauft: Ushuaia, Kap Hoorn und Antarktis, da wir nicht so weit von der Antarktis entfernt waren und wer weiß, ob wir jemals wieder so nah dran sein würden. Später im Bus, als wir bei diesem lustigen Postamt auf der See waren, mussten wir nicht Schlange stehen und konnten unsere Postkarten einfach abgeben. Benjamin hatte schon früh am Morgen im Schiff die Reisepässe abgeholt, um diese hier abstempeln zu lassen.
Der Halbtagesausflug in Ushuaia, gelegen zwischen dem Beagle Kanal und den schneebedeckten Bergen im Hintergrund, hat uns sehr gut gefallen. Diese Hafenstadt hat eine farbenprächtige Geschichte als ehemalige Strafkolonie. Heute gilt diese malerische Stadt als Tor zum „Ende der Welt", welches sich durch unberührte Landschaften und ungezähmter Natur auszeichnet.
Ein erfahrener Reiseführer, Pablo, weihte uns in die Geheimnisse der Kultur, der Geschichte und der faszinierenden Natur ein und erklärte uns warum es hier „Land des Feuers" heißt. Als die Entdecker hier ankamen haben Sie Rauch und Feuer in den Bergen gesehen, was von den Ureinwohnern gemacht wurde. Wenn die Indianer einen großen Wal gefangen hatten, machten sie sogar ein großes Feuer um allen anderen Dörfern und Tälern zu sagen, dass es viel zu Essen gibt und dass Sie zum großen Fest eingeladen sind. Deswegen wird es „Tierra del Fuego" oder Feuerland genannt. Im Feuerland-Nationalpark sahen wir eine einmalige Vegetation sowie wunderschöne Seen und Flüsse. Auf einem dieser Seen war das südlichste Postamt der Welt, wo der Reisepass von einigen von uns abgestempelt wurde. Beim Besucherzentrum konnten wir anschließend eine schöne Ausstellung sehen. Sie zeigte, wie die Indianer damals lebten und aufs Meer ruderten. Wir fuhren durch das Pipo-Tal und ließen uns von den hoch aufragenden Bergen fesseln, welche immer noch mit eiszeitlichen Gletschern bedeckt sind, sowie von den glaßklaren Flüssen und Seen. Unsere Reiseroute beinhaltete einen atemberaubenden Anblick nach dem anderen und wir sammelten weiterhin unvergessliche Momenten und Fotos. Unser letzter Stopp führte uns zu einem einzigartigen und unvergesslichen Fleckchen Erde, dem Ende der Welt. Lapataia Bay ist der letzte Halt auf dem panamerikanischen Highway, eine Route, die in Alaska beginnt und sich 12.000 Meilen nach Süden erstreckt. Laut Guinnes-Buch der Rekorde die längste, befahrbare Strasse der Welt. Auch wenn es nicht im Programm vorgesehen war, machten wir trotzdem Halt am südlichsten Bahnhof der Welt, wo „El tren del fin del Mundo" zu lesen war. Ein Tag der Superlativen.
Heute war wieder Formal Night und falls notwendig, konnte man sich einen Smoking oder eine Fliege an Bord ausleihen. Nachdem wir Ushuaia verlassen hatten, sollten zwei weitere Höhepunkte unserer Reise folgen: Erstens wir fahren weiter durch den Beagle-Kanal und passieren den Cordillera Darwin, eine Gebirgskette mit vier Gletschern, die wir nie vergessen werden. Und Zweitens hatte es Benjamin geschafft, nach dreimal anfragen, einen Termin mit Kapitän Nicolo Bonmarco um 19:50 auf Deck 7 zu bekommen. Und zwar ausschließlich für Eberhardt Travel Gäste: Was für eine Ehre! Wir konnten uns mit ihm treffen und gemeinsam ein Gruppefoto machen und dieses als Erinnerung an diese Kreuzfahrt behalten.

09.02.15 – 15. Tag: Eberhardt–Ausflug Punta Arenas und Pinguin–Kolonie, Chile

Während der Nacht sind wir in den Brecknock Kanal eingefahren Richtung Punta Arenas wo wir am frühen Morgen Anker warfen. Heute gingen wir mit Hilfe des Tenders wieder an Land. Punta Arenas liegt im äußersten Süden des Landes an der Magellanstrasse, 1520 von Fernahndo Magallan entdeckt. Vor der Erröffnung des Panamalkanals war die Stadt an der Magellanstrasse ein wichtiger Hafen. Punta Arenas stellt eine bunte Mischung verschiedenster Kulturen und Menschen dar, angefangen von den Nachkommen portugiesischer Seefahrer bis hin zu englischen Schafzüchtern. Eine bunte Mischung von Immigranten aus Europa hat diesen Ort geprägt.
Mit unserer Reiseleiterin Bettina besuchten wir heute bei einem exklusiv für Eberhardt-Gäste organisierten Ausflug diese südlichste größte Stadt der Welt Punta Arenas sowie den Strand am Seno Otway, Lebensraum von vielen Magellan-Pinguinen. Wir waren alle begeistert von Bettina, weil Sie uns auf dem Weg, im Bus, tolle wahre Geschichten erzählt hat, zum Beispiel wie der Papst im Vertrag von Tordesillas die Welt damals zwischen Spanien und Portugal geteilt hat, oder, dass Amerika wegen Americo Vespucio heute so heißt. Aber die Geschichte, die uns am meistens beeindruckt hat, war die von 1519, als sich Fernando de Magallanes unter spanischem Befehl mit fünf Schiffen auf dem Weg zu den Gewürz Inseln machte. Columbus hatte zwar schon Mittelamerika entdeckt, aber was noch weiter südlich lag, blieb bisher unbekannt. Im Januar 1520 wurde Rio de Janeiro entdeckt und etwas später eine große Flussmündung, die nur der Rio de la Plata sein konnte. Am 1. November-Tag, der später zum Feiertag Allerheiligen wurde, wurde diese Magallan Straße endlich entdeckt und dabei war es auch Zufall, dass er einen Ausgang gefunden hatte. Aufgrund der vielen Buchten und Inseln war es nicht so einfach einen Ausgang zu finden, aber er hatte es geschafft. Er kam auf ein ruhiges Meer, das er Pazifik nannte. Er erreichte die Insel Molucas wo ein Ureinwohner ihn tötete. Seine Männer wollten sein Ziel jedoch erreichen. Am Anfang waren es 326 Männer und 5 Schiffe. 3 Jahre später und über Südafrika und den Kap der Guten Hoffnung kamen nur 18 zurück. Sie brachten Gewürze aus Asien mit. Und somit hatte er, wenn auch bereits verstorben, die Magellan Straße entdeckt, besonders bekannt, weil sie den Schiffen durch Südamerika eine sichere Reise bot, vor allem Dingen um die ungeschützen Gewässer um den Kap Hoorn. Sie stellte eine schnellere Strecke dar, um die Gewürz Inseln (Indien) im Osten zu erreichen. Bevor der Panama Kanal im Jahr 1914 eröffnet wurde, war die Magellan Strasse der Hauptdurchgang für Schiffe, um sicher vom atlantischen zum pazifischen Ozean zu gelangen.
Was für eine Geschichte. Wir hatten alle Gänsehaut und schon waren wir bei den Pinguinen angekommen, wo wir eine Stunde Spaziergang machten, um diese putzigen Tiere mit ihrem Nachwuchs aus nächster Nähe zu sehen und zu fotografieren. Sie waren so süß. Wir haben gesehen wie Sie ans Meer gingen und badeten. Herrlich.
Mittags fuhren wir zurück nach Punta Arenas. Die Stadt strahlt mit ihren prunkvollen Gebäuden unter dem blauen patagonischen Himmel. Mit Bettina bestaunten wir die verzierten Gebäude, die sich um den Hauptplatz ranken und die vom ehemaligen Reichtum der Stadt und ihren Schafbaronen zeugen. Wir waren Mittagsessen im Hotel Jose Nogueira ganz im Zentrum, wo wir Lamm oder Lachs aßen. Hier lud Eberhardt TRAVEL seine Gäste zum Nationalgetränk von Chile Pisco Sour als Aperitiv ein. Lecker. Nach dem Essen hatten wir eine Stunde Freizeit. Auf dem Platz der Waffen oder auch Zentralplatz steht ein Denkmal für Magallanes und die Indianer. Der Sage nach kehrt man nach Punta Arenas zurück wenn man den großen Zeh des Indianers küsst oder zumindest anfasst ;) Anschließend fuhren wir zum Aussichtspunkt „Cerro La Cruz" wo wir auf die bunt gestrichenen Häuser der Stadt mit der Magellanstraße im Hintergrund blickten. Unser letzter Halt für heute war ein Friedhof, der uns auch beeindruckt hat. Wir verabschiedeten uns von Bettina und wünschten ihr alles Gute weiterhin und nahmen den Tender zurück zum Schiff. Beim Abendessen waren einige von uns recht müde vom Tag und blieben auf ihren Kabinen um dort den Tag auf dem Balkon in Ruhe ausklingen zu lassen und früh ins Bett zu gehen. Der Pazifik war bis heute ganz ruhig aber in der Nacht.....

10.–11.02.15 – 16. Tag: 2 Seetage – Erholung auf See

... Heute Nacht, aber vor allem morgens, wurde es zum ersten Mal richtig schaukelig. Komischerweise war es im Atlantik bis jetzt eigentlich ganz ruhig, aber jetzt im pazifischen Ozean angekommen, der eigentlich als ruhiger Ozean bekannt ist, haben wir im Bett getanzt. Die, die einen Balkon hatten, konnten vom Balkon die kräftige Welle der Natur genießen. Ich persönlich werde die Tasse Kaffee auf Deck 5 mit einer ruhigen Musik nie vergessen. Es war erstaunlich, wie ganz hohe Wellen auf unser Schiff stießen, aber wir fuhren immer weiter. Gewaltig und ruhig: unvergesslich! Und das sollte der pazifische Ozean sein ;)
Während der Nacht ist die „Golden Princess" durch die inneren Wasserstraßen von Chile navigiert und vor dem Verlassen der Magellanstrasse in die Nelsonstrasse und in den pazifischen Ozean eingetreten. Die chilenische Küste ist in tausend Inseln und Fjorde untergliedert. Wegen dem Umwetter konnten wir leider nicht viel sehen aber dafür tanzten wir von allein.
Am Nachmittag hätten wir den Amalia-Gletscher, der sich inmitten dieser einsamen Region von schneebedeckten Gipfeln und endlosen Wäldern befindet, passieren müssen, aber das Meer wurde immer rauer und der Kapitän hatte eine Nachricht für uns alle. Wegen unserer Reiseroute müsste er uns eine wichtige Mitteilung machen. Wie wir alle bemerkt haben, haben wir eine rauhe See und die Wellen waren bis zu 6 Meter hoch! Deswegen musste der Kapitän am frühen Morgen die Geschwindigkeit drastisch verringern, damit die Passagiere und Crew-Mitglieder so komfortabel und sicher wie möglich weiterreisen konnten.
Die Wettervorhersage besagte, dass die rauhe See bis zu unserer Ankunft morgen in Puerto Montt so bleiben wird und anhält. Bei dieser Geschwindigkeit würden wir gegen 20 Uhr heute am Amalia Gletscher ankommen und wenn es so wäre, wäre es unmöglich, Puerto Montt wie geplant zu erreichen. Der Kapitän musste eine Entscheidung treffen zwischen Amalia Gletscher und Puerto Montt. Zusammen mit seinem Team hat er sich leider entschieden, die Amalia Gletscher ausfallen zu lassen und direkt nach Puerto Montt so sicher wie möglich weiterzufahren. Die Sicht am Amalia Gletscher wäre auch, durch Nebel bedingt, sehr eingeschränkt gewesen.
Unsere Enttäuschung hielt sich in Grenzen, da wir schon vorgestern vier wunderschöne Gletscher gesehen haben und wir hatten verstanden, dass die Sicherheit der Passagiere und Crew-Mietglieder für uns alle oberste Priorität hat. Wegen des starken Windes waren die offenen Decks bereits geschlossen und beim Laufen auf dem Schiff musste man immer vorsichtig gehen und sich gut den Geländern festhalten. Insgesamt war es gar nicht so schlimm, aber manchmal kamen eine oder zwei Wellen, die uns kurz den Atem raubten. Das Wetter kann niemand beeinflussen, aber wir haben trotzdem das Beste daraus gemacht und den heutigen Tag so gut wie möglich genossen. Heute konnte man tanzen auch wenn man es gar nicht wollte.
Leider konnten wir nicht so nah an die Passage, die durch die Fjorde führt, fahren und auch den weltberühmten „Amalia Gletscher" konnten wir bedauerlicherweise nicht betrachten. Dieser Gezeiten-Gletscher stammt ürprunglich von den südlichen patagonischen Eisfeldern. Wie wir wissen, ist ein Gletscher eine grosse Schicht aus komprimiertem Eis, das durch Druck, Eis und Schnee innerhalb von tausenden von Jahren entsteht. Aufgrund der Schwerkraft durch das Gewicht des Eises bewegt er sich langsam abwärts. Nun hatten wir einen Grund um irgendwann nochmal hierher zu kommen und der eine oder andere hatte schon mal woanders einen Gletscher gesehen. Wir waren froh, dass der Kapitän diese untypischen Verhältnisse im Ozean im Griff hatte.
Benjamin war um 18 Uhr wieder zu seiner Sprechstunde oder in seiner Kabine P249 erreichbar und wir trafen uns wie gewohnt zum Abendessen wo wir uns vom heutigen Tag erzählten.
Am nächsten Tag genossen wir weiter die See. Wir entspannten uns so gut wie möglich an Bord des Schiffes und ließen uns verwöhnen! Seit gestern Nachmittag setzte die „Golden Princess" einen nördlichen Kurs zum pazifischen Ozean. Der pazifische Ozean ist der größte aller Ozeane, mit einer Gesamtfläche von 165.25 Millionen km² und bedeckt ca. 46% der Wasseroberfläche und ein Drittel der Erdoberfläche.
Heute würde Benjamin uns zum Abendessen erklären, wie es in drei Tagen mit der Ausschiffung ablaufen wird, und wir genossen den Tag mit den verschiedenen Veranstaltungen, die es täglich an Bord gab. Das Meer hatte sich langsam wieder beruhigt und man konnte nach oben gehen, da die Sonne ab und zu für uns scheinen wollte. Heute zu empfehlen waren um 15 Uhr Bingo oder um 16 Uhr Trivial Spiel mit Frage und Antwort. Später am Abend im Theather gab es eine sehr schöne Show, wo man gute Musik hören und die Leute tanzen sehen konnte. Man konnte sich einfach unterhalten lassen. Viele von uns gingen um 22 Uhr sogar auf Deck 17 nach ganz oben in die Disco, wo heute Abba Musik gespielt wurde. Wir haben getantzt wie seit langem nicht mehr. Aber wir wollten vor 12 Uhr im Bett sein, weil uns morgen ein schöner Tag erwarten würde.

12.02.15 – 18. Tag: Puerto Montt, Chile

Die Sonne schien heute für uns, und wie. Endlich Sonne nach zwei Tagen unruhigem Seegang und vielen Wolken. Aber wir haben immer das Beste daraus gemacht. Während der Nacht sind wir nördlich am Desertoso Kanal entlang gefahren und vor dem Sonnenaufgang am Paso Quellin. Sobald wir von der Hafenbehörde in Puerto Montt die Erlaubnis erhalten hatten, wurde der Tender-Service vorbereitet. Unser Treffen für den Ausflug heute war auf Deck 7 und wir mussten ein bisschen auf unsere Tender warten. Puerto Montt ist das Tor zur chilenischen See- und Vulkanregion. Alle von uns unternahmen einen fakultativen Ausflug, um die erstaunliche Natur von Vulkanen und Seen zu entdecken, gemeinsam mit Roberto, der schon am Hafen auf uns wartete. Puerto Montt war sehr wichtig bis 1916, als der Panama Kanal geöffnet wurde. Im Bus erzählte er uns, wie viele hier von der Lachsindustrie leben, denn Chile ist nach Norwegen das zweitgrößte Land in Sachen Lachszucht. Es gibt hier so viel Lachs, sodass man sogar angeln darf. Kein Verbot sondern total erlaubt ;)
Wir fuhren durch die Fachwerkhäuser und die schmalen Straßen von Puerto Montt raus und nahmen die Panamericana Strasse, die, wie wir schon wissen, von Alaska kommt. In der Ferne sahen wir den Vulkan Osorno, wir fühlten uns aber wie in Japan als wie wenn er der Fujiyama wäre. Toller Vulkan und voller Schnee auf dem Gipfel. Gestern war es hier noch bedeckt, aber heute, bei diesem guten Wetter, hatten wir einen tollen Blick auf den komisch geformten Vulkan Osorno. Dieser schlafende Vulkan ist 2662 Meter hoch und man konnte noch weitere schöne hohe Gipfel im Hintergrund, bedeckt mit Schnee, betrachten. Roberto sagte mir, dass dort die Anden anfangen und somit auch die Grenze zu Argentinien anfangen würden, sowie dort das Tor zur Stadt Bariloche zu sehen sei.
Wir fuhren Richtung Norden wo wir einen Blick auf die berühmte chilenische Seelandschaft werfen durften und anschließend fuhren wir weiter durch den Vicente Rosales Nationalpark, dem Ältesten in Chile. Bedeckt von immergrünen Bäumen ist der Nationalpark Heimat von drei aktiven Vulkanen -Tronador, Puntiagudo und Osorno, welcher auch der „Fujiyama von Südamerika" genannt wird. Der erste Stopp war an den Petrohue Stromschnellen und Wasserfällen, von wo aus wir einen traumhaften sonnigen Blick aufs Wasser und den Vulkan hatten.
Unser nächster Halt war in der wunderschönen Stadt Puerto Varas. Gelegen am Ufer des Llanquihue Sees, wurde Puerto Varas vor über 150 Jahren von deutschen Einwanderern gegründet und ist heute noch für seine deutschen Traditionen bekannt, wie zum Beispiel die Kuchen, die man über allem auf einer Terrasse in der Sonne genießen kann. Der See liegt nur 60 Höhenmeter über dem Meeresspiegel. Hier konnten wir auch einen Kunsthandwerkermarkt besuchen. Wir hatten langsam Hunger und genossen ein herrliches Mittagsessen bestehend aus deutschen und chilenischen Spezialitäten. Als Aperitiv tranken wir wieder den hier typischen südamerikanischen Cocktail Pisco Sour. Heute war Weiberfastnacht und wir sagen „Viva Colonia" als wie wenn wir heute in Köln zum Karneval wären.
Anschließend fuhren wir nach Frutillar, ein weiteres kleines Dorf, das seine deutsche Geschichte nicht verheimlichen kann. Das Deutsche Kolonial Museum gab uns einen Einblick in das Leben der ersten Siedler. In diesem Freilichtmuseum besuchten wir eine typische Wassermühle, wunderschöne Gartenanlagen, Kornspeicher sowie eine Schmiede. Bevor wir in den Bus einstiegen, wollten wir noch an den See gehen und ein letztes Mal den Osorno Vulkan voller Schnee bestaunen. So was Schönes hatten wir uns nicht vorgestellet. Zurück in Puerto Montt nahmen wir am Pier einen der letzten Tender zurück zu unserem Traumschiff wo wir wie immer um 18:30 Uhr zum Abendessen gingen und den Abend mit schöner Musik ausklingen ließen.

13.02.15 – 19. Tag: Erholung auf See

Nachdem wir gestern Puerto Montt verlassen hatten, ist die „Golden Princess" nach Westen auf dem pazifischen Ozean gefahren, ca. 50 Meilen von der chilenischen Küste entfernt. Die Landmeile wurde von den Römern erfunden und wurde „mile passus" genannt, was 1000 Schritte bedeutet. Eine Seemeile entspricht 1852 Meter. Heute ist unser letzter richtiger Tag auf See und diesen wollten wir richtig genießen. Wie üblich, entspannten wir uns an Bord des Schiffes und ließen uns weiter verwöhnen! Beim Frühstück hatten wir alle ganz gute Laune, da keine einzige Wolke am Himmel zu sehen war. Sonne pur und es wurde immer wärmer.
Um kurz vor 13 Uhr trafen sich viele von uns am Pool, der sich ganz hinten am Schiff befand, um gemeinsam in der Sonne zu liegen, baden zu gehen und um einem Cocktail zu trinken. Mit guter Musik, Sonne und warmem Wasser vom Pool konnte man diesen letzten Tag richtig genießen.
Heute Abend mussten wir bis spätestens 22 Uhr unsere Koffer vor die Tür stellen, damit wir sie morgen außerhalb des Schiffes im Terminal wieder abholen konnten. Es war alles perfekt organisiert. Jeder hat einen Kofferanhänger bekommen und einen Zettel, auf dem Uhrzeit und Treffpunkt standen, damit wir das Schiff als Gruppe verlassen konnten.
Heute geht unsere Kreuzfahrt auf dem Golden Princess zu Ende und es wird Zeit, Abschied von unseren Zimmerboy oder Mädchen und unseren Kellnern zu nehmen und vor allem uns zu bedanken. Beim Abendessen dankten wir ganz besonders Hector und Anje für die tägliche und immer freundliche Bedienung an unseren vier ruhigen Tischen in der Ecke, wo die Sonne und die Küste zu sehen waren. Wir konnten nur dankbar sein. Wieder gab es ein tolles Abendessen mit zwei Vorspeisen, einem Zwischengang und einer Hauptspeise und wie immer die gefährlich leckeren Nachtische und Desserts. Anschließend gingen wir um 21 Uhr auf Deck 7, da Benjamin auf dem großen Karaoke Finale war und wir wollten zum Abschied auch alle nochmal gemeinsam tanzen. Wir haben sehr viel Spaß gehabt.

14.02.15 – 20. Tag: Ankunft in Valparaíso – Ausschiffung – Santiago de Chile

Heute erreichten wir die chilenische Küstenstadt Valparaíso und mussten unser Traumschiff verlassen. Am Tag zuvor hatten wir schon vor 22 Uhr unsere Koffer vor der Tür gestellt, sodass wir nur mit Handgepäck zum Treffpunkt im Theather auf Deck 7 gehen sollten, um gemeinsam als Eberhardt Gruppe an Land zu gehen. Alles ging piccobello und draußen wartete schon Solange, unsere örtliche Reiseleiterin, die uns heute und morgen betreuen wird. Heute hatten wir ein volles Programm und freuten uns darauf.
Zusammen mit Solange fingen wir mit einer Rundfahrt durch die ehemals wichtigste Hafenstadt Chiles an. Schon das Hafengebiet war beeindruckend, sowie der Nationalkongress, der immer noch hier ist. Wir besichtigten zunächst das Haus-Museum des Nobelpreisträgers und Dichters Pablo Neruda. Benjamin kaufte schnell Wasser für alle, damit wir was zu trinken im Bus hatten. Es war heiß, aber es sollte noch viel heißer werden heute. Im Bus konnten wir die total chaotische Bauweise von Valparaiso ganz gut sehen. Alle Häuser auf den Bergen waren durcheinander gebaut. Dafür hatten sie aber schöne Farben.
Diese wunderschöne Stadt Valparaiso erhebt sich auf mehreren kleinen Hügeln direkt über der Bucht. Wir fuhren wieder hinunter ins Zentrum, wo wir als Überraschung eine Fahrt mit der Zahnrad-Bahn auf einen solchen Hügel hinauf machten. 14 Stück davon gibt es hier in Valparaiso. Vor allem in den „reichen" Vierteln, die sich damals so eine Zahnrad-Bahn leisten und bis heute bewahren konnten. Es hat uns viel Spaß gemacht, da wir es ganz sicher fanden, aber wir wussten nicht genau, ob so etwas in Europa eine Genehmigung kriegen würde. Von da oben war den Blick herrlich und wir verabschiedeten uns vom Golden Princess. Der nächste Halt erfolgte im berühmten Strand-Viertel Viña del Mar wo jedes Jahr wie in San Remo (Italien) ein sehr berühmter Liederwettbewerb stattfindet. Dort sahen wir auch eine berühmte Blumenuhr, die die Schweizer als Dank für die Fußball Weltmeisterschaft 1962 dieser Stadt geschenkt hatten. Dann gingen wir gemeinsam an den Strand. Es ist Samstag. Februar. Hochsommer und viele haben Urlaub. Wir hatten nur 10 Minuten Zeit und in dieser Zeit könnte Benjamin schnell seine Badehose anziehen, kurz im Pazifik schwimmen und sich wieder abtrocknen. Viele Gäste waren wie Paparazzis und ich danke allen für die Bilder. Schließlich badet man nicht jeden Tag im Pazifi. Herrlich.
Kurz nach Mittag, reisten wir nach Santiago de Chile. Auf dem Weg veränderte sich die Landschaft im Vergleich zu Valparaiso und zu der, die wir während der letzten drei Kreuzfahrttagen gesehen hatten, total. Plötzlich war alles nicht mehr so grün, sondern vertrocknet, es sah so aus wie in Spanien oder Kalifornien. Viele Olivenbäume gibt es hier und vor allem viele Weintrauben. Wein aus Chile ist weltberühmt und wir fuhren heute links und rechts auf der Autobahn durch die wichtigste Weinanlage und Erdgas des Landes. Bei „Los Hornitos de Curacavi" gab es zum Mittagessen auch eine totale Überraschung, begleitet von typischer chilenischer Musik, gab es die Empanadas zu verkosten. Lecker.
In dieser riesigen Hauptstadt, die mehr als 6 Millionen Einwohner hat, machten wir als Überraschung eine Stadtrundfahrt zur Orientierung. Danach ging es zu unserem Hotel namens Bonaparte, wo wir übernachteten. Um den besten Blick auf die Stadt zu haben, fuhren wir hinauf zum Hügel, Cerro San Cristóbal genannt, wo das neue Sanhattan (wie Manhattan in New York) vor unseren Augen lag. Gegenüber befindet sich das Costanera Center, ein architektonisches und kommerzielles Wahrzeichen von Santiago. Unter all den Gebäuden ragt das höchste Gebäude Südamerikas, das Gran Torre Costanera mit 300 Metern Höhe, empor. Was uns besonders beeindruckt hat, ist der riesen Unterschied zwischen der Stadt, die nur 520 Meter über dem Meerspiegel liegt, im Vergleich zu den riesigen Hochkordillere, deren Berggipfel mit bis zu 5.000 Meter Höhe, sehr viel höher liegen. An solchen Tagen im Hochsommer, so wie heute, merkt man ganz besonders die Umweltprobleme, die Santiago aufgrund hat. Das größte ist dabei der Smog, der vor Allem durch den Verkehr und die Industrie verursacht wird.
Nachdem wir im Hotel angekommen waren, konnten wir uns vor dem Abendessen entweder ausruhen oder zum Pool gehen. Heute hatten wir unser „letztes Abendmahl" bei dem wir diese tolle Reise gemeinsam ausklingen lassen wollten und dabei die Gelegenheit nutzen konnten uns alle lustigen Erlebnisse und die tollen Landschaften nochmals in Erinnerung zu rufen. In dieser Sommernacht war der Himmel sternenklar und am Pool konnte man den letzten Pisco Sour trinken. Alle Erlebnisse und Erfahrungen im Zusammenspiel mit dem Sternenhimmel machten diese tolle Reise unvergesslich.

15.–16.02.15 – 21./22. Tag: Santiago de Chile – Rückflug

Bevor wir heute unsere Heimreise antraten, hatten wir den ganzen Vormittag zur freien Verfügung. Ein paar unserer Gäste ging es nicht gut und wir gingen zu einer Klinik, die nicht weit entfernt war, um zu sehen was Ihnen fehlte und ob sie einen späteren Flug nehmen müssen. Die ganze Gruppe ging mit Solange auf eine Stadtrundfahrt in Santiago, die nicht auf dem Programm stand und somit eine Überraschung war. Erstmal fuhren Sie über den Hügel Cerro Santa Lucía in die Altstadt, wo sich eine schöne grüne Parkanlage erstreckt. Im Anschluss besichtigen sie den Präsidentenpalast, die Kunstakademie und die Kathedrale. Da ich nicht dabei sein konnte, um Fotos für die Gruppe zu machen, nahm einer der Gäste meine Kamera mit. Somit konnte ich später sehen wo sie überall hingegangen sind und meiner Fotosammlung fehlte somit auch nichts. Danke.
Mit vielen schönen Erinnerungen im Herzen verlassen wir Südamerika und traten über Paris unsere Heimreise an. Wir flogen nachmittags von Santiago de Chile über Paris nach Deutschland (ca. 13 Std.) mit Ankunft am nächsten Morgen. Wir flogen über die schneebedeckten Anden und über den Amazonas, wo wir die Fensterblenden zumachen mussten, da es dort im Februar immer viele Blitz-Gewitter gibt. Die auftretenden Turbulenzen waren ein Beweis dafür.
Und so war die Zeit gekommen, sich in Paris zu verabschieden, da wir zu verschiedenen Flughafen weiterfliegen mussten: Berlin, Frankfurt, Hannover, Düsseldorf oder München. Mit dem Wissen, dass wir viel erlebt, viele neue wunderschöne Landschaften und neue Kulturen und Ländern kennengelernt haben, gingen wir auseinander. Wir begaben uns anschließend auf unseren letzten Flug und unsere Transfers warteten schon auf uns. Ich möchte mich bei allen für diese unvergessliche und wundervolle Reise bedanken! Es hat mir viel Freude bereitet, mit Ihnen das Ende der Welt zu entdecken. Wir haben sehr viel erlebt, gelacht und geschmunzelt - Rio de Janeiro und die Iguazu Wasserfälle gesehen, Buenos Aires, Montevideo, Falkland Inseln, den Kap Hoorn überwunden, Patagonia erlebt, Gletscher und die chilenische Küste. Wir haben Pisco Sour getrunken und tolle Landschaften bestaunen dürfen und vieles vieles mehr - ein Spaß für uns alle! Und alles auf einer Kreuzfahrt bei der es sogar ein Bild mit dem Kapitän nur extra für uns gegeben hat! Wir sind jetzt auch richtige Seeleute, weil wir das Kap Hoorn schon umschifft haben ;)
Vielen Dank und ich freue mich jetzt schon auf die nächste Reise mit Ihnen. Ein großes Dankeschön geht an dieser Stelle auch nochmal an alle örtlichen Reiseleiter, die uns kompetent geführt haben. Es war für mich eine ganz tolle Reise mit vielen eindrucksvollen Naturgegensätzen, tollen Erlebnissen, leckerem Essen, lustigen Begebenheiten und einer äußerst netten Reisegruppe. Ich wünsche Ihnen alles Gute und bleiben Sie alle gesund und reisefreudig. Wir waren am Ende der Welt und nun frage ich mich...Welche Ecke der Welt wollen wir als nächstes gemeinsam entdecken?
Ihr Reisebegleiter Benjamin Rodriguez Manzanares

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Kommentare zum Reisebericht

Lieber Benjamin, vielen Dank für den tollen Reisebericht, aber noch mehr Dank für Deine tolle Begleitung bei dieser sehr schönen Reise. Dein Organisationstalent und vor allen Dingen Deine immer hilfsbereite und lustige Art haben diese Reise für uns zu einem unvergesslichen Erlebnis gemacht. Vielen Dank. Liebe Grüße an Dich und das ganze Eberhardt Team von Sabine und Jörg aus Hannover.

Jörg und Sabine
28.02.2015

Danke Euch liebe Sabine und Jörg. Es war ein Geschenk Euch kennenzulernen und mit Euch gemeinsam um Kap Hoorn umschiffen. Unvergesslich die ganze Reise. Danke Euch. Bis bald. Eur, benja

Benjamin Rodriguez Manzanares
02.03.2015

Ganz toller Bericht.Wir machen die Umrundung mit der Norwegian Sun.
Einschiffung in Buenos Aires am 26.03.2016

Rolf Müller
22.03.2016